Der Außenminister ist erleichtert. Es sei gut, dass Herr Britsch endlich wieder zuhause in Deutschland sei, teilte Sigmar Gabriel mit. Monate der Ungewissheit und des Wartens in türkischer Abschiebehaft seien vorbei. Gabriel sieht darin ein "weiteres positives Signal".
Damit bezog sich der Außenminister auf die Feilassung der deutschen Journalistin Mesale Tolu, die am Montag aus einem Gefängnis in der Türkei entlassen worden war. Während Tolu von der türkischen Justiz beschuldigt wurde, Mitglied in einer Terrororganisation gewesen zu sein, waren nach einem Bericht der "Welt" im Fall Britsch bis zuletzt keine strafrechtlichen Vorwürfe bekannt.
Sechs Deutsche wieder frei
Der 55-Jährige war demnach im April im Osten der Türkei festgenommen worden und in Abschiebehaft gekommen. Er war als Pilger unterwegs, wollte aus seiner Heimatstadt Schwerin bis nach Jerusalem - zu Fuß und ohne Geld. Ein Zeichen für den Frieden sollte die Reise sein. Kurz vor der türkisch-syrischen Grenze wurde Britsch gestoppt.
Insgesamt sechs Deutsche sind inzwischen aus der türkischen entlassen oder durften nach Deutschland ausreisen. Außenminister Gabriel knüpft daran die Hoffnung, das Vertrauen zwischen beiden Ländern "Schritt für Schritt" wieder aufbauen und das bilaterale Verhältnis "entkrampfen" zu können. Nach Einschätzung der Bundesregierung sitzen noch mindestens sieben Deutsche aus politischen Gründen in der Türkei hinter Gittern - darunter auch der Journalist Deniz Yücel.