Sonntag, 27. November
20.20 Uhr: "Nieder mit Xi Jinping!": Proteste gegen Corona-Maßnahmen in China
In China hat die strenge Corona-Politik am Wochenende zu den größten Protesten seit Jahrzehnten geführt. In der Hauptstadt Peking und anderen Millionenstädten gingen Demonstranten zu Hunderten auf die Straßen. Auch in Shanghai waren in der Nacht zum Sonntag vor allem junge Leute zu einem Protestmarsch unterwegs. Auf Videos von dort, die sich trotz staatlicher Zensur im Internet verbreiteten, waren Rufe wie "Nieder mit der Kommunistischen Partei! Nieder mit Xi Jinping!" zu hören. Unter dem jetzigen Staats- und Parteichef verfolgt die Volksrepublik eine strikte Null-Covid-Strategie.
Solche offenen Proteste sind in dem autoritär regierten Riesenland mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern extrem ungewöhnlich. Für die Menschen, die offen ihre Meinung äußern, sind sie überaus riskant. Auslöser des öffentlichen Unmuts in mehreren Metropolen war der Brand in einer Wohnung in der Millionenstadt Ürümqi im Nordwesten des Landes am Donnerstagabend mit mindestens zehn Toten. Viele sind der Meinung, dass die Rettungsarbeiten durch die strengen Corona-Maßnahmen behindert wurden.
Trotz des harten Vorgehens der Behörden steigen die Corona-Zahlen weiter an: Am Sonntag registrierte die nationale Gesundheitskommission mit mehr als neuen 39.000 Fällen den vierten Tag in Folge einen Rekordwert. Jede einzelne Ansteckung führt dazu, dass ganze Wohnsiedlungen abgeriegelt und sämtliche Infizierte in Quarantäne-Krankenhäuser gebracht werden. Während der Rest der Welt mit dem Virus lebt, hält China an seiner Strategie fest. Auch nach fast drei Jahren Pandemie sind die Grenzen weitestgehend geschlossen.
13.54 Uhr: China-TV - Keine Nahaufnahmen von WM-Fans ohne Maske
Der staatliche chinesische TV-Sender CCTV schneidet bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar Nahaufnahmen von WM-Fans ohne Maske aus den Übertragungen der Spiele heraus. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP beobachtete, wurden während der Vorrundenbegegnung zwischen Japan und Costa Rica (0:1) stattdessen Bilder von Spielern oder offiziellen eingespielt. Diese offensichtliche Zensur könnte eine Reaktion auf die aktuellen Proteste von Teilen der chinesischen Bevölkerung gegen die sehr strenge Null-Covid-Strategie der Kommunistischen Partei sein.
12.51 Uhr: Inzidenz stagniert knapp über 100 - Dunkelziffer enorm
Die Corona-Inzidenz in Bayern stagniert seit einigen Tagen knapp über 100. Am Sonntag lag sie nach Daten des Robert Koch-Instituts bei 106,1. Das ist zwar der niedrigste Wert aller deutschen Bundesländer, doch der deutliche Abwärtstrend der vergangenen Wochen ist inzwischen weitgehend zum Stillstand gekommen. Andere Zahlen zeigen sogar einen leichten Anstieg.
"Die Sieben-Tages-Inzidenz hat aufgrund der gelockerten Teststrategie ihre 'Seismographen-Funktion' weitgehend eingebüßt", sagt Clemens Wendtner. Der Chefarzt der Infektiologie in der München Klinik Schwabing hatte 2020 die ersten deutschen Corona-Patienten behandelt. Viele Infizierte liefen inzwischen "unter dem Radar", weil nur noch ein Antigen-Schnelltest gemacht werde und sie daher nicht in der Statistik auftauchten. "Die Dunkelziffer ist also enorm, schätzungsweise mindestens Faktor zehn", sagt der Experte.
08.53 Uhr: Studentenproteste in China: "Xi Jinping, tritt zurück!"
Hunderte Studierende der renommierten Tsinghua-Universität in der chinesischen Hauptstadt Peking haben nach Beiträgen in den Online-Netzwerken und laut Augenzeugen am Sonntag an einem Protest gegen Corona-Lockdowns teilgenommen. Ein Student der Elite-Universität sagte der Nachrichtenagentur AFP, Studierende damit begonnen, am Eingang zur Mensa Schilder hochzuhalten. "Dann kamen mehr und mehr Menschen dazu. Jetzt sind hier 200 bis 300 Menschen", sagte der Augenzeuge.
05.18 Uhr: Proteste gegen harte Covid-Beschränkungen in China
Die Proteste gegen Chinas strenge Covid-19-Beschränkungen erreichen das Finanzzentrum Shanghai. "Hebt die Abriegelung für Urumtschi auf, hebt die Abriegelung für Xinjiang auf, hebt die Abriegelung für ganz China auf", ruft die Menge in Shanghai, wie ein in den sozialen Medien verbreitetes Video zeigt. Bereits am Freitag kam es in Urumtschi zu Protesten, nachdem dort zehn Menschen bei einem Brand in einem Hochhaus ums Leben gekommen waren. Viele Internetnutzer vermuten, dass die Bewohner nicht rechtzeitig fliehen konnten, weil das Gebäude teilweise verschlossen gewesen war, was die Stadtverwaltung jedoch bestreitet. Die Wut der Einwohner mehrerer chinesischer Städte ist deswegen groß, sie protestieren auf den Straßen. "Beendet die Beschränkungen!", rufen auch Bewohner in Peking in einem weiteren Video, das Reuters zur Verfügung gestellt wurde.
02.39 Uhr - China registriert Rekord mit 39.791 Fällen
China verzeichnet nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission mit 39.791 neuen Fällen die höchste Zahl an Neuinfektionen binnen Tagesfrist seit dem Ausbruch der Pandemie. Am Vortag waren es 35.183 Ansteckungen, das ebenfalls - wie bereits die beiden Tage zuvor - ein Rekord darstellte. 3709 der Fälle seien symptomatisch, 36.082 seien asymptomatische Infektionen, die in China separat gezählt werden. Das Land meldet binnen Tagesfrist einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der Corona-Toten in China steigt damit auf 5.233.
Samstag, 26. November 2022
16.55 Uhr: China - Proteste gegen Lockdown nach Wohnungsbrand in Xinjiang
Immer mehr Chinesen sind von den Corona-Maßnahmen ihrer Regierung gefrustet. Im Nordwesten schlägt dies nach einem Wohnungsbrand mit zehn Toten in offene Proteste um. Hunderte Menschen auf die Straßen gegangen. In chinesischen Online-Medien waren am Samstag auf mehreren Videos aus der Millionenstadt Ürümqi zu sehen, wie Menschen Lockdown-Metallzäune durchbrechen und protestieren. Einige schreien: «Beendet den Lockdown!». Große Teile der Region Xinjiang und der dortigen Hauptstadt Ürümqi sind bereits seit mehr als 100 Tagen abgeriegelt.
Auch in der Hauptstadt Peking, in dem etliche Wohnanlagen ebenfalls im Lockdown sind, kam es zu Protestaktionen, wie Videos zeigen. In mehreren Nachbarschaften durchbrachen Bewohner die Zäune ihrer Siedlung. Auch dort wurden die örtlichen Behörden aufgefordert, die strikten Maßnahmen gegen eine Weiterverbreitung der Pandemie aufzuheben. Solche offenen Proteste sind in der kommunistisch regierten Volksrepublik mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern ungewöhnlich.
13.00 Uhr: Nach Corona-Infektion: Skilangläuferin Hennig wird Dritte in Finnland
Skilanglauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig hat es beim Weltcup in Finnland auf das Podest geschafft. Die 26-Jährige musste sich am Samstag im verschneiten Ruka nur der schwedischen Siegerin Ebba Andersson und deren Landsfrau Frida Karlsson geschlagen geben.
"Ich bin einfach so glücklich, dass das heute wieder so aufgegangen ist", sagte Hennig, die sich im Oktober noch mit dem Coronavirus infiziert hatte. Entsprechend überrascht war sie, dass es schon am ersten Weltcup-Wochenende der Saison so gut klappte. "Nach meinem kleinen Corona-Ausfall im Herbst habe ich eigentlich gesagt, dass ich meine Ansprüche in den ersten Rennen ein wenig anpassen muss", sagte Hennig. Sie habe sich im Kreise der Familie gut erholt. "Das gibt mir sehr viel Kraft", sagte sie.
11.45 Uhr: Experte: Corona-Dunkelziffer enorm
Die Corona-Inzidenz in Bayern stagniert seit einigen Tagen knapp über 100. Am Samstag lag sie nach Daten des Robert Koch-Instituts bei 109,1. Das ist zwar der niedrigste Wert aller deutschen Bundesländer, doch der deutliche Abwärtstrend der vergangenen Wochen ist inzwischen weitgehend zum Stillstand gekommen. Andere Zahlen zeigen sogar einen leichten Anstieg.
"Die Sieben-Tages-Inzidenz hat aufgrund der gelockerten Teststrategie ihre "Seismographen-Funktion" weitgehend eingebüßt", sagt Clemens Wendtner. Der Chefarzt der Infektiologie in der München Klinik Schwabing hatte 2020 die ersten deutschen Corona-Patienten behandelt. Viele Infizierte liefen inzwischen "unter dem Radar", weil nur noch ein Antigen-Schnelltest gemacht werde und sie daher nicht in der Statistik auftauchten. "Die Dunkelziffer ist also enorm, schätzungsweise mindestens Faktor zehn", sagt der Experte.
Für belastbarer hält er daher die Hospitalisierungsinzidenz - und diese steige wieder leicht an, sagt er. "Natürlich kann hier nicht zwischen Patienten unterschieden werden, die mit oder wegen Covid im Krankenhaus eingeliefert werden", sagt der Experte. "Aber es ist auch ein Indikator, wie hoch die Belastung in Kliniken und nicht zuletzt auch für die Mitarbeiter dort ist." Zwar sei man von früheren Spitzenwerten weit entfernt, "aber die Sommerwelle 2022 hat gezeigt, wie schnell sich die Werte ändern können", betont er.
09.30 Uhr: Massive Proteste gegen Corona-Maßnahmen in chinesischer Provinz Xinjiang
In der westchinesischen Provinz Xinjiang hat es massive Proteste gegen Corona-Lockdowns gegeben. "Beendet den Lockdown" skandierte die Menge auf den Straßen, wie auf Videos zu sehen war, die Freitagnacht in sozialen Medien veröffentlicht wurden. Bei Überprüfungen der Nachrichtenagentur Reuters konnte nachgewiesen werden, dass die Videos in der Hauptstadt der Provinz, Urumqi, veröffentlicht worden sind. Auf anderen Aufnahmen war zu sehen und hören, wie Menschen die chinesische Nationalhymne sangen mit dem Text "Steht auf! Alle, die keine Sklaven mehr sein wollen."
China hat in Xinjiang wegen der neuen Corona-Welle einen der längsten Lockdowns verhängt. Viele der vier Millionen Einwohner von Urumqi dürfen ihre Wohnungen bis zu 100 Tage nicht verlassen. In der Stadt gab es an den letzten beiden Tagen jeweils etwa 100 neue Corona-Fälle. Die Infektionszahlen sind in der Volksrepublik zuletzt angestiegen, was es weniger wahrscheinlich macht, dass die strikte Null-Covid-Politik bald gelockert wird.
Auslöser für die Proteste war ein Feuer in einem Hochhaus in Urumqi. Es war am Donnerstagabend ausgebrochen, zehn Menschen kamen dabei ums Leben. In sozialen Netzwerken verbreitete sich die Ansicht, dass das Gebäude teilweise verschlossen war und es viele Bewohner deshalb nicht rechtzeitig herausschafften.
06.00 Uhr: RKI meldet 24.687 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 189,5
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 189,5 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 190,8 gelegen (Vorwoche: 192,0; Vormonat: 528,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 24.687 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 25.328) und 107 Todesfälle (Vorwoche: 203) innerhalb eines Tages.
Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Freitag, 25. November 2022
16.24 Uhr: Mehrere Jahre Haft für falsche Impfnachweise aus der Apotheke
Wegen mehr als 1000 Fällen falscher Corona-Impfnachweise ist eine Mitarbeiterin einer Münchner Apotheke zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Für einen ebenfalls angeklagten Bekannten der Frau, der die Impfzertifikate verkauft haben soll, verhängte das Landgericht München I am Freitag eine Haftstrafe von vier Jahren unter anderem wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass das Duo im Jahr 2021 über mehrere Monate hinweg im großen Stil Impfzertifikate gefälscht hatte. Diese bot der 37-Jährige demnach im Darknet zum Verkauf an, insgesamt soll er so mehr als 130 000 Euro eingenommen haben.
14.13 Uhr: Bundesärztekammer ruft zu Eigenverantwortung in Corona-Krise auf
Die Bundesärztekammer hat zu mehr Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger in der Corona-Krise aufgerufen. Die Zahl der Infektionen gehe zurück, dennoch werde man noch lange Zeit mit dem Virus leben müssen, sagte Präsident Klaus Reinhardt heute. "Wir müssen deshalb von den bisherigen Notstandsregelungen wegkommen und hinkommen zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit Infektionsrisiken. Wer Symptome hat, soll zu Hause bleiben."
Reinhardt sagte: "Aktuell deutet vieles darauf hin, dass wir in der Corona-Pandemie das Schlimmste hinter uns haben." Trotzdem bestehe kein Anlass zur Sorglosigkeit. "Jeder Einzelne muss Verantwortung übernehmen. Dann besteht die Chance, dass wir alle gemeinsam gut durch die möglicherweise letzte Phase der Pandemie kommen."
11.36 Uhr: Vorschlag - Verordnungen für Maskenpflicht-Ende im ÖPNV anpassen
Damit die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) Anfang März einheitlich enden kann, sollen die Länder und der Bund Corona-Schutzverordnungen entsprechend anpassen. Das geht aus einem Beschlussvorschlag des Vorsitzlandes der Verkehrsministerkonferenz (VMK), Bremen, hervor, welcher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorliegt. Am Dienstag treffen sich die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder mit dem Bundesverkehrsminister, Volker Wissing (FDP), zu einer Sondersitzung.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass sich die Vorsitzende der VMK, Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne), für ein einheitliches Ende der Maskenpflicht im ÖPNV zum 1. März 2023 ausspricht, sollte die Pandemielage das zulassen. «Mein Ziel ist es, dass sich die Bundesländer hier auf ein einheitliches Vorgehen einigen», sagte Schaefer auf Anfrage.
11.24 Uhr: China - Ein Fünftel der Wirtschaft im Lockdown
In der Corona-Welle in China hat die Zahl der Neuinfektionen den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie vor knapp drei Jahren erreicht. Wie die Gesundheitskommission am Freitag in Peking mitteilte, wurden rund 32 700 neue Fälle gemeldet. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat sich damit in zwei Wochen mehr als verdreifacht.
Die Auswirkungen auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt sind enorm: Experten der japanischen Finanzgruppe Nomura schätzten, dass etwas mehr als ein Fünftel der chinesischen Wirtschaftsleistung vom Lockdown betroffen sei - doppelt so viel wie noch im Oktober, wie die Finanzagentur Bloomberg berichtete. Schon am Vortag war der bisherige Höchststand der Neuinfektionen vom April überschritten worden. Damals war die ostchinesische Hafenmetropole Shanghai für zwei Monate in einen strikten Lockdown geschickt worden.
05.45 Uhr: Corona-Inzidenz laut RKI bei knapp 191
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 190,8 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 186,9 gelegen (Vorwoche: 194,3; Vormonat: 570,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Donnerstag, 24. November 2022
18.10 Uhr: BGH bestätigt Urteil gegen falschen Impfarzt
Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat das Urteil des Landgerichts Traunstein gegen einen falschen Impfarzt bestätigt. Wie das Landgericht und die Staatsanwaltschaft im oberbayerischen Traunstein heute mitteilten, wurde die Revision des Mannes "als offensichtlich unbegründet" verworfen.
Das Landgericht hatte den inzwischen 51-jährigen Theologen im Mai dieses Jahres zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt, weil er sich als Arzt ausgegeben und unter anderem in Impfzentren Schutzimpfungen gegen das Coronavirus verabreicht und Impfungen überwacht hatte.
17.30 Uhr: RKI - Weiter abnehmender Trend bei Corona-Zahlen
Der abnehmende Trend bei den gemeldeten Corona-Fällen in Deutschland hat sich laut Robert Koch-Institut (RKI) nochmals fortgesetzt. Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche im Vergleich zur Woche davor erneut um 17 Prozent gesunken, heißt es im RKI-Wochenbericht zur Entwicklung der Corona-Pandemie. Die meisten Ergebnisse beziehen sich auf die vergangene Woche. Die höchsten Inzidenzen betrafen demnach Menschen über 90 Jahren, für die auch der geringste Rückgang der Inzidenzwerte seit der Woche davor vermerkt wurde. Die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Covid-19 ging laut Bericht ebenfalls weiter zurück. Auch auf den Intensivstationen im Land wurden demnach weniger Schwerkranke mit dem Virus behandelt. Zudem berichtet das RKI von einem Rückgang der Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen. Der Rückgang der Erkrankungszahlen zeige sich seit Mitte Oktober, hieß es.
16.30 Uhr: EU-Behörde - Booster-Impfkampagne verläuft "enttäuschend"
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA bewertet den bisherigen Verlauf der Impfkampagne mit den neuen Omikron-Boostern in der EU als "eher enttäuschend". Die durchschnittliche Rate der Auffrischungsimpfungen in Europa liegt demnach nur bei 29 Prozent in den als besonders gefährdet geltenden Personengruppen wie ältere und immungeschwächte Menschen. "Es ist besorgniserregend, dass diejenigen, die am stärksten von Krankenhausaufenthalten oder schweren Covid-Erkrankungen bedroht sind, nicht ausreichend geschützt sind", erklärt Marco Cavaleri, Leiter der EMA-Impfstoffstrategie. Obwohl es in den vergangenen Wochen keinen größeren Anstieg der Fälle gegeben habe, könnte sich das Cavaleri zufolge in den kälteren Wintermonaten ändern. "Dieses Virus entwickelt sich rasant weiter, und neue Untervarianten von Omikron und seinen Nachkommen sind auf dem Vormarsch."
15.00 Uhr: China setzt weiter auf drastische Maßnahmen
China hat einen Rekordanstieg bei den Corona-Fällen gemeldet und erneut zu drastischen Maßnahmen gegriffen: Rings um die größte iPhone-Fabrik des Landes in der Stadt Zhengzhou, an der es zuletzt zu gewaltsamen Protesten gekommen war, wurde ein Lockdown für mehr als sechs Millionen Menschen verfügt. Zuvor war die Zahl der landesweiten Neuinfektionen auf den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie vor fast drei Jahren geklettert. Laut Gesundheitsbehörde wurden am Mittwoch landesweit 31.444 Neuinfektionen erfasst. Auch in anderen Metropolen wie Peking und Shanghai wurden die Corona-Vorschriften nochmals verschärft. In der Hauptstadt ist jetzt ein negativer PCR-Test nötig, um Einkaufszentren und öffentliche Gebäude zu betreten. Viele Restaurants und Bars sind geschlossen; Schulen haben den Präsenzunterricht ausgesetzt und unterrichten online. China ist die letzte große Volkswirtschaft, die eine sehr strenge Null-Covid-Politik verfolgt.
13.00 Uhr: Initiative für Ende der Maskenpflicht im ÖPNV
Die Vorsitzende der Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister, Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne) setzt auf ein koordiniertes Ende der Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). "Mein Ziel ist es, dass sich die Bundesländer hier auf ein einheitliches Vorgehen einigen,“ sagte sie. Für eine Sonderkonferenz der Ressortchefs am Dienstag habe Bremen deshalb den Antrag eingereicht, die Maskenpflicht im ÖPNV bundesweit abzuschaffen – und zwar zum vorgesehenen Start des "Deutschlandtickets" Anfang März. Voraussetzung sei aber, dass es die Pandemielage zulässt, so Schaefer. Über die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs können die Länder selbst entscheiden. Für Fernzüge und Fernbusse ist bis zum 7. April 2023 eine FFP2-Maskenpflicht festgeschrieben.
06.01 Uhr: Kassen verstärken wieder Vorsorgeausgaben
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) haben Angebote zur Gesundheitsvorsorge nach Einschränkungen wegen der Corona-Krise wieder verstärkt. Für Prävention ausgegeben wurden im vergangenen Jahr knapp 538 Millionen Euro, wie aus einem Bericht des GKV-Spitzenverbands hervorgeht. Im ersten Corona-Jahr 2020 waren die Ausgaben auf 414 Millionen Euro eingebrochen, nachdem es 2019 vor der Pandemie noch mehr als 630 Millionen Euro gewesen waren. Für Gesundheitsförderung in Unternehmen stiegen die Kassen-Ausgaben im vergangenen Jahr auf 247 Millionen Euro.
05.35 Uhr: Lauterbach kritisiert Lockerungen der Länder
Für eine Entwarnung in der Corona-Pandemie ist es nach Ansicht von Gesundheitsminister Lauterbach noch zu früh. "Ich glaube, dass wir noch einmal eine Winterwelle bekommen werden", sagt der SPD-Politiker im Radiointerview mit BR24. Er verstehe deshalb die Eile der Bundesländer bei den Lockerungen nicht. Das gefährde diejenigen, die sich selbst nicht gut schützen könnten. Er verwies auf 1.000 Corona-Tote pro Woche und eine unerwartet hohe Übersterblichkeit im Oktober.
05.01 Uhr: RKI registriert 30.090 Neuinfektionen - Inzidenz bei 186,9
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 186,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 177,9 gelegen (Vorwoche: 199,2; Vormonat: 584). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
03.00 Uhr: Corona-Fallzahlen in China steigen auf Jahreshöchstwert
Trotz strenger Eindämmungsmaßnahmen sind in China die Corona-Fallzahlen auf den höchsten Wert des Jahres gestiegen. Die Pekinger Gesundheitskommission meldete am Donnerstag landesweit 31.444 neue Infektionen. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Frühjahr überboten.
Mittwoch, 23. November 2022
19.45 Uhr: WHO meldet erheblichen Rückgang von Impfungen gegen Masern weltweit
Die weltweite Immunisierung von Kindern gegen Masern ist infolge der Corona-Pandemie drastisch zurückgegangen: Wie die Weltgesundheitsorganisation und die US-Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mitteilten, hat eine Rekordzahl von fast 40 Millionen Kindern im vergangenen Jahr keine Masernimpfung erhalten. Millionen Kinder seien daher anfällig für die Masern, eine der am meisten ansteckenden Krankheiten überhaupt. 2021 habe es rund neun Millionen Maserninfektionen gegeben.
Der anhaltende Rückgang an Impfungen, schwache Krankheitsüberwachung und verspätete Reaktionspläne wegen Covid-19 hätten dazu geführt, dass "Masern eine imminente Bedrohung in jeder Region der Welt" seien. In mehr als 20 Ländern gebe es Masernausbrüche.
16.33 Uhr: OLG - Ausstellen von Attesten ohne ärztliche Untersuchung kann strafbar sein
Das Ausstellen von Attesten zur Befreiung von der Corona-Maskenpflicht ohne entsprechende ärztliche Untersuchung kann eine Straftat sein. Das stellte das Oberlandesgericht (OLG) im niedersächsischen Celle in einer heute veröffentlichten Revisionsentscheidung klar. Demnach gilt dies zumindest dann, wenn der Umstand der fehlenden Untersuchung nicht hinreichend deutlich aus dem Attest hervorgeht. Hintergrund ist demnach der Fall eines Arztes, der vom Amtsgericht Uelzen zu einer Geldstrafe von 8400 Euro wegen des Ausstellens von unrichtigen Gesundheitszeugnissen verurteilt wurde. Demnach hatte er Menschen in 29 Fällen Atteste zur Befreiung von der in der Coronapandemie geltenden Maskenpflicht ausgestellt, ohne diese entsprechend körperlich untersucht zu haben. Der Arzt legte dagegen Revision am OLG ein. Dieses bestätigte aber die Rechtsauffassung des Amtsgerichts.
14.20 Uhr: Antikörpertherapien wirken bei Omikron-Variante BQ.1.1 nicht
Für die Behandlung der Corona-Subvariante Omikron BQ.1.1 werden offenbar neue Therapien notwendig. Alle derzeit zugelassenen Antikörpertherapien wirkten bei ihr nicht, teilte das Deutsche Primatenzentrum am Mittwoch in Göttingen mit. Die Analyse von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Einrichtung sowie der Universität Erlangen-Nürnberg wird in der Fachzeitschrift "The Lancet Infectious Diseases" vorgestellt.
Vor allem in Regionen, in denen BQ.1.1 stark verbreitet ist, sollten Ärzte bei der Behandlung infizierter Risikopatienten nicht allein auf Antikörpertherapien setzen, sondern zusätzlich weitere Medikamente wie Paxlovid in Betracht ziehen, sagte Studienleiter Markus Hoffmann. Darüber hinaus müssten neue Antikörpertherapien entwickelt werden.
14.14 Uhr: Drosten sieht Anzeichen für Ende der Pandemie
Zur weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie hat sich der Virologe Christian Drosten in einigen Punkten optimistisch gezeigt. Auf die Dynamik der Infektionswellen in diesem Jahr angesprochen, sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit": "Sie ist das Zeichen für das kommende Ende der Pandemie." Das Interview wurde am Mittwoch online vorab veröffentlicht.
Inzwischen reichen laut Drosten schon "kleine Einflussfaktoren wie eine Wetteränderung", um eine Welle anzuschieben oder brechen zu lassen. Eine Art Spätsommer Mitte Oktober habe die Zahlen sofort zum Sinken gebracht. "Die Lage für das Virus wird prekär. Das ist gut. Es ist nicht mehr so, dass das Virus mit ein paar Mutationen das Spiel komplett drehen könnte" sagte Drosten der Zeitung.
12.34 Uhr: NRW verkürzt Isolationszeit bei Corona-Infektion
In Nordrhein-Westfalen endet die vorgeschriebene Isolierung nach einem positiven Corona-Test künftig automatisch nach fünf Tagen statt nach zehn Tagen. Bisher war nach fünf Tagen ein „Freitesten“ mit einem offiziellen negativen Schnelltest oder PCR-Test möglich, das ist nun nicht mehr nötig, wie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in Düsseldorf mitteilte. Ausgenommen seien Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen: Für sie gilt weiterhin ein Tätigkeitsverbot bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses. Die Neuregelungen gelten ab dem 30. November. Einer kompletten Aufhebung der Isolationspflicht nach einem positiven Corona-Test erteilte Laumann erneut eine Absage.
06.15 Uhr: Proteste an größter iPhone-Fabrik in China
An der größten iPhone-Fabrik in China ist es am Mittwoch zu Protesten gekommen. Videos in den Onlinediensten Weibo und Twitter zeigten hunderte Arbeiter, die am helllichten Tag an der Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn im zentralchinesischen Zhengzhou auf die Straße gingen. Einigen Demonstranten stellten sich Menschen in Schutzanzügen und Bereitschaftspolizisten in den Weg.
Foxconn hatte zuletzt einen starken Anstieg der Corona-Infektionen in seiner Fabrik in Zhengzhou festgestellt, weshalb die taiwanische Firma die Anlage abriegelte. Ende Oktober flohen etliche Beschäftigte zu Fuß von dem Gelände. Einige der Arbeiter klagten über miserable Zustände in der Fabrik, in der hunderttausende Menschen arbeiten.
05.03 Uhr: RKI registriert 33.290 Neuinfektionen - Inzidenz bei 177,9
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 177,9 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 183,2 gelegen (Vorwoche: 203,4; Vormonat: 599,2).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 33.290 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 38.610) und 139 Todesfälle (Vorwoche: 223) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
- Zur Übersicht: So entwickeln sich die Corona-Zahlen in Deutschland
Dienstag, 22. November 2022
20.23 Uhr: Oberster US-Corona-Berater Fauci gibt letzte Pressekonferenz
Der oberste Corona-Berater von US-Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, hat vor seinem angekündigten Rücktritt eine letzte Pressekonferenz im Weißen Haus gegeben. Der 81-Jährige warb dabei für Auffrischungsimpfungen. Seine "letzte Botschaft" an die Bevölkerung sei: "Bitte, für Ihre eigene Sicherheit und die Ihrer Familie, lassen Sie sich mit dem neuesten Covid-19-Impfstoff impfen."
Fauci hatte im August angekündigt, im Dezember seine Ämter als Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) und als medizinischer Chefberater des Präsidenten niederzulegen. Der Immunologe war während der Corona-Pandemie zum gefeierten Medizin-Star, aber auch zur Hassfigur rechter Politiker und Aktivisten geworden war. Der Virenexperte zeigte sich am Dienstag frustriert über die heftigen politischen Auseinandersetzungen, die den Kampf gegen die Corona-Pandemie erschwert hatten - insbesondere die Debatte über Impfstoffe.
17.07 Uhr: Frankreich - Mehr als 10.000 Tote im Sommer durch Hitze und Pandemie
Durch die extreme Hitze und die Corona-Pandemie sind in diesem Sommer in Frankreich mehr als 10.000 Menschen gestorben. Nach Berechnungen der französischen Gesundheitsbehörden wurden zwischen Juni und Mitte September 10.420 Todesfälle mehr registriert als in diesem Zeitraum erwartet wurden. Dies entspricht einem Zuwachs von 6,1 Prozent. Allein während der drei Hitzewellen im Sommer wurden demnach 2816 zusätzliche Todesfälle gemeldet. Für die Übersterblichkeit gibt es nach Behördenangaben auch noch andere Ursachen, diese hätten aber "nur am Rande" eine Rolle gespielt. Die wichtigsten Faktoren waren demnach die Hitze und das Coronavirus. Die Infektionszahlen waren im Sommer in Frankreich wieder angestiegen.
15.37 Uhr: Holetschek verteidigt Ausgangsbeschränkungen
In einer ersten Stellungnahme zum Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes hat Bayerns Gesundheitsminister Holetschek die Ausgangsbeschränkungen im Frühjahr 2020 verteidigt. Er verwies darauf, dass es damals keinen Impfstoff und keine wirksamen Medikamente zur Behandlung einer Corona-Infektion gegeben habe. Außerdem seien damals, so Holetschek, viele Menschen an dem Virus gestorben. Die Verantwortlichen standen laut Gesundheitsminister unter Zeitdruck. Daher habe sich die Staatsregierung zum Schutz der Bevölkerung für Ausgangsbeschränkungen entschieden. Man werde aber die Entscheidung des Gerichtes akzeptieren und die Urteilsbegründung analysieren.
- Zum Artikel: "Bundesrichter kassieren Söders Ausgangsbeschränkung"
15.11 Uhr: Hessen hebt Corona-Isolationspflicht auf
Hessen hebt die Isolationspflicht für Corona-Infizierte auf. Die Regelung gilt von diesem Mittwoch an, wie die Landesregierung nach einer Entscheidung des Kabinetts heute in Wiesbaden mitteilte. Für positiv getestete Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren bestehe dann mindestens fünf Tage nach dem ersten positiven Test eine Maskenpflicht außerhalb der eigenen Wohnung. Unter freiem Himmel könne die Maske unter Einhaltung der Abstandsregeln (1,5 Meter) abgesetzt werden. Corona-Infizierten mit Krankheitssymptomen werde zugleich aber dringend empfohlen, die Wohnung möglichst nicht zu verlassen, um schnell wieder gesund zu werden und niemand anderen zu gefährden.
Zuvor hatten bereits Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein die Regelung einer mindestens fünftägigen Isolation bei einer Corona-Infektion aufgehoben. In Rheinland-Pfalz fällt die Isolationspflicht von Samstag an.
14.28 Uhr: Bundesverwaltungsgericht - Ausgangssperren in Bayern waren unwirksam
Bayerns umstrittene Corona-Regeln aus dem März 2020 waren unverhältnismäßig scharf. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig hervor. Die damalige Ausgangsbeschränkung sei mit dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit nicht vereinbar, hieß es. Die Richter wiesen damit eine Revision der Staatsregierung gegen ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zurück.
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte die Corona-Verordnung der Staatsregierung aus dem Frühjahr 2020 nachträglich für unwirksam erklärt. Dagegen wehrte sich die Staatsregierung also nun vergeblich.
- Zum Artikel: Bundesrichter kassieren Söders Ausgangsbeschränkung
11.53 Uhr: China verschärft Corona-Maßnahmen - Parks und Museen zu
China verschärft im Kampf gegen das Coronavirus seine Maßnahmen weiter. In der Hauptstadt Peking wurden Parks, Einkaufszentren sowie Museen geschlossen. Ab dem 24. November sei ein negativer PCR-Test nötig, um öffentliche Gebäude wie Einkaufszentren, Hotels oder Regierungsgebäude zu betreten, kündigte der Sprecher der Pekinger Regierung, Xu Hejian, an. In weiteren Großstädten wurden wieder Massentests angeordnet. Insgesamt meldete China 28.127 lokal übertragene Neuinfektionen, davon 634 in Peking. Die meisten Fälle traten in der südchinesischen Stadt Guangzhou und im Bezirk Chongqing im Südwesten des Landes auf. Zwei weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.
07.00 Uhr: Lauterbach verlängert Corona-Bürgertests mit Einschränkungen
Bundesgesundheitsminister Lauterbach verlängert die Kostenübernahme für Corona-Bürgertests bis Ende Februar - allerdings in deutlich abgespeckter Form. Das geht aus dem Entwurf der Testverordnung hervor, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Demnach übernimmt der Bund nur noch die Kosten für Antigen-Schnelltests, die für Personal und Besucher in medizinischen Einrichtungen anfallen. Auch für pflegende Angehörige und zum Freitesten nach einer Corona-Infektion bleiben die Tests kostenlos. Die 3-Euro-Tests für alle fallen weg. Zum Jahresende auslaufen soll außerdem die Impfpflicht für Personal in Kliniken und Pflegeheimen.
06.45 Uhr: Medien: Teil-Impfpflicht wird abgeschafft
Die Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen und Kliniken steht offenbar vor dem Aus. Wie mehrere Medien am Montagabend übereinstimmend berichteten, gibt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die entsprechende Regelung auf. Betroffenes Personal benötigt demnach von 2023 an keine Corona-Schutzimpfung mehr.
Grund für die Entscheidung ist den Angaben zufolge, dass bei den aktuell kursierenden Virusvarianten das Risiko, andere Menschen anzustecken, durch eine Impfung kaum oder gar nicht reduziert werde. Eine Verlängerung der Pflicht sei deshalb "medizinisch nicht zu rechtfertigen", hieß es unter Berufung auf Ministeriumskreise.
- Zum Artikel: Lauterbach will Teil-Impfpflicht wohl auslaufen lassen
05.19 Uhr: 41.676 Neuinfektionen - Inzidenz bei 183,2
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 183,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 179,6 gelegen (Vorwoche: 212; Vormonat: 625,1). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 41.676 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 47.179) und 199 Todesfälle (Vorwoche: 219) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Montag, 21. November 2022
19.55 Uhr: Weg für weitere Bürgertests frei
Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sollen sich vorerst weiter wie bisher auf Corona testen lassen können. Die Testverordnung werde fortgeführt, teilte Bundesgesundheitsministerium in Berlin mit. Die Finanzierung sei bis Ende Februar gesichert. Dies schaffe die Voraussetzung für eine nahtlose Weiterversorgung. Die aktuelle Regelung der staatlichen Finanzierung der Testsendet am 25. November. Über eine Anschlussverordnung waren in den vergangenen Tagen Abstimmungen in der Regierung gelaufen.
Aus der mitregierenden FDP waren Forderungen nach einem Ende der Milliardenzahlungen für Bürgertests gekommen. Seit einer Neuregelung im Sommer gibt es kostenlose Bürgertests nur noch für bestimmte Risikogruppen. In der Regel sind drei Euro aus eigener Tasche pro Schnelltest fällig: etwa vor Konzertbesuchen, größeren Familienfesten oder Besuchen bei älteren Menschen.
18.53 Uhr: Bundesverwaltungsgericht entscheidet zur Schutzverordnung
Das Bundesverwaltungsgericht wird am Dienstag seine Entscheidungen über die Rechtmäßigkeit früher Corona-Schutzverordnungen aus dem Jahr 2020 verkünden. Dabei geht es um Verordnungen, die Sachsen und Bayern im März und April 2020 erlassen haben. Darin wurden unter anderem Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen festgelegt. Mehrere Menschen hatten dagegen geklagt.
Die Vorinstanzen hatten unterschiedlich entschieden: Das sächsische Oberverwaltungsgericht hatte die Maßnahmen als verhältnismäßig eingestuft. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte dagegen festgestellt, dass die Ausgangsbeschränkungen zu strikt und damit unverhältnismäßig gewesen seien. Die "triftigen Gründe", aus denen man damals in Bayern noch seine Wohnung verlassen durfte, seien zu eng gefasst gewesen. Über die Revisionen gegen die Entscheidungen wird nun das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entscheiden.
17.03 Uhr: Anklagen zu fahrlässigen Corona-Infektionen zugelassen
Das Landgericht Hildesheim hat im Zusammenhang mit fahrlässigen Corona-Infektionen zwei Anklagen gegen eine frühere Mitarbeiterin eines Pflegeheims zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet. Die Beschuldigte soll einen gefälschten Impfausweis verwendet haben, trotz eigener Covid-19-Infektion weiter zur Arbeit gegangen sein und so eine Kette in Gang gesetzt haben, an deren Ende mindestens eine Bewohnerin aufgrund der durch sie verursachten Corona-Infektion verstarb, teilte das Landgericht am Montag mit.
Die Staatsanwaltschaft Hildesheim hatte die zwei Anklagen gegen die frühere Heim-Mitarbeiterin erhoben. Sie wirft der 45-Jährigen vor, von Ende November bis Mitte Dezember 2021 eine fahrlässige Tötung in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung begangen zu haben. Zumindest mittelbar, so die Anklage, sollen die Corona-Ansteckungen von drei Bewohnerinnen im Alter zwischen 80 und 93 Jahren auf die Beschuldigte zurückgehen. Alle drei Bewohnerinnen waren verstorben.
14.54 Uhr: Söder stellt erneut Ende der Maskenpflicht im Nahverkehr in Aussicht
Ministerpräsident Markus Söder hat erneut ein baldiges Ende der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr in Bayern in Aussicht gestellt. "Wir sind der Überzeugung, dass auch die Maskenpflicht im ÖPNV entweder Mitte Dezember oder Anfang des nächsten Jahres, wenn die Zahlen halbwegs stabil bleiben und es keine neuen Mutationen gibt, auslaufen könnte", sagte Söder nach einer Videoschalte des CSU-Vorstands am Montag. Die Staatsregierung werde darüber "zeitnah" entschieden.
- Zum Artikel: Söder offen für Ende der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen
Am 9. Dezember läuft die aktuelle Fassung der bayerischen Infektionsschutzverordnung aus, die unter anderem die Verpflichtung zum Tragen einer Maske im öffentlichen Nahverkehr vorsieht. Während die Bundesländer über eine Maskenpflicht im Nahverkehr selbst entscheiden, ist im Fernverkehr der Bund zuständig. Nach dem aktuellen Infektionsschutzgesetz gilt dort die Maskenpflicht noch bis April 2023.
14.40 Uhr: Nach Corona-Ausbruch - Anklage gegen Heim-Mitarbeiterin zugelassen
Wegen eines Corona-Ausbruchs mit drei Toten in einem Hildesheimer Pflegeheim muss sich eine frühere Heim-Mitarbeiterin vor Gericht verantworten. Die Anklage wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung sei zugelassen worden, sagte ein Sprecher des Landgerichts Hildesheim. Der 45-Jährigen wird vorgeworfen, durch Vorlage eines gefälschten Impfausweises eine doppelte Impfung gegen das Coronavirus vorgetäuscht zu haben. Die Frau hatte Ende November 2021 trotz der Corona-Infektion ihres Sohnes zunächst weiter als sogenannte Alltagsbegleiterin in dem Heim gearbeitet. Dies hatte ihr Arbeitgeber erlaubt, weil er annahm, sie sei doppelt geimpft. Der vorgelegte Impfausweis war aber gefälscht. Bei dem Ausbruch in dem Heim waren drei 80, 85 und 93 Jahre alte Bewohnerinnen gestorben. Die Frau gab die Fälschung des Impfausweises zu, streitet aber ab, für den Corona-Ausbruch verantwortlich zu sein.
14.15 Uhr: Lufthansa stellt insgesamt 20.000 Leute ein
Mit der Erholung von der Corona-Krise stellt die Lufthansa wieder mehr und mehr Menschen ein. Mehrere tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe der Konzern im laufenden Jahr bereits "an Bord geholt", teilte die Lufthansa am Montag mit. Insgesamt plane das Unternehmen 20.000 Neueinstellungen in Europa. Ein Sprecher sagte AFP, ein Teil dieser 20.000 Stellen seien neue Arbeitsplätze, ein anderer Teil "der Ersatz von Mitarbeitern, die uns verlassen haben".
Die Lufthansa hatte während der Corona-Krise mehr als 30.000 Stellen gestrichen.
12.21 Uhr: Wieder Corona-Einschränkungen in China
Vor dem Hintergrund steigender Corona-Zahlen haben zwei der größten Städte in China am Montag weitere Einschränkungen angekündigt. Peking forderte die Menschen in der Hauptstadt auf, Kontakte möglichst zu reduzieren. Zahlreiche Einkaufszentren, Schulen und Kindergärten blieben geschlossen. Restaurants durften in großen Teilen der Stadt nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten.
Die südchinesische Metropole Guangzhou verhängte derweil einen Lockdown über den größten Stadtbezirk Baiyun. Die 3,7 Millionen Bewohner durften ihre Wohnungen nur noch nach Vorlage eines negativen Corona-Tests verlassen. Auch der öffentliche Nahverkehr wurde ausgesetzt. Die Maßnahmen sollten zunächst bis Freitag andauern.
Peking meldete am Montag mehr als 600 neue Infektionen. In Guangzhou, der seit Wochen am schwersten betroffenen Stadt des Landes, kamen rund 9000 Corona-Fälle hinzu. Landesweit wurden etwa 27 000 Infektionen gemeldet.
- Zur Übersicht: So entwickeln sich die Corona-Zahlen in Deutschland
09.48 Uhr: Millionen Menschen in chinesischer Metropole Guangzhou im Lockdown
In Teilen der chinesischen Millionenmetropole Guangzhou gilt seit Montag wieder ein coronabedingter Lockdown. Im größten Stadtbezirk Baiyun - dort leben 3,7 Millionen Menschen -, durften die Bewohner nur mit einem negativen Corona-Test ihre Häuser verlassen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Der öffentliche Nahverkehr wurde eingestellt und auch an Schulen und Universitäten wurde nicht mehr in Präsenz unterrichtet. Gelten soll der Lockdown bis zum kommenden Freitag.
China ist das einzige größere Land der Welt, das noch versucht, mit Ausgangsbeschränkungen und Massentestungen Virus-Ausbrüche in den Griff zu bekommen.
08.50 Uhr: Positiver Coronatest von Hongkongs Regierungschef
Hongkongs Regierungschef John Lee ist nach seiner Rückkehr vom Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Bangkok positiv auf das Coronavirus getestet worden. Lee habe sich wie vorgeschrieben sofort in Quarantäne begeben und werde von zu Hause aus arbeiten, teilte sein Büro mit.
Der Apec-Gipfel war Lees erste Auslandsreise seit Beginn der Pandemie vor fast drei Jahren und zugleich seine erste seit seinem Amtsantritt als Regierungschef der chinesischen Sonderverwaltungszone im vergangenen Juli. Auf dem Forum traf er unter anderem den chinesischen Präsidenten Xi Jinping, den thailändischen Regierungschef Prayut Chan-O-Cha, Singapurs Regierungschef Lee Hsien Loong, sowie die Staatschefs von Indonesien und Vietnam, Joko Widodo und Nguyen Phuc
05.00 Uhr: Bayern zahlte für Kampf gegen Corona mehr als 3,7 Milliarden Euro
Zur direkten Bekämpfung der Corona-Pandemie hat der Freistaat Bayern seit 2020 mehr als 3,7 Milliarden Euro ausgegeben. Dies geht aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in München vorliegt.
Demnach floß das meiste Geld in die Einrichtung und den Betrieb der Impfzentren (1,089 Milliarden Euro) und in die Pandemiebekämpfung in Schulen sowie Kitas (1,020 Milliarden Euro). Zur Pandemiebekämpfung in Seniorenheimen und Krankenhäusern zahlte Bayern seit 2020 530,4 Millionen Euro, die Umsetzung der Teststrategie - darunter auch der Betrieb der Testzentren - schlug seit 2020 mit 411 Millionen Euro zu Buche. Die zusätzlichen Personalkosten, die im Rahmen der Corona-Pandemie angefallen sind, betrugen den Angaben zufolge seit 2020 340,1 Millionen Euro.
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