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Demonstrant hält ein Foto von Stephon Clark

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US-Polizisten erschossen Afroamerikaner offenbar von hinten

US-Polizisten haben einen unbewaffneten Afroamerikaner laut einem Autopsiebericht von hinten erschossen. Stephon Clark sei acht Mal getroffen worden, davon sechs Mal in den Rücken, erklärte der von Clarks Familie beauftragte Gerichtsmediziner.

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Das Ergebnis dieser Autopsie widerspricht der Darstellung der Polizei, wonach der 22-Jährige auf die Polizisten zukam, als sie ihn erschossen.

Friedliche Proteste

Seit dem Tod Clarks am 18. März war es in seiner Heimatstadt Sacramento in Kalifornien täglich zu Protesten aufgebrachter Bürger gekommen, die aber friedlich blieben. Bereits seit Jahren beklagen schwarze Aktivisten in den USA, dass weiße Polizisten bei afroamerikanischen Verdächtigen besonders schnell das Feuer eröffneten. Schlagzeilen gemacht hatte unter anderem der Tod des schwarzen Jugendlichen Michael Brown, der in dessen Heimatstadt Ferguson 2014 zu Unruhen führte und eine landesweite Protestbewegung auslöste. 

Smartphone für Handy gehalten

Der im Fall Clark beauftragte Rechtsmediziner Bennet Omalu sagte bei einer Pressekonferenz mit der Familie, es habe zehn Minuten gedauert, bis Clark gestorben sei. Die Polizisten hatten gewartet, bis sie sich ihm näherten, weil sie fürchteten, er sei noch am Leben und bewaffnet. Die mutmaßliche Pistole in seiner Hand stellte sich dann aber als Handy heraus.