Das Ries ist eines der bedeutensten Wiesenbrütergebiete in Schwaben. Es gilt jetzt, die Nester der Kiebitze und anschließend auch der Brachvögel zu schützen. Gebietsbetreuerin Judith Kronberg und ehrenamtliche Wiesenbrüterschützer sind deshalb in diesen Tagen unterwegs, um Gelege zu finden und diese zu markieren. Die betroffenen Landwirte werden dann informiert und bekommen (sind sie damit einverstanden) Ausgleichszahlungen, damit sie die Neststandorte bei der Bewirtschaftung ihrer Wiesen aussparen.
Wo Kiebitze sind, gibt es auch mehr Brachvögel
15 Kiebitzgelege hat Judith Kronberg in diesen Tagen schon markiert. Der Kiebitz steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Und dort, wo Kibitze vorkommen und geschützt werden, geht es auch dem noch selteneren Brachvogel gut. Denn der Kiebitz vertreibt laut Kronberg auch Greifvögel, was wiederum dem Brachvogel zugute komme. Seine Nester werden oft mit Zäunen geschützt, zur Markierung und gegen Fraßfeinde wie den Fuchs.
Landwirte und Wiesenbrüter-Schützer arbeiten gut zusammen
Die Landwirte seien fast immer damit einverstanden, die Wiesenbrüter zu schützen, die Zusammenarbeit laufe hervorragend, so Kronberg. Spaziergänger sind dazu aufgerufen, während der Brutzeit auf den Wegen zu bleiben.
Wieviele Wiesenbrüter überlebt haben, ist schwer zu sagen
Der Erfolg der Maßnahmen ist allerdings nicht leicht messbar: Findet Judith Kronberg nach der Brutsaison Eierschalen im Nest, kann sie zwar davon ausgehen, dass die Jungen geschlüpft sind, aber weiß leider trotzdem nicht, ob sie überlebt haben. 2015 sei ein sehr erfolgreiches Jahr gewesen, da habe man acht flügge Brachvögeljunge zählen können. Die Bedeutung des Wiesenbrüterschutzes aber sei auch daran zu erkennen, dass ihre Stelle jetzt auf 100 Prozent aufgestockt worden sei und das schwabenweite Wiesenbrüterschutz-Pilotprojekt der Regierung von Schwaben um drei Jahre verlängert wurde.