Sonntag, 05. Juli 2021
21.20 Uhr: Frankreichs Gesundheitsminister warnt vor vierter Welle
Der französische Gesundheitsminister Olivier Veran warnt vor einer vierten Infektionswelle in der Corona-Pandemie. Wegen der Delta-Variante seien die Infektionszahlen fünf Tage lang nicht zurückgegangen. "Das britische Beispiel zeigt, dass eine vierte Welle ab Ende Juli möglich ist", erklärte Veran. Die Impfkampagne müsse beschleunigt werden. Frankreich befinde sich in einem Rennen gegen die Zeit.
21.05 Uhr: Luxemburgs Premierminister nach Covid-Infektion im Krankenhaus
Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel ist eine Woche nach seinem positiven Corona-Test ins Krankenhaus gekommen. Dort sollen zusätzliche Tests und Untersuchungen vorgenommen werden, wie die Regierung am Sonntag mitteilte. Vorsichtshalber werde der Regierungschef 24 Stunden lang zur Beobachtung in der Klinik bleiben.
Der 48-Jährige war am vergangenen Sonntag nach dem EU-Gipfel in Brüssel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er hatte nach Angaben seines Sprechers zunächst nur milde Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen und wollte seine Arbeit von zu Hause aus fortsetzen. Vorgesehen waren zehn Tage Quarantäne.
Beim Gipfel hatte Bettel Kontakt mit vielen anderen europäischen Staats- und Regierungschefs, auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nach eigenen Angaben wurde er bislang einmal gegen das Coronavirus geimpft.
17.39 Uhr: Russland kämpft mit der Delta-Variante
In Russland spitzt sich die Corona-Lage weiter zu. Die Behörden registrierten am Sonntag mehr als 25.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele wie seit Anfang Januar nicht mehr. Im selben Zeitraum starben demnach 663 Menschen mit dem Virus. Zuvor waren fünf Tage in Folge Rekordwerte bei den Todeszahlen gemeldet worden. Im flächenmäßig größten Land der Erde grassiert vor allem die hochansteckende Delta-Variante. Das Robert Koch-Institut hat Russland deshalb als Virusvariantengebiet eingestuft.
16.26 Uhr: Griechischer Regierungschef schließt neuen Komplett-Lockdown aus
Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis schließt aus, dass es seinem Land einen Komplett-Lockdown geben wird. Griechenland werde seine Wirtschaft nicht für eine ungeimpfte Minderheit erneut vollständig herunterfahren, sagte Mitsotakis der Zeitung "Kathimerini". Anders als bei früheren Lockdowns gebe es jetzt Impfstoffe. Er könne Impfungen nicht zur Pflicht machen. "Aber jeder übernimmt seine Verantwortung." Etwa 35 Prozent der elf Millionen Einwohner sind vollständig geimpft. Vorige Woche bot die Regierung jungen Menschen Geld und Telefondaten an, um die Impfquoten zu erhöhen.
16.14 Uhr: USA verfehlen Bidens Impfziel
Trotz zahlreicher Anreize und einem großen Vorrat an Impfstoffen haben die USA ein von Präsident Joe Biden gesetztes Impfziel verfehlt. Die Regierung wollte erreichen, dass 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli mindestens eine Impfdosis erhalten. Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen, mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC am Sonntagmorgen (Ortszeit) zeigten. Gut 58 Prozent aller Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft.
15.08 Uhr: Volle Zuschauer-Auslastung in Wimbledon ab Viertelfinale
Ab dem Viertelfinale am Dienstag dürfen beim Tennis-Turnier in Wimbledon wieder alle Zuschauerplätze auf dem Centre Court und dem Platz Nummer eins genutzt werden. Dies teilten die Organisatoren am spielfreien Sonntag mit. Erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie sei bei einer Sportveranstaltung im Freien nun wieder die maximale Zuschauerzahl erlaubt, hieß es. Auf den Außenplätzen sollen allerdings noch Beschränkungen gelten.
In der ersten Woche des Grand-Slam-Turniers in London durften die Kapazitäten auf den beiden größten Plätzen zu 50 Prozent ausgeschöpft werden. Der Centre Court fasst 14.979 Besucher, der Platz Nummer eins 12.345 Fans.
15.06 Uhr: Umfrage - Pandemie verschlechtert Ausbildung von Flüchtlingen
Die Corona-Pandemie hat sich offenbar besonders negativ auf die Ausbildung von Flüchtlingen ausgewirkt. In einer Umfrage unter 70 Wirtschaftsorganisationen gaben 60 Prozent an, dass Flüchtlinge stärker von den Auswirkungen der Pandemie betroffen seien als ihre Kolleginnen und Kollegen, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin mitteilte.
Unter den Befragten befanden sich 41 Industrie- und Handelskammern, 16 Handwerkskammern und 13 Organisationen wie Landwirtschaftskammern oder Bildungsträger. Zunächst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe über die Umfrage berichtet.
14.33 Uhr: Iran verhängt wegen Delta-Variante neue Corona-Beschränkungen
In weiten Teilen des Irans werden die Corona-Beschränkungen wegen der hochansteckenden Delta-Variante des Virus wieder verschärft. In 275 Städten, darunter in der Hauptstadt Teheran, müssten alle nicht für die Grundversorgung nötigen Geschäfte schließen, teilte die Regierung am Sonntag mit. Zwischen Städten mit hohen Infektionszahlen sei das Reisen untersagt.
Unter anderem müssen öffentliche Parks, Restaurants, Cafés, Schönheitssalons, Einkaufszentren und Buchläden zusperren, und zwar in jenen Teilen des Landes, die wegen hoher Inzidenzwerte als rote oder orange Zonen eingestuft sind.
14.31 Uhr: Dänemark hofft auf mehr Fans im EM-Halbfinale
Das dänische Fußballteam hofft trotz der Einreisebeschränkungen in Großbritannien auf große Unterstützung seiner Fans beim EM-Halbfinale gegen England. Damit doch noch Anhänger aus Dänemark einreisen dürfen, appellierte Trainer Kasper Hjulmand sogar an den Premierminister. "Wir müssen hoffen, dass Boris Johnson aufwacht und vielen tausenden dänischen Fans Zutritt gewährt", sagte der Ex-Mainzer nach dem 2:1 im Viertelfinale gegen Tschechien.
Wegen der Corona-Pandemie dürfen derzeit keine Fans aus Dänemark nach England zur Partie am Mittwoch (21 Uhr) reisen, ohne in Quarantäne zu müssen.
14.01 Uhr: Laschet gegen Strafen bei nicht genutzten Impfterminen
Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) lehnt Bußgelder für Menschen, die Impftermine ohne Absage verstreichen lassen, ab. "Solidarität erzwingt man nicht durch Strafen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Jeder, der einen Termin nicht wahrnehmen könne oder schon woanders eine Impfdosis erhalten habe, solle durch eine Nachricht an das Impfzentrum Platz für andere Impfwillige schaffen, forderte Laschet. "Das Impftempo bei uns ist weiter hoch, weltweit liegen wir sehr weit vorne. Damit das so bleibt, kann jeder seinen Beitrag leisten."
- Zum Artikel: Forderung nach Strafzahlungen für "Impfschwänzer"
13.45 Uhr: Söder fordert von Stiko Impfempfehlung für Jugendliche
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) setzt im Kampf gegen die hoch ansteckende Delta-Variante des Coronavirus auf die Impfung von Schülern. "Die Stiko sollte dringend überlegen, wann sie das Impfen von Jugendlichen empfiehlt", schrieb er am Sonntag auf Twitter. Das würde den Schutz für alle erhöhen und einer Generation, die auf viel verzichten musste, wieder Freiheiten zurückgeben. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.
- Mehr zum Thema: Corona-Impfung für Kinder? Das gilt - ein FAQ
13.07 Uhr: Mehrheit erwartet schärfere Maßnahmen im Herbst
Trotz fortschreitender Impfkampagne rechnet eine große Mehrheit der Deutschen im Herbst mit steigenden Infektionszahlen und neuen staatlichen Beschränkungen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa sagten 76 Prozent, dass sie einen Anstieg der Infektionszahlen erwarten. 74 Prozent gehen von einer Verschärfung der Maßnahmen im Herbst aus. Nur 16 Prozent meinen, dass es keine neuen Einschränkungen geben wird. Zehn Prozent machten keine Angaben.
11.40 Uhr: England kündigt Aufhebung der Maskenpflicht an
Die britische Regierung hat für England die weitgehende Aufhebung der Maskenpflicht angekündigt. Schutzmasken, die derzeit noch in Geschäften sowie Bussen und Bahnen verpflichtend sind, würden bald zur "persönlichen Entscheidung", erklärte Wohnungsbauminister Robert Jenrick im Sender Sky News. "Unterschiedliche Menschen werden bei Dingen wie Masken zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen", so der Minister. Das Ende der Maskenpflicht ist Teil einer weitgehenden Aufhebung von Corona-Maßnahmen am 19. Juli, die die Regierung in den kommenden Tagen bestätigen will. Dazu gehört die Aufhebung aller Kontaktbeschränkungen, aber auch die Wiedereröffnung von Clubs. Der neue britische Gesundheitsminister Sajid Javid hat die für England geplanten Lockerungen trotz steigender Zahlen verteidigt und an die Eigenverantwortung der Bürger appelliert. Das Land könne dadurch nicht nur "freier, sondern auch gesünder werden", schrieb Javid in einem Gastbeitrag für die "Mail on Sunday". Er spielte damit etwa auf die Belastung der psychischen Gesundheit vieler Menschen an.
10.45 Uhr: Hamburger Fischmarkt wieder geöffnet
Der berühmte Hamburger Fischmarkt hat nach langer Corona-Pause erstmals wieder geöffnet. Von 5.00 Uhr an konnten Nachtschwärmer und Frühaufsteher erstmals seit mehr als 15 Monaten wieder die beliebte Hamburger Attraktion besuchen. Der Fischmarkt in Altona läuft mit Auflagen im Testbetrieb. Marktschreier und Musiker sind noch nicht erlaubt. Besucher müssen eine medizinische Maske tragen und dürfen nur außerhalb des Geländes essen. Auf einer Länge von 250 Metern und einer Breite von 30 Metern dürfen zudem derzeit nur rund 60 Händler in zwei Reihen ihre Waren anbieten.
09.45 Uhr: Olympia-Auftakt wohl ohne Zuschauer
Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Tokio wird möglicherweise ohne Zuschauer über die Bühne gehen. Das berichtete die größte japanische Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" ohne Angaben von Quellen. Am 8. Juli wollten Japans Organisatoren mit der Regierung, der Stadtverwaltung sowie dem Internationalen Olympischen und dem Paralympischen Komitee zur weiter strittigen Frage der Zulassung von Zuschauern zusammenkommen. Dabei werde voraussichtlich entschieden, einen Teil der Wettkämpfe ohne Zuschauer abzuhalten. Das gleiche sei auch für die am 23. Juli geplante Eröffnungszeremonie zu erwarten. Tokio befindet sich derzeit noch bis zum 11. Juli in einem Quasi-Notstand, nachdem am 20. Juni der Notstand mit strengeren Regeln nach rund zwei Monaten aufgehoben worden war. Laut "Yomiuri Shimbun" erwägt die Regierung eine Verlängerung des Quasi-Notstands, möglicherweise um einen Monat. Eine Entscheidung solle am 8. Juli nach Beratung mit Experten fallen.
09.10 Uhr: Zoo in Kalifornien impft Tiere gegen Corona
Im Zoo von Oakland in Kalifornien sind in der vergangenen Woche mehrere Tiere mit einem experimentellen Vakzin gegen das Coronavirus geimpft worden. Die Tiger Ginger und Molly seien die ersten gewesen, die die Spritze bekommen hätten, berichtete der San Francisco Chronicle am Samstag. Danach seien Bären, Berglöwen und Frettchen an die Reihe gekommen. Als nächstes wolle man die Menschenaffen und Schweine impfen, teilte der Zoo mit. Der Impfstoff wurde von der US-Pharma-Firma Zoetis entwickelt, die sich auf Medikamente für Tiere spezialisiert.
05.40 Uhr: Zypern und Katalonien sind ab heute Risikogebiete
Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien, in der z.B. Barcelona und Lloret de Mar liegen, stehen von heute an zwei weitere Urlaubsziele auf der Liste der Corona-Risikogebiete. Außerdem gelten nun auch drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen als Risikogebiete, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitgeteilt hatte. Der Schritt hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät. Als Risikogebiete werden Länder und Regionen eingestuft, in denen die Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) über 50 liegen. Von der Risikoliste gestrichen sind von heute an in Europa nur eine Region in Kroatien sowie außerdem Katar und die Karibikinseln Guadeloupe und Aruba.
04.35 Uhr: RKI: 559 Neuinfektionen in 24 Stunden
Der seit Wochen anhaltende Rückgang der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen hat vorläufig ein Ende gefunden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, lag der Wert bei 5,0 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner. Laut RKI wurden binnen 24 Stunden 559 Corona-Neuinfektionen sowie sieben Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert.
03.30 Uhr: Baerbock fordert Luftfilteranlagen für alle Schulen
Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock fordert massive Investitionen, um sämtliche Schulen in Deutschland gegen das Coronavirus zu wappnen. "Es muss eine Luftfilteranlage für jeden Klassenraum in diesem Land zur Verfügung gestellt werden", sagt sie in einem Gespräch mit der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. "Ja, das kostet Geld. Aber ich nehme nicht hin, dass wir wieder in eine Situation geraten, wo ein Teil der Kinder von Zuhause aus lernen muss, nur weil keine Vorsorge geleistet wurde", so Baerbock.
02.15 Uhr: Geflüchtete in Ausbildungen zurückgeworfen
Die Corona-Pandemie wirkt sich negativ auf die Ausbildung von Geflüchteten aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 70 Wirtschaftsorganisationen, die der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge vorliegt. 60 Prozent der Befragten geben an, dass Geflüchtete stärker von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen seien als deren Kollegen ohne Fluchtgeschichte. Rund jede dritte befragte Organisation berichtet von einer mangelnden technischen Ausstattung, die die geflüchteten Auszubildenden hemmt. Rund jede vierte Organisation berichtet, dass Sprachkenntnisse während der Pandemie kaum gefördert worden seien und sich die eingeschränkten Austauschmöglichkeiten nachteilig auf die Integrationsfortschritte auswirkten.
02.05 Uhr: Lauterbach: Strafe für Impfschwänzer gefordert
Koalitionspolitiker wollen Bürger belangen, die ihre Impftermine nicht wahrnehmen. "Es wäre richtig, wenn es eine Strafe gäbe für diejenigen, die nicht einmal ihren Termin absagen", sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der "Bild am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. "Denn diese Terminausfälle führen dazu, dass wir langsamer impfen, als wir könnten, und dass wir Impfstoff wegwerfen müssen." Der Unions-Fraktionsvize im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), forderte: "Wer nur zu bequem ist, zum Hörer zu greifen oder mit wenigen Klicks einen Termin abzusagen, sollte für die angefallenen Ausfallkosten aufkommen müssen."
00.15 Uhr: Virologin Brinkmann schlägt neues Testkonzept für Schulen vor
Die Virologin Melanie Brinkmann fordert ein neues Corona-Testkonzept für Schulen. Die Delta-Variante werde nach den Sommerferien "sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine Vorsorge treffen", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Statt weniger präzisen Antigen-Schnelltests spricht sich die Wissenschaftlerin des Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung für den vermehrten Einsatz sogenannter Lollitests oder Gurgeltests aus. "Das spart Kosten und kann per PCR ausgewertet werden", erläuterte die Virologin. Außerdem sollten Brinkmann zufolge Masken getragen werden, um das Infektionsrisiko zu senken. Auch Ventilatoren direkt in den Fensterscheiben seien eine gute Lösung. Dass jedes Klassenzimmer deutschlandweit bis nach den Ferien ein individuell zugeschnittenes Belüftungssystem habe, hält sie nach eigenen Worten für illusorisch. "Ohne zusätzliche Maßnahmen werden die Infektionen wieder zunehmen, es wird zu Quarantäneschleifen kommen, wie man es jetzt schon in Großbritanniens Schulen beobachten kann", sagte Brinkmann.
Samstag, 03. Juli 2021
22.16 Uhr: Kein Interesse - Astrazeneca-Impfaktion vorzeitig beendet
Bei einer Sonderimpfaktion mit dem Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca im Impfzentrum in Bad Wörishofen sind von Freitagnachmittag (02.07.2021) bis Samstagabend nur rund 90 Menschen geimpft worden. Es standen insgesamt 1.000 Dosen zur Verfügung. Im Laufe des Samstagnachmittags kamen nicht mehr viele Interessenten hinzu, teilte der ärztliche Koordinator im Landkreis Unterallgäu, Max Kaplan auf Anfrage des BR mit. Er habe sich deshalb um 20 Uhr entschieden, die eigentlich bis 22 Uhr terminierte Sonderimpfaktion abzubrechen. Eine weitere Sonderimpfaktion mit Astrazeneca mache deshalb aus seiner Sicht keinen Sinn. Es gebe aber Überlegungen, eine Aktion mit dem Impfstoff von "Johnson & Johnson" anzubieten. Vielleicht sie hier die Nachfrage gerade in der Urlaubszeit höher, weil er nur einmal verimpft werden müsse.
22.00 Uhr: Sri Lanka öffnet nach drei Monaten die Schulen wieder
Sri Lanka will seine staatlichen Schulen nach einer dreimonatigen Schließung wieder öffnen. Zunächst würden Vorbereitungen für die Öffnung von Schulen mit weniger als 100 Schülerinnen und Schülern getroffen, teilte das Bildungsministerium am Samstag mit. Es gebe fast 3.000 davon. Andere Schulen würden schrittweise folgen. Die Zahl der Corona-Fälle in Sri Lanka war im April stark gestiegen, weil das singhalesische Neujahrsfest gefeiert wurde. Vor einer Woche ging ein einmonatiger Lockdown zu Ende, doch viele Beschränkungen gelten weiterhin.
19.30 Uhr: Tadschikistan führt Corona-Impfpflicht ein
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die autoritär regierte Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan in Zentralasien eine Impfpflicht für Erwachsende eingeführt. Bürger über 18 Jahre müssen sich ab sofort spritzen lassen, wie der zuständige Stab am Samstag in der Hauptstadt Duschanbe mitteilte.
Geimpft werde mit den Präparaten Astrazeneca aus indischer Herstellung und mit dem chinesischen Vakzin Coranavac. Tadschikistan, das mehr als neun Millionen Einwohner hat, verzeichnete am Samstag 21 Neuinfektionen. Seit Beginn der Pandemie sind es damit nach offiziellen Angaben 13 569 Corona-Fälle und 92 Tote gewesen.
18.31 Uhr: Herrmann stellt Rückkehr von Zuschauern bei der Bundesliga in Aussicht
Bayerns Innenminister Herrmann will die Erfahrungen mit den Corona-Regeln während der vier EM-Spiele für deren Brauchbarkeit in der bevorstehenden Bundesliga-Saison aufarbeiten. Im Interview mit der BR24 Rundschau sagte er, es habe während der EM viel Unmut in der Öffentlichkeit geben, dass sich so viele Zuschauer in den Stadien bis hin zu UEFA-Verantwortlichen nicht an die Maskenpflicht gehalten hätten.
Man wolle in die Bundesliga mit einer gewissen Zahl von Zuschauern starten, sagte Herrmann. "Ich denke, das werden wir hinbekommen". Aber volle Stadien seien gegenwärtig nach wie vor einfach nicht vertretbar. Wenn man höre, dass es etwa in Schottland im Zusammenhang mit Spielen der Fußball-Europameisterschaften offensichtlich wieder zu einer erheblichen Zahl von Corona-Neuinfektionen gekommen sei, wolle man so etwas ganz klar in Deutschland vermeiden.
17.00 Uhr: Kolonialismusforscher Zimmerer fordert deutsche Impfstoffhilfe für Namibia
Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage in Namibia fordert der Hamburger Historiker und Kolonialismus-Forscher Jürgen Zimmerer schnelle Impfstoff-Hilfen aus Deutschland. Das sei ein "Gebot historischer Gerechtigkeit", sagte Zimmerer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstagsausgaben). In Namibia treffe die Pandemie auf ein Land, "dessen Gesundheitssystem auch aufgrund der kolonialen Geschichte und der bis zur Unabhängigkeit 1990 andauernden Apartheid in der Fläche völlig unzureichend ausgebaut ist".
Namibia habe keinen Impfstoff mehr und keinen Zugang zum kostenlosen Programm der globalen Impfallianz Covax, "da es als Land mittleren Einkommens klassifiziert ist". Namibia werde aufgrund des Durchschnittseinkommens zwar in die mittlere Gruppe eingestuft, das Land sei aber aufgrund der nach wie vor kolonialen Wirtschaftsstruktur Spitzenreiter in der Schere zwischen Arm und Reich, sagte Zimmerer.
16.25 Uhr: Bolsonaro-Untersuchung nach Impfstoff-Deal
Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hat Ermittlungen gegen den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro wegen Korruptionsvorwürfen eröffnet. Hintergrund ist die Bestellung von 20 Millionen Dosen des indischen Corona-Impfstoffs Covaxin. Ein ehemaliger Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums hatte von einem "ungewöhnlichen Druck" bei der Abwicklung des Impfstoffdeals im Gesamtwert von mehr als 300 Millionen Dollar (253 Millionen Euro) berichtet. Der Preis von 15 Dollar soll der höchste sein, den das Gesundheitsministerium bisher für eine Dosis bezahlt hat. Außerdem habe das Ministerium den in Indien entwickelten und hergestellten Impfstoff bestellt, bevor dieser in Brasilien zugelassen sei. Der Covaxin-Deal stand zuletzt auch im Mittelpunkt eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der die Handlungen und Unterlassungen von Präsident Jair Bolsonaro in der Corona-Pandemie untersucht. Die Eröffnung eines Amtenthebungsverfahrens hängt jedoch vom Präsidenten der Abgeordnetenkammer ab - dieser gilt als Verbündeter der Regierung Bolsonaros.
15.30 Uhr: Kaum Interesse an Astrazeneca-Impfaktion im Unterallgäu
Bei einer Sonderimpfaktion mit dem Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca im Impfzentrum in Bad Wörishofen sind von gestern Nachmittag bis heute Mittag weniger als 90 Menschen geimpft worden. Gut die Hälfte dieser 90 Menschen seien für eine Zweitimpfung ins Impfzentrum gekommen, teilte der ärztliche Koordinator im Landkreis Unterallgäu, Max Kaplan mit. Eigentlicher Zweck der Impfaktion sind möglichst viele neue Erstimpfungen. Dafür stehen 1.000 Dosen zur Verfügung. Geplant war, bis heute Abend um 22 Uhr zu impfen. Kaplan kündigte nun an, die Aktion um 20 Uhr zu beenden, sollte das Interesse bis zum Abend weiter auf niedrigem Niveau bleiben. Weitere Sonderimpfungen mit Impfstoff von Astrazeneca wird es im Landkreis Unterallgäu wohl nicht geben. Kaplan erklärte im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk, er halte den Impfstoff für verbrannt, die Bevölkerung lehne ihn ab. Man werde nun Betrieben anbieten, sie mit den Astrazeneca-Dosen zu unterstützen.
14.30 Uhr: Mallorca hofft trotz steigender Corona-Zahlen auf gute Sommersaison
Trotz wieder zunehmender Corona-Infektionen hoffen die Politik und die Tourismusbranche auf der Deutschen liebsten Ferieninsel Mallorca auf eine gute Sommersaison. "Die Lust aufs Reisen ist groß. Wir hoffen auf eine Saison, die weit bis in den Herbst hinein anhält", zitierte die "Mallorca Zeitung" Regionalpräsidentin Francina Armengol. Auch die Managerin von Hotels der Gruppe Melía in Magaluf, Belén Sanmartín, äußerte sich vorsichtig optimistisch. Sie hoffe in diesem Sommer auf eine Auslastung von 50 bis 60 Prozent, berichtete die Zeitung "Diario de Mallorca" am Samstag.
Magaluf, sozusagen der Ballermann der Briten, erwacht gerade zu neuem Leben, nachdem Großbritannien die Balearen auf die grüne Liste der Regionen gesetzt hat, die bei der Rückkehr in die Heimat keine Quarantänepflicht auslösen. Allerdings müssen Briten anderes als Deutsche einen negativen PCR-Test vorlegen, um zu der Inselgruppe im Mittelmeer zu reisen.
Mehr infizierte junge Leute, viel weniger Tote, auf diese Formel lässt sich die Corona-Entwicklung in Spanien derzeit bringen. Seit April waren die Corona-Zahlen stetig gesunken, jetzt steigen sie wieder deutlich. Auch auf den den Balearen kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz wieder auf 94, auch wegen einer Massenansteckung spanischer Schüler auf Abiturreisen.
14.00 Uhr: Opposition fordert bessere Vorbereitung auf Corona-Herbst
Die Oppositionsparteien Grüne, Linke und FDP drängen die Bundesregierung, das Land besser auf möglicherweise steigende Corona-Infektionszahlen im Herbst vorzubereiten. Insbesondere die Schulen müssten vorbereitet werden, sagte Linken-Chefin Janine Wissler in einem Interview für die neue Ausgabe des Magazins "Spiegel". Im vergangenen Sommer sei dies komplett versäumt worden. Ähnliche Forderungen kamen von Grünen und FDP. Auch beim Thema Impfen sehen die Oppositionsparteien Handlungsbedarf. Mehr dazu hier.
13.30 Uhr: Drei Wochen vor Olympia: 716 Neuinfektionen in Tokio
Knapp drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele meldet Tokio 716 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele wie seit mehr als fünf Wochen nicht mehr. Tokio und drei benachbarte Präfekturen gehören zu den Regionen in Japan, in denen bis zum 11. Juli ein Quasi-Ausnahmezustand gilt. Die Behörden könnten die Beschränkungen aber um zwei oder noch mehr Wochen verlängern. Die Entscheidung soll um den 8. Juli herum fallen, dann wird IOC-Präsident Thomas Bach in Japan erwartet. Die Olympischen Sommerspiele sollen am 23. Juli beginnen.
13.00 Uhr: Experten-Empfehlung: Festhalten an Impfzentren
Intensivmediziner haben sich für die Beibehaltung von Impfzentren ausgesprochen. Deutschland benötige ein nochmal gesteigertes Impftempo, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin, Christian Karagiannidis, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" . Es komme jetzt auf jeden vollständig Geimpften an, um der Delta-Variante möglichst wenig Angriffsfläche zu geben. "Fünf Prozent mehr oder weniger Geimpfte machen für eine eventuelle vierte Welle enorm viel aus." Von einer Abschaffung der Impfzentren rate er ab. "Im Gegenteil: Wir müssen Impfungen in sozialen Brennpunkten mit mobilen Impfteams verstärken."
- Zum Artikel: "Interaktive Karte: Hier stehen die Impfzentren in Bayern"
12.30 Uhr: Musical-Clip: Britische Stars werben fürs Impfen
Britische Stars machen mit einer Musical-Einlage Werbung fürs Impfen. In einem rund zweiminütigen Video des britischen National Health Service sind u.a. Schauspieler wie Jim Broadbent ("Game of Thrones") und Derek Jacobi sowie die Sängerinnen Nicola Maria Roberts und Sandra Marvin zu dem Song "The Rhythm of Life" aus dem Musical "Sweet Charity" zu sehen. "Hol dir einfach eine Impfung", sagt Broadbent, der die Show verfolgt. Die Botschaft: Nur mit Impfungen kann der "Rhythmus des Lebens" wieder in Fahrt kommen. Die Impfbereitschaft ist im Vereinigten Königreich im Vergleich zu anderen Ländern überdurchschnittlich hoch. Fast 86 Prozent der erwachsenen Bevölkerung haben bereits eine erste Impfdosis erhalten.
12.10 Uhr: Slowakei verschärft Einreiseregeln
Aus Sorge vor neuen Virusvarianten verschärft die Slowakei ihre Einreiseregeln drastisch. Vom 9. Juli an müssen alle Ungeimpften für 14 Tage in Quarantäne, wie aus einer neuen Verordnung der Regierung des EU-Mitgliedstaats hervorging. Das gilt unabhängig vom Herkunftsland. Frühestens am fünften Tag ist ein freier Test mit einem PCR-Corona-Test möglich. Reisende, die seit mindestens 14 Tagen einen vollständigen Impfschutz haben, sind von der Quarantäne ausgenommen. Die Änderung sorgte vor allem in Tschechien für Enttäuschung, denn die Slowakei mit dem Hochgebirge Hohe Tatra ist im Nachbarland als Urlaubsziel beliebt. Transitreisende, die zum Beispiel von Deutschland über Tschechien und die Slowakei nach Ungarn fahren wollen, sind von der Quarantäne ausgenommen. Sie müssen sich indes an vorgegebene Straßenrouten halten.
11.00 Uhr: Russland meldet 697 Corona-Tote
Russland meldet schon den fünften Tag in Folge einen Höchstwert an Todesfällen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Binnen 24 Stunden starben nach Angaben der Regierung 697 Menschen, so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie.
24.439 Neuinfektionen seien bestätigt worden. 7.446 der Neuinfektionen wurden in Moskau registriert. Als Grund sehen die Behörden die Ausbreitung der Delta-Variante des Virus.
10.30 Uhr: Italien: Netzwerk für gefälschte Corona-Pässe aufgedeckt
Italienische Ermittler haben mehrere Kanäle und Konten der Chat-App Telegram beschlagnahmt, über die Kriminelle digitale Zertifikate für den sogenannten Grünen Pass angeboten hatten, der in Italien etwa eine Impfung, eine Genesung oder ein negatives Testergebnis bescheinigt und in manchen Regionen Zutritt zu Veranstaltungen gewährt. Der Nachweis ist auch für Reisen, etwa innerhalb der EU wichtig. Insgesamt habe es sich um zehn Kanäle und Accounts gehandelt, die die Nutzer zu anonymen Konten auf Marktplätzen im Dark Web führten, teilte die Finanzpolizei in Rom mit. Auf den Online-Handelsplätzen hätten Verkäufer Fälschungen für das digitale Zertifikat gegen eine Bezahlung in Kryptowährungen angeboten. Der Preis dafür lag der Guardia di Finanza zufolge umgerechnet zwischen 110 und 130 Euro. Tausende Nutzer hätten sich auf den Telegram-Kanälen registriert, hieß es weiter. Dort wurden auch Ampullen mit einem angeblichen Impfstoff gegen Corona zum Kauf angeboten.
10.15 Uhr: Opposition: Bessere Vorbereitung für Herbst
Die Oppositionsparteien Grüne, Linke und FDP drängen die Bundesregierung, das Land besser auf möglicherweise steigende Corona-Infektionszahlen im Herbst vorzubereiten. "Jetzt müssen die Vorbereitungen für den Herbst getroffen werden und insbesondere die Schulen auf möglicherweise wieder steigende Infektionszahlen vorbereitet werden", sagte die Linken-Vorsitzende Janine Wissler dem "Spiegel". Im vergangenen Sommer sei dies komplett versäumt worden. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte, "jetzt sofort" Teststationen an den Grenzen einzurichten und alle Urlaubsrückkehrer zu Tests zu verpflichten. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, drängt auf eine veränderte Impfkampagne. "Wir benötigen auch mehr mobile Impfteams in der Fläche, um Unentschlossene besser aufzuklären und zu erreichen. Das gilt insbesondere für soziale Brennpunkte", sagte Buschmann.
10.00 Uhr: Indischer Impfstoff schützt zu 65 Prozent gegen Delta
Der bereits in zahlreichen Ländern zugelassene Corona-Impfstoff Covaxin des indischen Herstellers Bharat Biotech ist neuen Studienergebnissen zufolge zu 77,8 Prozent effektiv. Er wirke auch gegen die bisher bekannten Varianten des Coronavirus, teilte das Unternehmen mit. Bei der zuerst in Indien festgestellten Delta-Variante beträgt der Wert demnach aber nur 65,2 Prozent. Millionen Inder wurden damit bereits geimpft. Auch in 15 anderen Staaten, darunter im Iran, in Mexiko und auf den Philippinen, wurde der Impfstoff bereits zugelassen. Nach der Vorlage der Ergebnisse der sogenannten Phase-III-Studie wolle man nun eine Notfallzulassung durch die Weltgesundheitsorganisation erreichen, teilte Bharat Biotech mit.
09.45 Uhr: Panama: Empörung über reiche Impfvordrängler
Obwohl nur 32 Fälle bestätigt wurden, herrscht in Panama große Empörung über mögliche Impfvordrängler. Wohlhabenden Bürgern soll in Privatwohnungen das Vakzin verabreicht worden sein. Aufgefallen waren die beiden Events, weil mehrere Luxusautos vor Häusern vorgefahren waren, berichtet die Nachrichtenagentur AP.
09.40 Uhr: Situation in Thailand verschlechtert sich
In Thailand ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen den dritten Tag in Folge auf einen Rekordwert gestiegen. Die Gesundheitsbehörden meldeten an Samstag mehr als 6.200 neue Fälle sowie 41 Tote. Experten warnten vor Engpässen in den Intensivstationen, sollte sich dieser Trend fortsetzen. Alleine im Juni 2021 wurden 992 Todesfälle gemeldet, mehr als 15 mal so viel wie im gesamten Jahr 2020. Epidemiologen führten den Anstieg vor allem auf die ansteckendere Delta-Variante zurück, die zuerst in Indien festgestellt worden war.
09.15 Uhr: Ärger über volle EM-Stadien
Angesichts der hohen Zuschauerzahlen in den Stadien und tausender Corona-Infektion im Umfeld der Fußball-Europameisterschaft wird die Kritik an der UEFA schärfer. "Mir fehlt jedes Verständnis für das lediglich gewinnorientierte Agieren der UEFA, welches sie im Verlaufe des Turniers schon mehrfach gezeigt hat", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Europa-SPD, Tiemo Wölken, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Dieses Verhalten gefährdet Menschenleben und kann uns in der Pandemiebekämpfung weit zurückwerfen." Der Gesundheitsexperte der europäischen Konservativen, Peter Liese (CDU), sagte dem RND: "Es ist mittlerweile leider bewiesen, dass die Euro 2020 ein Pandemietreiber ist." In Finnland etwa sei die Sieben-Tage-Inzidenz nach dem Spiel Finnlands gegen Belgien im russischen St. Petersburg sprunghaft angestiegen. "Und wir wissen auch aus Schottland, dass es viele Infektionen im Zusammenhang mit der Euro 2020 gibt", sagte Liese. Der Grünen-Europaabgeordnete Sven Giegold sieht auch die Regierungen in der Verantwortung. "Es ist kein gutes Zeichen für die Demokratie, wenn Regierungen vor einem durch Korruption gekennzeichneten Fußballverband kuschen", sagte Giegold. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte am Donnerstag an die UEFA appelliert, die Zahl der Zuschauer bei den verbleibenden Spielen zu verringern.
07.37 Uhr: Delta-Variante breitet sich in Bayern aus
Die hoch ansteckende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Bayern zunehmend aus. Die mit Abstand meisten registrierten Fälle gibt es in München. Bayernweit stieg die Zahl der Delta-Fälle im Juni von 95 auf 481.
- Zum Artikel: "Hochansteckende Delta-Variante breitet sich in Bayern aus"
07.23 Uhr: Nur 10 Prozent Deutsche kaufen Lebensmittel online
Auch in der Corona-Krise haben die Menschen in Deutschland ihren vertrauten Supermärkten und Discountern überwiegend die Treue gehalten. Nur jeder zehnte Verbraucher hat im Frühjahr 2021 in einem Online-Supermarkt eingekauft, wie eine Umfrage der Unternehmensberatung Oliver Wyman ergab.
Die Verbraucher und Verbraucherinnen in Deutschland waren damit beim Thema Online-Einkauf von Lebensmitteln auch in der Pandemie deutlich zurückhaltender als die Konsumenten in anderen europäischen Ländern. Zum Vergleich: In Spanien kauften der Studie zufolge im ersten Quartal 41 Prozent, in Frankreich 40 Prozent und in England 32 Prozent der Verbraucher in einem Online-Supermarkt ein. Ähnlich groß wie in Deutschland waren die Zurückhaltung der Konsumenten lediglich in Österreich (11 Prozent) und der Schweiz (15 Prozent).
06.40 Uhr: GdP: Keine stationären Grenzkontrollen
Die Bundespolizei wird trotz der Urlaubssaison und der raschen Verbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus vorerst keine stationären Grenzkontrollen durchführen. "Im Moment gibt es keine Anweisung für Kontrollen an den Grenzen", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) für die Bundespolizei, Andreas Roßkopf, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Bleibt es so wie jetzt, ist damit auch nicht zu rechnen." Sollte sich die Lage verschärfen, müssten an den Landesgrenzen zwar verstärkt Kontrollen durchgeführt werden - "das ginge aber bloß stichpunktartig", so Roßkopf. Solche Kontrollen müsste demnach das Bundesinnenministerium anweisen.
04.40 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt unter Wert von 5
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist unter fünf Fälle pro 100.000 Einwohner gefallen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, sank der Wert auf 4,9. Am Freitag hatte er bei 5,0 gelegen und am Samstag vergangener Woche bei 5,9. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 671 Corona-Neuinfektionen sowie 16 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert.
- Zum Artikel: "RKI meldet niedrigste Inzidenz seit Juli 2020"
03.25 Uhr: Südafrika: Neuer Höchststand der Neuinfektionen
Südafrika hat einen neuen Höchststand der täglichen Corona-Neuinfektionen registriert. Binnen 24 Stunden seien 24.270 neue Corona-Fälle gemeldet worden, teilte das Nationale Institut für ansteckende Krankheiten mit. Damit seien mittlerweile 2.019.826 Ansteckungen in Südafrika nachgewiesen worden. Der bisherige Tageshöchststand war im Januar mit 21.980 Neuansteckungen erreicht worden. Die Zahl der Corona-Toten stiegt am Freitag mit 303 weiteren Opfern auf 61.332. Auch in Südafrika wird der Anstieg der Neuinfektionen auf die hochansteckende Delta-Variante zurückgeführt. Laut WHO ist Südafrika derzeit Brennpunkt der neuen Corona-Welle auf dem afrikanischen Kontinent.
03.10 Uhr: Buchungen über dem Niveau von 2019
Der Kölner Handels- und Touristikkonzern Rewe sieht eine deutliche Belebung des Reisegeschäfts. "Es gibt einen großen Nachholbedarf nach den vielen Monaten der Einschränkung", sagt Rewe-Chef Lionel Souque der "Rheinischen Post". Das Unternehmen sehe aktuell mehr Buchungen pro Woche als 2019. Trotzdem bleibe 2021 ein schwieriges Jahr, weil die Menschen später buchten als in anderen Jahren.
00.50 Uhr: Hausärzte: Großer Mehraufwand wegen Stiko-Empfehlung
Die Hausärzte beklagen, dass die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission zur Kreuzimpfung mit Astrazeneca sie vor enorme Herausforderungen stellt. "Patientinnen und Patienten sind verunsichert, erfragen, welchen Impfstoff sie nun bei der Zweitimpfung erhalten werden und wollen auch ihren Termin entsprechend vorziehen. Für sie macht es natürlich - gerade mit Blick auf die anstehenden Sommerferien - einen großen Unterschied, ob sie neun bis zwölf Wochen auf ihre Zweitimpfung warten oder nur vier", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Anpassung der Empfehlung habe bereits am ersten Tag in vielen Praxen für einen "enormen Mehraufwand" gesorgt. Die Impfkommission hatte am Donnerstag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen.
00.50 Uhr: Hausärzte: Großer Mehraufwand wegen Stiko-Empfehlung
Die Hausärzte beklagen, dass die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission zur Kreuzimpfung mit Astrazeneca sie vor enorme Herausforderungen stellt. "Patientinnen und Patienten sind verunsichert, erfragen, welchen Impfstoff sie nun bei der Zweitimpfung erhalten werden und wollen auch ihren Termin entsprechend vorziehen. Für sie macht es natürlich - gerade mit Blick auf die anstehenden Sommerferien - einen großen Unterschied, ob sie neun bis zwölf Wochen auf ihre Zweitimpfung warten oder nur vier", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Anpassung der Empfehlung habe bereits am ersten Tag in vielen Praxen für einen "enormen Mehraufwand" gesorgt. Die Impfkommission hatte am Donnerstag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen.
Freitag, 02. Juli 2021
22.20 Uhr: Slowakei gibt Großteil der Sputnik-V-Impfstoffdosen zurück an Russland
Die Slowakei hat einen Großteil ihrer Sputnik-V-Impfstoffdosen zurück an Russland verkauft. Grund sei das geringe Interesse der heimischen Bevölkerung an dem Vakzin, teilt das slowakische Gesundheitsministerium mit. Die Slowakei habe 160.000 Dosen von 200.000 Dosen, die im März importiert worden seien, an Russland zurückgeschickt. Die Dosen seien zum ursprünglichen Preis von 9,95 Dollar je Stück veräußert worden.
20.05 Uhr: Maskenpflicht fällt in fast ganz Ungarn weg
In Ungarn treten ab sofort umfangreiche Lockerungen der staatlichen Corona-Beschränkungen in Kraft, weil inzwischen 5,5 Millionen Ungarn zumindest eine Erstimpfung gegen das Virus Sars-Cov-2 erhalten haben.Demnach ist nun die bisher gültige Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen weggefallen. Zur Übernachtung in Hotels sowie zum Betreten der Innenräume von Restaurants, Stränden, Bädern, Theatern und Kinos müssen Gäste keinen Immunitätsausweis mehr vorlegen. In den Geschäften gelten keine Abstandsregeln mehr.
19.55 Uhr: Von der Leyen ruft zur Impfung auf
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus eindringlich für Impfungen geworben. "Wir machen uns Sorgen wegen der Delta-Variante, sie wird die (Zahl der) Infektionen erhöhen", sagte sie bei einem Besuch in Litauen. Die gute Nachricht aber sei, dass die Corona-Impfstoffe wirksam gegen die ansteckendere Delta-Variante seien. "Wir sollten die Impfungen vorantreiben, um uns zu schützen", so von der Leyen.
18.05 Uhr: Vatikan und Weltärztebund kämpfen gegen Impfscheu
Der Vatikan und der Weltärztebund wollen gemeinsam der weit verbreiteten Impfscheu den Kampf ansagen. Es gelte, «Mythen und Desinformation» zu korrigieren, die die Eindämmung des Virus verlangsamten, teilten am Freitag die Bioethik-Akademie des Kirchenstaats und der Ärztebund mit. Angemahnt wurde in der Stellungnahme zudem eine faire Verteilung von Vakzinen. Die ärmsten Länder müssten den gleichen Zugang zu Impfstoffen haben wie reiche.
17.55 Uhr: USA spenden Pakistan 2,5 Millionen Impfdosen
Pakistan hat aus den USA 2,5 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Moderna erhalten. Die Vakzine seien in Partnerschaft mit dem Impfprogramm Covax, Unicef und der pakistanischen Regierung geliefert worden, teilte die US-Botschaft mit. Die Spende gehöre zu den 80 Millionen Impfdosen, die die USA weltweit abgeben wollten. Ein gerechter Zugang zu sicheren und wirkungsvollen Impfstoffen sei entscheidend, um die Pandemie zu beenden.
17.30 Uhr: Testpflicht für Helgoland wird für Tagesgäste aufgehoben
Auch Helgoland lockert die Corona-Regeln weiter: Die Testpflicht für die Einreise wird am Montag für Tagesgäste aufgehoben. Das teilte der zuständige Kreis Pinneberg mit. Die aktuellen Rahmenbedingung ließen diese Lockerung zu. Urlauber, die auf der Hochseeinsel übernachten möchten, müssen aber auch weiterhin einen Nachweis über einen negativen Test haben. Er muss vor Reiseantritt gemacht werden und darf beim Einchecken nicht älter als 48 Stunden sein. Auch wer in einer Gaststätte im Innenbereich speisen möchte, muss ein negatives Testergebnis vorlegen. Vollständig Geimpfte oder Genesene brauchen dies nicht.
Bereits vor wenigen Tagen war die Maskenpflicht im Hafen der Insel aufgehoben worden.
16.50 Uhr: WHO - "Sehr gefährliche Phase" in Pandemie
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation sieht die Welt wegen der besonders ansteckenden Virusvariante Delta in "einer sehr gefährlichen Phase" der Coronavirus-Pandemie. Denn die Mutante sei inzwischen in fast 100 Ländern nachgewiesen, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Delta-Variante mutiere auch noch weiter und entwickele sich in vielen Staaten zum vorherrschenden Virustyp. Tedros mahnte vor diesem Hintergrund ein hohes Impftempo weltweit an.
Er habe schon Staats- und Regierungschef rund um den Globus gedrängt, sicherzustellen, dass bis kommendes Jahr um diese Zeit 70 Prozent aller Menschen in jedem Land geimpft seien, sagte Tedros. Dies würde obendrein die akute Phase der Pandemie praktisch beenden.
Drei Milliarden Impfdosen seien bereits ausgegeben worden. Es stehe in der kollektiven Macht weniger Länder, dafür zu sorgen, dass die Impfstoffe geteilt würden. Von den global verabreichten Dosen sind weniger als zwei Prozent in ärmeren Ländern verimpft worden. Zwar haben reiche Länder wie Großbritannien, die USA, Frankreich und Kanada Spenden von eine Milliarde Impfdosen zugesagt. Doch schätzt die WHO, dass elf Milliarden nötig wären, um die Welt zu immunisieren.
16.40 Uhr: Schäuble sieht Corona-Untersuchungsausschuss skeptisch
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sieht eine parlamentarischen Aufarbeitung der Corona-Pandemie skeptisch und warnt vor "Rechthaberei". Über eine mögliche Enquetekommission oder einen Untersuchungsausschuss müsse "der nächste Bundestag entscheiden, aber ich mache keinen Hehl aus meiner Skepsis", sagte Schäuble den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Samstagsausgaben). Die AfD-Bundestagsfraktion hatte mehrfach einen Untersuchungsausschuss zum Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung gefordert.
Schäuble plädierte dafür, zwischen "Entscheidungen in der Krise und der Rechthaberei hinterher" zu trennen. "Deswegen soll der nächste deutsche Bundestag machen, was er für richtig hält; er sollte aber verstehen, dass nahezu alle, die in schwieriger Lage Verantwortung getragen haben, ihr Bestmögliches getan haben", betonte der CDU-Politiker. Das sei vielleicht nicht immer gut genug gewesen, "aber insgesamt stehen wir doch so schlecht nicht da bisher", fügte Schäuble hinzu.
16.30 Uhr: Merkel sagt Johnson Lockerung der Einreisebeschränkungen zu
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem britischen Premierminister Boris Johnson versprochen, die strikten Einreisebeschränkungen für Großbritannien wegen der Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus bald zu lockern. Sie gehe davon aus, dass das Land "in wirklich absehbarer Zeit" vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet heruntergestuft wird, sagte sie nach einem Treffen mit Johnson auf dessen Landsitz in Chequers bei London.
Besorgt zeigte sie sich allerdings über die geplante Austragung der Halbfinalspiele und des Finales der Fußball-Europameisterschaft im Londoner Wembley-Stadion vor 45.000 beziehungsweise 60.000 Zuschauern. Sie verwies darauf, dass bei den Spielen in München deutlich weniger Zuschauer zugelassen worden seien. "Die britische Regierung wird ihre Entscheidungen treffen. Aber ich bin sorgenvoll und skeptisch, ob das gut ist und nicht ein bisschen viel."
Großbritannien hat derzeit die höchste Zahl an Corona-Neuinfektionen in Europa und ist von Deutschland als einziges europäisches Land neben Portugal als Virusvariantengebiet eingestuft. Das bedeutet, dass von dort keine britischen Staatsbürger ohne Wohnsitz in Deutschland von Fluggesellschaften, Bahn- oder Busunternehmen nach Deutschland befördert werden dürfen. Diejenigen, die einreisen dürfen, müssen für 14 Tage in Quarantäne - auch wenn sie vollständig geimpft oder genesen sind. Bei einer Herabstufung zum Hochinzidenzgebiet können sich die Reisenden durch einen Impf- oder Genesenen-Nachweis von der Quarantäne befreien oder sich nach fünf Tagen von der Quarantäne freitesten lassen.
- Zum Artikel "Merkel und Johnson für Neuanfang - trotz anhaltender Differenzen"
16.15 Uhr: Alle bayerischen Kommunen mit Inzidenz unter 25
Seit gestern (01.07.) sind in Bayern 129 neue Coronafälle gemeldet worden. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Sitz in Erlangen hervor. Zudem sind seit gestern fünf weitere Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet worden. Seit Beginn der Pandemie haben sich dem Landesamt zufolge 647.744 Menschen in Bayern mit dem Corona-Virus infiziert, 15.267 sind daran gestorben.
Die durchschnittliche Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner ist im Freistaat von gestern 6,03 auf heute 5,91 leicht gesunken. Unter den Regierungsbezirken verzeichnet Niederbayern mit einer Inzidenz von 2,01 (01.07., 1,53) den niedrigsten und Mittelfranken mit 7,49 inzwischen den höchsten Wert. Nur noch in zehn bayerischen Kommunen liegt die Inzidenz derzeit bei 0, gestern waren es noch 15. Alle bayerischen Kommunen melden eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 25, inzwischen auch der Landkreis Lichtenfels: Hier liegt der Wert aktuell bei 23,96 – gestern betrug dieser noch 31,45.
16.00 Uhr: Tschechien plant Verschärfung der Einreisebestimmungen
Aus Sorge vor der Delta-Variante des Coronavirus verschärft Tschechien seine Einreisebestimmungen. Nach den Plänen der Regierung müssen vom 9. Juli an alle Reisenden ein Online-Meldeformular ausfüllen, wie ein Sprecher bestätigte. Wer nicht vollständig geimpft sei, müsse zudem einen negativen PCR-Test vorlegen, unabhängig davon, aus welchem Land er komme. Die Einzelheiten der neuen Regelung waren noch nicht bekannt.
Bisher gilt noch, dass die Einreise aus sogenannten grünen Ländern mit geringem Corona-Risiko wie Deutschland ohne Auflagen möglich ist. Eine wichtige Änderung gibt es vom 9. Juli an auch in einem anderen Punkt: Als vollständig geimpft gilt man erst 14 Tage nach Verabreichung aller notwendigen Covid-19-Impfstoffdosen. Bisher war dies bereits drei Wochen nach der ersten Impfung der Fall.
Die Corona-Zahlen in Tschechien sind niedrig. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nachweislich acht Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an. Doch ist die Reproduktionszahl, die angibt, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Schnitt ansteckt, nach Behördenangaben auf knapp 1,3 gestiegen.
15.52 Uhr: Kreml schließt trotz Höchstwerten bei Corona-Toten neuen Lockdown aus
Trotz neuer Höchstwerte bei der Zahl der Corona-Toten hat die russische Regierung einen erneuten Lockdown ausgeschlossen. "Niemand will Einschränkungen, das steht nicht zur Diskussion", sagte Regierungssprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Damit es nicht zu einem Lockdown komme, "müssen wir uns alle so schnell wie möglich impfen lassen", fügte er hinzu. Die Behörden meldeten derweil den vierten Tag in Folge einen Höchststand bei den Corona-Toten.
Die russischen Gesundheitsbehörden registrierten am Freitag 23.218 Neuinfektionen, das ist der höchste Stand seit Mitte Januar, als das Land gegen eine heftige zweite Welle kämpfte. Binnen 24 Stunden wurden 679 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit der Pandemie verzeichnet - ein erneuter Höchstwert.
Nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin ist die Delta-Variante, die zuerst in Indien identifiziert worden war, mittlerweile für 90 Prozent der Neuinfektionen in der Hauptstadt verantwortlich. In Moskau wurde eine Reihe von Einschränkungen verhängt, darunter eine Homeoffice-Pflicht für rund ein Drittel der Arbeitskräfte in Büros. Restaurants dürfen nur noch Gäste empfangen, die in den vergangenen sechs Monaten geimpft wurden oder die Krankheit überstanden haben.
15.37 Uhr: Fast die Hälfte der Portugiesen wieder unter nächtlicher Ausgangssperre
Wegen der angespannten Corona-Lage muss sich fast die Hälfte der Portugiesen auf neue nächtliche Ausgangssperren einstellen. Diese sollte am Abend in Kraft treten und vorerst jede Nacht von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr gelten. Betroffen sind die Hauptstadt Lissabon und 44 weitere Kommunen - und damit vier Millionen der zehn Millionen Einwohner des Landes.
Die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus hatte die Zahl der Neuinfektionen in Portugal zuletzt in die Höhe getrieben. In der vergangenen Woche habe sich die Lage weiter verschlechtert, sagte Regierungssprecherin Mariana Vieira da Silva am Donnerstagabend. Die Pandemie sei derzeit nicht unter Kontrolle - deshalb nun die neue Ausgangssperre. Diese gilt unter anderem auch für Porto und viele Ortschaften an der Algarve.
Im Kampf gegen den Anstieg der Infektionszahlen hatte die portugiesische Regierung bereits die Öffnungszeiten der Restaurants und die zugelassene Gästezahl in Lissabon und zwei weiteren Städten eingeschränkt. Diese zusätzlichen Maßnahmen wurden nun auf 16 weitere Städte ausgeweitet. An den Wochenenden gilt zudem ein Reiseverbot zwischen der Hauptstadtregion und dem Rest des Landes.
15.29 Uhr: München - Quarantäne auch für vollständig Geimpfte möglich
Auch vollständige Geimpfte müssen 14 Tage in Quarantäne, wenn sie Kontakt zu Corona-Infizierten mit der Delta-Variante hatten. Einen entsprechenden Bericht des "Münchner Merkur" hat das städtische Gesundheitsreferat jetzt dem Bayerischen Rundfunk bestätigt.
In den vergangenen Wochen wurden nach der Statistik der Stadt München 47 Infizierte mit der Delta-Variante registriert. Wie viele Kontaktpersonen in Quarantäne mussten, lässt sich nach Auskunft einer Referatssprecherin "nicht statistisch auswerten". Im Durschnitt seien es jeweils drei bis fünf Personen. Die konkrete Zahl sei "abhängig vom vorliegenden Setting, man denke etwa an Schulklassen, Betriebe oder Überlandbusse im Gegensatz zu Singles im Homeoffice oder anderen familiären Konstellationen".
14.58 Uhr: Deutsche können ab 5. Juli wieder in Norwegen Urlaub machen
Norwegen ändert seine Bestimmungen für die Einreise und lässt ab dem 5. Juli wieder Touristen ins Land. Reisende aus vielen EU-Ländern wie Deutschland, Frankreich und Belgien können dann wieder einreisen, ohne in Quarantäne zu müssen, wie das norwegische Gesundheitsministerium mitteilte. Bislang hatte Norwegen wegen der Corona-Pandemie weit strengere Einreiseregeln als andere europäische Länder. Ab Montag richtet sich das Land aber nach dem Ampelsystem der EU für die Kategorisierung der Infektionsgefahr. Damit werden eine Reihe von Ländern auch für die Norweger "grün".
Jeder Einreisende müsse sich aber an der Grenze registrieren und auf das Coronavirus testen lassen, sagte Gesundheitsminister Bent Høie einer Mitteilung zufolge. So wolle sich das Land vor "Importinfektionen" und neuen Virusvarianten schützen.
Im Juni waren an den Grenzen Norwegens von 81.000 Personen 111 positiv auf das Coronavirus getestet worden. In dem skandinavischen Land hat inzwischen die Hälfte der Bevölkerung die erste Impfdosis verabreicht bekommen, rund 30 Prozent sind vollständig geimpft.
- Zum Artikel "Corona-Zahlen für Bayerns liebste Urlaubsländer"
14.46 Uhr: Rom will nächtliche Partys mit Alkoholverbot eindämmen
Um die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen, will die Stadt Rom mit einem Alkoholverbot im öffentlichen Raum das nächtliche Partyleben eindämmen. "Es ereigneten sich mehrere beschämende Vorfälle des wilden Nachtlebens", teilte Bürgermeisterin Virginia Raggi von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung mit. Ab 18.00 Uhr bis zum darauffolgenden Morgen um 7.00 Uhr dürfen nun etwa keine alkoholischen Getränke in Kiosken und an Automaten verkauft werden. Mit dem Verbot will die Stadt dem "wilden Nachtleben" im historischen Zentrum und Ansammlungen, durch die sich das Coronavirus verbreiten könnte, entgegenwirken.
14.15 Uhr: Holetschek warnt vor Verzögerungen bei Erstimpfungen
Bayerns Gesundheitsminsiter Holetschek (CSU) warnt, dass es nach der Kreuzimpfungs-Empfehlung der Ständigen Impfkommission zu Verzögerungen bei den Erstimpfungen kommen könnte. Im Interview mit dem BR erklärte er, dass mRNA-Vakzine, die jetzt zur Zweitimpfung herangezogen werden sollen, eigentlich anders - nämlich für Erstimpfungen - verplant waren: "Im Moment ist ja die Vervollständigung der Impfung bei der Delta-Variante das Wichtigste. (...) Dann wird es halt dementsprechend eine Zeit lang eben möglicherweise weniger Erstimpfungen mit Biontech und Moderna geben."
Die Ständige Impfkommission hatte gestern eine Empfehlung für eine sogenannte Kreuzimpfung abgegeben: Wer einmal Astrazeneca bekommen hat, soll bei der Zweitimpfung eines der beiden mRNA-Vakzine erhalten. Dabei kann nach Auffassung der Stiko auch der zeitliche Abstand zwischen beiden Dosen verkürzt werden. Diese Empfehlungen kamen überraschend, auch für Minister Holetschek, der auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist. Er sagte dazu: "Die Kommunikation der Ständigen Impfkommission war mit Verlaub suboptimal."
14.03 Uhr: Laschet will interdisziplinären Corona-Expertenrat auf Bundesebene
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will im Fall seiner Wahl zum Bundeskanzler auch auf Bundesebene den Rat von Experten und Expertinnen unterschiedlicher Bereiche zur Bewältigung der Corona-Krise einholen. "Natürlich ist die Pandemie nicht zu Ende", sagte der Unions-Kanzlerkandidat in einer Aktuellen Stunde im Landtag in Düsseldorf.
Der CDU-Bundesvorsitzende rechtfertigte in der Debatte die Auflösung seines eigenen Corona-Expertenrats, der die CDU/FDP-Landesregierung seit April 2020 unter anderem zu den sozialen, psychischen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie beraten hatte. Der Expertenrat für NRW habe in seiner sechsten und letzten Stellungnahme Grundsätze formuliert, die schon jetzt klar machten, "was uns im Herbst droht", sagte Laschet. SPD und Grüne im Landtag kritisierten die Auflösung des Expertengremiums in einer Phase, in der sich die Delta-Variante in Deutschland und in NRW ausbreite und die Folgen noch ungewiss seien.
13.52 Uhr: Verdacht auf weitere Impfaktion für italienische Hotel-Mitarbeiter in München
In München soll es eine zweite Impfaktion für Hotelmitarbeiter aus Italien gegeben haben. Die Nürnberger Generalstaatsanwalt hat deswegen nun die Ermittlungen ausgeweitet. Auch in dem neuen Fall bestehe der Verdacht, dass Mitarbeiter eines Hotels aus Italien Spritzen gegen das Coronavirus erhalten haben, sagte Oberstaatsanwalt Matthias Held der Deutschen Presse-Agentur.
Dadurch gibt es nun auch eine Spur nach Nordrhein-Westfalen. In Köln wurden nach Helds Angaben am Donnerstag eine Arztpraxis und eine Apotheke durchsucht. Der Kölner Mediziner soll ebenfalls am Münchner Flughafen geimpft haben, berichtete Held. Deswegen werde auch gegen ihn ermittelt.
Bislang war bekannt, dass am 21. Mai rund 120 Mitarbeiter des italienischen Urlaubs-Ressorts Forte Village nach München gereist waren, um dort geimpft zu werden. Nach einem kurzen Aufenthalt flogen die Hotel-Beschäftigten zurück auf die Insel Sardinien. Die zweite Impfaktion soll eine Woche später ebenfalls am Münchner Flughafen stattgefunden haben. Es soll sich erneut um Hotelmitarbeiter aus Italien gehandelt haben.
- Zum Artikel "Weitere umstrittene Impfaktion für Hotelangestellte aus Italien"
13.39 Uhr: Ausgangssperren in Myanmar
Die Behörden in Myanmar haben angesichts steigender Infektionszahlen Ausgangssperren für mehr als zwei Millionen Menschen angeordnet. Wie lange die Beschränkungen anhalten sollen, gaben die Gesundheitsbehörden nicht bekannt. Betroffen sind die zweitgrößte Stadt Mandalay sowie Armenviertel in der südlichen Region Bago. Die betroffenen zwei Millionen Menschen dürfen nun nur noch allein das Haus verlassen. Mit mehreren Personen ist es nur erlaubt, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Am Donnerstag registrierten die Behörden mehr als 1.500 neue Ansteckungen an einem Tag. Anfang Juni waren es noch 100.
13.22 Uhr: Spahn: Genügend Impfstoff für Drittimpfung
Sollte im Herbst eine dritte Impfung gegen das Coronavirus nötig sein, hätte Deutschland auch dafür die erforderliche Menge an Impfstoffen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Berlin sagt. "Wir werden ausreichend Impfstoff haben, um für alle Empfehlungen gewappnet zu sein", betont er.
12.18 Uhr: Zypern und Katalonien als Risikogebiet eingestuft
Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien setzt die Bundesregierung am Sonntag zwei weitere Urlaubsgebiete auf die Liste der Risikogebiete. Barcelona und Lloret de Mar liegen etwa in Katalonien. Außerdem werden drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen zu Risikogebieten erklärt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Das hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät.
- Zum Artikel "Urlaub: Das gilt bei der Rückreise nach Deutschland"
13.19 Uhr: Stiko: Trotz Delta-Variante keine Impfempfehlung für Kinder
Die Ständige Impfkommission (Stiko) will trotz der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus weiterhin keine generelle Impfempfehlung für Kinder aussprechen. "Im Augenblick gibt es keinen Grund für eine hastige Änderung, auch wenn dies manchmal gefordert wird", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens dem "Spiegel". Bei der Variante sei keine verstärkte Erkrankung von Kindern festgestellt worden. Daher sei die Impfung der Eltern, Großeltern und Lehrer weiter vordringlich. Bislang empfiehlt die Stiko Corona-Impfungen für Zwölf- bis 17-Jährige nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Sie begründete dies mit dem geringen Risiko einer schweren Erkrankung in dieser Altersgruppe.
- Zum Artikel "Stiko: Weiter keine generelle Corona-Impfempfehlung für Kinder"
12.13 Uhr: Australien: Maximal 3.000 Einreisende pro Woche
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen will die australische Regierung vorerst pro Woche nur noch 3.000 Menschen ins Land lassen. Die Begrenzung der ankommenden Flüge solle eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindern, sagte Premierminister Scott Morrison. Gemäß der "Null Covid"-Strategie der Regierung durften bisher ohnehin schon nur 6.000 Menschen aus dem Ausland mit dem Flugzeug nach Australien einreisen - nun wird die Zahl nochmals halbiert. Vor Beginn der Corona-Pandemie reisten jede Woche rund 260.000 Menschen nach Australien ein. Die neue Zahl von 3.000 erlaubten Einreisen soll vorerst bis Mitte Juli gelten.
12.00 Uhr: Nepal: Kirche wegen Corona-Infektionen in Krise
Die Kirchen in Nepal können nach dem Corona-Tod von mindestens 130 Pastoren nur noch mit Mühe ihre Seelsorge und geistliche Arbeit aufrechterhalten. Zudem seien mehr als 500 Pastoren und ihre Familien mit Covid-19 infiziert, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews.
11.15 Uhr: Tschechien plant verschärfte Einreisebestimmungen
Aus Sorge vor der Delta-Variante des Coronavirus verschärft Tschechien seine Einreisebestimmungen. Nach den Plänen der Regierung müssen vom 9. Juli an alle Reisenden ein Online-Meldeformular ausfüllen, wie ein Sprecher bestätigte. Wer nicht vollständig geimpft sei, müsse zudem einen negativen PCR-Test vorlegen, unabhängig davon, aus welchem Land er komme. Die Einzelheiten der neuen Regelung waren noch nicht bekannt. Bisher gilt noch, dass die Einreise aus sogenannten grünen Ländern mit geringem Corona-Risiko wie Deutschland ohne Auflagen möglich ist. Eine wichtige Änderung gibt es vom 9. Juli an auch in einem anderen Punkt: Als vollständig geimpft gilt man erst 14 Tage nach Verabreichung aller notwendigen Covid-19-Impfstoffdosen. Bisher war dies bereits drei Wochen nach der ersten Impfung der Fall. Die tschechische Regierung wälzt einen Teil der Kontrollpflichten künftig auf die Arbeitgeber ab. Die Unternehmen sollen kontrollieren, ob Arbeitnehmer nach der Rückkehr aus dem Auslandsurlaub die Testpflichten befolgen. Wer sich nicht daran halte, dürfe nicht an den Arbeitsplatz zurückkehren, hieß es. Die Corona-Zahlen in Tschechien sind niedrig. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nachweislich acht Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an. Doch ist die Reproduktionszahl, die angibt, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Schnitt ansteckt, nach Behördenangaben auf knapp 1,3 gestiegen.
10.45 Uhr: FDP will Impfwillige mit Gutscheinen belohnen
Die FDP schlägt Belohnungen für impfwillige Bürger vor, um die Zahl der Impfungen weiter hoch zu halten. "Gutscheine für den freien Eintritt in Freizeitparks und Museen sind eine gute Möglichkeit, um weitere Impfanreize zu setzen", sagte die Gesundheitsexpertin der FDP-Bundestagsfraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, dem Portal t-online. "Falls die Impfbereitschaft abnehmen sollte, sind Anreizsysteme grundsätzlich sinnvoll." Die SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar plädierte für flexiblere Impfangebote: In den Impfzentren müsse es künftig "Impfungen to go" geben - "dann kann einfach jeder kommen - ganz ohne vorherige Anmeldung oder Registrierung", sagte sie.
- Zum Artikel "Sinkende Nachfrage: Impfkampagne gerät ins Stocken""
09.33 Uhr: Südkorea erreicht höchsten Stand an Neuinfektionen seit Jahresbeginn
In Südkorea hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen den höchsten Stand seit sechs Monaten erreicht. 826 neue Fälle meldeten die Gesundheitsbehörden am Freitag, die meisten davon aus der Hauptstadt Seoul und ihrer Umgebung. In der Region leben mehr als die Hälfte der 51 Millionen Einwohner des Landes. Die Behörden hatten zuletzt die Corona-Beschränkungen gelockert.
Gesundheitsexperten haben erklärt, die Regierung habe eine falsche Botschaft an die Öffentlichkeit gesendet, indem sie Pläne angekündigt habe, größere Versammlungen und längere Öffnungszeiten in Restaurants ab diesem Monat zuzulassen. So sollten die wirtschaftlichen Schäden durch die Pandemie gemindert werden. Die Behörden in Seoul und den Provinzen Incheon und Gyeonggi schoben die Lockerungen bereits um mindestens eine Woche auf.
Bisher haben nur 30 Prozent der Bevölkerung eine Impfdosis erhalten. Die meisten jüngeren Erwachsenen sind noch ungeimpft.
09.02 Uhr: Virus-Ausbruch auf Lebensmittelgroßmarkt forciert Infektionen in Taiwan
Taiwan meldet einen Virus-Ausbruch auf einem Lebensmittelgroßmarkt in der Hauptstadt Taipeh. Die Behörden geben 98 inländisch übertragene Neuinfektionen bekannt, davon 41 nachgemeldete Ansteckungen von dem Markt. Sie versuchen den Virus-Ausbruch dort durch Massentests und Quarantäne-Maßnahmen einzudämmen. Der Markt sei für drei Tage geschlossen worden, sagt Gesundheitsminister Chen Shih Chung. Nach einem Anstieg Mitte Mai stabilisierten sich die Corona-Zahlen zuletzt und sind immer noch vergleichsweise niedrig. Insgesamt sind in Taiwan 14.911 Positiv-Tests und 676 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert.
08.27 Uhr: Indien bestätigt mehr als 400.000 Tote durch Corona
Indien hat mehr als 400.000 Todesfälle durch das Coronavirus bestätigt. Die Hälfte der Todesopfer sei in den vergangenen zwei Monaten registriert worden, erklärten die Behörden heute. Nur in den USA und Brasilien wurden noch mehr Tote durch die Pandemie verzeichnet.
Das Gesundheitsministerium erklärte, in den vorangegangenen 24 Stunden seien 853 Menschen am Coronavirus gestorben. Damit stieg die offizielle Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie auf 400.312. Der erste Corona-Tote wurde am 12. März 2020 im Unionsstaat Karnataka registriert. Indien verzeichnet offiziell mehr als 30,4 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl noch deutlich höher ist.
Die Zahl der Neuinfektionen gehen zurück, seit sie im Mai auf mehr als 400.000 pro Tag stiegen. Die Behörden bereiten sich jedoch auf eine weitere mögliche Infektionswelle im September vor und versuchen, die Impfkampagne zu beschleunigen. Bisher sind weniger als fünf Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
08.08 Uhr: Stiko - Keine generelle Empfehlung für Corona-Impfungen ab 12 Jahren
Die Ständige Impfkommission (Stiko) bleibt dabei, die Impfung gegen das Corona-Virus für Kinder und Jugendliche nicht generell zu empfehlen. Das hat der Impfarzt und Stiko-Mitglied Dr. Martin Terhardt im Inforadio vom rbb gesagt. Man wisse inzwischen, dass Jugendliche sich zwar infizieren, aber selten schwer an Covid-19 erkranken. Es gebe aber inzwischen Hinweise auf seltene Komplikationen bei Impfungen in dieser Altersgruppe: "Was wir seit einer Woche wissen aus den USA, wo ungefähr sechs Millionen Jugendliche geimpft wurden, dass es durchaus seltene Komplikationen geben kann in Form von Herzmuskelentzündungen, gerade in der jüngeren Altersgruppe, vor allem bei Jungs."
Das müsse noch abschließend bewertet werden, so Terhardt. Bis dahin bleibe es bei der Empfehlung, nur Über-12-Jährige aus Risikogruppen zu impfen. "Mich entsetzt das immer wieder, wie die Politik vorprescht und wissenschaftliche Daten eher ignoriert. Wir haben in der Stiko entschieden, dass wir die Kinderimpfung ab 12 zurzeit nicht generell empfehlen."
- Zum FAQ: Corona-Impfung für Kinder? Das gilt
07.58 Uhr: Braun - Inzidenz künftig nicht alleinige Grundlage für Corona-Maßnahmen
Bei der Festlegung von Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird sich die Bundesregierung nach den Worten von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) künftig nicht allein auf die sogenannten Inzidenzen stützen. Zwar würden diese weiterhin eine wichtige Rolle spielen, sagte Braun heute im MDR. "Aber wenn wir jetzt in der Situation sind, dass eine hohe Zahl von Bürgern geimpft ist, müssen wir natürlich weitere Faktoren einbeziehen."
Stärker in den Mittelpunkt rücken sollen laut Braun die Krankenhausaufnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. "Die Frage ist, welcher Anteil der Inzidenz führt eigentlich zu schwereren Verläufen?"
Auch gehe es darum, zu beobachten, wie gut die Impfungen gegen verschiedene Corona-Varianten wirkten. "Wenn auch geimpfte Menschen verstärkt ins Krankenhaus kommen, wäre das ein Signal, dass wir es entweder mit einer Variante zu tun haben oder der Impferfolg schon wieder nachlässt, und man also nachimpfen muss", sagte der Kanzleramtschef.
07.40 Uhr: RKI meldet 649 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 5,0
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 649 Corona-Neuinfektionen. Das sind 125 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 5,0 von 5,1 am Vortag, vor einer Woche lag sie bei 6,2. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 69 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.007 Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,72 Millionen Corona-Tests positiv aus.
05.00 Uhr: Kanzleramtsminister rechnet nicht mit neuem Lockdown im Herbst
Kanzleramtsminister Helge Braun glaubt nicht an einen weiteren Lockdown im Herbst. "Solange die Impfungen gut wirken, kommt ein Lockdown zulasten derer, die vollständig geimpft sind, nicht in Frage. Viele Bereiche, die in der Vergangenheit komplett geschlossen waren, müssen für diesen großen Teil der Bevölkerung geöffnet bleiben", sagt Braun dem Nachrichtenradio MDR Aktuell laut Vorabbericht. Der Kanzleramtsminister kündigte an, dass die Bundesregierung künftig nicht allein auf die Inzidenzwerte schauen werde. Das Thema Krankenhausaufnahmen würde in der Statistik in Zukunft stärker in den Mittelpunkt gestellt werden.
- Zum Artikel: "Kanzleramtsminister Braun: Kein neuer Lockdown für Geimpfte"
04.40 Uhr: SPD für gesetzlichen Rechtsanspruch auf Homeoffice
Die Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, fordert einen dauerhaften Rechtsanspruch für Arbeitnehmer auf das Homeoffice. "Grundsätzlich sollen Beschäftigte bei einer Fünf-Tage Woche mindestens 24 Tage im Jahr mobil oder im Homeoffice arbeiten können, wenn es die Tätigkeit erlaubt", sagt sie der "Augsburger Allgemeine" einem Vorabbericht zufolge. Das Homeoffice habe während der Corona-Pandemie enorm an Bedeutung gewonnen und die Arbeitswelt vieler Menschen verändert. Es bedürfe deswegen einer gesetzliche Regelung, da auch hier Arbeits- und Ruhezeiten sowie ein Recht auf Nichterreichbarkeitszeiten gelten müssten.
- Zum Artikel "Rückkehr aus dem Homeoffice: Ist es wieder Zeit?"
03.30 Uhr: Tag der Franken fällt wegen Corona erneut aus
Der Tag der Franken muss dieses Jahr wegen Corona erneut ausfallen. Das hat der Fränkische Bund mitgeteilt. Die zentrale Feier war dieses Jahr für den 2. Juli in Haßfurt geplant. Sie wurde auf das Jahr 2022 verschoben. Bereits vergangenes Jahr ist der Festtag der Kulturregion Franken der Pandemie zum Opfer gefallen. "Aber auch ohne zentrale Feier soll der Tag der Franken gefeiert werden. Möglichst viele Frankenfahnen sollen zeigen, dass wir Franken unseren Feiertag freudig begehen", heißt es in der Pressemitteilung.
Der Tag der Franken wird traditionell in Erinnerung an die Gründung des Fränkischen Reichskreises am 2. Juli 1500 gefeiert. Seit 2006 ist der Tag der Franken im Bundesland Bayern ein offizielles Landesfest.
03.15 Uhr: Johnson & Johnson-Impfstoff offenbar wirksam gegen Delta-Mutante
Das amerikanische Vakzin Johnson & Johnson zeigt nach Angaben des Unternehmens eine hohe Wirksamkeit gegen die Delta-Variante des Coronavirus. Wie das Unternehmen in einer Erklärung mitteilt, sei der Impfstoff zu 85 Prozent gegen die neue Mutante wirksam. Daten hätten gezeigt, dass die Immunisierung mindestens acht Monate anhalten würde.
- Zum "Possoch klärt! Wie gefährlich ist die Corona-Variante Delta?"
02.30 Uhr: Erstmals ausreichend Corona-Impfstoff für Arztpraxen
Deutschlands Arztpraxen dürften in der kommender Woche erstmals die Menge Corona-Impfstoff geliefert bekommen, die sie bestellt haben. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Denn die Praxen hätten mit bundesweit rund 2,3 Millionen bestellten Dosen weniger Impfstoff angefordert als bereitstehen. Die Praxen bräuchten aber weiterhin ausreichend Impfstoff.
Für nächste Woche bestellten die Arztpraxen bundesweit rund zwei Millionen Impfdosen Biontech – obwohl sie 2,2 Millionen hätten bestellen können. Bei Astrazeneca wurden 325 000 Dosen geordert, 1,1 Millionen hätten bereitgestanden. "Business Insider" berichtete zuerst darüber.
Gassen sagte, seit Beginn der Impfkampagne gegen das Coronavirus hätten die Vertragsärztinnen und -ärzte regelmäßig deutlich weniger Impfstoff erhalten als sie benötigt hätten. Nun machten sich die Ferien in immer mehr Bundesländern bemerkbar. Viele Patienten und Ärzte seien im Urlaub. Immer mehr Menschen seien auch geimpft. "Dennoch ist der Andrang in den meisten Arztpraxen ungebrochen groß." Viele Praxen seien noch dabei, die langen Wartelisten abzuarbeiten.
02.10 Uhr: Stiko-Chef: Mehr Daten für Empfehlung zu Auffrischungsimpfung benötigt
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hält die Datenlage für klare Empfehlungen zu Auffrischungsimpfungen noch für zu dünn. "Für eine solide Antwort braucht es noch Daten, Zeit und Arbeit", sagt Mertens der Düsseldorfer "Rheinischen Post" einem Vorabbericht zufolge. Demnach müsse man zwischen sogenannten Immunparametern, die im Labor bestimmbar seien, und der Schutzdauer einer Impfung unterscheiden. Diese Indikatoren seien nicht bei allen gleich, sondern hänge vom Alter und der Immunkompetenz des Geimpften ab. "Ergebnisse zu den Immunparametern gibt es bisher wenige und wir erwarten weitere und mehr im Sommer", so der Stiko-Chef.
- Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland
01.00 Uhr: KMK-Präsidentin - "Über Schulschließung sollte als letztes nachgedacht werden"
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst, sieht erneute Schulschließungen bei einer möglichen vierten Coronavirus-Welle im Herbst kritisch. "Was ich ablehne ist, dass bei steigenden Zahlen im Herbst zuerst über Einschränkungen in Schule diskutiert wird", sagt Ernst den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Die langen Schließungen in der Vergangenheit hätten Folgen für Kinder und Jugendliche gehabt, nicht nur im fachlichen, sondern auch im psychosozialen Bereich.
- Zum Artikel "Piazolo will Präsenzunterricht ‚mit allen Mitteln‘"
00.14 Uhr: Nur jeder vierte Deutsche ändert Urlaubspläne wegen Delta-Variante
Jeder Vierte in Deutschland will seine Urlaubspläne wegen der Delta-Variante des Coronavirus ändern. Dies ergab eine repräsentative Meinungsumfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins "Focus" einem Vorabbericht zufolge. Das Marktforschungsunternehmen Kantar hat für "Focus" auch herausgefunden, dass 73 Prozent der Deutschen trotz Delta-Mutation an ihrer Reiseplanung festhalten wollen.
- Zum Artikel "Delta-Variante in Europa: Diese Urlaubsländer sind betroffen"
Donnerstag, 01. Juli 2021
20.40 Uhr: Spanien meldet raschen Anstieg der Ansteckungen
In Spanien verzeichnet das Gesundheitsministerium 12.345 Neuinfektionen und acht weitere Todesfälle binnen 24 Stunden. Ein Grund für den raschen Anstieg der Ansteckungszahlen ist die Verbreitung der Delta-Variante.
Mehr als 747.000 Menschen wurden an einem Tag geimpft, das ist ein Rekordwert. Fast 38 Prozent der Bevölkerung wurden mittlerweile vollständig geimpft. Insgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie mehr als 3,8 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, 80.883 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.
19.01 Uhr: Dänemark spendet Millionen Astrazeneca-Impfdosen
Nachdem Dänemark den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca aufgrund von seltenen Nebenwirkungen aus seinem Impfprogramm genommen hat, spendet das Land die bestellten und bereits bezahlten Impfdosen.
Eine Million Dosen gehen an die westlichen Balkanländer Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Nordmazedonien. Sie hätten einen großen Bedarf an Impfstoffen, sagte der dänische Außenminister Jeppe Kofod am Donnerstag laut einer Mitteilung: "Der westliche Balkan ist Teil unserer Nachbarschaft, und wir haben ein großes gemeinsames Interesse daran, zusammenzustehen - auch im Kampf gegen die Pandemie."
Eine weitere Million Dosen sollten nach Nordafrika und das internationale Impfprogramm Covax geschickt werden.
18.30 Uhr: Deutsche befürchten vierte Corona-Welle
Dem ARD-DeutschlandTrend zufolge haben 62 Prozent der Befragten sehr große oder große Sorge, dass die Ansteckungszahlen in den kommenden Wochen wieder steigen könnten. 64 Prozent zeigen sich wegen neuer Mutanten des Virus wie der Delta-Variante besorgt. 46 Prozent befürchten, dass die Freiheitsrechte längerfristig eingeschränkt bleiben könnten, wie die Meinungsforscher von infratest dimap herausfanden.
18.05 Uhr: Portugal verhängt nächtliche Ausgangssperren
In mehreren portugiesischen Gemeinden - darunter die Hauptstadt Lisabon und Porto - gilt jetzt eine nächtliche Ausgangssperre ab 23.00 Uhr. Die Regierung begründet den Schritt mit weiter steigenden Infektionszahlen. "Wir können unter keinen Umständen behaupten, die Pandemie sei unter Kontrolle", sagt Kabinettsministerin Mariana Silva Vieira auf einer Pressekonferenz.
- Zum Artikel "Coronavirus in Portugal: Vom Musterland zum Virusvariantengebiet"
17.30 Uhr: Rasanter Anstieg der Neuinfektionen in Großbritannien
In Großbritannien steigt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen rasch an. Die Behörden registrieren 27.989 Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden. Am Mittwoch waren es 26.068, am Dienstag noch 20.479. In Großbritannien grassiert die Delta-Variante, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde. In der Zeit zwischen 25. Juni und 1. Juli hätten die Ansteckungsfälle um fast 72 Prozent zugelegt, teilt die Regierung mit.
Noch unklar ist, wie stark die EM-Spiele auf der Insel das Infektionsgeschehen beeinflussen. Gestern wurde jedoch bekannt, dass sich beim Vorrundenspiel der "Three Lions" gegen Schottland am 18. Juni 2.000 schottische Fans infiziert haben. Zu den Halbfinalspielen am 6. und 7. Juli und dem Finale am 11. Juli sollen im Wembley-Stadion jeweils 60.000 Zuschauer zugelassen werden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht die Menschenmassen bei der Fußball-EM für den Wiederanstieg bei den Corona-Zahlen verantwortlich - in ganz Europa. Die Furcht vor einer neuen Corona-Welle im Herbst bestehe weiter, so eine WHO-Krisenexpertin. "Aber was wir jetzt sehen, ist, dass sie sogar noch früher kommen könnte."
- Zum Artikel "Corona-Treiber: WHO kritisiert Fußball-EM mit vielen Zuschauern"
17.10 Uhr: Studie: Alpha-Variante bei Kindern weniger ansteckend als befürchtet
Die früher auch als britische Mutation bezeichnete Alpha-Variante des Coronavirus hat Kindern in hessischen Kitas offenbar kaum Probleme bereitet. Das geht aus einer Studie hervor, die Sozialminister Kai Klose (Grüne) und die Virologin Sandra Ciesek von der Frankfurter Uniklinik vorgestellt haben.
Von allen 756 Kindern und 226 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 46 Kitas in Hessen, die im Mai und Juni vier Wochen lang daran teilgenommen hatten, war demnach kein einziger PCR-Test positiv. Bei der vorausgegangenen Studie waren im Januar und Februar noch drei akut am Coronavirus erkrankte Kita-Kinder ausgemacht worden. Hinzu kamen vier weitere Kinder und eine Erzieherin, bei denen die Befunde eine zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr übertragbare Infektion ergaben.
16.40 Uhr: Aus Virusvariantengebiet zum Münchner Flughafen: 20 Reisende nach Moskau zurückgeschickt
Die Bundespolizei am Münchner Flughafen hat seit Dienstagnachmittag 20 einreisende Personen aus Moskau zurückgeschickt. Seit Montag Mitternacht gilt Russland als Virusvariantengebiet. Das bedeutet, dass von dort kommende Personen einen Wohnsitz in Deutschland oder einen dringenden Einreisegrund nachweisen können. Weil zwölf Fluggäste des Mittagsflugs aus Moskau am Dienstag weder das eine noch das andere vorweisen konnten, wurden sie zurückgeschickt.
Am Mittwoch verweigerte die Bundespolizei acht Frauen und Männern aus demselben Grund die Einreise aus der russischen Hauptstadt. Alle zwanzig betroffenen Personen hatten zwar gültige Pässe und Visa sowie einen erforderlichen negativen PCR-Test - das reicht aber mit der seit Dienstag geltenden Corona-Einreiseverordnung nicht mehr aus.
15.45 Uhr: Stiko ändert Empfehlung für AstraZeneca-Impfung
Mit der schnellen Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante in Deutschland passt die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Impfempfehlung an. So sollen Menschen, die eine erste Dosis Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie Biontech oder Moderna erhalten, teilte das Gremium am Donnerstag mit. Der Abstand zwischen erster und zweiter Dosis solle dann mindestens vier Wochen betragen. Die Empfehlung gelte "vorbehaltlich der Rückmeldungen aus dem noch zu eröffnenden Stellungnahmeverfahren".
Die Expertinnen und Experten begründen diesen Rat damit, dass die Immunantwort nach dem Verabreichen von zwei verschiedenen Präparaten - erst Vektor-, dann mRNA-Impfstoff - der Immunantwort nach zwei Dosen Astrazeneca "deutlich überlegen" sei.
15.20 Uhr: Spahn: 2022 über 200 Millionen Impfdosen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will insgesamt 204 Millionen Corona-Impfstoffdosen für das kommende Jahr beschaffen. Dies werde für zwei Impfdosen pro Einwohner reichen sowie für einen zusätzlichen Sicherheitspuffer. Der Minister stellte zudem ein baldiges Ende der Impfstoff-Knappheit in Aussicht: Dann könne den Impfzentren und Praxen so viel Impfstoff geliefert werden, wie diese benötigten.
Deutschland wolle bei der Impfstoffbeschaffung auf "mehrere Pferde setzen", um die langfristige Versorgung zu sichern, sagte Spahn weiter. Die Kosten spielten dabei nicht die zentrale Rolle: Er wolle lieber etwas mehr Geld für die Vakzine ausgeben, "dafür aber ziemlich kostspielige Einschränkungen" etwa in der Wirtschaft vermeiden. Spahn räumte ein: "In ein paar Monaten wird das vom Bundesrechnungshof kritisiert werden. Das ist aber eine bewusste politische Entscheidung."
Spahn sprach im Zusammenhang mit der langfristigen Impfstoffbeschaffung von einer "Zwei-plus-zwei-Strategie". Zu der Planung für das Jahr 2022 gehörten die beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna sowie die noch nicht zugelassenen proteinbasierten Vakzine von Sanofi und Novavax. Hinzu komme ein kleineres Kontingent des Vektor-Impfstoffs von Johnson & Johnson.
- Zum Artikel "Corona-Impfstoffe: Das sind die nächsten Kandidaten"
14.30 Uhr: Hunde und Katzen häufiger als gedacht mit Corona infiziert
Herrchen und Frauchen aufgepasst: Hunde und vor allem Katzen stecken sich offenbar häufiger bei ihren mit Corona infizierten Besitzern an, als bisherige Daten vermuten ließen. Das geht aus zwei neuen Untersuchungen hervor. Besonders Katzen, die viel Zeit mit ihren Besitzern verbringen und auf ihren Betten schlafen, sollen für das Virus empfänglich sein.
Lebensgefährlich ist eine Infektion zwar nicht: Die Symptome bei den infizierten Tieren reichten von Kraft- und Appetitlosigkeit über Husten, laufende Nasen und Atemprobleme bis Durchfall, berichtete Tiermedizinerin Dorothee Bienzle von der kanadischen Universität in Guelph. Für Els Broens von der Universität Utrecht ist die Hauptsorge dabei nicht die Gesundheit der Tiere: Haustiere zu könnten zu einem Reservoir des Virus werden und Menschen anstecken. Einwandfrei nachgewiesen ist eine Übertragung vom Haustier auf einen Besitzer bisher aber nicht.
Fachleute gehen davon aus, dass sich ein recht breites Spektrum an Tierarten mit Sars-CoV-2 infizieren kann. Auch Todesfälle unter Zoo-Tieren wie Löwen sind bekannt geworden. Eine hohe Zahl an Ansteckungen betraf Nerze in der Pelztierzucht, etwa in Dänemark.
14.00 Uhr: Städtetag befürchtet Steuerausfall von 20 Milliarden
Der Deutsche Städtetag rechnet wegen der Coronakrise mit Ausfällen von rund 20 Milliarden Euro bei der Gewerbesteuer und einem gravierenden Rückgang kommunaler Investitionen. Viele Städte seien deshalb gezwungen, bei dringend nötigen Investitionen in Schulen und Kitas zu sparen.
Der Städtetag fordert deshalb Bund und Länder auf, in einer Gemeinschaftsaktion die Corona-Ausfälle bei der Gewerbesteuer für dieses und das kommende Jahr auszugleichen. Von den Städten komme über die Hälfte der öffentlichen Sachinvestitionen. Derzeit gingen aber fast 60 Prozent der Kommunen davon aus, ihre Investitionen kürzen zu müssen. Das bremse den Wirtschaftsaufschwung. Viele Aufträge für Handwerk und Gewerbe stünden auf der Kippe, warnte der kommunale Spitzenverband.
13.00 Uhr: Fußball-EM treibt laut WHO Corona-Infektionszahlen wieder hoch
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht die Menschenmassen bei der Fußball-EM für den Wiederanstieg bei den Corona-Zahlen in Europa verantwortlich. Das Zusammentreffen vieler Fans aus verschiedenen Ländern und Regionen in den Stadien, aber auch beim Public Viewing in Kneipen und Bars treibe derzeit das Infektionsgeschehen wieder in die Höhe, erklärte die WHO. Nach einem zehnwöchigen Rückgang seien die Ansteckungszahlen in Europa in der vergangenen Woche um zehn Prozent gestiegen. Auslöser seien die Menschenmengen in den Gastgeberstädten der Euro 2020, Reisen und die Lockerung der Kontaktbeschränkungen. Eine neue Corona-Welle sei unvermeidlich, wenn Vorsicht und Wachsamkeit aufgegeben würden.
"Wir müssen viel mehr als nur die Stadien betrachten", sagte die leitende Krisenexpertin der WHO, Catherine Smallwood." Es gehe auch darum, wie die Menschen dorthin kommen, ob sie etwa in überfüllten Bussen unterwegs seien oder in vollen Bars und Kneipen die Spiele verfolgen. "Es sind diese kleinen, kontinuierlichen Ereignisse, die die Ausbreitung des Virus vorantreiben", sagte Smallwood. Die Furcht vor einer neuen Corona-Welle im Herbst bestehe weiter. "Aber was wir jetzt sehen, ist, dass sie sogar noch früher kommen könnte."
12.45 Uhr: Uni Würzburg - Schnelltests offenbar nur bedingt zuverlässig
Laut einer Studie eines Forschungsteams der Universitätsmedizin Würzburg sind bei einer Corona-Infektion Ergebnisse von Schnelltests weniger zuverlässig als PCR-Tests. Denn die Studie zeigt, dass die Sensitivität der Schnelltests nicht den Herstellerangaben entsprechen. Dieses Kriterium sei wichtig, weil die Sensitivität ausdrückt, wie sicher die Erkrankung erfasst wird. Den Herstellerangaben zu Folge stimmen die Ergebnisse zu 90 Prozent. Doch die Studie zeigt nun, dass die Ergebnisse im Hinblick auf Sensitivität nur bei 42,6 Prozent richtige Ergebnisse liefert.
Studienleiter Dr. Manuel Krone erklärt: "Unsere Auswertung zeigt, dass SARS-CoV-2-Infizierte mit sehr hoher Viruslast – potenzielle ‚Superspreader‘ – sehr zuverlässig mittels Antigen-Schnelltests als positiv erkannt werden. In SARS-CoV-2-Proben mit niedrigen Viruslasten hingegen werden Infektionen so gut wie nicht erkannt." In der Praxis bedeutet das, dass Schnelltests teilweise erst später als ein PCR-Test zur richtigen Diagnose führen. Problematisch ist das laut Krone vor allem zu Beginn einer Infektion, weil das den Betroffenen eine falsche Sicherheit gebe.
- Zum Artikel "Studie der Uni Würzburg: Corona-Schnelltests bedingt zuverlässig"
12.40 Uhr: Reisebeschränkungen für Portugal und Großbritannien bald vorbei?
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn macht Ländern wie Portugal und Großbritannien Hoffnung, dass die gravierenden Corona- Reisebeschränkungen für diese Länder noch im Juli zurückgenommen werden können. Auch in Deutschland werde die sogenannte Delta-Variante im Juli auf 70 oder 80 Prozent der Neuinfektionen ausmachen, sagte Spahn.
Derzeit liegt der Wert laut Robert-Koch-Institut bei rund 50 Prozent. Wenn der Ausbreitungsstand in Deutschland dem in Ländern wie Portugal entspreche, werde die Bundesregierung die Einstufung als Virus-Variantengebiet rückgängig machen, fügte der CDU-Politiker hinzu. Mit dieser Einstufung sind eine 14-tägige Quarantänepflicht sowie ein Beförderungsverbot für alle aus diesen Ländern verbunden, die nicht Deutsche sind oder in Deutschland einen Wohnsitz haben.
- Zum Artikel "Seehofer: Mehr Quarantäne- und Einreisekontrollen zur Ferienzeit"
11.40 Uhr: Britischer Gesundheitsdienst plant Auffrischungsimpfungen im Herbst
Der britische Gesundheitsdienst NHS hat mit den Planungen für eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus begonnen. Wie das britische Gesundheitsministerium mitteilte, könnte bereits von September an eine neue Impfkampagne gestartet werden, bei der Millionen Menschen im Vereinigten Königreich mit einer dritten Impfdosis vor einer Covid-19-Erkrankung geschützt werden sollen. Demnach sollen zunächst besonders gefährdete Personengruppen und alle über 70-Jährigen eine Impfung erhalten. In einem zweiten Schritt könnten dann alle über 50-Jährigen geimpft werden.
Die Corona-Auffrischungsimpfungen sollen gleichzeitig mit einer Schutzimpfung gegen Influenza vorgenommen werden. Britische Experten gehen davon aus, dass die im vergangenen Winter durch die Corona-Maßnahmen unterdrückte Grippe in der kalten Jahreszeit mit Wucht zurückkehren wird.
In Großbritannien haben inzwischen knapp 85 Prozent aller Erwachsenen mindestens eine Impfung erhalten. Zweimal geimpft sind bereits rund 62 Prozent aller über 18-Jährigen.
- Zum Artikel "Trotz Delta-Variante - Großbritannien weiter auf Lockerungskurs"
11.27 Uhr: Corona-Fälle in Europa nehmen wieder zu
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Europa nimmt nach einem zehnwöchigen Rückgang erstmals wieder zu. Angetrieben von "Reisen, Zusammenkünften und Lockerungen der sozialen Beschränkungen" sei die Fallzahl vergangene Woche um zehn Prozent gestiegen, sagte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa, Hans Kluge, heute bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Europa drohe eine neue Pandemie-Welle, "es sei denn, wir bleiben diszipliniert".
11.19 Uhr: Spahn - Bund wird Ländern bald alle geforderten Dosen liefern können
Die Impfkampagne wird nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bald in eine neue Phase treten. Dann werde der Bund den Ländern alle angeforderten Mengen an Impfstoff liefern können, sagt der CDU-Politiker. Der Bund werde dann die übrigen Impfdosen lagern.
10.45 Uhr: Deutsche im zweiten Lockdown unzufriedener - aber weniger depressiv
Auch während des zweiten Lockdowns fühlten sich die Menschen einer Umfrage zufolge sehr einsam und ihre Lebenszufriedenheit ist im Vergleich zum ersten Lockdown gesunken. Gleichzeitig litten sie aber demnach etwas seltener unter Angst- und Depressionssymptome als noch vor Jahresfrist, wie das Berliner DIW-Institut zu einer Erhebung mitteilt. "Die nächsten Monate werden nun zeigen, wie sich die Krise langfristig auf die Psyche der Bevölkerung auswirkt." Sollte die ökonomische Unsicherheit nochmals steigen oder der Alltag anhaltend durch die Krise beeinträchtigt sein – etwa durch einen weiteren Lockdown – dürften sich auch psychische Gesundheit und Wohlbefinden nochmals verschlechtern. Wichtig sei ein möglichst einfacher Zugang zu Psychotherapien und anderen Hilfsangeboten - vor allem für Frauen, Jüngere und Menschen mit Migrationshintergrund, "die während des zweiten Lockdowns besonders stark seelisch gelitten haben".
10.41 Uhr: Spahn mahnt Länder zu Einbau von Luftfiltern an Schulen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn appelliert an die Länder mit Blick auf den Herbst, Schulen und Kitas so lange wie möglich geöffnet zu halten. Kinder und Jugendliche hätten es nach den vergangenen Monaten verdient, dass dies die oberste Verantwortung sei, sagt Spahn in Berlin. In diesem Zusammenhang mahnt er die Schulträger in den Ländern, für den Einbau von Luftfiltern in Klassenräumen zu sorgen. Der Bund unterstütze dies nach bestem Wissen und Gewissen, vor allem finanziell. Aber: "Das Einbauen von Filtern in Schulen, das kann der Bund nicht."
10.18 Uhr: Stationäre Grenzkontrollen nicht geplant
Bundesinnenminister Horst Seehofer bekräftigt, dass stationäre Grenzkontrollen in Deutschland wegen der Pandemie nicht geplant seien. Stattdessen gebe es nach wie vor die Schleierfahndung, auch wegen der Migration und zur Abwehr von Terrorgefahren, sagt Seehofer in Berlin. Anders sei die Lage an den Flughäfen, wo es eine "lückenlose Kontrolle" gebe. Hier achte die Bundespolizei darauf, dass Passagiere eine Einreise-Anmeldung hätten sowie einen Nachweis zur Impfung, Testung oder Genesung.
- Zum Artikel "Urlaub: Das gilt bei der Rückreise nach Deutschland"
10.10 Uhr: Spahn - Delta in Deutschland schon im Juli bei 80 Prozent
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus in Deutschland noch im Juli 70 bis 80 Prozent der Neuansteckungen ausmacht. Daher sei es wichtig, das Impftempo aufrechtzuerhalten, sagt Spahn in Berlin. Bislang seien in Deutschland zwei Drittel aller Erwachsenen mindestens einmal geimpft. Generell hätten mittlerweile 55 Prozent eine Erstimpfung erhalten, doppelt geimpft seien 37,3 Prozent. Spahn betont, nur eine vollständige Impfung schütze vor Delta.
10.05 Uhr: Russland startet mit Corona-Auffrischungsimpfungen
Angesichts steigender Infektionszahlen im Zuge der Ausbreitung der Delta-Variante beginnt Russland als eines der ersten Länder weltweit mit Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus. Zunächst soll ab sofort in acht Kliniken in der Hauptstadt Moskau bereits Vollgeipmften eine Auffrischung angeboten werden, teilt Bürgermeister Sergej Sobjanin mit. Dabei sei grundsätzlich eine Verwendung aller vier zugelassenen russischen Vakzine möglich. Zunächst werde aber mit dem führenden Impfstoff Sputnik V und der Ein-Dosis-Version Sputnik-Light begonnen.
10.01 Uhr: Österreich lockert Corona-Beschränkungen
In Österreich sind weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Seit heute dürfen wegen des Wegfalls der Sperrstunde Diskotheken und Clubs nach mehr als einem Jahr Zwangspause wieder öffnen. Voraussetzung für einen Besuch ist der sogenannte 3-G-Nachweis, also der Nachweis über eine Corona-Impfung, einen Negativ-Test oder eine Genesung von einer Corona-Infektion.
Die Maskenpflicht wird auf Bereiche eingeschränkt, in denen kein 3-G-Nachweis eingefordert wird. Das gilt etwa für öffentliche Verkehrsmittel, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, Ämter und den Handel. Dort gelten jetzt keine Kunden-Obergrenzen mehr. Auch bei Veranstaltungen wurden nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA die Besucherlimits aufgehoben.
In der Hauptstadt Wien gelten laut APA allerdings strengere Regeln. Selbsttests würden dort nicht mehr anerkannt, auch nicht diejenigen, die in Lokalen an Ort und Stelle angeboten werden. In Wiener Krankenhäusern dürfen Patienten den Angaben zufolge weiterhin nur einen Besucher pro Tag empfangen.
- Zur Übersicht "Corona-Zahlen für Bayerns liebste Urlaubsländer"
09.46 Uhr: Indonesien ordnet strikte Corona-Maßnahmen auf Java und Bali an
Indonesien reagiert wegen immer weiter steigenden Corona-Neuinfektionen mit strengeren Maßnahmen auf der dicht bevölkerten Hauptinsel Java und der Nachbarinsel Bali. Die Einschränkungen sollen zunächst vom 3. bis 20. Juli gelten, kündigte Präsident Joko Widodo heute in einer Fernsehansprache an. Details sollten im Laufe des Tages bekannt gegeben werden.
Laut eines Dokuments, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag, müssen unter anderem alle Schulen und Einkaufszentren schließen. Essen in Restaurants sind wieder verboten, nur noch Speisen zur Mitnahme oder Lieferung sind erlaubt. Unternehmen werden angewiesen, 75 Prozent der Belegschaft ins Homeoffice zu schicken.
Vor wenigen Tagen hatte das Rote Kreuz vor einem Kollaps des Gesundheitssystems in dem Inselstaat gewarnt. Seit Tagen meldet das Land Werte von über 20.000 Neuinfektionen. Jan Gelfand, Leiter der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) in Indonesien, sprach von einer drohenden "Covid-19-Katastrophe". Der örtliche Ärzteverband hatte zuletzt erklärt, dass das Gesundheitssystem auf Java völlig überlastet sei und Patienten mittlerweile abgewiesen werden müssten.
Im viertbevölkerungsreichsten Staat der Erde mit 270 Millionen Einwohnern wurden bislang fast 2,2 Millionen Corona-Fälle bestätigt. Mehr als 58.000 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Die wichtige Tourismusindustrie auf beliebten Inseln wie Bali liegt seit März 2020 am Boden.
- Zum Artikel "Delta-Variante: Ärztekammer warnt vor riskanten Reisezielen"
09.39 Uhr: Sozialausgaben in Deutschland auf neuem Höchststand
Die Corona-Krise hat die Sozialausgaben in Deutschland auf einen historischen Höchststand getrieben: Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik lenkte der Staat mehr als ein Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung in Sozialleistungen. Das zeigt der Entwurf des neuen "Sozialberichts 2021", den die Bundesregierung voraussichtlich im Juli beschließen will. Er liegt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vor. Die sogenannte Sozialleistungsquote - gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) - erreichte dem Berichtsentwurf zufolge im vergangenen Jahr 33,6 Prozent und lag damit um 2,8 Prozentpunkte höher als auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009. In absoluten Zahlen belief sich das sogenannte Sozialbudget 2020 auf 1,19 Billionen Euro. Im Jahr 2019 hatte es erstmals knapp die Billionen-Schwelle überschritten. Auch in der Zeit nach der Pandemie wird die Sozialleistungsquote allerdings nicht wieder auf das Vorkrisenniveau sinken, wie eine Prognose in dem Berichtsentwurf zeigt: Trotz des erwarteten Wirtschaftsaufschwungs rechnet die Regierung für das Jahr 2025 mit einer Quote von 32 Prozent. Das wären knapp drei Prozentpunkte mehr als zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts. Drei Prozentpunkte entsprechen derzeit etwa 100 Milliarden Euro pro Jahr.
09.30 Uhr: Fast zwei Drittel für teilweise fortgesetzte Homeoffice-Pflicht
Fast zwei Drittel der Deutschen sprechen sich laut einer Umfrage für eine weiterführende Homeoffice-Pflicht in bestimmten Branchen aus. Unabhängig von der Pandemie solle das Recht auf Homeoffice aus Sicht von 65 Prozent der Befragten in geeigneten Branchen aufrechterhalten bleiben, hieß es nach Angaben des Umfrageinstituts YouGov am Donnerstag. YouGov hatte für die repräsentative Erhebung Ende Juni 1.731 Menschen befragt.
Während 17 Prozent eine fortgesetzte Regelung zur Heimarbeit ablehnen, wollte sich der Rest dazu nicht äußern. Zudem ergab die YouGov-Befragung, dass die Zustimmung in den östlichen Bundesländern geringer ist als im Westen.
Die im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen erlassene Pflicht für Unternehmen, ihren Beschäftigten die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen, ist am Mittwoch ausgelaufen. Ab dem 1. Juli gilt damit die neue Corona-Arbeitsschutzverordnung, die Unternehmen regelmäßige Tests und einen Hygieneplan vorschreibt.
- Zum Artikel "Rückkehr aus dem Homeoffice: Ist es wieder Zeit?"
08.59 Uhr: Moderna liefert 2021 voraussichtlich 90 Millionen Impfstoffdosen nach Deutschland
Der US-Impfstoffhersteller Moderna will in diesem Jahr voraussichtlich 90 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs nach Deutschland liefern. Zwischen dem ersten und zweiten Quartal sei die Menge bereits verdreifacht worden und vom zweiten zum vierten Quartal werde die Menge erneut erhöht, sagte Moderna-Europachef Dan Staner im ZDF-"Morgenmagazin".
Die Impfstoffproduktion in solchen Mengen sei auch angesichts der Knappheit einiger Rohstoffe eine "Herausforderung". Es werde zusätzlich alles getan, um die Kapazitäten für das kommende Jahr zu erhöhen und die Lieferketten auszubauen. Dieses Jahr will der US-Pharmahersteller insgesamt rund eine Milliarde Impfdosen produzieren. Nächstes Jahr sollen das "signifikant mehr" werden, wie Staner sagte.
"Wir werden keine Kontrolle über die Pandemie haben, wenn wir nicht die gesamte Weltbevölkerung immunisieren." Deshalb seien auch angesichts der sich ausbreitenden Delta-Virusvariante gerade für die Risikogruppen Auffrischungsimpfungen nach sechs bis neun Monaten nötig.
08.26 Uhr: Einzelhandel macht dank Lockerungen mehr Umsatz
Deutschlands Einzelhändler haben dank zunehmender Lockerung der Corona-Einschränkungen im Mai wieder bessere Geschäfte gemacht. Von April auf Mai des laufenden Jahres stiegen die Umsätze sowohl preisbereinigt also real (plus 4,2 Prozent) als auch nominal (plus 4,5 Prozent), wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.
"Diese Entwicklung dürfte mit der bundesweit sinkenden Corona-Inzidenz und den damit verbundenen Lockerungen der Bundesnotbremse zusammenhängen", erklärten die Wiesbadener Statistiker. Bund und Länder hatten im April bundeseinheitliche Regeln bei hohen Corona-Infektionszahlen in Kraft gesetzt. Befristet war diese "Bundesnotbremse" im Infektionsschutzgesetz bis zum 30. Juni, je nach regionaler Entwicklung der Coronazahlen gab es zuvor bereits Lockerungen.
- Zur Übersicht: Corona-Lockerungen in Bayern
08.05 Uhr: Coronamaßnahmen in Tokio könnten verlängert werden
Japan will Insidern zufolge die Corona-Maßnahmen in und um Tokio angesichts steigender Infektionszahlen um mindestens zwei Wochen verlängern. Das könnte Auswirkungen haben auf die Zahl der Zuschauer bei den Olympischen Sommerspielen, die am 23. Juli in Tokio starten sollen, sagten der Regierung nahestehende Personen. Tokio und drei benachbarte Präfekturen sind bis zum 11. Juli in einem "Quasi-Notstand", dieser könnte jedoch verlängert werden oder sogar verschärft werden zu einem kompletten Notstand, abhängig von der Belastung des Gesundheitssystems. Bei den eigentlich bald auslaufenden Vorschriften sind 5.000 Zuschauer erlaubt. Die Organisatoren wollen die Hälfte der Kapazität des Austragungsorts als Publikum zulassen, maximal 10.000 Personen. Am Mittwoch war die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Tokio um 714 gestiegen.
- Zum Artikel "EM und Olympia trotz Corona: Die Macht der Sportverbände"
07.58 Uhr: Ärztevertreter kritisiert "Endzeitszenarien" zu Delta-Virusvariante
Der Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hält die Warnungen vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus für überzogen. Die die Debatte sei derzeit "in Teilen fast schon hysterisch", sagte Gassen dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Es sei unverantwortlich, "immer wieder mit Endzeitszenarien zu operieren". Die Delta-Variante dürfte seinen Worten zufolge bereits Ende Juli die dominierende Mutante in Deutschland sein, sagte der Ärztevertreter: "Aber deshalb müssen wir nicht in Panik verfallen." Delta sei ansteckender, aber nach heutigen Erkenntnissen wohl nicht wesentlich gefährlicher als die bisherigen Varianten. Es könne durchaus sein, dass die Infektionszahlen wieder steigen. "Aber es gibt bisher keine fundierten Hinweise darauf, dass dadurch auch der Anteil der schweren Erkrankungen wieder steigt, zumal Geimpfte zuverlässig geschützt sind", betonte er.
- Zu "Possoch klärt! Wie gefährlich ist die Corona-Variante Delta?"
06.55 Uhr: Statistiker hält Corona-Datenlage für unzureichend
Die Datenlage zur Pandemiebekämpfung in Deutschland ist aus Statistikersicht unzureichend. "Nur mit wissenschaftlichen Auswertungen, die (...) auf einer sehr breiten Grundlage basieren, können für die Politik die notwendigen Entscheidungshilfen in kürzester Zeit zur Verfügung gestellt werden", sagte der Vorsitzende der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Statistik, Tim Friede.
Über die Gründe für die fehlende Arbeit an einer zielgerichteten und systematischen Datenerhebung kann Friede nur spekulieren. "Warum diese Ideen nicht umgesetzt wurden, kann ich mir nicht recht erklären."
Auch eine Konfrontation mit dem oft ins Feld geführten Datenschutz sieht er nicht zwingend. Er habe mehrmals erlebt, "dass eine wissenschaftliche Nutzung von Daten mit Verweis auf den Datenschutz verweigert wurde", sagte Friede, der das Institut für Medizinische Statistik an der Universitätsmedizin Göttingen leitet, mit Blick auf das vergangene Jahr. Er habe gelegentlich den Datenschutz als vorgeschobenes Argument empfunden, um eine Veröffentlichung von Daten zu verhindern.
05.37 Uhr: Strikter Corona-Lockdown in Bangladesch in Kraft getreten
In Bangladesch ist heute ein strikter Corona-Lockdown in Kraft getreten. Die Menschen dürfen ihre Wohnungen nur noch zum Einkäufen und in Notfällen verlassen. Geschäfte und Büros bleiben geschlossen, nur Lebensmittel-Märkte dürfen noch für einige Stunden am Tag öffnen. Polizisten und Soldaten sollen die Einhaltung der Regeln überwachen.
Das südasiatische Land ächzt derzeit unter einer heftigen Infektionswelle, die auf eine starke Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus zurückgeht. Die Regionen an der Grenze zum Nachbarland Indien, wo die Delta-Variante zuerst aufgetreten war, sind besonders hart betroffen. Krankenhäuser sind teilweise komplett überlastet.
Seit die Regierung den Lockdown vergangene Woche ankündigte, verlassen tausende Tagelöhner die Hauptstadt Dhaka und drängen sich auf überfüllten Fähren.
Ausgenommen von den Beschränkungen sind Textilfabriken, die für Ketten wie H&M and Walmart produzieren.
05.05 Uhr: Holetschek fordert zur Impf-Registrierung auf
Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert alle Bayern ab 18 Jahren auf, sich für eine Corona-Impfung registrieren zu lassen. "Künftig entscheidet der Zeitpunkt der Anmeldung darüber, wie schnell ich einen Termin bekomme", sagte er in München. "Jetzt sollten sich auch diejenigen in der Impfplattform BayIMCO registrieren, die bislang darauf verzichtet hatten, weil sie keine Priorisierung haben."
An diesem Freitag fällt die Priorisierung in den Impfzentren. Dann könne "jeder unabhängig von Vorerkrankungen und je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs auch in den Impfzentren ein Impfangebot bekommen", betonte der Minister. Eine notwendige Software-Aktualisierung der bayerischen Impfplattform sei für die Nacht von Donnerstag auf Freitag geplant, sagte Holetschek. Ab dieser Systemänderung werde die Reihenfolge zur Termineinladung ausschließlich über das Datum der Registrierung vergeben.
Nach Einschätzung von Holetschek können bis zum Beginn der Sommerferien rund 70 Prozent der Menschen in Bayern eine Erstimpfung haben und 50 Prozent eine Zweitimpfung. "Bis zum Herbst können dann 85 Prozent der Erwachsenen den vollen Immunschutz haben. Dieses Ziel können wir aber nur erreichen, wenn alle mitziehen."
- Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland
04.12 Uhr: RKI meldet 892 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 5,1
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 892 neue Positiv-Tests. Das sind 116 weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 5,1 von 5,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 63 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.938 Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.
02.01 Uhr: Bundesregierung plant Impfungen an Unis
Im Kampf gegen die Ausbreitung der Delta-Variante nimmt die Bundesregierung nun verstärkt die jüngere Generation in den Blick. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) kündigt in einem Interview mit den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie mit "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" spezielle Impfangebote für Studierende im Herbst an: "Zwischen Bund und Ländern haben wir beispielsweise abgesprochen, zum Semesterstart an den Universitäten leicht zugängliche Impfangebote zu machen." Braun setzt zudem darauf, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre bisherige Zurückhaltung bei der Impfempfehlung für Jugendliche aufgibt. "Aufgrund der weiteren Erfahrungen mit den Impfkampagnen in anderen Ländern, etwa den USA, bei den 12- bis 15-Jährigen hoffe ich, dass wir vielleicht zu einer breiteren Empfehlung für Kinder ab zwölf Jahren durch die Ständige Impfkommission kommen." Es werde aber nicht zu einem Impfzwang für Schülerinnen und Schüler kommen.
- Zum FAQ: Corona-Impfung für Kinder? Das gilt
02.00 Uhr: Lauterbach macht Auffrischungsimpfungen von Delta-Verbreitung abhängig
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach macht mögliche Auffrischungsimpfungen von der weiteren Verbreitung der Delta-Virusvariante abhängig. "Sobald Fälle beobachtet werden, bei denen es trotz zweifacher Impfung zu einer Ansteckung zum Beispiel mit der gefährlichen Delta-Variante und auch zu schweren Krankheitsverläufen kommt, wird man zur Booster-Impfung aufrufen", sagt Lauterbach der Zeitung "Rheinische Post" (Donnerstagausgabe). Derzeit sei allerdings noch nicht sicher, ob sich die Delta-Variante "gegen die Impfungen durchsetzen" werde. Es könne durchaus sein, dass in sechs Monaten erste Auffrischungsimpfungen für diejenigen notwendig werden, die bereits zu Beginn dieses Jahres immunisiert wurden. "Deren Impfung liegt dann ja schon ein Jahr zurück. Und es betrifft vor allem die Älteren oder Vorerkrankten, also die Gruppe mit den höchsten Risiken." Die dafür notwendigen Impfstoffkapazitäten seien verfügbar.
- Zum Artikel "RKI schätzt: Jede zweite Neuinfektion bereits mit Delta-Variante"
01.02 Uhr: Fast nur noch Langzeitpatienten auf Covid-Stationen
Auf den Covid-Intensivstationen der deutschen Kliniken werden fast nur noch Langzeitpatienten behandelt. "Die allermeisten der rund 600 Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind Langzeitpatienten", sagt Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In Einzelfällen komme es auch noch zu Neuaufnahmen, doch viele der Patienten in den Krankenhäusern seien bereits seit Monaten in intensivmedizinischer Behandlung. Die meisten Covid-Intensivpatienten seien zwischen 50 und 70 Jahre alt.
00.00 Uhr: Weil - Bund und Länder beraten über Stadionauslastung bei Bundesliga-Spielen
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) rechnet mit Blick auf den Beginn der Fußballbundesliga-Saison angesichts in Deutschland niedriger Inzidenzwerte und einer hohen Impfquote mit der Rückkehr der Zuschauer in die Stadien. "Die Ausrichtung von Fußballspielen, aber auch von kulturellen Großveranstaltungen sollte wieder möglich sein", sagt Weil der Zeitung "Welt" laut Vorabbericht. Derzeit arbeiteten die Staatskanzleien des Bundes und der Länder an einer einheitlichen Regelung. "Ob wir mit 20, 25 oder 30 Prozent starten werden, steht noch nicht fest." Er spricht sich dagegen aus, nur Geimpfte und Genesene in die Stadien zu lassen. "Aktuell Negativ-Getestete sollten Gleichgestellt werden."
- Zum Artikel "Infektiologe: EM-Finale mit 60.000 Fans verantwortungslos"
Mittwoch, 30. Juni 2021
23.25 Uhr: Knapp 155 Millionen US-Bürger vollständig geimpft
In den USA sind inzwischen fast 155 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 326,5 Millionen Dosen verabreicht worden. Fast 181 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.
22.30 Uhr: Curevac-Impfstoff zeigt 48 Prozent Wirksamkeit
Die enttäuschenden Studienergebnisse beim Covid-19-Impfstoff von CureVac haben sich auch nach einer abschließenden Analyse bestätigt. Demnach zeigte das Vakzin eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine Covid-Erkrankung jeglichen Schweregrades und in allen Altersgruppen, wie das Tübinger Biotechunternehmen mitteilt. Bei einer Zwischenanalyse vor zwei Wochen waren es 47 Prozent gewesen. In der finalen Auswertung wurde nach Angaben von Curevac allerdings eine "signifikante Schutzwirkung" des Impfstoffs bei Studienteilnehmern zwischen 18 und 60 Jahren beobachtet. Diese sind bei einer Infektion jedoch weniger gefährdet als ältere Menschen.
20.48 Uhr: Weltbank erhöht Finanzierung von Impfstoffen auf 20 Milliarden Dollar
Die Weltbank erhöht ihre Gesamtfinanzierung für den Kauf und die Bereitstellung von Impfstoffen von den bislang geplanten zwölf Milliarden auf 20 Milliarden Dollar. Das kündigt Weltbank-Präsident David Malpass an. Seit Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 hat die Weltbank nach eigenen Angaben Kreditzusagen in Höhe von fast 100 Milliarden Dollar gemacht, deutlich mehr als die normalerweise knapp 60 Milliarden Dollar. Die hohe Nachfrage nach Finanzierungshilfe werde voraussichtlich bis weit ins Jahr 2022 anhalten.
20.50 Uhr: Delta-Variante verschärft Corona-Krise im Iran
Im Iran verstärkt sich die Sorge vor der Delta-Variante des Coronavius. "Wir sind deswegen schon seit einer Woche in der fünften Corona-Welle, die sich demnächst auch negativ auf die Anzahl der Toten und Neuinfektionen auswirken könnte", sagte Nader Tawakoli, Mitglied der nationalen Corona-Zentrale.
Falls die Entwicklung so weitergehe, werde auch die Hauptstadt und Millionenmetropole Teheran bald wieder zur Roten Zone und somit als extrem infektionsgefährdet deklariert, so der Facharzt für Notfallmedizin laut Nachrichtenagentur Isna.
Der Iran ist von der Corona-Pandemie besonders hart betroffen. Seit Beginn der Pandemie im Februar 2020 wurden laut Gesundheitsministerium mehr als 84 000 Todesfälle und über 3,2 Millionen Infektionen registriert.
US-Sanktionen haben die Wirtschaftskrise im Land verschärft und erschweren den Kauf von ausländischen Impfstoffen erheblich. Dementsprechend gehen auch die Corona-Impfungen für die über 83 Millionen Menschen nur schleppend voran. Zwar soll das Land sieben Arten von lokalen Impfstoffen entwickelt haben, für eine Massenimpfung jedoch sind diese noch nicht zugelassen. Bislang wurden nur knapp über sieben Prozent der Iraner mit hauptsächlich russischen und chinesischen Vakzinen geimpft.
20.44 Uhr: Türkei beginnt dritte Corona-Impfungen
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie setzt die türkische Regierung auf eine dritte Impfung. Das Gesundheitspersonal sowie Menschen über 50 Jahre, die bereits zweimal gegen das Coronavirus geimpft wurden, könnten sich eine dritte Impfung registrieren, sagte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca laut der Staatsagentur Anadolu. Zu den Hintergründen der Entscheidung gab der Minister vorerst nichts bekannt.
Die Menschen könnten den Impfstoff unabhängig von den vorangegangenen Impfungen selbst wählen, hieß es. Die Türkei impft zurzeit mit dem Präparat von Biontech/Pfizer und mit einem des chinesischen Herstellers Sinovac. Bisher haben sich nach offiziellen Zahlen rund 40 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal impfen lassen.
20.46 Uhr: Touristen in Frankreich sollen ab 7. Juli für Tests zahlen
In Frankreich sollen ausländische Touristen vom 7. Juli an für Corona-Tests zahlen. Die Regierung habe beschlossen, dass PCR-Tests 49 Euro und Antigen-Tests 29 Euros kosten sollen, sagt Regierungssprecher Gabriel Attal der Zeitung "Les Echos". Es gehe um Gegenseitigkeit: Franzosen, die ins Ausland reisten, müssten in den meisten Ländern ebenfalls für solche Tests zahlen. Zudem werde erwogen, dass die französische Bevölkerung, die sich lieber bei Bedarf testen statt impfen lässt, nach den Sommerferien für Tests zahlen müsse.
19.55 Uhr: Lockerung von Corona-Restriktionen in Österreich und anderen Urlaubsländern
In mehreren Urlaubsländern werden ab Donnerstag Corona-Restriktionen gelockert. In Österreich dürfen nach Cafés und Restaurants auch Diskotheken und Clubs wieder öffnen. Voraussetzung für einen Besuch ist der sogenannte 3-G-Nachweis, also der Nachweis über eine Corona-Impfung, einen Negativ-Test oder eine Genesung von einer Corona-Infektion. An Orten mit Pflicht zum 3-G-Nachweis entfällt in Österreich ab Donnerstag die Maskenpflicht. Kunden-Obergrenzen im Einzelhandel werden ebenfalls aufgehoben.
In der Türkei entfallen die sonntäglichen und nächtlichen Ausgangssperren. Konzertsäle und andere Musiklokale müssen aber um Mitternacht schließen. Die thailändische Urlaubsregion Phuket will geimpfte Touristen wieder ohne Quarantäne auf die Ferieninseln lassen.
- Zum Artikel: "Corona-Zahlen für Bayerns liebste Urlaubsländer"
20.40 Uhr: Spahn plant für 2022 Corona-Impfstoffmix ohne Curevac
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plant für das Jahr 2022 die Beschaffung von so viel Corona-Impfstoff ein, dass jede Person in Deutschland zweimal geimpft werden könnte. Das kündigte der CDU-Politiker nach Informationen von Reuters aus Teilnehmerkreisen im Bundeskabinett an. In einem dem Kabinett vorgelegten Bericht des Gesundheitsministeriums heißt es dazu, dass man neben dem Bezug von 84,4 Millionen Impfdosen von BioNTech/Pfizer auf einen Mix von verschiedenen Impfstoff-Technologien und -Herstellern setze. Die Impfstoffe des zweiten deutschen Impfstoff-Herstellers Curevac und von AstraZeneca sind dabei nicht eingeplant.
Statt dessen sei die Beschaffung von 31,8 Millionen Dosen des mRNA-Impfstoffs von Moderna vorgesehen, daneben 18,3 Millionen Dosen des Vektor-Impfstoffs von Johnson & Johnson. Zudem sollen die bisher allerdings nicht zugelassenen Protein- beziehungsweise inaktiven Impfstoffe von Sanofi (42,7 Millionen Dosen), Novavax (16,3 Millionen Dosen) und Valneva (elf Millionen Dosen) beschafft werden.
- Zum Artikel: "Corona-Impfstoffe: Das sind die nächsten Kandidaten"
Insgesamt sei eine Menge von 204 Millionen Dosen geplant. Damit sollen die Nachimpfungen abgesichert werden. Die Kosten der über die EU beschafften Impfstoffe beziffert das Gesundheitsministerium auf 3,9 Milliarden Euro.
19.35 Uhr: Spahn erwartet Impfstoffkosten von 3,9 Milliarden Euro für 2022
Gesundheitsminister Jens Spahn rechnet für 2022 mit Kosten von 3,9 Milliarden Euro für die Bereitstellung von Corona-Impfstoff-Dosen. Das geht aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums für das Bundeskabinett vor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.
19.08 Uhr: Das RKI schätzt den Anteil der Delta-Variante bald auf über 50 Prozent
Der Anteil der Delta-Variante an den Corona-Infektionen wird nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) bald auf über 50 Prozent steigen. Delta sei bisher in 37 Prozent der Proben nachgewiesen worden, teilt das RKI in seinem Bericht zu Virusvarianten mit. Die aktuell vorliegenden Daten zeigten, dass damit zu rechnen sei, dass die Delta-Variante sich gegenüber den anderen Varianten, insbesondere auch gegenüber der bisher dominierenden Alpha-Variante durchsetzen werde. Die Delta-Mutation dürfte bereits ab dieser Woche mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmachen.
19.04 Uhr: Höchster Anstieg bei Infektionen in Portugal seit Mitte Februar
In Portugal verzeichnen die Gesundheitsbehörden 2.362 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - das ist der höchste Anstieg seit Mitte Februar, als ein strikter Lockdown galt. In dem Land mit seinen zehn Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern verbreitet sich die Delta-Variante, auf sie entfällt mehr als die Hälfte der Neuinfektionen. Die täglich gemeldete Zahl der Todesfälle ist noch immer einstellig und deutlich niedriger als im Februar. Der erste Fall einer Infektion mit der Delta-Variante wurde im April nachgewiesen. Der rasche Anstieg der Ansteckungszahlen folgte der Öffnung des Landes für Urlauber aus der EU und Großbritannien Mitte Mai.
- Zum Artikel: "Coronavirus in Portugal: Vom Musterland zum Virusvariantengebiet"
19.02 Uhr: Luca-App durchbricht Schwelle von 20 Millionen Nutzern
Die Luca-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird nach Angaben des Betreibers inzwischen von mehr als 20 Millionen Menschen in Deutschland verwendet. Alleine in den vergangenen vier Wochen hätten sich mehr als neun Millionen Anwenderinnen und Anwender neu registriert, teilte die Culture4Life GmbH mit.
19.00 Uhr: In Lateinamerika und Karibik kein Pandemie-Ende in Sicht
In den meisten lateinamerikanischen und karibischen Staaten ist nach Einschätzung der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation Paho kein Ende der Pandemie in Sicht. Während in den USA, Mexiko und Kanada die Ansteckungszahlen zurückgingen, sei in Lateinamerika und der Karibik nur einer von zehn Menschen vollständig geimpft, moniert Paho-Direktorin Carissa Etienne. "Das ist eine inakzeptable Situation." Als Beispiele nennt sie Kolumbien, Brasilien, Bolivien, Uruguay, Kuba, Haiti und die Dominikanische Republik. Etienne warnt davor, dass die Hurrikan-Saison in der Karibik just in dem Moment beginnt, da sich die Infektionslage verschlechtert, und ruft die Länder auf, sich vorzubereiten und Krankenhäuser entsprechend auszustatten.
18.51 Uhr: Neuinfektionen in Großbritannien - Höchster Wert seit Ende Januar
In Großbritannien verzeichnen die Gesundheitsbehörden 26.068 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele wie seit dem 29. Januar nicht mehr. Am Tag zuvor wurden noch 20.479 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Ansteckungen steigt seit über einem Monat an, in Großbritannien grassiert die Delta-Variante, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde. 14 weitere Menschen starben laut Regierung. Demnach wurden knapp 85 Prozent aller Erwachsenen einmal geimpft, 62 Prozent sind bereits vollständig geimpft.
- Zum Artikel: "Trotz Delta-Variante: Großbritannien weiter auf Lockerungskurs"
18.49 Uhr: Ministerien: Sommer für Schulvorbereitungen nutzen
Bundesgesundheits- und Bundesfamilienministerium haben die Länder dazu aufgerufen, den Sommer zu nutzen, um einen verlässlichen Schulbetrieb im neuen Schuljahr sicherzustellen. Länder und Kommunen müssten die Urlaubszeit in diesem Jahr besser zur Vorbereitung nutzen, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) laut einer gemeinsamen Mitteilung beider Ministerien. "Die notwendigen Werkzeuge, wie Testen, Impfen, Lüften oder Filteranlagen sind alle da, sie müssen nun in klugen Konzepten umgesetzt und gelebt werden. Das sind wir den Jüngsten in unserer Gesellschaft nach diesen harten Monaten der Pandemie schuldig."
Beide Ministerien forderten, dass "jetzt weitergedacht werden müsse". Neben der baulichen Ausstattung der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sollten demnach auch Hygienemaßnahmen und Teststrategien von den Ländern weiterentwickelt werden. "Daneben sollte allen impfwilligen Kindern und Jugendlichen ein Impfangebot unterbreitet werden."
18.41 Uhr: Corona-Zwangsquarantäne für Schüler auf Mallorca
Auf Mallorca ist heftiger Streit über die Corona-Zwangsquarantäne für mehr als 200 Schüler entbrannt. Die Regionalregierung hatte die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus verschiedenen spanischen Regionen in ein Hotel eingewiesen, weil sie positiv getestet wurden oder engen Kontakt zu Infizierten hatten. Ein Verwaltungsgericht in Palma entschied jedoch, dass alle 181 negativ Getesteten das Hotel verlassen dürfen.
Hingegen müssen 51 infizierte Schüler - einige davon noch minderjährig - in dem Hotel bleiben. Dies berichteten die Regionalzeitung "Diario de Mallorca" und andere Medien unter Berufung auf die Justiz. 16 weitere werden in Krankenhäusern der Insel behandelt.
17.30 Uhr: Deutschland setzt auf einheitliche Regeln für Rückkehrer aus Variantengebieten
Im Kampf gegen die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus setzt sich die Bundesregierung bei den Partnern in der Europäischen Union für scharfe Einreiseregeln nach deutschem Muster ein. "Die Gespräche auf europäischer Ebene über einheitlichere Regeln laufen", sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".
"Die Bundesregierung setzt sich dabei für ein Beförderungsverbot ein", sagte Braun. "Aus Variantengebieten einreisen dürfte dann nur noch, wer einen außergewöhnlich wichtigen Grund dafür hat, Tourismus zählt nicht dazu." Derzeit gelten in den EU-Staaten verschiedene Regeln zu Reiserückkehrern.
Deutschland hatte kürzlich strenge Beschränkungen für Heimkehrer aus Virusvariantengebieten erlassen, wozu auch Portugal gehört. Die Heimkehrer müssen auf jeden Fall für 14 Tage in Quarantäne, auch wenn sie geimpft oder genesen sind. Sie können sich auch nicht freitesten. Die deutschen Maßnahmen hatten Kritik in den betroffenen Ländern und Brüssel ausgelöst.
- Zum Artikel: "Delta-Variante in Europa: Diese Urlaubsländer sind betroffen"
17.00 Uhr: Bundesregierung verlängert Hilfen für kleine Startups
Die Bundesregierung sieht bei kleineren Startups weiterhin einen Hilfsbedarf wegen der Corona-Krise. Unterstützungen werden deshalb für diese Unternehmen um sechs Monate bis zum Jahresende 2021 verlängert und auch aufgestockt, wie Finanz- und Wirtschaftsministerium am Mittwoch gemeinsam in Berlin mitteilten. Die Hilfen für große Startups laufen dagegen Ende Juni aus.
Die Bundesregierung hatte nach Ausbruch der Pandemie ein zwei Milliarden Euro schweres Rettungspaket geschnürt. Mit dem Geld sollte verhindert werden, dass Finanzierungsrunden für die gerade gegründeten Firmen platzen. Größeren Startups wurde über Wagniskapitalgeber geholfen. Entsprechende Fonds bekamen zusätzliche öffentliche Mittel. Kleinere Startups mit einem Umsatz von maximal 75 Millionen Euro, die keinen Zugang zu Wagniskapitalfonds haben, konnten über Förderinstitute der Bundesländer bis zu 800.000 Euro pro Unternehmen erhalten.
16.45 Uhr: Menschen in Uganda mit gefälschtem Impfstoff geimpft
Mindestens 800 Menschen sind in dem ostafrikanischen Land Uganda mit einem gefälschten Corona-Impfstoff geimpft worden. Das Fake-Medikament sei zwischen Mitte Mai und Mitte Juni überwiegend in Privatkrankenhäusern in der Hauptstadt Kampala verabreicht worden, bestätigte ein Mitarbeiter des Präsidialamtes. Es habe bereits zwei Festnahmen gegeben, ein Mediziner werde polizeilich gesucht.
In Uganda, wie auch in 13 weiteren afrikanischen Ländern, breitet sich die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus rasant aus. Nach Angaben der WHO gab es bisher mehr als 79.000 Infektionsfälle, 956 Menschen sind nach einer Infektion gestorben. Wie in anderen afrikanischen Ländern ist Impfstoff knapp. Diese Woche konnten erstmals Zweitimpfungen an Mitarbeiter des Gesundheitswesens verabreicht werden.
16.40 Uhr: Impfzentren laut Holetschek weiter wichtig
Impfzentren sollen auch künftig dabei helfen, die Impfstoff-Versorgung in Regionen mit wenig Ärzten zu verbessern. Das hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in einem BR-Interview deutlich gemacht. "Jede Bürgerin und jeder Bürger auf dem Land ist gleich viel wert und soll die Chance auf eine schnellere Impfung bekommen", so Holetschek. Wenn genügend Impfdosen da sind, gebe es Sonderzuteilungen an Impfzentren in Landkreisen mit geringer Ärztedichte.
In der Zukunft kann der Gesundheitsminister sich vorstellen, dass die Rolle der Impfzentren in solchen Landkreisen stärker sein wird als in anderen. Das Ministerium sei im Gespräch mit Städtetag und Landkreistag, um individuelle Lösungen für die einzelnen Regionen zu finden. Wichtig sei, dass der Bund auch in Zukunft die Hälfte der Kosten für die Impfzentren tragen müsse, so Holetschek bei BR24live.
Momentan ist die Finanzierung der Impfzentren bis Ende September gesichert. Die Nachfrage ist regional sehr unterschiedlich: Während das Impfzentrum Altötting inzwischen Bürger aus ganz Bayern einlädt, weil die Nachfrage im eigenen Landkreis zu klein ist, meldet das Impfzentrum in der Landeshauptstadt München eine weiter hohe Nachfrage.
- Zum Artikel: "Zukunft der Impfzentren: Hoher Andrang in Nürnberger Impfstellen"
16.15 Uhr: Kulturbranche in Bayern beklagt Benachteiligung
Münchner Kulturveranstalter greifen die Staatsregierung nach Hygiene-Verstößen bei den Spielen der Fußball-EM scharf an und werfen ihr mangelnden Respekt vor der Kultur vor. "Sie erlauben 14.500 Besucher in der Allianz Arena, mit im Fernsehen gut dokumentierten und mangelhaften Hygienekonzepten. Bei Kulturveranstaltungen im Freien waren bislang maximal 500 Personen genehmigt und sind erst ab heute 1.500 Teilnehmer erlaubt. Finden Sie das richtig oder gerecht?", heißt es in einem offenen Brief des Verbandes der Münchener Kulturveranstalter VDMK, der an die Staatsregierung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gerichtet ist. "Sie lassen in Biergärten bis zu 3.000 Personen bei einem Public Viewing zu, während bei Kulturveranstaltungen immer noch nur 1.500 Personen zugelassen sind. Ist das wirklich im Sinne einer nachvollziehbaren Pandemiepolitik?"
16.00 Uhr: Pandemie trifft Kinder laut Regierungsbericht hart
Kinder und Jugendliche haben ein geringeres Risiko für eine schwere Corona-Erkrankung, sind aber von den Einschränkungen der Pandemie besonders betroffen. Das ist das Ergebnis eines Berichts der Bundesministerien für Gesundheit und Familie, den das Bundeskabinett am Mittwoch gebilligt hat. Kinder litten unter Bewegungsmangel, fühlten sich isoliert und hätten oft das Gefühl, nicht gehört zu werden, sagte Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) bei der Vorstellung des Berichts.
In dem Regierungsbericht wurden die Erkenntnisse verschiedener Studien zusammengefasst. Das Ergebnis: Die Pandemie hat bei allen jungen Menschen zu Unterbrechungen bei Qualifizierung, Verselbständigung und Selbstpositionierung geführt. Durch Schul- und Kitaschließungen sowie die Kontaktbeschränkungen könnten bei Kindern und Jugendlichen Zukunftsängste, Leistungsdruck und Vereinsamung und auch psychische Belastungen zunehmen.
Die mangelnde soziale Interaktion mit Gleichaltrigen, übermäßiger Medienkonsum, Bewegungsmangel und Fehlernährung während der Pandemie stellen demnach ein Risiko für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen dar. Nach den Ferien müsse alles unternommen werden, damit in Schulen und Betreuungseinrichtungen wieder ein Regelbetrieb ermöglicht wird, forderte Lambrecht.
15.20 Uhr: Lauterbach erhebt schwere Vorwürfe gegen die UEFA
Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat seine Kritik an der EM verschärft und schwerste Vorwürfe gegen die Europäische Fußball-Union (UEFA) erhoben. Das Achtelfinale zwischen der deutschen Nationalmannschaft und England am Dienstagabend in London habe "nochmal gezeigt, wie eng die Fans stehen, wie oft sie sich umarmen und anschreien", schrieb Lauterbach (SPD) am Mittwoch bei Twitter. Sein Schluss: "Es haben sich sicherlich Hunderte infiziert und diese infizieren jetzt wiederum Tausende. Die UEFA ist für den Tod von vielen Menschen verantwortlich." Im Wembley-Stadion feierten 45.000 Zuschauer den 2:0-Sieg ihrer Three Lions über den Erzrivalen. Lauterbach hatte die Zulassung von Fans für die Spiele auf der Insel wegen der dort grassierenden Delta-Variante des Coronavirus' bereits im Vorfeld als "unvertretbar" bezeichnet. Er sprach von einer "Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas".
- Zum Artikel: "Die UEFA ist für den Tod von vielen Menschen verantwortlich"
15.15 Uhr: Niederlande impfen nun auch Jugendliche gegen Covid-19
Die Niederlande wollen nun auch 12- bis 17-Jährige gegen das Coronavirus impfen lassen. Dafür solle der Impfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech genutzt werden, teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge in Den Haag mit. Er folgt damit einer Empfehlung des Gesundheitsrates. Bisher konnten nur Jugendliche mit Vorerkrankungen geimpft werden. In der EU dürfen 12- bis 17-Jährige nur mit dem Impfstoff von Pfizer und Biontech geimpft werden.
15.05 Uhr: Viele Corona-Fälle in Schottland nach EM-Spielen
Die schottischen Gesundheitsbehörden vermelden rund 2.000 neue Coronafälle im Zusammenhang mit der Fußball-EM. 1.294 und damit rund zwei Drittel der 1.991 Infektionen seien bei Fans aufgetreten, die ihre Nationalmannschaft zum "Battle of Britain" gegen England am 18. Juni nach London begleitet hatten, gab Public Health Scotland laut BBC bekannt. Darunter seien 397 Zuschauer, die das Spiel in Wembley besucht hätten. Insgesamt waren 2.600 Tickets an Schotten ausgegeben worden. Mehrere Zehntausend Fans sollen allerdings zu der Begegnung angereist sein. 38 Fans steckten sich bei der Begegnung der Schotten im heimischen Hampden Park in Glasgow gegen Kroatien an, weitere 37 beim Heimspiel gegen Tschechien. 55 Positive habe es nach beiden Partien bei Besuchern der Fanzone gegeben. Rund 90 Prozent der Infektionen seien bei Männern aufgetreten. Seit dem Beginn der EM am 11. Juni summiert sich die Zahl der Fälle in Schottland auf über 32.000.
15.00 Uhr: "Fitnessprogramm" für Innenstädte nach dem Lockdown
Wie können Innenstädte nach dem Corona-Lockdown neu belebt werden? Antworten auf diese Frage erhofft sich das Bayerische Wirtschaftsministerium von einem "Fitnessprogramm Starke Zentren" in fünf Modellstädten. Bis Jahresende sollen dazu Planungsbüros und Projektbeiräte in Coburg (Oberfranken), Rothenburg ob der Tauber (Mittelfranken), Beilngries (Oberbayern), Schwandorf (Oberpfalz) und Kempten (Schwaben) Ideen entwickeln, wie die dortigen Ortszentren attraktiver werden können, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Die fünf Modellkommunen wurden demnach aus 81 Bewerbungen ausgewählt. "Wir wollen zeigen, wie die Akteure vor Ort Ladensterben, Leerstand oder Verödung in den Griff bekommen und die Innenstädte aufblühen können", sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Die Lösungen sollen auch auf andere Städte übertragbar sein.
14.40 Uhr: Schul-Beschränkungen in England sollen enden
In England sollen mit dem geplanten Ende der Corona-Beschränkungen am 19. Juli auch die Einschränkungen an den Schulen fallen. Er gehe davon aus, dass mit dem letzten Schritt aus dem Lockdown dann auch die Restriktionen an den Schulen beendet werden können, sagte Bildungsminister Gavin Williamson.
14.20 Uhr: Impfzentrum sucht "händeringend Impfwillige"
Das Landratsamt Bad Kissingen sucht laut einer Mitteilung "händeringend Impfwillige". Zwar sei die Quote der Erstimpfungen im Landkreis mit fast 70 Prozent in Ordnung, doch wegen "der deutlich sinkenden Nachfrage" müsse eine geplante Sonder-Impfaktion am 2. Juli im Impfzentrum abgesagt werden. Bereits gebuchte Termine würden auf andere Tage verlegt. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, obschon es solche Einzelmeldungen gebe, sei der "landesweite Durchschnitt der Impfungen" etwa bei den Hausärzten unverändert hoch.
- Zum Artikel: "Warum ist Bayerns Impfquote so niedrig?"
13.50 Uhr: Neue Phase der Impfkampagne
Das Bundesgesundheitsministerium will im Juli eine neue Phase der Impfkampagne starten, um Bevölkerungsgruppen stärker anzusprechen, von denen sich noch nicht so viele Menschen haben impfen lassen. Dazu werde eine neue Kampagne geplant, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Regierungssprecher Steffen Seibert verwies zugleich darauf, dass das Impftempo derzeit mit rund 800.000 Impfungen pro Tag weiterhin sehr hoch sei.
13.34 Uhr: Astrazeneca - Hoher Impfschutz auch bei längerem Impf-Abstand
Der Schutz des Astrazeneca-Impfstoffs vor Covid-19 wird bei einem längeren Abstand zwischen erster und zweiter Dosis einer aktuellen Studie zufolge nicht beeinträchtigt. Forscher der Universität Oxford konnten bei einem Abstand von bis zu 45 Wochen zwischen beiden Impfdosen eine ebenso starke oder teilweise sogar bessere Immunantwort nachweisen als bei dem standardmäßigen kürzeren Intervall, wie aus den veröffentlichten Ergebnissen hervorgeht. Die Studie ist noch nicht von Fachleuten begutachtet.
"Das ist eine beruhigende Nachricht für Länder mit niedrigen Impfstoffmengen, die sich um Verzögerungen der zweiten Dosis in ihren Bevölkerungen sorgen", sagte der Immunologe Andrew Pollard, der auch an der Entwicklung des Vakzins beteiligt war, laut einer Mitteilung: "Sogar nach zehn Monaten Abstand nach der ersten Dosis gibt es eine exzellente Immunantwort."
Die Forscher untersuchten außerdem, welche Wirkung eine dritte Dosis mit Astrazeneca, die mindestens sechs Monate nach der zweiten verabreicht wird, auf den Impfschutz hat. Hierbei wurde eine deutlich stärkere Immunantwort festgestellt, außerdem soll der Schutz vor den derzeit kursierenden Varianten besser sein. In Ländern mit hohen Impfquoten wie Großbritannien wird bereits darüber diskutiert, ob im Herbst mit Auffrischungsimpfungen begonnen werden soll.
13.27 Uhr: Reise-Lockerungen stoßen überwiegend auf Ablehnung
Die Aufhebung der pauschalen Reisewarnung für Corona-Risikogebiete weltweit stößt bei den Deutschen überwiegend auf Ablehnung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov nannten 48 Prozent diesen Schritt falsch. Nur 38 Prozent halten ihn für richtig. 14 Prozent machten keine Angaben.
Die Bundesregierung hatte bereits vor knapp drei Wochen entschieden, die Reisewarnung für alle Risikogebiete mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) zum 1. Juli aufzuheben. Das betrifft mehr als 80 Länder weltweit. Außerdem will die Regierung dann nicht mehr pauschal von touristischen Reisen ins Ausland abraten.
Für EU-Länder sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz, die nicht mehr als Risikogebiet eingestuft sind, wird künftig in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amts nur noch "um besondere Vorsicht gebeten". Das betrifft zum Beispiel Italien, Österreich, Griechenland und große Teile Spaniens.
13.20 Uhr: Vor Englands EM-Viertelfinale in Rom - Quarantänepflicht für Fans
Fußball-Fans aus England müssen sich bei einer Reise zum EM-Viertelfinale ihrer Mannschaft nach Rom nach Ankunft direkt in eine fünftägige Quarantäne begeben. "Ich möchte daran erinnern, dass aus Gründen der Bekämpfung der Corona-Pandemie und der Delta-Variante eine Pflicht von fünf Tagen Quarantäne für alle gilt, die aus Großbritannien einreisen", sagte der Gesundheitskommissar für die Region Latium, Alessio D'Amato.
Italien hatte die entsprechende Verordnung im Kampf gegen die Corona-Pandemie bereits Mitte Juni erlassen. Zudem müssen sich alle Einreisenden aus Großbritannien einem Corona-Test unterziehen. In Deutschland gilt Großbritannien als Virusvariantengebiet, deshalb müssen Reisende dort noch strengere Regeln beachten.
Die britische Staatssekretärin Anne-Marie Trevelyan rief ihre Landsleute in einem Interview bei Sky News dazu auf, nicht nach Rom zu reisen. "Die Bitte ist wirklich, das Spiel von zuhause aus anzuschauen und das Team so laut wie möglich anzufeuern", sagte die konservative Politikerin.
13.16 Uhr: Impfungen an Unis sollen mehr Präsenz-Vorlesungen ermöglichen
Mit speziellen Impfangeboten für Studierende will Bayern im kommenden Wintersemester mehr Präsenz-Veranstaltungen an den Hochschulen ermöglichen. "Impfstoff ist nun erfreulicherweise leichter verfügbar, nun soll er die Studentinnen und Studenten, die sich impfen lassen möchten, auch zügig erreichen", sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) in München.
Gemeinsam mit den Hochschulen und Kommunen sollen die Impfangebote so koordiniert werden, dass die vorhandenen Kapazitäten und Kontingente umfassend ausgeschöpft werden können. "Mit der geplanten Impfaktion setzen wir ein deutliches Signal: Wir sind Bildungsland. Wir tun alles dafür, dass unsere Studentinnen und Studenten im kommenden Wintersemester wieder möglichst normal am Hochschulbetrieb teilhaben können", betonte Sibler.
Bayerns Hochschulen hatten - bis auf wenige Ausnahmen, etwa für Labortätigkeiten - nahezu alle Vorlesungen und Seminare seit Beginn der Corona-Pandemie im Sommersemester 2020 ins Internet verlegt. Nur Prüfungen wurden teils in Präsenz ausgerichtet.
13.01 Uhr: Vorsichtige Erholung und viel Fracht für deutsche Flughäfen
Die Flughäfen in Deutschland haben im Mai eine vorsichtige Erholung der Passagiernachfrage erlebt. 3,26 Millionen Gäste an den 28 erfassten Airports bedeuteten zwar vielerorts eine extreme Steigerung zum pandemiegeprägten Vorjahresmonat, aber letztlich nur 14,5 Prozent des Vorkrisen-Niveaus von 2019, wie der Flughafenverband ADV in Berlin berichtete. Im Mai 2020 hatte es fast ausschließlich Rückholflüge für gestrandete Touristen gegeben.
Aktuell stecke der Luftverkehr wegen der bestehenden Reisebeschränkungen zwar immer noch im Nachfragekeller, es gehe aber angesichts steigender Impfquoten und fallender Inzidenzen aufwärts, so der Verband. Im April hatte die Passagierzahl nur rund 10,7 Prozent des Niveaus von 2019 erreicht.
Besonders gefragt sind weiterhin die Frachtkapazitäten der Flugzeuge. Mit gut 461.000 Tonnen lag im Mai das Aufkommen auch 11,3 Prozent über der Menge aus dem Mai 2019. Hintergrund sind die internationalen Seefracht-Probleme. In den veränderten Lieferketten werden mehr zeitkritische Güter mit dem Flugzeug transportiert.
12.44 Uhr: Streit um Zwangsquarantäne für 249 Schüler auf Mallorca
In Spanien ist heftiger Streit über die Zwangsquarantäne für 249 teils noch minderjährige Schüler in einem Hotel auf Mallorca entbrannt. Die Regionalregierung hatte die Jugendlichen aus verschiedenen spanischen Regionen zwangsweise in ein Hotel eingewiesen, weil sie Kontakt zu positiv getesteten Schülern hatten.
Die jungen Leute sind nun in einem Hotel untergebracht, das für Quarantänezwecke von den Behörden angemietet wurde. Viele protestierten in sozialen Medien und mit Transparenten gegen die zehntägige Quarantäne. Sie sprechen von "Entführung". Der TV-Sender RTVE berichtete, 64 der Schüler seien positiv auf das Virus getestet worden.
Insgesamt hatten sich mindestens tausend Schüler angesteckt, die nach der Rückkehr an ihre Wohnorte in Quarantäne sind. Einige der Schüler, die nun in Zwangsquarantäne auf Mallorca sitzen, hatten versucht, die Insel zu verlassen, wurden aber abgefangen. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete die Zwangsmaßnahme inzwischen als rechtswidrig. Es wurde erwartet, dass ein Richter in Kürze über die Quarantäne entscheidet.
- Mehr Nachrichten und Hintergrundinfos zu Schule in der Corona-Pandemie
12.24 Uhr: Putin lüftet Geheimnis um seine Impfung
Mehr als drei Monate nach seiner Impfung hat der russische Präsident Wladimir Putin nun doch das Geheimnis zu dem ihm im März verabreichten Präparat gelüftet. Er habe sich mit dem russischen Impfstoff Sputnik V impfen lassen, sagte Putin bei der im Staatsfernsehen übertragenen Sendung "Der direkte Draht". "Die Impfung ist ungefährlich", sagte Putin und betonte, dass es keine ernsthaften Nebenwirkungen gebe.
Zugleich behauptete Putin, dass das Vakzin besser sei als andere Impfstoffe. "Gott sei Dank, gibt es bei uns keine solchen tragischen Situationen nach der Impfung - wie nach der Verabreichung von Astrazeneca und Pfizer", sagte er.
Russland steht im Westen immer wieder in der Kritik, dort entwickelte Vakzine schlecht zu reden. Im Gegensatz zu westlichen Impfstoffen hat Sputnik V bisher keine Zulassung der WHO oder der EU. Das Vakzin ist inzwischen in mehr als 60 Ländern zugelassen. Russland selbst erlaubt keine westlichen Impfstoffe.
12.10 Uhr: Tierschutzbund schlägt wegen überlaufener Tierheime Alarm
Der Deutsche Tierschutzbund schlägt angesichts zunehmend überlaufener Tierheime Alarm. "Manche Tierheime mussten sogar schon einen Aufnahmestopp verhängen, weil die Kapazitäten erschöpft sind. Die Sorge, vor dem, was noch kommt, treibt alle Tierheime um", sagte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, der "Rheinischen Post". Unüberlegt online, aber auch im Zoofachhandel oder beim Züchter gekaufte Tiere würden auch wegen der Corona-Pandemie als Abgabetiere in den Heimen landen.
"Der Wunsch nach Nähe und Beschäftigung hat die Zahl der in Deutschland gehaltenen Tiere in der Corona-Zeit in die Höhe schnellen lassen", sagte Schröder. Erfreulich daran sei, dass auch viele Tierheime für ihre Schützlinge passende Interessenten gefunden hätten. Teilweise seien Tierheime sogar leergefegt gewesen. "Doch die bisher recht entspannte Lage ändert sich nun zunehmend", sagte Schröder.
11.56 Uhr: Laschet räumt "gravierende Fehler" bei Corona-Maßnahmen ein
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat Fehler bei Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingeräumt. "Die Entscheidungen, die dazu geführt haben, dass Menschen einsam sterben mussten, waren ein gravierender Fehler", sagte Laschet bei einer Gedenkstunde für die Opfer der Pandemie im Düsseldorfer Landtag. Er glaube, dass auch die Einsamkeit und die soziale Isolation zum Tod von geliebten Angehörigen geführt habe.
"Auch dem müssen wir, die wir Verantwortung tragen, uns stellen", sagte der CDU-Vorsitzende und Unionskanzlerkandidat. Die Angehörigen der an oder mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen bat Laschet "von ganzem Herzen" um Verzeihung. "Auch wenn die Schrecken der Pandemie einmal verblasst sein werden, die Erinnerung an die Opfer wird es nicht", sagte er.
11.47 Uhr: Russland meldet neuen Höchststand der täglichen Corona-Toten
Die russische Regierung hat einen neuen Höchststand von 669 Corona-Toten binnen eines Tages gemeldet. Damit wurde der traurige Rekord vom Dienstag von 652 Todesfällen binnen 24 Stunden noch übertroffen.
Zudem wurden 21.042 Neuinfektionen registriert. Damit stieg die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungen auf mehr als 5,5 Millionen. Das Land kämpft derzeit mit einem Anstieg der Corona-Infektionen, der auf die deutlich ansteckendere Delta-Variante und die schleppende Impfkampagne zurückgeführt wird.
Mit 135.214 Corona-Toten hat Russland die meisten Pandemie-Opfer in ganz Europa. Den Behörden wird allerdings vorgeworfen, die Zahl der Toten zu niedrig anzugeben, da nur eine Feststellung des Coronavirus als primäre Todesursache zur Zählung führt. Aktuell gelten vor allem Moskau und St. Petersburg als Infektionsherde. In St. Petersburg wird am Freitag dennoch ein Viertelfinal-Spiel der Fußball-EM ausgetragen.
- Zum Artikel "EM und Olympia trotz Corona: Die Macht der Sportverbände"
11.17 Uhr: Frankreichs Corona-Rat warnt vor vierter Welle nach Sommerpause
Wegen der hoch ansteckenden Delta-Variante könnte es in Frankreich nach der Sommerpause zu einer vierten Corona-Welle kommen: Davor hat der Vorsitzende des wissenschaftlichen Corona-Beirats der Regierung, Jean-François Delfraissy, heute gewarnt. Wegen des Impfschutzes werde sie aber schwächer ausfallen als die bisherigen, sagte der Immunologe dem Radiosender France Inter. Mehr als 50 Prozent der Franzosen haben inzwischen mindestens eine Impfdosis erhalten.
Die Regierung schätzt den Anteil der Delta-Variante an den Neuinfektionen auf rund 20 Prozent - doppelt so viel wie noch vor einer Woche. Besonders stark breitet sich die zuerst in Indien entdeckte Mutante im Verwaltungsbezirk Landes an der Atlantikküste südlich von Bordeaux aus. Dort steht sie nach Angaben der Gesundheitsbehörden für geschätzte 75 Prozent der Neuansteckungen. Die Gegend ist wegen ihrer Strände und Campingplätze auch bei deutschen Urlaubern beliebt.
- Zum Artikel "Delta-Variante: Ärztekammer warnt vor riskanten Reisezielen"
10.55 Uhr: GEW München will Faschingsferien einklagen
Die GEW hat vor dem Verwaltungsgericht Klage eingereicht. Ziel ist es, im Bereich der städtischen beruflichen Schulen zu erreichen, dass die in den Faschingsferien zusätzlich geleisteten Unterrichtsstunden auf ein Arbeitszeitkonto gebucht werden.
Hintergrund der Klage ist eine im November 2019 eingeführte neue Arbeitszeitregelung. Ihr zu Folge wird zu Beginn des Schuljahres ein sogenanntes "Jahressollstundenmaß" berechnet, das nach den zuvor festgelegten Unterrichtstagen und den durchschnittlichen täglichen Unterrichtsstunden berechnet wird. Das Kultusministerium hatte im Februar dieses Jahres kurzerhand das Jahressollstundenmaß erhöht. In der Klageschrift heißt es: "Der Grundsatz des Vertrauensschutzes [steht] einer solchen nachträglichen Änderung entgegen."
10.22 Uhr: Corona-Zahlen weltweit steigen wieder leicht
Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen weltweit ist vergangene Woche erstmals seit Mitte April wieder leicht gestiegen. Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute in Genf. Gleichzeitig wurden weltweit so wenig Todesfälle durch eine Corona-Infektion gemeldet wie seit November 2020 nicht mehr. Die Zahlen beziehen sich auf die sieben Tagen bis zum 27. Juni.
Besorgniserregend seien die Zahlen aus Afrika. Dort stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen im Vergleich zur Vorwoche um 33 Prozent, die Zahl der gemeldeten Todesfälle um 42 Prozent. In der WHO-Europa-Region stieg die Zahl der gemeldeten Fälle um zehn Prozent. Zu der Region gehören 53 Länder von Albanien bis Usbekistan.
Weltweit wurden vergangene Woche 2,6 Millionen Infektionen gemeldet, zwei Prozent mehr als in der Vorwoche, und 57.000 Todesfälle, zehn Prozent weniger als in der Vorwoche. Seit Beginn der Pandemie haben sich nach der WHO-Statistik mindestens 180 Millionen Menschen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert, fast vier Millionen sind ums Leben gekommen. Bei beiden Fällen dürfte es nach Expertenmeinung hohe Dunkelziffern geben, weil nicht in allen Ländern gleich viel getestet wird und nicht alle Infektionen und Todesfälle registriert werden.
- Zur Datenanalyse "So entwickeln sich die Corona-Zahlen in Deutschland"
10.00 Uhr: Arbeitslosenzahl im Juni durch Corona-Lockerungen weiter gesunken
In Deutschland waren im Juni 2.614.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 73.000 weniger als im Mai. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,7 Prozent, nach 5,9 Prozent im Mai. Als Ursache für den Rückgang nennt die Bundesagentur für Arbeit neben der saisonüblichen Entwicklung vor allem den Wegfall zahlreicher Corona-Beschränkungen. Im Juni vor einem Jahr waren rund 2.850 000 Frauen und Männer arbeitslos. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,2 Prozent.
- Zum Artikel "Arbeitsmarkt in Bayern: Zeichen stehen auf Erholung"
09.09 Uhr: Rekord an Neuinfektion in Südkorea vor geplanten Lockerungen
Unmittelbar vor einer geplanten Lockerung der Corona-Beschränkungen sind die Fallzahlen in Südkorea wieder deutlich gestiegen. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium 794 Neuinfektionen, ein neuer Höchstwert innerhalb von 24 Stunden. 80 Prozent der Fälle wurden aus dem Großraum Seoul gemeldet, wo mehr als die Hälfte der 52 Millionen Südkoreaner leben.
Ab Donnerstag sollen in Südkorea wieder Zusammenkünfte von bis zu sechs Personen möglich sein und nicht mehr nur vier. Außerdem sollten die abendlichen Öffnungszeiten von Restaurants und Cafés von 22 Uhr auf Mitternacht verlängert werden. Außerhalb des Großraums Seoul sollen auch die Abstandsregeln gelockert werden. Sollten die Fallzahlen weiter zunehmen, werde man aber die Regeln rasch wieder verschärfen, sagte Gesundheitsminister Kwon Deok Cheol.
08.38 Uhr: IOC-Chef Bach wirbt für noch höhere Impfquote bei Tokio-Teilnehmern
IOC-Präsident Thomas Bach hat in einem Brief an die olympische Athletengemeinde für eine noch höhere Impfbereitschaft unter den Beteiligten der Sommerspiele in Tokio geworben. 84 Prozent der Mitglieder der ausländischen Delegationen werden nach Angaben des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees bereits gegen Corona geimpft in Japan ankommen. "Auch wenn diese Zahlen schon unsere Erwartungen übertreffen, appelliere ich an eure olympische Ambition und Leidenschaft, alle Bemühungen fortzusetzen, diese Zahlen noch höher zu treiben", schrieb Bach in dem Brief.
Demnach seien in der IOC-Abordnung für Tokio fast alle Mitglieder geimpft worden oder durch eine frühere Corona-Infektion immunisiert. Unter den anreisenden Medienvertretern liege diese Quote zwischen 70 und 80 Prozent.
Gut drei Wochen vor Eröffnung der Sommerspiele in Japan hält die Kritik an der Austragung des Großereignisses an. In Umfragen hatte sich zuletzt konstant eine Mehrheit der Japaner für eine erneute Verschiebung oder Absage der Spiele ausgesprochen. Ausländischen Olympia-Fans ist die Einreise nach Japan verboten.
07.48 Uhr: Verdi-Chef will verbindliche Regelungen zum Homeoffice
Die Arbeit im Homeoffice muss nach Ansicht von Verdi-Chef Frank Werneke verbindlich geregelt werden, etwa durch Tarifverträge. "Mit dem Auslaufen der Homeoffice-Pflicht wird schmerzlich deutlich, dass es an Regelungen für die neue Normalität mangelt, nachdem die Union den entsprechenden Gesetzesentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil gestoppt hatte", sagte Werneke der "Rheinischen Post". Als Vorbild nannte der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft den Tarifvertrag Digitalisierung: Dieser zeige, "wie man mit den neuen Herausforderungen umgehen kann", sagte Werneke.
Der Vertrag, der mit dem Bund Mitte Juni abgeschlossen worden sei, sehe verpflichtende Regelungen bei der Einführung von mobiler Arbeit vor, die von der Arbeitsplatzsicherung und Ausstattung der Arbeitsplätze über notwendig Qualifizierungen bis hin zur Entgeltsicherung für die Beschäftigten reichten. Die coronabedingte Homeoffice-Pflicht in den Unternehmen läuft heute aus.
- Zum Artikel "Homeoffice-Pflicht endet - Kommt das Recht aufs Homeoffice?"
07.01 Uhr: UN - knapper Impfstoff verhindert schnelle Tourismuserholung weltweit
Die schleppenden Corona-Impfkampagnen in vielen Ländern machen eine schnelle Erholung vieler Tourismusregionen zunichte. Betroffen sind vor allem ärmere Länder, wie die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) und die UN-Tourismusorganisation (UNWTO) in Genf berichteten.
Im vergangenen Jahr haben demnach direkte und indirekte Folgen des Tourismuseinbruchs das Bruttoinlandsprodukt weltweit um schätzungsweise 2,4 Billionen Dollar (etwa zwei Mrd Euro) geschmälert. Nach UNWTO-Angaben waren international etwa eine Milliarden weniger Touristen unterwegs als im Jahr davor, ein Einbruch von 73 Prozent.
Auch in diesem Jahr sei im Vergleich zu 2019 ein Minus von 1,7 bis 2,4 Billionen Dollar zu befürchten - vor allem, wenn das Impftempo in Ländern mit niedrigen Einkommen nicht rasch anziehe. Entsprechend litten diese Länder am meisten, während die Erholung in reichen Ländern mit hohen Impfraten - etwa Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Großbritannien und die USA - schneller komme. Allerdings dürften frühestens 2023 wieder so viele Touristen international unterwegs sein wie vor der Pandemie, so die Organisationen. Viele Länder haben ihre Reisebeschränkungen noch nicht aufgehoben.
- Zum Artikel "Sommerurlaub in der Pandemie: Worauf man jetzt achten muss“
06.42 Uhr: Kim spricht von großer Corona-Krise in Nordkorea
Im abgeschotteten Nordkorea dürfte das Coronavirus deutlich stärker um sich gegriffen haben als bisher bekannt. Machthaber Kim Jong Un warf Spitzenfunktionären am Mittwoch, einen groben Fehler bei der Virusabwehr vor. Das habe zu einer "großen Krise" im Land geführt, sagte Kim bei einem Treffen des Politbüros der regierenden Arbeiterpartei, von dem die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete. Bisher hatte Nordkoreas Führung behauptet, es gebe überhaupt keine Corona-Fälle im Land. Experten hatten das seit langem angezweifelt.
Von welchem schweren Fehler Kim sprach, wurde nicht näher ausgeführt. Es hieß lediglich, die Funktionäre, die für wichtige Staatsangelegenheiten verantwortlich seien, hätten Entscheidungen der Regierungspartei zur Corona-Abwehr nicht umgesetzt. Kim warf ihnen demnach Inkompetenz, unverantwortliches und zu passives Handeln vor. Beobachter werteten seine Worte als deutlichen Hinweis, dass Nordkorea mit hohen Corona-Zahlen zu kämpfen hat.
04.32 Uhr: RKI meldet 808 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 5,2
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 808 neue Positiv-Tests. Das sind 208 weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 5,2 von 5,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 56 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.875 Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.
- Zur Datenanalyse "7-Tage-Inzidenz und mehr: Corona-Zahlen in Bayerns Landkreisen"
04.00 Uhr: Immer mehr Menschen von Post-Covid-Syndrom betroffen
Tausende Patientinnen und Patienten in Deutschland leiden nach einer Covid-19-Erkrankung an Langzeitfolgen. Allein bei der zweitgrößten deutschen Krankenkasse, der Barmer, waren zwischen November 2020 und März 2021 mehr als 2900 Versicherte von Long- oder Post-Covid betroffen, wie eine Auswertung von Versichertendaten der Kasse zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.
Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer, geht davon aus, dass vielen Betroffenen wegen der uneinheitlichen Symptome nicht bewusst sei, dass sie unter Long-Covid leiden. Nicht immer sei leicht erkennbar, wann die akute Virusinfektion aufhöre und die Langzeitfolgen anfingen, betonte Marschall. Erst seit Januar 2021 könne Post-Covid auch als Erkrankung offiziell im Abrechnungssystem der Ärzte codiert werden.
Von den Barmer-Versicherten, die von Januar bis März 2021 zunächst wegen Corona krankgeschrieben waren, waren mindestens 6,3 Prozent anschließend wegen Post-Covid arbeitsunfähig. Post-Covid-Syndrome treten der Barmer-Erhebung zufolge bei Frauen häufiger auf als bei Männern.
01.00 Uhr: Lauterbach - Unternehmen sollten Homeoffice verlängern
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach empfiehlt Arbeitgebern, das Homeoffice weiterzuführen. "Jetzt ist ein erheblicher Teil der Menschen noch nicht oder nur einmal geimpft. Damit ist die Situation noch nicht ungefährlich", sagt Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Er rate dringend dazu, Mitarbeiter in Büros zwei Mal pro Woche zu testen, um Ausbrüche zu verhindern.
- Zum Artikel "Rückkehr aus dem Homeoffice: Ist es wieder Zeit?"
Dienstag, 29. Juni 2021
23.25 Uhr: Rumänien verkauft überschüssigen Impfstoff an Dänemark
Rumänien verkauft überschüssigen Impfstoff an Dänemark, weil es ihn mangels Interesses nicht an die eigene Bevölkerung verabreichen kann. 1,17 Millionen Dosen würden abgegeben, teilt das dänische Gesundheitsministerium mit. Rumänien hat sein Ziel verfehlt, bis Ende Mai fünf Millionen Menschen zu impfen. Bislang sind 4,47 Millionen Menschen geimpft - etwas mehr als ein Fünftel der Bevölkerung. Viele Rumäninnen und Rumänen hegen ein tiefes Misstrauen gegenüber staatlichen Einrichtungen, hinzu kommen eine mangelhafte Aufklärung und Falschinformationskampagnen.
23.18 Uhr: US-Militär: Herzentzündung nach Impfen häufiger
Angehörige des US-Militärs haben einer Studie zufolge nach einer Corona-Impfung etwas häufiger als erwartet an Herzentzündungen gelitten. Demnach klagten 23 zuvor gesunde Männer, die im Durchschnitt 25 Jahre alt waren, binnen vier Tagen nach der Impfung über Schmerzen in der Brust. Sie hatten den Impfstoff von Pfizer/Biontech oder Moderna erhalten. Die Rate sei höher gewesen als einige frühere Schätzungen hätten erwarten lassen. Allerdings tritt die Erkrankung Myokarditis nach wie vor äußerst selten auf.
21.39 Uhr: Viele Corona-Tote in Tunesien - Hilfe aus Deutschland
In Tunesien breitet sich die Corona-Pandemie weiter stark aus - allein im Juni sind mehr als 2000 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Im selben Zeitraum behandelten Krankenhäuser knapp 3000 Covid-19-Patienten, wie am Dienstag aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Die Kliniken arbeiten an der Belastungsgrenze und es mangelt an medizinischer Ausrüstung. Das Land setzt deshalb nun auf Hilfe aus dem Ausland: Aus Deutschland sollen etwa laut einer Erklärung von Präsident Kais Saied 25 Beatmungsgeräte geliefert werden. Auch Italien schickt demnach Ausrüstung.
21.37 Uhr: Ärger über Quarantäne-Ausnahmen in England
Mit Quarantäne-Ausnahmen für hochrangige ausländische Geschäftsleute in England hat die britische Regierung Kritik auf sich gezogen. Opposition und Verbände kleinerer Unternehmen monierten, durch die Regeln werde eine Zwei-Klassen-Gesellschaft geschaffen; kleinere und mittlere Unternehmen würden benachteiligt, berichtete die BBC.
Nach einer neuen Änderung dürfen hochrangige Unternehmer aus dem Ausland, von denen sich Großbritannien große wirtschaftliche Investitionen verspricht, ihre Quarantäne in England für entsprechende geschäftliche Termine verlassen. In diese Kategorie sollen Investitionen fallen, bei denen es wahrscheinlicher als 50 Prozent ist, dass sie mindestens 500 Jobs in Großbritannien schaffen. Vorher ist eine explizite Erlaubnis der britischen Regierung erforderlich.
Die Ausnahme soll für Einreisende aus Ländern von der "orangenen" Liste geltende, bei denen nach Einreise normalerweise mindestens fünf Tage Quarantäne fällig sind. Auch Deutschland steht auf dieser Liste.
21.34 Uhr: Frankreich erwägt Impfpflicht für Pflegekräfte
Frankreich erwägt die Einführung einer Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte im Herbst. Ziel der Regierung sei es, dass bis September 80 Prozent des Pflegepersonals in Seniorenheimen und in Krankenhäusern mindestens eine Impfdosis erhalten haben, schrieb Gesundheitsminister Olivier Véran in einem Brief an die Krankenhäuser und Altenheime im Land. Sollte diese Vorgabe nicht erfüllt werden, werde eine Impfpflicht für die Mitarbeiter im Gesundheitswesen auf den Weg gebracht.
In den Pflegeheimen und den Einrichtungen für Langzeitpflege seien bislang 55 Prozent der Beschäftigten mindestens einmal geimpft worden. Dies sei insbesondere mit Blick auf die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus "unzureichend", betonte Véran.
21.28 Uhr: Tschechien untersagt Reisen nach Russland und Tunesien
Das tschechische Gesundheitsministerium untersagt Reisen nach Russland und Tunesien. Grund seien die in diesen Ländern verbreiteten Virus-Varianten, berichtet die tschechische Nachrichtenagentur CTK. Das Reiseverbot trete am Donnerstag für Russland und kommende Woche für Tunesien in Kraft.
18.32 Uhr: EU kritisiert Reisebeschränkungen für Portugal
Die deutschen Einschränkungen für Reisen nach Portugal sind nach Ansicht der EU-Kommission nicht im Einklang mit den Absprachen unter den EU-Staaten. Ein Sprecher der Behörde betonte in Brüssel, dass Länder durchaus Quarantäne und Testpflicht vorschreiben können, aber Reiseverbote nicht vorgesehen seien. Mit der deutschen Einstufung Portugals als Virusvariantengebiet gilt aber ein weitgehendes Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen.
Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine strikte 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht durch einen Test verkürzt werden kann und auch für vollständig Geimpfte und Genesene gilt. Außenminister Heiko Maas versicherte, dass die Einstufung von Virusvariantengebieten auch künftig "nur im Einzelfall und nur auf der Grundlage von Zahlen, die das unbedingt notwendig machen", erfolgen werde.
Die EU-Staaten versuchen zwar, einheitliche Regeln für Reisen im Block abzustimmen, immer wieder kommt es aber zu nationalen Alleingängen. Länder mit einem starken Tourismussektor etwa haben andere Interessen als Staaten, in denen dieses Gewerbe keinen großen Anteil an der nationalen Wirtschaftsleistung ausmacht.
20.56 Uhr: Mehr als 154 Millionen US-Bürger vollständig geimpft
In den USA sind inzwischen mehr als 154 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 325 Millionen Dosen verabreicht worden. Fast 180 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.
17.56 Uhr: Amnesty wirft Ägypten mangelnde Strategie beim Kampf gegen Corona vor
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft der Regierung in Ägypten eine mangelnde Strategie und zu wenig Transparenz beim Kampf gegen das Coronavirus vor. Bei Impfung der Bevölkerung käme es zu Verzögerungen und Rückständen, teilte die Organisation heute mit. Menschen in informellen Siedlungen und in entlegenen Gebieten sowie Migranten wüssten häufig nicht, dass sie sich impfen lassen können. Skeptiker würden nicht ausreichend aufgeklärt. Zudem sei im März mit Impfung der breiten Bevölkerung begonnen worden, obwohl zu dieser Zeit Millionen Ältere und chronisch Kranke das Vakzin noch nicht erhalten hatten.
Amnesty International beklagte, dass es mangels einer landesweiten Kampagne etwa mit Plakaten sowie in Radio oder Fernsehen an Bewusstsein fehle. Menschen ohne Zugang zum Internet stünden vor hohen Hürden und bei der Anmeldung zur Impfung in Krankenhäusern gebe es keine einheitlichen Abläufe. In Ägypten, wo mehr als 100 Millionen Menschen leben, wurden seit Beginn der Pandemie rund 280.000 Corona-Infektionen gemeldet. Die Regierung pocht trotz Zweifeln von Kritikern darauf, dass die Zahlen stimmen.
17.20 Uhr: Moderna-Impfstoff regt Immunantwort gegen Delta-Variante an
Der Impfstoff von Moderna regt nach Angaben des US-Herstellers auch eine Immunantwort gegen die zuerst in Indien aufgetretene Corona-Variante Delta (B.1.617.2) an. Labor-Untersuchungen mit Blut von Geimpften hätten den Effekt zudem bei mehreren anderen Varianten gezeigt, teilte das Unternehmen heute in Cambridge mit. Es habe bei Delta nur eine "geringfügige Reduktion der neutralisierenden Titer" gegeben. Die Untersuchungen basierten auf Blutproben von acht Teilnehmern, entnommen eine Woche nach der zweiten Impf-Dosis. Die Ergebnisse sind noch nicht von anderen Wissenschaftlern geprüft worden. Eine nachweisbare Immunantwort bei einem Geimpften ist nicht zwingend gleichbedeutend mit einem tatsächlichen Schutz vor einer Infektion.
Vor rund zwei Wochen war bereits eine Studie veröffentlicht worden, der zufolge auch der Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer vor der Delta-Variante schützt. Vorherige Studien und Datenerfassungen hatten ähnliche Ergebnisse erbracht. Beide Hersteller arbeiten derzeit auch an Booster-Dosen, die noch zielgerichteter an die Varianten angepasst sein sollen
17.04 Uhr: Fluggastrechte während Corona von Airlines missachtet
Fluggesellschaften haben einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs zufolge die Rechte ihrer Kunden während der Corona-Pandemie missachtet. Reisende seien bei gestrichenen Flügen rechtswidrig dazu gezwungen worden, Gutscheine statt Rückzahlungen anzunehmen, kritisieren die Rechnungsprüfer in einem heute veröffentlichten Bericht. Rund 7.000 Verbindungen seien annulliert worden, Millionen Reisende seien zwischen März 2020 und März 2021 betroffen gewesen.
"Zwar wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Fluggesellschaften und Pauschalreiseveranstaltern zu helfen, doch wurde viel zu wenig getan, um die Rechte von Millionen Menschen in der EU zu schützen", kritisierte Annemie Turtelboom, das für den Bericht zuständige Mitglied des Europäischen Rechnungshofs. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft betonte in einer Mitteilung, man habe sich in einer "absoluten Sondersituation" befunden.
- Zum Artikel: "Passagiere in der Pandemie: Am Boden geblieben ohne Rechte?"
16.55 Uhr: EU fordert Mitglieder zur großzügigen Unterstützung der Kultur auf
In der Corona-Pandemie haben die Kultureinrichtungen in der Europäischen Union bis zu vier Fünftel ihrer Einnahmen eingebüßt. Die EU teilte heute mit, die Institutionen bräuchten nun jede finanzielle Hilfe, die sie bekommen könnten, um ihr Ansehen wiederherzustellen.
Den jüngsten Zahlen der EU zufolge verloren die Museen in beliebten Touristenorten im vergangenen Jahr bis zu 80 Prozent ihrer Einnahmen. Die Kinos mussten einen Rückgang von 70 Prozent hinnehmen und die Zahl der Besucher bei Konzerten und Festivals ging um 76 Prozent zurück, was zu einem Umsatzeinbruch von 64 Prozent führte. Betroffen waren Einrichtungen aller Art, von sommerlichen Musikfestivals, die Zehntausende anlocken, bis hin zu kleinen Museen, die mit knappem Budget historische Schätze ausstellen.
Der Vizepräsident der EU-Kommission, Margaritis Schinas, erklärte, die Kultur dürfe jetzt nicht hängengelassen werden. "Sie ist Teil unserer europäischen DNA»", sagte er. Schinas richtete eine direkte Aufforderung an die EU-Mitgliedsstaaten, die in ihren Anträgen auf Corona-Hilfen der EU der Kultur ausreichend Raum geben müssten. Die EU werde den Kultursektor in den kommenden sechs Jahren mit rund 4,5 Milliarden Euro unterstützen.
16.32 Uhr: Indien lässt Corona-Impfstoff von Moderna zu
Indien hat den Corona-Impfstoff von Moderna zugelassen. Das Land habe einer einheimischen Firma eine Importzulassung für den Impfstoff des US-amerikanischen Herstellers gegeben, sagte der Chef der indischen Covid-Taskforce, Vinod Kumar Paul, bei einer Pressekonferenz in Neu Delhi. Moderna ist der vierte in Indien zugelassene Impfstoff.
In Indien wurde die Delta-Variante zuerst entdeckt, die im Zusammenhang mit einer heftigen zweiten Welle im April und Mai steht. Inzwischen nehmen dort die Fälle aber seit Wochen stark ab. Laut dem bekannten indischen Virologen T. Jacob John dürfte das hauptsächlich eine natürliche Ursache haben: So habe sich das Virus schnell verbreitet, wodurch immer weniger empfängliche Menschen übrig blieben. Dadurch sei die Welle abgeflaut. John geht basierend auf Berechnungen davon aus, dass während der beiden bisherigen Wellen in Indien insgesamt mindestens eine Milliarde der mehr als 1,3 Milliarden Menschen im Land Corona gehabt und dadurch einen gewissen Schutz hätten.
16.18 Uhr: Irland verschiebt geplante Corona-Lockerungen wegen Delta-Variante
Wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante hat nach mehreren anderen Ländern auch Irland geplante Corona-Lockerungen vorerst verschoben. "Wir sind in einem Rennen zwischen den Impfstoffen und dem Virus", sagte der irische Premier, Micheál Martin, heute in Dublin. "Und wir wollen alles dafür tun, dass die Impfstoffe gewinnen."
Der Anteil der als extrem ansteckend geltenden Delta-Variante soll sich offiziellen Schätzungen zufolge innerhalb kurzer Zeit von rund 20 auf etwa 50 Prozent der nachgewiesenen Corona-Fälle erhöht haben. Ursprünglich war für den 5. Juli geplant, dass die Innengastronomie wieder vollständig öffnen darf. Nun sollen ausschließlich Geimpfte und Genesene wieder im Restaurant speisen dürfen. Auch andere Veranstaltungen in Innenräumen wurden zunächst aufgeschoben.
- Wie gefährlich ist die Corona-Variante Delta? Possoch klärt!
16.01 Uhr: Bundesregierung: Impfzusage wird früher erfüllt
Die Bundesregierung rechnet damit, dass sie ihr Corona-Impfversprechen früher einlösen kann als geplant. Die Zusage, jedem bis zum Ende des Sommers im September ein Impfangebot machen zu können, werde bereits in der ersten Hälfte des Sommers, wahrscheinlich schon im Juli erfüllt, hieß es heute aus Regierungskreisen in Berlin. Noch im Juli werde man 17 bis 18 Millionen Erstimpfungen mit einem mRNA-Impfstoff anbieten können. Die Nachfrage sei wahrscheinlich mehr als gedeckt, hieß es weiter. Erstmals übersteige derzeit das Angebot in einigen Regionen die Nachfrage.
Die Infrastruktur der Corona-Impfzentren soll den Informationen zufolge über den 30. September hinaus in "abgespeckter Version" beibehalten werden. Es gehe dabei aber weniger um die "großen Tanker" wie Messehallen, sondern um "Schnellboote" wie die mobilen Impfteams. Diese würden im Herbst voraussichtlich für Auffrischungsimpfungen etwa in Pflegeeinrichtungen gebraucht.
- Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern
15.45 Uhr: Sputnik V zu rund 90 Prozent wirksam gegen Delta-Variante
Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V weist nach Hersteller-Angaben eine Wirksamkeit von rund 90 Prozent gegen die hochansteckende Delta-Variante auf. Diese Zahl basiere auf medizinischen Daten und Impf-Daten, sagt Denis Logunow, stellvertretender Direktor des Moskauer Gamaleya-Instituts, das das Vakzin entwickelt hat, laut der Nachrichtenagentur RIA.
Gegen den ursprünglichen Virusstamm hatten Forscher bei Sputnik V eine Wirksamkeit von 92 Prozent festgestellt.
15.27 Uhr: EU-Kommission nennt fünf vielversprechende Corona-Medikamente
Die EU-Kommission hat fünf Medikamente vorgestellt, mit denen bald Covid-19-Erkrankungen behandelt werden könnten. Die Kandidaten seien bereits weit in der Entwicklung und könnten schon im Oktober zugelassen werden, teilte die Brüsseler Behörde heute mit. Bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA laufen derzeit enstprechende Verfahren für die Medikamente.
Vier der Mittel enthalten sogenannte monoklonale Antikörper. Diese werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Ein weiteres Medikament mit dem Namen Olumiant reduziert die Aktivität des Immunsystems und soll eigentlich gegen Rheuma helfen. Die Hoffnung ist, dass die entzündungshemmende Wirkung auch bei schweren Covid-19-Verläufen hilft.
14.43 Uhr: Nach Massenansteckung von Schülern: Mallorca will keine Rabauken
Mallorca hat nach der Ansteckung von rund tausend spanischen Schülern mit dem Coronavirus bei Abiturfahrten eine klare Warnung an alle Besucher gerichtet. Wer sich danebenbenehmen und damit die Gesundheit und die Wirtschaft auf den Inseln gefährden wolle, solle lieber gleich zu Hause bleiben, sagte Regionalregierungschefin Francina Armengol. "Wer unsere Inseln besucht, muss sich ebenso verantwortungsvoll verhalten, wie das die Einheimischen tun", wurde sie am Dienstag von der "Mallorca Zeitung" zitiert. Junge Leute hatten sich mutmaßlich auf einer Fähre sowie bei Partys in Hotelzimmern und an Stränden sowie einem Konzert in der Stierkampfarena von Palma angesteckt, schrieb die Zeitung "El País".
Zuvor hatte die Inselgruppe der Balearen, zu denen neben Mallorca auch Ibiza, Menorca und Formentera gehören, bereits die Einreiseregeln für größere Gruppenreisen verschärft. Die Teilnehmer organisierter Gruppenreisen ab 20 Teilnehmern müssen künftig einen negativen PCR-Test vorlegen oder einen vollständigen Impfschutz nachweisen. Zudem sollen Clubs und andere Veranstaltungsorte strenger kontrolliert und fliegende Händler, die Partys im Freien nach der Sperrstunde ab 2.00 Uhr mit Alkohol versorgen, bekämpft werden.
14.32 Uhr: Griechenland beschließt mehr Freiheiten für Geimpfte
In Griechenland gibt es bald erhebliche Vorteile für Menschen, die vollständig gegen Corona geimpft sind. So dürfen vom 15. Juli an nur Geimpfte in Stadien gehen, müssen aber dabei dennoch eine Maske tragen. Zudem sollen Gastronomen, Kultur- und Freizeitbetriebe künftig selbst entscheiden dürfen, ob sie mehr Geimpfte zulassen oder aber "gemischte Räumlichkeiten" mit entsprechend weniger Gästen. Das teilte das Staatsministerium heute in Athen mit.
Man werde zwischen zwei Optionen differenzieren: Zwischen Räumlichkeiten, in denen nur vollständig Geimpfte oder Genesene zugelassen seien, und "gemischten Räumen", die auch von ungeimpften Menschen besucht werden könnten, die allerdings einen negativen Test vorweisen müssten, hieß es. Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe, Restaurants und Cafés könnten sich selbst entscheiden; Geschäfte wie Supermärkte und Apotheken hingegen können weiterhin von allen mit Maske besucht werden.
14.12 Uhr: Britische Regierung überprüft Pflicht zur Selbstisolation für Schüler
Die britische Regierung will ihre Regeln für die Pflicht zur Selbstisolation bei Schülern überprüfen, die in Kontakt mit Corona-Infizierten gekommen sind. Das sagte der britische Schul-Staatssekretär Nick Gibb heute im BBC-Fernsehen.
Bislang werden Kinder großzügig in Selbstisolation geschickt, wenn positive Corona-Fälle bei Schülern oder Lehrern auftreten. Doch die Kritik daran wächst. Offiziellen Statistiken zufolge nahmen zuletzt rund 280.000 Schüler wegen eines möglichen Kontakts mit Infizierten nicht am Unterricht teil. Die Infektionszahlen in Großbritannien steigen seit Wochen wieder an. Das wird vor allem auf die starke Ausbreitung der Delta-Variante zurückgeführt, die inzwischen mehr als 90 Prozent aller Neuinfektionen ausmachen.
14.04 Uhr: Söder: Bund muss Reiserückkehrer strenger kontrollieren
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Bund aufgefordert, bei den Kontrollen von Reiserückkehrern aus dem Sommerurlaub strikter die Test- und Quarantänepflichten zum Schutz vor Corona zu kontrollieren. "Die Weigerung des Bundes, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen, ist aus meiner Sicht nicht verständlich und ehrlich gesagt auch etwas enttäuschend", sagte Söder heute nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München.
"Die Testpflichten müssen eingehalten, müssen kontrolliert werden, das gilt für Busse, für Bahnen und für Flieger", betonte der bayerische Regierungschef. Bayern werde ein Konzept vorlegen, das auch eine umfassende Schleierfahndung beinhalte, mit der die Einhaltung der Testpflicht an den Grenzen zu Tschechien und Österreich überwacht werden soll. "Wir haben keine Lust, dass wir im September wieder da stehen, wo wir letztes Jahr waren", sagte Söder.
13.55 Uhr: Humanitäres EU-Aufnahmeprogramm durch Corona ausgebremst
Die Corona-Pandemie hat das humanitäre Aufnahmeprogramme der EU im vergangenen Jahr deutlich ausgebremst. Die Zahl der Flüchtlinge, die 2020 in europäische Staaten umgesiedelt wurden, ist im Vergleich zum Vorjahr um 58 Prozent zurückgegangen, wie aus einem heute veröffentlichten Bericht der EU-Asylagentur Easo hervorgeht. Die meisten der EU-Plus-Staaten, zu denen auch Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz gehören, hätten ihre Quoten nicht erfüllt.
Nach Deutschland wurden dem Bericht zufolge 1.685 Menschen aus Drittstaaten umgesiedelt - ein Rückgang um 66 Prozent. Der überwiegende Teil von ihnen kam aus Syrien. In dem EU-Programm erklären die Staaten, wie viele Flüchtlinge aus welchen Staaten sie freiwillig aufnehmen würden.
13.35 Uhr: Job-Portal bietet Stellen für Impfgegner und verbreitet Falschinformationen
Auf der Internetseite "impffrei.work" werben Unternehmen mit speziellen Stellengesuchen um Impfgegner und -skeptiker. Arbeitgeber stellen dort Inserate für "impffreie Arbeitsstellen" im deutschsprachigen Raum ein. Auch aus Bayern gibt es Stellenanzeigen, zum Beispiel für Physiotherapeutinnen, Kellner oder Elektrotechniker.
Das Job-Portal möchte laut Selbstauskunft "zum einen dem verantwortungsbewussten Unternehmen und Arbeitgeber eine Möglichkeit bieten, an ungeimpfte Arbeitnehmer einen Job zu vergeben und zum anderen dem bewussten Arbeitnehmer die Möglichkeit, einen impffreien Job zu finden".
Auf dem Jobportal werden außerdem gängige Falschbehauptungen über die Corona-Impfung verbreitet. Zum Beispiel wird behauptet, dass schwere gesundheitliche Schäden durch mRNA-Impfstoffe zu erwarten seien und Bestandteile der Impfung an Ungeimpfte übertragen werden könnten. Viele dieser Falschbehauptungen hat der #Faktenfuchs bereits widerlegt.
In Deutschland herrscht keine Corona-Impfpflicht, das bedeutet, eine Kündigung für Ungeimpfte ist nicht möglich. Arbeitgeber können ihre Beschäftigte nicht zum Impfen zwingen oder dazu, ihren Impf-Status preiszugeben. Es gelten aber Ausnahmen, zum Beispiel in medizinischen Berufen.
Der Dienstherr darf Angestellte, die ungeimpft sind oder die Auskunft darüber verweigern, aber an einem anderen Arbeitsort einsetzen, wenn es für ein Hygienekonzept notwendig ist. Wie die Situation bei einer Bewerbung und dem Bewerbungsgespräch aussieht, dazu gibt es noch keine Rechtssicherheit.
Wer hinter dem Job-Portal impffrei.work steht, ist nicht ersichtlich. Die Seiten-Betreiber geben kein Impressum an, obwohl für Vermittlungsportale in den meisten Fällen eine Impressumspflicht herrscht. Der oder die Betreiber werben auch um Spenden, die per Kryptowährung oder Kreditkarte gezahlt werden können. Impffrei.work war bereits Ziel von Hackerangriffen, die die Seite vorübergehend nicht erreichbar machten.
- Zum #Faktenfuchs: Enthalten Corona-Impfstoffe Zellen von Embryos?
13.12 Uhr: Kinderpornografie in Thailand boomt durch Corona
Kinderrechtler in Thailand sind alarmiert wegen des Anstiegs des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet während der Pandemie. "Der Lockdown macht es einfach, vor allem Minderjährige mit Handys im Alter zwischen 10 und 18 Jahren online sexuell zu missbrauchen. Ein Täter kann bis zu 200 Opfer anlocken", sagte Boom Mosby, Aktivistin und Gründerin der Kinderschutzorganisation HUG. Die Täter sprechen demnach Kinder und Jugendliche in den Sozialen Netzwerken an und bieten ihnen Bezahlung für pornografische Fotos.
Die wirtschaftliche Misere während des Lockdowns mache die Kinder zu leichten Opfern. Im ersten Coronajahr 2020 habe die Polizei 170.000 Hinweise auf Kinderpornografie im Netz erhalten, so Mosby. Das seien 40 Prozent mehr als 2019 gewesen. Eine ähnliche Entwicklung berichten Kinderschützer von den überwiegend katholischen Philippinen, die schon vor Corona als globaler Hotspot für Pädokriminalität galten.
13.01 Uhr: Schäuble: Corona ist Weckruf für mehr Reformen
Für Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) ist die Corona-Pandemie ein "Weckruf" für Deutschland, sich mehr Reformen zuzutrauen. Die Pandemie habe deutlich gemacht, in welch hohem Maße dies möglich sei, sagte der CDU-Politiker heute beim digitalen Deutschen Wirtschaftsforum in Hamburg. Konkret müssten der Katastrophenschutz und die Digitalisierung in der Bildung und der öffentlichen Verwaltung gestärkt werden. Zugleich sei deutlich geworden, wie schwer es ist, tiefgreifende Reformen ohne anhaltenden äußeren Druck durchzusetzen. Große Entscheidungen der Bundesrepublik seien in der Vergangenheit auch gegen aktuelle Mehrheiten getroffen worden, betonte Schäuble. Er persönlich plädiere für mehr Mut, den Menschen auch Dinge zu sagen, die sie nicht gerne hören. Die Wahlforscher und Kommunikationsexperten der Parteien befürworteten allerdings das Gegenteil, räumte der Bundestagspräsident ein.
12.50 Uhr: Millionen Australier im Lockdown - Angst vor Delta-Variante
Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Australien müssen immer mehr Landesteile in einen Lockdown. Mehr als zehn Millionen der insgesamt 25 Millionen Bürger seien jetzt von Ausgangsbeschränkungen betroffen, berichtete die Zeitung "The Australian" heute. Nach Sydney an der Ostküste und Darwin im Norden wurden auch in Perth an der Westküste und Brisbane im tropischen Queensland mehrere neue Fälle gemeldet. Bis auf wenige Ausnahmen müssen die Menschen dort nun zuhause bleiben. Zudem wurden wieder weitreichende Reisebeschränkungen innerhalb Australiens verhängt.
Die meisten Neuinfektionen gehen auf einen Fahrer aus Sydney zurück, der am 16. Juni positiv auf die Delta-Variante getestet wurde, die zuerst in Indien auftrat. Der Fahrer war nicht geimpft und soll auch keine Maske getragen haben. Es wird vermutet, dass er sich angesteckte, als er eine ausländische Flugzeugbesatzung am Flughafen von Sydney abholte.
Australien war bisher erfolgreich bei der Eindämmung von Clustern und verzeichnete weniger als 31.000 Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie. Aber die neuen Ausbrüche verdeutlichen, dass die Impfkampagne nicht rasch genug vorankommt. Nur 4,7 Prozent der Einwohner sind vollständig geimpft. Damit rangiere das Land auf dem letzten Platz der OECD-Staaten, monierte der Sender 9News.
- Zum Artikel "Delta-Variante: Gefahr aus dem Urlaub"
12.33 Uhr: Maas zu Gesprächen über Patentschutz für Corona-Impfstoffe bereit
Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich grundsätzlich zu Gesprächen über eine Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe bereiterklärt. "Ich finde, dass man grundsätzlich über die Aufhebung vom Impfstoffpatenten sprechen muss", sagte der SPD-Politiker am Dienstag beim G20-Außenministertreffen im italienischen Matera. Allerdings sei dies eine sehr formale und langwierige Diskussion. Deshalb müsse man "zweigleisig" vorgehen. Jetzt müsse es erstmal um die Verbesserung der Lieferketten und den Ausbau der Produktionsstätten in ärmeren Ländern gehen. "Im Moment hilft nur, was schnell geht", betonte Maas.
Die USA hatten die Aussetzung der Patente ins Gespräch gebracht, um die Produktion von Impfstoffen für ärmere Länder zu erhöhen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich mehrfach klar dagegen ausgesprochen - auch mit Rücksicht auf deutsche Impfstoffentwickler wie Biontech. Auch die EU-Kommission und Großbritannien sind gegen eine Aussetzung des Patentschutzes.
11.53 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Israel steigen weiter an
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel steigt weiter. Das Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, binnen 24 Stunden seien 283 neue Fälle gemeldet worden. Dies ist die höchste Zahl seit April. Die Zahl der Schwerkranken blieb mit 21 vorerst stabil, es gab auch seit mehreren Tagen keine neuen Todesfälle.
Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett betonte, sein Motto bleibe "Impfungen statt Lockdowns, Masken statt Beschränkungen". Trotz des jüngsten Anstiegs der Corona-Zahlen hatte das sogenannte Corona-Kabinett am Sonntag entschieden, zunächst keine neuen Beschränkungen zu verhängen.
11.45 Uhr: Südtirol will Impfgegner von Corona-Immunisierung überzeugen
Die Provinzregierung im norditalienischen Südtirol versucht im Kampf gegen die Krankheit Covid-19, zahlreiche Impfgegner von einer Immunisierung zu überzeugen. "Wir wussten, dass wir ein Gebiet sind, in dem die Ansichten von Impfgegnern verwurzelter sind. Man spürt den Einfluss des deutschsprachigen Raumes", sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher im Interview der Zeitung "Corriere della Sera". Nun müsse man einen kulturellen Kampf gewinnen. Der Zeitung zufolge hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung noch nicht die erste Impfung gegen die Viruskrankheit erhalten.
Südtirol war laut Kompatscher sehr gut in die Kampagne gestartet, was zeige, dass es logistisch perfekt funktioniere. Das Problem seien jetzt die Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren und die Jüngeren. Vor allem diejenigen, die zwar nicht ideologisch gegen eine Impfung seien, aber wegen der niedrigen Infektionszahlen damit warten wollten, müssten überzeugt werden. Die Regierung der autonomen Provinz hofft demnach auch, dass der sogenannte Grüne Pass Anreiz für viele sein wird, sich doch zu impfen. Das Zertifikat sei nämlich der Zugang für viele sportliche Aktivitäten oder Feste. Menschen erhalten es, wenn sie zum Beispiel nachweislich durchgeimpft oder negativ auf Corona getestet sind.
- Mehr Nachrichten und Hintergrundinfos zur Corona-Impfung
11.18 Uhr: Zypern gibt Impfung ab 16 Jahren frei
Um die Corona-Pandemie weiter einzudämmen, können sich auf Zypern ab Mittwoch auch 16- und 17-Jährige impfen lassen. Die Impfung könne jedoch nur nach einer schriftlichen Genehmigung der Eltern vorgenommen werden, teilte eine Sprecherin der zuständigen Behörde am Dienstag im Staatsrundfunk (RIK) mit.
Die zyprischen Gesundheitsbehörden prüfen derzeit, ob auch noch jüngere Menschen geimpft werden könnten, damit die Schulen im September ohne weitere Einschränkungen geöffnet werden, berichtete die größte zyprische Zeitung «Fileleftheros». Denn rund 30 Prozent der Neu-Infektionen seien in den vergangenen Wochen unter Jugendlichen registriert worden.
- Zum FAQ "Corona-Impfung für Kinder? Das gilt"
10.25 Uhr: Maas - Länder-Risikoeinstufung werden nur individuell getroffen
Die Corona-Risikoeinstufung von Ländern wird nach Angaben von Außenminister Heiko Maas individuell bleiben. "Wir wollen weg von diesen pauschalen Entscheidungen", sagt Maas vor dem G20-Außenministertreffen in Süditalien. "Dort, wo es positive Entwicklungen gibt, gibt es keinen Grund, Restriktionen aufrecht zu erhalten." Maas verteidigt zugleich die Einstufung Portugals und Russlands als Virusvariantegebiete mit weitreichenden Quarantäne-Auflagen für Reiserückkehrer. Eine solche Entscheidung werde auf Grundlage von Daten getroffen, die zeigten, dass dies unbedingt notwendig sei.
- Zum Artikel "Vorerst keine verschärften Corona-Regeln für Reiserückkehrer"
10.21 Uhr: Landkreis Altötting fehlen Impfwillige
17.000 Impfdosen sind dem Landkreis Altötting innerhalb der nächsten drei Wochen, bis KW29, versprochen. Doch das Landratsamt Altötting fürchtet, dass man darauf sitzen bleibt. Bereits am Wochenende habe es mehr Impfstoff als Impfwillige gegeben. "Uns gehen die Impflinge aus," heißt es aus dem Landratsamt. Momentan habe man auch "Null Leute auf der Warteliste". Um den Impfstoff allen zur Verfügung zu stellen, wird nun auf mehreren Ebenen reagiert:
Auch Bürgerinnen und Bürger aus anderen Landkreisen können sich im Impfzentrum Altötting impfen lassen. Dafür soll ab morgen ein eigenes Termin-Portal freigeschaltet werden. Auch Jugendliche ab 12 Jahren können sich nach telefonischer Registrierung beim Landratsamt impfen lassen. Zudem hat der Landkreis die Abstände zur Zweitimpfung verkürzt: Das gebe die Zulassung der Medikamente her, erklärt ein Sprecher im Landratsamt. Ab dem 10.Juli wird Biontech nach 3 Wochen (vormals sechs Wochen) zum zweiten Mal geimpft, Moderna nach 4 Wochen (vormals sechs Wochen) und Astrazeneca nach 9 Wochen.
- Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern
10.14 Uhr: Deutlich erhöhte Sterblichkeit in Pflegeheimen in ersten beiden Pandemiewellen
Die Sterblichkeit in Deutschlands Pflegeheimen ist während der ersten beiden Pandemiewellen deutlich angestiegen. So lag bereits rund drei Wochen nach Beginn des ersten Lockdowns im April vergangenen Jahres die Sterblichkeit um 20 Prozent höher als im Schnitt der Vorjahre, wie aus dem heute veröffentlichten Pflegereport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervorgeht.
In den ersten drei Monaten der zweiten Pandemiewelle von Oktober bis Dezember überstieg die Sterblichkeit das Vorjahresniveau um durchschnittlich 30 Prozent. In der Spitze lag die Übersterblichkeit demnach am Jahresende, in der Weihnachtwoche vom 21. bis 27. Dezember, sogar bei 80 Prozent. "Die Infektionsschutzmaßnahmen während der Pandemie reichten nicht aus, um die im Heim lebenden pflegebedürftigen Menschen ausreichend zu schützen", erklärte Antje Schwinger, Mitherausgeberin des Reports.
- Zum Artikel: "AOK-Studie: Höhere Sterblichkeit in Heimen während Corona-Wellen"
09.35 Uhr: Australien bietet Astrazeneca-Impfstoff allen Erwachsenen an
Die australische Regierung bietet den Corona-Impfstoff von Astrazeneca jetzt allen Erwachsenen an. Menschen unter 60 sollten sich zwar weiter bevorzugt mit dem Mittel von Biontech und Pfizer impfen lassen, doch Ärztinnen und Ärzte könnten auch ohne Sorge vor möglichen Haftungsfragen das Vakzin von Astrazeneca verabreichen, beschloss die Regierung. Damit soll die zäh angelaufene Impfkampagne in Schwung gebracht werden. Australien hatte Astrazeneca erst vor kurzem nur noch für Menschen über 60 empfohlen, nachdem im Mai eine 52-Jährige nach der Impfung mit dem Mittel an einem Blutgerinnsel im Gehirn gestorben war. Es war der zweite Fall dieser Art verglichen mit einem Todesfall nach einer Corona-Infektion in diesem Jahr.
Damit blieb für Menschen unter 60 in Australien nur noch der Impfstoff von Biontech und Pfizer. Doch hier kann das Angebot die Nachfrage nicht decken, während das Astrazeneca-Vakzin in Australien selbst hergestellt wird. In dem Land sind erst fünf Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Der leitende Gesundheitsbeamte Paul Kelly sagte zur jüngsten Entscheidung der Regierung, für Menschen unter 60 gelte weiter eine Präferenz für Biontech/Pfizer. Die Ärzte sollten mit ihren Patienten die persönlichen Risiken und den Nutzen einer Impfung besprechen.
09.30 Uhr: Braun offen für weitergehende Testpflicht für Reiserückkehrer
In der Debatte um schärfere Corona-Reiseregeln hat Kanzleramtschef Helge Braun sich offen für eine weitergehende Testpflicht für Rückkehrer gezeigt. Ungeimpfte sollten sich derzeit ohnehin zwei mal pro Woche testen lassen, sagte der CDU-Politiker im ZDF-"Morgenmagazin". "Das gilt natürlich ganz besonders für Reiserückkehrer aus aller Welt." Er sei zudem offen für "zusätzliche Tests, möglicherweise auch verbindlich". Auch die Einreiseanmeldung von Reisenden aus Risikogebieten solle intensiver kontrolliert werden. Mit Blick auf die gefährlichere Delta-Variante des Virus sagte der Kanzleramtschef: "Wir müssen Delta zurückdrängen."
Bund und Länder hatten sich am Montag nicht auf schärfere Regeln bei der Einreise oder Rückkehr nach Deutschland einigen können, obwohl mehrere Ministerpräsidenten dies gefordert hatten.
- Zum Artikel "Sommerurlaub in der Pandemie: Worauf man jetzt achten muss"
09.20 Uhr: Delta-Variante breitet sich auch in Frankreich aus
Die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich auch in Frankreich immer stärker aus. Sie mache inzwischen etwa 20 Prozent der Fälle aus und werde allmählich dominant, sagt der französische Gesundheitsminister Olivier Veran dem Radiosender France Info. In der vergangenen Woche machte die Mutante nach Schätzungen der Behörden noch neun bis zehn Prozent aus. Insgesamt sinken die Infektionszahlen aber ähnlich wie in Deutschland auch. Am Montag wurden 509 Neuinfektionen registriert.
- Zum Artikel "RKI schätzt: Jede zweite Neuinfektion bereits mit Delta-Variante"
09.17 Uhr: Städte und Gemeinden - Bundes-Notbremse bei Bedarf reaktivieren
Vor dem Auslaufen der Bundes-Notbremse am Mittwoch plädiert der Städte- und Gemeindebund bei Bedarf für eine Reaktivierung der bundeseinheitlichen Regeln. "Wenn die Infektionszahlen erneut stark steigen, sollte die Bundes-Notbremse wieder in Kraft gesetzt werden. Wir haben die Pandemie nicht überwunden und wissen nicht, welche Mutationen noch auf uns zukommen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Welt". Ähnlich äußerte sich der Städtetag: "Aktuell sind wir zum Glück mit den Inzidenzen weit von einer Bundes-Notbremse entfernt. Sie muss nur dann erneut installiert werden, falls die Zahl der Infektionen auch wegen neuer Virusvarianten bundesweit wieder stark steigt", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Zeitung. Bundeseinheitliche Regeln hätten bei sehr hohen Inzidenzen dazu beigetragen, dass die Menschen sie nachvollziehen konnten.
Die im April in Kraft getretene Bundes-Notbremse ist im Infektionsschutzgesetz längstens bis zum 30. Juni befristet. Kanzlerin Angela Merkel hatte Ende Mai gesagt, dass sie auslaufen könne. Aber: «Sollte sich etwas entwickeln durch Mutationen, was wir alles nicht hoffen, dann können wir das jederzeit reaktivieren.»
09.05 Uhr: Hohe Schäden durch Subventionsbetrug in der Pandemie
Erstmals seit 2017 ist die Anzahl der polizeilich erfassten Fälle von Wirtschaftskriminalität wieder gestiegen. Im Berichtsjahr 2020 registrierte die Polizei in Deutschland 49.174 Wirtschaftsdelikte (2019: 40.484 Fälle), was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 21,5 Prozent entspricht. Dies geht aus dem heute vom Bundeskriminalamt veröffentlichten Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität hervor.
Zum größten Teil lässt sich der Anstieg der Gesamtfallzahlen auf die Entwicklung im Bereich des Subventionsbetrugs zurückführen. Das neue Phänomen der missbräuchlichen Beantragung bzw. Inanspruchnahme von sogenannten "Corona-Soforthilfen" führte im Berichtsjahr 2020 zu einem sprunghaften Anstieg der Fallzahlen im Bereich des Subventionsbetrugs auf 7.585 Fälle (2019: 318 Fälle). Mit der Auszahlung von betrügerisch erlangten "Corona-Soforthilfen" im Jahr 2020 ist ein Schaden von insgesamt 151,3 Millionen Euro entstanden.
- Zum Artikel: Bundeskriminalamt: Wirtschaftskriminalität steigt in Pandemie
09.01 Uhr: Patientenschützer mahnen mehr Impfungen bei Pflegepersonal an
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz bemängelt eine zu geringe Impfbereitschaft beim Pflegepersonal. Mindestens 80 Prozent des Pflegepersonals müsse geimpft sein, um das Virus aus den Einrichtungen herauszuhalten, sagte Vorstand Eugen Brysch sagte am Dienstag im Inforadio des rbb. Dies sei aber nicht der Fall."Wir erleben, dass beim Altenpflegepersonal die Impfbereitschaft nicht besonders hoch ist. Und das macht große Sorgen, da müssen wir dringend nacharbeiten", sagte Brysch. Eine Impfpflicht halte er für den falschen Weg. "Aber sollte es tatsächlich so sein, dass wir nur eine Impfbereitschaft haben in einigen Einrichtungen von unter 50 Prozent, dann wird es uns nicht gelingen, das Virus möglichst aus der Einrichtung herauszuhalten."Bei Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen sei die Impfbereitschaft deutlich höher als beim Pflegepersonal, fügte der Patientenschützer hinzu.
- Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland
08.55 Uhr: Seehofer hält EM-Zuschauerpläne für "unverantwortlich"
Bundesinnenminister Horst Seehofer hat die Zuschauerpolitik bei der Fußball-EM deutlich kritisiert. Die Pläne, für das Achtelfinal-Duell zwischen England und Deutschland 45.000 Fans im Londoner Wembley-Stadion zuzulassen, hält der CSU-Politiker für "unverantwortlich". Stattdessen forderte Seehofer, der sich in der Süddeutschen Zeitung äußerte, angesichts steigender Coronazahlen in Großbritannien, die Zuschauerzahlen "deutlich nach unten zu korrigieren".
- Zum Artikel "EM und Olympia trotz Corona: Die Macht der Sportverbände"
08.35 Uhr: Kanzleramtschef Braun verteidigt Quarantäne-Pflicht für Geimpfte
Kanzleramtsminister Helge Braun hat die 14-tägige Quarantäne-Pflicht für geimpfte Reiserückkehrer aus Virusvarianten-Gebieten verteidigt. "Wenn eine neue Variante auftritt, braucht es relativ lange, um sicherzugehen, wirkt der Impfstoff", sagt der CDU-Politiker im ZDF-Morgenmagazin. Die zweite Frage sei, ob die Geimpften die Krankheit weiter übertragen könnten. "Daher ist es bei Virus-Varianten wichtig, dass auch Geimpfte in Quarantäne gehen." Braun erklärte zudem, die Ständige Impfkommission (Stiko) prüfe derzeit, ob es sinnvoll sei, die Zweitimpfung vorzuziehen, um die hochansteckende Delta-Variante des Corona-Virus einzudämmen. "Das Fachgremium wie die Stiko ist das richtige, um so etwas zu beurteilen."
08.20 Uhr: Rotes Kreuz warnt wegen Delta-Variante vor Katastrophe in Indonesien
In Indonesien warnt das Rote Kreuz wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. "Jeden Tag sehen wir, wie diese Delta-Variante Indonesien näher an den Rand einer Covid-19-Katastrophe treibt", sagte Jan Gelfand, Leiter der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) in dem südostasiatischen Land. Daher müsse der Zugang zu Impfstoffen verbessert werden. Krankenhäuser in mehreren besonders betroffenen Regionen melden bereits eine Überlastung, auch in der Hauptstadt Jakarta ist die Lage kritisch. In den vergangenen Tagen verzeichneten die Behörden tägliche Rekordzahlen von mehr als 20.000 Neuinfektionen.
- Zum Artikel "Delta-Variante: Ärztekammer warnt vor riskanten Reisezielen"
08.16 Uhr: Deutsche Firmen wollen wieder mehr Jobs schaffen
Mit dem Abflauen der Corona-Krise in der Wirtschaft suchen die deutschen Unternehmen verstärkt neue Mitarbeiter. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer dazu stieg von Mai auf Juni kräftig um 3,5 auf 103,7 Punkte, wie das Münchner Forschungsinstitut mitteilte. "Die Öffnungen und die boomende Industrie heizen die Nachfrage nach Arbeitskräften an." Im Verarbeitenden Gewerbe setzte sich der Anstieg des Beschäftigungsbarometers fort. Demnach haben Betriebe im Maschinenbau und in der Elektroindustrie sehr expansive Beschäftigungspläne.
Auch im Dienstleistungssektor habe die Arbeitskräftenachfrage einen deutlichen Sprung nach oben gemacht, erklärte das Ifo-Institut. Insbesondere Personaldienstleister suchten neues Personal. Auch der von der Virus-Pandemie arg gebeutelte Handel gehe vorsichtig in die Offensive bei Neueinstellungen. "Und auf dem Bau gibt es weiterhin eine leicht positive Tendenz bei der Beschäftigung."
07.35 Uhr: Holetschek fordert Maskenpflicht in EM-Stadien ein
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert angesichts der sich ausbreitenden Corona-Delta-Variante eine Einhaltung der Maskenpflicht bei den Spielen der Fußball-Europameisterschaft. "Die Maske ist wichtig", sagt der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. Daher würden der DFB und die UEFA aufgefordert, die Maskenpflicht durchzusetzen. Er sei vor besorgt, dass etwa im Wembley-Stadion in London beim Spiel England gegen Deutschland 45.000 Zuschauer zugelassen seien. Für Reiserückkehrer fordert Holetschek zudem "konsequente" Kontrollen von Testergebnissen und Quarantänen ein. Um die Ausbreitung der sich rasch ausbreitenden Corona-Variante einzudämmen, sei aber der vollständige Impfschutz das geeignetste Mittel.
06.50 Uhr: Portugal und Russland sind Virusvariantengebiete
Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sind Portugal und Russland seit Dienstag um Mitternacht als Virusvariantengebiete eingestuft. Damit gilt ein weitgehendes Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine strikte 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht durch einen Test verkürzt werden kann und auch für vollständig Geimpfte und Genesene gilt.
Mit Portugal wird erstmals seit Wochen wieder ein EU-Land in die höchste Risikokategorie eingestuft. Die Entscheidung trifft auch deutsche Touristen. Die besonders beliebte Küstenregion Algarve war bisher noch nicht einmal in die niedrigste Risikokategorie eingestuft.
Mit der Einstufung Portugals und Russlands steigt die Zahl der Virusvariantengebiete von 14 auf 16. In Europa ist sonst nur noch Großbritannien betroffen. Die anderen Virusvariantengebiete liegen in Asien, Afrika, und Lateinamerika.
- Zum Artikel "Coronavirus in Portugal: Vom Musterland zum Virusvariantengebiet"
06.24 Uhr: Kinderärzte widersprechen Lauterbach bei Kinder-Impfung
Kinder- und Jugendärzte haben sich in der Debatte um Risiken durch die Delta-Variante für Kinder hinter die Beurteilung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gestellt. "Diese hat prinzipiell die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren nur bei bestimmten Vorerkrankungen empfohlen", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, der "Rheinischen Post". "Daran ändert nach aktuellem Wissensstand auch die Delta-Variante nichts", sagte der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln der Zeitung. "Ich schätze die Gesundheitsrisiken durch eine Corona-Infektion für Kinder und Jugendliche derzeit als so gering ein, dass auch Abwarten auf neue Erkenntnisse zur Impfung eine Option für zögerliche Menschen sein kann", sagte er. Die Sterblichkeitsrate und Erkrankungsschwere von Kindern und Jugendlichen nach einer Corona-Infektion seien ähnlich niedrig wie bei der saisonalen Grippe. Bislang gebe es keine Hinweise darauf, dass die Delta-Variante das ändere.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte zuvor die Stiko angesichts der starken Ausbreitung der Delta-Variante in vielen Ländern aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für die Corona-Impfung von Kindern zu überdenken. Der Epidemiologe warnte, dass die Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante zu riskant sei. Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für Zwölf- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen.
05:04 Uhr: Kommunen dringen wegen Delta-Variante auf schnelle Umrüstung der Schulen
Angesichts der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus dringt der Städte- und Gemeindebund auf eine schnelle Umrüstung der Schulen. "Mit Blick auf die Zeit nach den Sommerferien müssen in den Schulen schnellstmöglich die notwendigen organisatorischen und räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um eine erneute Schließung zu verhindern", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe." Dies ist umso dringlicher, als dass der überwiegende Teil der Kinder nicht unter die Impfempfehlung der Stiko fällt", sagte Landsberg den Blättern. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission würde das Problem auch nur teilweise lösen, da für Schülerinnen und Schüler unter zwölf Jahren und auch für Kita-Kinder noch kein Impfstoff zugelassen worden sei, fügte er hinzu. Um die Hygienemaßnahmen an den Schulen effektiv umzusetzen, brauchten die Kommunen als Schulträger eine Finanzierungszusage durch Bund und Länder, forderte Landsberg.
- Nachrichten und Hintergrundinfos zu Schule in der Corona-Krise
04.25 Uhr: RKI meldet 404 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 5,4
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 404 neue Positiv-Tests. Das sind 51 weniger als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 5,4 von 5,6 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 57 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.819 Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.
03.55 Uhr: Neuseeland öffnet Reiseverkehr mit Teilen Australiens wieder
Neuseeland hebt die Corona-Restriktionen in Wellington auf und nimmt den quarantänefreien Reiseverkehr mit Teilen Australiens wieder auf. Die sogenannte Reise-Blase ("Travel-Bubble") werde mit Südaustralien, Australisches Hauptstadtterritorium (ACT), Tasmanien und Victoria ab dem 5. Juli wieder aufgenommen, erklärt die neuseeländische Regierung. Die Coronavirus-Beschränkungen in Wellington werden ab Dienstag Mitternacht gelockert.
00.00 Uhr: Kretschmann - Bilder voller Fußball-Stadien bei EM sind unverantwortlich
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann warnt angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante eindringlich vor einer weiteren Lockerung der Corona-Regeln für die Fußball-Europameisterschaft (EM). "Die UEFA und der DFB müssen dringend dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden. Der Plan, jetzt noch mehr Leute in die Stadien zu lassen, wie in Wembley, ist unverfroren", sagt Kretschmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). Schon die bisherigen Bilder von der Fußball-EM vermittelten den Eindruck, dass die Pandemie vorbei sei. "Das ist ein absolut falsches Signal." Bei den Spielen in Ungarn oder Dänemark seien die Stadien "knallvoll" gewesen, die Zuschauer hätten weder Abstand zueinander gehalten, noch Masken getragen. Das sei verantwortungslos, denn jedes dieser Spiele könne so zum Superspreader-Event werden. "Dieser Leichtsinn macht mich fassungslos." Eigentlich sei es nicht zu verantworten, die Halbfinal-Spiele und das Endspiel der EM in Großbritannien stattfinden zu lassen, wo sich die Delta-Variante des Corona-Virus verbreitet. "Wenn sie stattfinden, geht das nur mit harter Einhaltung der Regeln und der Abstände."
- Zum Artikel "Infektiologe: EM-Finale mit 60.000 Fans verantwortungslos"
Montag, 28. Juni 2021
22.25 Uhr: Lauterbach fordert klare Regeln für Reiserückkehrer
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die hohen Zuschauerzahlen bei den Spielen zur Fußball-Europameisterschaft kritisiert und gleichzeitig für klare Regeln bei Reiserückkehrern plädiert. "Wir haben einen Super-Sommer, der steht auch nicht zur Disposition. Die Frage ist, wie wird der Herbst?", sagt Lauterbach im Fernsehsender phoenix. Große Menschenansammlungen müssten vermieden werden, insbesondere dort, wo die Delta-Virusvariante grassiere. "40.000 Zuschauer bei einem Fußballspiel halte ich für nicht vertretbar", erklärt der Gesundheitspolitiker. Jetzt gelte es aufzupassen, dass man vom Virus nicht kalt erwischt werde. "Wir müssen mit einer schwierigen Lage im Herbst rechnen. Covid ist nicht weg und Delta wird nicht die letzte Variante gewesen sein." Aber durch die Impfungen könne man optimistischer in die Zukunft schauen: "Wir werden eine vierte Welle bekommen, aber keine dramatische vierte Welle. Wir müssen im Herbst nicht nochmal in den Lockdown."
21.26 Uhr: Fast 154 Millionen US-Bürger vollständig geimpft
In den USA sind inzwischen fast 154 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 324 Millionen Dosen verabreicht worden. Über 179 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.
21.09 Uhr: G20-Außenminister beraten über Pandemiebekämpfung
Die Außenminister der G20-Staaten beraten am Dienstag im süditalienischen Matera über die Bekämpfung der Corona-Pandemie, den Klimaschutz und Hilfen für Afrika. Der Gruppe wirtschaftsstarker Länder aller Kontinente gehören unter anderen die USA, China, Russland und Deutschland an. Das Treffen dient der Vorbereitung des G20-Gipfels Ende Oktober in Rom.
Bundesaußenminister Heiko Maas sagte vor den Beratungen, es werde darum gehen, wie man der Weltwirtschaft nach Corona wieder auf die Beine helfen könne.
20.51 Uhr: Corona-Infektionen nach Heimkehr finnischer Fans aus St. Petersburg
In den vergangenen Tagen waren immer wieder Fälle von Corona-Infektionen nach dem Besuch von EM-Spielen bekannt geworden. Die finnischen Behörden teilte mit, dass mittlerweile fast 300 Zuschauer des Spiels Finnland gegen Belgien am Montag vergangener Woche in St. Petersburg positiv auf Corona getestet worden seien. Die Behörden riefen erneut alle Besucher des Spiels auf, sich testen zu lassen und sich nach ihrer Rückkehr nach Finnland mindestens 72 Stunden lang zu isolieren. Da die Rückkehr von rund 3.000 finnischen Fans am Dienstag Staus an den Landesgrenzen verursacht hatte, waren örtlichen Medien zufolge knapp 800 Heimkehrer ohne Corona-Tests ins Land gelassen worden.
Angesichts der in Großbritannien grassierenden Delta-Variante des Coronavirus hat der stellvertretende EU-Kommissionspräsident Margaritis Schinas den europäischen Fußballverband Uefa aufgerufen, die Ausrichtung der letzten EM-Spiele in London zu überdenken. Er "persönlich" finde es nicht sinnvoll, die Halbfinalspiele am 6. und 7. Juli und das Endspiel am 11. Juli im Londoner Wembley-Stadion stattfinden zu lassen, sagte Schinas vor dem EU-Parlament in Brüssel.
In Großbritannien gehen mittlerweile rund 95 Prozent der Corona-Neuinfektionen auf die deutlich ansteckendere Virus-Variante Delta zurück. Die Ansteckungsrate im Vereinigten Königreich ist vier Mal höher als im EU-Schnitt. Die britische Regierung hat Forderungen nach einer Verlegung der letzten EM-Spiele in ein anderes Land jedoch eine Absage erteilt. Zu den Halbfinalspielen und zum Finale sollen jeweils 60.000 Besucher ins Wembley-Stadion zugelassen werden.
20.45 Uhr: Curevac kündigt Ergebnisse der Impfstoffstudie an
Der Vorstandsvorsitzende des Tübinger Impfstoffentwicklers Curevac, Franz-Werner Haas, rechnet sehr bald mit finalen Ergebnissen der zulassungsrelevanten Studienphase. "Es wird nicht länger als eine Woche oder zehn Tage dauern. Wir rechnen kurzfristig mit den Ergebnissen", sagte Haas bei einer Pressekonferenz mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Curevac hatte kürzlich bekanntgegeben, dass sein Corona-Impfstoffkandidat der ersten Generation nach einer vorläufigen Auswertung über eine Wirksamkeit von rund 47 Prozent verfügt. Damit wäre der Impfstoff deutlich weniger wirksam als andere Impfstoffe. Die Mitteilung hatte für einen deutlichen Rückgang des Börsenkurses und Enttäuschung bei Politikern gesorgt.
Karliczek sagte, man hätte sich gewünscht, dass die aktuellen Zwischenergebnisse besser ausgefallen wären. Es sei richtig, auf die mRNA-Technologie zu setzen, um die Souveränität in Europa zu erhalten im Vergleich zu China und den USA. Es gehe auch um strategische Investitionen im internationalen Wettbewerb. Der Bund war im vergangenen Jahr über die Aufbaubank KfW mit 300 Millionen Euro bei Curevac eingestiegen und hält laut KfW damit einen Anteil von 16 Prozent. Aus einem Sonderförderprogramm stehen Curevac rund 250 Millionen Euro zur Verfügung.
20.28 Uhr: Kritik an UEFA wächst zunehmend
Vor dem Klassiker zwischen England und Deutschland vor 45.000 Fans in London wächst die Kritik an der Zuschauer-Politik der UEFA in Pandemie-Zeiten. Auch 2.000 Fans aus Deutschland werden mit dabei sein. Bei der Landung der deutschen Fußballer in London waren ebenfalls die Corona-Sorgen im Gepäck und die Kritik längst da. Robin Gosens brachte beides zum Ausdruck. "Über 40.000 Zuschauer im Stadion im einzigen Land in Europa, wo die Inzidenzen hoch sind. Das macht es für uns nicht ungefährlich", sagte der Nationalspieler. "Für das Gesamtbild ist es sicher alles andere als optimal." Vor dem EM-Achtelfinale der Deutschen am Dienstag im Wembleystadion gegen England sehen auch zahlreiche Politiker und Gesundheitsexperten die generelle Zuschauer-Politik der Europäischen Fußball-Union (UEFA) als suboptimal.
20.11 Uhr: Gesundheitsminister sehen Schwerpunkt künftig bei mobilen Impfteams
Bei der Immunisierung der Bevölkerung soll der Schwerpunkt laut Gesundheitsministerkonferenz (GMK) künftig zunehmend auf mobilen Impfteams liegen. Die Länder würden aber selbst über die künftige Infrastruktur des Impfangebots entscheiden, teilt die GMK nach einer Videokonferenz mit. Bei Bedarf könnten die Länder auch einzelne Impfzentren weiter betreiben. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte einen Erhalt der Impfzentren gefordert. Nordrhein-Westfalen will die Impfzentren Ende September schließen.
Der bayerische Gesundheitsminister und Chef der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), sagte: "Wir kommen bald in eine Situation, in der der Großteil der impfwilligen Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft sein wird. Auf dem Weg dahin waren die Impfzentren eine tragende Säule der nationalen Impfstrategie".
20.03 Uhr: Luftfahrtbranche warnt vor Chaos rund um EU-Impfpass
Europas größte Fluggesellschaften und Airports warnen vor Chaos rund um den EU-Impfpass. Das digitale Zertifikat, mit dem Reisende über einen QR-Code eine Voll-Impfung, eine überstandene Covid-19-Erkrankung oder einen negativen Corona-Test nachweisen können, soll von Donnerstag an für Reisen innerhalb der EU gelten. Doch ein Flickenteppich an Regelungen für die Kontrollen gebe Anlass zur Sorge, schrieben der Flughafen-Verband ACI und Airline-Branchenorgansiationen wie IATA in einem Brief an die EU-Staats- und Regierungschefs. "Angesichts des steigenden Passagieraufkommens in den kommenden Wochen ist das Risiko von Chaos an europäischen Flughäfen real." Die Verbände fordern, die Kontrolle der QR-Codes und die Erfassung von Passagieren zur Kontaktnachverfolgung müsse schon vor den Flughäfen geschehen.
19.06 Uhr: Jede zweite Neuinfektion mit Delta-Variante
Die ansteckendere Delta-Variante greift in Deutschland immer mehr um sich. Sie mache mittlerweile einen Anteil von mindestens 35 Prozent an untersuchten Proben aus, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Zuvor hatten auch mehrere Medien darüber berichtet. Da die Daten bereits einige Tage alt seien, sei der Anteil derzeit tatsächlich sogar auf rund 50 Prozent zu schätzen. Offiziell veröffentlicht das RKI die neuen Angaben zu den Virusvarianten-Anteilen stets am Mittwochabend.
Delta sei noch ansteckender als Alpha. Die Variante verbreite sich vor allem in der ungeimpften Bevölkerung. Wieler hatte bereits gesagt, dass die Fallzahlen deshalb voraussichtlich wieder steigen werden. Dass die bundesweite 7-Tage-Inzidenz rückläufig ist, erklärten Experten zuletzt mit dem deutlichen Rückgang der Fallzahlen durch die bisher vorherrschende Alpha-Variante. In der zweiten Juni-Woche hatte der Delta-Anteil nach den jüngsten RKI-Zahlen in Deutschland schon bei 15 Prozent gelegen. Betroffen von der Delta-Variante sind den Experten zufolge im Moment vor allem Menschen unter 60 Jahren. Die meisten Ansteckungen passierten dabei im privaten Haushalt.
19.01 Uhr: Mallorca verschärft Einreiseregeln für Gruppen
Nach der Ansteckung von rund tausend Schülern mit dem Coronavirus bei Abiturfahrten auf Mallorca hat die Regionalregierung der Balearen eine Verschärfung der Einreiseregeln für große Gruppen beschlossen. Die Teilnehmer von organisierten Gruppenreisen müssen künftig einen negativen PCR-Test vorlegen oder einen vollständigen Impfschutz nachweisen, wie die Regierung der spanischen Mittelmeer-Region in Palma mitteilte. Das werde künftig für Gruppen ab 20 Personen gelten, die Mallorca, Ibiza, Menorca oder Formentera besuchen, hieß es.
Allein in Madrid wurden bisher 493 Ansteckungen von Jugendlichen registriert, die Mitte Juni auf Klassenfahrt auf Mallorca waren, wie die Regionalregierung mitteilte. Besonders viele Fälle wurden unter anderem auch im Baskenland, Valencia, Galicien und Katalonien verzeichnet. Die Zahlen steigen täglich. Es wird vermutet, dass sehr viele der betroffenen jungen Leute mit ein und derselben Fähre von Valencia nach Mallorca fuhren. Andere kamen vermutlich erst auf der Insel miteinander in Kontakt. Alle Schüler hätten sich mit der Alpha-Variante des Virus infiziert, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, hieß es.
Die Corona-Zahlen waren in Spanien monatelang nahezu kontinuierlich zurückgegangen. Seit einigen Tagen steigt allerdings die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Montag durchbrach sie nach langer Zeit wieder die Marke von 50. Sorgen bereitet in Spanien unter anderem auch die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus im Nachbarland Portugal.
18.50 Uhr: Steinmeier spricht über Corona-Pandemie
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich mit anderen deutschsprachigen Staatsoberhäuptern getroffen, um mit ihnen über den Umgang mit der Corona-Pandemie zu sprechen. Steinmeier begrüßte die Staatsoberhäupter von Belgien, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz in Potsdam zu informellen Gesprächen. Ein Thema waren die unterschiedlichen Erfahrungen mit der Corona-Krise. Dabei herrschte laut Teilnehmerkreisen Einigkeit, dass es richtig gewesen sei, europaweit gemeinsam zu handeln. Zugleich wurde betont, dass die Schweiz bei der Beschaffung von Impfstoffen schneller als die Europäische Union (EU) verhandelt habe. Steinmeier warb demzufolge dafür, die Entscheidungsprozesse in der EU zu beschleunigen. Generell sei eine aktive Aufarbeitung des Umgangs mit der Krise notwendig.
Zu dem Treffen im Bayrischen Haus im Potsdamer Wildpark kamen neben Steinmeier Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein und Erbprinzessin Sophie, König Philippe von Belgien und Königin Mathilde, Großherzog Henri von Luxemburg, der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Ehefrau Doris Schmidauer sowie der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin und Ehefrau Caroline. Erbprinz Alois nimmt seit 2004 die Aufgaben des Staatsoberhaupts von Liechtenstein wahr. Nach Angaben des Bundespräsidialamtes sollte es bei den Gesprächen auch um aktuelle politische Fragen in den jeweiligen Ländern und in Europa gehen. Für den Abend war ein gemeinsames Essen geplant. Die Staatsoberhäupter der Länder, in denen Deutsch gesprochen wird, treffen sich jedes Jahr an wechselnden Orten. In diesem Jahr ist Deutschland an der Reihe. Im vergangenen Jahr fiel die Begegnung wegen der Corona-Pandemie aus.
18.17 Uhr: Schweden animieren Fans in Großbritannien
Dass ihre Fans zum EM-Achtelfinale gegen die Ukraine wegen der strengen Corona-Regeln nicht nach Schottland einreisen können, stößt den Schweden übel auf. "Es ist merkwürdig, dass man Spiele dort austrägt, wo keine ausländischen Fans einreisen können", sagte Nationaltrainer Janne Andersson vor dem K.o.-Duell am Dienstag in Glasgow. "Für mich ist das eine falsche Entscheidung."
Innenverteidiger Victor Lindelöf startete daher via Social Media einen Aufruf: "An alle Schweden, die in Großbritannien leben: Wir brauchen euch. Lasst uns Glasgow gelb und blau färben". Die Partie gegen die Ukraine gehen "Blagult" mit "großem Respekt" an, wie Sebastian Larsson versicherte. Kritik an der defensiven Spielweise des Siegers der Gruppe E wies der Kapitän zurück: "Manchmal hatten wir wenig den Ball, aber es geht um den Erfolg, es geht darum, Spiele zu gewinnen. Wir tun, was dafür nötig ist und stellen uns auf das ein, was der Gegner macht". Pause», erklärte Andersson.
17.48 Uhr: Reiseverbände warnen vor Rückkehr zu Quarantänepflicht
Die Reisewirtschaft stemmt sich gegen eine erneute generelle Quarantänepflicht bei Auslandsreisen als Mittel im Kampf gegen Corona. "Unsere Forderung ist, dass die Politik das Reisen nicht wieder stigmatisiert. Pauschalreisen sind nicht für steigende Covid-Infektionszahlen verantwortlich", sagte die Sprecherin des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Kerstin Heinen, mit Blick auf das Spitzentreffen der Branche mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Dienstag: "Die Regelung, auf Quarantänepflicht für Reisende aus Risikogebieten bei einem negativen Corona-Test zu verzichten, muss bleiben."
Diese Regelung gilt bei Covid-Inzidenzen von 50 bis 200. Bei Virusvariantengebieten greift eine zweiwöchige Quarantänepflicht, auch für Geimpfte - die Bundesregierung verhängte sie über Portugal als erstes Urlaubsland ab Dienstagnacht. Forderungen nach einer Verschärfung der erst im Mai gelockerten Regeln wurden in der Politik laut. Der DRV will an der Auflage für Virusvariantengebiete nicht rütteln, fordert aber, nicht ein gesamtes Reiseland so einzustufen. Denn auch die portugiesische Insel Madeira ist von der Anordnung betroffen, obwohl die Inzidenz dort niedrig und die Region Lissabon Schwerpunkt des Infektionsgeschehens ist.
- Zum Artikel: "Delta-Variante: Gefahr aus dem Urlaub"
17.42 Uhr: G20-Außenminister beraten über Pandemiebekämpfung
Die Außenminister der G20-Staaten beraten am Dienstag im süditalienischen Matera über die Bekämpfung der Corona-Pandemie, den Klimaschutz und Hilfen für Afrika. Der Gruppe wirtschaftsstarker Länder aller Kontinente gehören unter anderen die USA, China, Russland und Deutschland an. Das Treffen dient der Vorbereitung des G20-Gipfels Ende Oktober in Rom.
Bundesaußenminister Heiko Maas sagte vor den Beratungen, es werde darum gehen, wie man der Weltwirtschaft nach Corona wieder auf die Beine hefen könne. Außerdem werde der Blick bei der Pandemiebekämpfung nach vorne gerichtet: "Jetzt ist die Zeit, die globalen Gesundheitsstrukturen für die kommende Gesundheitskrise fit zu machen."
17.36 Uhr: EU-Kommission will Fluggastrechte in Corona-Krise stärken
Wessen Flug in der Corona-Pandemie annulliert wurde, soll nach Ansicht der EU-Kommission deutlich leichter an sein Geld kommen als bisher. Die Brüsseler Behörde veröffentlichte eine Liste mit entsprechenden Forderungen an die Fluggesellschaften. Darin werden die Airlines unter anderem aufgefordert, Rückerstattungen in Form eines Gutscheins nicht als einzige Wahl anzupreisen und Verzögerungen bei der Rückzahlung zu vermeiden. Außerdem erwäge man neue Regeln mit Blick auf kommenden Krisen, sagte Verkehrskommissarin Adina Valean.
Zu dem Forderungskatalog habe man sich nach etlichen Beschwerden von Verbraucherinnen und Verbrauchern entschieden, so die Kommission. Verbindliche Vorgaben sind darin nicht enthalten. Der Grünen-Europaabgeordnete Rasmus Andresen begrüßte die Initiative. Gerade angesichts der Unsicherheiten für die kommende Urlaubssaison wegen der Delta-Variante des Coronavirus brauche man einen starken Schutz für Verbraucherinnen und Verbraucher.
17.11 Uhr: Sonderkontrollen für Flüge aus Portugal in Frankfurt
Angesichts des Anstiegs von Corona-Infektionen der Delta-Variante wird es von Dienstag an Sonderkontrollen der Bundespolizei am Frankfurter Flughafen von Reisenden aus Portugal geben. "Morgen erwarten wir acht Flüge aus Portugal, die wir aufgrund des Schengenstatus mit Sonderkontrollen am Gate oder am Flugzeug direkt abdecken werden", sagte ein Sprecher der Bundespolizei am größten deutschen Verkehrsflughafen. Portugal und Russland stehen von Mitternacht an auf der Liste der dann 15 Staaten, die als Virusvariantengebiete gelten.
Bei der Einreise aus Risiko- und Hochinzidenzgebieten müssen die Passagiere eine Digitale Einreiseanmeldung sowie einen Nachweis über einen negativen Corona-Test vorlegen. Alternativ genügt ein Impf- oder Genesenennachweis. Bei einem vorangegangenen Aufenthalt in einem Virusvariantengebiet hingegen ist ein Impf- oder Genesenennachweis nicht ausreichend. In diesen Fällen ist nach Angaben der Bundespolizei bei der Einreise ein gültiger, anerkannter und negativer Testnachweis mitzuführen. Als Virusvariantengebiete gelten Brasilien, Botsuana, Südafrika, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia,Nepal, Sambia, Simbabwe, Uruguay, Großbritannien, Portugal und Russland.
Die meisten Flugverbindungen bestehen dabei aus Großbritannien und Portugal. So gibt es derzeit wöchentlich 159 Flugverbindungen zwischen Frankfurt und Portugal, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Frankfurt.
16.56 Uhr: Corona-Regeln für Reiserückkehrer werden nicht verschärft
Auf Reisende kommen vorerst keine schärferen Corona-Regeln bei der Einreise oder Rückkehr nach Deutschland zu. Das ist das Ergebnis von Beratungen von Bund und Ländern, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Demnach soll die geltende Einreiseverordnung nicht kurzfristig geändert werden. Mehrere Ministerpräsidenten hatten schärfere Bestimmungen gefordert, um eine erneute Verschärfung der Corona-Lage zu verhindern.
Der Bund hatte sich für konkrete Vorschläge für eine verbesserte Einreiseverordnung offen gezeigt. Nur Mecklenburg-Vorpommern habe aber einen konkreten Vorschlag gemacht, hieß es. Diesem Vorschlag zufolge sollte ab einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in 7 Tagen in einer Region wieder eine fünftägige Mindestquarantäne eingeführt werden - ohne die derzeit mögliche Freitestung am ersten Tag.
Nach diesen Informationen ist dem Vorschlag aber kein anderes Land gefolgt. Deshalb gab es bei der Beratung keinen Vorschlag, den der Bund habe aufgreifen können, hieß es.
16.37 Uhr: Kretschmer warnt vor Einschleppung der Delta-Variante durch Urlauber
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat vor einer Einschleppung der Delta-Variante des Coronavirus durch Urlauber gewarnt. "Urlaub im Ausland ist etwas sehr Sensibles", sagte er dem Portal "Sächsische.de". "Wir sehen gerade, was in Portugal passiert und in Großbritannien", so der Regierungschef: "Flieger, die aus diesen Region kommen, müssen kontrolliert werden, und das mit einer hohen Präzision."
Zugleich appellierte der Regierungschef an die Menschen, sich impfen zu lassen: "Corona wird nur ein Ende haben, wenn mindestens 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sind." Der Impfstoff sei jetzt da. Man sehe in Großbritannien, wie schnell sich das Blatt wenden könne. Jüngst hatte eine Stichprobe des Deutschen Roten-Kreuzes (DRK) in den Impfzentren ergeben, dass Tausende Zweitimpftermine in Sachsen ausfallen, weil vereinbarte Termine nicht eingehalten werden.
Die als ansteckend geltende Delta-Variante des Virus' breitet sich aktuell in mehreren Ländern aus und hat etwa in Portugal zu einen starken Wiederanstieg der Sieben-Tage-Inzidenz geführt. Immer mehr Länder-Regierungschefs drängen darauf, Test- und Quarantäneregeln bei der Einreise aus dem Ausland zu verschärfen.
16.06 Uhr: Bayerns Abiturienten gelingen trotz Corona bessere Prüfungsergebnisse
Trotz der schwierigen Bedingungen in der Corona-Krise haben Bayerns Abiturienten 2021 besser abgeschnitten als in früheren Jahren. Nach den ersten Rückmeldungen der Schulen an das Kultusministerium zeichnet sich ab, dass der Gesamtdurchschnitt voraussichtlich zwischen 2,1 und 2,2 liegen wird. In den Jahren zuvor hatte der Gesamtschnitt zwischen 2,2 und 2,3 gelegen.
"Unsere Abiturienten haben bei den Abiturprüfungen exzellent abgeschnitten. Sie können sehr stolz auf ihre Leistung sein", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Auch den Lehrkräften sei es trotz vieler herausfordernder Situationen wieder gelungen, die Schülerinnen und Schüler bei der Abiturvorbereitung gut zu unterstützen: "Mir war es wichtig, dass die Abiturientinnen und Abiturienten auch in diesem Schuljahr faire Bedingungen hatten."
Auch in den Pflichtfächern bewegen sich die Ergebnisse den Angaben zufolge die Ergebnisse im Bereich der vergangenen Jahre: In Mathematik liege die Bandbreite der letzten Jahre zwischen 2,98 und 3,26. In Deutsch zeichnet sich ab, dass die Ergebnisse sogar etwas besser seien als in früheren Jahren.
15.52 Uhr: Schmidt-Chanasit fordert Klarheit über Auffrischungsimpfungen
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat angemahnt, dass es bis zum Herbst Klarheit über Corona-Auffrischungsimpfungen geben müsse. "Diese Daten muss man jetzt unbedingt in den nächsten Wochen und Monaten erbringen", sagte der Forscher vom Bernhard-Nocht-Institut dem Hörfunksender MDR Aktuell. Man müsse genau wissen, ob etwa 80-Jährige ein drittes Mal geimpft werden müssten, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern: "Das ist eine ganz wichtige Frage, damit wir nicht wieder so in den Herbst hineinstolpern und plötzlich sehen, da passiert etwas in den Alten- und Pflegeheimen, obwohl wir geimpft haben."
15.41 Uhr: Spanien führt wieder Corona-Testpflicht für britische Reisende ein
Angesichts der rapiden Ausbreitung der Infektionen mit der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus in Großbritannien haben Spanien und Portugal die Einreisebestimmungen für Reisende aus dem Königreich verschärft. Wie das spanische Außenministerium mitteilte, müssen alle Briten künftig bei der Einreise nach Spanien wieder einen negativen PCR-Test vorweisen, wenn sie nicht vollständig geimpft sind.
Britische Urlauber brauchten seit 24. Mai nicht einmal mehr einen PCR-Test für die Einreise nach Spanien. Madrid hoffte, damit den Tourismus wieder anzukurbeln. Wegen der strikten Quarantänebestimmungen bei der Rückkehr nach Großbritannien kamen jedoch deutlich weniger Touristen als erhofft. Ab Mittwoch fällt die Quarantäne allerdings für britische Heimkehrer aus Mallorca und den anderen Balearen-Inseln weg.
In Portugal müssen britische Besucher ab sofort für 14 Tage in Quarantäne. Nach Angaben des Innenministeriums gilt die neue Bestimmung bis mindestens 11. Juli. Als erstes EU-Land hatte die Regierung in Lissabon britische Touristen Mitte Mai wieder ins Land gelassen. Nun aber breitet sich die Delta-Virusvariante auch in Portugal rapide aus.
15.14 Uhr: Schweden lockert ab Juli Corona-Auflagen
Angesichts einer sinkenden Zahl von Corona-Neuinfektionen mit dem Coronavirus lockert Schweden eine Reihe von Beschränkungen. "Von Donnerstag an kann das Leben wieder etwas mehr vor sich gehen wie vor der Pandemie", sagte Sozialministerin Lena Hallengren in Stockholm. Bei Veranstaltungen und Demonstrationen sind wieder mehr Teilnehmer erlaubt. Restaurants und Bars dürfen länger geöffnet bleiben. Außerdem dürfen mehr Gäste zusammen an einem Tisch sitzen. Die Empfehlung, in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mundschutz zu tragen, wurde zurückgezogen.
"Es ist uns gemeinsam gelungen, die Ausbreitung von Covid-19 in unserem Land auf das heute relativ niedrige Niveau zurückzudrängen", sagte der Generaldirektor des nationalen Gesundheitsamtes, Johan Carlson. Gleichzeitig warnte er, die Pandemie sei noch nicht vorbei. 57 Prozent der Bevölkerung haben inzwischen mindestens eine Impfdosis erhalten. Jeder dritte Schwede ist voll geimpft.
Schweden hat bei der Virusbekämpfung weitgehend auf Freiwilligkeit gesetzt, Besucherzahlen in Sportstätten, in der Gastronomie sowie in Läden und Einkaufszentren allerdings begrenzt.
- Zur Datenanalyse: Corona-Zahlen für Bayerns liebste Urlaubsländer
15.02 Uhr: Bericht - Afghanistan-Soldaten müssen nach Abzug in Quarantäne
Aus Afghanistan nach Deutschland zurückkehrende Bundeswehrsoldaten müssen einem Medienbericht zufolge zwei Wochen in Quarantäne. Grund sei die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus, meldete "Der Spiegel". Bereits Mitte vergangener Woche habe die Bundeswehr das Einsatzland Afghanistan daher intern als sogenanntes Virusvariantengebiet eingestuft. Damit müssen dem Bericht zufolge alle im Zuge des derzeitigen Abzugs zurückkehrenden deutschen Soldaten vor dem Abflug in Afghanistan auf Corona getestet werden. In Deutschland angekommen, müssten die Soldaten in eine zweiwöchige Zwangsquarantäne.
Eine Sprecherin des Einsatzführungskommandos bestätigte die Einstufung als Virusvariantengebiet, was das Bundeswehrcamp Marmal in der Stadt Masar-i-Scharif betreffe. Hintergrund sei, dass ein nach Deutschland ausgeflogener Soldat sich zuvor mit der Delta-Variante infiziert habe. Derzeit sind noch knapp 500 deutsche Soldaten in Afghanistan im Einsatz. Der Abzug soll in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. Der genaue Termin ist aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben worden.
14.45 Uhr: Hongkong verbietet Passagierflüge aus Großbritannien
Hongkong verbietet ab Dienstag Landungen von Passagiermaschinen aus Großbritannien. Das Land sei wegen der grassierenden Delta-Variante als Hochrisikogebiet eingestuft wurden, erklärten die Behörden in Hongkong.
Die Einstufung bedeutet, dass Menschen, die sich länger als zwei Stunden in Großbritannien aufgehalten haben, nicht an Bord eines Fluges nach Hongkong gehen dürfen. In der Erklärung der Regierung hieß es, das Flugverbot sei aufgrund des "jüngsten Wiederaufflammens der epidemischen Lage in Großbritannien und der dort weit verbreiteten Delta-Variante" erlassen worden.
Es ist das zweite Mal, dass die Regierung von Hongkong Flüge aus Großbritannien verbietet, nach einer Einschränkung im vergangenen Dezember. Hongkong will die Quarantänemaßnahmen für Reisende aus den meisten anderen Ländern stattdessen lockern, darunter die USA und Kanada. Menschen aus anderen Staaten wie den Philippinen und Indonesien dürfen dagegen ebenfalls nicht einreisen.
14.37 Uhr: Forscher - Dritte Astra-Dosis erzeugt starke Immunreaktion
Eine dritte Dosis des Impfstoffs von Astrazeneca erzeugt nach Angaben von Forschern eine hohe Immunreaktion. Dies ergab eine Studie der Universität Oxford, die das Vakzin gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern entwickelt hatte.
Da der in zwei Dosen verabreichte Impfstoff nach derzeitigen Erkenntnissen aber ohnehin über einen längeren Zeitraum vor den gegenwärtigen Virusvarianten schütze, könne es sein, dass eine solche Auffrischung überhaupt nicht erforderlich sei, sagt der Direktor der Oxford Vaccine Group, Andrew Pollard. Daher sei es auch nicht akzeptabel, in Großbritannien eine dritte Impfdosis zu verabreichen, während in anderen Ländern keine Impfdosen verfügbar seien. Die britische Regierung prüft nach eigenen Angaben Pläne für eine Impf-Auffrischungs-Kampagne im Herbst. Drei Fünftel der Erwachsenen im Vereinigten Königreich haben bereits je zwei Impfdosen eines Corona-Vakzins erhalten.
13.45 Uhr: Philologenverband befürchtet Lehrer-Engpässe zum neuen Schuljahr
Der Bayerische Philologenverband (bpv) befürchtet aufgrund der Corona-Krise und sinkender Absolventenzahlen zum neuen Schuljahr personelle Engpässe an den Gymnasien. "Mit den prognostizierten Einstellungen und der kleinen Reserve von ungefähr einer Lehrkraft pro Schule kann man das Tagesgeschäft am Gymnasium gerade so abdecken", sagte der Vorsitzende des bpv, Michael Schwägerl, am Montag. Sobald aber Lehrkräfte krankheitsbedingt oder wegen einer Schwangerschaft ausfallen, werde es personell sehr eng. Mit Sorgen blickt der Verband vor allem auf die coronabedingte Situation an den Schulen. "Die Schülerinnen und Schüler sollen gezielter, individueller und nachhaltiger gefördert werden, Corona-Lücken müssen geschlossen werden, und wir brauchen mehr Zeit und Raum für soziale Aktivitäten", sagte Schwägerl. Dafür brauche es mehr ausgebildete und dann auch eingestellte Lehrkräfte.
- Mehr Nachrichten und Hintergrundinfos zu Schule in der Corona-Krise
13.30 Uhr: Wirtschaftsweise Schnitzer: "Wir brauchen eine massive Bildungsoffensive"
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer fordert für die Zeit nach der Corona-Krise mehr Investitionen in die Köpfe der Menschen. "Drei Dinge sind wirklich wichtig: Bildung, Bildung, Bildung", sagt die Ökonomin auf der Konferenz Frankfurt Euro Finance Summit. Deutschland investiere in diesem Bereich viel zu wenig. So liege das Land bei den Ausgaben für die Bildung der Kinder unter dem OECD-Durchschnitt. Wenn dafür mehr Geld in die Hand genommen werde, würden sich auch andere Probleme lösen - etwa der Fachkräftemangel im Bereich Digitalisierung. "Wir brauchen eine massive Bildungsoffensive. Meine große Sorge ist: Das wird wieder hinten runterfallen, wenn wir dann am Ende die Rechnung aufmachen."
13.05 Uhr: Jeder zehnte Landkreis mit Inzidenz von 0
Rund jeder zehnte Landkreis in Deutschland hat nach RKI-Angaben in den vergangenen sieben Tagen keinen einzigen Corona-Fall verzeichnet. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts von Montag hervor. Demnach lag die 7-Tage-Inzidenz in 40 von 412 erfassten Kreisen und kreisfreien Städten bei 0. In weiteren 45 Kreisen gab es jeweils nur einen Fall. Zu bedenken ist, dass es zu Nachmeldungen kommen kann. In knapp 50 Kreisen lag die Inzidenz noch höher als 10, Schlusslicht ist der Landkreis Lichtenfels in Bayern mit 46,4. Bei den Bundesländern ist die Inzidenz in Sachsen-Anhalt an niedrigsten (1,9), in Hamburg an höchsten (10,0). Die bundesweite Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche - gab das RKI am Montag mit 5,6 an.
12.50 Uhr: Bayern fühlt sich bei Impfstoffverteilung ungerecht behandelt
Der Freistaat Bayern fühlt sich bei der Verteilung des Corona-Impfstoffs unter den Bundesländern ungerecht behandelt. Bayern liege bei der Verteilung, gerechnet auf 100.000 Einwohner, auf Platz sieben unter den Ländern, sagte Ministerpräsident Markus Söder nach einem Impfgipfel in Bayern. "Wir brauchen mehr Impfstoff, auch in der Verteilung der Bundesländer", sagte Söder. Die Verteilgerechtigkeit müsse erhöht werden, jedes Bundesland müsse auf 100.000 Einwohner gleich viel Impfstoff bekommen. Söder räumte aber auch ein, dass bei der Verteilung des Impfstoffs auch innerhalb Bayerns Unregelmäßigkeiten aufgetreten seien. Vor allem der Impfstoff von Astrazeneca gehe "nicht weg wie warme Semmeln". Es müsse ein System etabliert werden, bei dem die Apotheken, niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte übrig gebliebene Dosen an die Impfzentren melden. Die 100 Impfzentren in Bayern müssten über den September hinaus erhalten bleiben, um das System von Ärzten zu ergänzen.
- Zum Artikel: Bayern hebt Priorisierung in Impfzentren auf
12.30 Uhr: Delta wird im Sommer dominierende Variante in Deutschland
Der Städte- und Gemeindebund ist gegen strengere Regeln für Reiserückkehrer. "Wichtiger als eine Anpassung der Einreiseverordnung ist die Kontrolle der bestehenden Regelungen zur Einreiseanmeldung und Quarantäne", sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Dabei müssen die Kommunen weiterhin auf die Unterstützung von Landes- und Bundesbehörden zählen können."
- Zum Artikel: Coronavirus - Das wissen wir über die Variante Delta
12.25 Uhr: Griechenland zahlt jungen Leuten für Erstimpfung 150 Euro
In Griechenland erhalten junge Leute künftig eine Bezahlkarte im Wert von 150 Euro, wenn sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Dies kündigte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Montag in Athen an. Das Angebot richtet sich an 940.000 junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren. Insgesamt sind dafür bis zu 141 Millionen Euro eingeplant. Ziel ist, dass in dem 11-Millionen-Einwohner-Land bis Ende Juli knapp 60 Prozent der Bevölkerung voll geimpft sind. Die so genannte Freiheitskarte sei als Dank für die Geduld junger Menschen während der Pandemie gedacht, aber auch als Anreiz, sich impfen zu lassen, sagte Mitsotakis. Sie kann für Hotelbuchungen, Fähr- und Flugtickets sowie Konzerte und Museumsbesuche genutzt werden. "Es kann sein, dass Jüngere denken, sie kriegen kein Corona, oder wenn, dann erkranken sie nicht stark", so der Ministerpräsident. "Aber sie sind Träger des Virus und ermöglichen dadurch die Weiterverbreitung."
12.10 Uhr: Australien verhängt neue Beschränkungen nach steigenden Infektionszahlen
Australische Behörden haben angesichts der weiteren Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus am Montag strikte Beschränkungen in mehreren Regionen eingeführt. "Wir müssen im Lockdown bleiben, bis wir das Virus eingegrenzt haben," erklärte der Regierungschef des Northern Territory, Michael Gunner. Nach einem Corona-Ausbruch in einer entlegenen Mine bei Darwin sorgt sich Gunner besonders um die Ureinwohner der Region, die dem Virus noch mehr ausgeliefert seien. Ein ursprünglich bis Dienstag geltender Lockdown in Darwin wurde bis Freitag verlängert.
11.55 Uhr: Trotz steigender Corona-Zahlen: EM-Viertelfinale wie geplant in St. Petersburg
Trotz steigender Corona-Fallzahlen halten die Organisatoren an der Austragung eines Viertelfinals der Fußball-EM in St. Petersburg fest. "Das Viertelfinale wird wie geplant stattfinden", teilten die lokalen Organisatoren auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit. Ein Sprecher der Europäischen Fußball-Union (UEFA) bestätigte, dass "es keine Pläne gibt, den Austragungsort zu ändern". Die gesundheitliche Situation in Russland ändere "nichts für die Teams". Am Freitag (18.00 Uhr) treffen dort die Sieger der Achtelfinals zwischen Frankreich und der Schweiz sowie zwischen Kroatien und Spanien aufeinander.
11.42 Uhr: Bund und Länder beraten über Urlaubs-Regeln
Bund und Ländern wollen heute über mögliche Regelungen für die Urlaubszeit beraten. Dazu konferieren nach Informationen aus Regierungskreisen Kanzleramtchef Helge Braun und die Chefs der Staatskanzleien. Beschlüsse seien nicht zu erwarten, heißt es. Mehrere Ministerpräsidenten hatten zuvor eine Verschärfung der Einreiseverordnung von Reise-Rückkehrern gefordert.
- Mehr zum Thema: Urlaub und Reisen in Zeiten von Corona
11.39 Uhr: TUI sagt Portugal-Reisen ab
Der Reisekonzern TUI hat nach der Einstufung Portugals als Virusvariantengebiet alle Pauschalreisen dorthin bis Ende Juli abgesagt. Die Gäste könnten kostenlos umbuchen, erklärte TUI Deutschland heute. Wer vor Ort seinen Urlaub vorzeitig beenden oder nicht abbrechen wolle, werde nach Hause gebracht, ergänzte TUI-Deutschland-Chef Marek Andryszak. Für Portugal greifen ab Dienstag die Reisebeschränkungen für Virusvariantengebiete - das bedeutet eine Pflicht zu zwei Wochen langer Quarantäne nach Rückkehr, auch für Geimpfte und Genesene.
11.16 Uhr: Manche Italiener bleiben der Maske treu
In Italien ist die Maskenpflicht im Freien seit heute Vergangenheit. Jubelfeste wegen der Lockerung der Corona-Schutzregeln gab es in dem Mittelmeerland aber nicht. Vielmehr trugen auch zum Wochenstart nicht wenige Passanten auf den Straßen wie gewohnt den Mund-Nasen-Schutz. Im Fernsehen gaben einige Menschen an, sie wollten vorsichtig bleiben. Andere setzten die Erleichterung dankbar um.
Wegen der sinkenden Infektionszahlen hatte die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi die Tragepflicht im Freien aufgehoben. Alle Regionen Italiens gelten als sogenannte Weißen Zonen mit wenigen Beschränkungen. Allerdings warnen Politiker und Experten vor neuen Risiken durch die Delta-Variante.
Die Italiener und Italienerinnen müssen zudem in Innenräumen wie Läden, Museen, Bussen und Zügen stets eine Maske tragen. Draußen soll sie griffbereit bleiben. Denn sobald die Schutzabstände nicht einhalten werden können, muss sie aufgezogen werden. Italien zählte am Sonntag rund 780 Neuinfektionen in 24 Stunden sowie 14 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.
10.41 Uhr: Mehr als ein Drittel in Deutschland zweifach geimpft
Mittlerweile sind in Deutschland nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn 44,6 Millionen Menschen oder 53,6 Prozent mindestens einmal geimpft. Mehr als ein Drittel, 35,4 Prozent oder 29,4 Millionen, seien zweimal geimpft und hätten damit den vollen Impfschutz, teilt Spahn auf Twitter mit. "Unser für Juni gesetztes Ziel für Deutschland, mindestens jeden Zweiten einmalig und mindestens jeden Dritten voll geimpft zu haben, wurde somit übertroffen."
10.09 Uhr: Südafrika verschärft Corona-Maßnahmen
Angesichts steigender Infektionszahlen hat Südafrika die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wieder verschärft. Der Verkauf von Alkohol wurde erneut untersagt, das nächtliche Ausgehverbot verlängert. Der südafrikanische Präsident Cyril Rampaphosa erklärte am Sonntagabend, die Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde, scheine der Grund für den neuen Anstieg in Südafrika zu sein. Südafrika verzeichnete am Sonntag mehr als 15.000 neue Fälle und 122 Todesopfer. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesopfer auf fast 60.000. Die Hauptlast des neuen Anstiegs trägt mit etwa 66 Prozent der Neuinfektionen die bevölkerungsreichste Provinz des Landes, Gauteng. Die Provinz umfasst die Metropole Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria.
Die Gesundheitsbehörden befürchten, dass in den acht anderen Provinzen des Landes bald ähnliche Fallzahlen auftreten könnten wie in Gauteng, wo die Krankenhäuser schon jetzt nicht mehr genügend Betten für die Versorgung von Corona-Patienten haben. Auch die Nachbarländer Simbabwe, Namibia und Mosambik kämpfen mit steigenden Infektionszahlen, Krankenhauseinweisungen und Todesfälle
10.01 Uhr: Mallorca-Einreise-Vorschriften für Briten verschärft
Spanien verschärft die Corona-Vorschriften für Briten, die auf Mallorca, Ibiza oder die anderen Balearischen Inseln reisen. Künftig werde entweder ein Impfnachweis oder ein negativer Coronatest verlangt, sagt Ministerpräsident Pedro Sanchez im Radio. Damit würden für Briten dieselben Bedingungen gelten wie für andere europäische Bürger. Ursprünglich hatte Spanien für Briten die Vorschrift, einen negativen PCR-Test vorzuweisen, am 20. Mai aufgehoben.
09.41 Uhr: Öffentliche Verschuldung steigt auf über 2,2 Billionen Euro
Die Summe der öffentlichen Schulden in Deutschland ist im ersten Quartal des laufenden Jahres erstmals über 2,2 Billionen Euro gestiegen. Vor allem die Ausgaben für die Corona-Krisenmaßnahmen hätten die Schulden in die Höhe getrieben, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Demnach erhöhten sich die Verbindlichkeiten des Staates und der Sozialversicherungen im Vergleich zum Vorquartal um 1,5 Prozent oder 33,6 Milliarden Euro auf 2,205 Billionen Euro.
Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres 2020 bedeutete das nach Angaben des Bundesamt einen Zuwachs von 12,8 Prozent oder 250,0 Milliarden Euro. Verursacht worden sei die Entwicklung vor allem durch die Maßnahmen von Bund und Ländern zur Bewältigung der Corona-Pandemie.
In die Statistik fließen die Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherungen am sogenannten nicht-öffentlichen Kreditmarkt ein. Gläubiger sind etwa Banken.
09.32 Uhr: Einreisende aus Großbritannien müssen in Portugal in Quarantäne
Wer ab diesem Montag aus Großbritannien nach Portugal einreist und keinen vollständigen Impfschutz nachweisen kann, muss sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Das geht aus einer Mitteilung der Regierung vom Sonntagabend hervor. Die Regelung soll bis mindestens zum 11. Juli gelten. In Portugal ist die Zahl der Positiv-Tests zuletzt stark angestiegen. Als Ursache gilt eine rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Deutschland hat unter anderem Portugal und Großbritannien als Virusvariantengebiete eingestuft.
09.10 Uhr: Kinoverband fordert Ende des "Flickenteppichs"
Der Verband HDF Kino hat bundesweit einheitliche Regelungen zur Neuöffnung der Branche gefordert. Die Auflagen, unter denen die Kinos öffnen dürften, seien "teilweise noch ungeklärt, intransparent oder nicht verhältnismäßig", erklärte der Verband heute. Für Christine Berg, Vorstand vom HDF Kino, ist der "Flickenteppich der uneinheitlichen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften der einzelnen Länder" eine große Herausforderung. Der HDF Kino appellierte an die Länder, hier bis Donnerstag noch nachzubessern. An diesem Tag sollen die Kinos nach monatelangen Schließungen wegen der Pandemie bundesweit wieder öffnen. Auf dieses Datum hatten sich Kino- und Verleihverbände geeinigt und seit Wochen darauf hingearbeitet.
Der Verband HDF Kino forderte, die Auflagen unter anderem aufgrund der weiter sinkenden Inzidenzen noch einmal anzupassen und zu vereinheitlichen. Demnach soll der Abstand überall nur einen freien Platz neben jedem besetzten Platz betragen. Der Verzehr am Platz müsse überall erlaubt sein. "Entsprechend darf es keine Maskenpflicht am Platz geben", hieß es. "Eine Beschränkung des Zugangs auf Geimpfte, Genesene und Getestete soll bei weiter fallenden Inzidenzen - wie teilweise bereits bei den Restaurants - aufgehoben werden."
08.46 Uhr: Arbeitsmarktbarometer erreicht Allzeithoch
Auf dem Weg aus der Corona-Krise hat die Stimmung auf dem deutschen Arbeitsmarkt ein Allzeithoch erreicht. Das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) habe 107,4 Punkte und damit den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2008 erreicht, teilte das Institut heute in Nürnberg mit. Am Dienstag will die Bundesagentur für Arbeit ihre Monatsstatistik für den Juni bekanntgeben. "Die Arbeitsagenturen haben noch nie eine so starke Verbesserung der Arbeitsmarktlage erwartet", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen. Das Arbeitsmarktbarometer bildet die Erwartungshaltung aller deutschen Arbeitsagenturen für die nächsten drei Monate ab.
Das Arbeitsmarktbarometer stieg sowohl bezüglich der Beschäftigung als auch der Arbeitslosigkeit. Während die Beschäftigungskomponente - mit der die Neigung der Unternehmen zur Neueinstellung gemessen wird - noch nicht ganz die Werte der Jahre 2017 und 2018 erreichte, schoss die Erwartung zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit auf ein Niveau, das höher liegt als bei der Erholung nach der Finanzkrise 2008/2009.
08.27 Uhr: Maskenpflicht und letzte regionale Ausgangssperre in Italien aufgehoben
Angesichts sinkender Corona-Fallzahlen ist in Italien heute die Maskenpflicht im Freien aufgehoben worden. Landesweit gilt die Pflicht zum Tragen einer Mundmaske nun nur noch in öffentlich zugänglichen Innenräumen sowie an stark frequentierten Orten an der frischen Luft. Auch die letzte noch geltende regionale Ausgangssperre fiel weg. Im nordwestlichen Aostatal wurde die nächtliche Sperrstunde zwischen Mitternacht und 05.00 Uhr morgens aufgehoben.
Auch für Touristen aus der Europäischen Union, Großbritannien, den USA, Kanada und Japan, ist die Einreise wieder ohne Quarantäne möglich - wenn sie geimpft sind oder einen negativen Test vorweisen können.
Italien war im vergangenen Frühjahr das erste europäische Land, in dem sich das Coronavirus stark ausbreitete. Insgesamt ist Italien eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt mit mehr als 4,25 Millionen nachgewiesenen Infektionen und über 127.000 Toten. Zuletzt waren die Ansteckungs- und Todeszahlen stark gesunken. Allerdings breitet sich auch in Italien derzeit die als besonders ansteckend geltende Delta-Variante des Coronavirus aus.
08.23 Uhr: Australien verhängt Lockdowns wegen mehrerer Corona-Ausbrüche
Australien hat wegen mehrerer Corona-Ausbrüche auf dem Kontinent neue Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus verhängt. In Sydney im Osten und Darwin im Norden galten am Montag Lockdowns. Perth im Westen ordnete für drei Tage eine Maskenpflicht an und warnte vor einem Lockdown, nachdem ein Einwohner nach einem Besuch in Sydney positiv getestet worden war. Auch in Brisbane galt Maskenpflicht, in Canberra sollte sie bald verhängt werden.
Die meisten Neuinfektionen gehen auf einen Fahrer aus Sydney zurück, der am 16. Juni positiv auf die Delta-Variante getestet wurde, die zuerst in Indien auftrat. Der Fahrer war nicht geimpft und soll auch keine Maske getragen haben. Es wird vermutet, dass er sich angesteckte, als er eine ausländische Flugzeugbesatzung am Flughafen von Sydney abholte.
Australien war bisher erfolgreich bei der Eindämmung von Clustern und verzeichnete weniger als 31.000 Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie. Aber die neuen Ausbrüche verdeutlichen, dass die Impfkampagne nicht rasch genug vorankommt. Nur fünf Prozent der Einwohner sind vollständig geimpft.
08.13 Uhr: Virologin Protzer hält Herdenimmunität für nicht mehr erreichbar
Nach Einschätzung der Münchner Virologin Ulrike Protzer ist es in Deutschland vermutlich nicht mehr möglich, zu einer Herdenimmunität zu gelangen. Im Bayerischen Rundfunk sagte sie: "Mit den ansteckender werdenden Varianten ist eine Herdenimmunität eigentlich fast nicht mehr zu erreichen." Denn eine Herdenimmunität würde bedeuten, dass so viele Menschen immun sind, dass das Virus sich nicht mehr ausbreiten kann. Das werde man vermutlich nicht schaffen. "Aber dass wir die Ausbreitung des Virus deutlich verlangsamen können, und dass wir diejenigen alle schützen können, die jetzt ein Risiko haben ins Krankenhaus zu kommen, das schaffen wir auf jeden Fall."
Protzer plädiert angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante dafür, Reiserückkehrer zu testen: "Das halte ich schon für sehr sinnvoll. Denn jetzt einfach gar nicht zu kontrollieren, und dann abzuwarten bis die Zahlen wieder ansteigen, das macht ja keinen Sinn." Die Delta-Variante sei ansteckender und führe zu mehr Krankenhausaufenthalten bei denen, die sich angesteckt hätten. Das zeigten die Daten aus England eindeutig. Wichtig sei jetzt, möglichst viel wirksamen Impfstoff zur Verfügung zu stellen: "Man weiß inzwischen leider auch, dass eine einmalige Impfung noch nicht so gut gegen die Delta-Variante schützt, sondern erst die komplette Impfung."
08.08 Uhr: Corona-Zahlen in Thailand steigen - neue Einschränkungen in Bangkok
Wenige Tage vor der geplanten Öffnung der Urlaubsinsel Phuket für geimpfte Reisende sind die Corona-Zahlen in Thailand weiter gestiegen. Die Behörden meldeten heute 5.406 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Nur im Mai wurden bislang an zwei Tagen höhere Zahlen verzeichnet.
Die Einschränkungen in der Hauptstadt Bangkok und fünf weiteren Provinzen wurden erneut verschärft. So wird das Essen in Restaurants wieder verboten, nur noch Speisen zur Mitnahme oder Lieferung sind erlaubt. Einkaufszentren müssen um 21.00 Uhr schließen, Treffen werden auf maximal 20 Personen begrenzt. Die Maßnahmen sollen zunächst für 30 Tage gelten.
Das südostasiatische Land galt lange als Vorzeigestaat in der Bekämpfung der Pandemie, erlebt aber seit April seine bisher schwerste Welle. Insgesamt wurden bislang fast 250.000 Fälle bestätigt. Mehr als 1.900 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.
08.00 Uhr: Immunologe - Delta-Variante wird noch im Juli vorherrschend sein
Der Immunologe Carsten Watzl rechnet damit, dass die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus noch im Juli die vorherrschende Mutante in Deutschland sein wird. Aktuell dürften 30 Prozent der Neuinfektionen auf die Delta-Variante zurückzuführen sein, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie im ZDF-"Morgenmagazin". Im Juli dürfte seiner Ansicht nach die 50-Prozent-Marke überschritten werden. Das Gute sei, dass sich dies auf sehr niedrigem Niveau abspiele.
Watzl riet aktuell nicht dazu, den Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfungen zu verkürzen. Derzeit gebe es noch nicht genügend Impfstoff. Er plädierte dafür, die empfohlenen Abstände beizubehalten und möglichst viele Erstimpfungen zu verabreichen. Wenn das derzeitige Tempo der Impfkampagne beibehalten werde, dürften im September auch sämtliche Zweitimpfungen verabreicht worden sein. Wenn mehr Impfstoff geliefert werde, gehe das auch schneller. Der Immunologe geht davon aus, dass bei Älteren ab September besonders in Pflegeheimen Auffrischungsimpfungen anstehen. Viele Ältere seien sehr früh geimpft worden, auch wirke bei ihnen der Impfstoff nicht ganz so gut wie bei Jüngeren.
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06.48 Uhr: Franken mit höchster Inzidenz
Die Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter. Von 219 neuen Positiv-Tests entfallen in Deutschland jedoch 66 auf Bayern. Die höchste Inzidenz vermeldet weiterhin Oberfranken. Lichtenfels liegt noch immer bei einem 7-Tage-Inzidenzwert von 46,4. Hier gab es in den letzten 24 Stunden fünf Neuinfizierte. Die Stadt Ansbach weist einen 7-Tage-Inzidenzwert von 26,3 aus, die Stadt Fürth 15,6. Nürnberg meldet eine Inzidenz von 12,3. Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln und weniger getestet wird.
05.56 Uhr: Lauterbach - Stiko soll Empfehlung für Kinder-Impfungen überdenken
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für Corona-Impfungen von Kindern zu überdenken. Die Stiko argumentiere, dass Covid-19 für Kinder harmlos sei, sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". "Für die Delta-Variante gilt dies meiner Ansicht nach aber nicht", betonte er. In Großbritannien würden bereits viele Kinder mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt.
"Die Angaben der Stiko beziehen sich immer auf alte Varianten", sagte Lauterbach. Eine Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante sei zu riskant. Auch die Fortsetzung des Wechselunterrichts sei keine Lösung.
Die Stiko empfiehlt die Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren nur bei bestimmen Vorerkrankungen oder anderen Risikofaktoren. Laut einer Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung betrifft dies etwa elf Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe. Auf Wunsch und nach ärztlicher Beratung sind Impfungen ab dem Alter von zwölf Jahren gleichwohl für alle möglich.
Kinder und Jugendliche entwickeln im Allgemeinen weniger schwere Formen von Covid-19 als ältere Menschen. Doch auch sie können sich anstecken und können das Virus weitergeben. Ihre Immunisierung trägt somit zur Eindämmung der Pandemie bei.
04.40 Uhr: RKI meldet 219 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 5,6
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 219 neue Positiv-Tests. Das sind 127 weniger als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 5,6 von 5,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Acht weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.762 Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln und weniger getestet wird.
04.16 Uhr: Lauterbach fordert weniger Zuschauer beim deutschen Spiel in Wembley
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich erneut für eine Verlegung der entscheidenden Spiele bei der Fußball-EM und zudem weniger Zuschauer beim Duell von Deutschland gegen England im Wembley-Stadion ausgesprochen. "Die Halbfinals und das Endspiel sollten nicht im Londoner Wembley-Stadion stattfinden, sondern verlegt werden an einen anderen Ort", sagte der 58-Jährige dem "Tagesspiegel".
Beim Klassiker im Achtelfinale zwischen der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes und England dürfen am Dienstag 45.000 Zuschauer im Stadion sein. Dabei werden nur 1500 bis 2000 deutsche Fans erwartet. Die Tickets werden nur an Besucher vergeben, die in Großbritannien oder Irland leben.
Lauterbach habe Druck der Politik auf die Veranstalter gefordert, dass die Gesamtzahl der Zuschauer reduziert werde, berichtete die Zeitung weiter. "Was man relativ sicher anbieten kann, ist, wenn jeder fünfte Platz besetzt ist. Also in Wembley wären das bei einem Fassungsvermögen von 90.000 Plätzen insgesamt 18.000 Sitzplätze", sagte Lauterbach.
Für die beiden Halbfinals und das Endspiel hat die Europäische Fußball-Union UEFA die Kapazität auf 60.000 Fans festgesetzt. "Es gibt ein reales Risiko, dass im und um das Wembley-Stadion ein Pandemieturbo gezündet wird", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Theurer.
03.01 Uhr: Städtetag dringt auf Neuauflage der Bundesnotbremse im Notfall
Die Kommunen in Deutschland pochen auf eine Verlängerung der zum Monatsende auslaufenden Bundesnotbremse bei steigenden Fallzahlen. "Sollten die Inzidenzen auch wegen neuer Virusvarianten wieder ansteigen, muss der Bund die Notbremse rechtzeitig wieder in Kraft setzen", sagt Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, der Zeitung" Rheinische Post" (Montagausgabe). Bundesweit einheitliche Standards hätten geholfen, damit die Menschen die Regeln verstehen und akzeptieren. Die die Pandemie sei noch nicht vorbei. "Deshalb sollten wir die AHA- und Hygieneregeln weiter beachten. Und Reiserückkehrer müssen die Quarantänepflichten unbedingt einhalten." Die Regelungen der Bundesnotbremse enden am 30. Juni.
02.37 Uhr: Reiseverband kritisiert pauschale Einstufung Portugals
Der Deutsche Reiseverband (DRV) kritisiert die pauschale Einstufung Portugals als Virusvariantengebiet durch das Robert-Koch-Institut (RKI). "Es wäre wünschenswert, wenn die Verantwortlichen in der Politik zu einer regionaleren Betrachtungsweise übergehen könnten", sagt DRV-Sprecherin Kerstin Heinen der Zeitung "Rheinische Post" (Montagausgabe). "Insbesondere Madeira weist eine sehr niedrige Inzidenz auf, die aktuell bei 16 liegt, wird aber dennoch ab Dienstag – wie gesamt Portugal – als Virusvariantengebiet gelistet. Das ist nur schwer nachzuvollziehen." Wichtig seien für die Reisewirtschaft und natürlich auch für die Reisenden klare und leicht verständliche Einreiseregeln und ein maßvoller und zielgerichteter Umgang mit Quarantänemaßnahmen.
02.18 Uhr: Merkel erwägt Einstufung Großbritanniens als Risikogebiet
Bundeskanzlerin Angela Merkel erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, Großbritannien wegen der Ausbreitung der Delta-Variante als Corona-Risikogebiet einzustufen. Der Vorschlag werde derzeit im Krisenreaktionskomitee der Europäischen Union (EU) diskutiert, berichtet "The Times". Griechenland, Spanien, Zypern, Malta und Portugal hätten sich bereits dagegen ausgesprochen.
00.59 Uhr: GEW gibt Corona-Schulpolitik eine Fünf
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gibt der Schulpolitik in der Corona-Krise eine Fünf. Über das gesamte Schuljahr hinweg könne man das "nichts anderes sehen als mangelhaft", sagte GEW-Chefin Maike Finnern dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Die Schulen seien zu Beginn in die neue Situation hineingefallen. Die Lehrer hätten keine Voraussetzungen vorgefunden, um gut über Distanz zu unterrichten. "Und wir haben im Laufe der Zeit immer wieder erlebt, dass viel zu wenig umgesetzt worden ist." Finnern sagte weiter, die Lehrer hätten sich beim Arbeits- und Gesundheitsschutz sehr viel erkämpfen müssen. Nichts sei von selbst gekommen. "Es sind einige Maßnahmen gekommen, aber immer wieder zu spät. Es ist viel Zeit verschlafen worden, um die Schulen wirklich auch auf das neue Schuljahr vorzubereiten."
02.03 Uhr: Apothekerverband - Keine Mengenbeschränkungen bei Impfstoffbestellungen
Nach Monaten der Knappheit tritt die Corona-Impfkampagne in Deutschland in eine neue Phase ein. "Erstmals seit die Hausärzte in die Impfkampagne einbezogen sind, gibt es keine Höchstbestellmengen für die Praxen, die Ärzte können ohne Mengenbeschränkungen Corona-Impfstoffe bestellen", sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Zeitung "Rheinische Post" laut Vorabbericht. "Das gab es zuvor noch nie." Trotzdem ändere das nichts daran, dass nicht jede Praxis die Mengen erhalten kann, die sie verimpfen könnte. "Da die Impfstoffe nach wie vor nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen und zahlreiche Zweitimpfungen anliegen, werden trotzdem nicht so viele Erstimpfungen stattfinden können."
00.00 Uhr: Kassen-Spitzenverband - Telemedizin wegen Delta-Variante beibehalten
Die Chefin des Kassen-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, ruft angesichts der Verbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus dazu auf, weiterhin die telefonische Krankschreibung und Videosprechstunden zu nutzen. "Die neuen Varianten müssen uns Sorgen machen", sagt Pfeiffer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Deshalb müsse es weiterhin darum gehen, Ansteckungen zu vermeiden. Dazu seien in der Krankenversicherung Regelungen zur Kontaktvermeidung geschaffen worden, etwa die telefonische Krankschreibung oder Videosprechstunden.
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