Ein langjähriger enger Mitarbeiter von Außenministerin Annalena Baerbock, Titus Rebhann, wechselt als Cheflobbyist zum Energiekonzern RWE. Der ehemalige Bürochef der Grünen-Politikerin wird zum 1. März 2023 Leiter der Hauptstadtrepräsentanz des Unternehmens in Berlin, wie ein RWE-Sprecher am Dienstag in Essen bestätigte. Zuvor hatte die "Welt" berichtet.
Titus Rebhann: Bis zum Regierungswechsel Baerbocks Büroleiter
Rebhann war bis zum Regierungswechsel Ende vergangenen Jahres Leiter von Baerbocks Bundestagsbüro. Dann wechselte er mit ihr ins Auswärtige Amt. Das Ministerium verwies jedoch darauf, dass er seit Mitte Oktober freigestellt sei und "keine beruflichen Kontakte mit RWE gehabt und an keinerlei Vorhaben mit direktem Bezug zu RWE mitgewirkt" habe.
- Zum Artikel: "Politische Einflussnahme: Wer fehlt im Lobbyregister?"
Von der Politik in die Wirtschaft - das kommt öfter vor
Wechsel aus der Politik in die Wirtschaft sind nicht unüblich. So wurde zum Beispiel der frühere Sprecher der Bundesregierung, Thomas Steg, 2012 Cheflobbyist bei Volkswagen. 2013 wechselte der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Eckart von Klaeden, ebenfalls als Lobbyist zu Daimler. Die Kontakte zur Politik können in solchen Jobs sehr hilfreich sein.
Dies dürfte auch für Rebhann gelten: RWE setzt stark auf erneuerbare Energien, im Rheinischen Revier in Nordrhein-Westfalen bis 2030 aber auch noch auf Braunkohle. In Nordrhein-Westfalens Landesregierung war auch Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) einst Rebhanns Chef: Der künftige RWE-Lobbyist leitete während Krischers Zeit im Bundestag acht Jahre lang dessen Büro. 2018 wechselte er zu Baerbock.
Mit Informationen von dpa
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