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Dilay Banu Büyükavci und Sinan Aydin

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Zwei türkischstämmige Psychiater aus Nürnberg wieder frei

Zwei türkischstämmige Psychiater aus Nürnberg wieder frei

Seit dem Frühjahr 2015 saßen die in Nürnberg lebenden türkischen Psychiater Dilay Banu Büyükavci und Sinan Aydin in München in U-Haft. Sie sollen eine kommunistische Splitterpartei in der Türkei unterstützt haben. Nun sind sie vorerst freigekommen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Dilay Banu Büyükavci und ihrem Lebensgefährten Sinan Aydin wird vorgeworfen, die "Kommunistische Partei der Türken" unterstützt zu haben. Nach Ansicht der Bundesregierung ist dies möglicherweise eine Terrororganisation. Büyükavci wurde im April 2015 von einer schwer bewaffneten Anti-Terror-Einheit in einem Nürnberger Café verhaftet.

Eine Stunde Hofgang

Die beiden Fachärzte landeten in Isolationshaft. Viereinhalb Monate lang waren sie 23 Stunden am Tag allein in einer acht Quadratmeter kleinen Zelle eingesperrt. Eine Stunde Hofgang wurde ihnen eingeräumt, bei dem sie niemandem begegnen durften.

"Wenn du irgendwo gelaufen bist, mussten die anderen Häftlinge ihr Gesicht zur Wand drehen." Sinan Aydin

Beweismittel basieren auf türkischem Geheimdienst

Anfang der Woche kamen die beiden nun aus der Untersuchungshaft frei und konnten ihren Anwalt Yunus Zial erstmals in dessen Kanzlei in Nürnberg treffen. Der Prozess in München gegen die angeblichen Unterstützer der kommunistischen Splitterpartei in der Türkei geht aber weiter, auch wenn viele Beweismittel auf türkischen Geheimdienstberichten basieren sollen.

"Ich finde das eine Katastrophe! Das darf nicht sein! Die Türkei ist kein Rechtsstaat mehr, wir haben hier keine Demokratie mehr. (…) Der Paragraph 129-B schützt demokratische Rechtsstaaten in ihrem Bestand (…) Die Türkei ist aber kein taugliches Schutzgut dieses Paragraphen. Der dürfte gar nicht angewandt werden." Yunus Zial, Anwalt

Anreise aus Nürnberg

Am Freitag steht der nächste Prozesstag in München an. Diesmal können Büyükavci und Aydin aus Nürnberg anreisen. Die beiden hoffen, dass der Prozess bald zu Ende geht und dann alle Vorwürfe gegen sie vom Tisch sind, um an ihr altes Leben in Freiheit anknüpfen zu können.