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Polizei Bayern

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Zu wenige Polizisten: Situation in Franken besonders angespannt

Die Personalsituation bei der bayerischen Polizei soll in Mittel- und Oberfranken besonders schlecht sein. Rein rechnerisch fehle mehr als jeder zehnte Polizist. Das geht aus Zahlen des Innenministeriums hervor, so die SPD.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Laut der SPD im Landtag sind zu viele Stellen bei der bayerischen Polizei unbesetzt.Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält dagegen, die SPD habe Zahlen nicht richtig gelesen. Die SPD-Fraktion hatte eine Anfrage an das Innenministerium gestellt. Aus der Antwort liest die SPD, dass in Bayern rein rechnerisch jede zehnte Stelle nicht besetzt ist, auch in Mittel- und Oberfranken.

Noch mehr Polizisten fehlen in der Region Hof

Noch angespannter sei die Personalsituation in Stadt und Landkreis Hof. Hier soll sogar fast jede dritte Stelle nicht besetzt sein. Von den 234 Soll-Stellen in Hof, Rehau, Münchberg und Naila seien offiziell 192 besetzt. Doch davon müssen Polizeibeamte in Elternzeit und mit längeren krankheitsbedingten Ausfällen abgezogen werden. Deshalb fehlen in der Hofer Region aktuell fast 30 Prozent der benötigten Polizistinnen und Polizisten, so der Hofer SPD-Abgeordnete Klaus Adelt.

Zusätzliches Personal in Mittelfranken benötigt

Die Personalnot in Mittelfranken bestätigt auch der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft Reiner Nachtigall dem Bayerischen Rundfunk. Mittelfranken gehört laut Nachtigall zu den Regionen, in denen besonders dringend zusätzliches Personal gebraucht werde. "Wir haben hier viele Spezialeinheiten, für die sich aus den Dienststellen heraus Leute bewerben", so Nachtigall weiter. Außerdem werde viel Personal für kleinere Inspektionen in der Fläche gebraucht, das führe dazu, dass Dienststellen im Ballungsraum oft unterbesetzt sind.

Mängel bei der Personalzuteilung

Im Zuge der Diskussion um fehlende Polizeibeamte wünscht sich die mittelfränkische Polizeigewerkschaft ein anderes Zuteilungssystem. Bisher werde pensionsabhängig eingestellt, sagte Nachtigall. Es werde vor allem dort eingestellt, wo jemand in den Ruhestand gehe. Eine belastungsorientierte Zuteilung wäre nach Auffassung der Polizeigewerkschaft aber gerechter.