Nun geht es in die Planungsphase für den Radschnellweg. Vor 2021 rechnet Landrat Christoph Göbel allerdings nicht mit einem Spatenstich.
"Wir selbst hatten uns frühzeitig schon vorgenommen, 2019 so weit zu sein. Das wird ziemlich sicher nichts. Was ich nicht abschätzen kann ist, wie der Grunderwerb läuft. Das hat man tatsächlich nicht alleine in der Hand. Aber es wären auch Teilrealisierungen denkbar."
Christoph Göbel, Landrat München
Am schnellsten ist vermutlich das Teilstück der vierspurigen Radlschnellstrasse entlang der B13 zu realisieren. Dafür gibt es auch Geld vom Bund. Auch der Freistaat will das knapp 34 Millionen Euro teure Projekt fördern. Teuer wird auch eine Radl-Überführung über die Nürnberger Autobahn. 2014 gab es bereits die erste Idee für eine Radlautobahn aus Münchens Mitte. Die Garchinger Strecke wurde schnell Favorit. Denn hier arbeiten 20.000 Menschen am TU Campus. Die U6 ist schon heute an der Kapazitätsgrenze. Denn die Mehrheit der hunderttausend Pendler pro Tag fährt übrigens aus der Stadt raus und nicht mehr hinein, so Landrat Göbel. Deswegen soll die Garchinger Trasse beispielhaft auch für die Gemeinden Markt Schwaben, Oberhaching und Starnberg werden.
Zeitlicher Ablauf
Der Landkreis München braucht jetzt das Baurecht für die Grundstücke entlang der Trasse. Das möchte Landrat Christoph Göbel bis Ende des Jahres bekommen. Ein Spatenstich vor 2021 ist eher unwahrscheinlich. Ein ganzes Jahr lang hat das Planungsbüro von Ralph Kaul allein an der Machbarkeit für 14 Trassen gearbeitet - bis nur noch eine übrig blieb.
Die konkrete Planung
Voraussetzungen für einen attraktiven Radschnellweg sind wenig Kreuzungspunkte, keine Fußgänger auf dem Weg und auch keine Ampeln. Zudem soll man schneller als 30 Stundenkilometer fahren und leicht überholen können. Außerdem soll ein Fahrradschnellweg mindestens fünf Kilometer lang sein. Der nach Garching ist nun von der Stadtgrenze aus zehn Kilometer lang - bis nach Unterschleißheim sind es sieben Kilometer. Vielleicht wird der Radschnellweg entlang der B 13 als Teilstück bereits in drei bis vier Jahren befahrbar sein. Dort ist auch der Weg für den Landkreis zu Ende, dann beginnt die Radlautobahn auf Münchner Stadtgebiet. Hier ist man mit der Planung noch hinten dran, räumt der Landkreis ein. Zumindest ist die Stadt München schon beim Planen der Machbarkeit.
"80 Prozent der Straßen in München liegen in Tempo 30-Zonen. Da braucht man überhaupt keine Radverkehrsanlagen. Dort werden wir auch Fahrradstraßen einrichten, auf denen die Radfahrer Vorrang haben. So dass wir auch da zu einer guten Lösung kommen werden."
Georg Friedrich Koppen, zuständiges Planungsreferat
Konkret heißt das, eine richtige Radlautobahn wird es in der Innenstadt nicht geben, schon jetzt ist es dort zu eng für die Radler. Und noch eine gute Nachricht für alle im Süden, Osten und Westen der Stadt. Auch hier soll es – irgendwann - Radlschnellwege geben: nach Markt Schwaben und Oberhaching. Und Richtung Starnberg sollen jetzt bald vorhandene Radlwege in ein zusammenhängendes Netz zusammengeführt werden.