Angela Merkel und die CDU Kabinettsmitglieder

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CDU-Parteitag stimmt über Koalitionsvertrag ab

Anders als bei der SPD muss die CDU-Führung nicht um die Zustimmung ihrer Mitglieder zittern. Die neue Kabinettsliste kommt an - ebenso wie die Personalie Kramp-Karrenbauer. Sie soll heute zur neuen Generalsekretärin gewählt werden. Anita Fünffinger

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Kurz vor dem Parteitag hat Angela Merkel Druck aus dem Kessel genommen. Ihr künftiges Kabinett hat mehr junge Gesichter, auch Kritiker werden eingebunden.

Voraussichtlich große Zustimmung zum Koalitionsvertrag

Das Grummeln in der CDU über die neue Ressortverteilung in der voraussichtlich nächsten Großen Koalition ist schon wieder verstummt. Dass die CDU nicht mehr das Innenministerium führt, hatte in der Partei für Unmut gesorgt. Weil aber Angela Merkel mit ihrer Ministerliste ein deutliches Zeichen der Verjüngung gesetzt hat, dürfte es keine großen Diskussionen beim Parteitag geben. Heftige verbale Auseinandersetzungen wie sie bei den Sozialdemokraten üblich sind, hat man bei der CDU ohnehin noch nicht gesehen. Die 1001 Delegierten werden dem Koalitionsvertrag mit CSU und SPD voraussichtlich mit großer Mehrheit zustimmen.

Angela Merkel landete mit Kramp-Karrenbauer einen Coup

Neben dem Koalitionsvertrag sollen die Delegierten auch über die künftige Generalsekretärin abstimmen. Mit der Nominierung von Annegret Kramp-Karrenbauer ist Angela Merkel ein kluger Schachzug gelungen: AKK, so ihre Abkürzung, ist beliebt in der Partei. Sie gilt sozialpolitisch als links, war früh für den Mindestlohn und die Frauenquote, ist aber gleichzeitig wertkonservativ. Die Ehe für alle nannte sie "gefährlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Die saarländische Ministerpräsidentin hatte sich im Gespräch mit Angela Merkel selbst für dieses Amt vorgeschlagen. Sie gibt dafür viel auf. Mit dem Titel "Kronprinzessin“ kann sie selbst nichts anfangen.

Kabinettsliste stößt auf breite Zustimmung

Zwei junge Frauen, zwei junge Männer und zwei Altbewährte stehen auf der Kabinettsliste von Angela Merkel für die künftigen CDU-geführten Ministerien. Die größte Überraschung ist dabei Anja Karliczek, sie soll Bundesbildungsministerin werden. Karliczek ist keine ausgewiesene Wissenschaftlerin wie ihre Vorgänger. Für Angela Merkel kein Hindernis:

"Ein Verteidigungsminister muss auch keine Soldatenlaufbahn absolviert haben." Angela Merkel, Bundeskanzlerin

Mit Jens Spahn holt sich Angela Merkel einen ihrer schärfsten parteiinternen Kritiker an den Kabinettstisch. Gleichzeitig muss der ehrgeizige Politiker künftig beweisen, dass er auch loyal sein kann. Als Gesundheitsminister unterliegt er der Kabinettsdisziplin.

Angela Merkel ist die Älteste der CDU-Kabinettsmitglieder

Angela Merkel hat mit der Kabinettsliste für die in der Partei geforderte Verjüngung gesorgt. Julia Klöckner, die künftige Landwirtschaftsministerin, ist 45 Jahre alt, genauso alt wie Helge Braun, der künftige Kanzleramtsminister. Anja Karliczek ist 46 und Jens Spahn 37 Jahre alt. Zu den älteren Kabinettsmitgliedern gehören damit der künftige Wirtschaftsminister Peter Altmaier mit 59 Jahren und Ursula von der Leyen, ebenfalls 59. Sie bleibt Verteidigungsministerin. Das Alter ihrer Minister fasste Angela Merkel knapp so zusammen:

"Ich bin im Augenblick die einzige, die das 60. Lebensjahr schon überschritten hat." Angela Merkel, Bundeskanzlerin

Wenn das neue Kabinett so zustande kommt, weil auch die SPD-Basis dem Koalitionsvertrag zustimmt, bekommt Angela Merkel aber bald Besuch im Club Ü 60. Sowohl Ursula von der Leyen als auch Peter Altmaier feiern in diesem Jahr noch einen runden Geburtstag.