Sonntag, 4. Dezember 2022
15.11 Uhr: Auch andere chinesische Metropolen lockern Corona-Regeln
In zahlreichen chinesischen Millionenstädten werden die strikten Corona-Regeln gelockert. In der Hauptstadt Peking dürfen nach zwei Wochen morgen wieder Geschäfte öffnen. In vielen Städten sind keine negativen PCR-Tests mehr notwendig, um den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Vielerorts werden Teststationen abgebaut.
Zum Betreten von Büros, öffentlicher Gebäude und Läden braucht man oft noch einen negativen Corona-Test. An den verbliebenen Teststationen bilden sich deshalb lange Schlangen. Auch werden positiv Getestete nicht mehr zwangsläufig in eine staatliche Isolationseinrichtung gebracht. Behörden erlauben den Menschen zunehmend, sich zuhause auszukurieren – ein Novum in China. Mögliche Kontaktpersonen werden häufig nicht mehr gezwungen, sich zu isolieren.
Die Lockerungen kommen nach Protesten gegen die strengen Regeln vor einer Woche. Allerdings gehen nicht alle Regionen gleich vor. Ein Gesamtkonzept zum Ausstieg aus Null-Covid fehlt nach wie vor.
12.13 Uhr: Shanghai lockert Corona-Testpflicht
Die chinesische Finanzmetropole Shanghai wird am Montag die Corona-Testpflicht teilweise abschaffen. Für die Einwohner entfällt dann die Pflicht, ein höchstens 48 Stunden altes negatives Testergebnis vorzuweisen, um öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen und Außenbereiche wie Parks und Touristenattraktionen zu betreten, teilten die Behörden am Sonntag mit.
Die mehr als 23 Millionen Einwohner zählende Stadt war in diesem Jahr monatelang abgeriegelt, worunter die inländische Wirtschaft stark gelitten hat. Shanghai folgt mit den Lockerungen dem Beispiel mehrerer chinesischer Städte, darunter Peking, Tianjin, Shenzhen und Chengdu, die alle am Samstag die Testpflicht für öffentliche Verkehrsmittel aufgehoben hatten. In Peking müssen Einwohner seit Samstag zudem beim Kauf von Fieber- und Erkältungsmedikamenten nicht mehr, wie zuvor, ihren Namen angeben. Nach Protesten gegen die strenge Null-Covid-Politik in der vergangenen Woche hat China begonnen, die seit Monaten geltenden Corona-Maßnahmen teilweise zu lockern.
09.38 Uhr: China meldet zwei neue Todesfälle durch Coronavirus
In China sind zwei neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die nationale Gesundheitskommission teilte am Sonntag mit, es habe jeweils einen Toten in den Provinzen Shandong und Sichuan gegeben. Ob die Opfer vollständig geimpft waren, wurde nicht angegeben. In China wurden am Sonntag weitere 35.775 Coronavirus-Fälle in einem 24-Stunden-Zeitraum gemeldet. Bei 31.607 habe es keine Symptome gegeben. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt den Angaben zufolge bei 5.235. Die Zahlen sind im Vergleich zu den USA und anderen Ländern, wo Einschränkungen wegen des Coronavirus gelockert werden, relativ niedrig. China hält an seiner "Null-Covid"-Politik fest. Damit verbunden waren Lockdowns und Massentests.
07.35 Uhr: China will keine ausländischen Impfstoffe akzeptieren
Der chinesische Staatschef Xi Jinping ist nicht bereit, westliche Impfstoffe zu zulassen, trotz Corona-Proteste. "Wir sehen mit den Protesten im Moment keine Bedrohung für die Stabilität, keinen Regimewechsel oder ähnliches", sagte die Direktorin des US-Geheimdienstes, Avril Haines, auf dem jährlichen Reagan National Defense Forum in Kalifornien. Ein US-Beamter sagte gegenüber Reuters: "Es scheint ziemlich weit hergeholt, dass China zum jetzigen Zeitpunkt westlichen Impfstoffen grünes Licht geben würde. Es ist eine Frage des Nationalstolzes, und davon müssten sie eine ganze Menge schlucken, wenn sie diesen Weg gehen würden." Die Wirksamkeit der lokalen chinesischen Impfstoffe sind einigen Studien zufolge nicht so effektiv wie die der westlichen.
07.31 Uhr: WHO-Regionaldirektor sieht Ende der Pandemie noch nicht erreicht
Aus Sicht des Europadirektors der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Ende der Corona-Pandemie noch nicht erreicht. Man befinde sich in einer günstigeren Phase als je zuvor, aber dies sei immer noch eine Pandemie, sagte Hans Kluge der Deutschen Presse-Agentur. Doch auch er sehe Anzeichen, dass man gerade in eine neue Phase der Pandemie eintrete. Als Gründe nannte Kluge die leichtere Übertragbarkeit und geringere Krankheitsschwere der dominierenden Omikron-Variante in Verbindung mit der höheren Immunität der Bevölkerung.
Der Epidemiologe Hajo Zeeb sieht Deutschland am Übergang zur Endemie. Dabei bedeute endemisch, dass das Virus sich bei uns eingenistet habe und nicht mehr weggehe. "Ob wir die endemische Lage erreicht haben, wird sich endgültig erst nach dem Winter beantworten lassen", sagte Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. Zugleich warnte er davor, den endemischen Zustand zu unterschätzen.
Samstag, 3. Dezember 2022
20.00 Uhr: US-Senatoren warnen China vor Unterdrückung der Corona-Proteste
Chinas Zero-Covid-Politik löste landesweite Protestwellen aus. Nun haben dutzende US-Senatoren China davor gewarnt, die Demonstrationen gewaltsam zu zerschlagen. In einem am Freitag veröffentlichten Brief an den chinesischen Botschafter in den USA erinnerten 42 Mitglieder der Kongresskammer an die blutige Niederschlagung der Demokratie-Proteste 1989 auf dem Pekinger Tiananmen-Platz. Sie warnten die chinesische Führung "eindringlich davor, noch einmal gewaltsam gegen friedliche chinesische Demonstranten vorzugehen, die einfach nur mehr Freiheit wollen".
Ein gewaltsames Vorgehen gegen die Demonstranten würde "schwerwiegende Folgen für die Beziehungen zwischen den USA und China haben und ihnen außerordentlichen Schaden zufügen". Das Schreiben wurde von dem republikanischen Senator Dan Sullivan und seinem demokratischen Kollegen Jeff Merkley verfasst. Unterzeichnet wurde die Erklärung von Senatoren beider Parteien, hauptsächlich aber von Vertretern der Republikaner. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, betonte am Freitag ebenfalls, den Menschen in China stehe das Recht zu, "friedlich und ohne Angst zu protestieren".
11.02 Uhr: Kosten für Corona-Warn-App steigen weiter an
Die Kosten für die Corona-Warn-App steigen weiter an: Das zuständige Bundesgesundheitsministerium teilte gegenüber der "Welt am Sonntag" mit, dass die 50 Millionen Euro, die für 2022 prognostiziert worden waren, nicht ausreichten. Für "den Betrieb und die Weiterentwicklung" der App fielen in diesem Jahr "voraussichtlich Kosten in Höhe von 73 Millionen Euro" an, zitierte das Blatt am Samstag einen Ministeriumssprecher. Angesichts der zusätzlichen Ausgaben belaufen sich die Gesamtkosten für das technische Hilfsmittel nun auf mehr als 220 Millionen Euro.
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09.06 Uhr: China lockert Corona-Auflagen weiter
In China werden trotz hoher Neuinfektionszahlen immer mehr Corona-Auflagen gelockert. Ob damit auch das Ende der Null-Covid-Politik eingeläutet ist, wurde allerdings von offizieller Seite nicht verkündet. In der Hauptstadt Peking wurden am Samstag Teststationen geschlossen und abgebaut. Für den Gang in den Supermarkt ist kein negativer Test mehr nötig, ab Montag darf auch die U-Bahn ohne einen solchen Nachweis wieder genutzt werden.
Zum Betreten von Büros und anderer Gebäude muss aber nach wie vor ein Test vorgelegt werden. An den verbliebenen Teststationen bildeten sich daher weiter lange Schlangen. Auch in Shenzen darf der öffentliche Nahverkehr wieder ohne Corona-Test genutzt werden, der Zugang zu Parks ist ebenfalls ohne Auflagen möglich.
06:35 Uhr: Studie zum Omikron-Ursprung: Entwicklung wurde übersehen
Einer im Fachmagazin "Science" veröffentlichten Studie der Charité Berlin zufolge gab es Omikron-Vorläufer auf dem afrikanischen Kontinent schon deutlich vor dem ersten Nachweis im November 2021. Anders als in verbreiteten Hypothesen zum Ursprung angenommen entstand die Variante demnach schrittweise über mehrere Monate in verschiedenen Ländern Afrikas. Diese Entwicklung sei mangels Analysen schlichtweg übersehen worden. In Deutschland beherrscht aktuell der Omikron-Subtyp BA.5 das Infektionsgeschehen.
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03.40 Uhr: RKI meldet 27.841 Neuinfektionen und 89 Todesfälle
Das Robert-Koch-Institut (RKI)meldet 27.841 Neuinfektionen. Das sind 3.163 Fälle mehr als am Samstag vor einer Woche, als 24.687 Neuinfektionen verzeichnet wurden. Die Gesamtzahl der Neuinfektionen steigt damit auf mehr als 36.5 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 207,0 von 205,0 am Vortag. 89 weitere Menschen sind laut RKI in den letzten 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorben. Die bekannte Gesamtzahl der Toten liegt damit bei 158.198.
02.44 Uhr: Corona-Zahlen in China sinken weiter
In China sinkt die Zahl der täglichen Ansteckungen weiter. Das Land verzeichnet nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission 33.073 Neuinfektionen. Am Vortag waren es 34.980. 4278 der Fälle seien symptomatisch und 30.702 seien asymptomatische Infektionen, die in China separat gezählt werden. Das Land meldet keinen weiteren Todesfall in den letzten 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der Corona-Toten in China verharrt damit bei 5.233.
Freitag, 2. Dezember 2022
20.22 Uhr: Erste A380 der Lufthansa wieder in Frankfurt gelandet
Am Frankfurter Flughafen ist der erste A380-Großraumjet der Lufthansa gelandet, der zum kommenden Sommer wieder reaktiviert werden soll. Die Maschine kam am Freitagabend aus dem spanischen Teruel, wo sie nach dem Corona-Schock am 5. Mai 2020 dauerhaft geparkt worden war. Wie die Lufthansa bestätigte, musste der gesamte Flug mit ausgefahrenem Fahrwerk absolviert werden, weil ein vor dem Einklappen vorgeschriebener Test in Teruel nicht durchgeführt werden kann.
Die neun Jahre alte Maschine mit der Kennung D-AIMK und dem Taufnamen "Düsseldorf" ist die erste von vier oder fünf Maschinen, die der Konzern wegen der großen Ticketnachfrage reaktivieren will.
18.19 Uhr: WHO warnt vor "perfekten Bedingungen" für neue tödliche Virus-Variante
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagt - abgesehen von China - eine Lockerung der Strategien zum Kampf gegen die Pandemie in diesem Jahr. Damit bestünden weiter "die perfekten Bedingungen" dafür, dass eine neue, tödliche Variante des Erregers sich ausbreite, sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Schätzungen der UN-Organisation zufolge haben jetzt etwa 90 Prozent der Weltbevölkerung eine gewisse Immunität gegen das Virus, entweder wegen einer durchgemachten Infektion oder durch eine Impfung.
17.11 Uhr: WHO fordert weitere Covid-Lockerungen in China
Die Weltgesundheitsorganisation hat die ersten Zeichen einer Lockerung der Null-Covid-Strategie in China ausdrücklich begrüßt. "Wir wollen, dass diese Änderung erfolgt und auch an Tempo gewinnt", sagte der WHO-Experte Mike Ryan am Freitag in einer Pressekonferenz in Genf. Es sei wichtig, dass die Regierungen im jeweiligen Kampf gegen die Corona-Pandemie auf das Volk hörten.
Ein Jahr nach dem Auftauchen der Omikron-Variante gebe es inzwischen Hunderte von Spielarten des Virus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die WHO schätze, dass inzwischen 90 Prozent der Weltbevölkerung durch eine Infektion oder durch eine Impfung in unterschiedlicher Weise geschützt seien. Die Welt sei näher an das Ende der Pandemie gerückt. "Aber wir habe es noch nicht erreicht", so Tedros.
13.51 Uhr: Corona-Zahlen in China sinken weiter
In China sinkt die Zahl der täglichen Ansteckungen weiter. Das Land verzeichnet nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission 34.980 Neuinfektionen. Am Vortag waren es 36.061. 4.150 der Fälle seien symptomatisch und 31.911 seien asymptomatische Infektionen, die in China separat gezählt werden. Das Land meldet keinen weiteren Todesfall in den letzten 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der Corona-Toten in China verharrt damit bei 5.233.
05.30 Uhr: Maßnahmen isolierten Menschen mit Behinderung
Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung der Münchner Soziologin Elisabeth Wacker Menschen mit Behinderung extrem isoliert. "Menschen, die sonst selbstständig unterwegs sein konnten, mussten über Monate in den Wohneinrichtungen bleiben. Sie konnten nicht zur Arbeit, weil Werkstätten geschlossen waren, sie durften nicht einkaufen gehen und auch keinen Besuch bekommen", sagte die Wissenschaftlerin dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die Einschränkungen hätten rund 200.000 Menschen mit Behinderung in Wohngruppen und Heimen betroffen. Die Soziologin an der Technischen Universität München leitet eine bundesweite Feldstudie zu Corona-Folgen in der Eingliederungshilfe. Ergebnisse der Studie sollen nächste Woche öffentlich vorgestellt werden. "Teilhabe und Selbstbestimmung waren praktisch eingefroren", erklärte Wacker. Einschränkungen in diesem Umfang dürften "nie wieder passieren", unterstrich sie. "Wir können nicht Menschen monatelang einsperren oder sie allein sterben lassen, weil das Gesundheitsamt dies für den Infektionsschutz angeordnet hat."
01.00 Uhr: Der Rückgang der Corona-Inzidenz scheint vorerst gestoppt
Die Corona-Inzidenz stagniert - und andere Atemwegserkrankungen legen zu. "Der Infektionsdruck ist im Herbst in allen Altersgruppen generell hoch, da auch die Verbreitung von akuten Atemwegsinfektionen durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen schlechter zu verhindern ist", schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem am Donnerstagabend veröffentlichten Wochenbericht zur Entwicklung der Corona-Pandemie.
Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche gleich geblieben, heißt es. In der Woche zuvor war die Corona-Inzidenz im gleichen Zeitraum noch um 17 Prozent gesunken. Die Zahl der Krankenhausbehandlungen von Menschen mit einer schweren akuten Atemwegsinfektion und COVID-19 ging ebenfalls nicht weiter zurück.
Donnerstag, 1. Dezember 2022
17.25 Uhr: Lauterbach - Lage in Kinderkliniken "besorgniserregend" wegen Nachholeffekt nach Corona-Beschränkungen
Angesichts der schwierigen Lage auf den Kinderstationen von Krankenhäusern hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Verlegung von Personal aus anderen Bereichen angekündigt. "Wir werden Personal aus den regulären Erwachsenenstationen in die Kinderstationen verlegen", sagte Lauterbach in Berlin. Dabei gehe es insbesondere um Pflegekräfte.
Die Nachrichten von überfüllten Kinderpraxen und Kinderstationen in Krankenhäusern seien "sehr besorgniserregend", sagte Lauterbach. Derzeit stünden in Deutschland "weniger als hundert Intensivbetten für Kinder noch zur Verfügung". Gleichzeitig gebe es aber "keine Hinweise darauf, dass die Erkrankung schwerer verläuft als sonst", betonte Lauterbach. Durch einen Nachholeffekt infolge der Schließung von Kindertagesstätten währen der Corona-Pandemie kämen aber "jetzt sehr viele Kinder zum ersten mal mit diesen Viren in Kontakt".
16.22 Uhr: Impfquoten bei Kindern trotz Pandemie leicht gestiegen
Die Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland sind 2020 und 2021 trotz Corona-Pandemie leicht angestiegen. Damit sei ein gefürchteter negativer Effekt der Pandemie ausgeblieben, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit.
Das RKI bezog sich bei der Auswertung auf Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen und Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen. Betrachtet wurden alle von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche - darunter Diphtherie, Tetanus, Rotavirus, Masern, Röteln und Pneumokokken. Insgesamt liegen die Impfquoten bei den meisten der seit mehr als 20 Jahren empfohlenen Impfungen laut RKI "auf einem guten Niveau". Allerdings zeigten die Analysen auch, dass es weiterhin Defizite beim Impfen gebe
15.05 Uhr: Spanischer Außenminister nach Nato-Treffen positiv auf Corona getestet
Nach dem Nato-Außenministertreffen in Bukarest ist der spanische Außenminister positiv auf Corona getestet worden. "Mir geht es gut und ich habe nur leichte Symptome", schrieb José Manuel Albares am Donnerstag im Online-Dienst Twitter. Er war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nach Spanien zurückgekehrt.
Zuvor war er beim Nato-Außenministertreffen in Bukarest gewesen, wo er auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg getroffen hatte. Stoltenberg sollte am Donnerstagnachmittag bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt in Berlin zu Gast sein.
14.22 Uhr: Pflegeanbieter warnen vor Finanzierungslücke bei Corona-Tests
Private Altenpflegeanbieter haben vor einer Lücke bei der staatlichen Finanzierung von Corona-Schnelltests gewarnt. Es sei völlig unverständlich, dass für die Pflegeheime eine gesetzliche Testpflicht bis 7. April 2023 gelte, die Kosten laut Testverordnung aber nur bis zum 28. Februar übernommen werden sollten, erklärte der Arbeitgeberverband Pflege. Die Bundesregierung müsse das Problem schnell lösen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse Finanzminister Christian Lindner (FDP) klar machen, dass die Gesundheit der Pflegebedürftigen kein Sparposten sei.
Kostenlose "Bürgertests" soll es bis ins neue Jahr unter anderem weiterhin vor Besuchen in Kliniken und Pflegeheimen geben. Dies gilt laut einer geänderten Verordnung vorerst befristet bis 28. Februar 2023. Das Infektionsschutzgesetz, das bis 7. April gilt, schreibt eine Testpflicht vor Besuchen in Kliniken und Pflegeheimen vor.
13.50 Uhr: Post-Covid-Zentrum in Erlangen nimmt Arbeit auf
In Erlangen gibt es seit heute eine zentrale Anlaufstelle für Patienten mit einem sogenannten Post-Covid-Syndrom: Menschen, die nach einer Covid-19-Erkrankung mit anhaltenden Problemen wie etwa Müdigkeit, Gedächtnisstörungen, Atemnot oder depressiven Verstimmungen zu kämpfen haben, sollen im interdisziplinären Post-Covid-Zentrum der Uniklinik Hilfe finden. Unter dem Dach des Zentrums engagieren sich Experten aus der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung gemeinsam mit Rheumatologen und Immunologen sowie Experten aus der Augenklinik, so das Uniklinikum Erlangen. Das Angebot werde sich nicht nur auf die Diagnostik und Therapie konzentrieren, sondern auch darauf, neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Post Covid zu gewinnen, so der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Erlangen, Heinrich Iro. Die Behandlungskapazitäten sind bislang allerdings auf ausgewählte Patientinnen und Patienten beschränkt.
13.03 Uhr: Bayerns Kommunen dürfen dauerhaft zu hybriden Sitzungen laden
Politische Gremiensitzungen auf kommunaler Ebene können in Bayern jetzt dauerhaft hybrid - also in Präsenz und per Stream - stattfinden. "Bayerns Kommunen können damit auch künftig selbst entscheiden, ob und inwieweit ihre Gremien unabhängig von einer Pandemiesituation hybrid tagen. Sie können also auch weiterhin selbst darüber befinden, ob sich die Mitglieder audiovisuell zuschalten lassen können und dabei auch ein Stimmrecht haben", sagte Bayerns Innen- und Kommunalstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU) in München. Zuvor hatte der Landtag eine entsprechende Änderung des Kommunalrechts beschlossen. Das neue Gesetz tritt nach der offiziellen Verkündung am 16. Dezember 2022 in Kraft.
Ohne den Landtagsbeschluss wäre die Möglichkeit von Hybridsitzungen auf kommunaler Ebene zum Jahresende ausgelaufen. Die Regelung war im März 2021 in der Corona-Krise eingeführt worden und hat sich laut Kirchner seither bewährt.
12.39 Uhr: Holetschek berät mit Experten über dramatische Lage in Kinderkliniken
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat ein rasches Vorgehen gegen die angespannte Situation in Bayerns überfüllten Kinderkliniken angekündigt. "Teils ist die Lage in den Kliniken dramatisch. Daher werden wir verschiedene Maßnahmen in Erwägung ziehen", sagte Holetschek in München. Mit Experten wolle er am frühen Nachmittag darüber beraten, "welche Maßnahmen jetzt schnell Linderung verschaffen können".
Grund für die überfüllten Kliniken sind schwere Atemwegserkrankungen, an denen derzeit extrem viele Kinder leiden. Die jungen Patienten haben sich meist mit dem RS-Virus angesteckt, der vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden kann. Auch Influenza und Lungenentzündung sind häufig. Mediziner sehen in den Corona-Maßnehmen eine wesentliche Ursache für die zahlreichen Infektionen und erwarten, dass die Infektionswelle noch mehrere Wochen anhält - doch die Kapazitäten in den Klinken sind bereits jetzt erschöpft.
11.37 Uhr: China deutet Lockerungen von Corona-Maßnahmen an
Nach landesweiten Protesten gegen die Null-Covid-Politik hat China Lockerungen der Corona-Maßnahmen angedeutet und Beschränkungen in einigen Regionen bereits zurückgenommen. Die "neue Situation" erfordere "neue Aufgaben", sagte Vize-Ministerpräsidentin Sun Chunlan bei einer Rede vor der Nationalen Gesundheitskommission. Die Omikron-Variante schwäche sich ab und die Impfrate steige an, erklärte sie nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Die strenge Null-Covid-Strategie erwähnte sie nicht mehr.
Am selben Tag erklärte die chinesische Hauptstadt Peking, dass sie die tägliche Testpflicht einschränken werde. Ältere Menschen, Schüler und Lehrer im Online-Unterricht und andere, die ihr Zuhause nicht oft verließen, seien nun von täglichen Tests befreit, erklärte ein Sprecher der Stadtregierung. Allerdings brauchen alle Bewohner Pekings weiterhin einen innerhalb der vergangenen 48 Stunden erfolgten negativen Test, um öffentliche Orte wie Cafés, Restaurants und Einkaufszentren aufzusuchen.
11.01 Uhr: Spätfolge der Corona-Maßnahmen: Viele Kinder leiden an Atemwegserkrankungen
In Bayern leiden derzeit extrem viele Kinder an schweren Atemwegsinfekten - die Kliniken sind bereits voll. Die jungen Patienten haben sich meist mit dem RS-Virus angesteckt, der vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden kann. Auch Influenza und Lungenentzündung sind häufig. Mediziner erwarten, dass die Infektionswelle noch mehrere Wochen anhält - doch die Kapazitäten in den Klinken sind bereits jetzt erschöpft. Die Krankenhäuser haben deshalb schon die Notfallpläne aus der Corona-Zeit aus den Schubläden gezogen.
Einen der Hauptgründe für die derzeitige Welle sehen die Mediziner in den Corona-Maßnahmen. Normalerweise steckten sich 90 Prozent aller Kinder in den ersten beiden Lebensjahren mit dem RS-Virus an. "Das hat nicht stattgefunden, dann fehlen die Antikörper, deshalb haben wir jetzt diese ausgeprägte Welle", sagte Matthias Keller, Leiter der Kinderklinik Dritter Orden in Passau und Vorsitzender der süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Eine erste Studie gebe zudem den Hinweis, dass auch der Nestschutz der Säuglinge schlechter wirke, weil die Mütter mangels Konfrontation mit dem Virus weniger Antikörper in der Muttermilch hätten.
10.21 Uhr: Corona sackt im Sorgen-Ranking ab
Die Angst vor dem Coronavirus taucht erstmalig seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie nicht mehr in den Top 5 im deutschen Sorgenranking auf, obwohl sie zuletzt ebenfalls leicht angestiegen ist (21 Prozent). Weltweit steht Corona (10 Prozent) sogar nur noch auf Platz 12 von insgesamt 18 abgefragten Sorgenthemen. Das zeigt die aktuelle November-Welle der monatlich in 29 Ländern durchgeführten Studie "What Worries the World" des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos.
Die Inflation bleibt demnach den sechsten Monat in Folge die größte Sorge der Deutschen. Knapp die Hälfte aller Bundesbürger (47 Prozent) zählt die steigenden Preise momentan zu den drei größten persönlichen Sorgen. Auf den Plätzen zwei bis fünf im Sorgenranking folgen in Deutschland die Angst vor Armut und sozialer Ungleichheit (33), der Klimawandel (31), militärische Konflikte (29) und Einwanderung (24).
05.50 Uhr: Chinas Vizepremier spricht von "neuem Stadium"
Nach Protesten gegen die strikten Corona-Maßnahmen hat Chinas Vize-Premierministerin von einem "neuen Stadium der Pandemie" gesprochen und damit erneut Spekulationen über mögliche Lockerungen ausgelöst. "Da die Omikron-Variante weniger pathogen geworden ist, mehr Menschen geimpft werden und wir mehr Erfahrungen in der Covid-Prävention gesammelt haben, befindet sich unser Kampf gegen die Pandemie in einem neuen Stadium und bringt neue Aufgaben mit sich", sagte Vize-Premierministerin Sun Chunlan am Mittwoch bei einem Treffen der Nationalen Gesundheitskommission.
Die rigorosen Maßnahmen der Behörden als Reaktion auf die neue Corona-Welle führten am Wochenende zu Protesten in mehreren Millionenmetropolen. Es war die größte öffentliche Demonstration von Unmut in China seit Jahrzehnten. Als Reaktion auf die Versammlungen wurde eine massive Polizeipräsenz auf den Straßen von Peking, Shanghai und anderen Städten mobilisiert, um ein Wiederaufflammen der Demonstrationen zu verhindern.
Schon vor dem Ausbruch der Proteste hatten die Behörden eine Anpassung der Corona-Maßnahmen beschlossen. Da die Infektionszahlen jedoch zuletzt stark anstiegen, verhängten viele Städte zusätzlich Maßnahmen.
04.00 Uhr: Offene Fragen bei Rückerstattung von Bußgeldern
In der Debatte um die Rückzahlung unberechtigter Corona-Bußgelder fordert der Bayerische Städtetag Klarheit von der Staatsregierung für eine einheitliche Umsetzung durch die Kommunen. "Die betroffenen Kreisverwaltungsbehörden der kreisfreien Städte und der Landratsämter benötigen eine Handlungsempfehlung der Bayerischen Staatsregierung, um eine einheitliche Vollzugslösung sicherzustellen", sagte Geschäftsführer Bernd Buckenhofer auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München.
- Zum Artikel "Minister: Teil der Corona-Bußgelder sollte zurückgezahlt werden"
So sei etwa zu klären, wie mit einer eventuellen Rückzahlung umgegangen werde, sagte Buckenhofer. "Zu klären ist hierbei nicht zuletzt die Frage, ab welcher Bußgeldhöhe zurückgezahlt werden muss und ob bereits abgeschlossene Verfahren wiederaufgenommen werden müssen." Zur Anzahl der bayernweiten Bescheide und der Höhe lägen dem Städtetag keine Zahlen vor.
03.30 Uhr: Start des Post-Covid-Zentrums am Uniklinikum Erlangen
Am Uniklinikum in Erlangen eröffnet am Freitag ein interdisziplinäres Post-Covid-Zentrum. Dort sollen Patienten, die an den Spätfolgen einer Corona-Erkrankung leiden, untersucht und behandelt werden. Das Zentrum solle als zentrale Anlaufstelle Untersuchungsergebnisse und Therapien bündeln sowie interdisziplinäre Behandlungen, fachspezifische Ausschlussdiagnosen und fachdisziplin-übergreifende Therapien ermöglichen, hieß es im Vorfeld.
Davon könnten besonders Post-Covid-Betroffene mit schweren Krankheitsverläufen profitieren. Geleitet wird die Ambulanz laut Uniklinikum von einem dreiköpfigen Team aus Medizinern der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung, der Rheumatologie und Immunologie sowie der Augenklinik. Eine Post-Covid-Ambulanz gibt es unter anderem bereits am Klinikum der Universität München.
Mittwoch, 30. November 2022
19.47 Uhr: IWF legt China Lockerung der Null-Covid-Politik nahe
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat China eine Lockerung der strikten Null-Covid-Politik nahegelegt, die in dem Land zu beispiellosen Protesten geführt hat. Es gebe Raum für eine "weitere stufenweise, sichere Neukalibrierung" der Maßnahmen, erklärte ein IWF-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Die Corona-Pandemie und im Kampf gegen das Virus verhängte Beschränkungen seien "hart" für die Menschen. "Das war überall so, und mehr noch in China."
17.32 Uhr: Bundestag debattiert kontrovers über Corona-Proteste in China
Redner von Ampel-Koalition und Opposition haben im Bundestag den Mut der Protestierenden gegen die massiven und langanhaltenden Corona-Maßnahmen der chinesischen Regierung gewürdigt. Dagmar Schmidt (SPD) sagte, man hoffe auf einen friedlichen Umgang mit einem friedlichen Protest. Jürgen Trittin (Grüne) erklärte Chinas Null-Covid-Politik für gescheitert - gegen die Omikron-Variante helfe es nicht, Menschen wegzusperren und Lockdowns zu machen. Alexander Graf Lambsdorff (FDP) betonte, das Volk schlage nach jahrelanger Corona-Politik von Staats- und Parteichef Xi Jinping zurück.
Johann Wadephul (CDU) sagte, das Regime in Peking stehe "auf tönernen Füßen". Zugleich kritisierte er, es gebe keine kohärente Chinapolitik der Bundesregierung. Jürgen Braun (AfD) kritisierte, wogegen sich nun mutige Chinese wendeten, sei in Deutschland jahrelang praktiziert worden. Sevim Dagdelen (Linksfraktion) hielt der Bundesregierung Doppelmoral vor. Es gehe nicht, in Deutschland nach Lockdowns und Impfpflichten zu rufen und Kritiker zu denunzieren, die Menschen in China aber zu Freiheitskämpfern zu erheben.
16.30 Uhr: IOC-Präsident Bach wegen Corona nicht bei DOSB-Mitgliederversammlung
IOC-Präsident Thomas Bach hat seine Teilnahme an der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes am Samstag in Baden-Baden abgesagt. Wie das Internationale Olympische Komitee am Mittwoch bestätigte, ist der 68-jährige DOSB-Ehrenpräsident aus Tauberbischofsheim mit dem Coronavirus infiziert. Er habe nur leichte Symptome und arbeite derzeit von zu Hause aus, hieß es.
15.15 Uhr: Zahl der Fluggäste steigt deutlich - bleibt aber unter Niveau vor der Pandemie
Von deutschen Flughäfen sind im Sommer 2022 mehr als doppelt so viele Menschen zu einer Flugreise aufgebrochen als im gleichen Vorjahreszeitraum. 59,1 Millionen Menschen bedeuteten von April bis Oktober knapp 109 Prozent mehr als im Sommer 2021, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Die Werte aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 wurden aber noch deutlich verfehlt.
So lag die Zahl der Passagiere auf innerdeutschen Verbindungen mit 4,46 Millionen fast 62 Prozent unter dem Wert vor der Pandemie. Im Auslandsverkehr betrug die Lücke bei 54,6 Millionen Passagieren noch 22,5 Prozent.
13.43 Uhr: Impfungen mit Kochsalzlösung - Gericht verhängt Bewährungsstrafe
Eine Krankenschwester, die Corona-Impfspritzen mit einer Kochsalzlösung aufgezogen hat, ist vom Landgericht Oldenburg wegen vorsätzlicher Körperverletzung in sechs Fällen zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Der Angeklagten war am 21. April 2021 im Impfzentrum Schortens-Roffhausen eine Ampulle mit Impfstoff zerbrochen. Um den Vorfall zu vertuschen, füllte die heute 40-Jährige nach Überzeugung des Gerichts sechs Impfspritzen mit einer Kochsalzlösung und Vakzin-Resten aus andere Ampullen. Dabei habe sie gewusst, dass diese Impfungen wirkungslos seien.
Das Gericht folgte mit dem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft, die ursprünglich Anklage in 15 Fällen erhoben hatte. Die Nebenklage hatte darüber hinaus für ein Berufsverbot plädiert. Der Verteidiger hatte sich lediglich für eine geringe Geldstrafe ausgesprochen. Der Vorfall hatte damals für ein bundesweites und internationales Echo in den Medien gesorgt. Rund 10.000 Menschen wurden nach Bekanntwerden des Falls aufgerufen, sich nachimpfen zu lassen.
13.19 Uhr: Bayerns Justizminister - Corona-Bußgelder sollten zurückgezahlt werden
Mehr als 22.000 Bußgelder wurden in Bayern vom 1. bis zum 19. April 2020 wegen Verstößen gegen die damalige strenge Ausgangsbeschränkung des Freistaats verhängt - vor gut einer Woche kippte das Bundesverwaltungsgericht diese Corona-Regelung nachträglich als als unverhältnismäßig und unwirksam. Nachdem sich das bayerische Gesundheitsministerium zur Frage der Rückzahlung der Bußgelder bisher zurückhaltend geäußert hatte, gab es nun scheinbar ein Umdenken in der Staatsregierung.
"Wenn Bürgerinnen und Bürger einen entsprechenden Antrag stellen, dann bin ich der Meinung, dass in den Fällen, wo man dieses Bußgeld nicht rechtmäßig hätte erheben können, dass das dann auch zurückgezahlt wird", sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) dem BR und gab damit einen Fingerzeig an die Kommunen im Freistaat. Eisenreich fügte hinzu: "Der Gesundheitsminister und ich wir sind uns in diesem Punkt einig."
13.01 Uhr: Erneut Zusammenstöße mit der Polizei bei Protesten in China
Trotz eines erhöhten Polizeiaufgebots hat es in China erneut Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben. In der südchinesischen Großstadt Guangzhou wurden Polizisten laut Videoaufnahmen in der Nacht zum Mittwoch mit Gegenständen beworfen. Es gab mehrere Festnahmen. Die Nachricht vom Tod von Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin verknüpften Staatsmedien mit einem Verweis auf dessen damalige Grundsatzentscheidung, zum Schutz der "sozialistischen Staatsmacht" gegen "Unruhen" vorzugehen.
Chinas strikte Null-Covid-Politik und die damit verbundenen Lockdowns haben eine landesweite Protestwelle ausgelöst. Mittlerweile richten sich die Proteste auch gegen Staatschef Xi Jinping. Es ist die größte Protestbewegung seit den Demokratie-Protesten 1989 auf dem Pekinger Tiananmen-Platz, den die kommunistische Führung blutig niedergeschlagen hatte.
11.37 Uhr: Deutsche bewegen sich in der Pandemie weniger
Rund ein Drittel der Deutschen bewegt sich zu wenig. In der am Mittwoch in Hamburg veröffentlichten Bewegungsstudie der Techniker Krankenkasse (TK) gaben 30 Prozent der Befragten an, weniger als eine halbe Stunde am Tag aktiv auf den Beinen zu sein. Dazu hat der Studie zufolge die Corona-Pandemie beigetragen: 26 Prozent der Befragten bewegten sich wegen Corona weniger als in der Vor-Pandemie-Zeit. Als Bewegungskiller entpuppt sich vor allem das Homeoffice. 46 Prozent arbeiteten in den vergangenen beiden Jahren zumindest zeitweise von zu Hause aus - und mehr als die Hälfte davon bewegt sich im Homeoffice weniger als am normalen Arbeitsplatz (56 Prozent).
Auch beim Sport ist laut Studie noch Luft nach oben. 45 Prozent der Befragten machen selten oder gar keinen Sport. 35 Prozent sind nach eigenen Angaben familiär dermaßen eingespannt, dass sie nicht zum Sport kommen. 2016 waren das nur 25 Prozent, was die TK ebenfalls als Corona-Effekt wertet - zum Beispiel durch die geschlossenen Kitas und Schulen während der Lockdowns. Knapp mehr als die Hälfte (52 Prozent) schafften es trotz der widrigen Pandemie-Umstände, regelmäßig Sport zu treiben. Als während der Lockdowns Fitnessstudios schlossen und das Vereinstraining ausfiel, wich jeder Fünfte auf digitale Sportangebote wie Youtube-Videos oder Online-Sportkurse aus.
10.27 Uhr: Intensivmediziner Marx - "Sehr viele Kinder" am RS-Virus erkrankt - auch wegen Corona
Das RS-Virus breitet sich weiter aus und viele Kliniken sind inzwischen überlastet. Darauf wies Professor Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, im Gespräch mit dem BR hin. "Das sind schon im Moment sehr viele Kinder, die krank sind, einige auch schwer krank", sagte Marx. Die Bettenkapazität sei teils sehr ausgelastet. Daher sei es wichtig, dass mit Hilfe des Intensivregisters die Patienten entsprechend verteilt werden.
Das RS-Virus verursacht eine Atemwegserkrankung. Teilweise erkranken junge Patienten so schwer, dass sie ins Krankenhaus kommen. Einige müssen beatmet und entsprechend engmaschig kontrolliert werden. Besonders betroffen seien Kleinkinder im Alter von ein bis zwei Jahren, da sie aufgrund der Corona-Maßnahmen bislang noch keinen Kontakt zum RS-Virus hatten.
09.44 Uhr: Guangzhou lockert Corona-Maßnahmen
Die südchinesische Stadt Guangzhou hat am Mittwoch die Corona-Bestimmungen gelockert. Das betreffe Vorsorgemaßnahmen und mehrere Stadtbezirke, teilte die Bezirksregierung mit. Der Stadtbezirk Conghua teilte mit, Kinder sollten wieder Präsenzunterricht haben, Kinos und Restaurants würden geöffnet. In Guangzhou waren am späten Dienstagabend die Proteste gegen die Corona-Politik der chinesischen Regierung eskaliert. Es kam zu Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und der Bereitschaftspolizei. Auch in anderen Städten der Volksrepublik wie Shanghai und der Hauptstadt Peking war es bereits mehrfach zu Protestkundgebungen gekommen.
07.00 Uhr: Corona-Krise dauert für Menschen mit Behinderung an
Die Folgen der Corona-Pandemie sind für Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt noch immer spürbar. Zwar sinken die Arbeitslosenzahlen nach Jahren der Krise wieder, und die Arbeitslosenquote unter Behinderten liegt bei 11,5 Prozent (2021: 11,8 Prozent), wie die Aktion Mensch in ihrem am Mittwoch vorgelegten Inklusionsbarometer Arbeit 2022 festhält. Gleichzeitig verschärfe sich jedoch die Langzeitarbeitslosigkeit.
Mit einem Anteil von 47 Prozent sei nahezu die Hälfte (80.000) aller arbeitslosen Menschen mit Behinderung mindestens ein Jahr ohne Beschäftigung, hieß es. Dies bedeute ein Plus von über fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. In Bayern liegt der Anteil mit 39 Prozent etwas niedriger. Erholung und Fortschritt der Inklusion auf dem Arbeitsmarkt scheiterten dabei insbesondere an der Beschäftigungsbereitschaft der Unternehmen, heißt es in der mittlerweile zehnten Erhebung des Handelsblatt Research Institutes im Auftrag der Aktion Mensch.
Die Mehrheit der Unternehmen kaufe sich frei, lautet ein kritisches Fazit der Erhebung. Etwa 29.000 Unternehmen in Bayern seien gesetzlich dazu aufgefordert, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderung zu vergeben. Während rund 40 Prozent dieser Unternehmen alle Pflichtarbeitsplätze besetzten, beschäftigten fast 27 Prozent keinerlei Arbeitnehmer mit Behinderung. Damit liegt Bayern genau im Bundesdurchschnitt.
05.45 Uhr: Chinas Parteiführung warnt vor neuen Protesten
Angesichts der größten Protestwelle in China seit Jahrzehnten hat die chinesische Führung ein hartes Durchgreifen bei neuen Unruhen angedroht. Die Politik- und Rechtskommission der Kommunistischen Partei machte auch "feindliche" Elemente für die Störung der öffentlichen Ordnung verantwortlich, wie Staatsmedien am Mittwoch berichteten. Hintergrund ist der weit verbreitete Unmut im Volk über die harten Null-Covid-Maßnahmen, der am Wochenende zu den Protesten in mehreren Millionenmetropolen geführt hatte.
"Es ist notwendig, Konflikte und Streitigkeiten rechtzeitig zu lösen und zu helfen, die praktischen Schwierigkeiten der Menschen zu bewältigen", hieß es laut Nachrichtenagentur Xinhua in einer Mitteilung nach einer Sitzung der Kommission am Vortag. "Wir müssen nach dem Gesetz hart gegen Infiltration und Sabotage feindlicher Kräfte durchgreifen." Auch müssten "kriminelle Aktionen, die die soziale Ordnung stören", verfolgt und die allgemeine gesellschaftliche Stabilität wirksam gewahrt werden.
Die rigorosen Maßnahmen der Behörden als Reaktion auf die neue Corona-Welle in China hatten Proteste in Peking, Shanghai, Guangzhou und anderen Millionenstädten ausgelöst. Es waren die größten Demonstrationen seit der Demokratiebewegung 1989, die damals das Militär blutig niedergeschlagen hatte. Sicherheitskräfte lösten die Proteste auf und nahmen eine unbekannte Zahl von Demonstranten fest.
Dienstag, 29. November 2022
20.44 Uhr: Twitter geht nicht mehr gegen Falschinformationen zu Corona vor
Twitter geht nach der Übernahme durch Milliardär Elon Musk nicht mehr gegen Falschinformationen zum Coronavirus vor. Die entsprechenden Maßnahmen wurden bereits am Mittwoch vergangener Woche gestoppt, wie aus einer Mitteilung auf einer Twitter-Webseite hervorgeht. Der Online-Dienst hatte 2020 Regeln aufgestellt, um die Verbreitung falscher und irreführender Informationen über das Virus und Impfstoffe zu unterbinden. Twitter verwies damals auf Gefahr für Menschen, die unwissenschaftliche Behandlungsmethoden anwenden oder auf Impfungen verzichten könnten.
16.44 Uhr: Laborfehler bei Tests: 20 Todesfälle in Großbritannien
In Großbritannien sind Schätzungen zufolge mindestens 20 Menschen gestorben, nachdem wegen eines Laborfehlers Zehntausende Corona-Tests fälschlich als negativ angezeigt wurden. Tausende Menschen vor allem in Südwestengland hätten daraufhin ihre Selbstisolation beendet und sich nicht mehr getestet, teilte die Gesundheitsbehörde UKHSA mit. Deswegen hätten sich vermutlich 55.000 Menschen zusätzlich mit dem Virus infiziert. Der Fehler habe dazu geführt, dass die Zahl der Krankenhauseinweisungen schätzungsweise um 680 und die der Todesfälle um gut 20 zugenommen habe. Der Bericht sprach von menschlichem Versagen. "Jeder fälschlich negative Test hat vermutlich zu mehr als zwei zusätzlichen Infektionen geführt", hieß es. Betroffen seien rund 39.000 Tests zwischen dem 2. September und 12. Oktober 2021.
16.37 Uhr: Twitter geht nicht mehr gegen Corona-Falschinformationen vor
Twitter geht nach der Übernahme durch Milliardär Elon Musk nicht mehr gegen Falschinformationen zum Coronavirus vor. Die entsprechenden Maßnahmen wurden bereits am Mittwoch vergangener Woche gestoppt, wie aus einer Mitteilung auf einer Twitter-Webseite hervorgeht. Der Online-Dienst hatte 2020 Regeln aufgestellt, um die Verbreitung falscher und irreführender Informationen über das Virus und Impfstoffe zu unterbinden. Insgesamt wurden nach früheren Angaben wegen Verletzung der Regeln mehr als 100.000 Beiträge entfernt und über 11.000 Konten gesperrt. Das Vorgehen wurde vor allem aus dem rechten politischen Lager in den USA kritisiert. Musk selbst hatte die Pandemie 2020 verharmlost. Er war auch Kritiker der Lockdowns, die zeitweise auch die Produktion im Stammwerk seines Elektroauto-Herstellers Tesla stoppten.
12.58 Uhr: Griechenland hebt Impfpflicht für Gesundheitspersonal auf
In Griechenland dürfen tausende Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte, die wegen fehlender Corona-Impfung nicht mehr im Gesundheitsbereich arbeiten durften, in ihre Jobs zurückkehren. Gesundheitsminister Thanos Plevris sagte dem Sender Mega TV, ein entsprechendes Gerichtsurteil werde umgesetzt, auch wenn es sich aus seiner Sicht um "eine gefährliche Entscheidung für die öffentlich Gesundheit" handele. Das Arbeitsverbot für Ungeimpfte im Gesundheitsbereich werde am 1. Januar, vielleicht aber auch schon früher außer Kraft gesetzt. Damit folgt die Regierung einer Entscheidung von Griechenlands oberstem Verwaltungsgericht, dem Staatsrat, der die Regelung vergangene Woche für ungültig erklärt hatte. Bei der Einführung der Corona-Impfpflicht für das Gesundheitspersonal vor einem Jahr waren davon rund 6.500 Arbeitnehmer betroffen gewesen. Nach Informationen der Zeitung "Kathimerini" waren es im Oktober immerhin noch mehr als 2.000 Kräfte, die wegen der Impfpflicht nicht mehr im Gesundheitsbereich arbeiten konnten, darunter etwa 170 Ärztinnen und Ärzte.
12.50 Uhr: Chinas Unis schicken Studenten nach Hause - angeblich zum Schutz vor Infektionen
Nach massiven Protesten gegen die strengen Corona-Beschränkungen schicken chinesische Universitäten ihre Studentinnen und Studenten zurück nach Hause. Mehrere Universitäten teilten mit, sie wollten auf diese Weise weitere Corona-Infektionen verhindern. Gleichzeitig senken sie dadurch aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Studierenden in den Städten zu Demonstrationen zusammenkommen.
Die Tsinghua-Universität, die Alma Mater von Präsident Xi Jinping, sowie weitere Hochschulen in der Hauptstadt und der Provinz Guangdong im Süden des Landes gehörten zu jenen, die mit Verweis auf den Schutz vor Corona die Studenten zur Reise in ihre Heimatorte aufforderten. An der Tsinghua-Universität war es am Sonntag zu Protesten bekommen. Am Montag wurden dort nach Angaben eines Studenten neun Wohnheime geschlossen, nachdem einige der Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.
11.42 Uhr: China zensiert WM-Spiele - keine Zuschauer ohne Maske
Bei der WM in Katar ist die chinesische Nationalmannschaft nicht mit dabei. Die Zuschauer in China sind es nur so halb: Aufgrund der strikten Corona-Maßnahmen haben die Zensurbehörden im chinesischen Staatsfernsehen die Zuschauerränge bei den Spielübertragungen zensiert. Zuschauer ohne Maske sollen nicht zu sehen sein. Sie sollen keine Fragen aufwerfen über die strikte Corona-Politik in China. Gegen diese hat es in den vergangenen Tagen in China massive Proteste gegeben.
11.19 Uhr: Pflegeheime laut Barmer-Report nach wie vor Corona-Hotspots
Pflegefachkräfte sind nach Angaben der Barmer in diesem Jahr besonders stark von Covid-19-Erkrankungen betroffen. Wie die Krankenkasse in ihrem Pflegereport mitteilte, gab es im März und Juli die bislang meisten Krankschreibungen von Pflegekräften. Mit 158 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen je 10.000 Pflegefachkräfte im Pflegeheim waren es demnach im März 14 Mal so viele wie im Vorjahresmonat und im Juli mit 118 pro 10.000 sogar 40 Mal so viele wie im Vergleichsmonat 2021.
Die Corona-Wellen hätten aber auch viele Pflegebedürftige in Heimen getroffen. Zu Beginn der Pandemie waren laut Studie bis zu 60 Prozent der mit COVID-19 Verstorbenen stationär Pflegebedürftige. "Die Pflegeheime sind nach wie vor Corona-Hotspots", betonte Barmer-Vorstand Christoph Straub. Hier sei weiterhin "ein Corona-Konzept mit Augenmaß vor allem für besonders Schutzbedürftige" nötig. Dazu gehöre die strikte Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln.
09.45 Uhr: China will ältere Bevölkerung schneller impfen
Nach Protesten gegen die strikte Null-Covid-Politik und angesichts steigender Infektionszahlen wollen die chinesischen Behörden die Impfung älterer Menschen gegen das Coronavirus vorantreiben. Die Nationale Gesundheitskommission (NHC) kündigte auf einer Pressekonferenz an, "die Impfrate bei Menschen über 80 Jahren sowie bei Menschen zwischen 60 und 79 Jahren weiter zu erhöhen". Es werde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, "um besondere Vorkehrungen für die Impfung älterer Menschen (...) zu treffen". In China sind nur 65,8 Prozent der über 80-Jährigen vollständig gegen das Coronavirus geimpft, wie die Nationale Gesundheitskommission mitteilte. Außerdem sind in China noch keine mRNA-Impfstoffe zugelassen.
09.56 Uhr: Gewerkschaft GEW kritisiert Ende der Isolationspflicht
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat das Ende der Isolationspflicht für Coronainfizierte in mehreren Bundesländern scharf kritisiert. Die GEW habe "große Bedenken, an Corona erkrankte Lehrkräfte in den Unterricht zu schicken", sagte deren Bundesvorsitzende Maike Finnern den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Dienstag. Die Länder ließen die Schulen allein.
An Corona erkrankte Lehrkräfte könnten sich in einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg zwar krankmelden, fügte Finnern an. Angesichts eines "dramatischen Lehrkräftemangels" würden viele aber trotzdem zur Arbeit gehen und setzten damit sich selbst und andere einem erhöhten Risiko aus. Die Politik verlagere damit den Entscheidungsdruck lediglich auf Einzelne.
Die Vorgaben zu Isolation und Quarantäne bei Corona-Infektionen sind auf Landesebene geregelt. Mehrere Bundesländer, darunter Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein, hoben die Isolationspflicht für Corona-Infizierte inzwischen ganz auf und begründeten dies mit dem veränderten Charakter der Pandemie. An deren Stelle tritt dort etwa eine Pflicht zum Maskentragen außerhalb der eigenen Wohnung. Das Vorgehen ist umstritten, Kritik daran übt unter anderem auch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
08.55 Uhr: Lauterbach lehnt Aufhebung der Isolationspflicht weiter ab
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat erneut vor einer zu schnellen Aufhebung von Corona-Maßnahmen wie der Isolationspflicht gewarnt. "Wir sind am Vorabend einer besonders ansteckenden Variante, die Verläufe sind nicht harmloser geworden", sagte Lauterbach im gemeinsamen "Morgenmagazin" von ARD und ZDF. "Warum sollten wir so ins Risiko gehen?"
Das gelte gerade auch für die Pflegeheime. Wenn etwa die Isolationspflicht aufgehoben würde, gingen mehr Menschen infiziert zur Arbeit und würden andere Mitarbeiter und Heimbewohner gefährden. Generell müssten den Pflegeheimen Regeln zu Schutzmaßnahmen und Impfungen vorgegeben werden, damit zum Beispiel nicht ein privater Betreiber entscheide, dass Pflegekräfte infiziert zur Arbeit kommen könnten.
Mit Blick auf die in einigen Bundesländern bereits aufgehobene Isolationspflicht erwartet Lauterbach nicht, dass diese Maßnahme mit der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 8. Dezember Geschichte sein wird. "Ich glaube nicht, dass es so kommen wird." Lauterbach mahnte zugleich zur Geduld: "Wir sind vor einer letzten Winterwelle, das müssen wir noch einmal schaffen."
08.24 Uhr: Disneyland in Shanghai muss wieder schließen
Wegen der strikten Corona-Maßnahmen in China muss das Disneyland in Shanghai schon wieder seine Tore für Besucher schließen. Wie lange die Schließung anhalten werde, sei noch unklar, teilte der Vergnügungspark mit. Der Park hatte erst vor einigen Tagen nach einer Corona-Schließung wieder geöffnet. Wegen der strengen Vorgaben der Regierung musste das Disneyland bereits mehrfach in diesem Jahr schließen, im Frühjahr sogar über einen Zeitraum von rund drei Monaten.
Nach einem stetigen Anstieg der landesweiten Infektionszahlen meldete Chinas Gesundheitskommission am Dienstag erstmals wieder einen leichten Rückgang der täglichen Neuinfektionen auf rund 38.400 Fälle. Am Vortag war ein Höchststand von mehr als 40.000 zusätzlichen Ansteckungen gemeldet worden.
Aus Protest gegen die rigorosen Null-Covid-Maßnahmen wie Ausgangssperren, Zwangsquarantäne, Massentests und ständige Kontrolle über Corona-Apps waren am Wochenende in mehreren Städten Tausende auf die Straßen gegangen.
05.01 Uhr: RKI registriert 46.552 Corona-Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46.552 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 41.676) und 162 Todesfälle (Vorwoche: 199) innerhalb eines Tages.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen mit 190,6 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 178,3 gelegen (Vorwoche: 183,2; Vormonat: 436,4). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
03.15 Uhr: China verzeichnet 38.645 Neuinfektionen
China verzeichnet nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission 38.645 neue Corona-Infektionen nach 40.347 Ansteckungen am Vortag. 3.822 der Fälle seien symptomatisch. 36.525 seien asymptomatische Infektionen, die in China separat gezählt werden. Das Land meldet binnen Tagesfrist keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der Corona-Toten in China verharrt damit bei 5.233.
Montag, 28. November 2022
22.13 Uhr: UN - Menschen in China haben das Recht, friedlich zu demonstrieren
Angesichts der Proteste gegen die harte Null-Covid-Strategie in China haben die Vereinten Nationen das Recht der Menschen dort und überall auf freie Versammlung und Meinungsäußerung betont. "Wir glauben an die Bedeutung des Rechts der Menschen, sich friedlich zu versammeln und zusammenzuschließen - des Rechts, friedlich zu demonstrieren", sagte ein UN-Sprecher am Montag in New York. Man rufe die zuständigen Behörden auf, dieses Recht zu garantieren.
20.33 Uhr: Corona-Proteste in China setzen Wall Street zu
Die jüngsten Proteste in chinesischen Großstädten gegen die strikten Corona-Auflagen haben die Anleger an der Wall Street in Alarmbereitschaft versetzt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte sowie der breiter gefasste S&P 500 gaben zum Wochenauftakt jeweils ein Prozent auf 34.014 und 3985 Punkte nach. Auch der technologielastige Nasdaq-Index rutschte knapp ein Prozent auf 11.155 Zähler ab.
Investoren fürchteten die Folgen der Unruhen sowie der strikten Null-Covid-Politik auf das chinesische Wirtschaftswachstum sowie auf globale Lieferketten.
18.12 Uhr: Corona-Proteste in China flauen offenbar ab - Polizeistreifen und Straßenkontrollen
Die regierungskritischen Proteste in China gegen die Corona-Politik von Präsident Xi Jinping sind abgeflaut. In Peking und Shanghai waren am Montag keine Demonstranten zu sehen. Wo am Wochenende Bürger Parolen skandiert und als Zeichen des Protestes weiße Blätter hoch gehalten hatten, patrouillierten Dutzende Polizisten. Sie kontrollierten die Handys von Passanten und prüften, ob darauf die in China blockierte Telegram-App oder verbotene VPN-Software installiert war, um Internetzensur zu umgehen.
In den großen chinesischen Städten gab es dichte Polizei-Patrouillen. Im Zentrum von Shanghai wurden Straßen mit blauen Metallgittern abgesperrt, um Zusammenkünfte zu unterbinden. Läden und Cafes seien gebeten worden zu schließen, sagte ein Angestellter der Nachrichtenagentur Reuters. In den staatlichen Medien wurden die Proteste vom Wochenende nicht erwähnt. Stattdessen wurde die Bevölkerung in Kommentaren aufgerufen, die Anti-Corona-Maßnahmen umzusetzen.
16.42 Uhr: Steinmeier zeigt Verständnis für Corona-Demonstrationen in China
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Verständnis für Corona-Demonstrationen in China bekundet: "Wir können nur erahnen, wie groß die Last für die Menschen in China ist", wo die Corona-Maßnahmen viel strikter und langanhaltender seien, sagte der Bundespräsident. "Deshalb habe ich Verständnis dafür, dass die Menschen ihre Ungeduld auf den Straßen zeigen." Die chinesische Führung rief Steinmeier zur Achtung der Meinungsfreiheit auf.
Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge sagte mit Blick auf den chinesischen Staatschef: "Die landesweiten Proteste in China zeigen, dass Xi Jinpings strikte Null-Covid-Strategie gescheitert ist." Sie äußerte im "Handelsblatt" die Befürchtung, dass die kommunistische Führung Chinas den Protesten "mit verstärkter Zensur und Repression in aller Härte begegnen wird". Überrascht über das Ausmaß der Proteste äußerte sich im "Handelsblatt" der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen. Die Menschen dort schienen es nicht nur leid zu sein, wegen der Pandemie "monatelang weggesperrt zu werden", sondern auch, "den Mund verboten zu bekommen".
15.07 Uhr: Lehrerverband kritisiert Ende der Isolationspflicht
Der Deutsche Lehrerverband hat das Ende der Corona-Isolationspflicht in mehreren Bundesländern mit Blick auf die Schulen kritisiert. Deutschland schalte vom Vorsichtsmodus in den Fahrlässigkeitsmodus, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wer infiziert ist, soll zuhause bleiben - egal, ob er Symptome hat oder nicht", forderte er.
Anders als an anderen Arbeitsplätzen gebe es in der Schule viel mehr Kontakte und ein enges Aufeinandertreffen von Personen auf Gängen und kleinen Räumen, sagte Meidinger: "Die Gefahr ist groß, dass Lehrer andere Lehrkräfte mit Vorerkrankungen oder Schüler mit Risikopersonen in der Familie anstecken." Meidinger befürchtet, dass Eltern in Zukunft ihre infizierten Kinder nicht mehr zuhause lassen werden: "Wenn infizierte Lehrer in die Schule gehen, sinkt die Hemmschwelle der Eltern, ihr infiziertes Kind in die Schule zu schicken."
Mehrere Bundesländer hatten zuletzt die Isolationspflicht aufgehoben. Wer einen positiven Corona-Test hat, muss nicht mehr zwingend zu Hause bleiben, sondern kann mit Maske auch an den Arbeitsplatz zurück - außer er oder sie arbeitet im Gesundheitswesen. Wer sich krank fühlt, soll sich aber krankschreiben lassen und weiterhin isolieren, wird empfohlen.
14.42 Uhr: Verhinderte Lauterbach-Entführer weihten verdeckten Ermittler ein
Die mutmaßliche Terrorgruppe, die unter anderem die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplant haben soll, hatte über Monate einen verdeckten Ermittler in ihren Reihen. Der Mann sei zwischen November 2021 und April 2022 "im unmittelbaren Umfeld der Beschuldigten" eingesetzt gewesen, heißt es in einem Beschluss des Bundesgerichtshofs (BGH). Der Ermittler des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz habe an Treffen der Gruppe teilgenommen und sei in Chats über den Messenger-Dienst Telegram eingebunden gewesen.
Von diesem LKA-Mann und zwei geständigen Gruppenmitgliedern in Untersuchungshaft wissen die Ermittler inzwischen viele Details über die Entführungspläne, die mit einem mindestens zweiwöchigen Stromausfall einhergehen und in einen Staatsstreich gipfeln sollten. So gab es die Idee, den Minister von Kämpfern aus einer Talkshow vor laufenden Kameras entführen zu lassen, wie die BGH-Richter schreiben.
14.34 Uhr: DIHK sieht große Risiken durch Null-Covid-Politik Chinas
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag sieht große wirtschaftliche Risiken durch die Null-Covid-Politik Chinas. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Die jetzt wieder einsetzenden Lockdowns, aber auch die zunehmend protektionistische Wirtschaftspolitik sind für die deutschen Unternehmen in China eine große Belastung."
Viele deutsche Unternehmen richteten gerade ihre Lieferketten neu aus. "Mehr als ein Drittel der deutschen Unternehmen in China plant den Ausbau und die Diversifizierung seiner Lieferantennetzwerke außerhalb des Landes", so Treier. Besonders im Blick seien dabei andere asiatische Märkte. Ganz auf den Markt China zu verzichten sei für viele Unternehmen "aber keine Option". Vielmehr gehe es für die deutsche Wirtschaft darum, sich breiter aufzustellen.
12.46 Uhr: Experte - China braucht Impfkampagne mit wirksameren Vakzinen
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sollte China einem deutschen Experten zufolge so schnell wie möglich die Strategie ändern. "Zunächst müsste die Führung unabhängig von Ideologie die Bevölkerung mit den besten derzeit verfügbaren Impfstoffen versorgen", sagte Timo Ulrichs, Experte für Globale Gesundheit an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin, der Deutschen Presse-Agentur. Das seien aber offensichtlich nicht chinesische Vakzine, sondern angepasste mRNA-Impfstoffe aus westlichen Ländern: "China müsste da über seinen Schatten springen."
Nach einer breiten Impfkampagne, die zunächst vor allem Risikogruppen adressieren müsste, könnten dann die strengen Corona-Maßnahmen vorsichtig nach und nach gelockert werden. Das Gesundheitssystem dürfe dabei nicht überlastet werden, so Ulrichs. Diese Strategie brauche aber viele Monate Zeit, ähnlich wie zu Beginn der Impfkampagnen in Europa.
12.38 Uhr: Brüssel genehmigt erneut Corona-Hilfen für die Deutsche Bahn
Die EU-Wettbewerbshüter haben grünes Licht für eine weitere Staatshilfe an die Deutsche Bahn in Höhe von mehr als einer halben Milliarden Euro gegeben. Damit sollen Corona-Einbußen im Fernverkehr ausgeglichen werden, die zwischen dem 1. November 2020 und dem 16. Mail 2021 entstanden sind, wie die EU-Kommission mitteilte. In dieser Zeit hätte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur ein Drittel der Kunden die Bahn genutzt.
Die Bahn habe wie andere Eisenbahnverkehrsunternehmen wegen der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen hohe Verluste verzeichnet. Brüssel hält die 557-Millionen-Euro-Maßnahme für angemessen, «da diese beispiellose Situation nicht vorhersehbar war und sich erheblich auf die Wirtschaft auswirkte». Deswegen seien Sondermaßnahmen zum Ausgleich gerechtfertigt.
12.16 Uhr: Berlin weist China auf Potenzial von Corona-Impfungen hin
Die Bundesregierung hat angesichts der Protestwelle gegen den strikten Corona-Eindämmungskurs in China auf Impfungen als Kriseninstrument hingewiesen. Nach drei Jahren mit der Pandemie müsse man sagen, dass Europa und Deutschland "sehr gute Erfahrungen" damit gemacht hätten, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin auch mit Blick auf mRNA-Impfstoffe wie den des Herstellers Biontech. Dies habe auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seinem jüngsten China-Besuch deutlich gemacht.
Laut Hebestreit steht Berlin wegen des Biontech-Impfstoffs mit Peking in Kontakt. Es gebe Pläne zu einem Gemeinschaftsunternehmen von Biontech mit einem chinesischen Partner. Beim Besuch von Kanzler Olaf Scholz in Peking war vereinbart worden, dass der Biontech-Impfstoff in China zumindest für die dort lebenden Ausländer eingesetzt werden kann.
10.47 Uhr: Mit Corona-Tests 335.000 Euro erschlichen - Mann und Frau angeklagt
Ein Mann und eine Frau sollen in Oberbayern versucht haben, mit Corona-Tests mehr als 335.000 Euro unrechtmäßig abzurechnen. Sie sollen vom 26. Januar bis zu ihrer Festnahme Mitte April 2022 eine Corona-Teststation im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen betrieben haben und in dieser Zeit deutlich mehr Schnelltests bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KVB) abgerechnet haben als sie tatsächlich durchführten, wie die Anklagebehörde mitteilte.
Die für Betrug und Korruption im Gesundheitswesen zuständige Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg erhob Anklage beim Amtsgericht München gegen den 31-Jährigen und die 34-Jährige unter anderem wegen des Vorwurfs des gewerbsmäßigen Betrugs. Außerdem sollen die beiden negative Testzertifikate ausgestellt haben, ohne dass ein Schnelltest gemacht wurde.
10.30 Uhr: VW stoppt wegen Corona Produktion in einem chinesischen Werk
Volkswagen hat wegen der Corona-bedingten Einschränkungen in China die Bänder in einem Werk angehalten und produziert andernorts weniger. "Die Produktion im Werk Chengdu wurde im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Welle vorübergehend gestoppt", teilte ein Sprecher am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit. Die Fabrik liegt im Südwesten Chinas. Auch zwei Produktionslinien im Werk Changchun seien betroffen. In den übrigen Werken laufe die Fertigung derzeit weitestgehend stabil. "Aufgrund der Volatilität der Situation sind allerdings kurzfristige Änderungen in der Fahrweise einzelner Produktionsstätten nicht ausgeschlossen", fügte der Sprecher hinzu.
10.04 Uhr: Ethikrat: Mehr psychosoziale Angebote für junge Menschen nötig
Kinder und Jugendliche brauchen nach Ansicht des Deutschen Ethikrates in der Folge der Corona-Pandemie eine bessere Versorgung mit Beratungs-, Therapie- und Hilfsangeboten. Nach den "katastrophischen Erfahrungen der Pandemie" sei darauf zu achten, "dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nicht noch einmal derart einseitig in ihrer Lebensentfaltung beschränkt werden", heißt es in Empfehlungen zu "Pandemie und psychische Gesundheit", die der Rat am Montag in Berlin veröffentlichte.
Kinder und Jugendliche hätten in der Pandemie "die ihnen abverlangte Solidarität im Interesse alter, kranker oder in anderer Weise gefährdeter Menschen bereitwillig und bewusst gezeigt", erklärte der Ethikrat. Die "gesamtgesellschaftliche solidarische Antwort auf ihre eigene Notlage" sei aber ausgeblieben.
Essstörungen, Süchte, Angsterkrankungen und Depressionen träten pandemiebedingt verstärkt auf, so der Rat. Hinzu kämen Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe und fehlende Therapieangebote oder lange Wartezeiten, um einen Platz zu bekommen. Angebote müssten ausgebaut, vernetzt und verlässlich finanziert werden, um Kinder und Jugendliche auch künftig psychisch widerstandsfähig gegen Krisen zu machen.
09.30 Uhr: China kündigt vereinzelte Corona-Lockerungen an - "Null Covid" bleibt
Die chinesischen Behörden lockern vereinzelt die strengen Corona-Bestimmungen, halten aber an ihrer "Null Covid"-Politik fest. Die Stadtverwaltung in Peking kündigte an, sie werde keine Zäune mehr aufstellen, um den Zugang zu Wohnanlagen zu blockieren, in denen Corona-Infektionen bestätigt wurden. Sie ging dabei nicht auf den Brand in der vergangenen Woche ein, der Proteste gegen die strengen Corona-Maßnahmen auslöste. Im Internet wurde vermutet, dass die Opfer wegen der Beschränkungen nicht entkommen oder die Einsatzkräfte nicht schnell genug eingreifen konnten.
Ebenfalls am Montag kündigte die Produktions- und Handelsmetropole Guangzhou im Süden des Landes, der größte Hotspot der jüngsten Infektionswelle, an, dass einige Einwohner nicht mehr zu Massentests verpflichtet würden. Begründet wurde dies mit der Notwendigkeit, Ressourcen zu sparen.
04.14 Uhr: Viele Festnahmen bei Protestwelle gegen Chinas Corona-Politik
Bei der größten Protestwelle seit Jahrzehnten in China sind zahlreiche Menschen festgenommen worden. Die Demonstrationen vom Wochenende dauerten in vielen Städten bis in die Nacht zum Montag an. Der Unmut im Volk richtet sich gegen die strikten Maßnahmen der chinesischen Null-Covid-Politik wie wiederholte Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne. Noch in den frühen Nachtstunden ging ein Großaufgebot der Polizei in der Hauptstadt Peking gegen Hunderte protestierende Menschen nahe dem Diplomatenviertel vor. Protestmärsche gab es auch in anderen Millionenstädten wie Shanghai, Chengdu, Chongqing, Wuhan, Nanjing und Guangzhou. Auch an Hochschulen wie der Tsinghua-Universität in Peking regt sich Unmut. Wie viele Menschen festgenommen wurden, war unklar. In China herrschte praktisch eine Nachrichtensperre.
Es sind die größten Proteste in China seit der Demokratiebewegung 1989, die das Militär am 4. Juni jenes Jahres blutig niedergeschlagen hatte. Auslöser der seltenen öffentlichen Unmutsbekundungen war ein Wohnungsbrand in der Metropole Ürümqi in Xinjiang in Nordwestchina am Donnerstagabend mit mindestens zehn Toten. Viele äußerten den Verdacht, dass die Rettungsarbeiten durch die strengen Corona-Maßnahmen behindert worden seien.
03.06 Uhr: China mit erneutem Tagesrekord bei Neuinfektionen
China verzeichnet nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission mit 40.347 neuen Fällen die höchste Zahl an Neuinfektionen binnen Tagesfrist seit dem Ausbruch der Pandemie. Am Vortag waren es 39.791 Ansteckungen. 3.709 der Fälle seien symptomatisch, 36.082 seien asymptomatische Infektionen, die in China separat gezählt werden. Das Land meldet binnen Tagesfrist keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der Corona-Toten in China verharrt damit bei 5.233.
00.28 Uhr: BBC: Reporter in China festgenommen und von Polizei misshandelt
Ein über regierungskritische Demonstrationen in Shanghai berichtender BBC-Reporter ist festgenommen und nach eigenen Angaben von der chinesischen Polizei misshandelt worden. "Die BBC ist extrem besorgt über die Behandlung unseres Journalisten Ed Lawrence, der festgenommen und in Handschellen gelegt wurde, während er über die Proteste in Shanghai berichtete", sagte ein Sprecher des britischen Senders. Lawrence sei bei der Festnahme von Polizisten geschlagen und getreten worden, obwohl er als Journalist akkreditiert gewesen sei. Erst Stunden später sei er wieder freigelassen worden.
Seitens der chinesischen Behörden habe es keine offizielle Erklärung oder Entschuldigung für den Vorfall gegeben, sagte der Sprecher weiter. Dass die Polizei bei der Freilassung behauptet habe, Lawrence sei bloß in Gewahrsam genommen worden, um ihn vor einer Corona-Infektion in der Menschenmenge zu schützen, sei "keine glaubwürdige Erklärung". Im Internet waren Fotos und Videos zu sehen, auf denen ein von der Polizei abgeführter Mann ruft, jemand möge sofort das Konsulat anzurufen. Auf seinem Twitter-Account hatte Lawrence kurz zuvor noch Eindrücke von den in China extrem ungewöhnlichen Protesten geschildert, an denen sich nach seiner Schätzung mehrere hundert Menschen beteiligten.
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