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Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU)

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Altmaier warnt vor Handelskrieg mit den USA

Altmaier warnt vor Handelskrieg mit den USA

Der neue Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ist zu Gesprächen über die handelspolitischen Streitigkeiten mit den USA in Washington eingetroffen. Während seines Antrittsbesuchs will er unter anderem US-Handelsminister Wilbur Ross treffen.

Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle von 25 Prozent auf Aluminium und zehn Prozent auf Stahl, die am Freitag in Kraft treten. Die EU pocht darauf, von diesen Zöllen ausgenommen zu werden. Zudem dürften auch die von Trump angedrohten neuen Steuern auf deutsche Auto-Importe ein Thema von Altmaiers Gesprächen sein. 

Vor seinem Abflug hatte der Minister vor einem Handelskrieg zwischen Europa und den USA gewarnt. "Das wäre am Ende zu Lasten der Bürger in beiden Regionen", sagte Altmaier er in der ARD. Derzeit bestehe die Gefahr, "dass wir in eine Spirale von einseitigen Maßnahmen kommen". 

Der Bundeswirtschaftsminister zeigte sich zugleich kompromissbereit: "Wir müssen uns nicht öffentlich kritisieren, wir müssen versuchen, Kompromisse zu finden. Für mich sind die Amerikaner noch immer unsere Verbündeten. Entscheidend ist, dass der Gesprächsfaden nicht abreißt und wir unsere europäischen und deutschen Interessen selbstbewusst und auch freundlich vertreten." Peter Altmaier (CDU)

Der Wirtschaftsminister betonte auch, dass sich Europa nicht auseinander dividieren lasse. So stimme er sich eng mit EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström ab, die in den kommenden Tagen ebenfalls mit Ross zusammentreffen will. Den USA solle gemeinsam angeboten werden, "dass wir über offene Fragen sprechen".

Ifo-Institut warnt vor Zöllen und Willkür

Das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo warnte derweil vor weiteren US-Strafzöllen. "Das könnte zu einer Untergrabung der Welthandelsorganisation WTO führen und die über Jahrzehnte hinweg mühsam erzielten Fortschritte bei der Liberalisierung des Welthandels ernsthaft gefährden", teilte der Leiter des Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft, Gabriel Felbermayr, in München mit. "Vieles sieht bei Trump nach Willkür aus.