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Angela Merkel beim "Handelsblatt"-Gespräch

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Merkel: Im Nordkorea-Kriegsfall nicht automatisch an USA-Seite

Deutschland steht im Kriegsfall um Nordkorea nach Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht automatisch an der Seite der USA. "Ich sehe für Nordkorea keine militärische Lösung", sagte Merkel heute auf einer "Handelsblatt"-Veranstaltung.

"Ich halte das für falsch. Die diplomatischen Mittel sind bei weitem nicht ausgeschöpft", so Merkel. Auch die USA würden derzeit neben den militärischen Drohungen "eine Vielzahl diplomatischer Aktivitäten" entfalten. Auf die Frage, ob Deutschland im Kriegsfall automatisch an der Seite der USA stünden, sagte Merkel: "Nein, nicht automatisch." Sie sehe aber derzeit keine Kriegsgefahr. Generell gelte, dass die Europäer ihre Zusammenarbeit mit den USA nicht in Zweifel ziehen sollten. Merkel mahnte, dass man Ursache und Wirkung im Nordkorea-Konflikt nicht vergessen dürfe. Die Gefahr gehe vom nordkoreanischen Atomprogramm aus.

Neue Drohgebärden aus Nordkorea

Nordkorea hat seine Drohgebärden im Atomstreit mit den USA verstärkt: Machthaber Kim Jong Un habe angeordnet, mehr Raketentriebwerke und Raketensprengköpfe herzustellen, meldete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA heute. Auf Fotos, die Pjöngjang veröffentlichte, waren nach Einschätzung von US-Experten auch Pläne für eine Interkontinentalrakete zu sehen, die mit einem Atomsprengkopf bestückt werden könnte.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un besuchte den Bildern zufolge ein staatliches Forschungsinstitut für Rüstung. Auf den Fotos waren US-Verteidigungsexperten zufolge moderne Raketenhüllen zu sehen. Diese seien leichter und könnten deshalb größere Strecken zurücklegen.