In einem waren sich bei der Pressekonferenz zum geplanten Ankerzentrum der Donauwörther Oberbürgermeister Armin Neudert, der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler und der Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle einig: Nach 2019 wird es kein Ankerzentrum mehr in Donauwörth geben und auch sonst keine Großeinrichtung für Asylbewerber.
Ministerpräsident hat Schließung zugesichert
Auch der Ministerpräsident stehe da im Wort, so Rößle. Das Datum habe man immer wieder versichert. Auch wenn bis dahin kein anderer Ort in Schwaben für ein Ankerzentrum zur Verfügung stünde, fordern die Politiker das Ende der Einrichtung. Da immer weniger Flüchtlinge nach Bayern kämen, könnte es ja sein, dass nach 2019 gar keine sieben Ankerzentren in Bayern mehr benötigt würden, so der Landtagsabgeordnete Fackler.
Politiker fordern mehr Sicherheitskräfte vom Innenminister
Mit dieser Forderung werden die Politiker auch Innenminister Herrmann persönlich konfrontieren: Dieser hat auf Wunsch des Donauwörther Stadtrats sein Kommen in den nächsten zwei bis drei Wochen angekündigt. Außerdem wollen die Donauwörther von Herrmann mehr Sicherheitspersonal und mehr Beamten für die Polizei fordern.
Ankerzentrum soll nicht mit 1.000 Asylbewerbern belegt werden
Noch diskutiert werden müsse auch über die Belegungszahlen: Genehmigt seien für die Erstaufnahme derzeit 1.000 Plätze. Allerdings sei die Einrichtung nie voll belegt gewesen, höchstens mit 600 Asylbewerbern. Die örtlichen Politiker würden sich wünschen, dass es bei dieser Zahl bleibt. Keinesfalls dürften über 1.000 Flüchtlinge untergebracht werden.
Ankerzentren könnten Vorteile haben
Landrat Stefan Rößle sprach sich dennoch grundsätzlich für die Schaffung von Ankerzentren aus. Dezentrale Unterkünfte böten zwar bessere Integrationsmöglichkeiten, allerdings hätten die Flüchtlinge Schwierigkeiten, besonders, wenn sie auf dem Land untergebracht seien, zu Kursen oder zur Schule zu kommen. Die Ankerzentren würden zwar die Gefahr bergen, dass es wegen der Menge der untergebrachten Menschen zu Unruhen kommt. Allerdings könnten diese Zentren, in denen es nur Sachleistungen geben soll, auch die Fluchtanreize verringern.