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BR24/12: Die Schlagzeilen

SiKo: Gabriel will mehr Berechenbarkeit in internationaler Politik +++ Nach Freilassung von Yücel: Fragen offen +++ Viele antisemitischen Straftaten in Bayern +++ Zahl der Pendler nach Bayern steigt +++ Heute noch keine deutsche Medaille bei Olympia

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Deutschlands Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat bei der Münchner Sicherheitskonferenz betont, dass die internationale Politik wieder mehr durch Berechenbarkeit gekennzeichnet sein müsse - gerade mit dem Blick auf die Krisenregionen in Syrien und Nordkorea. Erschwerend wirkten sich auch die Machtansprüche Russlands und Chinas aus. Alle Teilnehmer seien sich jedoch einig, dass man wieder mehr als Gestalter auftreten möchte. Hier habe die EU bewiesen, was machbar sei. Das reiche von den Ukraine-Gesprächen bis hin zu dem Iran-Atomabkommen. Mit Blick auf die verbündeten USA sagte Gabriel: "Wie erfolgreich wir sein werden, das hängt nicht zuletzt vom Umgang ab, den wir pflegen". Nach Gabriel sprach die britische Premierministerin Theresa May. Sie warb vor dem Hintergrund des Brexit für eine Sicherheitspartnerschaft, zwischen Großbritannien und der EU. 

Nach einem Jahr in türkischer Haft ist der "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel gestern Abend nach Deutschland zurückgekehrt. In einer Videobotschaft dankte er seinen Unterstützern. Yücel hatte sich im Februar 2017 freiwillig der Polizei in Istanbul zur Befragung gestellt und war daraufhin in U-Haft genommen worden. Ein Jahr lang bewegte sich nichts in dem Verfahren. Gestern ordnete ein türkisches Gericht seine Freilassung an. Yücel erklärte nun, so wenig er darüber wisse, warum er festgenommen worden war, so wenig wisse er nun über die Gründe für seine Freilassung. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel betonte in den ARD-"Tagesthemen", die Türkei habe keine Gegenleistung für Yücels Freilassung erhalten: Ankara habe nichts verlangt und auch nichts bekommen können.

Die Zahl der antisemitischen Straftaten in Bayern ist im vergangenen Jahr weiter auf einem hohen Niveau geblieben. Das geht aus Zahlen des Bayerischen Landeskriminalamts hervor, die das Innenministerium auf eine SPD-Anfrage bekanntgab. Demnach wurden 2017 insgesamt 148 antisemitische Straftaten im Freistaat verübt. 98 Prozent davon waren rechtsextremistisch motiviert. Bei den meisten Straftaten handelt es sich um Volksverhetzung und Sachbeschädigung. In einem Fall ging es um Körperverletzung.

Immer mehr Arbeitnehmer pendeln von außerhalb Bayerns in den Freistaat. Allein im vergangenen Jahr ist ihre Zahl um mehr als 23.000 auf jetzt 377.000 gestiegen. Wie die Regionaldirektion der Bundesanstalt für Arbeit mitteilte, wohnen etwa sieben Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einem anderen Bundesland oder im Ausland. Manche Pendler nehmen weite Strecken in Kauf, um in Bayern zu arbeiten. So haben mehr als 46.000 Menschen aus Nordrhein-Westfalen einen Job im Freistaat.

Bei den Olympischen Winterspiele in Pyeongchang ist das deutsche Team heute früh beim Super-G der Damen leer ausgegangen: Mitfavoritin Viktoria Rebensburg verpasste mit Platz zehn ihre dritte Olympia-Medaille. Siegerin wurde völlig überraschend Snowboard-Weltmeisterin Ester Ledecká aus Tschechien, die mit Startnummer 26 der bis dahin führenden Österreicherin Anna Veith den Sieg wegschnappte. Ledecká kam mit einer Hunderstel Sekunde Vorsprung über die Ziellinie. Dritte wurde Tina Weirather aus Liechtenstein.