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Ausschreibung für den Biogas-Verkauf war kein großer Erfolg

Ausschreibung für den Biogas-Verkauf war kein großer Erfolg

Wer Ökostrom verkaufen will, muss bei einer Ausschreibung mitmachen. Diese Woche gab es das erste Ergebnis beim Biogas: Es haben sich erstaunlich wenig Bauern beworben - was unter anderem an den hohen Anforderungen liegt. Von Lorenz Storch

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Samstag.

Alternativen zum Mais finden – das ist eine der Auflagen für Biogasbauern, die künftig noch Einspeisevergütung für ihren Strom bekommen wollen. Maximal die Hälfte des Rohstoffs darf noch Mais sein, im Lauf der kommenden Jahre sinkt die Quote dann noch weiter. Josef Götz wird das schaffen, weil er auch bisher schon viel Mist und Grüngut vergärt. Er ist einer der glücklichen Gewinner bei der ersten Biogas-Ausschreibung und darf jetzt 20 Jahre weiter liefern. Manch andere sind schon am komplizierten Formular gescheitert.

Wenige Bauern beteiligen sich an Biogasausschreibung

Ansonsten wäre am Götz-Hof 2021 Schluss gewesen mit der Einspeisevergütung für den Biogasstrom. Das trifft auch viele andere: Denn die alte, fixe Einspeisevergütung ist auf 20 Jahre begrenzt, und ab 2020 fallen die alten Anlagen dann eine nach der anderen aus der Förderung und müssten aufhören. Umso erstaunlicher, dass sich nur wenige Bauern an der ersten Biogasausschreibung beteiligt haben. Die Bundesnetzagentur hat gerade einmal für ein Drittel der ausgeschriebenen Leistung überhaupt Angebote bekommen. Ein Sprecher des bayerischen Wirtschaftsministeriums, das sich im Bund für die Biomasse-Ausschreibungen stark gemacht hat, kommentiert:

"Die von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde für Biomasseanlagen lassen eine zögerliche Haltung der Betreiber und Unsicherheit bei den Ausschreibungen erkennen.“ Sprecher Bayerisches Wirtschaftsministerium

Anforderungen an Biogas-Produzenten sind gestiegen

Josef Götz, der sich auch im Fachverband Biogas engagiert, findet das aber nicht so tragisch. Die Gründe seien vielschichtig, warum die Beteiligung vielleicht jetzt niedriger war. Aber es sei kein Fehlschlag gewesen, sondern ein Lernprozess. Es sei die erste Ausschreibung gewesen, und die nächsten Jahre werde man da sicher andere Werte sehen. Es ist eben nicht mehr so leicht. Die Anforderungen an die Produzenten von Biogasstrom sind gestiegen: Da ist nicht nur der Deckel für den Mais beim Rohstoff, sondern auch der Preis. Die Landwirte müssen um rund ein Viertel billiger produzieren, als sie es von früher gewohnt sind.

Eine weitere Auflage bei den neuen Ausschreibungen: Die Biogasbauern müssen größere Motoren und Speicher anschaffen, um den Strom nur noch dann einzuspeisen, wenn er auch wirklich gebraucht wird.

Strom aus Biomasse: teuer aber immer verfügbar

Josef Götz lässt seine Biogasanlage schon jetzt durch die Stadtwerke München fernsteuern. Denn das ist ja der große Vorteil vom Strom aus Biomasse: Er ist immer verfügbar, und kann so die Schwankungen von Sonne und Wind ausgleichen. Obwohl Biomasse die teuerste unter den erneuerbaren Stromquellen ist, kann sie so einen wichtigen Beitrag leisten.