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Bundestagswahl: Wer wen warum gewählt hat

Bundestagswahl: Wer wen warum gewählt hat

Die SPD punktet ganz besonders bei Älteren, die FDP holt viele Enttäuschte ab und die AfD gewinnt an Überzeugungswählern: Mit repräsentativen Nachwahlbefragungen hat infratest dimap die Wählergruppen analysiert. Hier einige Ergebnisse.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Die SPD hat vor allem bei der großen Gruppe der älteren Wähler Stimmen hinzugewonnen, und hier besonders bei den Frauen. Auch bei Menschen mit formal niedriger Bildung punktet sie stark. Allerdings: Bei den jüngeren Wählern unter 35 kassierte die SPD entgegen dem Trend sogar Verluste. Hauptgrund für das Plus an Gesamtstimmen: Die Zugkraft von Olaf Scholz – Programm und Parteibindung verloren für die Wählerschaft indes an Bedeutung im Vergleich zu 2017.

Die Union hat in allen Bevölkerungsgruppen und Schichten an Zuspruch verloren, eklatant aber vor allem bei Angestellten und Selbstständigen – und in der Gruppe der unter 45-Jährigen. Kanzlerkandidat Armin Laschet konnte die Anhängerschaft weit weniger begeistern als Angela Merkel bei den vergangenen beiden Wahlen – nur jeder fünfte Unionswähler wählte seinetwegen CDU und CSU.

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Wählerwanderung SPD

Grüne: Programm wichtiger als Person

Die Grünen wiederum verbuchen Zugewinne in allen Bevölkerungsgruppen – allen voran bei Beamten, formal hoch gebildeten und bei den Jüngeren – speziell bei jungen Frauen. Acht von zehn Wählern beziehungsweise Wählerinnen machten ihr Kreuzchen wegen des Sachprogramms bei den Grünen – der Topwert aller Parteien. In nur einem von zehn Fällen war Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock der wahlentscheidende Faktor

Das inhaltliche Angebot war auch für die große Mehrheit der FDP-Wähler wahlentscheidend – Christian Lindner spielte fürs Votum eine geringere Rolle als 2017. Interessant auch: Die Liberalen profitierten diesmal stärker von der Enttäuschung der Menschen über die anderen Parteien – und sie verbuchten in der Gruppe der Erst- und Jungwähler enorme Zugewinne.

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Deutschland Wählerwanderung zu den Grünen

AfD: Zuspruch in der Arbeitergruppe

Anders die AfD, die sich bei den Jüngeren wieder sehr schwertat, dafür aber in der Gruppe der Arbeiter und Arbeiterinnen messbare Zugewinne verbuchte. Kern der Wählerschaft bleiben die niedrigen und mittleren Bildungsgruppen – überwiegend männlich, wirtschaftlich unzufrieden, im Osten lebend. Auffallend: Weitaus mehr Wähler als 2017 wählten die AfD diesmal aus Überzeugung – die Zahl ihrer sogenannten Protestwähler hat abgenommen. Allerdings ist der Anteil, die aus Enttäuschung AfD gewählt haben, noch immer beträchtlich.

Was die Linke mit der Union gemeinsam hat: Sie erleidet Verluste in allen Bevölkerungsgruppen – gleichermaßen verteilt auf Junge, Alte, Frauen, Männer, und unabhängig von Beruf und Bildung. Weniger als bei der letzten Wahl konnte die Linke die Enttäuschten zu sich holen – die Spitzenkandidatin Janine Wissler wie auch Spitzenbewerber Dietmar Bartsch entwickelten so gut wie keine Zugkraft.

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Wählerwanderung AfD

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