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Skifahrer im Allgäu

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Vom Kompromiss ums Riedberger Horn profitiert das ganze Allgäu

Vom Kompromiss ums Riedberger Horn profitiert das ganze Allgäu

Statt einer Skischaukel bekommen die Gemeinden Obermaiselstein und Balderschwang 20 Millionen Euro, um naturschonenden Tourismus zu fördern. Aber auch andere Gemeinden rund ums Riedberger Horn haben etwas von den Fördergeldern. Kritik gibt es wenig.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Mit einem Kompromiss ist ein Schlussstrich unter einen jahrelangen Streit gesetzt worden. Am Riedberger Horn wird es für mindestens zehn Jahre keine Verbindungsbahn zwischen den Skigebieten geben, dafür bekommen die Gemeinden 20 Millionen Euro von der Staatsregierung, um den naturschonenden Tourismus zu fördern. Unter anderem soll ein neues „Zentrum Naturerlebnis Alpin am Riedberger Horn“ gebaut werden und die bestehenden Lifte sollen modernisiert werden. Der zweite Bürgermeister in Immenstadt Herbert Waibel hat auf Allgäuerisch gesagt, das hat "a klois Gschmäckle". Es erweckt aus seiner Sicht den Eindruck, dass man sich mit viel Geld die politische Ruhe in dem Konflikt quasi erkauft hat. Da müsse man sich schon fragen, wie mit öffentlichen Geldern umgegangen wird, sagt er. Das ist die eine Seite.

Die Region rund ums Riedberger Horn profitiert vom Staatsgeld

Auf der anderen Seite freut sich Herbert Waibel für die Kollegen in Obermaiselstein und Balderschwang. Natürlich hätte sich auch Immenstadt über so viel Geld für die Tourismusförderung gefreut, aber letztlich profitiert ihm zufolge die ganze Region davon, wenn es weitere Attraktionen im Allgäu gibt.

Kein Neid in den Skigebieten nahe Riedberger Horn

Auch in Gemeinden, die ihre Skigebiete modernisieren ohne eine ähnlich hohe Förderung zu bekommen, ist die Stimmung entspannt: In Oberstdorf beispielsweise steht bald die Modernisierung der Nebelhornbahn an, aber dafür gibt es durch die Bayerische Seilbahnförderung ohnehin bis zu rund 30 Prozent Zuschuss von der Staatsregierung, wie der Oberstdorfer Tourismusdirektor Horst Graf bestätigte. Es sei also nicht so, dass sie im Regen stehen und mit Neid auf andere blicken. Im Gegenteil.

Streit ums Riedberger Horn war schlecht für Ski-Region Allgäu

Horst Graf ist froh, dass der jahrelange Streit um die Liftverbindung zu Ende ist. Das habe nämlich auf die gesamte Ski-Region Allgäu kein besonders gutes Licht geworfen, sagt er. Umgekehrt profitiere jetzt aber die ganze Region wenn die bestehenden Skigebiete modernisiert werden.

Das Image ist für das Allgäu wichtig

Die Sorge, dass künftig mehr Gäste nach Obermaiselstein oder Balderschwang kommen und damit weniger in die umliegenden Regionen, haben die betroffenen Bürgermeister offenbar nicht. Viele Touristiker und Bürgermeister sehen das im Allgäu mittlerweile ganzheitlicher, also dass es das Image der gesamten Region verbessert, wenn einzelne Skigebiete modernisiert werden oder einzelne Gemeinden neue Attraktionen bekommen.

Modernisierung eines Ski-Gebietes hilft auch den anderen

Der Ofterschwanger Bürgermeister Alois Ried sagt zum Beispiel, dass viele Gäste mit Unterkunft in Ofterschwang Tagesausflüge im gesamten Allgäu machen - innerhalb von einer Stunde ist alles erreichbar. Ried zufolge verbessert sich so auch das touristische Angebot in Ofterschwang, wenn im Bereich Balderschwang und Obermaiselstein ein Naturerlebnis Alpin gebaut wird oder wenn dort die Lifte modernisiert werden.


Autorin: Viktoria Wagensommer