Ein Absperrband der Polizei hängt vor einer zerbrochenen Fensterscheibe einer geplanten Flüchtlingsunterkunft.
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In Bautzen haben Unbekannte im Oktober die Fenster einer geplanten Flüchtlingsunterkunft eingeworfen, später brach ein Feuer aus.

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Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte massiv gestiegen

Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte massiv gestiegen

Die Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland haben erstmals seit 2015 wieder zugenommen. Als Grund dafür gelten einem Bericht zufolge das Auslaufen der Corona-Auflagen sowie die gestiegene Zahl von Geflüchteten. Die Linke ist alarmiert.

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Im Jahr 2022 hat es in Deutschland - statistisch gesehen - etwa jeden dritten Tag Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte gegeben. Die Angriffe außerhalb der Heime ist noch höher: Täglich werden im Durchschnitt drei Asylbewerber Opfer von Übergriffen.

Die Zahl der Anschläge auf Asylbewerberheime in Deutschland hat 2022 somit deutlich zugenommen. Es habe 121 Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte gegeben, berichtet die "Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf ihr vorliegende Zahlen des Bundesinnenministeriums. Dies sei eine Zunahme um 73 Prozent im Vergleich zu 2021, als es 70 solcher Straftaten gegeben habe. Die Taten seien meist rechts motiviert gewesen.

Ein Grund für den Anstieg ist das Ende Corona-Auflagen

Es ist das erste Mal seit 2015, dass die Zahl der Anschläge zunahm. Als Grund dafür gelten dem Bericht zufolge das Auslaufen der Corona-Auflagen sowie die gestiegene Zahl von Geflüchteten. 2022 seien knapp 218.000 Asylsuchende nach Deutschland gekommen - so viele wie zuletzt 2016. Dazu kamen knapp eine Million Ukrainer.

Die Behörden verzeichneten im vergangenen Jahr zudem nach Ministeriumsangaben 1.248 Angriffe auf Asylbewerber oder Flüchtlinge außerhalb von Unterkünften. Das waren in etwa so viele wie 2021 mit 1.259 Fällen.

Linken-Politikerin Bünger erinnert an Rostock-Lichtenhagen

Trotz der deutlichen Zunahme sind die Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte weit vom Höhepunkt zur Zeit der Flüchtlingskrise 2015 entfernt. Damals wurden 1.047 Übergriffe gegen Asylbewerberunterkünfte verzeichnet. Seitdem war die Zahl von Jahr zu Jahr gesunken. 2017 waren es noch 284 Anschläge, 2020 84 solcher Straftaten, 2021 dann 70. Es geht dabei um Überfälle, Anschläge, Sachbeschädigungen und tätliche Angriffe.

Das Innenministerium legte die Zahlen nach einer Kleinen Anfrage der Linksfraktion vor. Deren fluchtpolitische Expertin Clara Bünger zeigte sich vom Anstieg der Anschläge alarmiert. "Geflüchtete, die hier Sicherheit und Schutz suchen, werden in Angst und Schrecken versetzt", so die Politikerin. Bünger erinnerte an die gewaltsamen Ausschreitungen 1992 in Rostock-Lichtenhagen, als ein Mob aus Rechtsextremisten und Randalierern tagelang unter dem Beifall von Schaulustigen versuchte, Unterkünfte von Ausländern zu stürmen. "Wollen wir darauf warten, bis sich Rostock-Lichtenhagen wiederholt?", fragte die Linken-Politikerin.

Mit Informationen von dpa, epd und AFP

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