Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Arbeit der Bundesregierung ist seit Langem groß. Diese Unzufriedenheit schlägt sich auch in der Haltung zum Fortbestehen der Ampel nieder.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Christoph Soeder

v.r.n.l.: Bundeskanzler Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) und Wirtschaftsminister Lindner (FDP).

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

ARD-DeutschlandTrend: Nur ein Drittel will weiter Ampelregierung

Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Arbeit der Bundesregierung ist groß. 41 Prozent der Befragten im aktuellen DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin wünschen sich Neuwahlen vor dem Ende der Legislaturperiode.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Ampel-Koalition verliert in der Bevölkerung weiter an Rückhalt. Im neuen DeutschlandTrend von Infratest Dimap im Auftrag des "ARD-Morgenmagazins" spricht sich nur gut ein Drittel der Befragten dafür aus, dass das Bündnis aus SPD, Grünen und FDP bis zur nächsten Bundestagswahl 2025 weiter regiert. 41 Prozent befürworten dagegen eine vorgezogene Neuwahl. 16 Prozent setzen auf einen Koalitionswechsel und würden eine Große Koalition aus SPD und Union begrüßen.

86 Prozent der AfD-Anhänger für Neuwahl

Am deutlichsten ist der Ruf nach einer Neuwahl bei den Anhängerinnen und Anhängern der AfD. 86 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus. Bei den Anhängern der Union unterstützen dies 39 Prozent. 34 Prozent stimmen für die Bildung einer Großen Koalition. Bei Anhängern von SPD (62 Prozent) und Grünen (80 Prozent) überwiegt die Zahl derer, die sich für eine Fortsetzung der Ampelkoalition über die gesamte Amtszeit einsetzen.

Bei den Anhängern der FDP ist das Bild differenzierter. Zwar votieren 47 Prozent dafür, die Regierung mit SPD und Grünen weiterzuführen, doch sprechen sich immerhin 39 Prozent der liberalen Wähler dagegen aus.

Lehre aus Vergangenheit: Neuwahlen in Deutschland mit hoher Hürde

Die Hürde für vorzeitige Neuwahlen liegt in der Bundesrepublik Deutschland als Lehre aus der Weimarer Republik hoch. Der Bundestag kann sich nicht selbst auflösen.

Nur der Bundespräsident bzw. die Bundespräsidentin kann den Bundestag auflösen, nachdem der Bundeskanzler bzw. die Bundeskanzlerin die "Vertrauensfrage" gestellt hat und daraufhin nicht die Zustimmung der Mehrheit der Abgeordneten erhält. Dann muss entweder direkt ein anderer Kanzler / eine andere Kanzlerin gewählt werden - oder der Bundestag wird aufgelöst und Neuwahlen werden angesetzt.

Sonntagsfrage: Union weiter an der Spitze

Bei der Sonntagsfrage gibt es kaum Veränderungen im Vergleich zur Umfrage vor einer Woche. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, könnte die Union ihren Spitzenplatz verteidigen und käme als stärkste Fraktion nach wie vor auf 30 Prozent. Die AfD bliebe mit 21 Prozent auf Platz zwei, würde aber gegenüber der vergangenen Umfrage vom 2. November für den ARD-DeutschlandTrend einen Prozentpunkt verlieren.

Die SPD käme nur noch auf 15 Prozent (-1 Prozentpunkt) und würde nach dem bisherigen Tiefpunkt im Oktober und einer leichten Verbesserung in der Vorwoche erneut ihr schwächstes Ergebnis seit der Bundestagswahl 2021 erreichen.

Bündnis90/Die Grünen zeigen sich etwas erholt und würden ebenfalls 15 Prozent erreichen (+1 Prozentpunkt). Auch die FDP kann knapp zulegen und wäre mit 5 Prozent wieder im Deutschen Bundestag vertreten.

Die Linke würde den Einzug dagegen verpassen und nur noch vier Prozent der Stimmen erhalten (-1 Prozentpunkt). Die Freien Wähler lägen unverändert bei drei Prozent.

Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus gehen Befragten nicht weit genug

Aus der Befragung geht ebenfalls hervor, dass mit 56 Prozent mehr als der Hälfte der Befragten die Anstrengungen zur Bekämpfung von Antisemitismus in Deutschland nicht weit genug gehen. 23 Prozent halten sie für ausreichend, 9 Prozent gehen sie zu weit.

Antisemitische Straftaten haben in Deutschland im laufenden Jahr deutlich zugenommen. Gerade nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem Wiederaufflammen des Nahostkonflikts registrieren die deutschen Sicherheitsbehörden einen Anstieg antisemitischer Vorfälle.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!