Samstag, 04. Februar 2023
13.27 Uhr: Seniorenbeirat will Testpflicht abschaffen
Ernst Öffner, der erste Vorsitzende des Seniorenbeirats der politischen Gemeinde Neuendettelsau im Kreis Ansbach fordert die Abschaffung der Corona-Testpflicht für Angehörige von Altenheimbewohnern. Seit dem 2. Februar sei die Maskenpflicht im Öffentlichen Nah- und Fernverkehr aufgehoben, in Gastronomie und Kultur gebe es längst keine Beschränkungen mehr, erklärte der frühere Augsburger Regionalbischof in einem Brief an den Präsidenten der Diakonie Deutschland, und dennoch müssten Angehörige bei jedem Besuch im Pflegeheim einen negativen Test vorlegen.
"Diese fortdauernde Testpflicht stellt gerade in ländlichen Gegenden eine gravierende Beeinträchtigung der Betroffenen dar", so Öffner in dem Brief, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Der Seniorenbeirat Neuendettelsau halte dies für eine Diskriminierung der Betroffenen und forderte die Diakonie Deutschland auf, bei der Bundesregierung ein Ende der Testpflicht in Pflegeheimen zu erwirken. Andernfalls bitte das Gremium um eine Prüfung, "ob gegen diese Pflicht mit dem Verweis auf Diskriminierung geklagt werden kann", sagte Öffner.
Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegeheime seien durch Test- und Maskenpflicht "noch immer und jetzt erst recht die Leidtragenden der Pandemie", so Öffner weiter. Für die Angehörigen sei es "eine sehr lästige Zumutung", sich womöglich jeden Tag testen lassen zu müssen - "und das eventuell seit drei Jahren". Da zudem das Netz an Corona-Teststationen abgenommen habe, würden Pflegeheimbewohner deswegen oft weniger oder gar nicht besucht.
Freitag, 03. Februar 2023
16.59 Uhr: Portugals Tourismus hat sich von der Pandemie erholt
Die Tourismusbranche in Portugal hat sich von der Corona-Pandemie erholt. Im vergangenen Jahr sei mit Gesamteinnahmen von 22 Milliarden Euro ein neuer Rekord erreicht worden, sagte Wirtschaftsminister António Costa Silva am Freitag in Lissabon: "Der Tourismussektor hat seinen vorherigen Rekord von 2019 übertroffen." Damals war ein Umsatz von 18,4 Milliarden Euro verzeichnet worden.
Die portugiesischen Hotels zählten im vergangenen Jahr 15,3 Millionen Touristen aus dem Ausland, wie das nationale Statistikamt am Dienstag mitgeteilt hatte. Das war ein Plus von 158,5 Prozent im Vergleich zu 2021. Damit sei beinahe wieder die Zahl der ausländischen Besucher aus dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 erreicht worden, teilte die Behörde mit. Die größte Gruppe machten dabei erneut die Briten aus. Deutschland liegt als Herkunftsland auf Platz zwei, gefolgt von Spanien und Frankreich. Besonders stark stieg den Angaben zufolge die Zahl der Reisenden aus den USA, Brasilien und Irland.
15.42 Uhr: Gericht - Unbezahlte Freistellung Ungeimpfter war rechtswidrig
Das Arbeitsgericht Dresden hat die unbezahlte Freistellung der Mitarbeiterin eines Seniorenheims wegen fehlender Corona-Impfung als rechtswidrig eingestuft. Im konkreten Fall ging es um eine Köchin, die ihrem Arbeitgeber im vergangenen Frühjahr keinen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorgelegt hatte. Daraufhin war sie mit Verweis auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht suspendiert worden. In der Folge habe sie bis Jahresende keinen Lohn mehr erhalten, sagte eine Gerichtssprecherin.
Das Arbeitsgericht stufte dies als rechtswidrig ein und verurteilte den Arbeitgeber dazu, der Frau den Betrag von mehr als 18.000 Euro brutto nachzuzahlen. Die Kammer vertrete die Auffassung, dass laut Gesetz beim Beschäftigungsverbot zwischen bestehenden Arbeitsverhältnissen und Neueinstellungen zu unterscheiden sei. Demnach hätte der Arbeitgeber nur eine Mitteilung ans Gesundheitsamt machen müssen, nicht aber die Frau unbezahlt freistellen dürfen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen gegen das Corona-Virus ist Ende 2022 ausgelaufen.
12.13 Uhr: Patientenschützer - Zu wenig Schutz für Pflegebedürftige in Pandemie
Nach Ansicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz hat sich die Politik in der Corona-Pandemie nicht ausreichend um den Schutz alter, kranker und pflegebedürftiger Menschen gekümmert. "Selbst jetzt in der Rückschau überdeckt der Streit über unnötige Corona-Maßnahmen dieses Kernproblem", kritisierte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Freitag in Dortmund. Die Hälfte der Corona-Toten seien Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen gewesen: "Deutschland fokussierte sich auf eine scheinbare Überlastung der Kliniken, vergaß aber, die gefährdetste Patientengruppe zu retten."
- Zur Übersicht: Aktuelle Nachrichten, Infos und Ratgeber aus der Pflege
09.13 Uhr: RKI stuft Bedrohungslage durch Corona auf "moderat" herab
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat seine Bewertung der Bedrohungslage durch Corona-Infektionen herabgestuft. "Die derzeitige Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird insgesamt als moderat eingeschätzt", heißt es in dem am Donnerstagabend veröffentlichten aktuellen Wochenbericht. Allerdings gibt es demnach weiterhin eine hohe Zahl von Infektionen, auch mahnt das RKI weiterhin zur Vorsicht. Bislang war die Bedrohungslage als "hoch" eingestuft worden. Begründet wurde die Herabstufung vor allem mit der deutlichen Abnahme schwerer Krankheitsverläufe. Auch gebe es derzeit keine Gefahr mehr einer Überlastung des Gesundheitssystems. Der Infektionsdruck durch unterschiedliche Atemwegserkrankungen einschließlich der Corona-Fälle bleibe jedoch hoch.
05.10 Uhr: Reisen zwischen chinesischem Festland und Hongkong wieder möglich
Ab dem 6. Februar ist der grenzüberschreitende Reiseverkehr zwischen dem chinesischen Festland, Hongkong und Macau wieder in vollem Umfang möglich. Gruppenreisen zwischen China und den beiden Sonderverwaltungsregionen Hongkong und Macau würden wieder aufgenommen, und die Zahl der geöffneten Zollkontrollstellen werde auf das Niveau von vor der Pandemie zurückkehren, teilte das chinesische Amt für Hongkong- und Macau-Angelegenheiten auf seiner Website mit. Reisende nach Hongkong müssen in Zukunft auch keine negativen Corona-Tests oder eine Corona-Impfung nachweisen.
04.20 Uhr: Patientenschützer - Corona hat Altersdiskriminierung verschärft
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat den Umgang mit alten und pflegebedürftigen Menschen während der Corona-Pandemie kritisiert. "Deutschland fokussierte sich auf eine scheinbare Überlastung der Kliniken, vergaß aber, die gefährdetste Patientengruppe zu retten", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Statt Pflegeheime zu schützen, seien Bewohner isoliert und von ihren Angehörigen getrennt worden und hätten in Einsamkeit leben und sterben müssen. Brysch kritisierte zudem, dass bei Ketteninfektionen kein zusätzliches Personal und keine Ausweichquartiere vorgehalten worden seien.
02.34 Uhr: RKI - Mehr psychische Belastungen bei Kindern in der Pandemie
Bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland haben psychische Belastungen und Symptome in der Corona-Pandemie deutlich zugenommen. "Der überwiegende Teil der bis zur zweiten Pandemiewelle durchgeführten Studien zeigte eine relevante Verschlechterung des Wohlbefindens und der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen", hält ein Autorenteam des Robert Koch-Instituts (RKI) in einem Rapid Review fest. Dafür wurden 39 Studien zum Thema ausgewertet. Im Vergleich zu Erkenntnissen über die psychischen Belastungen bei Erwachsenen hätten sich Kinder und Jugendliche in der Pandemie als vulnerabler erwiesen. Die Belastung variierte laut der Auswertung im "Journal of Health Monitoring" mit den Pandemiewellen und den jeweiligen Corona-Maßnahmen.
Donnerstag, 2. Februar 2023
19.58 Uhr: RKI stuft Corona-Risiko nur noch als moderat ein
"Die derzeitige Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird insgesamt als moderat eingeschätzt", heißt es im Corona-Wochenbericht des RKI vom Donnerstagabend. Zuvor hatte es längere Zeit von hohem Risiko gesprochen.
Übertragung, Krankheitsschwere und Ressourcenbelastung des Gesundheitswesens durch Covid-19 gingen zurück, begründet das RKI den Schritt auf seiner Webseite zur Risikobewertung. Mit der Omikron-Variante verlaufe die Krankheit weniger schwer, hinzu komme eine breite Bevölkerungsimmunität. Eine Wiederhochstufung bei Verschlechterung der Lage sei aber nicht ausgeschlossen.
Das RKI rät weiterhin dazu, Empfehlungen zum Schutz vor Ansteckung umzusetzen: Man solle zum Beispiel zu Hause bleiben, wenn man krank ist, in Innenräumen Maske tragen und häufig lüften. Hintergrund sind auch andere Atemwegserreger, bei denen in den kommenden Wochen noch mit erhöhter Verbreitung gerechnet wird.
Ältere Menschen mit Vorerkrankungen oder mangelndem Immunschutz haben laut RKI das größte Risiko für schwere Verläufe. Jüngere Menschen könnten weiterhin Langzeitfolgen entwickeln. Damit sei das Vermeiden einer Corona-Infektion "grundsätzlich sinnvoll", hieß es.
17.34 Uhr: FDP - Möglicherweise Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der Pandemie nötig
Aus Sicht von FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki gibt es nach dem Ende der meisten Corona-Maßnahmen viel aufzuarbeiten. Eine Enquete-Kommission sei das Mindeste, um Fehler deutlich zu machen. sagte Kubicki dem SWR. Man müsse sich aber auch "der Frage zuwenden, ob nicht auch ein Untersuchungsausschuss notwendig werden wird". Der könne sich zum Beispiel mit den "hunderten Millionen von Masken" beschäftigen, die jetzt entsorgt werden müssten und dem Impfstoffüberschuss. Verbunden mit der Frage: "Wer ist zu welchem Zeitpunkt mit dem Geld der Steuerzahler so maßlos umgegangen?"
16.44 Uhr: Pharmakonzerne spüren nachlassendes Covid-Geschäft
Der Basler Pharmakonzern Roche hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um ein Prozent auf 63 Milliarden Franken leicht gesteigert. Der Gewinn sank jedoch von fast 15 Milliarden im Jahr 2021 auf nun 13,5 Milliarden Franken. In den Zahlen von Roche schlägt sich die Abschwächung der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr nieder. Besonders ist das in der stagnierenden Diagnostiksparte zu sehen. Dort hat Roche die nachlassende Nachfrage nach Corona-Tests stark zu spüren bekommen. In diesem Jahr rechnet Roche mit einem Rückgang des Covid-Geschäfts um fünf Milliarden Franken .
Auch der US-Pharmakonzern Merck & Co legt 2023 den Rückwärtsgang ein. Der Vorstand kalkuliert auch wegen eines nachlassenden Corona-Rückenwinds für das laufende Jahr mit einem Erlös von 57,2 bis 58,7 Milliarden US-Dollar. Im vergangenen Jahr hatte Merck & Co seinen Umsatz noch um 22 Prozent auf knapp 59,3 Milliarden US-Dollar gesteigert - einen großen Teil des Wachstums hatte der Konzern dabei seinem Corona-Medikament Molnupiravir (Lagevrio) zu verdanken. Das Mittel spülte fast 5,7 Milliarden Dollar in die Kassen. In diesem Jahr rechnet Merck nur noch mit rund eine Milliarde Dollar.
15.20 Uhr: Lauterbach will Vertrag zu Pandemie-Bekämpfung unterstützen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die volle Unterstützung Deutschlands für den geplanten Pandemievertrag zugesichert. Ein Entwurf, der diese Woche unter den 194 Mitgliedsländern zirkulierte, sein "ein guter Anfang", sagte Lauterbach nach einem Treffen mit WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Wichtig sei, dass die WHO-Entscheidungen stets auf wissenschaftlicher Basis stünden und nicht politisch basiert seien, sagte er.
Mit dem Pandemievertrag soll die Welt bei einer neuen Pandemie besser vorbereitet sein und schneller reagieren können. Geregelt werden soll unter anderem, dass neu entdeckte Pathogene und sämtliche Informationen über mögliche Bedrohungen so schnell wie möglich mit anderen Mitgliedsstaaten geteilt werden. Ebenso soll eine faire Verteilung von Impfstoffen und Medikamenten weltweit garantiert werden. Im Entwurf sind auch Passagen zu Patentrechten enthalten, ein heißes Eisen zwischen reichen und ärmeren Ländern.
Der Vertrag wird unter den Mitgliedsländern ausgehandelt. Das WHO-Sekretariat unter Tedros hat damit nichts zu tun.
- Zum Artikel: Lauterbach: Lange Schulschließungen waren ein Fehler
14.00 Uhr: Fahrrad-Hersteller und Händler nach Corona-Boom mit vollen Lagern
Nach dem Corona-Boom richtet sich die deutsche Fahrrad-Branche auf eine Normalisierung ihres Geschäfts ein. Kurzfristig gebe es bei den Herstellern volle Lager, sagte der Sprecher des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV), Reiner Kolberg, bei einer Online-Pressekonferenz. In der zweiten Jahreshälfte 2022 habe es wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten eine deutliche Zurückhaltung bei den Kunden gegeben, die ihre Kaufentscheidungen aufgeschoben hätten.
Die Zeit der extremen Sondereffekte aus den Corona-Jahren sei vorbei, berichtete Kolberg. Man komme jetzt wieder in die Normalität, sehe aber keine Rezession, sondern eine langfristig weiterhin stabile Nachfrage. Genaue Absatzzahlen für das Gesamtjahr will der Verband erst im März vorlegen. Im ersten Halbjahr 2022 wurden dem ZIV zufolge in Deutschland rund 1,38 Millionen Fahrräder montiert. Davon waren rund 800.000 E-Bikes.
13.45 Uhr: Hongkong will nach Corona-Krise mit Gratis-Flugtickets Besucher anlocken
Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong will mit kostenlosen Flugtickets wieder mehr Besucher anlocken. Die Regierung der Metropole stellte eine "Hello, Hong Kong" betitelte Kampagne vor, die nach Jahren harter Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie "gute Geschichten" über die Stadt erzählen soll. Enthalten sind auch 500.000 Gratis-Tickets für interessierte Besucher.
Regierungschef John Lee versprach in einer Rede "keine Isolation, keine Quarantäne und keine Einschränkungen". Besucher könnten so unbeschwert das "geschäftige Treiben" der Stadt erleben. Die Vergabe der Tickets beginnt demnach im März durch Cathay Pacific, HK Express und Hong Kong Airlines. Im Jahr 2022 hatten insgesamt nur 600.000 Menschen Hongkong besucht - weniger als ein Prozent der 2018 registrierten Zahl. Grund waren vor allem die von der Regierung in Peking auferlegten strengen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
11.54 Uhr: Zahl der Krebs-OPs während Corona auf Tiefststand
Während der Corona-Pandemie sind deutlich weniger Patientinnen und Patienten wegen eines Krebsleidens im Krankenhaus behandelt worden. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar berichtete, wurden 2021 knapp 1,44 Millionen Menschen wegen dieser Diagnose stationär behandelt. Damit sank die Zahl der stationären Krebsbehandlungen im zweiten Corona-Jahr "auf einen neuen Tiefstand der vergangenen 20 Jahre", wie die Statistiker mitteilten.
Gegenüber dem ersten Corona-Jahr 2020 ging die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte 2021 um 1,2 Prozent zurück. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit damals rund 1,55 Millionen Krebsbehandlungen betrug der Rückgang 7,2 Prozent.
- Zum Artikel: Drei Jahre Corona – Ehemaliger Klinikums-Chef blickt zurück
08.55 Uhr: Twain über schwere Corona-Erkrankung - "War so ziemlich am sterben"
Sängerin Shania Twain ("That Don't Impress Me Much") hat über ihre schwere Corona-Erkrankung gesprochen. "Ich bin sowieso asthmatisch und dann hatte ich einen wirklich schlimmen Kampf mit Covid und es war sehr bedrohlich", sagte die 57-jährige Kanadierin dem Streamingdienst Apple Music.
"Jeden Tag füllten sich meine Lungen mit Entzündungen. Jeden Tag. Innerhalb von zwölf Tagen war ich so ziemlich am sterben", sagte die fünffache Grammy-Gewinnerin: "Zum Glück bekam ich eine Plasmatherapie und die hat gewirkt." Davor habe sie jedoch tagelang bangen müssen, ob die gespendeten Antikörper ihr gegen das Virus helfen würden.
05.15 Uhr: FDP beansprucht Wegfall der Maskenpflicht als ihren Erfolg
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat das lange heftig umstrittene Ende der Maskenpflicht als einen Erfolg seiner Partei beansprucht. "Hätten wir innerhalb der Regierung nicht darauf gedrängt, hätte es das vorzeitige Auslaufen trotz entspanntem Infektionsgeschehen nicht gegeben und wir würden immer noch mit Masken in Zügen und Bussen sitzen müssen", sagte Djir-Sarai der Deutschen Presse-Agentur.
04.39 Uhr: AOK befürchtet Krebs-Zunahme als Pandemiefolge
Die AOK warnt vor einer drohenden Zunahme schwerer Krebserkrankungen infolge der Corona-Pandemie. "Durch mangelnde Früherkennung und ausgefallene Behandlungen kann es sein, dass wir gerade bei Krebserkrankungen eine Bugwelle von zusätzlicher Krankheitslast vor uns herschieben", sagte Krankenkassen-Chefin Carola Reimann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Besorgniserregend sei vor allem der Rückgang bei Vorsorgeuntersuchungen und Darmkrebs-Operationen.
00.01 Uhr: Maskenpflicht in Bus und Bahn endet heute
Erstmals seit fast drei Jahren dürfen Reisende im Fernverkehr der Bahn- und Busgesellschaften von heute an auf eine Schutzmaske verzichten. Auch für Fahrten im Nahverkehr etwa in Bussen, U-Bahnen und S-Bahnen laufen die letzten Corona-Maskenvorschriften aus. In einigen Bundesländern wurden sie bereits abgeschafft. Die Maskenpflicht im bundesweiten Fernverkehr war im Mai 2020 eingeführt worden - kurz nachdem die Pandemie Deutschland erreicht hatte.
- Zum Artikel: Wo Masken noch Pflicht sind und was sie bringen
Mittwoch, 1. Februar 2023
22.18 Uhr: Lauterbach bemängelt Fehler bei Corona-Bekämpfung
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie bemängelt. Es habe etwa bei der Reduzierung von Kontakten einen falschen Schwerpunkt gegeben, sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend im ZDF-"heute journal". Andere Länder hätten die Kontakte in Unternehmen stark heruntergefahren. "Wir haben stark die Kontakte reduziert bei den Kindern, insbesondere bei den Kita-Kindern und bei den Schulkindern."
Das solle man so nicht wiederholen, damals sei aufgrund der Studienlage aber nicht so klar gewesen, wie ansteckend Kinder seien. "Wir haben nachher dann die Dinge besser gemacht", sagte Lauterbach, der seit Dezember 2021 Gesundheitsminister ist. Kinder seien regelmäßig getestet worden und Schulen offen geblieben.
Auch andere Regeln seien übertrieben gewesen. "Diese drakonischen Maßnahmen – Ausgehverbote, Maskentragen an der freien Luft, Kinderspielplätze draußen absperren – das sind Dinge gewesen, die würde man heute nicht mehr machen." Sie seien auch damals nicht gut durch Studien gedeckt gewesen. Im Vergleich zu anderen Ländern mit einer ähnlich alten Bevölkerung sei Deutschland aber gut durch die Pandemie gekommen, sagte Lauterbach.
18.38 Uhr: Maskenpflicht endet im Fern- und Regionalverkehr
Fahrgäste können in Bussen und Bahnen ab diesem Donnerstag (Mitternacht) bundesweit selbst über das Tragen einer Corona-Schutzmaske entscheiden. Sowohl im Fernverkehr als auch im Regionalverkehr in sämtlichen verbliebenen Bundesländern mit Maskenpflicht läuft diese dann aus. In einigen Bundesländern ist die Maske in Bussen und Regionalbahnen schon länger freiwillig. Im Fernverkehr sollte die Pflicht ursprünglich noch bis Anfang April bestehen bleiben. Per Verordnung hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) das Auslaufen aber auf den 2. Februar vorgezogen.
16.53 Uhr: Keine Maßnahmen mehr in Gottesdiensten in NRW
Auch in den katholischen Kirchen von Nordrhein-Westfalen gehören alle Corona-Maßnahmen in Gottesdiensten der Vergangenheit an. Wenn Pfarrer oder Kirchenvorstände mit Verweis auf ihr Hausrecht dennoch eigene Regeln erließen, entbehre das jeder Grundlage, sagte der Vertreter der katholischen Kirche bei Landtag und Landesregierung, Antonius Hamers, am Mittwoch dem Kölner Internetportal domradio.de. "Ich würde mich jedenfalls nicht mehr mit Maske irgendwo in eine Kirche setzen, zumindest nicht mehr pflichtgemäß." Dann würde er woanders in den Gottesdienst gehen.
Laut Hamers kann ein Bistum schon sehr eindrücklich einfordern, dass solche örtliche Regeln abgeschafft werden, weil sie jetzt keinen Sinn mehr hätten. Wenn jemand sich aber mit Maske sicherer fühle, könne er sie anlegen. Aber das könne nicht als generelle Regel für alle vorgegeben werden.
Der Verzicht auf Präsenzgottesdienste in den ersten sechs Wochen der Pandemie im Frühjahr 2020 nannte Hamers zwar bitter. Aber das tastende Vorgehen angesichts der damaligen Unsicherheit sei eine verantwortbare Möglichkeit gewesen. Nachdem klar gewesen sei, wie man sich schützen könne, hätten die fünf NRW-Bistümer in Abstimmung mit der Landesregierung dafür gesorgt, dass wieder Gottesdienste gefeiert werden können.
15.32 Uhr: Gericht verhängt Haftstrafen für Betrug mit Coronatests
Im Prozess um tausendfachen Abrechnungsbetrug in einem Corona-Testzentrum hat das Amtsgericht München die beiden Angeklagten wegen Betrugs und versuchten Betrugs zu Haftstrafen verurteilt. Gegen einen 31 Jahre alten Mann wurden zwei Jahre und zehn Monate Freiheitsstrafe verhängt, gegen seine 34 Jahre alte Verlobte und Komplizin eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten. Die Richterin sprach von einem "sozialschädlichen Verhalten" und von hoher krimineller Energie. Die Angeklagten hätten die Pandemielage ausgenutzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte dreieinhalb Jahre beziehungsweise zwei Jahre und neun Monate Haft beantragt, die Verteidiger Bewährungsstrafen. Beide Angeklagte kündigten an, in Berufung zu gehen.
Das Duo hatte zuvor tausendfachen Abrechnungsbetrug im Corona-Testzentrum im oberbayerischen Geretsried zugegeben. Mehr als 13.000 Tests rechneten die Angeklagten laut Anklage in ihrem zum Testzentrum umfunktionierten Handyladen bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) ab - rund 12.000 Tests mehr, als sie tatsächlich durchführten. Dafür wurden ihnen gut 171.000 Euro überwiesen; das waren gut 150.000 Euro mehr, als ihnen zustand.
13.39 Uhr: Krebshilfe mahnt nach Corona-Krise zu mehr Prävention
Viele Menschen nutzen laut der Deutschen Krebshilfe besonders seit der Corona-Krise nicht die Möglichkeiten für die Prävention und Früherkennung von Krebs. "Seit der Corona-Pandemie hat es in Sachen Prävention eher einen Rück- als einen Fortschritt gegeben. Das ist aus unserer Sicht dramatisch", sagte der Vorstandsvorsitzende Gerd Nettekoven mit Blick auf den Weltkrebstag am 4. Februar. Viele Menschen lebten seit der Pandemie ungesünder, bewegten sich weniger, hätten zugenommen und auch die Raucherquote sei gestiegen. Zudem nutzten vielerorts weniger Menschen die gesetzlichen Früherkennungsprogramme.
11.40 Uhr: "Das war Gier" - Angeklagte gestehen Betrug mit Corona-Tests
Im Prozess um tausendfachen Abrechnungsbetrug in einem Corona-Testzentrum im oberbayerischen Geretsried haben die beiden Angeklagten die Taten gestanden. "Das war Gier", sagte der 31 Jahre alte Angeklagte vor dem Amtsgericht München. Auch seine 34 Jahre alte Verlobte und Komplizin räumte die Vorwürfe ein.
Mehr als 13.000 Tests rechneten die Beiden laut Anklage in ihrem zum Testzentrum umfunktionierten Handyladen bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) ab - rund 12.000 mehr als sie tatsächlich durchführten. Dafür wurden ihnen gut 171,000 Euro überwiesen, gut 150.000 mehr als ihnen zustand.
Das Geld soll das Paar weitgehend verprasst haben. Als die Beiden wenige Wochen nach der Überweisung aufflogen, waren nur noch knapp 50.000 Euro übrig. Er habe "in Saus und Braus gelebt", sagte der 31-Jährige bei der Polizei.
10.42 Uhr: Zunahme von Depressionen nach Schulschließungen wegen Corona
Zwischen Schulschließungen während der Corona-Pandemie und Depressionen bei Kindern und Jugendlichen gibt es einer Studie zufolge einen direkten Zusammenhang. Während der Schulschließungen wiesen die Schülerinnen und Schüler deutlich häufiger Depressionssymptome auf als vor der Pandemie, heißt es in einer vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) vorgestellten Analyse. Vor allem bei männlichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren sei ein deutlicher Anstieg festzustellen.
"Pandemiebedingte Restriktionsmaßnahmen und Schulschließungen haben zu einem Anstieg der Depressionssymptome bei Jungen und bei Mädchen in Europa beigetragen", fasste BiB-Forscherin Helena Ludwig-Walz zusammen. Je strikter die Eindämmungsmaßnahmen gewesen seien, umso größer sei die Zunahme von generellen Depressionssymptomen gewesen. Auch wenn die Pandemie weitgehend überstanden zu sein scheine, litten immer noch viele junge Menschen an den psychischen Folgen des Lockdowns, hieß es weiter. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von depressiven Symptomen bei Kindern und Jugendlichen sei daher wichtig.
- Zum Artikel: Lauterbach: Lange Schulschließungen waren ein Fehler
10.01 Uhr: Österreich beendet alle Corona-Maßnahmen zum 30. Juni
In Österreich werden alle Corona-Maßnahmen stufenweise beendet. Das hat die Regierung beschlossen. Ab 30. April soll die jetzt noch herrschende Maskenpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen auslaufen. Ab 30. Juni sollen dann alle Sonderbestimmungen enden, hieß es. SARS-CoV-2 sei dann keine meldepflichtige Krankheit mehr. Auch die Restriktionen für positiv getestete Menschen gebe es dann nicht mehr. Aktuell müssen Infizierte zwar nicht in Quarantäne, sind aber zum Tragen einer FFP2-Maske in Innenräumen und auch im Freien bei engem Kontakt zu anderen Menschen verpflichtet. Sämtliche Corona-Krisenstäbe und Gremien würden aufgelöst, hieß es.
09.30 Uhr: Lauterbach - In öffentlichen Verkehrsmitteln weiter freiwillig Maske tragen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rät trotz des Endes der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln dazu, freiwillig Masken zu tragen. "Ich tue es auch. Um kein Long Covid zu riskieren und andere zu schützen", schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. Lauterbach bezeichnete zugleich die bisherigen Maßnahmen zur Vermeidung großer Corona-Winterwellen als erfolgreich. Deshalb könne die Maskenpflicht im Fernverkehr entfallen.
Am Donnerstag läuft die bundesweite Maskenpflicht in Fernzügen und -bussen nach fast drei Jahren aus. Auch im Nahverkehr, für den die Bundesländer zuständig sind, ist das ab Donnerstag flächendeckend der Fall.
08.50 Uhr: Gesellschaft für Pneumologie unterstützt Wegfall der Maskenpflicht im Nah-und Fernverkehr
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie unterstützt den Wegfall der Maskenpflicht im Nah-und Fernverkehr. Es werde zwar mehr Corona-Infektionen geben, er erwarte aber nicht, dass das zu einem gesundheits-medizinischen Problem werde, sagte der Präsident der Gesellschaft, Torsten Bauer, im rbb24 Inforadio.
"Ich halte das für richtig," so Bauer weiter, "den Winter musste man abwarten, die Influenza-Welle ist aus unserer Sicht durch, und zwar deutlich früher als in den Jahren zuvor." Besonders vulnerable Gruppen wie zum Beispiel Chemotherapie-Patienten sollten in öffentlichen Verkehrsmitteln aber weiter eine Maske tragen. "Das ist eine weitere Atemwegserkrankung, wir werden auch in zehn Jahren noch Corona-Infekte sehen", so Bauer: "Allerdings ist die pandemische Situation vorbei. Das heißt, fast alle Menschen auf dieser Erde dürften mittlerweile Antikörper gegen dieses Virus haben. Und somit verläuft die Krankheit vollkommen anders, als wir das 2020 gesehen haben."
08.31 Uhr: Maskenpflichten fallen - Auch Isolationspflichten vielerorts vorbei
Nach dem Ende der Maskenpflicht in Baden-Württemberg am Dienstag sind an diesem Mittwoch in weiteren Bundesländern zentrale Corona-Schutzmaßnahmen gefallen. Wer sich infiziert, muss sich nun in Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt nicht mehr verpflichtend häuslich isolieren. Thüringen und Sachsen ziehen in den kommenden Tagen nach. Mehrere Bundesländer hatten die Isolationspflicht bereits zuvor beendet. In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hingegen müssen sich Corona-Infizierte vorerst weiterhin für mehrere Tage isolieren.
Ohne Maske reisen dürfen ab sofort auch Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in Nordrhein-Westfalen und Hamburg. In allen weiteren Bundesländern, in denen die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes noch gilt, ist das ab Donnerstag der Fall. Dann läuft auch die bundesweite Maskenpflicht in Fernzügen und -bussen nach fast drei Jahren aus.
Die Corona-Regeln des Bundes sind noch bis zum 7. April gültig, dann entfällt nach aktuellem Stand auch die Maskenpflicht für Patienten und Besucher in Praxen. In Bayern dürfen zumindest Beschäftigte in Arztpraxen und anderen ambulanten medizinischen Einrichtungen die Maske schon seit Mittwoch abnehmen.
- Zum Artikel: Wo Masken noch Pflicht sind und was sie bringen
07.58 Uhr: Passagierzahlen an deutschen Flughäfen 2022 verdoppelt
Das Passagieraufkommen auf deutschen Flughäfen hat 2022 im Vergleich zum Vorjahr kräftig zugenommen. Im vergangenen Jahr seien mehr als doppelt so viele Menschen von den 23 größten deutschen Verkehrsflughäfen gestartet oder gelandet wie 2021, teilte das Statistische Bundesamt mit. Demnach zählten die Airports 2022 rund 155,2 Millionen Passagiere. Das entsprach einem Zuwachs von 111,0 Prozent gegenüber dem stärker von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021. Vom Vorkrisenniveau des Jahres 2019, als die Hauptverkehrsflughäfen mit 226,7 Millionen Fluggästen ein Allzeithoch verzeichnen konnten, war das Passagieraufkommen mit 31,5 Prozent weniger Fluggästen aber noch weit entfernt.
07.14 Uhr: Maskenpflicht in Arztpraxen - Hausärzteverband sieht Konfliktpotenzial
In bayerischen Arztpraxen müssen Beschäftigte seit heute keine Masken mehr tragen. Für Patienten hingegen gilt die Maskenpflicht weiterhin. Mohammed Ahmadi vom Bayerischen Hausärzteverband befürwortet die neuen Regeln zwar grundsätzlich. Er befürchtet aber auch, dass es zu Diskussionen und Konflikten in Arztpraxen kommen könnte.
"Wir haben sicherlich Patienten, die verständnisvoll sind und das akzeptieren werden. Aber es gibt sicher auch viele, die ein Problem damit haben werden, wenn wir in den Praxen ohne Maske arbeiten, aber die Patienten gezwungen sind mit Maske die Praxis zu betreten", so der Arzt aus Mainstockheim im Landkreis Kitzingen. Er halte die unterschiedlichen Regelungen daher nicht für zufriedenstellend. Weil sich die Corona-Lage entspannt hat, hat die Bayerische Staatsregierung entschieden, die rein bayerischen Maskenpflichten aufzuheben. Beschäftigte in Arztpraxen und anderen ambulanten medizinischen Einrichtungen müssen deshalb ab sofort keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen.
06.10 Uhr: Auftakt im Prozess um Abrechnungsbetrug im Corona-Testzentrum
Am Amtsgericht München beginnt am Mittwoch der Prozess um mutmaßlichen Abrechnungsbetrug in einem Corona-Testzentrum. Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) geht davon aus, dass die beiden Betreiber deutlich mehr Tests gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet haben, als sie tatsächlich durchgeführt hatten. Sie sollen von Ende Januar 2022 bis zu ihrer Festnahme Mitte April 2022 Corona-Schnelltests angeboten und dafür einen Handy-Laden im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen als Corona-Teststation genutzt haben.
"Es handelt sich für die ZKG um einen Fall von größerer Bedeutung, immerhin hat der beachtliche Tatvorwurf zur Verhaftung eines Angeklagten geführt", sagt ein ZKG-Sprecher. Allein in einem Monat sollen die Angeklagten für ihre Teststation im Handy-Laden mehr als 150.000 Euro zu Unrecht erhalten haben. Die Auszahlung der für März 2022 abgerechneten Beträge konnten die Ermittler noch rechtzeitig stoppen.
06.00 Uhr: AOK-Chefin für Maskenpflicht in Kliniken und Heimen bis Frühsommer
Die Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, fordert eine Verlängerung der Maskenpflicht für Besucher in Kliniken und Pflegeheimen bis zum Frühsommer. "Wir müssen die vulnerablen Gruppen in Deutschland auch langfristig schützen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Pflegebedürftige und Kranke benötigten einen besonderen Schutz. Es sei daher sinnvoll, in der Übergangszeit bis zum Frühsommer in bestimmten Bereichen an der Maskenpflicht festzuhalten.
"Beim Besuch von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wäre es klug, diese Maßnahme nicht zum 7. April auslaufen zu lassen", sagte Reimann. Auch die Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten sollten nach Ansicht der AOK-Chefin bei Hausbesuchen weiterhin eine Maske tragen. Am Donnerstag endet die bundesweite Maskenpflicht in Fernzügen. Die Maskenpflicht im Gesundheitswesen gilt vorläufig noch bis zum 7. April.
05.50 Uhr: Keine Maskenpflicht für Beschäftigte in bayerischen Arztpraxen mehr
Beschäftigte in bayerischen Arztpraxen und anderen ambulanten medizinischen Einrichtungen müssen ab sofort keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Gleiches gilt für Menschen in Gemeinschaftsunterkünften, etwa in Unterkünften für Geflüchtete oder Obdachlose. Die entsprechenden landeseigenen Maskenpflichten sind, wie von der Staatsregierung beschlossen, um Mitternacht ausgelaufen.
- Zum Artikel: "'Meilenstein': Bayerns letzte Corona-Maßnahmen enden"
Dienstag, 31. Januar 2023
21.00 Uhr: Auftakt im Prozess um Abrechnungsbetrug im Corona-Testzentrum
Am Amtsgericht München beginnt am Mittwoch (9.30 Uhr) der Prozess um mutmaßlichen Abrechnungsbetrug in einem Corona-Testzentrum. Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) geht davon aus, dass die beiden Betreiber deutlich mehr Tests gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet haben, als sie tatsächlich durchgeführt hatten.
Sie sollen von Ende Januar 2022 bis zu ihrer Festnahme Mitte April 2022 Corona-Schnelltests angeboten und dafür einen Handy-Laden im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen als Corona-Teststation genutzt haben. Allein in einem Monat sollen die Angeklagten für ihre Teststation im Handy-Laden mehr als 150 000 Euro zu Unrecht erhalten haben. Die Auszahlung der für März 2022 abgerechneten Beträge konnten die Ermittler noch rechtzeitig stoppen.
16.04 Uhr: Angeblich Herdenimmunität in Peking
Chinas Hauptstadt Peking hat nach Angaben seiner Behörden "vorläufig Herdenimmunität" erreicht. Die Corona-Infektionswelle "hat bereits ihren Höhepunkt erreicht und neigt sich dem Ende zu", zitierte die Zeitung Beijing News am Dienstag den stellvertretenden Direktor der Pekinger Seuchenschutzbehörde, Wang Quanyi. In Peking gebe es derzeit nur noch "sporadisch Infektionsfälle", das Ansteckungsrisiko sei "relativ gering".
Die Zahl der Menschen, die in den großen Krankenhäusern Pekings wegen grippeähnlicher Symptome behandelt würden, sei zwischen dem 23. und 29. Januar im Vergleich zur Vorwoche um mehr als 40 Prozent zurückgegangen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf offizielle Zahlen.
Mitte Dezember hatte die chinesische Regierung ihre jahrelange strikte Null-Covid-Politik abrupt aufgegeben. Die Infektionszahlen stiegen explosionsartig an. Experten halten die von Chinas Behörden angegebenen Opferzahlen für deutlich zu niedrig.
14.24 Uhr: Verband für Altenhilfe - Maskenpflicht abschaffen
Der Vorstandssprecher der kommunalen Altenhilfe in Bayern, Prof. Dr. Alexander Schraml aus Würzburg, wünscht sich die Abschaffung der Maskenpflicht für Alten- und Pflegeheime. "Die Einschränkung ist nicht mehr akzeptabel", sagte er am Dienstag dem Bayerischen Rundfunk. "Wir haben in den letzten Monaten – und eigentlich im letzten Jahr – keine lebensbedrohlichen Erkrankungen bei unseren Pflegeheimbewohnern mehr gehabt", so Schraml weiter.
Es sei höchste Zeit, dass hier auch mehr Eigenverantwortung in die Pflegeheime komme, meinte der Vorstandssprecher. Es sei nicht nachvollziehbar, warum die Menschen in ihrer eigenen Wohnung derart bevormundet werden. Im Zuge der Corona-Pandemie konnte laut Schraml bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Altenheime und Krankenhäuser eine Vereinsamung festgestellt werden, da die Zahl der Besuche zurückgegangen sei.
- Zum Artikel: Corona-Maskenpflichten fallen: Erst in Bayern, dann bundesweit
13.41 Uhr: Pfizer erwartet weniger Umsatz bei Corona-Medikamenten
Der US-Pharmakonzern Pfizer bekommt das Auslaufen der Corona-Pandemie zu spüren. Für das laufende Jahr prognostizierte das Unternehmen am Dienstag einen Einbruch seiner Umsätze mit seinen Covid-19-Präparaten. Für seinen zusammen mit dem Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech entwickelten Corona-Impfstoff erwartet Pfizer 2023 einen Umsatz von 13,5 Milliarden Dollar, 64 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Einnahmen aus dem Verkauf des Corona-Medikaments Paxlovid würden voraussichtlich um 58 Prozent auf rund acht Milliarden Dollar fallen.
11.34 Uhr: Apothekerverband sieht Normalisierung bei Arzneimittel-Versorgung
Der Deutsche Apotherverband (DAV) sieht eine Entspannung bei der Arzneimittelversorgung. Nach drei Jahren Corona-Pandemie zeichne sich "eine langsame Normalisierung in der ambulanten Versorgung" ab, auch wenn es mit der Versorgung ukrainischer Geflüchteter und Lieferengpässen bei Medikamenten wie Fiebersäften und Antibiotika noch aktuelle Herausforderungen gebe, so DAV-Vizevorsitzender Hans-Peter Hubmann.
Die Gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr mehr Geld für Arzneimittel ausgegeben. Mit 5,2 Prozent seien die Kosten aber weniger stark gestiegen als die Inflation, die bei 7,9 Prozent lag, teilten der DAV, die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und die Bundesapothekerkammer in Berlin mit. Die Kosten lagen demnach bei 47,4 Milliarden Euro.
10.41 Uhr: Betrugsverdacht in Seeg - Neue Durchsuchungen, Bürgermeister bleibt in U-Haft
Im Zusammenhang mit den Vorwürfen des millionenschweren Pflegebetrugs in Seeg hat es gestern Abend weitere Durchsuchungen gegeben – darunter im Rathaus der Gemeinde. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg mit. Außerdem bleibt der Seeger Bürgermeister Markus Berktold (CSU) in Untersuchungshaft. Das zuständige Landgericht Nürnberg-Fürth habe den Haftbefehl bestätigt. Die Landesanwaltschaft hat nach Angaben der Gemeinde inzwischen ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Am 11. Januar waren der Seeger Bürgermeister Markus Bertold (CSU) und der frühere Leiter des Caritasheims festgenommen worden. Der Verdacht der Staatsanwaltschaft: gewerbsmäßiger Pflegebetrug in Millionenhöhe. Gemeinsam sollen die beiden Männer mit Scheinrechnungen Mehraufwendungen über den Corona-Pflegerettungsschirm abgerechnet haben, die gar nicht angefallen waren. Markus Berktold ist neben seiner Tätigkeit als Bürgermeister auch Geschäftsführer von mehreren privaten Gesellschaften, die für Betrieb und Pflege rund um das Caritasheim verantwortlich sind.
08.53 Uhr: Chinas Wirtschaft erholt sich nach Rückgang der Corona-Zahlen
Das verarbeitende Gewerbe in China hat im Januar nach vier rückläufigen Monaten einen unerwarteten Aufschwung erlebt. Der sogenannte Einkaufsmanagerindex (PMI), den die nationale Statistikbehörde veröffentlichte, stieg von 47 Punkten im Dezember auf 50,1 Punkte. Ab einem Wert von 50 Punkten nimmt die Produktion zu. Analysten waren erneut von einem leichten Rückgang der gewerblichen Aktivität ausgegangen.
Die chinesischen Behörden hatten im Dezember eine scharfe Kehrtwende in ihrer Corona-Politik vollzogen und innerhalb von kurzer Zeit so gut wie alle Einschränkungen des öffentlichen Lebens zurückgenommen. Lockdowns schon bei wenigen Fällen hatten zuvor monatelang den Konsum gedrückt und die Produktion wegen Werksschließungen beeinträchtigt.
Zunächst war die wirtschaftliche Aktivität im Land mit der Rücknahme der Corona-Maßnahmen und einer Explosion der Ansteckungszahlen aber weiter zurückgegangen. Die Fallzahlen gehen mittlerweile wieder zurück. Der Aufschwung ist dennoch unerwartet, weil die Fabriken wegen der chinesischen Neujahrsfeiern im Januar praktisch eine Woche lang still standen.
08.45 Uhr: Scheidender RKI-Chef Wieler wechselt zum Hasso-Plattner-Institut
Der bisherige Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, wechselt in die Forschung zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Wieler wird zum 1. April Sprecher des neuen Clusters Digital Health des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) in Potsdam, wie die Einrichtung am Dienstag mitteilte. Der 61-jährige Wieler hatte vor drei Wochen nach acht Jahren an der Spitze des RKI seinen Rückzug angekündigt. Das Hasso-Plattner-Institut betreibt nach eigenen Angaben Digital-Forschung, durch die "das Verständnis komplexer Zusammenhänge in großen Datenmengen durch moderne Informatik verbessert werden soll".
Wieler stand seit 2015 an der Spitze des RKI. Vor allem mit der vor knapp drei Jahren auch in Deutschland angekommenen Corona-Pandemie wurde der zuvor eher in Fachkreisen bekannte Experte zu einem der wichtigsten Ratgeber der Politik in Gesundheitsfragen in Deutschland. Zugleich wurde er durch seine Pressekonferenzen zu einem zentralen Akteur bei der Informationsvermittlung über die Pandemie.
08.38 Uhr: Corona-Effekt - Weniger Jugendliche wegen Alkohol im Krankenhaus
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die wegen Rauschtrinkens im Krankenhaus landen, ist in der Corona-Zeit deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, wurden im Jahr 2021 rund 11.700 10- bis 19-Jährige wegen Alkoholmissbrauchs in einer Klinik behandelt. Das waren 4,4 Prozent weniger als 2020 und 42,3 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019.Damit erreichten die Fallzahlen den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2001. Den Höchstwert gab es im Jahr 2012 mit rund 26.700 Behandelten in dieser Altersgruppe.
Schon im ersten Jahr der Corona-Pandemie kamen aufgrund abgesagter Feste, geschlossener Lokale und Kontaktbeschränkungen deutlich weniger Menschen wegen Alkoholmissbrauchs in ein Krankenhaus, wie die Statistiker erläuterten. Dieser Trend setzte sich im Jahr 2021 fort.
08.09 Uhr: Weniger Lernfortschritte während Corona
Schülerinnen und Schüler haben in der Corona-Pandemie laut einer Studie weltweit rund ein Drittel weniger Lernfortschritte gemacht. In Deutschland beträgt das Minus demnach zehn bis 15 Prozent. Der Augsburger Bildungsforscher Zierer fordert mehr zusätzliche Förderung.
07.50 Uhr: Die wichtigsten Corona-Zahlen im Überblick
Wie ist der Stand bei den Corona-Impfungen? Wie entwickeln sich die offiziellen Inzidenzwerte, während immer weniger getestet wird? Alle wichtigen Zahlen und interaktive Grafiken zur Corona-Pandemie finden Sie hier.
05.40 Uhr: Studie - Einige Autoimmunerkrankungen könnten Covid-Spätfolge sein
Nach Erkenntnissen deutscher Forscher haben Menschen nach überstandener Covid-19-Infektion deutlich häufiger eine Autoimmunerkrankung als andere. Grundlage ist eine umfangreiche Analyse von Krankenversicherungsdaten. «In allen Alters- und Geschlechtsgruppen traten Autoimmunkrankheiten in der Zeit nach der Infektion signifikant häufiger auf», sagte Jochen Schmitt vom Universitätsklinikum Dresden. Die Ergebnisse beziehen sich den Forschern zufolge jedoch nur auf ungeimpfte Betroffene, die eine nachgewiesene Corona-Infektion mit dem Wildtyp des Virus hatten.
Der Analyse zufolge kamen bei Menschen mit Corona-Infektion 15,05 Diagnosen einer Autoimmunerkrankung auf 1000 Versichertenjahre, bei Menschen ohne einer solchen Infektion waren es nur 10,55 Diagnosen. Patienten mit einem schwereren Corona-Verlauf hatten ein besonders hohes Risiko. Bestimmte Entzündungen der Blutgefäße wiesen die größten Assoziationen mit Covid-19 auf. Die Ergebnisse sind noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht worden.
03.20 Uhr: Corona-Notstand in den USA endet im Mai
Der wegen der Corona-Pandemie ausgerufene Notstand in den USA soll nach mehr als drei Jahren im Mai enden. Dies gab am Montag (Ortszeit) das Weiße Haus in Washington bekannt. Konkret geht es sogar um zwei ausgerufene Notstände: einen nationalen Notstand und einen Gesundheitsnotstand. Beide sollen laut Weißem Haus am 11. Mai enden.
Die beiden Notstände waren im Januar 2020 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump ausgerufen worden. Sie regelten unter anderem die Bundes-Subventionen im Kampf gegen die Pandemie. So wurden dadurch Hilfen für Medikamente und Versicherungen gegen Covid-19 möglich.
Die oppositionellen Republikaner hatten zuletzt auf ein früheres Auslaufen gedrängt. Der nationale Notstand wegen der Corona-Pandemie sollte nach ihrem Willen am 1. März enden und der Gesundheitsnotstand am 11. April. Dies wies die Regierung von Präsident Joe Biden mit der Begründung zurück, dass ein solches abruptes Ende "Chaos und Unsicherheit ins Gesundheitswesen" bringen würde.
Montag, 30. Januar 2023
23.49 Uhr: US-Präsident Joe Biden kündigt Ende von Corona-Notständen an
Die coronabedingten Notstände in den USA sollen auslaufen. US-Präsident Joe Biden informierte am Montag den Kongress, dass er die nationale Notlage und die Notstandserklärung für die öffentliche Gesundheit am 11. Mai für beendet erklären werde. Der Schritt bedeutet eine Umstrukturierung des Umgangs des Bundes mit dem Coronavirus.
Das Virus würde damit als endemische Bedrohung der öffentlichen Gesundheit eingestuft, die von den normalen Behörden bewältigt werden kann. Zusammen mit dem Abziehen der meisten Pandemie-Hilfszahlungen durch die Regierung würde auch die Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungen dem direkten Management durch die Regierung entzogen.
16.11 Uhr: Bisher keine neuen Corona-Varianten in China entdeckt
Bei der derzeitigen Corona-Welle in China sind nach offiziellen Angaben bislang keine neuen Virus-Varianten entdeckt worden. Der Forscher Chen Cao vom Virus-Institut des nationalen Gesundheitsamtes sagte in Peking, die Varianten BA.5.2 und BF.7 seien die dominierenden Viren des Ausbruchs im bevölkerungsreichsten Land der Erde. Während der Ferien ums chinesische Neujahrsfest, das seit 22. Januar begangen wird, seien die Gene von 1.421 ausgesuchten Proben aus verschiedenen Provinzen sequenziert worden, ohne dass eine neue Variante entdeckt worden sei.
16.06 Uhr: Corona laut WHO weiterhin "globaler Notfall"
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Corona-Pandemie weiterhin als globalen Notfall an. Doch die Lage sei inzwischen viel besser als vor einem Jahr, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Jahrestagung des Exekutivausschusses der Organisation am Montag in Genf. Möglicherweise nähere sich die Pandemie dem Wendepunkt, an dem höhere Grade von Immunität das Risiko von tödlichen Krankheitsverläufen senke.
Tedros wies aber auch darauf hin, dass in den vergangenen acht Wochen mindestens 170 000 Menschen mit dem Coronavirus gestorben seien. Er rief dazu auf, dass Hochrisikogruppen kompletten Impfschutz erhalten, die Zahl von Tests erhöht wird, antivirale Wirkstoffe frühzeitig eingesetzt und Labor-Kapazitäten ausgebaut werden. Zudem müssten Fehlinformationen über die Pandemie bekämpft werden.
13.30 Uhr: Psychologe – Viele müssen Arbeitsalltag nach Corona neu gestalten
Die Auswirkungen der Corona-Zeit auf Arbeitsleben und Stresslevel bewertet der Psychologe Timo Schiele als "zweischneidiges Schwert". Ein Beispiel dafür sei die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dort falle vielen "die Abgrenzung zwischen Arbeit und anderen Lebensbereichen schwerer".
Zugleich erlebten Menschen es als "große Freiheit, dass sie ihren Laptop überall aufklappen und etwas erledigen können. Insofern gilt es, für sich selbst hilfreiche und konstruktive Grenzen zu setzen", betonte Schiele. Auch sei das Verhältnis zum Homeoffice unterschiedlich: Manche Menschen müssten weiterhin täglich zur Arbeit fahren, ohne darüber entscheiden zu können - andere müssten trotz Abklingens der Pandemie weiter zu Hause arbeiten, obwohl sie gerne ins Büro kämen.
Durch die Corona-Pandemie sei die Gesellschaft mit diesem Thema "in einer Intensität konfrontiert" worden, auf die wohl kaum jemand vorbereitet gewesen sei, sagte der leitende Psychologe der Psychosomatischen Klinik im Kloster Dießen am Ammersee: "Damit einen angemessenen Umgang zu finden, ist für viele Menschen noch nicht abgeschlossen."
12.22 Uhr: Rotes Kreuz - Welt ist auf nächste Pandemie nicht vorbereitet
Die Welt ist aus Sicht des Roten Kreuzes auch drei Jahre nach Ausbruch des Coronavirus noch nicht ausreichend für mögliche künftige Pandemien gerüstet. "Eine nächste Pandemie könnte schon bald bevorstehen", warnte der Generalsekretär der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC), Jagan Chapagain, in Genf. "Wenn die Erfahrungen mit Covid-19 nicht unsere Vorbereitungen beschleunigen, was dann?", fragte er.
Laut aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind mindestens 6,8 Millionen Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Das Rote Kreuz wies in seinem globalen Katastrophen-Bericht darauf hin, dass die Pandemie damit den größten Todesschub seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst habe. Um für künftige Pandemien gewappnet zu sein, müsse das Vertrauen der Bevölkerung in Impfungen und Gesundheitsmaßnahmen ausgebaut werden, forderte Chapagain. Die faire globale Verteilung von Impfstoffen und Medizin sowie lokale Gesundheitsmaßnahmen auf Gemeindeebene seien ebenso wichtig.
10.25 Uhr: WHO stuft Corona weiter als Gesundheitsnotstand ein
Rund drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie stuft die Weltgesundheitsorganisation WHO Covid-19 weiterhin als weltweiten Gesundheitsnotstand ein. Die Entscheidung wurde am Montag im Anschluss an eine Sitzung des WHO-Notfallausschusses bekannt gegeben. Zwar nähere sich die Pandemie womöglich einem Wendepunkt an, der Ausschuss sei sich aber einig, dass Covid-19 weiter eine gefährliche Infektionskrankheit sei, die der Gesundheit und den Gesundheitssystemen erheblichen Schaden zufügen könne. Zudem hätten die Überwachung und die genetische Sequenzierung weltweit abgenommen, was es schwierig mache, bekannte Varianten zu verfolgen und neue zu entdecken.
10.20 Uhr: Russische Botschaft meldet Aufhebung von Lockdown in Pjöngjang
Nordkorea hat im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen verhängte Beschränkungen und Kontrollen in der Hauptstadt Pjöngjang nach Angaben der dortigen russischen Botschaft wieder aufgehoben. Vergangene Woche hatte die Botschaft erklärt, die nordkoreanischen Behörden hätten diplomatischen Vertretungen auferlegt, ihre Beschäftigten nicht ins Freie zu lassen und deren Körpertemperatur vier Mal täglich zu messen - als Reaktion auf eine Zunahme von Grippefällen "und anderen Atemwegserkrankungen".
Offiziell hatte Nordkorea einen Lockdown in Pjöngjang oder ein Wiederauftreten von Corona nicht bestätigt. Machthaber Kim Jong Un hatte im August einen Sieg über das Coronavirus verkündet, der unter Beobachtern allerdings als fraglich galt. Im Mai vergangenen Jahres hatte Pjöngjang erstmals einen Corona-Ausbruch eingeräumt.
10.08 Uhr: Nach Ende der Corona-Auflagen wieder mehr Falschgeld im Umlauf
Geldfälscher in Deutschland und Europa haben im vergangenen Jahr vom Ende der meisten Corona-Beschränkungen profitiert. In Deutschland zogen Polizei, Handel und Banken fast 44.150 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr, wie die Bundesbank am Montag mitteilte. Das waren 5,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. "Dies dürfte daran liegen, dass die Corona-Einschränkungen der beiden Vorjahre größtenteils aufgehoben wurden und Volksfeste oder Weihnachtsmärkte wieder stattfanden, wo überwiegend mit Bargeld bezahlt wird", sagte Burkhard Balz, das für Bargeld zuständige Mitglied im Bundesbank-Vorstand. "Insgesamt bleibt das Falschgeldaufkommen jedoch weiter sehr niedrig: Rein rechnerisch entfielen 2022 nur fünf falsche Banknoten auf 10 000 Einwohner."
08.41 Uhr: Lauterbach – "Bei Kindern sehr hart eingestiegen"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) räumt im Rückblick Fehler in der Corona-Politik ein. Im Nachhinein betrachtet sei es falsch gewesen, die Schulen und Kindertagesstätten so lange geschlossen zu halten, sagte Lauterbach am Montag im "Morgenmagazin" der ARD. Auf der anderen Seite hätten die beratenden Wissenschaftler der Bundesregierung dazu geraten. "Oft war der Wissensstand nicht wirklich gut genug"“, sagte der Minister. Davon zu unterscheiden seien Unregelmäßigkeiten wie illegale Maskengeschäfte oder viel zu teure Corona-Tests. "Das sind Dinge, die hätten nie passieren dürfen.“ Im Vergleich zu anderen Ländern habe Deutschland die Betriebe "relativ geschont". "Wir sind aber bei den Kindern und den Schulen sehr hart eingestiegen", so Lauterbach.
08.11 Uhr: Zahl der "Sitzenbleiber" nach Corona wieder deutlich gestiegen
Nach veränderten Versetzungsregelungen im ersten Schuljahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie haben im Schuljahr 2021/2022 wieder deutlich mehr Kinder und Jugendliche eine Klassenstufe wiederholt. Insgesamt betraf dies 155.800 Schülerinnen und Schüler, die entweder freiwillig wiederholten oder im Schuljahr zuvor nicht versetzt worden waren. Das waren 62.700 oder 67 % mehr als im Schuljahr 2020/2021 und 12.200 (8 %) mehr als im Schuljahr 2019/2020, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Damit stieg die Quote der Wiederholerinnen und Wiederholer bundesweit von 1,4 % im Schuljahr 2020/2021 auf 2,4 % im vergangenen Schuljahr. Der Anteil war auch geringfügig höher als im Schuljahr 2019/2020 (Quote: 2,3 %), als die coronabedingten Versetzungsregeln noch nicht zum Tragen gekommen waren.
05.41 Uhr: Sozialverband VdK für weiteren Schutz von Corona-Risikogruppen
Der Sozialverband VdK pocht angesichts des Endes der Corona-Maskenpflicht in Fernzügen Anfang Februar auf einen weiterhin wichtigen Schutz für Risikogruppen. Präsidentin Verena Bentele sagte der Deutschen Presse-Agentur, in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen seien Menschen mit Vorerkrankungen, Behinderungen oder hohem Alter geballt betroffen und besonders gefährdet. Daher sollte dort weiter Maske getragen werden. In Bussen und Bahne müsse über passgenaue Lösungen nachgedacht werden. Bentele schlägt beispielsweise gesonderte Bereiche vor, die für Menschen mit Maskenwunsch reserviert sind.
- Zum Artikel "Corona: Das haben Masken und Maskenpflicht gebracht"
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