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Wildschweine suchen im Nationalpark Bayerischer Wald im Schnee nach Nahrung

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Bundesregierung will Schonzeit für Wildschweine aufheben

Zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest will die Bundesregierung die Schonzeit für Wildschweine offenbar aufheben. Dies sehe eine Verordnung vor, die heute im Kabinett verabschiedet werden solle, berichtete die "Rheinische Post".

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Durch eine "ganzjährige Bejagung" solle eine "erhebliche Ausdünnung der Schwarzwildpopulation erreicht werden", heißt es in der Verordnung. Dadurch werde vor allem das Risiko einer Verschleppung der Schweinepest vermindert. 

"Mit der vorgelegten Änderung der Schweinepest-Verordnung haben wir ein effizientes Instrumentarium, um der Schweinepest wirkungsvoll zu begegnen", sagte der geschäftsführende Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU). In der Verordnung findet sich neben der Aufhebung der Schonzeit eine Reihe weiterer Maßnahmen, die von den Behörden vor Ort angeordnet werden können.

Milliardenschäden befürchtet

Die Tierseuche, die Haus- und Wildschweine befällt, breitet sich seit einigen Jahren über Russland und das Baltikum in Richtung Westeuropa aus. Für Menschen ist das Virus nicht ansteckend. Allerdings fürchtet die Landwirtschaft Milliardenschäden und eine Existenzkrise für viele Unternehmen, sollte es die Afrikanische Schweinepest bis nach Deutschland schaffen. Beim Befall eines Schweins in einem Betrieb müssten dort alle Tiere getötet werden. Tierschutzaktivisten warnten zuletzt hingegen vor einer Massenjagd auf Wildschweine - vorrangig seien es Menschen, die die Ausbreitung vorantrieben.