Keine Atomversuche und Raketentests mehr, dafür volle Konzentration auf Wirtschaftswachstum: Mit dieser Ankündigung hat Nordkorea vor den Gipfeltreffen mit den Präsidenten Südkoreas und der USA das Ausland überrascht. Machthaber Kim Jong Un begründete den Schritt nach Berichten staatlicher Medien unter anderem mit der Vollendung des nordkoreanischen Atomprogramms. Das mache weitere Tests unnötig. Nicht zuletzt durch internationale Sanktionen liegt das Land mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern wirtschaftlich am Boden. Künftig will sich Nordkorea mehr um wirtschaftliches Wachstum bemühen.
Maas drängt auf Offenlegung
Die Bundesregierung begrüßt die Ankündigung Kim Jong Uns, seine Atomtests auszusetzen. Bundesaußenminister Maas sagte, das sei ein Schritt in die richtige Richtung. Es sei aber wichtig, dass Nordkorea für eine Denuklearisierung das komplette Atom- und Raketenprogramm offen lege. Ähnlich hatte sich zuvor die EU-Außenbeauftragte Mogherini geäußert. Auch UNO-Generalsekretär Guterres hat die Ankündigung zur Einstellung des nordkoreanischen Atomprogramms positiv bewertet. Dies stärke die Hoffnung, dass die koreanische Halbinsel langfristig eine atomwaffenfreie Region sein werde, sagte Guterres. US-Präsident Trump nannte die Ankündigung auf Twitter eine sehr gute Nachricht für Nordkorea und die Welt.
Japan reagiert zurückhaltend
Auch Südkorea, Russland und China würdigten die Ankündigung Kims, Japan reagierte dagegen verhalten. Man werde genau beobachten, ob das Atomprogramm nachweislich eingestellt werde, sagte Regierungschef Abe. Am kommenden Freitag kommen Nord- und Südkorea zu einem Gipfeltreffen zusammen.