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Lashkar in Afghanistan

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Afghanischer Präsident will Taliban anerkennen

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hat den radikal-islamischen Taliban bei den Bemühungen zum Start eines Friedensprozesses die Anerkennung als politische Gruppierung angeboten. Zuletzt gab es auf beiden Seiten Signale für mögliche Gespräche.

Bei einer internationalen Sicherheitskonferenz, die eine Grundlage für Friedensgespräche schaffen soll, schlug Ghani am Mittwoch in Kabul zudem eine Waffenruhe und die Freilassung von Gefangenen vor. Im Rahmen eines Abkommens mit den Taliban für ein Ende des seit mehr als 16 Jahre dauernden Krieges sei er auch bereit, eine Überprüfung der Verfassung zu akzeptieren. Zugleich forderte er, dass die Taliban im Gegenzug die Regierung und die herrschenden Gesetze anerkennen müssten.

Meinungsänderung für einen Frieden?

Bislang hat Ghani die Taliban stets als Terroristen und Rebellen bezeichnet, deshalb verweigern die Taliban direkte Gespräche mit der Regierung. Sie kontrollieren einen Teil des Landes und verüben immer wieder Anschläge. Zuletzt mehrten sich aber die Signale auf beiden Seiten, die auf eine größere Dialogbereitschaft deuteten.

Taliban sind Macht im Staat

Die Taliban kontrollieren oder beeinflussen derzeit wieder mindestens 13 Prozent des Landes. Weitere 30 Prozent des Landes sind umkämpft. Präsident Ashraf Ghani hatte einen "umfassenden Friedensplan" angekündigt.

Angebotsannahme unklar

Bisher lehnen die Taliban direkte Verhandlungen mit der afghanischen Regierung ab. Sie wollen mit den USA sprechen, dem größten Truppensteller im Konflikt. Das lehnen wiederum die USA ab. Die USA hatten 2017 die Zahl ihrer Soldaten im Land wieder aufgestockt und auch die Zahl ihrer Luftangriffe massiv gesteigert.