Die wichtigsten News zur Bundestagswahl im Überblick
- Lindner – FDP "nicht endgültig besiegt" (19.45 Uhr)
- Scholz gesteht Wahlniederlage ein (18.46 Uhr)
- Reichinnek jubelt wegen Abschneiden der Linken (18.28 Uhr)
- Bundestagswahl 2025: Alle Zahlen auf einen Blick
- Bundestagswahl: Welche Koalitionen sind jetzt möglich?
20.25 Uhr: Hagen – Kampf um Fünf-Prozent-Hürde nicht verloren
Der Vorsitzende der FDP in Bayern Martin Hagen sieht die Zitterpartie für seine Partei um den Einzug in den Bundestag noch nicht verloren. Dass die Freien Demokraten nach dem Drei-Prozent-Tief zum Jahreswechsel überhaupt wieder um die fünf Prozent bei den Hochrechnungen lägen, sei dem "fulminanten Wahlkampf" in den letzten Wochen zu verdanken, so Hagen in BR24 Radio. Die FDP habe schon während der Ampelkoalition am meisten von den drei Regierungsparteien gelitten. Vor allem bei den Themen Wirtschaft und Migration habe sich die FDP nicht durchsetzen können. Das habe die Partei bei den Wählerinnen und Wählern "viel Vertrauen gekostet - und das mussten wir jetzt in den letzten Wochen mühsam versuchen zurückzugewinnen."
20.23 Uhr: Scholz: Werde kein Ministeramt übernehmen
Kanzler Olaf Scholz widerspricht in der sogenannten Elefantenrunde in der ARD Darstellungen, es sei ein Fehler gewesen, nochmals zur Wahl angetreten zu sein. Er signalisiert, dass er nicht für ein Ministeramt in einer neuen Regierung zur Verfügung stehe. "Für mich ist ganz klar, dass ich mich um Amt des Bundeskanzler beworben habe und um kein anderes in der Regierung", sagt der SPD-Politiker.
20.22 Uhr: Knobloch – "Das ist ein Fanal"
Eine der profiliertesten Vertreterinnen der jüdischen Gemeinde in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat sich mit Blick auf das Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl erschüttert gezeigt. "Das ist ein Fanal. Deutschland ist ab heute ein anderes Land", betonte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.
"Die Verantwortung für die demokratischen Parteien war nie größer", resümierte Knobloch. "Es geht jetzt um alles: um unsere Demokratie." Auch sei der Judenhass seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel regelrecht explodiert. Angst gehöre wieder zum Alltag jüdischer Menschen, schilderte die Holocaust-Überlebende. "Das muss endlich aufhören."
20.16 Uhr: Söder – Koalition mit Grünen No-Go, "wenn es irgendwie geht"
CSU-Chef Markus Söder sieht keine Chance für eine längerfristige Zusammenarbeit mit den Grünen, schließt eine Koalition mit den Grünen aber nicht kategorisch aus. "Ich glaube nicht, dass mit den Grünen eine Regierung irgendwie länger funktionieren kann", sagte der bayerische Ministerpräsident im ZDF.
Mit den Grünen könne man keinen Richtungswechsel organisieren. Die Grünen hätten ihre Chance gehabt, sie hätten sie nicht genutzt. "Mit den Grünen zu regieren – aus meiner Sicht ein echtes No-Go, wenn es irgendwie geht", sagte Söder. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz werde überlegen, wie er damit umgehe.
Söder äußerte die Hoffnung, "dass es am Ende für Schwarz-Rot reicht oder im schlimmsten Fall dann lieber für eine Deutschland-Koalition", also ein Bündnis von Union, SPD und FDP. Eine sogenannte Kenia-Koalition mit SPD und Grünen stehe nicht für einen Richtungswechsel. Hinzu komme: "Eine Regierung, die schon startet mit dem Titel Kenia-Koalition, die wird doch null Vertrauen bei den Deutschen haben."
20.13 Uhr: Münchens OB Reiter nennt SPD-Abschneiden "desaströs"
Angesichts der aktuellen Hochrechnungen spricht Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) von einem "desaströsen" Ergebnis für seine Partei. "Wir müssen ab sofort und ohne die üblichen Allgemeinplätze nach solchen Ergebnissen intern Klartext reden", fordert er – und zwar sowohl was Inhalte als auch was das Personal betrifft. Gerade der Zuspruch für die AfD sei "unerträglich". Umso wichtiger sei es, "dass Deutschland hoffentlich von einer stabilen Zweierkoalition regiert werden kann", so der OB weiter.
20.09 Uhr: Habeck trotz Verlusten bei Wahl "stolz darauf, was wir geschafft haben"
"Ich bin stolz darauf, was wir geschafft haben", sagt Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck am Wahlabend. Für die von ihm angestrebte Kanzlerschaft hat es jedoch nicht gereicht und auch eine Regierungsbeteiligung seiner Partei erschien als eher als unwahrscheinlich. Immerhin konnten sich die Grünen mit Verlusten um die zwei Prozentpunkte zumindest in der Nähe ihres Ergebnisses bei der Bundestagswahl von 2021 halten.
Die Grünen hätten sich "rausgekämpft" aus dem Umfragetief, nachdem die Ampel-Koalition auseinandergebrochen war, sagt denn auch Habeck. Nun sei die Partei wieder in etwa dort, wo sie bei den Wahlen 2021 war, fügte er mit Blick auf die moderaten Stimmenverluste hinzu. Dies sei nicht selbstverständlich.
20.09 Uhr: Roth empfiehlt in Bezug auf Koalition Blick nach Augsburg
Die Augsburger Grünen-Abgeordnete und bisherige Kultur-Staatsministerin Claudia Roth spricht angesichts der ersten Hochrechnungen von einem "ordentlichen Ergebnis" für ihre Partei. Im Vergleich zum Beginn des Wahlkampfs hätten die Grünen deutlich zugelegt. Roth sprach von einem Wahlkampf, der von starker Sympathie geprägt gewesen sei: "Ich kann mich an keinen Wahlkampf erinnern, der einem so viel Zuwendung entgegengebracht hat."
Mit Blick auf mögliche Regierungskonstellationen empfahl Roth im Gespräch mit dem BR einen Blick nach Augsburg, wo die CSU mit den Grünen regiert: "Die demokratischen Parteien können es sich nicht leisten, sich selber so konfrontativ zu sehen, dass man nicht miteinander reden kann", mahnte die schwäbische Politikerin.
20.07 Uhr: Vorsitzender der Bischofskonferenz dringt auf stabile Regierung
Nach der Bundestagswahl hofft der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, auf eine rasche Regierungsbildung. "Ich hoffe, dass wir jetzt zügig eine stabile Regierung bekommen, die die Probleme anpackt", sagte der Limburger Bischof der Katholischen-Nachrichten Agentur (KNA)
20.06 Uhr: DIW-Chef sieht Zäsur
DIW-Präsident Marcel Fratzscher sieht im Ausgang der Bundestagswahl eine Zäsur. "Die parteipolitische Zersplitterung könnte eine Zwei-Parteien-Koalition unmöglich machen", sagt der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der Nachrichtenagentur Reuters. Die Union habe als Wahlsieger bemerkenswert schlecht abgeschnitten. Selbst eine Zwei-Parteien-Koalition könnte es schwer haben, einen klaren Kurs durchzusetzen. "Dringend benötigte Reformen dürften dadurch großenteils unmöglich sein, die gesellschaftliche Polarisierung und die Fortsetzung des Erstarkens der AfD das unweigerliche Resultat", warnt Fratzscher.
20.05 Uhr: Freude über Wahlsieg bei Dorothee Bär – "kurzer aber heftiger Wahlkampf"
Nach den ersten Zahlen rund um die Wahl zeigt sich CSU-Kandidatin Dorothee Bär sehr zufrieden. Im Interview mit dem BR sagt sie: "Ich freue mich natürlich sehr, weil es war ein sehr kurzer Wahlkampf, aber auch ein sehr heftiger – einer meiner heftigsten würde ich sagen." Es sei auch ein etwas anderer Wahlkampf gewesen, weil dieser im Winter geführt wurde. Die höhere Wahlbeteiligung zeige, dass die Parteien aber auf allen Seiten mobilisiert hätten. "Jetzt ist es erstmal gut, dass wir die Wahl gewonnen haben und Friedrich Merz unser nächster Bundeskanzler werden kann", so Bär. Dass die CSU so einen großen Anteil daran habe, freue sie besonders.
Dorothee Bär gehört seit 2002 dem Deutschen Bundestag an. Von 2009 bis 2013 war sie stellvertretende Generalsekretärin und für die gesamte CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Sprecherin für den Bereich Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Von Dezember 2013 bis März 2018 war sie Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Von März 2018 bis Dezember 2021 Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung.
20.04 Uhr: Merz - Regierungsbildung soll spätestens Ostern abgeschlossen sein
Wahlgewinner Friedrich Merz hat angekündigt, schon sehr bald mit Sondierungsgesprächen über die Bildung einer Koalition zu beginnen. "Spätestens nach der Hamburger Bürgerschaftswahl ist die Zeit gekommen, intensiv miteinander zu sprechen. Ich habe den Wunsch, dass wir spätestens Ostern mit einer Regierungsbildung fertig sind", so der CDU-Politiker im Fernsehsender phoenix.
20.03 Uhr: "Gemeinsam gegen Rechts München" zutiefst besorgt
Das Bündnis "Gemeinsam gegen Rechts München" zeigt sich angesichts des Wahlerfolgs der AfD bei der Bundestagswahl "zutiefst besorgt und empört". Die Verdoppelung der Stimmen innerhalb von vier Jahren sei "ein Alarmsignal für die Demokratie und ein Angriff auf die Rechte migrantischer, queerer und armutsbetroffener Menschen". Man werde sich aber nicht einschüchtern lassen, sondern sehe die Wahlergebnisse als "Auftrag, uns rechter Politik und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit noch entschiedener in den Weg zu stellen", betont Sprecher Luc Ouali.
20.00 Uhr: Strack-Zimmermann – FDP-Ergebnis ist eine Klatsche
Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat das schlechte Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl als "Klatsche" bezeichnet und Konsequenzen verlangt. "Es ist wirklich auf die 12 und zwar mit Anlauf", sagte die Europaabgeordnete im ZDF. "Ich glaube, Konsequenzen müssen vor allem thematisch gezogen werden, dass wir uns eben nicht nur reduzieren auf ein, zwei Themen." So müsse sich die FDP zum Beispiel auch um das Thema Sicherheit kümmern, auch wenn dies "kein schönes Thema" sei.
19.59 Uhr: Neue Hochrechnung zur Bundestagswahl
- Union: 28,6
- AfD: 20,4
- SPD: 16,3
- Grüne: 12,3
- Linke: 8,5
- FDP: 4,7
- BSW: 4,9
- Andere: 4,3
19.56 Uhr: Linke stark bei Erstwählern
Die Linke hat einer Analyse der ARD zufolge bei den Erstwählern gewonnen. 27 Prozent stimmten für die Linke, wie die ARD am Sonntagabend auf Basis einer Befragung berichtete. Dahinter folgte demnach die AfD mit 19 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 hatten Grüne und FDP bei den Jungwählern vorne gelegen. Die Linke hatte damals in der Altersgruppe acht Prozent erreicht.
19.55 Uhr: Bundestagswahl – Reaktionen aus Bayern
Laut aktueller Hochrechnung liegen CDU und CSU bei der Bundestagswahl vorne. Es folgt die AfD. Die SPD bleibt vor den Grünen.
19.53 Uhr: Protest vor AfD-Bundesgeschäftsstelle
Die Berliner Polizei hat bei Protesten vor der AfD-Bundesgeschäftsstelle mit Gewalt einen Bus aufgebrochen. Aus diesem sei eine sehr laute Sirene zu hören gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Viele Anwohnerinnen und Anwohner seien verunsichert gewesen und hätten sich gestört gefühlt, schrieb die Polizei auf der Plattform X. Es seien viele Notrufe und Beschwerden eingegangen. Die Polizei habe die Identität von drei Personen festgestellt. Der Bus ist eine bekannte Aktion der Gruppe Zentrum für Politische Schönheit – diese reagierte empört auf das Vorgehen der Polizei. Die Sirene soll angesichts der Ergebnisse der AfD eine Warnung vor Faschismus sein. "Da muss Deutschland schon durch, dass man zehn Minuten (eine) Warnsirene hört", sagte ein Aktivist vor Ort. Insgesamt nahmen nach Angaben der Polizei etwa 80 Menschen an der Demonstration teil.
19.53 Uhr: Lindner – FDP "nicht endgültig besiegt"
Trotz der Zitterpartie und der herben Verluste für seine Partei bei der Bundestagswahl hat sich FDP-Chef Christian Lindner kämpferisch gegeben. "So oder so: Ab morgen wird die Fahne der Freien Demokraten wieder aufgerichtet", sagte Lindner am Sonntagabend im Hans-Dietrich-Genscher-Haus in Berlin. "Eines ist sicher: Die Freien Demokraten sind nicht endgültig besiegt", sagte Lindner. Das Ergebnis werde die FDP am Montag "bewerten und sortieren".
Hochrechnungen von ARD und ZDF zufolge muss die FDP um den Verbleib im Bundestag zittern. Beide Sender sahen die Liberalen am Sonntagabend bei 4,9 Prozent - fünf Prozent wären für den Wiedereinzug nötig. Lindner sagte: "Am heutigen Abend werden wir starke Nerven beweisen müssen." Er sprach von einer "Niederlage für die Freien Demokraten". Es sei aber "keine Niederlage für den politischen Liberalismus".
19.49 Uhr: Söder will Merz erneut als Unionsfraktionschef vorschlagen
Nach dem Sieg bei der Bundestagswahl will CSU-Chef Markus Söder Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz als alten und neuen Chef der Unionsfraktion im Bundestag vorschlagen. Er werde dies den Abgeordneten von CDU und CSU in der Sitzung am Dienstag vorschlagen, "sozusagen als Vorbereitung für die Kanzlerkandidatur", sagte der bayerische Ministerpräsident im Bayerischen Rundfunk.
19.46 Uhr: Hochrechnung – CSU bleibt in Bayern unter Umfragewerten
Die CSU bleibt in Bayern laut einer Hochrechnung von Infratest dimap zufolge trotz deutlicher Zuwächse unter den jüngsten Umfragewerten. Laut der Hochrechnung im Auftrag des Bayerischen Rundfunks legt die CSU um 6,1 Prozentpunkte auf 37,8 Prozent zu. In Umfragen war sie stabil bei mehr als 40 Prozent gesehen worden. Die AfD hat ihren Stimmenanteil im Freistaat demnach mit 18,9 (2021: 9,0) Prozent mehr als verdoppelt. Die Grünen überholen trotz leichter Verluste mit 12,3 (14,1) Prozent die SPD, die mit 11,6 Prozent um 6,4 Prozentpunkte hinter ihrem Ergebnis von 2021 zurückbleibt.
19.45 Uhr: Lindner – "Zahlen selbst heute einen hohen Preis"
FDP-Chef Christian Lindner sieht trotz hoher Verluste seiner Partei bei der Bundestagswahl keinen Grund für eine Kurskorrektur. "Heute hat Deutschland ein neues Parlament gewählt, weil wir Freie Demokraten unserem Land einen neuen Anfang ermöglichen wollten", sagte er am Wahlabend. Nach Hochrechnungen ist unklar, ob die FDP wieder in den Bundestag einzieht.
Mit Blick auf das Auseinanderbrechen der Ampel-Regierung sagte Lindner, die FDP sei vergangenen Herbst "in das volle politische Risiko gegangen" zum Wohle des Landes. Lindner: "Wir zahlen selbst heute einen hohen Preis dafür, für Deutschland war diese Entscheidung aber richtig."
19.36 Uhr: Bayern-SPD-Chefin Endres verlangt umfassende Fehleranalyse
Die Vorsitzende der Bayern-SPD Ronja Endres zeigte sich in BR24 Radio schwer enttäuscht von den Hochrechnungen zur Bundestagswahl. Die SPD müsse sich jetzt zusammensetzen und genau analysieren, was die Fehler gewesen seien. Die Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz werde dabei auf der "Liste der Punkte stehen, die wir zu besprechen haben", so Endres am frühen Abend. Nach der Analyse müssten Taten folgen. Ob die SPD für ein Regierungsbündnis mit der Union zur Verfügung stünde, sei offen. Auch die Oppositionsrolle sei möglich. In CDU-Chef Friedrich Merz sei viel Vertrauen verloren gegangen durch die beiden Abstimmungen im Bundestag über die Migration, bei der er die AfD als Mehrheitsbeschafferin in Kauf genommen habe. In möglichen Koalitionverhandlungen gebe es für die SPD "rote Linien - wenn die nicht eingehalten werden, dann stehen wir wahrscheinlich auch nicht zur Verfügung." Dabei nannte Endres vor allem die Steuergerechtigkeit und die Rente.
19.34 Uhr: Aiwanger: AfD-Schlagzeilen Ursache für schlechtes Ergebnis
Freie-Wähler-Chef und Spitzenkandidat Hubert Aiwanger hat enttäuscht auf das schlechte Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl auch in Bayern reagiert. Andere Parteien seien "einfach mehr im Mittelpunkt gewesen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München. "Die AfD hat natürlich die Schlagzeilen beherrscht über Monate hinweg, und dagegen angehen zu können, ist eben sehr schwierig." Einer ersten Hochrechnung zufolge liegen die Freien Wähler bundesweit deutlich unter fünf Prozent, im Freistaat bei 3,8 Prozent.
19.34 Uhr: Esken zieht vorerst keine Konsequenzen aus SPD-Wahlpleite
Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken zieht vorerst keine personellen Konsequenzen aus dem Debakel ihrer Partei bei der Bundestagswahl. "Wir müssen natürlich die SPD angesichts dieses enttäuschenden Ergebnisses auch neu aufstellen", sagte Esken im ZDF. Dies gelte organisatorisch, programmatisch und auch personell. "Aber das machen wir gemeinsam und nicht an einem Wahlabend von einer Bühne herunter." Die SPD hatte nach den Hochrechnungen mit rund 16 Prozent ein historisch schlechtes Ergebnis erzielt.
19.28 Uhr: Neue Hochrechnung
- Union: 28,8
- AfD: 20,2
- SPD: 16,2
- Grüne: 12,7
- Linke: 8,5
- FDP: 4,9
- BSW: 4,8
- Andere: 3,9
19.28 Uhr: Verteidigungsminister Pistorius – SPD "gesprächsbereit" für Regierungsbildung
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl als "niederschmetterndes, katastrophales Ergebnis" bezeichnet. "Da gibt es nichts daran zu beschönigen", sagte Pistorius am Sonntag in der ARD. Es sei nun an der Union und ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU), "den Regierungsauftrag umzusetzen". Die SPD sei "gesprächsbereit", ergänzte er.
Zur Zukunft von SPD-Parteiführung und Bundeskanzler Olaf Scholz wollte sich Pistorius nicht äußern. Es sei nicht der Moment, um "über Personal in der eigenen Partei zu spekulieren", sagte der Verteidigungsminister. "Die Partei entscheidet, mit welcher Mannschaft wir in die nächsten Monate und Jahre gehen." Er selbst sehe seine Rolle innerhalb der SPD als jemand, der bei etwaigen Koalitionsgesprächen "in der Führungsrolle der Partei" dabei sei. Ob es dazu komme, liege bei der CDU.
19.28 Uhr: #Faktenfuchs – Versiegelung von Wahlurnen nicht notwendig
In sozialen Medien werden Fotos veröffentlicht, die zeigen sollen, dass am heutigen Wahltag Wahlurnen eingesetzt werden, an denen die Versiegelung fehlt oder sogar entfernt wurde. Allerdings ist eine Versiegelung laut Bundeswahlgesetz gar nicht notwendig, sofern die Auszählung der Stimmen vor Ort erfolgt. Es muss lediglich sichergestellt werden, dass die Urnen während der gesamten Wahl beaufsichtigt und verschlossen bleiben. Die Reste entfernter Versiegelungen an den Urnen, die zu sehen sind, stammen daher mit großer Wahrscheinlichkeit von vorherigen Wahlen.
19.24 Uhr: Habeck offen für Koalition mit Union und SPD
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat sich offen für eine Koalition mit Union und SPD gezeigt. "Falls es Bedarf für eine Kenia-Koalition gibt, kann man mit uns darüber reden", sagte Habeck in der ARD mit Blick auf ein solches mögliches Dreier-Bündnis der Grünen mit Christdemokraten und Sozialdemokraten. "Für Schwarz-Grün scheint es nicht zu reichen", sagte er weiter mit Verweis auf die Hochrechnungen von ARD und ZDF. Habeck betonte aber, dass die Grünen nicht von sich aus auf Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) für mögliche Koalitionsgespräche zugehen. "Der Regierungsauftrag liegt bei Friedrich Merz", sagte Habeck. Merz müsse nun zeigen, "dass er als Bundeskanzler agiert". Deutschland müsse "zusammengeführt werden".
19.22 Uhr: Wulff – AfD und Linke werden Merz einen Blumenstrauß schicken
Der frühere Bundespräsident Christian Wulff hat den Wahlkampf der Union kritisiert. "Die Polarisierung, die insbesondere die CDU/CSU am Ende des Wahlkampfs gemacht hat, die war offenkundig falsch, denn die Ränder sind stärker geworden", sagte der frühere CDU-Spitzenpolitiker im NDR-Fernsehen. "AfD und die Linkspartei, die werden wahrscheinlich Friedrich Merz einen Blumenstrauß schicken."
19.22 Uhr: CSU-Kandidat Dorn im Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu vorn – starkes AfD-Ergebnis
Im neuen Wahlkreis Memmingen zeichnet sich ab, dass der CSU-Kandidat Florian Dorn gewinnen könnte. Nach Auszählung von 190 von 305 Wahlkreisgebieten (Stand: 19:21 Uhr) liegt der Wirtschafts- und Politikberater bei 44,1 Prozent der Stimmen. Auf Rang zwei steht AfD-Mann Simon Kuchlbauer mit 23,4 Prozent. Die Direktkandidaten aller anderen Parteien landen beim aktuellen Auszählungsstand jeweils bei weniger als zehn Prozent.
Bei den Zweitstimmen schneidet die CSU mit 39,5 Prozent etwas schlechter ab als bei den Erststimmen und liegt dabei nah am bayernweiten Durchschnitt. Die AfD holte bislang 24,0 Prozent der ausgezählten Zweitstimmen. Auch hier landen alle anderen Parteien bei weniger als zehn Prozent: die SPD bei 8,6 die Grünen bei 8,2, die FDP bei 4,0, die Freien Wähler bei 5,5 und das BSW bei 2,9 Prozent.
19.21 Uhr: Pistorius – Niederschmetterndes, katastrophales Ergebnis
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat enttäuscht auf das Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl reagiert. "Entscheidend ist, dass wir nüchtern festhalten müssen: Das ist ein niederschmetterndes, ein katastrophales Ergebnis. Da gibt es nichts daran zu beschönigen", sagte der SPD-Politiker. Eine AfD bei 20 Prozent könne insbesondere die Sozialdemokraten nicht ruhen lassen.
Es liege nun an Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, den Regierungsauftrag umzusetzen. "Wir waren immer gesprächsbereit, wir sind es. Es geht um Verantwortung, aber es ist nicht an uns, jetzt irgendwelche Schritte nach vorne zu machen", sagte Pistorius angesprochen auf mögliche Koalitionsgespräche mit CDU/CSU.
19.19 Uhr: Wirtschaftsweise Schnitzer für schnelle Regierungsbildung
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer hat eine schnelle Regierungsbildung gefordert. "Oberste Priorität sollte eine rasche Regierungsbildung haben, um eine Führungsrolle in Europa übernehmen zu können", sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrates Wirtschaft der Nachrichtenagentur Reuters. Die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump und dessen Vize JD Vance hätten deutlich gemacht, dass sich Deutschland und Europa im militärischen Ernstfall nicht mehr auf eine Unterstützung durch die USA verlassen könnten. "Man kann nur hoffen, dass man sich angesichts der sicherheits- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen rasch und konstruktiv auf einen Koalitionsvertrag einigt, der das Land nach vorne bringt."
19.19 Uhr: FPÖ-Chef Kickl gratuliert AfD zum Wahlerfolg
Die rechtspopulistische FPÖ aus Österreich hat der AfD zu dem deutlichen Stimmengewinn gratuliert. "Die Wähler setzen die patriotische Wende fort und haben ein riesiges Loch der Hoffnung und der Freiheit in die Brandmauer der Einheitsparteien gerissen", erklärt FPÖ-Chef Herbert Kickl.
19.18 Uhr: Reichinnek – Linke bereit, mit allen demokratischen Parteien zu kooperieren
Heidi Reichinnek hat eine soziale Opposition ihrer Partei im neuen Bundestag angekündigt. Die Spitzenkandidatin der Linken sagte im Fernsehsender phoenix: "Wir werden für genau die Themen kämpfen, mit denen wir jetzt auch in den Wahlkampf gegangen sind, für einen Mietendeckel, für ein Bauprogramm für sozialen Wohnraum, für eine Streichung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel, für Umverteilung im Steuersystem." Für all diese Themen werde die Linken Anträge im Parlament einbringen. Vor allem wolle man dabei aber auch für gesellschaftliche Mehrheiten kämpfen. Grundsätzlich sei man bereit mit allen demokratischen Parteien im Bundestag zu kooperieren, um politische Stabilität in Deutschland sicherzustellen.
19.18 Uhr: #Faktenfuchs: Das Kreuz mit Bleistift ist erlaubt
Wie häufig bei Wahlen verbreiten sich auch zur Bundestagswahl 2025 wieder Behauptungen über Bleistifte in Wahllokalen. Dahinter wird Manipulation vermutet. Mehrere User behaupten, eine nachträgliche Änderung des Wahlzettels sei damit sehr einfach möglich.
Fakt ist: Bleistifte in der Wahlkabine sind zulässig. Es ist nicht genau vorgeschrieben, welche Stifte Wähler in der Wahlkabine verwenden sollen. In der Bundeswahlordnung steht dazu lediglich: “In der Wahlkabine soll ein Schreibstift bereitliegen.” Bleistifte (die nicht dokumentenecht sein müssen), Farbstifte, Kopierstifte, Tintenstifte, Kugelschreiber, Faserstifte, Filzstifte und ähnliche sind laut Bundeswahlleiterin erlaubt. Wer Bedenken hat, kann einen eigenen Stift mitbringen, etwa einen nicht radierbaren Kugelschreiber.
Gegen Manipulation wie das Ausradieren der Bleistift-Kreuze schützt die Öffentlichkeit der Wahl. Die Manipulation müsste dann – in der Theorie – am bereits gesetzten Wahlkreuz unter den Augen der Wahlhelfer und der anwesenden Bürgerinnen und Bürger geschehen. Außerdem: Stimmen fälschen ist eine Straftat.
19.14 Uhr: Söder an die Grünen – "Sollen in die Opposition gehen"
Die Union braucht die Grünen nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder auch dann nicht für eine Regierung, wenn es nicht für eine Koalition allein mit der SPD reicht. "Nach den derzeitigen Möglichkeiten scheint es auch eindeutig so zu sein, dass es entweder mit einem Partner oder möglicherweise mit zwei reicht. Relativ klar ist aber: Es geht ohne die Grünen", sagt Söder in einer Videobotschaft an die CSU-Wahlparty in München. "Die sollen in die Opposition gehen."
19.11 Uhr: Habeck führt mäßiges Grünen-Ergebnis auch auf Merz zurück
Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck räumt ein, dass das Ergebnis der Bundestagswahl hinter den Erwartungen der Grünen bleiben dürfte - und sieht den Grund dafür auch bei Friedrich Merz. "Das war exakt der Wahlkampf, von dem ich geträumt habe", sagte Habeck, als er gemeinsam mit Partei- und Fraktionsführung beim Wahlabend seiner Partei auf die Bühne trat. Bis Mitte vergangenen Monats seien die Grünen in den Umfragen auf einem guten Weg gewesen. Doch dann habe die Union im Bundestag mit der AfD gestimmt. "Und danach haben sehr viele Leute gesagt: "So nicht, nicht Friedrich Merz und nicht regieren mit der Union." Die Grünen hatten dies nicht ausgeschlossen.
19.09 Uhr: Weber spricht von klaren Regierungsauftrag der Union
EVP-Chef Manfred Weber hat im BR Fernsehen betont, dass die Union einen klaren Regierungsauftrag bekommen habe und "auch wir als CSU ein klares Mandat, Bayern zu vertreten". Die Freien Wähler hatten dagegen dafür gesorgt, "dass die bürgerliche Stimme aus Bayern geschwächt worden ist". Weber: "Die Stimmen, die Hubert Aiwanger dort jetzt bekommen hat, finden sich im neuen Bundestag nicht wieder und die schwächen bürgerliche Stimmen, bayerische Stimmen."
19.08 Uhr: Industriepräsident: Brauchen rasch handlungsfähige Regierung
BDI-Präsident Peter Leibinger fordert eine rasche Regierungsbildung. "Die deutsche Wirtschaft braucht sehr schnell eine handlungsfähige neue Bundesregierung mit stabiler Mehrheit in der demokratischen Mitte", sagte der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). "Der Entscheidungs- und Handlungsstau in vielen für die Wirtschaft existenziellen Fragen wie etwa des Bürokratierückbaus, staatlichen Investitionen, der Energieversorgung und der Sicherheitspolitik gehört dringend aufgelöst." Je länger die Unsicherheit andauere, desto mehr zögerten Unternehmen und Verbraucher mit Investitionen und Käufen, die Wirtschaft stagniere und das Land werde geschwächt.
19.06 Uhr: Spahn – Grünen müssten sich für Koalition bewegen
"Wir haben einen klaren Auftrag zu regieren", sagt CDU-Politiker Jens Spahn. "Friedrich Merz wird Bundeskanzler und Olaf Scholz ist abgewählt." Alles weitere werde man schauen müssen, wie sich das entwickele. Was eine künftige Koalition angehe, müsse das gemeinsame Verständnis klar sein. Es gehe darum, die Wirtschaft zu stärken und illegale Migration zu begrenzen. Derzeit sehe er nicht, wie man die inhaltlichen Differenzen mit den Grünen überbrücken könne, sagt Spahn. Aber wenn die Grünen bereit seien, sich zu bewegen und ihre Positionen zu verändern, könne man reden.
19.05 Uhr: Aiwanger – Polarisierung durch Thema Migration mitverantwortlich für schlechteres Abschneiden bei der BTW
Freie-Wähler-Chef und -Spitzenkandidat Hubert Aiwanger sieht in den schlechten Zwischenergebnissen für seine Partei bei der Bundestagwahl vor allem die Zuspitzung des Wahlkampfs auf das Thema Migration verantwortlich. Es habe eine "Polarisierung auf die AfD, auf die Union" stattgefunden. Da die Freien Wähler unter fünf Prozent in den Umfragen vor der Wahl gelegen hätten, seien die Wählerinnen und Wähler zu denjenigen Parteien abgewandert, die über fünf Prozent gelegen hätten, so Aiwanger in BR24 Radio. Er hoffe noch auf die drei Direktmandate in Bayern, die die Freien Wähler angestrebt hatten - denn noch seien die Wahlkreise nicht ausgezählt. Und bei den Zweitstimmen rechnet der Spitzenkandidat zumindest in Bayern mit einer "Fünf vor dem Komma", da die Freien Wähler immer besonders von den Briefwählern profitiert hätten, die ja später ausgezählt würden.
19.05 Uhr: Weidel – "Menschen wollen eine blau-schwarze Koalition"
Berlin (dpa) - Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat der Union erneut eine Zusammenarbeit angeboten. «Der Wählerwille ist klar abgebildet, die Menschen wollen eine blau-schwarze Koalition haben», sagte Weidel im ZDF. Wenn die Union mit SPD und Grünen koaliere, werde sie nichts von ihren Wahlversprechen umsetzen können. Die AfD stehe bereit, «mit ausgestreckter Hand eine vernünftige Politik für unser Land zu machen».
Sie gehe allerdings nicht davon aus, dass die Union unter Friedrich Merz diese Hand ergreifen werde, so Weidel. Klar sei aber auch: Wenn man genauso weiter mache wie bisher, mit der Ampel und in Ostdeutschland mit der Linken, werde die AfD in den nächsten Jahren stärkste Kraft in Deutschland.
19.02 Uhr: CSU-Chef Söder gratuliert Merz zu Wahlsieg - "Deutschland ein Land in Unordnung"
CSU-Parteichef Markus Söder hat Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) zum Sieg bei der Bundestagswahl gratuliert. Deutschland sei "ein Land in Unordnung", das "endlich eine klare, starke Führung" brauche, sagte Söder am Sonntag in Berlin bei einem Auftritt mit Merz in der CDU-Parteizentrale.
Das Wahlergebnis zeige, dass es "einen Mann" gebe, dem die Deutschen dies zutrauten - und das sei Merz, fügte der bayerische Ministerpräsident an. Er habe vor der Bundestagswahl "das Versprechen" abgegeben, dass CDU und CSU wieder "stark und einig" wie früher aufträten. Gemeinsam mit Merz habe er das eingelöst. "Ich danke Dir dafür", sagte Söder an den CDU-Chef gewandt.
19.00 Uhr: Klingbeil fordert "Generationenwechsel" bei SPD
SPD-Co-Chef Lars Klingbeil zeigt sich enttäuscht über das Wahlergebnis. Die Wahl sei eine Zäsur für die SPD. Die Partei müsse programmatisch und auch personell neu aufgestellt werden. Es müsse jetzt ein "Generationenwechsel" kommen.
19.00 Uhr: Söder in Berlin - CDU und CSU wieder so stark und einig wie früher
Bayerns Ministerpräsident und CSU-Parteichef Markus Söder betonte bei der CDU-Wahlparty im Berliner Konrad-Adenauer-Haus die Einigkeit von CDU und CSU. "Wir haben uns ein Versprechen gegeben, dass wir wieder so stark und einig sein wollen, wie es früher einmal war". Söder wertet dies als Grund für den Wahlerfolg. Merz habe einen großen Beitrag dafür geleistet.
Der CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt hatte zuvor im BR-Fernsehen von einem klaren Regierungsauftrag für CDU und CSU gesprochen. Wörtlich sagte Dorbrindt: "Der Politikwechsel ist gewählt".
18.59 Uhr: Baumann wirbt für Zusammenarbeit mit der Union
AfD-Parlamentsgeschäftsführer Bernd Baumann hat nach der Bundestagswahl auch ohne eine Regierungsbeteiligung für eine Zusammenarbeit mit der Union geworben. Es müsse anfangs "gar keine Koalition" sein, sagte Baumann in der ARD. Die Union könne Anträge in den Bundestag einbringen, "dann machen wir Gesetze". Die AfD brauche keine "Regierungsbeteiligung", fügte Baumann hinzu.
18.59 Uhr: Esken dankt Scholz – „Gekämpft wie ein Löwe“
SPD-Co-Chefin Saskia Esken dankt Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen Einsatz im Wahlkampf. "Du hast gekämpft wie ein Löwe", sagt Esken zu Scholz auf der Bühne in der SPD-Bundeszentrale in Berlin.
18.59 Uhr: Hagen rechnet mit langem Wahlabend
Der bayerische FDP-Vorsitzende Martin Hagen rechnet mit einem langen Wahlabend für seine Partei. Die nächsten Stunden würden zeigen, ob die Liberalen in den Bundestag kommen, sagte er im BR Fernsehen. Nach den ersten Prognosen kratzte die FDP an der Marke von fünf Prozent. Über personelle Konsequenzen für den Fall, dass seine Partei an der Fünf-Prozent-Hürde scheitere, wollte Hagen zunächst nicht reden.
18.58 Uhr: Wahl-Reaktionen aus der Wirtschaft: "Den Abstieg endlich umkehren"
Die deutsche Wirtschaft sieht im Ausgang der Bundestagswahl einen klaren Auftrag für einen Kurswechsel. "Das Ergebnis zeigt: Es gibt ein klares Mandat an Union und Friedrich Merz, den wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands endlich umzukehren", sagte die Präsidentin des Verbandes "Die Familienunternehmer", Marie-Christine Ostermann, am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. "Dafür braucht es dringend eine bessere Wirtschaftspolitik und Reformen." Die deutsche Wirtschaft stecke nicht in einer Konjunkturdelle, sagte sie angesichts von zwei Rezessionsjahren in Folge. "Wir haben eine strukturelle Wirtschaftskrise." Der Standort Deutschland sei in Gänze nicht mehr wettbewerbsfähig. Es gehe um die Überlebensfrage für Tausende Unternehmen und deren Arbeitsplätze.
18.57 Uhr: Aiwanger: "Wir haben offenbar verloren im Vergleich zur letzten Wahl"
Hubert Aiwanger, bundes- und bayerischer Landesvorsitzender der Freien Wähler, sagte in einer Reaktion auf die Prognose zur Bundestagswahl 2025, dass sie die Wahl im Vergleich zur letzten Wahl offenbar verloren haben. "Unsere Wähler sind in andere Parteien hinweggewandert, die uns letztes Mal bei der Bundestagswahl noch gewählt hatten." Laut Aiwanger habe es einen Rechtstrend bei der Wahl gegeben, der die Wähler angesaugt habe. Aiwanger geht davon aus, dass die Freien Wähler in Bayern im laufe der Nacht noch auf fünf Prozent steigen werden. "Jetzt warten wir natürlich noch ab, was die Direktstimmkreise bringen, aber es war ein sehr umkämpfter Wahlkampf", so Aiwanger.
18.55 Uhr: Neue Hochrechnung zur Bundestagswahl
- Union: 28,9
- AfD: 19,9
- SPD: 16,2
- Grüne: 13,0
- Linke: 8,5
- FDP: 4,9
- BSW: 4,8
- Andere: 3,8
18.55 Uhr: Bayerischer BSW-Spitzenkandidat Ernst höchst zufrieden
Der Spitzenkandidat der Wagenknecht-Partei BSW in Bayern hat mit ausgesprochen guter Laune auf die erste Prognose nach Schließung der Wahllokale reagiert. "Das ist ein hervorragendes Ergebnis", sagte der Landeschef des Bündnisses Sahra Wagenknecht dem Bayerischen Rundfunk. "Das wird im Laufe der nächsten Jahre auch noch besser werden, wenn die Probleme, die wir hatten, gelöst sind."
Obwohl das Bündnis nach bei der Prpgnose der ARD noch knapp unter den nötigen fünf Prozent lag, zeigte sich der ehemalige SPD- und Linkenpolitiker zuversichtlich, die Marke zu schaffen. So oder so sei es ein Erfolg: "Das hat es noch nie gegeben, dass eine Partei, die so jung ist, schon beim ersten Antritt im Bundestag drin ist." Sollte es doch anders sein, werde er weiterkämpfen.
18.55 Uhr: Söder verspricht Merz Geschlossenheit
CSU-Chef Markus Söder verspricht CDU-Chef Friedrich Merz auch weiter Geschlossenheit der Union. "Du hast die CSU auch weiter an deiner Seite", sagt er im Konrad-Adenauer-Haus bei einem gemeinsamen Auftritt. "Es wird nicht ganz einfach werden", räumt er mit Blick auf die Koalitionsgespräche ein.
18.50 Uhr: FW-Chef Aiwanger hofft weiter
Hubert Aiwanger geht davon aus, dass die Freien Wähler in Bayern im Laufe der Nacht noch auf fünf Prozent steigen werden. "Jetzt warten wir natürlich noch ab, was die Direktstimmkreise bringen, aber es war ein sehr umkämpfter Wahlkampf", so Aiwanger. "Unsere Wähler sind in andere Parteien hinweggewandert, die uns letztes Mal bei der Bundestagswahl noch gewählt hatten."
18.48 Uhr: ARD/ZDF: Wahlbeteiligung von über 80 Prozent
Bei der Bundestagswahl hat es laut ARD und ZDF eine so hohe Wahlbeteiligung wie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Sie lag demnach zwischen 83 und 84 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Mehr als 59 Millionen Menschen waren wahlberechtigt.
Bundesweit hatte die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl 2021 am Ende - nach einer Teilwiederholung in Berlin - bei 76,4 Prozent gelegen.
18.48 Uhr: Scholz: Werde Amt als Kanzler bis zum letzten Tag ausführen
Bundeskanzler Olaf Scholz dankt für das Vertrauen, der neunte Regierungschef in Deutschland gewesen zu sein. Zugleich macht er klar, er werde das Amt bis zum letzten Tag ausführen.
18.46 Uhr: Scholz gesteht Wahlniederlage ein
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl eingestanden. "Das ist ein bitteres Wahlergebnis für die sozialdemokratische Partei, das ist auch eine Wahlniederlage", sagte der SPD-Kanzlerkandidat nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF.
18.45 Uhr: Wagenknecht: BSW wird in den nächsten Stunden zittern müssen
BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht erwartet eine Zitterpartie bei der Frage, ob ihre Partei in den Bundestag einziehen wird. "Wir werden noch zittern müssen", sagte Wagenknecht am Sonntagabend im ZDF. Es könne in den nächsten Stunden noch hoch und runter gehen. Nach den unterschiedlichen Hochrechnungen von ARD und ZDF liegt das BSW bei 4,8 Prozent oder fünf Prozent.
Wagenknecht sagte, bislang stehe nur fest, dass die Wahlkämpfer einen tollen Wahlkampf gemacht haben. "Ich habe einen fantastischen Wahlkampf erlebt." BSW-Ko-Chefin Amira Mohamed Ali blieb zuversichtlich, dass ihre Partei noch den Einzug in den Bundestag schaffen könnte. "Ich gehe davon aus, wir schaffen das", sagte sie in der ARD. Sie sei "sehr zuversichtlich".
18.45 Uhr: Habeck zeigt sich zufrieden
Trotz der Grünen-Verluste nach ersten Hochrechnungen zeigt sich Kanzlerkandidat Robert Habeck zufrieden. Man habe sich nach dem Ampel-Aus aus einem Loch von unter zehn Prozent in den Umfragen herausgekämpft, sagt Habeck. "Das war alles nicht selbstverständlich."
18.42 Uhr: Kubicki schließt Jamaika-Koalition aus
Der FDP-Parteivizechef Wolfgang Kubicki hat eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und der FDP ausgeschlossen. "Ich kann Jamaika für mich persönlich ausschließen und für meine Partei auch", sagte Kubicki in der ARD. "Wir haben für uns ausgeschlossen, dass wir noch einmal die nächsten vier Jahre mit den Grünen zusammen regieren." Sollte die FDP im Bundestag vertreten sein, werde es für Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot wahrscheinlich nicht reichen.
18.42 Uhr: Merz dringt auf schnelle Koalitionsgespräche
CDU-Chef Friedrich Merz dringt auf schnelle Koalitionsverhandlungen. Die Welt "wartet nicht auf langatmige Koalitionsgespräche und -verhandlungen", sagt er in der CDU-Zentrale. Nun sei der Wahlkampf vorbei, man müsse reden, sagt er mit Blick auf mögliche Koalitionspartner. "Es wird nicht einfach werden", fügt er hinzu. Es müsse aber schnell klar werden: "Deutschland wird wieder zuverlässig regiert."
18.41 Uhr: IG Metall dringt auf schnelle Regierungsbildung
Die Gewerkschaft IG Metall dringt nach der Bundestagswahl auf eine schnelle Regierungsbildung. "Wir haben keine Zeit mehr. Die Industrie und die Beschäftigten können nicht Monate auf klare Perspektiven warten", sagt die Vorsitzende Christiane Benner. "Vielen Industrieunternehmen, besonders der energieintensiven Industrien und in der Zulieferindustrie, steht das Wasser bis zum Hals." Aus Sicht der IG Metall müssten wettbewerbsfähige Energiekosten, der Hochlauf der Elektromobilität und Investitionen in Bildung, Straßen, Schienen und Digitalisierung im Mittelpunkt der Pläne einer neuen Bundesregierung stehen.
18.41 Uhr: Hofreiter: "Viele hatten größere Sorgen"
Anton Hofreiter sieht seine Grünen bei der Bundestagswahl noch einmal glimpflich davongekommen. "Viele hatten größere Sorgen vor dem heutigen Abend", sagte der Grünen-Politiker, der auf Platz zwei der bayerischen Landesliste angetreten war, dem Bayerischen Rundfunk.
"Wir standen zum Ende der durchaus umstrittenen Bundesregierung bei 8 bis 9 Prozent", sagte er, nachdem seine Partei in Bayern und auch deutschlandweit nach ersten Prognosen deutlich zweistellig geblieben ist. "Da ist das ein deutlich besseres Ergebnis."
18.39 Uhr: Weidel: "Wir werden die anderen jagen"
Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat sich nach der Schließung der Wahllokale hochzufrieden gezeigt. Auf die Union angesprochen, die eine Koalition mit der AfD vor der Wahl ausgeschlossen hatte, sagte die Co-Parteivorsitzende: "Wir werden genauso konstruktive Oppositionsarbeit weitermachen wie seit dem Jahr 2017." In Anspielung auf eine frühere Äußerung von Ex-Parteichef Alexander Gauland sagte sie: "Wir werden die anderen jagen, dass sie vernünftige Politik für unser Land machen." Gauland, damals Spitzenkandidat der AfD, hatte 2017 am Abend der Bundestagswahl mit Blick auf die künftige Bundesregierung gesagt: "Sie kann sich warm anziehen. Wir werden sie jagen."
18.38 Uhr: Merz – Wir haben die Wahl gewonnen
CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz spricht von einem historischen Ergebnis. "Wir die CDU, die CSU, die Union, wir haben diese Bundestagswahl 2025 gewonnen."
18.38 Uhr: Bayerische AfD hochzufrieden
Obwohl die AfD nach ersten Prognosen in Bayern unter dem Bundesergebnis bleibt, zeigt sich die bayerische Parteispitze hochzufrieden: Man habe das Ergebnis im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 fast verdoppelt, sagte der Landesvorsitzende Stephan Protschka.
18.37 Uhr: 2. Hochrechnung zur Bundestagswahl
2. Hochrechnung zur Bundestagswahl
18.34 Uhr: Zentralrat der Juden erschrocken über AfD-Ergebnis
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Abschneiden der AfD mit Betroffenheit zur Kenntnis genommen. Obwohl es sich um ein erwartbares Ergebnis handle, sei er an diesem Abend erschrocken über den Wahlerfolg der AfD, die ihren Stimmenanteil in nur drei Jahren verdoppelt habe, sagte Zentralrats-Präsident Josef Schuster am Sonntagabend "Welt". "Es muss uns alle umtreiben, dass ein Fünftel der deutschen Wähler einer mindestens in Teilen rechtsextremistischen Partei ihre Stimme gibt, die sprachlich und ideologisch offen Verbindungen zum Rechtsradikalismus und Neo-Nazismus sucht, mit den Ängsten der Menschen spielt und ihnen nur scheinbare Lösungen anbietet."
18.30 Uhr: Grünen-Parteichefin Brantner – Demokraten müssen über sich hinauswachsen
Die Grünen-Co-Vorsitzende Franziska Brantner sieht große Herausforderung für Demokraten nach den ersten Prognosen. "Ich glaube, das ist jetzt der Gebot der Stunde für alle, dass alle Demokraten über sich hinauswachsen und wir diesen Kontinent zusammenhalten in Frieden und in Freiheit", sagt sie. Es sei wichtig, dass die Demokraten dafür zur Verfügung stünden, das Land und Europa zu sichern angesichts der weltweiten geopolitischen Herausforderungen. Man brauche auf jeden Fall einen Kanzler, der zusammenführt und nicht spalte.
18.29 Uhr: Bayerische SPD-Chefin: "Überhaupt nicht zufrieden"
Die bayerische SPD-Chefin Ronja Endres hat sich nach der ersten Prognose enttäuscht über das Ergebnis ihrer Partei bei der Bundestagswahl gezeigt. "Wir sind überhaupt nicht zufrieden mit dem Wahlausgang", sagte Endres dem Bayerischen Rundfunk. Offensichtlich sei der Frust über die Ampelregierung sehr groß gewesen.
18.28 Uhr: Reichinnek freut sich über Abschneiden der Linke
Die Spitzenkandidatin der Partei die Linke, Heidi Reichinnek, freut sich über das Abschneiden ihrer Partei. "Ich bin so unfassbar glücklich über unser Ergebnis", sagte sie in der ARD. Es sei richtig gewesen, sich auf das Thema Soziales zu konzentrieren.
18.25 Uhr: Brantner - Demokraten müssen über sich hinauswachsen
Die Grünen-Co-Vorsitzende Franziska Brantner sieht große Herausforderung für Demokraten nach den ersten Prognosen. "Ich glaube, das ist jetzt das Gebot der Stunde für alle, dass alle Demokraten über sich hinauswachsen und wir diesen Kontinent zusammenhalten in Frieden und in Freiheit", sagt sie. Es sei wichtig, dass die Demokraten dafür zur Verfügung stünden, das Land und Europa zu sichern angesichts der weltweiten geopolitischen Herausforderungen. Man brauche auf jeden Fall einen Kanzler, der zusammenführt und nicht spalte.
18.26 Uhr: BSW hofft weiter
Das Bündnis Sahra Wagenknecht zeigt sich trotz schwacher Prognose zuversichtlich, den Einzug in den Bundestag noch zu schaffen. „Wir haben wirklich jeden Grund, hoffnungsvoll zu sein“, sagte Parteichefin Amira Mohamed Ali.
18.22 Uhr: Wahlbeteiligung wohl auf höchstem Stand seit Wiedervereinigung
Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl ist laut Prognosen von ARD auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Laut Schätzungen des Instituts Infratest dimap für die ARD lag sie bei 84 Prozent. Bei der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 76,4 Prozent.
18.22 Uhr: Die erste Hochrechnung zur Bundestagswahl
1. Hochrechnung zur Bundestagswahl
18.20 Uhr: Dobrindt schließt Koalition mit Grünen weiterhin aus
Nach dem Sieg der Union bei der Bundestagswahl hat CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt eine Koalition mit den Grünen erneut ausgeschlossen. "Ich bin nach wie vor der Meinung: Mit den Grünen gibt es keinen Politikwechsel", sagte Dobrindt am Sonntagabend in der ARD. "Und deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, dass da eine Koalition zustande kommt." Für eine Koalition seien die Grünen nach bisherigem Stand der Prognose auch nicht nötig.
Dobrindt bewertete das Ergebnis der Wahl als gemeinsamen Erfolg der Union. "Es gibt einen Regierungsauftrag von CDU und CSU", sagte Dobrindt am Sonntag im Bayerischen Fernsehen. Die CSU trage überproportional zum Ergebnis der Union bei - dem BR zufolge kommt die CSU in Bayern auf 39 Prozent der Stimmen.
18.18 Uhr: SPD-Generalsekretär – Regierungsbeteiligung kein "Automatismus"
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch betont, dass eine Regierungsbeteiligung der SPD kein "Automatismus" sei. "Die Mitglieder müssen das letzte Wort haben", sagt er im ZDF. In der ARD gibt er Kanzler Olaf Scholz eine Mitschuld. Die SPD sei mit ihren Themen nicht durchgedrungen, Scholz sei mit dem Scheitern der Ampel-Regierung verbunden worden, sagt Miersch.
18.18 Uhr: Miersch spricht von "historischer Niederlage"
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat im ZDF von einer "historischen Niederlage für die SPD" gesprochen. "Das ist ein ganz bitterer Abend." Er gratuliere CDU-Chef Friedrich Merz und der Union für den Regierungsauftrag.
18.17 Uhr: Weidel spricht von historischem Ergebnis
AfD-Chefin Alice Weidel hat das Wahlergebnis für ihre Partei als historisch bezeichnet. "Wir haben ein historisches Ergebnis eingefahren. Wir waren noch nie stärker im Bund", sagte Weidel nach Bekanntgabe der ersten Prognosen in der AfD-Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Sie erklärte erneut ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Union. "Unsere Hand wird immer ausgestreckt sein für eine Regierungsbeteiligung." Trotz der starken Zugewinne kann die Partei nicht auf eine Regierungsbeteiligung hoffen. Die anderen Parteien haben eine Zusammenarbeit ausgeschlossen.
18.17 Uhr: CSU – Grüne werden für Regierung nicht gebraucht
CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt hat die Absage an eine Koalition von Union und Grünen bekräftigt. "Mit den Grünen gibt es keinen Politikwechsel", sagte er in der ARD. Er könne sich keine Regierungsbeteiligung der Grünen vorstellen. "Die Grünen werden dafür nicht gebraucht."
18.14 Uhr: Frei sieht "enorme Herausforderung"
Der CDU-Politiker Thorsten Frei sieht "eine enorme Herausforderung", eine stabile Regierung zu bilden. "Wir haben die Zielsetzung, eine stabile Regierung für dieses Land zu bilden", sagt der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im ZDF. Dies wäre dringend notwendig - aber auf Grundlage der Prognosen eher schwierig.
18.07 Uhr: Dobrindt: "Der Politikwechsel ist gewählt"
In einer ersten Reaktion auf die Prognose hat der CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt im BR-Fernsehen von einem klaren Regierungsauftrag für CDU und CSU gesprochen. "Der Politikwechsel ist gewählt", so der CSU-Politiker. Zufrieden zeigte sich auch der AfD-Landesvorsitzende Stephan Protschka. Er spach von einem "hervorragenden Ergebnis", trotz all der Widerstände, die seiner Partei entgegengebracht worden seien.
18.06 Uhr: Linken-Chef van Aken spricht von "großartigen Erfolg"
Linken-Chef Jan van Aken hat sich erfreut über die ersten Wahl-Prognosen für seine Partei gezeigt. "Es ist ein großartiger Erfolg", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. "Wir sind als Underdog gestartet und stehen nun stärker da als vorher." Die Strategie der Partei, "an der Seite der Menschen für die Themen zu kämpfen, die sie wirklich bewegen", sei aufgegangen.
18.05 Uhr: Habeck und Baerbock bedanken sich bei ihrem Wahlkampfteam
Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock treten bei der Wahlparty der Grünen in Berlin kurz auf die Bühne und danken ihren Wahlkampfhelfern. "Egal was gleich passiert - Danke für das, was Ihr geleistet habt", sagt Habeck. Der Wahlkampf habe die Grünen wahrscheinlich an etwa 1,5 Millionen Haustüren gebracht. "Das war der Wahlkampf, den ich führen wollte." Die Grünen hätten sich "aus dem Blues der Ampel hin zur Zuversicht gekämpft."
18.00 Uhr: Erste Prognose zur Bundestagswahl
Erste Prognose zur Bundestagswahl
17.45 Uhr: Panne – In Trier Stimmzettel aus Berlin ausgegeben
Bei einer Panne sind in einem Wahllokal in Trier-Süd Stimmzettel mit Kandidaten aus Berlin-Pankow ausgegeben worden. Der Fehler sei erstmals um 11 Uhr einem Wähler im Wahllokal aufgefallen, sagte der Sprecher der Stadt Trier. Seitdem wurden alle Stimmzettel genau kontrolliert und keine falschen Stimmzettel mehr ausgegeben. "Wie viele falsche Stimmzettel es waren, wissen wir nicht. Schließlich sind die Wahlzettel in der Urne gelandet, und diese wird ja erst nach 18 Uhr zur Auszählung geöffnet", sagte der Sprecher.
Der Fehler müsse passiert sein bei einer Druckerei mit Sitz in Nordrhein-Westfalen, die für mehrere Bundesländer Wahlzettel drucke, sagte der Sprecher. Sie habe einige falsche Wahlzettel nach Trier geliefert. Man gehe davon aus, dass es "vermutlich nicht allzu viele" falsche Zettel gewesen seien, die in der Wahlurne gelandet seien. Der Landeswahlleiter wurde informiert. Die Stimmzettel mit den Berliner Kandidaten sind ungültig.
17.30 Uhr: Spannung steigt – Wahllokale schließen um 18 Uhr
Um 18 Uhr werden die Wahllokale in Bayern und ganz Deutschland schließen. Die erste Prognose wird kurz danach erwartet. In Bayerns Großstädten zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung ab als bei den vorherigen Bundestagswahlen. Landeswahlleiter Thomas Gößl meldete mit Stand 14 Uhr eine Beteiligung von 48 Prozent vor Ort in den Wahllokalen. Die Gesamtbeteiligung inklusive Briefwahl schätzte er auf rund 69 Prozent.
17.25 Uhr: So geht es nach der Bundestagswahl weiter
Unmittelbar nach der Bundestagswahl wird im Regierungsviertel in Berlin geschäftiges Treiben einsetzen. Am Montag nach der Wahl werden zunächst die Führungsgremien aller Parteien das Wahlergebnis analysieren. Bei den Verlierern wäre jetzt auch der richtige Zeitpunkt für Rücktrittsankündigungen, sofern diese nicht schon am Wahlabend erfolgt sind.
Am Dienstag treten die meisten Bundestagsfraktionen zusammen – in der Regel mit den neuen und mit den ausscheidenden Abgeordneten. Dabei werden die Fraktionsvorstände neu gewählt. Bei der Union wollen CDU und CSU ihre Fraktionsgemeinschaft neu besiegeln. Schnell danach werden erst Sondierungen und dann Verhandlungen über die Bildung einer neuen Regierung beginnen. Nach Artikel 39 Grundgesetz muss der neue Bundestag spätestens am 30. Tag nach der Wahl zusammentreten. Das wäre spätestens der 25. März. Mit der konstituierenden Sitzung beginnt die neue Wahlperiode.
17.00 Uhr: BR24 live – Wie wählt Bayern? Wie wählt Deutschland?
Tag der Entscheidung: Noch bis 18 Uhr können Wähler und Wählerinnen ihre Stimme abgeben. Welche Parteien liegen vorn? Wie wirkt sich das geänderte Wahlrecht auf die Ergebnisse aus? Wie wählt Deutschland, wie Bayern? Alle wichtigen Informationen jetzt bei BR24live.
16.15 Uhr: Mehr Bayern an der Wahlurne als 2021
In bayerischen Großstädten zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung ab als bei den vorherigen Bundestagswahlen. In München, Augsburg, Nürnberg und Würzburg hatten bis zum frühen Nachmittag deutlich mehr Menschen abgestimmt als im Jahr 2021. Größere Störungen waren den Wahlämtern nicht bekannt.
Landeswahlleiter Thomas Gößl meldete mit Stand 14 Uhr eine Beteiligung von 48 Prozent vor Ort in den Wahllokalen. Die Gesamtbeteiligung inklusive Briefwahl schätzte er auf rund 69 Prozent. Basis dafür ist eine bayernweite Stichprobe in ausgewählten Wahlbezirken. Nach Gößls Angaben hatten sich rund 45 Prozent der Wahlberechtigten einen Wahlschein geholt, vor allem für die Briefwahl.
In München lag die Wahlbeteiligung um 14 Uhr bei 70,3 Prozent inklusive aller Briefwähler. 2021 waren es um diese Uhrzeit erst 66,9 Prozent. In Nürnberg hatten bis 14 Uhr 52,3 Prozent abgestimmt (2021: 49,1). Anders als München rechnet die zweitgrößte Stadt Bayerns die Briefwähler über den Tag verteilt anteilig hinzu.
Augsburg meldete am frühen Nachmittag eine Wahlbeteiligung von 48,4 Prozent derer, die persönlich in einem Wahllokal votiert hatten (2021: 38,9 Prozent). Die per Briefwahl abgegebenen Stimmen fließen nach Angaben der Stadt erst im Zuge der Auszählung in die Wahlbeteiligung ein.
Einen deutlichen Anstieg verzeichnete Würzburg. 55,47 Prozent hatten hier bis 14 Uhr in einem Wahllokal votiert, 2021 waren es um diese Uhrzeit nur 44,2 Prozent. Auch hier wird die Briefwahl erst später berücksichtigt.
15.55 Uhr: Mann in Krefeld an Wahllokal bedroht
An einem Wahllokal in Krefeld hat ein 33-Jähriger einen Mann bedroht. Dabei habe er ein Messer gezeigt, das jedoch nicht eingesetzt worden sei, berichtete die Polizei Krefeld. Dem psychisch auffälligen Deutschen sei ein Platzverweis erteilt worden. Das Messer wurde sichergestellt. Den Tatverdächtigen erwarte ein Strafverfahren.
Nach Angaben eines Polizeisprechers hatte der Mann in dem Wahllokal gewählt. Noch im Wahllokal habe er laut Polizei "verhetzende Beleidigungen" von sich gegeben. Den Wahlhelfern habe der Mann Wahlmanipulation unterstellt.
15.41 Uhr: Wahlbeteiligung an der Urne dieses Mal höher
Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl hat am frühen Nachmittag bei 52,0 Prozent gelegen. Das teilte die Bundeswahlleiterin mit. Briefwähler waren bei dem Wert noch nicht berücksichtigt. Ein Vergleichswert zur letzten Wahl wurde in der Mitteilung nicht genannt. Vor drei Jahren war für die gleiche Uhrzeit ein Wert von 36,5 Prozent genannt worden. Eine mögliche Erklärung für den Unterschied könnte die damals hohe Zahl der Briefwähler aufgrund der Corona-Pandemie gewesen sein.
In den Bundesländern war die Beteiligung unterschiedlich - es gab aber oft deutliche Zuwächse im Vergleich zur letzten Bundestagswahl vor drei Jahren.
Bundesweit hatte die Wahlbeteiligung 2021 am Ende - nach einer Wiederholungswahl in Berlin - bei 76,4 Prozent gelegen. Die Wahllokale sind noch bis 18 Uhr geöffnet, mehr als 59 Millionen Bürger können ihre Stimme abgeben.
15.10 Uhr: Videos mit gefälschten Stimmzetteln – BMI sieht "Bezug" zu prorussischer Kampagne
Die deutschen Sicherheitsbehörden haben Hinweise, dass Videos mit gefälschten Stimmzetteln Teil einer prorussischen Desinformationskampagne sind. Der Sprecher des Bundesinnenministeriums (BMI), Matthias Kall, sagte, es lägen Erkenntnisse vor, die auf "einen Bezug zu der mutmaßlich russischen Kampagne "Storm 1516" hindeuten, weil die Verbreitungswege sehr ähnlich sind, weil diese Videos sehr ähnlich sind".
- Über die Desinformationskampagne "Storm 1516" lesen Sie mehr in diesem #Faktenfuchs
In einem Video, über das der #Faktenfuchs bereits berichtete, waren gefälschte Wahlzettel aus dem Wahlkreis Leipzig I zu sehen, auf denen die AfD fehlte. Das Landeskriminalamt Sachsen ermittelt. Ein anderes Video zeigte ebenfalls gefälschte Stimmzettel, diesmal angeblich aus dem Wahlkreis Hamburg-Mitte. Die Fake-Stimmzettel, auf denen die AfD angekreuzt wurden, wurden geschreddert.
"Wir müssen davon ausgehen, dass mit Fake-Videos gezielt versucht wird, Zweifel am Wahlprozess und an der Integrität der Bundestagswahl zu schüren", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).
14.51 Uhr: Mehr Wähler in Wahllokalen, weniger Briefwähler
In den Wahllokalen zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Erste Zahlen aus den Bundesländern deuteten auf deutlich mehr Wähler in den Wahlräumen hin. Dafür gibt es weniger Briefwähler.
In Rheinland-Pfalz gaben nach Angaben des dortigen Wahlleiters bis 12.00 Uhr knapp 21 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt rund zwölf Prozent gewesen. Allerdings hatten vor dreieinhalb Jahren vor allem wegen der Corona-Pandemie insgesamt 47 Prozent der Wahlberechtigten in dem Bundesland vorab per Briefwahl abgestimmt. In diesem Jahr lag dieser Anteil laut Wahlleiter bei 39 Prozent.
Ein ähnliches Bild zeigte sich in Berlin, wo die Wahlbeteiligung in den Wahllokalen bis 12.00 Uhr nach offiziellen Angaben bei 33,0 Prozent lag - 7,6 Prozentpunkte mehr als 2021. In Thüringen wählten bis 12.00 Uhr bereits 44,5 Prozent der Wahlberechtigten im Wahllokal, 2021 waren es nur 24,6 Prozent gewesen.
In Sachsen-Anhalt lag die Wahlbeteiligung ohne Briefwahl bis 14.00 Uhr bei 52,6 Prozent. Zum gleichen Zeitpunkte 2021 hatte sie bei 36,7 Prozent gelegen. Erste Angaben zur bundesweiten Wahlbeteiligung bis 14.00 Uhr gibt die Bundeswahlleiterin gegen 15.30 Uhr bekannt.
13.30 Uhr: Bisher hohe Wahlbeteiligung in Augsburg
In Augsburg zeichnet sich nach Auskunft der Kreiswahlleiterin eine höhere Wahlbeteiligung ab als bei der Bundestagswahl 2021. Zur "Halbzeit" (13 Uhr) hätten 30,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, sagte Simone Derst-Vogt dem BR auf Nachfrage. Das seien rund fünf Prozentpunkte mehr als bei der Wahl 2021. Damals lag Wahlbeteiligung zur Halbzeit bei 25 Prozent der Wahlberechtigten.
Zur Ermittlung der Zahlen habe man zehn repräsentative Wahllokale in der Stadt ausgewählt, die alle zwei Stunden die Beteiligung melden. Laut Ordnungsreferat sind in Augsburg 190.000 Personen wahlberechtigt. Es gibt insgesamt 65 Wahllokale in Augsburg.
13.14 Uhr: Bayerische Städte melden höhere Wahlbeteiligung
Die Bundestagswahl ist in den größeren Städten in Bayern ohne Probleme angelaufen. München, Augsburg und Nürnberg meldeten bis mittags eine leicht höhere Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2021. Störungen oder Vorfälle waren den Wahlämtern nicht bekannt. "Es läuft alles ganz normal bisher", hieß es etwa aus München.
In München lag die Wahlbeteiligung um 12.00 Uhr bei 61,2 Prozent inklusive aller Briefwähler, etwas mehr als 2021, als es um diese Uhrzeit 60,4 Prozent waren. Die Münchner Wahlbeteiligung sei immer sehr hoch, sagte eine Sprecherin des Wahlamtes. 49 Prozent der Wahlberechtigten hatten ihren Angaben zufolge Briefwahl beantragt, etwas weniger als während der Corona-Pandemie 2021. Von rund 460.000 verschickten Anträgen seien bis Freitag etwa 400.000 zurückgekommen, seitdem seien aber sicher noch etliche hinzugekommen.
Nürnberg meldete am Mittag eine Wahlbeteiligung von 33,5 Prozent (2021: 32,5). Anders als München rechnet die zweitgrößte Stadt Bayerns die Briefwähler über den Tag verteilt anteilig hinzu. In Augsburg hatten bis 12.00 Uhr 30,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. 2021 waren es um diese Uhrzeit 25,4 Prozent gewesen. Die per Briefwahl abgegebenen Stimmen fließen nach Angaben der Stadt erst im Zuge der Auszählung in die Wahlbeteiligung ein. Einen deutlichen Anstieg verzeichnete Würzburg. 30,7 Prozent hatten hier bis mittags in einem Wahllokal votiert, 2021 waren es um diese Uhrzeit nur 21,7 Prozent. Auch hier fließt die Briefwahl erst später ein.
13.10 Uhr: Bayern könnte Schlüsselrolle spielen
Wie viele Parteien schaffen den Sprung in den Bundestag? Wie wirkt sich das auf die Mehrheitsverhältnisse aus? Eine Rechnung mit vielen Unbekannten. Welche Rolle Bayern dabei zufallen könnte, lesen Sie hier.
12.40 Uhr: Freie-Wähler-Chef Aiwanger wählt in Niederbayern
Der Vorsitzende der Freien Wähler und Wirtschaftsminister Bayerns, Hubert Aiwanger, hat in Inkofen gewählt, einem Gemeindeteil der Stadt Rottenburg an der Laaber im niederbayerischen Landkreis Landshut. Statt in seiner Heimatregion tritt er 2025 als Direktkandidat im Wahlkreis Rottal-Inn an.
Freie-Wähler-Chef Aiwanger wählt in Niederbayern
12.20 Uhr: Mögliche Koalitionen nach der Wahl
Wer nach der Bundestagswahl mit wem eine Regierung bilden kann, hängt diesmal entscheidend davon ab, ob die "kleineren" Parteien die Fünf-Prozent-Hürde schaffen oder nicht. Welche Szenarien denkbar sind – alle rechnerisch möglichen Koalitionsvarianten gibt es hier.
12.00 Uhr: Zeitplan für Prognose und Hochrechnungen
Prognose, Hochrechnungen, Endergebnis aus Deutschland und Bayern – welche BR24-Sendungen Sie nicht verpassen sollten und wann welche Zahlen und Ergebnisse zur Bundestagswahl kommen: Alle wichtigen Uhrzeiten finden Sie hier.
11.30 Uhr: Kulturstaatsministerin Roth hat in Augsburg gewählt
Die Bundestagsabgeordnete und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat ihre Stimme in einem Augsburger Wahllokal abgegeben. Auf BR-Nachfrage sagte Roth, bei der aktuellen Bundestagswahl sei noch vieles ungewiss. Für künftige Koalitionsmöglichkeiten sei entscheidend, wie viele der kleinen Parteien in den Bundestag einzögen. Sie hoffe darauf, dass die Menschen "demokratisch" abstimmten. Ihrem Eindruck nach sei die Wahlbeteiligung hoch.
Roth gewann ihr erstes Bundestagsmandat 1998, sie war viele Jahre lang Bundesparteivorsitzende der Grünen und bis 2021 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
Kulturstaatsministerin Roth bei der Stimmabgabe in Augsburg
11.25 Uhr: Unionskanzlerkandidat Merz wählt im Sauerland
Der Kanzlerkandidat von CDU und CSU, Friedrich Merz, hat in seinem Wohnort Arnsberg im Hochsauerlandkreis gewählt: Zum Wahllokal kam er zu Fuß, in der Wahlkabine setzte er seine Kreuze zügig und im Stehen und warf dann seinen Stimmzettel in die Wahlurne. Ein Statement für die wartenden Journalisten gab er nicht. Im Anschluss wollte Merz nach Berlin reisen. In den Umfragen vor der Wahl lag die Union klar vorn – Merz wird als künftiger Kanzler gehandelt.
Der Hochsauerlandkreis ist Merz' Wahlkreis. Bei der Bundestagswahl 2021 hatten 40,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler dort für Merz gestimmt.
11.20 Uhr: Kanzler Scholz gibt seine Stimme in Potsdam ab
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in Potsdam in Brandenburg gewählt. Er lief zu Fuß zum Wahllokal in Potsdam. Beim Verlassen des Wahllokals reckte er den Daumen. Zuvor war Scholz am Morgen in Begleitung von Personenschützern noch beim Joggen in Potsdam gewesen.
Scholz tritt als Direktkandidat in Potsdam unter anderem gegen Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock an. Bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 hatte er dort 34 Prozent der Stimmen bekommen. Falls er das Direktmandat gewinnt, will er die gesamte Legislaturperiode im Bundestag bleiben – auch wenn er nicht erneut Regierungschef wird.
Im Video: Scholz und Merz haben in ihren Heimatwahlkreisen gewählt
Scholz und Merz haben ihre Stimmen abgegeben
10.30 Uhr: Wichtige Informationen für Bayerns Wähler
Die Wahllokale für die Bundestagswahl 2025 sind seit gut zwei Stunden geöffnet. Was Sie zu Stimmabgabe, Wahlprogrammen, Terminen, Kandidaten und Umfragen wissen müssen – alle wichtigen Infos für Bayern gibt es hier.
10.00 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Söder hat gewählt
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat in Nürnberg gewählt. Auf seinem Instagram-Account schrieb er zu einem Bild von sich beim Einwurf des Stimmzettels in die Wahlurne: "Wählen ist nicht überall in der Welt selbstverständlich. Deshalb: Wählen gehen und die Demokratie stärken!"
Zu möglichen Optionen für eine sogenannte Zweierkoalition wollte sich Söder auf Nachfrage nicht äußern, es sei nun "alles gelegt, jetzt schauen wir mal". Ohnehin wäre eine Zweierkoalition eigentlich ein reines Bündnis von CDU und CSU, ohne einen weiteren Partner, fügte er mit humorvollem Unterton an. "Das wäre zwar super, aber wohl eher unwahrscheinlich." Söder hatte im Wahlkampf immer wieder eine Koalition der Union mit den Grünen abgelehnt.
Im Video: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wählt in Nürnberg
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und seine Frau Karin Baumüller-Söder gaben ihre Stimmen am Vormittag in einer Schule in Nürnberg ab.
09.20 Uhr: Erst- und Zweitstimme – so wählen Sie richtig
Bei der Bundestagswahl bekommt jeder Wähler einen Stimmzettel mit zwei Spalten: für die Erst- und für die Zweitstimme. Was Sie bei der Stimmabgabe beachten müssen und wie Sie vermeiden, dass Ihre Wahl ungültig ist – alle Antworten gibt es hier.
09.11 Uhr: Bundespräsident Steinmeier wählt in Berlin
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat im Wahllokal in der Erich-Kästner-Grundschule in Berlin-Zehlendorf seine Stimme abgegeben. Er rief alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, zur Wahl zu gehen: "Nutzen Sie Ihr Wahlrecht, gehen Sie wählen, bestimmen Sie mit über die Zukunft unseres Landes und wählen Sie in dem Bewusstsein, dass Ihre Stimme die Entscheidende sein könnte."
Steinmeier erinnerte an die besonders kurze Vorbereitungszeit für die Bundestagswahl infolge der vorzeitigen Auflösung des Bundestags. "Deshalb war das eine riesige Kraftanstrengung." Er dankte der Bundeswahlleiterin, Ruth Brand, die den Bundespräsidenten am Morgen begrüßte, den Landeswahlleitern sowie den Wahlhelferinnen und Wahlhelfern.
08.15 Uhr: 9,2 Millionen Wahlberechtigte in Bayern
In Bayern sind rund 9,2 Millionen Menschen wahlberechtigt. Das geht aus Zahlen des Landesamts für Statistik hervor. Viele haben bereits ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Alle anderen können das noch bis 18 Uhr in ihrem Wahllokal tun.
08.05 Uhr: Neues Wahlrecht bei der Bundestagswahl
Bei dieser Bundestagswahl gibt es ein paar Neuheiten. Am gravierendsten: Weil es keine Überhang- und Ausgleichsmandate mehr gibt, gehen einige Direktkandidaten leer aus, obwohl sie gewonnen haben. Alles, was Sie zum neuen Wahlsystem wissen müssen, lesen Sie hier.
08.00 Uhr: Wahllokale öffnen
Die rund 65.000 Wahllokale in ganz Deutschland sind ab jetzt geöffnet. Wahlberechtigte können dort bis 18.00 Uhr ihre Stimme abgeben. Danach beginnt die Auszählung. Zur Wahl aufgerufen sind bundesweit 59,2 Millionen Menschen.
06.30 Uhr: Fast 60 Millionen Menschen sind zur Wahl aufgerufen
Bei der heutigen Bundestagswahl 2025 sind rund 59,2 Millionen Menschen wahlberechtigt. Das sind etwa 1,2 Millionen weniger als im September 2021. Darunter sind 2,3 Millionen junge Erstwähler. Hinzu kommt noch eine unklare Anzahl deutscher Wahlberechtigter im Ausland.
Der künftige 21. Bundestag wird wegen der Wahlrechtsreform nur noch 630 Abgeordnete haben. Zuletzt waren es 733. Es gibt 299 Wahlkreise. 29 Parteien nehmen teil, das sind deutlich weniger als bei der Wahl 2021, als 47 Parteien zugelassen waren. Der Rückgang dürfte auch an den kürzeren Vorlaufzeiten wegen der vorgezogenen Wahl liegen. Die Parteien gehen mit 4.506 Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen. Bei der Wahl von 2021 waren es 6.211. Unter den aktuellen Bewerberinnen und Bewerbern auf ein Mandat sind 1.422 Frauen (32 Prozent). 2021 hatte der Frauenanteil mit 33 Prozent leicht höher gelegen.
04.04 Uhr: Bundestagswahl in Deutschland
Die deutschen Wähler sind heute zur Abstimmung für den nächsten Bundestag aufgerufen. Die Wahllokale sind von 08.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte im Dezember durch die Vertrauensfrage im Bundestag den Weg für vorgezogene Neuwahlen freigemacht. Grund war das Scheitern seiner Ampel-Koalition mit Grünen und FDP, die seit Dezember 2021 in Deutschland regiert hatte. Turnusmäßig war die Wahl ursprünglich für den Herbst vorgesehen gewesen.
Mit Informationen der ARD- und BR-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters.
Sonntag, 23. Februar 2025
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