Die Axt-Attacke im Regionalexpress von Ochsenfurt nach Würzburg am 18. Juli 2016 war der erste islamistisch motivierte Terroranschlag in Deutschland. Die Tat hat deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt: Ein 17-jähriger Afghane verletzt fünf Mitreisende lebensgefährlich. Als er auch Einsatzkräfte attackiert, wird er von der Polizei erschossen.
Würzburgerin noch immer schwer traumatisiert
Eine Würzburgerin wurde damals zwei Mal von der Axt im Gesicht getroffen. Noch heute meidet sie jeglichen Kontakt mit der Öffentlichkeit. Die damals 51-Jährige war dem Attentäter bei seiner Flucht in die Quere gekommen.
Im Regionalzug selbst wurden Touristen aus Hongkong zu Zufallsopfern: Ein Ehepaar mit Tochter und deren Freund befanden sich auf der Rückfahrt von einem Stadtrundgang in Rothenburg ob der Tauber nach Würzburg. Aus medizinischer Sicht sind alle wiederhergestellt, das junge Paar plant sogar die Hochzeit, berichtet Peter Trolldenier von Gesellschaft für deutsch-chinesische Freundschaft in Würzburg. Er hält Kontakt mit den Opfern in Hongkong. Allerdings würden die Verlobten auch zwei Jahre nach dem Anschlag noch psychologische Betreuung benötigen, so Trolldenier.
Afghane als Pflegesohn aufgenommen
Ebenfalls in Behandlung ist eine heute 13-Jährige aus einer kleinen Gemeinde im Landkreis Würzburg, die mit dem Täter zwei Wochen lang unter einem Dach gelebt hat. Der Vater des Mädchens hatte den minderjährigen unbegleiteten Flüchtling als Pflegesohn aufgenommen. Zuvor lebte der junge Mann in einem Wohnheim in Ochsenfurt, hatte sich offenbar unbemerkt radikalisiert. Nach seinem Tod war ein Bekennervideo aufgetaucht.