Katarina Barley, Vizepräsidentin des Euorpäischen Parlaments (SPD), sieht den britischen Premier Boris Johnson als Opfer seines eigenen Images. Im Interview mit in der Bayern 2-radioWelt sagte Barley: "Noch vorgestern hätte ich geglaubt, Boris Johnson kriegen Sie nicht raus aus der Downing Street 10." Aber wenn mittlerweile sogar seine allgetreuesten Ministerinnen und Minister ihn zum Rücktritt aufforderten, dann würde es sehr schwierig für Johnson. Der Druck sei enorm. "Ich glaube, sehr lange wird er sich nicht mehr halten können", sagte die EP-Vizepräsidentin.
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Johnson's Ritt auf der Rasierklinge
Man brauche eigentlich gerade jetzt "Stabilität in allen westlichen Ländern", betont Barley. Es sei "ein trauriges Spiel, was da gerade passiert." Boris Johnson habe von Anfang an das Image des "leicht verrückten, ganz anderen Anti-Politikers" gepflegt. Er tue "Dinge, die normale Politiker nicht tun würden". "Das ist genau jetzt sein Problem. Er hat immer diese Rasierklinge zwischen Originalität, Witz und Lächerlichkeit geritten. Und wenn man dann einmal über diese Rasierklinge rüber ist, dann fällt man eben auch ziemlich tief. Und dann ist man eben auch lächerlich, peinlich, nicht mehr tragbar. Da wird er jetzt Opfer seines eigenen Images, das er sorgfältig aufgebaut hat", so die deutsch-britische Europapolitikerin.
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