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Ausbruch im Bayerischen Wald

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Wolf-Schützer verteidigen Abschuss von Gehegewölfen

Der Vorsitzende der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, Peter Blanché, befürwortet die Entscheidung der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, die entlaufenen Gehegewölfe zu erschießen. Gestern musste ein weiterer Wolf erlegt werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Für die Nationalparkverwaltung müsse die Sicherheit von Menschen an allererster Stelle stehen, auch wenn dann Wölfe getötet werden müssen, so Blanché.

Gehegewölfe gefährlicher als wilde Wölfe

In anderen Fällen in der Vergangenheit seien solche entlaufenen Wölfe immer getötet worden, wenn sie nicht nach kurzer Zeit wieder in ihre Gehege zurück gebracht werden konnten. Der Grund dafür ist das andere Verhalten von Gehegewölfen gegenüber Menschen. Wilde Wölfe gehen dem Menschen aus dem Weg, weil er für sie keine Beute ist und Menschen Wölfe meistens gejagt haben. Gehegewölfe dagegen haben gelernt, dass Futter von Menschen kommt. Einer der wichtigsten Grundsätze, dass Wölfe Menschen nie als Futterquelle kennenlernen dürfen, ist also durchbrochen. Dadurch kann es sehr viel leichter zu Unfällen oder Zwischenfällen bei Begegnungen zwischen Mensch und Wolf draußen kommen.

Einsatz von Narkosegewehren schwierig

Blanché sagt außerdem, dass der Einsatz von Narkosegewehren, um die Tiere nur zu betäuben, in der Realität schwierig ist. Schon geringste Windgeschwindigkeiten machen einen Treffer mit einem Narkosegewehr nahezu unmöglich. Auch Lebendfallen, wie sie der Nationalpark jetzt einsetzt, seien nicht immer erfolgreich.

Im Nationalpark Bayerischer Wald war gestern ein zweiter Wolf erschossen worden. Damit sind von den am Freitag ausgebrochenen sechs Wölfen nur noch drei am Leben. Einer wurde bereits am Sonntag erschossen, ein anderer vom Zug überfahren.