Die Wiedereröffnung der ehemaligen Bayreuther Stadthalle verzögert sich. Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (Bayreuther Gemeinschaft) nannte als neuen Termin für die Eröffnung des Gebäudes, das nun Kulturzentrum "Friedrichs-Forum" heißt, den Beginn des Jahres 2021. Bisher war man im Rathaus von Ende des kommenden Jahres ausgegangen.
Immer neue Überraschungen
Als Gründe für die Verzögerung nannte Merk-Erbe in erster Linie, dass wichtige Stützelemente aus Beton für die Arbeiten unter der Erde nicht so schnell hergestellt werden könnten wie geplant. Diese Betonkörper sind wichtig, um die Fundamente des historischen Bauwerks zu stärken. Zudem werden die Planer immer wieder von neuen Problemen überrascht. Als Beispiel erwähnte die Oberbürgermeisterin nicht mehr benötigte Schächte, die aufwändig geschlossen werden müssten.
Kosten steigen
Mit der Verlängerung der Bauphase steigen auch die Kosten. Ursprünglich hatte die Stadt mit 55 Millionen Euro gerechnet. Die Kosten mussten bereits im Februar nach oben auf 62 Millionen Euro korrigiert werden. Nun werden es wohl rund 65 Millionen Euro werden.
Von der Reithalle zum Kulturzentrum
Die ehemalige Bayreuther Stadthalle hat eine bewegte Vergangenheit. Sie wurde 1748 erbaut und diente zunächst als markgräfliche Reithalle. Ab 1761 wurde sie nach einer baulichen Verlängerung als Theater verwendet. Zur Versammlungs- und Festhalle wurde das Gebäude im Dritten Reich ausgebaut. Kurz vor Kriegsende brannte die Halle völlig aus. Nur die Außenmauern blieben stehen. Ab dem Jahr 1950 nutzten die Bayreuther das historische Gemäuer als Behelfskino. Zur Stadthalle wurde die ursprüngliche Reithalle im Jahr 1965. Der Umbau zum modernen Kulturzentrum Friedrichs-Forum begann im Herbst 2016.