Sonntag, 06. Juni 2021
22.38 Uhr: Spaniens Fußball-Kapitän Busquets positiv auf Corona getestet
Der spanischen Fußball-Nationalmannschaft droht der Ausfall von Kapitän Sergio Busquets für die EM. Der 32-Jährige vom FC Barcelona wurde positiv auf das Coronavirus getestet, wie der spanische Verband mitteilte. Alle weiteren Spieler seien negativ getestet worden, Busquets habe das Trainingslager in Las Rozas bereits verlassen. Ob der Mittelfeldspieler an Covid-19-Symptomen leidet, wurde zunächst nicht bekannt. Spanien spielt in der EM-Gruppe E gegen Polen, Schweden und die Slowakei. Das erste Spiel bestreitet der dreimalige Europameister am 14. Juni in Sevilla.
19.43 Uhr: Delta-Variante könnte britische Öffnungspläne zurückwerfen
Wegen der inzwischen in Großbritannien dominierenden Corona-Variante Delta könnte sich die geplante Aufhebung verbliebener Beschränkungen verzögern. Dies räumte Gesundheitsminister Matt Hancock ein. Er schließe auch nicht aus, dass Maßnahmen wie Maskentragen an öffentlichen Orten und Homeoffice beibehalten werden. Die Delta-Mutante sei im Vergleich zu bestehenden Virusvarianten im Königreich um 40 Prozent ansteckender, erklärte Hancock.
Der Optimismus, dass sich Großbritannien quasi aus der Pandemie herausimpfen kann, bekam in den vergangenen Wochen einen Dämpfer. Denn die Zahl der Neuinfektionen steigt wieder, wofür die zuerst in Indien festgestellte Delta-Variante verantwortlich gemacht wird. Mehr als 12.400 Fälle dieser Mutante sind im Königreich gezählt worden. Am Freitag verzeichnete Großbritannien rund 6.240 neue Corona-Fälle - die höchste Zahl seit Ende März. Am Samstag waren es 5.765.
18.35 Uhr: Bundespräsident Steinmeier: "In einer nächsten Pandemie muss vieles anders laufen"
Bei einer Wanderung im Grenzgebiet zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zahlreiche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern über die Auswirkungen der Corona-Pandemie geführt. Dabei sprach er am Sonntag unter anderem mit Gastronomen und Künstlern. "In einer nächsten Pandemie muss vieles anders laufen", sagte der Bundespräsident etwa im Gespräch mit Gastronomen in einem Ausflugslokal in Lübeck.. Die Wanderung war die erste von drei Touren, bei denen Steinmeier mit Bürgerinnen und Bürgern über deren Erfahrungen in der Corona-Pandemie und deren Erwartungen für die nächsten Monate sprechen will.
18.02 Uhr: Virologin zweifelt am Impfplan der Bundesregierung
Die Virologin Melanie Brinkmann vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum bezweifelt, dass das Impfversprechen der Bundesregierung eingehalten werden kann. "Man sieht jetzt deutlich, dass wir viel zu wenig Impfstoff zur Verfügung haben", sagte sie der "Rheinischen Post". Sie sei weiterhin "skeptisch, ob das Versprechen der Bundesregierung zu halten ist, bis Ende des Sommers allen Bürgern ein Impfangebot zu machen."
Mit Wochenbeginn fällt die Priorisierung von einzelnen Bevölkerungsgruppen für eine Corona-Impfung weg. Dann können sich alle Bürgerinnen und Bürger ab zwölf Jahren um einen Impftermin bemühen Gesundheitsminister Jens Spahn hatte der "Bild am Sonntag" zuvor gesagt, 80 Prozent der impfwilligen Erwachsenen würden bis Mitte Juli zumindest einmal geimpft sein.
17.18 Uhr: Erstmals wieder deutsche Reisegruppe in Israel gelandet
Erstmals seit mehr als einem Jahr ist wieder eine deutsche Reisegruppe in Israel gelandet. Die rund zehn Personen kamen auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv an. Das Mittelmeerland hatte sich nach Beginn der Pandemie praktisch abgeschottet. Ausländern war die Einreise nur in Ausnahmefällen möglich. Die Tourismusindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sie hatte stark unter den Folgen der Corona-Krise gelitten.
In einem ersten Öffnungsschritt wird nun zunächst eine begrenzte Zahl von Reisegruppen ins Land gelassen. Individualreisen sind erst in einem zweiten Schritt geplant, frühestens im Juli. Voraussetzung sind Corona-Impfnachweise und negative Corona-Tests.
Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Die Zahl der Neuinfektionen unnd schweren Erkrankungen ist dramatisch zurückgegangen. Parallel zum Fortschritt der Impfkampagne begann die Regierung mit schrittweisen Lockerungen der Corona-Restriktionen. Diese wurden dann am Dienstag fast komplett aufgehoben.
17.29 Uhr: Impfzentren in Baden-Württemberg impfen gefährdete Kinder
In den baden-württembergischen Impfzentren sollen mit dem Wegfall der Impfpriorisierung am Montag auch besonders gefährdete Kinder gegen das Coronavirus geimpft werden. "Wir haben uns als Land entschieden, nicht auf die Empfehlung der Stiko zu warten, sondern schon ab Montag den besonders gefährdeten Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren ein Impfangebot zu machen", teilte der Amtschef des Gesundheitsministeriums, Uwe Lahl, in Stuttgart laut einem Sprecher mit.
Dies betrifft Kinder mit Vorerkrankungen und einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung. Auch Kinder und Jugendliche mit schutzbedürftigen Familienmitgliedern oder Kontaktpersonen, die etwa nicht selbst geimpft werden können, kommen in Frage.
Durch die Erweiterung der Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer gebe es nun die Möglichkeit, auch diese Zielgruppe zu schützen, so Lahl. Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) wird in der kommenden Woche erwartet. Bis dahin sollen in Baden-Württemberg nur Kinder und Jugendliche in diesen besonderen Ausnahmefällen geimpft werden.
16.43 Uhr: Höchststand bei Corona-Toten in Afghanistan registriert
Afghanistan hat mehr Corona-Tote binnen eines Tages verzeichnet als je zuvor seit Beginn der Pandemie. Am Sonntag meldeten die Behörden 50 Todesopfer seit dem Vortag im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Die tatsächliche Zahl liegt wahrscheinlich viel höher, da der Großteil der Erkrankten nicht in Krankenhäusern, sondern zuhause stirbt.
Auch die täglich gemeldeten Neuinfektionen sind in dem Krisenland zuletzt massiv angestiegen, von weniger als 200 Anfang Mai auf mehr als 1.300 an mehreren Tagen in Folge. Als Treiber der dritten Welle wird die hochansteckende Delta-Variante gesehen, die zuerst in Indien entdeckt wurde. Es gibt keine Reisebeschränkungen nach Afghanistan. Täglich landen fast ein Dutzend Flüge aus Indien.
Die Regierung hat erst vor wenigen Tagen wieder coronabedingte Beschränkungen eingeführt. Seit rund einer Woche sind auch Schulen in 16 der 34 Provinzen wieder geschlossen. Seit Anfang der Woche werden mangels Impfstoff keine neuen Personen mehr zu Impfungen zugelassen. Aktuell könne man nur noch Zweitimpfungen durchführen, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Seit Beginn der Pandemie wurden in Afghanistan mehr als 80.000 Infektionen und fast 3.200 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert.
16.22 Uhr: Kanzleramtschef erwartet einen "eher entspannten" Sommer - und warnt vor dem Herbst
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) rechnet mit einem "eher entspannten" Sommer. Der "sorgenvolle Blick" gehe mehr in den Herbst, weil die saisonalen Effekte in der Corona-Pandemie sich dann reduzierten, sagte Braun der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Darum liege jetzt das Hauptaugenmerk darauf, dass alle Impfwilligen schnell ein Angebot bekämen.
Es könne im Herbst eine vierte Welle geben, aber es gebe auch die Chance, dies durch eine hohe Impfquote zu verhindern, sagte Braun der Zeitung. Er warnte: "Ab dem Herbst wird der Schutz derer, die das Impfangebot nicht wahrnehmen wollen, keine Beschränkungen mehr rechtfertigen." Wer sich nicht impfen lasse, müsse damit rechnen, dass er früher oder später Corona bekomme.
"Wir müssen als Gesellschaft die tägliche Lebensfreude wieder entwickeln", forderte Braun außerdem. Dafür sei jetzt die Zeit gekommen. Es sei wie in der Medizin: Wenn jemand krank sei, verordneten ihm die Ärzte Bettruhe und Vorsicht. Wenn es aber wieder bergauf gehe, "sind die Ärzte auch diejenigen, die einen wieder aus dem Bett ziehen und sagen: Und jetzt müssen Sie wieder anfangen, sich zu belasten und zu bewegen."
16.12 Uhr: Landtags-SPD fordert Aufklärung zu Maskenlieferungen aus China
SPD-Landtagsfraktionschef Florian von Brunn hat von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Aufklärung über Maskenlieferungen nach Bayern verlangt. "Ungeprüfte Schrottmasken" des chinesischen Herstellers Yi Cheng, so Brunn, seien möglicherweise nach Bayern geliefert und in Umlauf gebracht worden. Die EU habe im Mai 2020 vor ihnen gewarnt. "Durch das Versagen der Regierung Söder sind sie aber vielleicht sogar verteilt und so Menschenleben gefährdet worden! Jetzt muss sofort offengelegt werden, wer diese Masken bekommen hat", forderte Brunn.
15.52 Uhr: Kontroverse Debatte über Corona-Impfungen für Kinder
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich für eine gezielte Corona-Impfung von Kindern mit Vorerkrankungen ausgesprochen. Auch bei Kindern und Jugendlichen könnten gesundheitliche Risiken oder Vorerkrankungen vorliegen, sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Lambrecht erklärte, wenn ein sicherer Impfstoff für Kinder zugelassen und verfügbar sei, könne er einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten. "Ärztinnen und Ärzte können hierbei am besten beurteilen und beraten, für wen eine Impfung am dringlichsten ist."
Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mahnte hingegen zur Geduld: Wegen des knappen Impfstoffes könnten zunächst kaum Kinder geimpft werden. Die Impfpriorisierung sei zwar auf dem Papier aufgehoben, nun finde sie aber im Wartezimmer statt, sagte die BVKJ-Vorsitzende in der Region Nordrhein, Christiane Thiele, der "Rheinischen Post". So lange es nicht genug Impfstoff gebe, würden viele Kinder- und Jugendärzte die Risikogruppen impfen.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, kritisierte, dass die Politik den Anschein erweckt habe, "dass auch Kindern und Jugendlichen bereits ab kommendem Montag die Möglichkeit eines Impfangebots unterbreitet werden könne, obwohl es seitens der Ständigen Impfkommission keine generelle Impfempfehlung dazu gibt".
15.25 Uhr: WHO-Vertreter lobt Boris Johnsons Impf-Ziel für Weltbevölkerung
Großbritanniens Appell, die gesamte Weltbevölkerung bis Ende nächsten Jahres gegen Corona zu impfen, hat bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Anklang gefunden. Diesem Ziel ein konkretes Datum zu geben, sei "wundervoll", sagte der WHO-Covid-19-Beauftragte David Nabarro dem Sender Sky News. Es erhöhe die Hoffnung, dass die Regierungen der Industrienationen tatsächlich einen Plan dazu entwerfen würden.
Der britische Premier Boris Johnson hatte vor dem anstehenden G7-Gipfel dazu aufgerufen, die Impfung der ganzen Welt bis Ende 2022 anzustreben. "Ich fordere meine Kollegen der G7-Staaten auf, diese schreckliche Pandemie mit uns zu beenden und zu versprechen, dass wir die durch das Coronavirus angerichtete Verwüstung nie wieder zulassen werden", hieß es von Johnson: "Die Welt bis Ende des nächsten Jahres zu impfen, wäre die größte Heldentat der medizinischen Geschichte."
Johnsons Regierung wird indes ebenso wie der US-Regierung von anderen Ländern vorgeworfen, bislang - anders als etwa die EU - so gut wie keine Impfstoffe exportiert zu haben. Bei der Abgabe von Impfdosen ist in Großbritannien bislang immer von überschüssigen Dosen die Rede.
15.06 Uhr: Bartsch fordert Regierungserklärung zu Corona-Masken
Nach Berichten über einen zweifelhaften Umgang des Gesundheitsministeriums mit angeblich minderwertigen Corona-Masken fordert Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch eine umfassende Erklärung der Bundesregierung. "In der kommenden Woche erwarte ich eine Regierungserklärung zu diesem unfassbaren Vorgang und umgehend eine Positionierung der Bundeskanzlerin", sagte Bartsch den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der angebliche Vorgang im Gesundheitsministerium missachte den Artikel 1 des Grundgesetzes - die Würde des Menschen ist unantastbar - schwer.
Spahn wies die Vorwürfe zurück: Die Schutzmasken, um die es in der aktuellen Diskussion gehe, seien intensiv geprüft und hätten alle nötigen Eigenschaften. SPD und Opposition hatten mit heftiger Kritik auf einen Bericht reagiert, nach dem Spahns Ministerium bestimmte Masken vorübergehend für Obdachlose und Menschen mit Behinderung vorsehen wollte.
14.34 Uhr: Randale in Innenstädten - Hunderte treffen sich zum Feiern
Randale und illegale Partys haben auch an diesem Wochenende wieder in einigen bayerischen Städten die Polizei beschäftigt, mehrere Beamte wurden verletzt. In Nürnberg randalierten in der Nacht zum Samstag mehrere Dutzend Menschen. Polizisten wurden mit Flaschen beworfen, mehrere Beamte verletzt. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte: "Die Aggressivität und Intoleranz, die wir hier erlebt haben, machen mich fassungslos."
Nach Schließung der Außengastronomie um 23.00 Uhr habe sich die Stimmung unter den verbliebenen Menschen auf einem Platz in der Stadt immer mehr aufgeheizt, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei setzte schließlich Stöcke und Pfefferspray ein, nahm 13 Menschen in Gewahrsam und leitete Ermittlungsverfahren unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung ein.
Im Stadtgebiet München rückten die Beamten am Wochenende 50 Mal aus, um Menschenansammlungen aufzulösen. Am Freitagabend blockierte demnach eine Gruppe von bis zu 500 Menschen Fahrbahnen, einige schlugen auf ein Streifenfahrzeug ein. Die Ansammlung wurde aufgelöst. Auch in der Nacht zum Sonntag wurden Platzverweise für größere feiernde Gruppen erteilt.
14.12 Uhr: 40 Prozent höhere Ansteckungsgefahr durch Delta-Mutante
Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus ist nach Angaben der britischen Regierung um 40 Prozent ansteckender als die Ursprungsform des Covid-19-Erregers. Der "Wachstumsvorteil" der Variante liege nach Erkenntnissen des Expertengremiums Sage bei rund 40 Prozent, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock heute der BBC. Großbritannien verzeichnete zuletzt wieder einen deutlichen Anstieg der Corona-Infektionsfälle. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei jedoch stabil und betreffe vor allem Nicht-Geimpfte, sagte Hancock.
Die Delta-Mutante war zuerst in Indien aufgetreten und hat sich zuletzt auch verstärkt in Großbritannien ausgebreitet. Dort ist nach derzeitigem Stand am 21. Juni die Lockerung sämtlicher Corona-Maßnahmen geplant. Die Delta-Variante erschwere es, Vorhersagen für den 21. Juni zu machen, räumte Hancock ein. "Wir werden uns die Daten für eine weitere Woche ansehen und dann eine Entscheidung fällen", sagte er. Die Regierung sei "absolut offen" dafür, die Lockerungen zu verschieben.
13.58 Uhr: Spahn weist Vorwürfe zu Corona-Masken zurück
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Vorwürfe zu angeblich minderwertigen Corona-Masken zurückgewiesen. Die Schutzmasken, um die es in der aktuellen Diskussion gehe, seien intensiv geprüft und hätten alle nötigen Eigenschaften, sagte Spahn in Berlin laut einer Mitteilung.
SPD und Opposition hatten mit heftiger Kritik auf einen Bericht reagiert, nach dem Spahns Ministerium bestimmte Masken vorübergehend für Obdachlose und Menschen mit Behinderung vorsehen wollte. Diese Masken seien nur wenig geprüft gewesen.
Spahn erwiderte: "Dass einige nun bewusst Obdachlose und Menschen mit Behinderung verunsichern, um Stimmung zu machen, sagt mehr über den Zustand der SPD als über die Qualität der Masken aus." Die Sicherheit von Schutzmasken habe im Ministerium absolute Priorität. Die Vorwürfe des Koalitionspartners bezeichnete Spahn als "empörend".
13.51 Uhr: Falsche Corona-Tests? 140 Reisende am Prager Flughafen gestoppt
Die tschechische Fremdenpolizei hat am Prager Vaclav-Havel-Flughafen 140 Reisende stundenlang aufgehalten, weil sie ihre Corona-Tests nicht anerkannte. Außenminister Jakub Kulhanek kündigte eine Untersuchung an, ob das Vorgehen der Polizisten korrekt war. Nach Medienberichten war bei den Touristen am Samstag der Verdacht entstanden, ihre Testzertifikate könnten gefälscht sein. Deshalb mussten sie sich alle nochmals testen lassen, bevor ihnen die Einreise nach Tschechien erlaubt wurde.
Betroffen waren fast ausschließlich tschechische Touristen, die in zwei Flugzeugen von einem Tunesien-Urlaub heimkehrten, meist Familien mit Kindern. Nach Angaben der Reiseveranstalter wurden sie noch in Tunesien von einem tschechischen Arzt getestet, bevor sie ihren Rückflug in die Heimat antraten.
Die Fremdenpolizei rechtfertigte die Vorsichtsmaßnahme damit, dass bei der Einreise immer wieder gefälschte Testzertifikate auftauchten. Dass deswegen nicht nur einzelne Reisende, sondern gleich alle Passagiere eines Fluges zur neuerlichen Testung verpflichtet wurden, sei nun allerdings zum ersten Mal geschehen.
13.37 Uhr: Kolumbien bittet Deutschland um Impfstoff für Flüchtlinge
Die kolumbianische Regierung will Deutschland um Hilfe bei der Versorgung der rund 1,8 Millionen Flüchtlinge aus Venezuela bitten. Das sagte Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucia Ramirez in einem Interview der "Welt". "Ich möchte Deutschland in aller Form bitten, dass sie uns Impfdosen spenden, damit wir das kolumbianische Volk und alle venezolanischen Migranten impfen können, so dass wir zeitgleich ein Wirtschaftswachstum starten und Arbeitsplätze für die Kolumbianer und Venezolaner schaffen können", sagte die konservative Politikerin.
Kolumbien hat in den vergangenen fünf Jahren etwa 1,8 Millionen Flüchtlinge aus dem krisengeschüttelten Nachbarland aufgenommen und entschieden, ihren Aufenthaltsstatus zu legalisieren. Kolumbien wurde in den vergangenen Wochen von schweren Unruhen erschüttert, die sich an einer inzwischen zurückgenommenen Steuerreform entzündet und sich später zu breiten Sozialprotesten ausgeweitet hatten.
12.36 Uhr: Kontrollen bei Coronatests sollen verschärft werden
Nach mutmaßlichem Betrug in Corona-Schnellteststellen sollen die Betreiber künftig weniger abrechnen können und strenger kontrolliert werden. Das sehen Eckpunkte des Bundesgesundheitsministeriums vor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegen und über die die "Welt am Sonntag" zuerst berichtete. Nun sollen die Betreiber von Teststellen für die Entnahme des Abstrichs nur noch 8 Euro statt bisher 15 bei ärztlichen und 12 Euro bei anderen Anbietern abrechnen können. Weil die Tests günstiger geworden sind, sollen sie nur noch pauschal mit 3 statt mit bis zu 6 Euro abgerechnet werden können. Die Behörden der Länder und Kommunen sollen die Einhaltung der Standards und die Zuverlässigkeit der Stellen auch durch stichprobenartiges Aufsuchen prüfen. Die für die Abrechnung zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen sollen die Abrechnungen gründlicher prüfen - mit Hilfe von Wirtschaftsprüfern auch stichprobenartig im Detail. Generelle Beauftragungen von Teststellen, wie sie mit so genannten Allgemeinverfügungen möglich waren, soll es nicht mehr geben. Gesundheitsämter sollen die Stellen nur noch einzeln beauftragen können.
Zudem sollen sich alle Anbieter von Bürgertests an die Corona-Warn-App anschließen müssen, so dass die Testergebnisse hier zu sehen sind. Das Ministerium betont, dass ohne die rund 15.000 Teststellen für kostenlose Bürgertests aktuelle Lockerungen mit tagesaktuellen Tests so nicht umgesetzt werden könnten. Auf die Regelverschärfungen hatten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach Bekanntwerden der mutmaßlichen Betrügereien geeinigt.
12.24 Uhr: Sechs Kreise in Bayern über 50er-Inzidenz
In Bayern liegen sechs Kreise über der für weitere Lockerungen bedeutenden Corona-Inzidenz-Marke von 50. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) war der bayerische Spitzenreiter am Sonntag der Landkreis Kronach mit 71,9 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Auf Platz zwei folgte der Landkreis Günzburg mit 64,6, der angrenzende Kreis Neu-Ulm lag mit einem Wert von 62,8 auf Platz drei.
Am niedrigsten war der Inzidenzwert am Sonntag in der Stadt Weiden in der Oberpfalz mit 2,3. Ähnlich niedrig waren die Infektionszahlen den Angaben zufolge in den Landkreisen Tirschenreuth (2,8) und Cham (3,9).
Im Schnitt lag die Inzidenz in Bayern laut RKI am Sonntag bei 25,3 und damit leicht über dem Bundesdurchschnitt von 24,7. 504 neue Infektionen waren laut RKI in 24 Stunden dazugekommen - und 7 Todesfälle.
11.31 Uhr: Dresdner Quarantäne-Hochhaus - Sieben weitere Corona-Infektionen
Sieben weitere Bewohner des unter Quarantäne stehenden Hochhauses in Dresden sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das hätten die analysierten Proben von den 170 Bewohnern ergeben, teilte die Stadt am späten Samstagabend mit. Bei drei positiv Getesteten besteht zudem der Verdacht auf eine Infektion mit der sogenannten Delta-Variante, die zuerst in Indien festgestellt wurde. Die Ergebnisse müssen noch durch eine sogenannte Sequenzierung bestätigt werden. Ein Bewohner des Studentenwohnheims war am 1. Juni nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben - bei ihm besteht der Verdacht auf die als besonders ansteckend geltende Virusvariante.
Das Gesundheitsamt hatte am Donnerstagnachmittag Quarantäne für das gesamte Studentenwohnheim verhängt. Die Quarantäne bleibt nach Angaben der Stadt auch vorerst bestehen. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ermittelten nun, ob die negativ getesteten Bewohner tatsächlich keinen Kontakt zu Infizierten hatten. Erst dann könne nach und nach die Quarantäne für Einzelne aufgehoben werden, hieß es.
11.14 Uhr: USA spenden 750.000 Impfstoff-Dosen an Taiwan
Die USA wollen dem mit einer Corona-Welle kämpfenden Taiwan Hunderttausende Impfstoffe liefern. Insgesamt sollen 750.000 Dosen gespendet werden, wie Senatorin Tammy Duckworth ankündigte. "Es ist für die Vereinigten Staaten entscheidend, dass Taiwan in die erste Gruppe derjenigen aufgenommen wird, die Impfstoffe erhalten", sagte sie auf dem Flughafen in Taipeh, wo sie mit ihren Senatorenkollegen Dan Sullivan und Christopher Coons zu einem Besuch eingetroffen war. "Wir erkennen den dringenden Bedarf an und schätzen diese Partnerschaft." Um welche Impfstoffe es sich handelt, sagte Duckworth nicht.
Taiwan hat mit einem Anstieg der Neuinfektionen zu kämpfen, nachdem es lange Zeit sehr erfolgreich die Pandemie eingedämmt hatte. Heute wurden 343 neue Corona-Fälle bekannt. Bislang sind nur etwa drei Prozent der 23,5 Millionen Einwohner geimpft, wobei die meisten nur die erste von zwei erforderlichen Impfungen erhalten haben. Japan hatte bereits am Freitag 1,24 Millionen Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca kostenlos an Taiwan geliefert.
Nach Angaben Taiwans scheiterte eine Vereinbarung mit dem deutschen Hersteller Biontech über Impfstoff-Lieferungen auf Druck von China. Die Volksrepublik weist das zurück. Die Regierung in Peking betrachtet Taiwan als eine abtrünnige Provinz. Wie viele andere Länder auch unterhält Deutschland keine formellen Beziehungen zu Taiwan.
11.10 Uhr: Kinderärzte - Aufhebung der Impfpriorisierung verfrüht
Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) kritisiert angesichts der knappen Impfdosen die Aufhebung der Impfpriorisierung ab Montag. "Im Lichte der aktuellen Engpässe ist es ein Fehler, die Priorisierung jetzt aufzuheben", sagte die BVKJ-Vorsitzende in der Region Nordrhein, Christiane Thiele, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Die Priorisierung sei zwar auf dem Papier aufgehoben, nun finde sie aber im Wartezimmer statt. So lange es nicht genug Impfstoff gebe, würden viele Kinder- und Jugendärzte die Risikogruppen impfen. Die Praxen seien organisatorisch gerüstet und böten Impfsprechstunden an, sagte die Kinderärztin weiter. Es fehle jedoch an Impfstoff.
Die Kinderärztin warnte davor, Schule und Hobby an eine Impfung zu binden: Der Besuch von Schule, Sport- und Freizeitveranstaltungen für die Kinder dürfe nicht an eine Impfung gebunden werden. "Es darf keine Impfpflicht durch die Hintertür geben", mahnte Thiele.
10.57 Uhr: Corona-Lockerungen für Italien-Rückkehrer in Kraft
Für Heimkehrer aus Italien gelten seit heute weniger Corona-Einreiseregeln nach Deutschland. Das Mittelmeerland ist laut Robert Koch-Institut wegen sinkender Corona-Infektionszahlen nicht mehr auf der Liste der Risikogebiete. Das bedeutet, dass zum Beispiel Gardasee-Urlauber oder Südtirol-Wanderer, die auf dem Landweg aus Italien wieder nach Deutschland zurückkommen, keine Einreisebeschränkungen mehr beachten müssen. Flugreisende brauchen weiterhin ein negatives Corona-Testergebnis. Neben Italien wurden auch Tschechien sowie Teile Österreichs, der Schweiz, Kroatiens und Frankreichs von der Liste gestrichen.
Die Corona-Lage in Italien verbesserte sich stetig. Laut Gesundheitsministerium lag die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit zuletzt bei durchschnittlich 32 Fällen je 100.000 Einwohnern. Innerhalb Italiens sind ab Montag insgesamt sieben Regionen, darunter Friaul-Julisch Venetien, Sardinien und Venetien, in die weiße Corona-Zone mit den lockersten Regeln eingeteilt. Dort entfällt etwa die Ausgangssperre. Im Rest des Landes wird sie dann noch ab Mitternacht gelten. Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Raum bleibt bestehen.
Wer nach Italien einreist muss laut Gesundheitsministerium weiterhin einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.
10.01 Uhr: Britischer Minister legt sich noch nicht auf Lockerungen am 21. Juni fest
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock will sich noch nicht festlegen, ob für den 21. Juni in Aussicht gestellte Lockerungen auch tatsächlich umgesetzt werden. "Es ist zu früh, um eine endgültige Entscheidung darüber zu fällen", sagt Hancock dem Sender Sky News. "Der Premierminister (Boris Johnson), ich und das Team werden uns alle Daten in dieser Woche ansehen... Wir sagen zu diesem Zeitpunkt nicht 'Nein' zum 21. Juni."
09.51 Uhr: Israel beginnt mit Impfung von 12- bis 15-Jährigen
Israel hat heute mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Das Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, die Gefahren einer Erkrankung seien höher als mögliche Nebenwirkungen der Impfung. "Die Fälle von Herzmuskelentzündungen bei 16- bis 19-Jährigen waren selten und sind meist ohne Komplikationen verlaufen", hieß es in der Mitteilung. In Israel wird das Vakzin der Hersteller Biontech und Pfizer verwendet.
Angesichts der äußerst niedrigen Corona-Infektionsrate in Israel empfiehlt das Ministerium vorerst die Impfung von Risikopatienten, Angehörigen von Risikopatienten und Jugendlichen in Familien, die ins Ausland reisen wollen. "Abgesehen von den Risikogruppen kann jeder geimpft werden, der daran interessiert ist", hieß es weiter.
Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Fast 5,5 Millionen haben bereits eine Erstimpfung und mehr als 5,1 Millionen eine Zweitimpfung erhalten. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Am Sonntag teilte das Gesundheitsministerium mit, binnen 24 Stunden seien nur vier neue Fälle registriert worden. Die Zahl der Schwerkranken fiel auf 230.
09.20 Uhr: Dorfwettbewerb muss erneut verschoben werden
Der Bezirksentscheid für den Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ muss erneut um ein Jahr verschoben werden. Das teilt das zuständige Landwirtschaftsministerium mit. Unter dem Motto „Mitmachen – Dabei sein – Gewinnen!“ war der 27. Dorfwettbewerb bereits 2019 mit insgesamt 155 bayerischen Dörfern gestartet. Aufgrund der Corona-Lage hatte der Bund die Endausscheidung von 2022 auf 2023 verschoben, der bayerische Bezirksentscheid sollte deswegen 2021 stattfinden. Jetzt werden sowohl der Bezirks- wie auch der Landesentscheid erst im nächsten Jahr durchgeführt. Die Auszeichnung der Gewinnerdörfer auf Bundesebene soll im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2024 in Berlin stattfinden. Bei der Aktion „Unser Dorf hat Zukunft“ werden das Engagement der Bewohner und herausragende Ideen und Projekte zur zukunftsfähigen Entwicklung der Dörfer herausgestellt und gewürdigt. Seit dem ersten Wettbewerb im Jahr 1961 haben sich insgesamt über 27.000 bayerische Dörfer daran beteiligt.
09.04 Uhr: Indien bereitet Corona-Lockerungen vor
Im von der Coronavirus-Pandemie besonders hart getroffenen Indien bereiten die Behörden in Teilen des Landes erste Lockerungen vor. Ab Montag soll in der Hauptstadt Neu-Delhi und mehreren anderen Städten wieder mehr Bewegungsfreiheit eingeräumt werden. Außerdem dürfen weitere Unternehmen den Betrieb wieder aufnehmen. Im Bundesstaat Maharashtra, in dem die Millionenmetropole Mumbai liegt, soll im Laufe der Woche mit einer schrittweisen Rücknahme eines im April verhängten strikten Lockdowns begonnen werden. Anlass sind rückläufige Fallzahlen. Am Sonntag meldeten die Behörden 114.460 Neuinfektionen. Das ist die niedrigste Tageszahl seit zwei Monaten.
Insgesamt wurden in Indien bislang 28,8 Millionen Fälle bestätigt, nur die USA kommen mit mehr als 33 Millionen auf noch mehr Infektionen. Die Zahl der Gestorbenen liegt bei knapp 347.000. Indien bildete in den vergangenen Wochen einen Brennpunkt der Pandemie. Wissenschaftler warnen, dass im späteren Jahresverlauf eine neue Welle auf das Land zurollen könnte und dann voraussichtlich Kinder stärker betroffen sein dürften. Es wird damit gerechnet, dass dann immer noch eine Mehrheit der 1,3 Milliarden Einwohner nicht geimpft ist.
08.17 Uhr: Positiver Corona-Test bei Golfstar Rahm - Aufgabe als Führender
Der spanische Golfstar Jon Rahm hat nach einem positiven Corona-Test das Memorial Tournament im US-Bundesstaat Ohio als Führender aufgeben müssen. Die Verantwortlichen der PGA Tour teilten dem 26-Jährigen das Testergebnis am Samstag (Ortszeit) mit, unmittelbar nachdem der Weltranglistendritte seine dritte Runde beendet und mit sechs Schlägen Vorsprung klar geführt hatte.
Laut PGA-Mitteilung hatte Rahm bereits am vergangenen Montag Kontakt zu einer Person, die positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Laut Gesundheitsregeln der PGA Tour hatte der Golfprofi aber die Möglichkeit, am Wettbewerb teilzunehmen, wenn er täglich getestet wird und er nur eingeschränkten Zutritt zu Innenbereichen erhält. Rahm, der bisher keine Symptome zeigt, begab sich unmittelbar nach dem Testergebnis in Quarantäne.
05.50 Uhr: GEW kritisiert Fortschritt bei der Impfung von Lehrkräften
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft bemängelt die Fortschritte bei der Impfung von Lehrerinnen und Lehrer. "Der Impffortschritt bei den Lehrerinnen und Lehrern ist immer noch zu langsam. Zwischen 40 und 60 Prozent sind – zumindest mit der ersten Dosis – geimpft. Gerade bei den Lehrkräften, die zur PrioGruppe 3 gehören, mangelt es immer noch an Impfangeboten", kritisiert die Vorsitzende der Gewerkschaft Marlis Tepe laut einem Vorabbericht der "Bild am Sonntag". Die generelle Aufhebung der Impfpriorisierung dürfe nicht zu einer Verzögerung der Lehrerimpfungen führen.
05.40 Uhr: Welthungerhilfe - Süden in Corona-Pandemie nicht im Stich lassen
Die Welthungerhilfe hat dazu aufgerufen, die ärmeren Ländern bei Impfkampagnen gegen die Corona-Pandemie nicht im Stich zu lassen. Dabei könne auch die Initiative zur vorübergehenden Freigabe von Patenten ein Schritt in die richtige Richtung sein, sagte Generalsekretär Mathias Mogge der Deutschen Presse-Agentur. Er wies auf Beratungen hin, die die Welthandelsorganisation (WTO) Anfang der Woche führe.
Es drohten bereits dramatische Rückschritte bei Entwicklungserfolgen und auch bei der Hungerbekämpfung in Folge der Corona-Pandemie. "Waren 2019 fast 690 Millionen Menschen weltweit chronisch unterernährt, gehen Vorhersagen für dieses Jahr von bis zu 828 Millionen aus, Tendenz steigend. Damit entwickelt sich das Coronavirus immer mehr zum Hungervirus", sagte Mogge.
Um ärmere Länder - vor allem auf dem afrikanischen Kontinent - rasch mit Impfstoffen zu versorgen, müsse "mehrgleisig" gefahren werden. "Eine zeitweilige Aussetzung des Patentschutzes kann ein wichtiger Ansatz sein, um die Produktion von Impfstoffen mittelfristig hochzufahren", sagte Mogge. Aber es gehe auch darum, die nötige Technologie und das Wissen weiterzugeben, für die entsprechende Qualitätssicherung zu sorgen sowie mehr Impfdosen von Deutschland und der EU an die Covax-Initiative abzugeben.
05.22 Uhr: RKI meldet 2.440 Neuinfektionen, Inzidenz fällt weiter
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 2.440 neue Positiv-Tests. Das sind 1.412 weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 3852 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 24,7 von 26,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 74 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.222. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.
04.13 Uhr: Intensivmediziner - Vierte Welle ist möglich
Aus Sicht der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat sich die Belastung in den Kliniken verbessert. "Auf den Stationen ist deutliche Entspannung zu spüren", sagte der DIVI-Präsident Prof. Gernot Marx gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) laut Vorabbericht. Die Entwicklungen gingen in die richtige Richtung. Die Zahlen zeigten, dass sich die übergroße Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger sehr diszipliniert verhalte, Impfungen und die Bundesnotbremse ihre Wirkung entfalteten. Jedoch könnten im Herbst die Infektionen wieder zunehmen, wenn viele Menschen unvorsichtig würden. Eine vierte Welle sei möglich. "Das Risiko dafür, dass es erneut viele Schwerkranke und Todesfälle geben könnte, besteht weiterhin."
03.20 Uhr: Familienministerin fordert gezielte Impfung von Kindern mit Vorerkrankungen
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht spricht sich für gezielte Impfungen von Kindern mit Vorerkrankungen aus. "Wenn ein sicherer Impfstoff für diese Altersgruppe zugelassen und verfügbar ist, kann er einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten, denn auch bei Kindern und Jugendlichen können gesundheitliche Risiken oder Vorerkrankungen vorliegen", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Ärztinnen und Ärzte könnten hierbei am besten beurteilen und beraten, für wen eine Impfung am dringlichsten sei. Wichtig sei, dass Eltern und ihre Kinder gemeinsam mit Ärzten eine verantwortungsbewusste und freiwillige Entscheidung treffen könnten. Eine Impfpflicht werde es in Deutschland weder für Erwachsene noch für Kinder oder Jugendliche geben.
02.05 Uhr: Corona-Pandemie kostet Kultur- und Kreativwirtschaft Milliarden
Die Corona-Pandemie hat im deutschen Kunst- und Kultursektor enorme Schäden hinterlassen. Das ergibt sich aus einem aktuellen Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, das dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. "Am gravierendsten waren die Teilmärkte Filmwirtschaft, Darstellende Kunst und Kunstmarkt betroffen, die auf das Umsatzniveau von vor 17 Jahren zurückgefallen sind", so das Gutachten. Insgesamt seien die Umsätze der Kultur- und Kreativwirtschaft um 22,4 Milliarden Euro zurückgegangen.
00.51 Uhr: Johnson - G7-Länder sollen dafür sorgen, dass die Menschen weltweit bis Ende 2022 geimpft werden
Der britische Premierminister Boris Johnson fordert die Regierungschefs der sieben führenden Industrieländer in einer Mitteilung auf, sich beim G7-Treffen in Großbritannien in der kommenden Woche dazu zu verpflichten, die gesamte Welt bis Ende 2022 gegen Covid-19 zu impfen. "Ich appelliere an meine G7-Kollegen diese schreckliche Pandemie mit uns gemeinsam zu beenden und zu versprechen, dass wir es nie wieder zulassen werden, dass eine Verwüstung, wie sie das Coronavirus angerichtet hat, noch einmal passiert".
00.25 Uhr: Spahn - Es gibt noch nicht genug Impfstoff für alle
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bittet die Bevölkerung mit Blick auf die Aufhebung der Impfpriorisierung um Geduld. "Nicht alle können gleichzeitig am Montag einen Termin bekommen", sagte Spahn der "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht. Er bitte um Nachsicht mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Arztpraxen und Impfzentren. "Sie tun ihr Bestes. Aber noch ist nicht genug für alle da." Bei der Wartezeit auf den Impftermin gehe es jetzt um Wochen, nicht um Monate. Bis Mitte Juli würden 80 Prozent aller impfwilligen Erwachsenen mindestens einmal geimpft sein.
00.00 Uhr: Gesundheitsministerium will Schnelltest-Vergütung senken
Wegen offensichtlicher Unregelmäßigkeiten bei Schnelltests plant das Bundesgesundheitsministerium einem Medienbericht zufolge eine Neufassung der Testverordnung. Ein erster Entwurf soll bereits Anfang nächster Woche vorgelegt werden, wie "Welt am Sonntag" berichtet. Grundlage dafür sei ein neues Eckpunktepapier. Darin heiße es, die "Vielzahl an unterschiedlichen Vergütungsmöglichkeiten und die Höhe der derzeitigen Vergütungen" böten "Anreize für strategisches Verhalten". Ziel sei es daher, "die unterschiedlichen Vergütungsoptionen zu vereinheitlichen und in der Höhe anzupassen". Demnach soll die Vergütung der Abstrichnahme auf acht Euro (aktuell bis zu 15 Euro) festgelegt werden. Sachkosten sollen nur noch mit einer Pauschale von drei Euro (bisher bis zu sechs Euro) erstattet werden. Laut Eckpunktepapier seien zudem verstärkte Kontrollen vorgesehen.
Samstag, 05. Juni 2021
22.10 Uhr: Über 138 Millionen US-Amerikaner vollständig geimpft
In den USA sind inzwischen mehr als 138 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 371 Millionen Dosen ausgeliefert und etwa 300 Millionen verabreicht worden. Über 170 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.
19.14 Uhr: Philosoph Nida-Rümelin im BR: Bei sinkenden Zahlen nicht weiter auf Inzidenzwerte fixiert bleiben
Es sollte nicht mehr fixiert auf Inzidenzzahlen geschaut werden und so eine künstliche Verlängerung der Pandemie herbeigeredet werden, so der Philosoph Prof. Julian Nida-Rümelin im BR-Fernsehen. Unter 20-Jährige hätten ein geringes Risiko an Covid-19 zu erkranken, deshalb sollten Kinder und Jugendliche mehr Freiheiten genießen dürfen, sagte der Philosoph im Interview mit der Rundschau. Wenn das Niveau unterschritten ist angesichts einer Ansteckung mit dem Corona-Virus und das Lebensrisiko genauso einzustufen ist wie das Risiko an Grippe zu erkranken oder zu sterben, dann sollten keine besonderen Maßnahmen mehr aufrechterhalten bleiben. Jetzt bleibt aber vor allem auch die Frage, ob die Gesellschaft zur Normalität vor Corona zurückkehrt. Die Sehnsucht dazu sei groß. Vielleicht jedoch, so der Philosoph, gibt es Überlegungen, ob Meetings überall auf der Welt nötig sind, ob all die Flüge wieder stattfinden müssen, auch angesichts von Klimawandel und Klimaschutz. "Es kann gut sein", so Nida-Rümeling, "dass wir das eine oder andere aus der Krise auch positiv aufnehmen."
18.30 Uhr: Italien meldet Impfrekord
Italien hat im Kampf gegen das Coronavirus einen Impfrekord verbucht: Mehr als 600.000 Impfdosen seien am Freitag verabreicht worden, teilten die Behörden am Samstag mit. Bei der Gesamtzahl der vollständig Geimpften liege Italien in der EU nun mit 12,7 Millionen Immunisierten auf dem zweiten Platz hinter Deutschland. Dies entspreche fast 24 Prozent der über Zwölfjährigen in Italien. Insgesamt wurden den Angaben zufolge landesweit inzwischen mehr als 37 Millionen Impfdosen verabreicht.
In Italien waren in den vergangenen Monaten hunderte neue Impfzentren eröffnet worden. Die Zahl der Corona-Infektionen und der Todesfälle in Italien sank in den vergangenen Wochen kontinuierlich. Insgesamt verzeichnete das Land seit Beginn der Pandemie fast 126.500 Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.
17.33 Uhr: Britische Studie: Ärmere Schüler benachteiligt
Bei Grundschülern aus ärmeren Familien sind durch die Schulschließungen während der Pandemie einer aktuellen Untersuchung aus England zufolge größere Wissenslücken entstanden als bei anderen. "Diese Schüler haben größere Lernverluste erlebt als ihre wohlhabenderen Gleichaltrigen, wodurch die Gefahr besteht, dass sich die allgemeine Kluft im Bildungsniveau vergrößert", sagte der Studienautor Jon Andrews des Education Policy Institute, das die Untersuchung im Auftrag der britischen Regierung durchgeführt hat. Die Lernverluste werden in der Auswertung als fehlende Monate gezählt, die die Schüler verglichen mit einem normalen Schuljahr hinter den Erwartungen zurückbleiben. Während die Grundschüler in der zweiten Hälfte des vergangenen Herbstsemesters im Schnitt in Mathe 2,7 Monate zurücklagen und im Lesen 1,2 Monate, lag dieser Rückstand bei Kindern aus ärmeren Familien bei 3,3 Monaten (Mathe) beziehungsweise 1,6 Monaten (Lesen).
16.53 Uhr: Indien vor ersten Lockerungen dank sinkender Zahlen
Angesichts deutlich sinkender Infektionszahlen im einstigen Corona-Hotspot Indien wagen die Millionenstädte Delhi und Mumbai zusammen mit weiteren Regionen erste Lockerungen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden war am Samstag den Gesundheitsbehörden zufolge auf 120.529 Fälle gesunken - und damit deutlich unter den Anfang Mai erreichten Spitzenwert von 400.000. In der Metropolregion Delhi, die sich seit 19. April im Lockdown befindet, könnten am Montag wieder Märkte und Einkaufszentren öffnen, teilte der dortige Regierungschef Arvind Kejriwal am Samstag mit. Geschäfte mit geraden Hausnummern sollen an anderen Tagen öffnen als solche mit ungeraden Nummern.
Die Infektionszahlen in Indien waren Ende Februar mit dem Beginn einer zweiten Corona-Welle von 10 Millionen Fällen auf knapp 28,7 Millionen gesprungen. Nur in den USA sind nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in absoluten Zahlen bislang mehr Fälle registriert worden. Mehr als 334.000 Menschen starben der JHU zufolge auf dem Subkontinent in Zusammenhang mit dem Coronavirus.
16.13 Uhr: Vorwürfe gegen Spahn - Ministerium wehrt sich
Nach einem Medienbericht über fragwürdige Vorgänge rund um die massenhafte Beschaffung von Schutzmasken im vergangenen Jahr sieht sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn schweren Vorwürfen ausgesetzt. "Diese Vorgänge im Bundesgesundheitsministerium sind ungeheuerlich und menschenverachtend", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil dem "Spiegel". "Der Minister muss sich dazu schnellstmöglich erklären, er kann hier nicht mit dem Finger auf andere zeigen. "Der "Spiegel" hatte zuvor berichtet, dass Spahns Ministerium Anfang 2020 für schätzungsweise eine Milliarde Euro unbrauchbare Masken gekauft hatte. Weil sie offenbar regulär nicht verteilt werden durften, sollten sie dem Bericht zufolge in Sonderaktionen an Hartz-IV-Empfänger, Behinderte und Obdachlose abgegeben werden. Inzwischen sehe der Plan vor, die Masken in der Nationalen Reserve Gesundheitsschutz einzulagern und später zu vernichten.
Zum Artikel: "Wegen Masken-Affäre: FDP und Linke fordern Spahns Rücktritt"
16.12 Uhr: Drosten: Marder plausible Herkunftsquelle des Virus
Der Berliner Virologe Christian Drosten sieht unter den verschiedenen Hypothesen zur Herkunft von Sars-CoV-2 den Weg über chinesische Zuchttiere als plausibelste an. Belege habe er dafür jedoch keine. Beim ersten Sars-Virus, Sars-1, seien die Übergangswirte Marderhunde und Schleichkatzen gewesen, sagte Drosten. "Das ist gesichert." In China würden Marder noch in großem Stil gezüchtet. Die Herkunft des Sars-CoV-2, also des Coronavirus, ist nach wie vor ungeklärt.
14.40 Uhr: Impf-Anzeigenkampagne in NRW sorgt für Verwirrung
Eine Anzeigenkampagne der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen mit dem Titel "Im Juni: Impftermin buchen!" ruft die Opposition auf den Plan. Denn die SPD im Düsseldorfer Landtag mutmaßt, dass man vergessen hat, die Anzeigen in diversen Tageszeitungen zu stornieren - da es zurzeit doch gar keine Möglichkeit zur Terminbuchung gebe. Die Partei beruft sich auf eine Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums vom vergangenen Mittwoch, in der es hieß, dass es "auch ab dem 7. Juni 2021 zunächst keine Terminfenster in den Buchungsportalen der Kassenärztlichen Vereinigungen zur Verfügung gestellt" würden. In der Anzeige dagegen steht "In den Tagen und Wochen ab dem 7. Juni kann nun jeder einen Termin für seine Impfung vereinbaren." In einer Kleinen Anfrage an die schwarz-gelbe Landesregierung will die SPD-Abgeordnete Lisa Kapteinat nun unter anderem wissen, was der Hintergrund der Anzeigen ist.
14.32 Uhr: Einreise der deutschen Spieler aus England "geklärt"
Bundestrainer Joachim Löw kann bei der EM-Generalprobe der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Lettland auch auf die vier in England spielenden Champions-League-Finalisten in seinem Kader zurückgreifen. "Das ist geklärt", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Das Chelsea-Trio Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Timo Werner sowie Ilkay Gündogan von Manchester City dürfen demnach am Sonntag mit den weiteren 22 Nationalspielern aus dem Trainingslager in Österreich nach Deutschland reisen, ohne dort in Quarantäne zu müssen. Das Quartett sei nach der Rückkehr vom Königsklassen-Finale in Portugal vor einer Woche "weniger als 24 Stunden in England gewesen", begründete Bierhoff. Dieser Passus in den Reisebestimmungen konnte vom DFB genutzt werden.
13.42 Uhr: Feiern in Tübingen und Nürnberg aufgelöst
Wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln hat die Polizei in Tübingen eine Ansammlung von etwa 300 Menschen aufgelöst. Die Menschen tranken Alkohol und versetzten sich "mehr und mehr in Feierlaune", wie die Polizei am Samstag mitteilte. Als die Beamten die Gruppen aufforderten, nach Hause zu gehen, wurden sie den Angaben nach beschimpft. Bei der Räumung in der Nacht zum Samstag seien auch zwei Flaschen in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden. Beamte nahmen den mutmaßlichen Täter fest.
Auch in Nürnberg kam es zu einer Räumung eines Platzes. Zunächst hatten sich rund 200 Menschen friedlich auf dem Kornmarkt versammelt. Nach Schließung der Außengastronomie habe sich die Stimmung gegen Uhr unter den etwa 80 verbliebenen Menschen auf dem Platz am Kornmarkt alkoholbedingt immer mehr aufgeheizt, berichtete ein Polizeisprecher.
Zum Artikel: "Nächtliche Randale in Nürnberg: Polizei räumt Kornmarkt"
13.00 Uhr: Ex-Fernsehpfarrer Jürgen Fliege bei Corona-Protest-Partei "Die Basis"
Der frühere TV-Seelsorger Jürgen Fliege engagiert sich einem Medienbericht zufolge für die Corona-Protest-Partei "Die Basis". Der 74-jährige evangelische Theologe, der im vergangenen Jahr bei einer "Querdenker"-Veranstaltung aufgetreten war, habe seine Mitgliedschaft bestätigt, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Demnach trat Fliege im Frühjahr in die Partei ein. Er behaupte nicht, dass das Virus eine Erfindung sei, sagte Fliege dem Magazin, es sei auch gefährlicher als die Grippe. Die Lockdown-Maßnahmen seien jedoch nicht gerechtfertigt gewesen.
12.40 Uhr: Italiens Fußball-Verband regelt Einlass-Voraussetzungen für EM
Der italienische Fußball-Verband (FIGC) hat die Regeln für den Einlass von Fans zu den vier in Rom geplanten Spielen der Europameisterschaft festgelegt. Ticketbesitzer dürfen nur rein, wenn sie ein von der italienischen Gesundheitsbehörde ausgestelltes Zertifikat mitbringen, das entweder die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung bestätigt oder zumindest die erste Corona-Impfung bescheinigt, die wenigstens 15 Tage alt sein muss. Der Einlass soll laut FIGC auch mit einem Antigen-Schnelltest oder PCR-Test in Englisch oder Italienisch möglich sein. Dieser darf nicht länger als 48 Stunden, ausgehend vom geplanten Anpfiff, zurückliegen. Im Olympia-Stadion in Rom sind vier EM-Spiele geplant.
12.20 Uhr: Niederländer erfreuen sich weiterer Corona-Lockerungen
Kinos, Museen, Theater und Restaurants - die Niederlande sind am Samstag mit der Wiedereröffnung von Kulturstätten und der Innengastronomie weitere Schritte in Richtung Normalität gegangen. Der Ausblick auf ein Leben ohne Corona sei begeistert aufgenommen worden, hieß es in Medienberichten. Restaurants seien oft ausgebucht, Tickets rasch ausverkauft gewesen - wohl auch, weil die jeweiligen Gäste- und Besucherzahlen noch begrenzt sind. Mancherorts wurde die Wiederöffnung feierlich begangen, darunter im berühmten Van Gogh Museum in der Hauptstadt der Niederlande: "Kultur ist das wichtigste Fundament, die Stadt kämpft sich zurück mit Kreativität, Inspiration und Zusammenhalt", sagte Amsterdams Stadtpoet Gershwin Bonevacia bei der Zeremonie.
12.10 Uhr: Argentinien kündigt Produktion von russischem Vakzin Sputnik V an
Argentinien will künftig den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V produzieren. Das kündigte Präsident Alberto Fernández am Freitag (Ortszeit) nach einer Videokonferenz mit Russlands Präsident Wladimir Putin an. "Nächsten Sonntag wird ein Flugzeug nach Moskau aufbrechen, um den Wirkstoff mitzubringen, damit die Produktion in Argentinien sofort beginnen kann", sagte Fernández. Ein privates Labor wird mit der Produktion des Impfstoffs beauftragt. Die Kapazität beläuft sich anfangs auf eine Million Dosen im Monat und soll binnen eines Jahres gesteigert werden.
11.55 Uhr: Corona-Impfung und Myokarditis? Deutscher Experte nicht beunruhigt
Berichte aus Israel über einen möglichen Zusammenhang zwischen seltenen Fällen von Herzmuskelentzündung (Myokarditis) und Corona-Impfungen sind aus Sicht eines deutschen Experten wenig überraschend und sollten für Geimpfte kein Grund zur Sorge sein. "Das kommt nicht unerwartet und beunruhigt mich nicht. Es geht um wenige Hundert Fälle einer Erkrankung mit meist mildem Verlauf bei insgesamt mehr als fünf Millionen Geimpften", sagte der Kardiologe und Pharmakologe Thomas Meinertz auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Von anderen Impfungen sei bekannt, dass danach in seltenen Fällen Herzmuskelentzündungen auftreten könnten, ausgelöst durch eine überschießende Immunreaktion. Ob es sich bei den Fällen in Israel um eine solche Reaktion handelt, ist aber noch völlig offen.
11.40 Uhr: Schottland lockert Corona-Beschränkungen in Teilen des Landes
In vielen Teilen Schottlands können sich die Menschen über weitere Corona-Lockerungen freuen. Seit Samstag können sich etwa in der größten schottischen Stadt Glasgow, in der noch länger strengere Regeln galten, erstmals nach monatelangem Lockdown wieder Menschen auch privat in Innenräumen treffen oder sich auf ein Bier im Pub verabreden. In abgelegenen Regionen wie den Shetland- oder Orkney-Inseln sind sogar wieder größere Veranstaltungen wie Hochzeiten mit bis zu 200 Personen möglich.
10.55 Uhr: Reiter kritisiert Zeitpunkt der EM-Zuschauer-Entscheidung
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hält die jetzt von der bayerischen Staatsregierung festgesetzte Zahl von 14.000 Zuschauern bei der Fußball-Europameisterschaft in der Allianz Arena als vertretbar. "Was mich etwas irritiert hat ist, dass die Entscheidung so spät gefallen ist. Das ist für die Veranstalter eine echte Herausforderung noch Karten zu drucken, zu vertreiben und so weiter. Denn die Inzidenz ist seit Wochen stabil unter 50 gewesen. Man hätte glaub ich schon etwas früher entscheiden können." Das erklärte Reiter im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.
10.40 Uhr: Linke will Grundschulklassen auf 15 Kinder verkleinern
Die Linke fordert als Konsequenz aus dem Corona-bedingten Wechselunterricht kleinere Grundschulklassen. Die kleineren Lerngruppen als Notlösung in der Pandemie seien von den Kindern positiv wahrgenommen worden, sagte Linke-Chefin Janine Wissler den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das Lernen fällt leichter, Inklusion funktioniert besser und Wohlbefinden ist höher", befand Wissler. Sie schlug eine Klassengröße von 15 Kindern pro Grundschulklasse vor. Das sei nicht sofort erreichbar, aber auch nicht utopisch. Haupthindernis sei der Mangel an Lehrern. Daher sei ein bundesweites Programm für mehr Lehramts-Studienplätze und die Umwandlung von befristeten in sichere Stellen notwendig.
10.30 Uhr: Weltweit mehr als 172 Millionen Infizierte und 3,8 Millionen Tote
Weltweit haben sich inzwischen mehr als 172,37 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Grundlage offizieller Daten. Danach starben mehr als 3,8 Millionen Menschen in Zusammenhang mit dem Virus, seit es im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die USA weisen mit fast 600.000 die meisten Todesfälle auf. Dort wurden gut 33,5 Millionen Infektionen nachgewiesen - ebenfalls weltweit der höchste Wert. Indien liegt bei den Fallzahlen an zweiter Stelle, Brasilien an dritter. Das südamerikanische Land weist jedoch mehr Todesfälle auf als Indien.
10.20 Uhr: Betriebsärzte-Präsident würde statt Biontech lieber Johnson & Johnson verimpfen
Der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter, hat die Erwartungen an den Einstieg der Betriebsärzte in die Impfkampagne gedämpft und zur Begründung auf den nach wie vor knappen Impfstoff verwiesen. "Für die kommende Woche konnte jeder Betriebsarzt 800 Dosen bestellen und er bekommt am Ende 102. Für die darauffolgende Woche kann jeder Betriebsarzt nur noch 300 Dosen bestellen. Das ist ja ein klares Signal", sagte Panter dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". An diesem Montag wird zum ersten Mal flächendeckend Corona-Impfstoff an die Betriebsärzte geliefert. Laut Gesundheitsministerium sollen die Betriebsärzte in den ersten beiden Wochen ausschließlich Biontech-Impfstoff bekommen. Für die Zeit danach steht die Zuteilung noch nicht fest. "Sicherlich würden viele Betriebsärzte den Impfstoff von Johnson & Johnson präferieren, weil er nur einmal injiziert werden muss", sagte Betriebsärztechef Panter. "Das bedeutet natürlich weniger organisatorischen Aufwand."
09.45 Uhr: Grütters - Berlinale "kraftvolles Zeichen" für Rückkehr der Kultur
Die Sommer-Berlinale als zweiter Teil der Filmfestspiele ist aus Sicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters ein «kraftvolles Zeichen» für ein Wiedererwachen des kulturellen Lebens nach dem Pandemie-Lockdown. «Kein Bildschirmerlebnis ersetzt das Gemeinschaftserlebnis», sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Unser Ziel war es daher immer, dass die Berlinale überhaupt stattfinden kann und nicht wie andere Festivals abgesagt werden muss." Wegen der Pandemie wurden die Filmfestspiele in Berlin geteilt - im März konnten Fachleute online Filme schauen, nun ist von Mittwoch (9. Juni) an ein öffentliches Festival unter freiem Himmel geplant. Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals.
09.35 Uhr: "The Times" - China sollte bei Suche nach Corona-Ursprung kooperieren
Die Londoner "Times" wirft China mangelnde Kooperation bei der Klärung des Ursprungs des Coronavirus vor: "Chinas mangelnde Kooperation mit den internationalen Bemühungen, die Ursprünge des Coronavirus aufzuspüren, schürt unweigerlich den Verdacht, dass das Land etwas zu verbergen hat. Vielleicht spiegelt diese Verweigerungshaltung nur die reflexartige Reaktion eines verschlossenen autokratischen Regimes wider und nicht etwa eine Schuld an einer Pandemie, die das Leben von 3,7 Millionen Menschen gekostet hat. Aber China könnte die Zweifel verantwortlicher Forscher schnell zerstreuen, indem es die Aufzeichnungen zur Verfügung stellt, auf die sich (der ranghöchste US-Epidemiologe Antony) Fauci bezieht."
09.15 Uhr: Ansturm auf Praxen erwartet - Ärzte mahnen Impfwillige zur Geduld
Die Ärzte rechnen mit Freigabe der Impfreihenfolge ab Montag mit einem großen Andrang in den Praxen und rufen Impfwillige zu Geduld auf. Der Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", er rechne mit einem "Ansturm auf die Praxen". Gassen appellierte an die Menschen: "Bitte haben Sie Geduld und bedrängen Sie nicht die Ärzte und Ärztinnen und deren Teams, die medizinischen Fachangestellten. Alle werden geimpft werden - und das so schnell wie möglich. Aber nicht alle auf einmal!" Bei vielen Menschen sei der falsche Eindruck entstanden, sie könnten sich sofort impfen lassen. Das sei mitnichten möglich. Obwohl die Mengen kontinuierlich zunähmen, seien Impfstoffe immer noch zu knapp. Ähnlich äußerte sich Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes als Verband der niedergelassenen Ärzte. Es gebe nach wie vor in den Praxen zu wenig Impfstoff. "Daher müssen wir unsere Patienten um Geduld bitten", sagte Heinrich der Zeitung.
09.10 Uhr: Intensivmediziner - Delta-Virusvariante wird sich durchsetzen
Intensivmediziner rechnen damit, dass sich die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus in Deutschland durchsetzen wird. "Der große Unsicherheitsfaktor ist gerade die neue Mutation B.1.617.2, die noch ansteckender als die derzeit dominierende Variante B.1.1.7 sein soll. Schrittweise wird sich deshalb auch in den nächsten Wochen diese neue Mutation durchsetzen", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, der "Rheinischen Post". Wenn die Menschen unvorsichtig würden, könnten die Infektionszahlen wieder hochschnellen. "Dann ist eine vierte Welle möglich", warnte Marx. Die Intensivmedizin sei auf dieses Szenario aber vorbereitet.
08.55 Uhr: Virologin Brinkmann hält Fußballspiele mit Zuschauern noch für verzichtbar
Die Virologin Melanie Brinkmann hält Fußballspiele mit Zuschauern in der aktuellen Corona-Lage für verzichtbar. "Ach ja, die Fußballspiele. Haben wir keine anderen Sorgen?" sagte sie der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Deutlich wichtiger sei es, dass Kinder wieder in die Schule und zum Sport gehen könnten und Menschen ihre Arbeitsplätze nicht verlören. "Ich bleibe im Team Vernunft und Vorsicht - je niedriger die Inzidenzen, am besten unter zehn, desto unbeschwerter können wir den Sommer genießen", sagte die Regierungsberaterin der Zeitung. Auch wenn Fußballspiele im Freien stattfänden, wo das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus geringer ist, gebe es derzeit andere Prioritäten: "Sinnvoller wäre es gewesen, erst beim Impfen weiter Tempo zu machen", sagte die Virologin vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum.
08.45 Uhr: Umfrage: Mehr Bereitschaft zu Organspende in Pandemie
Die Bereitschaft zu einer Organspende ist in der Zeit der Corona-Pandemie weiter gestiegen. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Krankenkasse Barmer, wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (Samstag) berichtet. Demnach erklärten 36 Prozent der Befragten, sie seien bestimmt zur Organspende bereit. 2020 lag der Wert bei 32 Prozent, 2019 bei 23 Prozent.Die Zahl derer, die eine Organspende sicher ausschließen, sank gegenüber dem Vorjahr von 9 auf 6 Prozent; 2019 lag der Wert sogar noch bei 16 Prozent. Barmer-Vorstandschef Christoph Straub sprach von einer "ermutigenden Nachricht für Tausende Betroffene".
08.20 Uhr: Brasilien genehmigt russischen Impfstoff Sputnik V
Die brasilianische Gesundheitsbehörde Anvisa gibt für den Import des russischen Vakzins Sputnik V grünes Licht. Der Vorstand der Anvisa stimmte nach einer siebenstündigen Beratung für die Erteilung der Genehmigung - allerdings unter speziellen Auflagen.
08.00 Uhr: Einige Länder halten in Impfzentren an Priorisierung fest
Trotz der generellen Öffnung der Corona-Impfungen für alle an diesem Montag halten einige Bundesländer in ihren Impfzentren am Vorrang für Risikogruppen fest. In Schleswig-Holstein, Hamburg und Bayern soll die Priorisierung dort vorerst bestehen bleiben. In Bremen arbeiten die Impfzentren die Vorranglisten zunächst weiter ab. Im Saarland sollen Menschen der bisherigen Priorisierungsgruppen dort nach wie vor vorrangig bei Terminen bedacht werden. In den übrigen Ländern endet auch in den Impfzentren die bisherige Impfreihenfolge.
07.30 Uhr: Bayern erhält mehr Geld für Corona-Labordiagnostik als andere Länder
Nach Bayern ist bislang mehr Geld für Corona-Laboruntersuchungen geflossen als in andere Bundesländer. Für Labordiagnostik hat der Freistaat bis 17. Mai 2021 fast 214 Millionen Euro erhalten, wie aus einer Aufstellung des Bundesamtes für Soziale Sicherung hervorgeht. Das deutlich bevölkerungsreichere Nordrhein-Westfalen hat aus diesem Topf nur knapp 207 Millionen Euro erhalten. Bei den labordiagnostischen Leistungen handelt es sich insbesondere um die sogenannten PCR-Tests. Diese sind deutlich aufwendiger und somit teurer als die mittlerweile weit verbreiteten Antigen-Schnelltests.
06.50 Uhr: Britische Pubs beklagen 20 Prozent Umsatzminus trotz Öffnungen
Trotz der Öffnung der Innengastronomie in Großbritannien klagen die Pubs über deutliche Umsatzeinbußen. In der Woche vom 17. Mai, der ersten nach Lockerung entsprechender Corona-Vorschriften, hätten die Erlöse 20 Prozent unter der Vergleichswoche im Jahr 2019 gelegen, teilte der Branchenverband British Beer and Pub Association (BBPA) am Samstag mit. Dafür machte der Verband die bestehenden Restriktionen verantwortlich. So dürfen auch in Pubs die Gäste nur am Tisch bedient werden, es gilt eine Abstandspflicht von mindestens einem Meter und Stehen ist verboten.
06.30 Uhr: Bundesfamilienministerin fordert Präsenzunterricht nach Sommerferien
Die neue Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) fordert die Bundesländer auf, den Präsenzunterricht nach den Sommerferien wieder einzuführen. "Lehrer werden sich im Regelfall nicht weigern können, ab Herbst in Präsenz zu unterrichten", sagte Lambrecht der "Bild" einem Vorabbericht zufolge. Denn bis dahin hätten alle Lehrer ein Impfangebot bekommen. Die Politikerin stellte gleichzeitig klar, dass die Impfung für Kinder ab zwölf Jahren keine Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht sei.
05.45 Uhr: RKI registriert 2.294 Corona-Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 2294 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.31 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 5426 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 26,3 an (Vortag: 29,7; Vorwoche: 37,5).
04.45 Uhr: Grünen-Politiker fordert frühzeitige Planung von Corona-Auffrischungsimpfungen
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat eine frühzeitige Planung der Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus gefordert. "Mit Blick auf den Herbst müssen wir uns Gedanken machen, wie und für wen wir Auffrischimpfungen anbieten sollten", sagte Dahmen der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Die Auffrischung müsse nach Indikationsgruppen erfolgen, also vorrangig für Menschen, bei denen die Impfung kürzer anhält, forderte der Grünen-Politiker.
Freitag, 04. Juni 2021
23.35 Großbritannien will Impfprogramm beschleunigen
Großbritannien will wegen der Corona-Mutante Delta einem Medienbericht zufolge sein Impfprogramm beschleunigen. Menschen über 40 Jahre sollen ihre zweite Impfung innerhalb von acht Wochen nach der ersten Dosis erhalten, berichtet der "Telegraph". Der übliche Abstand zwischen erster und zweiter Impfung beträgt in der Regel zwölf Wochen mit dem Vakzin von Astrazeneca. Personen, die älter sind als 25 Jahre, sollen bereits ab kommender Woche ein Impfangebot erhalten. Großbritannien hatte zuletzt mehr als 6000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Die Virus-Mutante Delta, die zuerst in Indien auftrat, ist in Großbritannien mittlerweile dominant.
23.15 Uhr: Mehr als 137 Millionen US-Bürger vollständig geimpft
In den USA sind inzwischen mehr als 137 Millionen Menschen - das sind rund 40% der Bevölkerung - vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 369 Millionen Dosen ausgeliefert und etwa 299 Millionen verabreicht worden. Knapp 170 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.
22.05 Uhr: EM-Fans in Rom müssen negativen Test vorlegen
Die 16.000 zugelassenen Fans bei den vier EM-Spielen in Rom müssen einen negativen Test vorlegen, um Zugang zum Olympiastadion zu erhalten. Das gab der italienische Fußball-Verband am Freitag bekannt. Der Test darf nicht älter als 48 Stunden sein. In Rom findet am 11. Juni das EM-Eröffnungsspiel zwischen Italien und der Türkei statt. Zugelassen werden auch Fans, die mindestens eine Impfdosis erhalten haben, allerdings müssen sie in Italien immunisiert worden sein. Geimpfte oder vom Coronavirus genesene ausländische Fans ohne negativen Tests werden nicht zugelassen. Italien spielt in Rom gegen die Türkei (11. Juni), die Schweiz (16. Juni) und Wales (20. Juni). Zudem findet in der Hauptstadt am 3. Juli ein Viertelfinale statt.
21.10 Uhr: Weitere Corona-Lockerungen ab Mittwoch in Belgien
Die belgische Regierung hat für kommende Woche weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen angekündigt. Einen Monat nach der Öffnung ihrer Außenbereiche dürfen Cafés und Restaurants ihre Kunden ab kommenden Mittwoch auch wieder in geschlossenen Räumen bedienen, gleichzeitig dürfen sie wieder bis 23.30 Uhr öffnen, wie Regierungschef Alexander De Croo am Freitag nach Regierungsberatungen bekanntgab. Ab dem 9. Juni dürfen Kinos, Sporthallen und Saunas wieder öffnen, wenn sie sich an bestimmte Belüftungsregeln halten, gleichzeitig wird die Besucherzahl bei Shows oder Sportveranstaltungen - ebenfalls unter Corona-Auflagen - deutlich erhöht. Die Menschen dürfen wieder zu Hause bis zu vier Gäste empfangen. Ab kommenden Mittwoch ist zudem wieder ein Bürotag pro Woche erlaubt. Reiserückkehrer aus roten Zonen müssen laut De Croo künftig nicht mehr in Quarantäne, wenn sie vollständig geimpft sind, einen weniger als 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen können oder ein Attest, dass sie von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind. Allerdings gilt bei der Rückkehr aus Ländern mit starker Verbreitung neuer Corona-Varianten weiterhin eine zehntägige Quarantäne.
20.25 Uhr: Spanien hebt PCR-Testpflicht bei Einreise auf
Ab Montag können Reisende auch ohne den bisher obligatorischen PCR-Test nach Spanien einreisen. Ein Antigentest, ein Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung von einer Corona-Erkrankung reiche dann aus, teilte das spanische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Das erleichtert auch Reisen zu der bei Deutschen beliebten Urlauberinsel Mallorca, da jetzt bei Hin- und Rückflug ein negativer Antigentest ausreicht. Dieser ist schneller und deutlich günstiger. "Spanien ist ein sicheres Reiseziel und wir haben alle Voraussetzungen, um unsere führende Stellung im internationalen Tourismus bald wiederzuerlangen", betonte Gesundheitsministerin Carolina Darias in einer Pressemitteilung.
20.45 Uhr: Bis zu 600 Zuschauer bei Tennis-Turnier in Bad Homburg
Die Tennis-Damen um Angelique Kerber dürfen bei der Premiere des WTA-Turniers in Bad Homburg vor Fans spielen. Täglich seien für die Veranstaltung vom 20. bis 26. Juni maximal 600 Zuschauer zugelassen, teilten die Veranstalter am Freitag mit. Das Hygienekonzept sieht unter anderem vor, dass die Besucher einen negativen Schnelltest oder einen Impfschutz nachweisen müssen oder als genesen gelten. Die erste Auflage des Rasenturniers war urspünglich bereits für das vergangene Jahr geplant, war aber aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausgefallen. Für das Vorbereitungsevent auf Wimbledon haben neben der deutschen Nummer eins Angelique Kerber unter anderen die langjährige Fed-Cup-Spielerin Andrea Petkovic sowie die tschechische Spitzenspielerin Petra Kvitova zugesagt.
20.05 Uhr: Mexiko will Impfungen in US-Grenzgebiet vorantreiben
Mexiko will gespendeten Impfstoff aus den USA an der gemeinsamen Grenze einsetzen, um diese möglichst bald wieder öffnen zu können. Die USA haben angekündigt, 25 Millionen Impfdosen an andere Länder zu spenden - der südliche Nachbar soll davon gut eine Million Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson bekommen. Damit will Mexiko zunächst ein Drittel der Menschen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren impfen, die in den Gemeinden an der US-Grenze leben, wie Außenminister Marcelo Ebrard am Freitag mitteilte. Insgesamt leben im Grenzgebiet auf mexikanischer Seite rund 7,75 Millionen Menschen. Bis Ende Juni will Mexiko dort nach Ebrards Angaben in etwa auf denselben Anteil an Geimpften kommen wie in den USA, damit der Grenzverkehr wieder aufgenommen werden könne.
19.55 Uhr: Serbien startet Produktion von Sputnik-Vakzin in russischer Lizenz
Serbien beginnt mit der Produktion des russischen Impfstoffs Sputnik V gegen das Coronavirus. Der in Serbien für Innovation und Technologie zuständige Minister Nenad Popovic und Russlands Vizepremier Juri Borissow feierten am Freitagabend in Belgrad den Produktionsstart im Torlak-Institut für Virologie, berichtete das serbische Nachrichtenportal "danas.rs". Binnen sechs Monaten sollen dort in russischer Lizenz vier Millionen Impfdosen hergestellt werden. Nach dem Willen der serbischen Regierung solle damit auch anderen Ländern in der Region geholfen werden.
19.35 Uhr: USA schicken eine Million Impfdosen für Militär nach Südkorea
Die USA haben eine große Corona-Impfstoff-Spende für das südkoreanische Militär auf den Weg gebracht. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, schrieb am Freitag auf Twitter, eine Million Dosen des Präparats von Johnson & Johnson seien unterwegs nach Südkorea. Damit werde die Sicherheit und Einsatzbereitschaft von südkoreanischen und amerikanischen Truppen sichergestellt. Der Impfstoff von Johnson & Johnson entfaltet seine volle Wirkung bereits nach einer Dosis. US-Präsident Joe Biden hatte Ende Mai bei einem Besuch seines südkoreanischen Kollegen Moon Jae In in Washington in Aussicht gestellt, der Regierung in Seoul Impfstoff für das dortige Militär zur Verfügung zu stellen. Dabei gehe es um rund 550.000 Soldaten. Biden sagte, dies sei auch im Interesse der Tausenden US-Soldaten, die in Südkorea stationiert seien.
19.20 Uhr: Betrugsverdacht in Schnelltestzentren: Zwei Festnahmen in Bochum
Im Fall um mutmaßlichen Betrug in Schnelltestzentren hat es in Bochum zwei Festnahmen gegeben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Einer der beiden Festgenommenen sitzt demnach wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs in Untersuchungshaft. Bei einem zweiten Tatverdächtigen sei U-Haft beantragt, sagte Staatsanwalt Timo Dörffer der dpa. Die "WAZ" hatte zuvor berichtet. Seit März sieht die Corona-Testverordnung der Bundesregierung Bürgertests vor. Im April hatten die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) erstmals die Kosten beim Bundesamt für Soziale Sicherung abgerechnet. Die Teststellen erhalten 18 Euro pro Test. In den Monaten April und Mai wurden insgesamt 660 Millionen Euro überwiesen.
19.15 Uhr: G7-Gesundheitsminister vereinbaren bessere Zusammenarbeit bei künftigen Pandemien
Die Gesundheitsminister der G7-Staaten haben sich zum Abschluss ihres Treffens in Oxford auf eine bessere Zusammenarbeit bei künftigen Pandemien verständigt. "Durch gemeinsame Anstrengungen von Staaten, Wissenschaft und Industrie soll es im Falle einer nächsten Pandemie gelingen, dass bereits nach 100 Tagen erstens bezahlbare Tests breit verfügbar sind, zweitens die erste Produktion von Impfstoffen starten kann und drittens Studien für Medikamente begonnen haben", erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag.
19.05 Uhr: Giro-Sieger Bernal positiv auf Corona getestet
Der kolumbianische Radstar Egan Bernal ist kurz nach seinem Erfolg beim Giro d'Italia positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte sein Presse-Team am Freitag mit. Der 24-Jährige vom Team Ineos Grenadiers zeige leichte Symptome. Bernal und seine Partnerin Maria Fernanda Gutierrez absolvierten laut Pressemitteilung einen Corona-Test vor der Rückkehr nach Kolumbien. Das Paar ist "darüber informiert worden, dass sich beide laut des Tests mit dem Virus infiziert haben." Der Tour-de-France-Gewinner von 2019 befindet sich derzeit in Monaco.
18.50 Uhr: Koalition einig über Verlängerung der "epidemischen Lage"
Die Koalitionsfraktionen wollen trotz sinkender Corona-Zahlen die Sonderbefugnisse des Bundes nach Juni um drei Monate verlängern. "Wir sind uns innerhalb der Koalition einig, noch einmal für drei Monate eine epidemische Lage nationaler Tragweite festzustellen", sagte Unionsfraktionsvize Thorsten Frei (CDU) der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Samstag): "Dies wird nächste Woche im Bundestag geschehen." Der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, sagte den Zeitungen: "Wir als SPD können uns eine Verlängerung der epidemischen Lage bis September vorstellen, aber nicht etwa bis Jahresende." Zuvor hatte Regierungssprecher Steffen Seibert erklärt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) es für sinnvoll halte, dass die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" verlängert werde. Er verwies zugleich darauf, dass die Entscheidung darüber Sache des Bundestages ist.
18.30 Uhr: Lockerungen zur EM in England fraglich
Wegen der schnellen Ausbreitung der Delta-Variante ist derzeit unklar, ob es wirklich am 21. Juni, wie von der britischen Regierung geplant, zu Lockerungen der Corona-Maßnahmen kommt. Die europäische Fußball-Union UEFA will, dass bei den EM-Spielen im Wembley-Stadion Fans dabei sein können. In der britischen Hauptstadt London finden zwischen dem 11. Juni und dem 11. Juli mehrere EM-Gruppenspiele, zwei Achtelfinals sowie die beiden Halbfinal-Partien und das Endspiel statt.
"Wir schauen, wie sich die Situation entwickelt und was wir erreichen können", sagte UEFA-Turnierdirektor Martin Kallen gegenüber der Nachrichtenagentur PA. Dass das Wembley-Stadion gegen Ende des Turniers voll ausgelastet ist, glaubt er nicht. "Ein mögliches Szenario" sei "50 Prozent."
17.08 Uhr: Corona-Betriebsimpfungen starten mit wenig Impfstoff
Bayerns große Unternehmen wollen schon seit Wochen impfen - ab kommendem Montag dürfen sie auch. Damit beginne nach monatelanger Wartezeit beginnen die Corona-Impfungen durch Betriebsärzte in großen bayerischen Unternehmen. Allerdings werden in Bayerns Firmenzentralen Impfstofflieferungen erwartet, die nicht sehr üppig ausfallen. Starten wollen Siemens, Allianz, Audi und Schaeffler.
Bislang gab es Modellprojekte in einzelnen Unternehmen. Siemens erwartet ab Dienstag 6.000 Impfdosen für die deutschlandweit 90 000 Mitarbeiter. Audi sind für Montag 2.500 Dosen in Aussicht gestellt, wie der Autohersteller seine Belegschaft informiert hat. Vorrang haben sowohl in Ingolstadt als auch im Werk Neckarsulm Mitarbeiter mit besonderen Gesundheitsgefährdungen. In Ingolstadt sollen auch Mitarbeiter priorisiert werden, die bei der Arbeit permanent eine Maske tragen müssen.
Die Unternehmen sind bei den Impfdosen auf die Zuteilungen des Bundes angewiesen, die Lieferungen sind wöchentlich geplant. Viele Firmen hätten gern früher mit den Impfungen begonnen, so hatte die Allianz bereits Anfang Mai 27 Impfstraßen vorbereitet. Die Bundesregierung hatte aber den 7. Juni als deutschlandweiten Starttermin für die Impfungen durch Betriebsärzte festgelegt.
- Zum Artikel: "Impfen am Arbeitsplatz: Diese Rechte haben Arbeitnehmer"
16.55 Uhr: 444 Neuinfektionen und fünf Todesfälle
Die Zahl der in Bayern gemeldeten Corona-Neuinfektionen ist in den vergangenen 24 Stunden um 444 gestiegen (Stand 04.06.21, 8 Uhr). Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Sitz in Erlangen haben sich seit Beginn der Pandemie in Bayern insgesamt 641.356 Menschen mit dem Virus infiziert. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 hat sich um fünf erhöht. Seit Beginn der Pandemie sind damit insgesamt 14.995 Todesfälle in Bayern zu verzeichnen. Der bayernweite Inzidenzwert liegt bei 29,23. Den höchsten Wert weist mit 38,70 Schwaben auf. Die niedrigste Inzidenz hat die Oberpfalz mit 23,11.
- Zum Artikel: "So entwickeln sich die Corona-Zahlen in Deutschland"
16.40 Uhr: Gleich wieder Party am Ballermann nach Aufhebung der Ausgangssperre
Urlauber und Einheimische auf Mallorca haben in der Nacht zum Freitag das von der Justiz angeordnete vorzeitige Ende der nächtlichen Ausgangssperre feuchtfröhlich gefeiert. Wie auf Aufnahmen des TV-Senders IB3 zu sehen ist, kam es an der Playa de Palma zu Trinkgelagen und größeren Menschenansammlungen. Eigentlich sollte die nächtliche Ausgangssperre auf der bei deutschen Urlaubern beliebten Baleareninsel erst in der Nacht zu Sonntag enden. Doch Spaniens Oberster Gerichtshof hatte die Sperrstunde sowie die Beschränkung der Personenzahl bei privaten Treffen am Donnerstag für gesetzwidrig erklärt. Beide Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie waren sofort außer Kraft gesetzt. Hunderte Menschen versammelten sich am Balneario 6, dem berüchtigten Ballermann, aber auch in der britischen Urlauberhochburg Magaluf zu großen Partys mit viel Alkohol. Wie die Fernsehbilder zeigen, wurden weder Mindestabstand noch die weiterhin geltende Maskenpflicht groß eingehalten. Die Polizei traf kurz nach Mitternacht ein, schritt aber kaum ein. Die meisten Feiernden ließen sich von dem Blaulicht der Streifenwagen ohnehin nicht stören.
16.25 Uhr: RKI stuft Corona-Risiko in mehreren Ländern als geringer ein
Eine Reihe von Ländern und Regionen in Europa werden nicht mehr als Corona-Risikogebiete eingestuft. So gelten etwa Italien und Österreich mit Ausnahme der Bundesländer Tirol und Vorarlberg nicht mehr als Risikogebiete, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Auch Tschechien sowie zahlreiche Regionen in der Schweiz und Kroatien wurden herabgestuft. Zudem werden laut RKI Korsika sowie mehrere französische Übersee-Departments nicht mehr als Risikogebiete angesehen. Die Türkei und Schweden wurden von Hochinzidenzgebieten zu Risikogebieten herabgestuft. Dagegen wurde Uruguay neu als Virusvariantengebiet eingestuft.
- Zum Artikel: "RKI meldet 3.165 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz sinkt unter 30"
16.05 Uhr: OB Reiter begrüßt Corona-Lockerungen
Oberbürgermeister Dieter Reiter begrüßt die angekündigten Lockerungen der Corona-Regeln: "Ich freue mich, dass die Staatsregierung viele meiner Vorschläge positiv aufgegriffen hat", teilte der OB nach der Kabinetts-PK mit. Reiter mahnte aber auch zur Vorsicht: "Gehen Sie auch weiterhin verantwortungsvoll mit sich und ihren Mitmenschen um, damit zumindest diese Lockerungen dauerhaft bestehen bleiben können und wir uns Stück für Stück einer Normalität nähern." Dafür danke der Oberbürgermeister den Münchnerinnen und Münchnern bereits im Voraus.
- Zum Artikel: "OB Reiter: 'Frühere Entscheidung wäre hilfreich gewesen'"
15.50 Uhr: Bahnrad-WM in Turkmenistan abgesagt
Die für Mitte Oktober in Turkmenistan geplante Bahnrad-WM ist wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die Entscheidung gab der Weltverband UCI bekannt. Auf der Suche nach einem Ersatzgastgeber für den gleichen Termin (13. bis 17. Oktober) bestehe Kontakt zu mehreren alternativen Organisatoren, teilte die UCI weiter mit. Ein neuer WM-Schauplatz soll schnellstmöglich feststehen. Die Absage der Titelkämpfe in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat sei "auf Wunsch der Organisatoren" erfolgt, ließ die UCI verlauten: "Die Einschränkungen durch die Maßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie machen eine Ausrichtung der Veranstaltung in dem Land unmöglich."
15.35 Uhr: Ungarn beendet Massenimpfungen
Ungarn beendet die Massenimpfungen gegen das Coronavirus und reduziert die Zahl der Impfzentren. Ministerpräsident Viktor Orban sagte am Freitag in einer Radioansprache, das Impfprogramm der Regierung bedeute eine große Belastung für Ärzte und Krankenhäuser. Außerdem hätten viele Menschen bereits eine Impfung erhalten. Bürger, die noch nicht geimpft sind, müssen sich jetzt auf eigene Faust bei den verbliebenen Anbietern um einen Termin bemühen, wie der Regierungschef erklärte. Seinen Angaben zufolge haben 54 Prozent der ungarischen Bevölkerung von rund zehn Millionen Menschen eine erste Dosis erhalten, 38 Prozent haben den vollen Impfschutz.
15.20 Uhr: Schweiz stellt ab Montag Corona-Zertifikate aus
Die Schweiz führt ab Montag schrittweise Corona-Zertifikate ein. Bis spätestens Ende Juni sollen die Nachweise einer Impfung, einer Genesung oder eines negativen Testergebnisses allen Schweizern zur Verfügung stehen, wie die Regierung mitteilt. Die Zertifikate würden sowohl in Papier, als auch in elektronischer Form ausgestellt. Sie sollen mit dem von der EU vorgesehenen System "EU Digital COVID Certificate" kompatibel sein, so dass eine gegenseitige Anerkennung möglich sei.
14.58 Uhr: Italien und Tschechien ab Sonntag keine Risikogebiete mehr
Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag Italien, Tschechien und weite Teile Österreichs von der Liste der Risikogebiete. Das gilt auch für einige der beliebtesten Urlaubsgebiete Kroatiens, 8 von 26 Schweizer Kantonen sowie für die französische Insel Korsika, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte. Hinzu kommen einige Überseegebiete Frankreichs und der Niederlande sowie der Vatikan. Wer aus diesen Gebieten auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Nur Flugpassagiere müssen bei Einreise noch einen negativen Test vorweisen.
14.45 Uhr: Bundestag soll Ausnahmezustand "epidemische Lage" verlängern
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist trotz sinkender Infektionszahlen laut Regierungssprecher Steffen Seibert für eine Verlängerung der sogenannten "epidemischen Lage von nationaler Tragweite". Daran würden viele aktuelle Regelungen in der Pandemie hängen wie etwa die Impfverordnung oder Einreise-Restriktionen. Die Entscheidung darüber treffe aber der Bundestag, der dies nun erörtern müsse. Der Bundestag muss alle drei Monate über eine Verlängerung entscheiden.
14.35 Uhr: Innengastronomie ab Montag wieder möglich
Die bayerische Staatsregierung hebt wegen gesunkener Corona-Infektionszahlen den ausgerufenen Katastrophenfall von Montag an auf. Das hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach einer Kabinettssitzung bekanntgegeben. Damit gibt das bayerische Kabinett angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen grünes Licht für die Öffnung der Gastronomie in geschlossenen Räumen. Wirte können von Montag wieder Gäste in Innenräumen empfangen, allerdings nur, wenn sie auch Speisen anbieten, so der Markus Söder.
13.25 Uhr: 780.000 Menschen in Bayern in der Schuldenfalle
Laut Diakonie können 780 000 Menschen in Bayern können ihre Schulden nicht bezahlen und erhalten zu wenig Hilfe - daher fordert der evangelische Wohlfahrtsverband einen Ausbau der Schuldnerberatung. "Die Corona-Pandemie hat die Situation vieler Haushalte zusätzlich verschärft", sagte Diakonie-Vorständin Sandra Schuhmann am Freitag. Durch Kurzarbeit oder Kündigungen seien viele Menschen in eine «Schuldenspirale» geraten.
Hilfsangebote der Diakonie erreichten jedoch nur etwa 10 bis 15 Prozent der Haushalte, weil die Beratungsstellen schon vor der Pandemie an ihrer Kapazitätsgrenze gewesen seien, sagte Schuhmann. "Ohne einen bedarfsgerechten Ausbau werden wir vielen Menschen nicht helfen können." Studien hätten gezeigt, dass die Beratung überschuldeter Menschen auf lange Sicht mehr spare als koste.
Um Betroffenen zu helfen, fordert die Diakonie zudem kürzere Speicherfristen bei Auskunfteien wie der Schufa. Teils jahrelang gespeicherte Einträge erschwerten zum Beispiel die Suche nach einer Wohnung.
11:25 Uhr: Streit zwischen Ministerium und Ärzten um zurückgehaltene Dosen für Zweitimpfung
Zwischen dem Bundesgesundheitsministerium und Ärztevertretern ist ein Streit entbrannt über das Zurückhalten von zahlreichen Corona-Impfdosen für geplante Zweitimpfungen. Wie der "Spiegel" berichtete, gab das Ressort von Jens Spahn (CDU) in dieser Woche rund 1,2 Millionen gelieferte Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer nicht an Ärzte und Impfzentren weiter. Der Hausärzteverband äußerte Unverständnis über den Vorgang.
Dem Bericht zufolge lieferte Biontech für die laufende Woche rund 5,13 Millionen Dosen an den Staat. Eigentlich hätten demnach die niedergelassenen Ärzte in dieser Woche Impfstoff für mehr als 3,3 Millionen Spritzen bekommen sollen. Tatsächlich seien aber nur etwa 2,2 Millionen Portionen angekommen. Bei den Impfzentren seien rund 75.000 Dosen gekürzt worden.
Die Aufgabe des Bundesgesundheitsministeriums sei es, "die Mengen in die Arztpraxen so zu steuern, dass der Bedarf für Zweitimpfungen zu jedem Zeitpunkt gedeckt werden kann", teilte eine Ministeriumssprecherin dem "Spiegel" mit. In den kommenden drei Wochen müssten überproportional viele Zweitimpfungen vorgenommen werden.
Der Bedarf an Zweitimpfungen müsse "zwingend deutlich niedriger" sein als die Gesamtmenge, die in das Regelsystem überführt werde, erklärte die Sprecherin demnach weiter. Die Liefermenge von Biontech in den kommenden beiden Wochen "reicht nicht aus, um dies sicherzustellen; insbesondere, da die Betriebsärzte ebenfalls mit 700.000 Impfdosen von Biontech mitimpfen werden".
"Wieso muss jetzt etwas gebunkert werden, wenn vorher immer angekündigt wurde, dass im Juni mehr Biontech kommt?", fragte dagegen der Bundesvorsitzende des deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, im "Spiegel". "So verlieren wir Zeit."
Auch die Aufteilung der Kürzungen hält Weigeldt für fragwürdig. "In vielen Impfzentren wird Biontech an ältere Mitbürger verimpft, die auch Astrazeneca bekommen könnten", sagte er. "Im Gegenzug müssen in den Praxen junge Frauen auf Biontech verzichten, obwohl es für sie etwas höhere Risiken bei Astrazeneca gibt."
9.45 Uhr: Stiko will offenbar keine Impfempfehlung für alle gesunden Kinder aussprechen
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat in der Debatte um Corona-Kinderimpfungen angedeutet, dass es keine generelle Empfehlung geben wird. Es sei keine generelle Empfehlung der Stiko für alle gesunden Kinder zu erwarten, sagte Mertens im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Für die Empfehlung einer Impfung bei allen gesunden Kindern reichten die Daten bei weitem nicht aus.
Die Experten haben demnach viele verfügbare Daten aus Studien zusammengetragen. "Es sind alle Ergebnisse so, dass man sicher daraus keine Argumentation für eine generelle Impfung aller gesunden Kinder ableiten kann". In den nächsten Tagen will die Stiko ihre Empfehlung offiziell bekanntgeben.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte Mertens um Verständnis für die zögerliche Haltung bei Kinderimpfungen geworben. In der Debatte seien viele Argumente leichthin genannt worden, die einer Nachprüfung nicht standhielten, kritisierte Mertens. So sei es zum Beispiel nicht besonders sinnvoll, das Thema Schule mit der Impfdebatte zu verknüpfen. "Die Stiko - und ich glaube auch viele andere vernünftige Leute - halten diese sprachliche Verbindung von Impfung als Voraussetzung für das normale Leben der Kinder für einen Irrweg."
9.26 Uhr: Kombination von Vector-und mRNA Impfstoffen offenbar gut verträglich
Erst Astrazeneca und als zweite Dosis Biontech/Pfizer hat für Impflinge laut einer vorläufigen Charité-Auswertung wohl keine Nachteile bei Wirksamkeit und Verträglichkeit. Eine Kombination der Präparate in einem Abstand von zehn bis zwölf Wochen sei laut der Studie gut verträglich und rufe vergleichbare Immunantworten wie eine Impfserie mit zweimal Biontech hervor, schrieb der Charité-Wissenschaftler Leif Erik Sander auf Twitter.
Hintergrund der gemischten Impfserie ist eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) nach dem Bekanntwerden von seltenen, aber schweren Komplikationen nach Astrazeneca-Erstimpfungen vor allem bei Jüngeren. Aus Risiko-Nutzen-Abwägungen heraus wird Menschen unter 60 Jahren, die schon eine Astrazeneca-Impfung haben, eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff wie Biontech/Pfizer empfohlen. Allerdings sahen Experten noch einen Mangel an verlässlichen Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit.
Die Charité Zwischenauswertung ist als sogenanntes Preprint veröffentlicht worden. Das bedeutet, dass eine Überprüfung durch externe Experten und die Publikation in einer Fachzeitschrift noch ausstehen. Das Team um Sander erhob und verglich Daten von rund 340 Mitarbeitern des Gesundheitswesen, die zwischen Ende 2020 und 21. Mai geimpft wurden - davon eine Gruppe zweifach mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer im Abstand von drei Wochen und eine weitere mit Astrazeneca bei der Erst- und Biontech bei der Zweitimpfung.
Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek schrieb auf Twitter, es handle sich um «wichtige Daten». Sie kommentierte: "Kurz zusammengefasst: Immunantwort ist (wie erwartet) sehr gut und vergleichbar mit homologer Impfung mit mRNA Impfstoff." SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach twitterte: "Diese Kombi wird gut vertragen und wirkt noch etwas stärker als doppelte BionTech Impfung. Die Kombination kann man empfehlen."
Die Forscher selbst schränken ein, dass es sich nicht um eine randomisierte kontrollierte Studie handle, also mit zufälliger Zuordnung der Probanden zu den Gruppen. Unklar sei, inwieweit beobachtete Unterschiede auch mit dem längeren Impfintervall der Gruppe mit den verschiedenen Impfstoffen zusammenhängen könnten.
Die Ergebnisse scheinen im Widerspruch zu einer kürzlich veröffentlichten «Lancet»-Studie zu stehen, derzufolge Impflinge bei zwei unterschiedlichen Impfstoffen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für milde und moderate Nebenwirkungen nach der zweiten Dosis haben. Die Charité-Wissenschaftler weisen aber auf Unterschiede beim Studiendesign, dem Alter der Probanden und unterschiedliche Impfintervalle hin. Der längere Abstand zwischen den beiden Dosen in der Berliner Untersuchung könne mit den weniger stark ausgeprägten Impfreaktionen zu tun haben, so die Vermutung.
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9.10 Uhr: Seit Januar mehrere hundert Millionen Euro für Schnelltests abgerechnet
Seit Jahresbeginn bis Mitte Mai sind in Deutschland mehrere hundert Millionen Euro in Zusammenhang mit Corona-Schnelltests abgerechnet worden. Rund 225 Millionen Euro entfielen auf Antigen-Schnelltests, weitere rund 338 Millionen Euro auf das Nehmen von Nasen- oder Rachenabstrichen, die für Schnell- und PCR-Tests nötig sind, wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland berichteten. Sie beriefen sich auf Antworten des Bundesgesundheitsministeriums auf Fragen der SPD-Fraktion.
In dem Schreiben wird demnach betont, dass die Zahlen keine Differenzierung nach sogenannten Bürgertests und anderen Testungen zuließen. So seien in der Zahl der Testkits "auch die Kontingenttestungen in medizinischen Einrichtungen umfasst". Die Zahl der Abstriche umfassten "auch die für PCR-Testungen oder laborbasierte Antigentestungen erforderlichen Abstrichnahmen". Zu beachten sei außerdem, "dass zwischen Leistungserbringung und Abrechnung mehrere Monate liegen können, so dass die Daten nicht das aktuelle Leistungsgeschehen wiedergeben", zitierten die Zeitungen weiter aus den Angaben des Bundesgesundheitsministeriums.
SPD-Haushaltspolitiker Dennis Rohde hält die Antworten auf die von ihm eingereichten Fragen für unzulänglich. "Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bleibt wieder einmal Antworten schuldig", sagte er. Er habe dem Ressort des CDU-Politikers gestern erneut einen umfangreichen Fragenkatalog zur Beantwortung bis zum 7. Juni übersandt.
"Es muss endlich mehr Licht in das Abrechnungsfiasko bei den Schnelltests", sagte Rohde. Spahns bisherige Antworten hätten "nicht mal den notwendigen Mindeststandard" erreicht. "Fragen werden entweder nicht, irreführend oder mit Hinweis auf Unzuständigkeit beantwortet."
Scharfe Kritik an Spahn äußerte auch die Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal. "Er schiebt, egal wofür, die Verantwortung von sich weg", sagte sie dem Portal "Watson". "Wir haben das jetzt wieder beim Betrugsskandal um die Corona-Testzentren erlebt: Da sind es dann die Kommunen, die die Fehler machen, aber nicht er selbst. Dabei muss man einfach sagen: Jens Spahn hat riesige Fehler gemacht."
7.50 Uhr: Aiwanger fordert weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen
Vor der Sitzung des bayerischen Kabinetts hat Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen gefordert. "Es geht ja von der Kultur über das Thema Schule, von Märkten bis Freizeitparks, von Innen-Gastro bis Wellness", sagte er dem Bayerischen Rundfunk.
"Viele Dinge, die noch unter den Corona-Lockdown-Maßnahmen leiden, wo viel Geld verloren geht, wo auch das Verständnis der Menschen nicht mehr da ist und wo auch die Notwendigkeit nicht mehr da ist, diese Schließungen durchzuexerzieren."
Der Ministerrat kommt am Freitag unter der Leitung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zusammen, um über weitere Lockerungen bei den Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu beraten.
Unter anderem soll es angesichts der landesweit gesunkenen Zahl bei den Neuinfektionen um Fragen gehen, wie mehr Normalität in Bereichen wie Kultur, Sport oder Gastronomie hergestellt werden kann. Nach Angaben aus Regierungskreisen sind größere Öffnungsschritte denkbar. Auch Kontaktbeschränkungen könnten neu geregelt werden. Die bisherigen Corona-Regelungen, zuletzt aktualisiert am 25. Mai, laufen am 6. Juni aus.
07.25 Uhr: RKI registriert 3.165 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 29,7
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3.165 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.08 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 7.380 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 29,7 an (Vortag: 34,1; Vorwoche: 39,8).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 86 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 192 Tote gewesen.
7.10 Uhr: Erste Firmen machen Homeoffice zur neuen Arbeitsnormalität
Die Arbeitswelt von morgen erschien für die meisten Menschen bis zum Frühjahr 2020 als reine Utopie. Und wurde dann schlagartig Realität: Binnen weniger Tage drängte die Corona-Pandemie zu Beginn der Krise Millionen Arbeitnehmer ins Homeoffice. Inzwischen haben sich viele an die Heimarbeit gewöhnt. Angestellte wie Firmen haben die Vorteile zu schätzen gelernt. Einen Weg zurück in eine jahrzehntelang typische Fünf-Tage-Bürowoche dürfte es vielerorts auch nach der Pandemie kaum geben. Etliche Unternehmen haben ihren Mitarbeitern schon flexiblere Arbeitsmodelle für die Zukunft zugesichert - einige gehen noch weiter und wollen das Homeoffice dauerhaft als neue Normalität etablieren.
Zu sehen ist das besonders in der IT-Branche. So versucht Europas größter Softwarekonzern SAP, der seinen Beschäftigten schon vor der Pandemie die Möglichkeit von bis zu vier Homeoffice-Tagen pro Woche einräumte, nochmals an Flexibilität zuzulegen. "Bei den meisten SAP-Mitarbeitern spielt es keine Rolle, von wo aus sie arbeiten. Wenn es die Tätigkeit nicht zwingend verlangt, an einem bestimmten Ort präsent zu sein, haben die Mitarbeiter bei der Wahl ihres Standorts alle Freiheiten", sagt Cawa Younosi, der als Deutschland-Personalchef bei dem Konzern für rund 25 000 Beschäftigte zuständig ist.
Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter sehen den Hype ums Homeoffice nicht unkritisch, zumal das Arbeiten von zu Hause leichter zu unbezahlten Überstunden führen könne. Auch könnten neue Homeoffice-Modelle zu verstärkten Einsparungen bei Firmenräumlichkeiten führen, was vielen Mitarbeitern bei Bedarf den Weg zurück ins Büro erschweren könnte. VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo sagte zuletzt etwa, Volkswagen verbinde die Frage, "wo wir künftig arbeiten, durchaus auch mit einer möglichen Reduzierung von Büroraum und dem Einsparen von Kosten".
Obendrein lässt sich auch der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter im Homeoffice schlechter sicherstellen. Das Thema war schon in der alten Arbeitswelt wichtig - und dürfte es in der neuen bleiben. Denn wer wann und wie lange arbeitet, lässt sich bei mobiler Arbeit oft gar nicht mehr überprüfen. Wissenschaftlerin Schade sieht hier eine Gefahr, zumal die im deutschen Arbeitsleben "stark verankerte" Präsenzkultur im Homeoffice-Zeitalter keineswegs überwunden sei.
- Zum Artikel: "Homeoffice nach Corona? Beschäftigte wollen zurück ins Büro"
6.25 Uhr: Corona breitet sich in Afrika weiter aus
Corona-Impfstoff-Lieferungen an Afrika sind "beinahe zum Stillstand" gekommen und die Zahl der Infektionsfälle ist dort in den vergangenen zwei Wochen um ein Fünftel gestiegen. Das meldet die Weltgesundheitsorganisation.
In Südafrika nahm die Zahl neuer Fälle in der vergangenen Woche um 60 Prozent zu. Die Verabreichung des Impfstoffs von Johnson & Johnson verzögert sich: Mehr als eine Million Dosen, die bereits hätten eingesetzt werden sollen, befinden sich noch in einer Arzneimittelfabrik in Südafrika, weil eine Verunreinigung bei einer Fabrik in den USA befürchtet wird.
31 Millionen der 1,3 Milliarden Menschen in Afrika haben bislang eine Impfdosis erhalten, 7 Millionen auch eine zweite. Südlich der Sahara sei pro 100 Bewohnerinnen und Bewohner nur eine Dosis verabreicht worden, wohin der weltweite Durchschnitt 23 Dosen sei, sagte Dr. Matshidiso Moeti, die Direktorin der Weltgesundheitsorganisation in Afrika.
Die für den weiteren Jahresverlauf geplante Lieferung von 220 Millionen Dosen des J&J-Impfstoffs, die die Afrikanische Union bestellt hatte, stehe wegen des Verunreinigungsproblems bei dem Werk von Emergent Biosolutions auf dem Spiel, sagte John Nkengasong, Direktor der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC.
6.18 Uhr: Japan schenkt Taiwan 1,2 Millionen Impfdosen
Japan will Taiwan insgesamt 1,24 Millionen Impfdosen von AstraZeneca kostenlos zur Verfügung stellen. Wie der japanische Außenminister Toshimitsu Motegi bestätigte, soll die Lieferung noch heute erfolgen. "Die Beziehung zwischen Taiwan und Japan war schon immer sehr eng, und unsere Freundschaft ist fest und tief", sagte Taiwans Außenministerium in einer Erklärung. Taiwan kämpft mit einem Anstieg der Infektionen und hat weniger als drei Prozent seiner Bevölkerung geimpft.
6.00 Uhr: Einsatz von Antibiotika bei Covid-19-Patienten oft unnötig
Antibiotika werden bei Covid-19-Patienten einer Studie zufolge weitaus häufiger eingesetzt als nötig wäre. Die Präparate würden wegen möglicher bakterieller Co-Infektionen verabreicht - diese gebe es aber bei Covid-19 vergleichsweise selten, berichten britische Forscher im Fachmagazin "The Lancet Microbe". Covid-19 selbst wird von einem Virus verursacht - gegen solche Erreger wirken Antibiotika nicht.
Das Team um Clark Russell und Cameron Fairfield von der University of Edinburgh hatte Daten zu gut 8.600 Covid-19-Patienten untersucht, die im vergangenen Jahr in Kliniken eingeliefert und gezielt auf Bakterieninfektionen getestet wurden. Nur etwa 1100 davon - etwa 13 Prozent - hatten demnach eine begleitende bakterielle Infektion. Meist habe es sich um Sekundärinfektionen gehandelt, die mehr als zwei Tage nach der Einlieferung der Patienten ins Krankenhaus erworben wurden.
Daten von insgesamt rund 36 000 Covid-19-Patienten zeigten wiederum, dass 37 Prozent vor der Krankenhauseinweisung antimikrobielle Mittel bekommen hatten; 85 Prozent von gut 46 000 Patienten mit verfügbaren Angaben wurden während ihres Krankenhausaufenthalts ein oder mehrere Antibiotika verabreicht - oft ohne entsprechende Diagnose rein vorsorglich oder auf einen Verdacht hin.
Schon vor ihrer Analyse hätten kleinere Studie gezeigt, dass bakterielle Infektionen etwa der Atemwege und der Blutbahn bei Patienten mit Covid-19 vergleichsweise selten sind, erläutern die Forscher. Dies habe sich nun bestätigt. Der Einsatz antimikrobieller Medikamente ohne Bestätigung einer bakteriellen Co-Infektion durch gezielte Tests müsse verringert werden, betonen die Experten. Andernfalls drohten arzneimittelresistente Infektionen zu einer längerfristigen Folge der Pandemie zu werden.
Schon seit Jahren warnen Experten eindringlich vor der Entwicklung und Ausbreitung von Resistenzen bei Bakterien im Zuge des massenhaften Einsatzes von Antibiotika in Medizin und Tierhaltung. Ausgerechnet die von einem Virus ausgelöste Pandemie könnte die Resistenzentwicklung bei Bakterien noch befeuern, weil ein großer Teil der in Kliniken behandelten Covid-19-Patienten Antibiotika bekam und bekommt.
Häufig ist das zum Beispiel bei Patienten auf Intensivstation. "Wenn ein Patient länger auf der Intensivstation liegt, mehrere Wochen zum Beispiel, dann hat er in der Regel auch Antibiotika bekommen", hatte Stefan Kluge vom UKE Hamburg vor einiger Zeit erklärt. Während der Behandlung auf der Intensivstation träten oftmals bakterielle Infektionen über Schläuche und Katheter auf.
Oft aber werden die Mittel Experten zufolge auch in Deutschland vorsorglich verabreicht - bei Lungeninfekten zum Beispiel als Absicherung gegen eine potenziell doch vorhandene bakterielle Co-Infektion, die zu einer gefährlichen Sepsis führen könnte.
5.50 Uhr: Kinder- und Jugendliche können sich auch ohne Genehmigung der Eltern impfen lassen
Kinder und Jugendliche können sich auch gegen den Willen ihrer Eltern gegen das Coronavirus impfen lassen. "Wenn mir ein 14-Jähriger klar erklären kann, warum er geimpft werden will und das Thema auch versteht, dann ist eine Impfung ohne Einwilligung der Eltern möglich", sagte Jakob Maske, Bundespressesprecher vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Eine Empfehlung an Ärzte, Kinder und Jugendliche ohne Einwilligung der Eltern zu impfen, wollte Maske aber nicht aussprechen. Der goldene Weg sei, die Eltern mit ins Boot zu holen.
5.25 Uhr: Alpenverein sorgt sich um Auslastung in Coronazeiten
Wegen strenger Corona-Regeln für Übernachtungsgäste stellt sich der Deutsche Alpenverein (DAV) auf eine schwierige Hütten-Saison in Bayern ein. "Wenn die Restriktionen so bleiben, sehen wir für diese Saison eher schwarz", sagte der Bereichsleiter Alpine Raumordnung beim DAV, Hanspeter Mair. "Dann wird die Belegungssituation noch schlechter als im Vorjahr."
Hätten im vergangenen Sommer noch bis zu zehn Wanderer in einer festen Gruppe in einem Raum übernachten dürfen, sei momentan im Freistaat nur ein Haushalt pro Zimmer erlaubt, sagte Mair. "Der Übernachtungsbetrieb ist dadurch schwer möglich. Das ist unbefriedigend, um es diplomatisch zu formulieren."
Mit Blick auf die Regeln im Nachbarland Österreich fordert der DAV Nachbesserungen vom Freistaat. "In Tirol kann man auch mit festen Wandergruppen im gleichen Raum übernachten", sagte Mair. "Da wird viel mehr gehen als in Deutschland. Natürlich wünschen wir uns da, dass wir eine Angleichung der Regeln bekommen."
Schließlich trügen die DAV-Hütten auch zur Besucherlenkung in den Alpen bei, betont Mair. "Der Drang nach draußen ist da. Wenn die Menschen bei uns nicht übernachten dürfen, werden sie wildcampen oder nach Tirol fahren." Das Interesse an Übernachtungen in den 67 bewirtschafteten Hütten des Verbands sei wieder groß, in einigen Hütten seien schon sämtliche Sommerwochenenden ausgebucht.
Wer noch spontan am Wochenende am Berg übernachten möchte, sollte sich aber gut vorbereiten. Derzeit sind nach Angaben des Deutschen Alpenvereins nur rund 30 seiner Hütten geöffnet. "Ein paar haben nur To-go-Angebote, andere nur Außengastronomie", sagte Mair. Im Allgäu würden einige Hütten wegen nach wie vor verschneiter Wege erst Mitte oder Ende des Monats öffnen.
Donnerstag, 03. Juni 2021
20.55 Uhr: Großbritannien nimmt Portugal von sicherer Reiseliste
Großbritannien setzt Portugal wieder auf eine Liste von Reisezielen, bei denen Rückkehrer wegen des Coronavirus mit einer Quarantäne rechnen müssen. Der britische Verkehrsminister Grant Shapps sagte am Donnerstag, die "schwierige Entscheidung", Portugal von der Liste der sicheren Reiseländer in der Coronavirus-Pandemie zu nehmen, sei wegen steigender Infektionszahlen dort und Bedenken wegen neuer Varianten des Virus getroffen worden. Es gebe "eine Art Nepal-Mutante der sogenannten indischen Variante", sagte Shapps mit Blick auf die Variante Delta, die zunächst in Indien festgestellt worden war. Vor dem 21. Juni, wenn Großbritannien die noch verbliebenen Coronavirus-Beschränkungen aufheben will, wolle man diesbezüglich kein Risiko eingehen. Durch die Streichung von der sicheren Liste müssen sich Tausende britische Touristen, die in Portugal Urlaub machen, bei der Rückkehr auf eine zehntägige Quarantäne einstellen. Die neue Einstufung tritt am Dienstag um vier Uhr morgens britischer Zeit in Kraft. Noch auf der Liste der sicheren Reiseziele stehen unter anderem Island, Israel und die Falklandins
20.40 Uhr: Indien-Rückkehrer stirbt an Corona: Dresdner Hochhaus unter Quarantäne
Nach dem Tod eines an Covid-19 erkrankten jungen Indien-Rückkehrers in Dresden hat das Gesundheitsamt für alle Bewohner eines Hochhauses Quarantäne angeordnet. Es handelt sich um ein Studentenwohnheim. Hintergrund sei der schnelle Krankheitsverlauf des Mannes, dessen Gesundheit sich nach zunächst gutem Allgemeinzustand rapide verschlechtert habe, teilte die Stadt am Donnerstagabend mit. Er war zuvor aus Indien zurückgekehrt und hatte keine erkennbaren Vorerkrankungen. Es bestehe der begründete Verdacht, dass die Infektion auf eine Virusvariante zurückzuführen sei. Wie alt der Mann war, wurde nicht mitgeteilt.
20.20 Uhr: Spanische Justiz hebt Ausgangssperre auf Mallorca vorzeitig auf
Auf Mallorca herrscht erstmals seit gut sieben Monaten keine nächtliche Ausgehsperre mehr. Der Oberste Gerichtshof Spaniens hob das auf der Urlaubsinsel und auch auf den anderen Balearen geltende Ausgehverbot, das ohnehin am Sonntag zu Ende gehen sollte, vorzeitig auf. Das "Tribunal Supremo" kippte auch Beschränkungen bei privaten Versammlungen. Solche Regeln seien unvereinbar mit den Gesetzen und der Bedrohungslage nicht angemessen, teilte das Gericht am Donnerstag in Madrid mit.
19.55 Uhr: Mehr Corona-Fälle in Afrika - fast keine Impfungen mehr
Corona-Impfstoff-Lieferungen an Afrika sind «beinahe zum Stillstand» gekommen und die Zahl der Infektionsfälle ist dort in den vergangenen zwei Wochen um ein Fünftel gestiegen. Diese düstere Entwicklung vermeldete die Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag. In Südafrika sprang die Zahl neuer Fälle in der vergangenen Woche um 60 Prozent nach oben. Die Verabreichung des Impfstoffs von Johnson & Johnson verzögert sich in dem Land: Mehr als eine Million Dosen, die bereits hätten eingesetzt werden sollen, befinden sich noch in einer Arzneimittelfabrik in Südafrika, weil eine Verunreinigung bei einer Fabrik in den USA befürchtet wird.
19.05 Uhr: Hälfte der erwachsenen Briten ist vollständig geimpft
Jeder zweite Erwachsene in Großbritannien ist mittlerweile vollständig gegen Corona geimpft. «Ein weiterer wichtiger Meilenstein heute», twitterte Impf-Staatssekretär Nadhim Zahawi am Donnerstag. "50 Prozent aller Erwachsenen in Großbritannien haben nun den Schutz von zwei Impfdosen." Auch Premierminister Boris Johnson erhielt am Donnerstag seine zweite Impfdosis. Mehr als drei Viertel der Erwachsenen haben bislang eine erste Corona-Impfung erhalten.
18.50 Uhr: Missbrauchsverdacht - Absagen von Wahlhelfern mit Impfbescheinigung
60 Menschen haben im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg nach Angaben des Bezirksamtes kurz nach oder im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Erhalt einer Impfbescheinigung ihre Bereitschaft als Wahlhelfer zurückgezogen. Das Wahlamt prüfe die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahren, sagte die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte der "Tagesspiegel" darüber berichtet. Wahlhelfer haben Anspruch auf eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus. Sie gehören zur Prioritätsgruppe drei.
18.35 Uhr: IWF und Weltbank fordern G7 zu Impfstoffabgabe an ärmere Länder auf
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben die Spitzen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank die sieben führenden Industriestaaten (G7) aufgefordert, überschüssige Impfstoffe so rasch wie möglich an Entwicklungsländer abzugeben. Zudem müssten die Hersteller ihre Produktion hochfahren und ebenso wie auch die Staaten die Transparenz bei der Auftragsvergabe, Finanzierung und Lieferung von Covid-19-Impfstoffen erhöhen, teilten IWF-Chefin Kristalina Georgiewa Weltbank-Präsident David Malpass in einer gemeinsamen Erklärung an die G7 am Donnerstag mit.
18.20 Uhr: RKI registriert 4640 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 34,1
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 4640 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.37 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 6313 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 34,1 an (Vortag: 36,8; Vorwoche: 41). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 166 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 269 Tote gewesen.
18.05 Uhr: USA verkünden erste Details zu Impfstoffverteilung an andere Länder
Die US-Regierung will einen Großteil ihrer Impfstoff-Spenden an andere Länder über das Impfprogramm Covax verteilen. Das Weiße Haus veröffentlichte am Donnerstag Details zur Verteilung der ersten zugesagten 25 Millionen Impfstoffdosen an andere Staaten. Mindestens 75 Prozent davon, knapp 19 Millionen Dosen, sollen demnach über Covax vergeben werden. Davon seien etwa sechs Millionen Dosen für Lateinamerika und die Karibik vorgesehen, etwa sieben Millionen Dosen für Süd- und Südostasien und etwa fünf Millionen Dosen für Afrika.
17.50 Uhr: Erstes Kreuzfahrtschiff legt nach 17 Monaten in Venedig an
Nach 17 Monaten hat in Venedig zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Am Donnerstag erreichte die MSC Orchestra ohne Passagiere aus Griechenland kommend die bei Touristen beliebte italienische Stadt. Von dort soll sie am Samstag mit rund 650 Passagieren zu einer Mittelmeer-Kreuzfahrt ablegen. Die Kreuzfahrt-Urlauber müssen einen negativen Corona-Test vorzeigen, der nicht älter als 96 Stunden ist. Vor Ort sollen die Touristen dann einen weiteren Test machen, bevor sie an Bord gehen dürfen. Wegen der Corona-Maßnahmen darf das Schiff maximal die Hälfte seiner Kapazität von 3.000 Passagieren ausreizen.
17.35 Uhr: EU erlaubt wieder unkomplizierte Einreise aus Japan
Reisende aus Japan können künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen. Aufgrund verbesserter Corona-Zahlen wurde das Land am Donnerstag von der EU auf die Liste derjenigen Drittstaaten gesetzt, für die keine strengen Einreisebeschränkungen mehr gelten sollen.
Auf der Liste standen bislang nur Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea, Israel und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen, die für die meisten normalen Menschen aus dem Land ein Einreiseverbot bedeuten. Die Liste wird regelmäßig überarbeitet.
Auf die Einreisebeschränkungen hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island bereits zu Beginn der Corona-Pandemie verständigt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Reisen in die EU verboten. Rechtlich bindend ist der Einreisestopp allerdings nicht. Zudem gelten Ausnahmen etwa für EU-Bürger und ihre Familien.
17.20 Uhr: "Nicht vorbereitet" - WHO warnt vor dritter Pandemie-Welle in Afrika
Während die Industrieländer den Höhepunkt der Corona-Krise anscheinend hinter sich haben, kämpft Afrika mit rasant steigenden Infektionszahlen und Impfstoffmangel. Angesichts der Lage warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag, dass Afrika nicht auf eine dritte Pandemie-Welle vorbereitet sei. Besonders betroffen seien Uganda sowie die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, Kinshasa.
"Viele afrikanische Krankenhäuser und Kliniken sind noch lange nicht darauf vorbereitet, einen enormen Anstieg an schwer erkrankten Patienten zu bewältigen", sagte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti. "Die Gefahr einer dritten Welle in Afrika ist real und nimmt zu", fügte sie hinzu.
Afrika hat nach Angaben der WHO offiziell über 4,8 Millionen Corona-Infektionsfälle und 130.000 Todesfälle registriert. Das entspricht 2,9 Prozent der weltweiten Fälle und 3,7 Prozent der Todeszahlen.
Bei einer Umfrage der WHO im Mai kam heraus, dass die meisten der 23 untersuchten Länder in Afrika weniger als ein Intensivbett pro 100.000 Einwohner haben. Nur ein Drittel verfügte über Beatmungsgeräte. Im Vergleich dazu haben Länder wie Deutschland und die USA mehr als 25 Intensivbetten pro 100.000 Einwohner.
16.55 Uhr: Frankreich will demnächst mit Impfung Jugendlicher beginnen
Französische Jugendliche können sich vom 15. Juni an gegen das Coronavirus impfen lassen. Präsident Emmanuel Macron erklärte dazu: "Wir haben entschieden, ab dem 15. Juni den Zwölf- bis 18-Jährigen zu erlauben, sich impfen zu lassen. Die genauen Bedingungen, auch was die Zustimmung der Eltern angeht, müssen jedoch noch von den zuständigen Behörden ausgearbeitet werden."
Elternvertreter fragen sich, ob das Thema Impfen von Schülerinnen und Schülern nicht eines nationalen Dialogs bedürfe. So erklärt Rodrigo Arenas vom Elternverband FCPE: "Wir reden von einer Epidemie, die Menschen tötet. Vielleicht sollte die Corona-Impfung Teil des Pakets der verpflichtenden Impfungen sein, um in die Schule zu gehen. Das muss doch eine konzertierte Debatte sein."
15.55 Uhr: Volkswagen will ab 10. Juni mit Impfen beginnen
VW will die eigenen Beschäftigten nach dem Ende der Risikogruppen-Priorisierung und Abschluss erster Modellprojekte nun ab der kommenden Woche flächendeckend gegen das Coronavirus impfen. Am Donnerstag (10. Juni) sollen die Betriebsärzte an allen deutschen Standorten in Niedersachsen, Sachsen sowie Hessen "im größeren Maßstab" loslegen, heißt es in der jüngsten Ausgabe der Mitarbeiterzeitung "Mitbestimmen". Dabei bekommen Kolleginnen und Kollegen, die in der Produktion arbeiten, intern Vorrang vor anderen Belegschaftsgruppen etwa aus der Verwaltung.
- Impfen am Arbeitsplatz: Diese Rechte haben Arbeitnehmer
Am Montag (7. Juni) fällt die feste Reihenfolge von Prioritätsgruppen bei der Immunisierung gegen den Covid-19-Erreger in Deutschland grundsätzlich weg. Allerdings bedeutet das nicht, dass überall schon Impfstoff in ausreichenden Mengen verfügbar ist. Volkswagen hatte bereits mehrere eigene Impfzentren aufgebaut und in den vergangenen Wochen an Testläufen für verschiedene Firmen in Niedersachsen teilgenommen. Bis spätestens Ende Juni sollen jetzt sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des größten deutschen Konzerns ein Schreiben mit einem persönlichen Impfangebot erhalten.
15.25 Uhr: Van der Bellen ermuntert Deutsche zum Sommerurlaub in Österreich
Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat vom Schloss Bellevue in Berlin aus die Deutschen zum Sommerurlaub in seinem Land ermuntert. Nach einem Gespräch mit Hausherr Frank-Walter Steinmeier nutzte er am Donnerstag dazu die gemeinsame Pressekonferenz als öffentlichkeitswirksame Bühne.
Der 77-Jährige bedankte sich bei seinem Gastgeber zunächst für die Gastfreundschaft, um dann anzufügen: "Ich möchte alle Anwesenden einladen, sich selbst zu überlegen, ob sie nicht die österreichische Gastfreundschaft demnächst wieder in Anspruch nehmen wollen."
Die Corona-Regelungen würden bald gelockert, ergänzte das österreichische Staatsoberhaupt. "Also einem Urlaub an österreichischen Seen oder in den österreichischen Bergen steht hoffentlich nichts im Wege."
14.30 Uhr: Flughafen München nimmt Terminal 1 wieder in Betrieb
Zum 23. Juni möchte der Flughafen München das Terminal 1 wieder in Betrieb nehmen. Das Bestätigte der Flughafen-Sprecher Florian Steuer auf BR-Nachfrage. Der Grund: Durch die wieder gestiegene Nachfrage stoße das Terminal 2 "jetzt langsam an die Kapazitätsgrenzen", so der Sprecher. Das Terminal 1 ist wegen der coronabedingten, drastisch eingebrochenen Nachfrage, seit Monaten geschlossen.
In den Pfingstferien habe der Flughafen bereits die Check-Ins Z und C in Terminal 1 geöffnet. Ab 23.6. sollen dann von dort aber auch wieder regulär die Flugzeuge starten.
13.45 Uhr: Gemischte Corona-Impfung - Wohl gute Verträglichkeit und Wirksamkeit
Erst Astrazeneca und als zweite Dosis Biontech/Pfizer hat für Impflinge laut einer vorläufigen Charité-Auswertung wohl keine Nachteile bei Wirksamkeit und Verträglichkeit. Eine Kombination der Präparate in einem Abstand von zehn bis zwölf Wochen sei laut der vorab veröffentlichten Studie gut verträglich und rufe vergleichbare Immunantworten wie eine Impfserie mit zweimal Biontech hervor, schreibt der Charité-Wissenschaftler Leif Erik Sander auf Twitter.
Aus Risiko-Nutzen-Abwägungen heraus wird Menschen unter 60 Jahren, die schon eine Astrazeneca-Impfung haben, eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff wie Biontech/Pfizer empfohlen. Allerdings sahen Experten noch einen Mangel an verlässlichen Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit.
13.22 Uhr: Delta-Variante - Weiter strenge Regeln für Einreise aus Großbritannien
In der Einstufung Großbritanniens als Virusvariantengebiet wird sich aller Voraussicht nach zunächst nichts ändern. Die Zahl der Corona-Neuinfektion im Vereinigten Königreich sei zwar vergleichsweise niedrig, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Oxford. Aber die sogenannte Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt worden ist, habe mit einem sehr hohen Anteil von fast 80 Prozent am Infektionsgeschehen "die dominierende Rolle übernommen". Es sei aber wichtig, dass in Deutschland ein großer Teil der Bevölkerung geimpft sei, bevor sich mögliche Varianten im Land verbreiteten, betonte Spahn.
Aus Virusvariantengebieten dürfen nur noch deutsche Staatsangehörige und Menschen mit Wohnsitz in Deutschland in die Bundesrepublik einreisen. Alle müssen verpflichtend für 14 Tage in Quarantäne, niemand kann sich mit einem negativen Corona-Test davon befreien. Im Gegenzug müssen Einreisende aus Deutschland in Großbritannien zehn Tage in Selbstisolation und währenddessen auf eigene Kosten zwei Corona-Tests machen.
13.04 Uhr: EU reserviert 55.000 Dosen von Regenerons Antikörper-Arznei
Die Europäische Union (EU) hat sich einem Kommissionssprecher zufolge rund 55.000 Dosen der Antikörper-Therapie des US-Biotechnologiekonzerns Regeneron zur Behandlung von Covid-19 gesichert. Es ist erst das zweite Medikament gegen eine Coronavirus-Infektion, das die Staatengemeinschaft bezieht. Bislang wurde lediglich das antiviral wirkende Mittel Remdesivir von Gilead gekauft. Regeneron hat den Schweizer Roche-Konzern mit der Herstellung seines Präparats beauftragt. Die Arznei darf dank einer vorläufigen Genehmigung bereits eingesetzt werden. Die reguläre EU-Zulassung wird zwischen August und Oktober erwartet.
13.00 Uhr: Corona-Fälle in Indonesien weitaus höher als offizielle Daten
In Indonesien gibt es Studien zufolge weitaus mehr Corona-Infektionsfälle als offiziell angegeben wird. Einer Studie vom Dezember und Januar zufolge, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlag, haben sich 15 Prozent der Indonesier mit dem Virus infiziert. Die Behörden gaben Ende Januar einen Wert von 0,4 Prozent an. Indonesien ist mit 270 Millionen Einwohnern das weltweit viert-bevölkerungsreichste Land der Welt. Gemeldet wurden bislang 1,83 Millionen Infektionsfälle. Experten gehen aber seit längerem davon aus, dass die Dunkelziffer wegen geringer Tests und wenig Kontaktverfolgung hoch ist.
12.35 Uhr: Corona-Zahlen in Afghanistan steigen stark an
Inmitten einer dritten Welle der Corona-Pandemie steigen die Neuinfektionen in Afghanistan stark an. Das geht aus heute veröffentlichten Zahlen des Gesundheitsministeriums in der Hauptstadt Kabul hervor. Wurden vor rund 20 Tagen noch 200 tägliche Neuinfektionen registriert, so waren es am Mittwoch bereits mehr als 1.500.
Lokale Medien berichteten von Engpässen in Krankenhäusern bei der Versorgung, Sauerstoff und Betten für Patienten. Die US-Botschaft in Kabul stellte mit Verweis auf den starken Anstieg der Zahlen eine Gesundheitswarnung für Afghanistan aus. Darin hieß es unter anderem, US-Bürger hätten berichtet, dass ihnen die Aufnahme in Krankenhäuser aus Platzmangel verweigert worden sei.
Seit Anfang der Woche werden in Afghanistan mangels Impfstoffen zudem keine neuen Personen mehr zu Impfungen zugelassen. Aktuell könne man nur noch Personen impfen, die bereits die erste Teilimpfung hätten, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Bisher hatte das Land mit geschätzten 37 Millionen Einwohnern 968.000 Impfdosen erhalten.
Seit Beginn der Pandemie wurden in Afghanistan mehr als 76.000 Infektionen und mehr als 3.050 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert. Es wird angenommen, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen viel höher ist.
12.33 Uhr: Thüringen kein bundesweiter Corona-Hotspot mehr
Thüringen ist im Bundesländervergleich kein Corona-Hotspot mehr. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag heute bei 38,6 und näherte sich damit weiter dem deutschen Durchschnitt von 34,1 an. Das geht aus Angaben der Thüringer Staatskanzlei hervor, die sich auf Daten des Robert Koch-Instituts stützten. Nachdem Thüringen lange Zeit das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Bundesland war, verzeichneten jetzt vier Bundesländer eine höhere Sieben-Tage-Inzidenz.
Auch regional setzte sich die Entspannung der Lage fort. 18 von 23 Kreisen und kreisfreien Städten lagen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Marke von 50. Nach der neuen Corona-Verordnung des Landes sind damit weitgehende Lockerungen der Beschränkungen in Handel und Gastronomie sowie bei Freizeitaktivitäten möglich.
11.24 Uhr: Schwelle von weltweit zwei Milliarden Corona-Impfungen überschritten
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind weltweit inzwischen bereits mehr als zwei Milliarden Impfdosen verabreicht worden. Die markante Schwelle wurde laut einer auf offiziellen Angaben der einzelnen Länder beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstagvormittag überschritten. Dabei wurden sechs von zehn Impfdosen in den drei bevölkerungsreichsten Ländern China, USA und Indien verabreicht.
In China wurden bisher rund 704,8 Millionen Corona-Spritzen gesetzt, in den USA 296,9 Millionen und in Indien 221 Millionen. In den Mitgliedsländern der Europäischen Union wurden 255 Millionen Impfdosen verabreicht. Gerechnet auf die Bevölkerungszahl ist Israel Impf-Weltmeister: Fast 60 Prozent der Einwohner sind komplett geimpft, haben also zwei Impfdosen erhalten.
Nur sechs Länder auf der Erde haben bisher noch nicht mit dem Impfen begonnen: Tansania, Tschad, Burundi, Eritrea, Nordkorea und Haiti.
11.00 Uhr: Knapp ein Fünftel der Bevölkerung vollständig geimpft
Am Mittwoch sind in Deutschland fast 1,2 Millionen Menschen gegen Corona geimpft worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden bislang insgesamt 52,8 Millionen Impfdosen verabreicht. Demnach sind bisher 44,6 Prozent (37,1 Millionen) der Menschen mindestens einmal und 19,6 Prozent (16,3 Millionen) vollständig geimpft.
- Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 48 Prozent. Sachsen liegt mit 39,4 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland auch bei der Berücksichtigung aller verabreichter Impfdosen beim Tempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten. Das östliche Bundesland hat aber von allen Ländern bislang auch die wenigsten Impfdosen erhalten.
10.50 Uhr: Spahn ruft G7-Staaten zu solidarischer Verteilung von Impfstoff auf
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat mit Blick auf G7-Mitglieder wie Großbritannien und die USA eine solidarische Verteilung von Impfstoffen angemahnt. "Die Europäische Union hilft gerade, die Welt zu impfen. 50 Prozent der in der Europäischen Union hergestellten Impfstoffe werden und wurden exportiert, weil wir sehr genau wissen: Wir sind erst sicher, wenn alle auf der Welt sicher sind", sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur in Oxford. Deswegen werde er beim Treffen mit seinen G7-Kollegen "einmal mehr dafür werben, dass nicht nur die Europäische Union in die Welt exportiert". Großbritannien, das die G7-Ratspräsidentschaft inne hat, und die USA haben bisher fast keine Impfstoffe exportiert.
10.40 Uhr: Syrien erhält erste Sputnik-Lieferung
Syrien hat einem Medienbericht zufolge eine erste Lieferung des russischen Impfstoffs Sputnik V erhalten. Zu den ersten, die geimpft worden seien, gehörten Ärzte sowie hochrangige Regierungsmitglieder, berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den syrischen Botschafter in Russland, Riad Haddad. Anschließend sei die Bevölkerung an der Reihe. Wie groß die Lieferung war, sagte er nicht.
10.35 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in den USA sinkt weiter
In den USA geht die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter zurück. Mit 16.558 neuen Fällen am Mittwoch meldeten die Behörden rund 7.400 weniger als vor genau einer Woche, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore hervorging. 41 Prozent der Bevölkerung sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bisher vollständig geimpft.
Auch die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion sank laut JHU im Wochenvergleich von 961 auf 602. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.462 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4.477 Toten verzeichnet. In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang 33,3 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 595.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen - aber nicht relativ zur Bevölkerung - sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der CDC. In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.
09.55 Uhr: -WHO - keine neue Mutante in Vietnam
Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge gibt es keine neue Mutante des Corona-Virus in Vietnam. "Auf Basis der WHO-Definition gibt es derzeit keine Misch-Variante in Vietnam", sagt der WHO-Vertreter für Vietnam der Zeitung "Nikkei". Was die Behörden in Vietnam als neue Mutante ausgemacht hätten, gehöre zur indischen Variante, sagt Kidong Park. Vietnam hatte am Wochenende gemeldet, dass es eine neue Variante des Virus gebe. Dabei handele es sich um eine Kreuzung aus der indischen und britischen Mutanten, wurde der Gesundheitsminister des Landes zitiert.
09.18 Uhr: Altmaier erwartet 2021 Wirtschaftswachstum von bis zu vier Prozent
Die deutsche Wirtschaft hat in der Corona-Krise das Schlimmste überstanden. Das sagt Wirtschaftsminister Peter Altmaier in Berlin. "Wir können heute sagen, dass der Konjunkturmotor wieder läuft." Dieses Jahr sei ein Wachstum von dreieinhalb bis vier Prozent drin.
09.11 Uhr: Corona-Hilfen werden über Juni hinaus verlängern
Die große Koalition will trotz Impffortschritten und sinkenden Infektionszahlen die Corona-Hilfen für Unternehmen über den Juni hinaus verlängern. Nächste Woche werde es dazu aller Wahrscheinlichkeit nach eine abschließende Einigung geben, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in Berlin. "Es wird Unternehmen geben, die auch weiterhin nicht im vollem Umfang öffnen können, es wird Unternehmen geben, deren Umsätze nicht sofort wieder anspringen." Hilfen werde es daher noch für Firmen geben, die einen Umsatzrückgang von mindestens 30 Prozent nachweisen könnten.
Offen sei noch, ob die Corona-Hilfen bis Ende September oder Ende Dezember verlängert würden, ergänzte Altmaier. "Persönlich hielte ich es für klüger, diese Verlängerung zu machen bis zum Ende des Jahres, um die Debatte aus dem Bundestagswahlkampf herauszuhalten."
08.36 Uhr: Organisatoren rücken von bedingungsloser Olympia-Ausrichtung ab
Erstmals sind die Organisatoren der Olympischen Spiele und Paralympics in Tokio von ihrer dogmatischen Entschlossenheit zur Durchführung der Spektakel abgerückt. 50 Tage vor der geplanten Eröffnungsfeier der Sommerspiele in Japans Hauptstadt (23. Juli bis 8. August) machte OK-Chefin Seiko Hashimoto die Teilnahme einer Mehrheit von Ländern zur Bedingung für die Ausrichtung der Großereignisse. Zudem berichtete der OK-Geschäftsführer von einem massenhaften Verzicht von Volunteers. Laut Toshiro Muto haben rund 10.000 der 80.000 an den Austragungsstätten vorgesehenen freiwilligen Helfer auf ihren Job verzichtet. "Wenn viele Nationen aus der ganzen Welt in ernste Situationen geraten und die Delegationen nicht kommen können, würden wir nicht in der Lage sein, Olympia abzuhalten", erklärte Hashimoto. Die 56-Jährige stellte aber zugleich klar: "Bis eine solche Situation eintritt, werden die Spiele nicht abgesagt." Ein solcher Trend zeichnet sich derzeit allerdings nicht ab. Die Olympia-Macher des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und in Japan hatten in den vergangenen Monaten strikt an den 2020 wegen der Corona-Pandemie auf den bevorstehenden Sommer verschobenen Spielen festgehalten.
08.20 Uhr: Scholz - Abbau von Corona-Schulden wird viele Jahre dauern
Der Abbau der riesigen Corona-Schulden wird laut Bundesfinanzminister Olaf Scholz Zeit brauchen. "Das Wichtigste wird immer Wachstum sein", sagt der SPD-Kanzlerkandidat im ZDF. Dafür müsse alles getan werden, etwa mit staatlichen Investitionen. Dann werde es Deutschland - ähnlich wie nach der weltweiten Finanzkrise von 2008 - wieder gelingen, die Schuldenquoten mit Jahren des Wirtschaftswachstums zu drücken. "Dann werden wir auch in zehn Jahren wieder eine Stabilisierung bekommen."
08.04 Uhr: Altmaier sieht sich bei Auszahlung der Wirtschaftshilfen bestätigt
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat mit Blick auf Betrugsvorwürfe gegen Testanbieter die teils langsame Auszahlung der Corona-Wirtschaftshilfen verteidigt. "Die Diskussionen, die es um die Testzentren und Impfzentren gegeben hat, die haben gezeigt, wie sensibel und gefährlich das sein kann. Und genau das haben wir bei den Wirtschaftshilfen verhindert", sagte Altmaier im ZDF-Morgenmagazin.
Bei den Hilfsmaßnahmen habe man immer darauf achten müssen, dass diese Gelder nicht betrügerisch zweckentfremdet würden und dass nicht Unternehmen ohne Anspruch darauf sie beantragten. "Deshalb hat es zu Anfang einige Wochen gedauert", sagte Altmaier weiter.
Vor genau einem Jahr beschloss die Bundesregierung ein milliardenschweres Konjunkturpaket, das Bürgern und Betrieben auf die Beine helfen sollte. Das sogenannte "Wumms"-Paket hatte einen Umfang von 130 Milliarden Euro. Eine mehrmonatige Senkung der Mehrwertsteuer und ein Kinderbonus sollten den privaten Konsum ankurbeln, höhere Prämien den Kauf von Elektroautos. Mit einer Senkung der EEG-Umlage wurden Stromkunden entlastet. Für Kommunen gab es Milliardenhilfen, für besonders belastete Firmen auch.
07.10 Uhr: Weltweit über 170 Millionen Corona-Infektionen
Weltweit haben sich inzwischen mehr als 171,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Grundlage offizieller Daten. Danach starben mehr als 3,7 Millionen Menschen in Zusammenhang mit dem Virus, seit es im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die USA weisen mit fast 600.000 die meisten Todesfälle auf. Dort wurden gut 33,5 Millionen Infektionen nachgewiesen - ebenfalls weltweit der höchste Wert. Indien liegt bei den Fallzahlen an zweiter Stelle, Brasilien an dritter. Das südamerikanische Land weist jedoch mehr Todesfälle auf als Indien.
06.04 Uhr: Mehr psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Pandemie
Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen haben während der Corona-Pandemie einem Bericht zufolge deutlich zugenommen. Die Zahl der wegen Essstörungen behandelten Minderjährigen könnte 2020 um rund 60 Prozent gestiegen sein, berichtete das ARD-"Mittagsmagazin" unter Berufung auf eine Auswertung von Versichertendaten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). Auch andere psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout könnten um rund 30 Prozent zugenommen haben.
05.44 Uhr: RKI meldet 4640 Neuinfektionen - Inzidenz fällt wieder
Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet 4640 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 1673 Fälle weniger als eine Woche zuvor. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf 34,1 von 36,8 am Vortag. 166 weitere Menschen starben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 88.940. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,69 Millionen Corona-Tests positiv aus.
04.06 Uhr: Trotz erfolgreicher Impfkampagne - Chiles Kliniken am Limit
Trotz eines der am weitesten fortgeschrittenen Impfprogramme weltweit geraten in Chile die Krankenhäuser aufgrund der Corona-Pandemie an ihre Grenzen. Die Intensivstationen des südamerikanischen Landes seien zu 96,7 Prozent ausgelastet, sagte der Beauftragte für die Intensivpflege des chilenischen Gesundheitswesens, Luis Castillo, im Radiosender Cooperativa. Im ganzen Land seien nur noch 146 Intensivbetten frei. Das sei die höchste Auslastung in Chiles Geschichte, sagte Castillo. Bei den meisten Intensivpatienten handele es sich um Menschen mit Covid-19. Ein Großteil sei noch nicht geimpft worden.
Dabei liegt Chile beim Bevölkerungsanteil der vollständig Geimpften mit rund 53 Prozent weltweit auf einem der vordersten Plätze. Chile hat sich frühzeitig Impfstoffe einer ganzen Reihe von Herstellern gesichert. Geimpft wird nach einem recht einfachen Priorisierungsplan ohne komplizierte Terminvergabe - in Gesundheitszentren, Fußballstadien und Impfstraßen.
02.31 Uhr: NOC - Keine erneute Verschiebung der Olympischen Spiele
Die Präsidentin des nationalen Olympischen Komitees (NOC) für Tokio 2020 schließt eine erneute Verschiebung der Spiele aus. "Wir können nicht noch einmal verschieben", sagt Seiko Hashimoto der Zeitung Nikkan Sports. Die Spiele sollen am 23. Juli in Tokio eröffnet werden.
01.29 Uhr: Laschet lehnt Impfpriorisierung von Kindern und Jugendlichen ab
Der Kanzlerkandidat der Union und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet lehnt eine priorisierte Impfung von Kindern und Jugendlichen ab. "Die Europäische Arzneimittelbehörde hat Biontech jetzt auch für Kinder zwischen zwölf und 16 zugelassen. Damit ist aber nicht mehr Impfstoff da", sagt Laschet im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest-France". Deshalb bleibe die derzeitige Priorisierung richtig: Es müssten als Erstes die geimpft werden, die am gefährdetsten sind. Außerdem warte man noch auf die fachliche Empfehlung der Ständigen Impfkommission.
01.23 Uhr: Lauterbach - Vierte Infektionswelle durch Mutationen und Reiserückkehrer denkbar
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt vor einer neuen Infektionswelle durch Reiserückkehrer oder Mutationen. Die indische Mutante werde sich wahrscheinlich in den kommenden Monaten in zahlreichen europäischen Ländern ausbreiten, sagt Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagausgaben). "Durch Reiserückkehrer wird sich die Mutante spätestens im Herbst auch in Deutschland großflächig ausbreiten." Das Ausmaß sei noch unklar, man müsse aber davon ausgehen, dass am Ende dieses Sommers deswegen eine neue Infektionswelle drohen könnte. Es könne auch sein, dass sich im Herbst eine neue Virus-Mutation verbreite, "die wir bisher noch nicht kennen", sagt der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Neben Auffrischungsimpfungen könne auch die Impfung der breiten Bevölkerung mit einem modifizierten Stoff notwendig sein, der dann gegen eine mögliche neue Mutation wirke.
Mittwoch, 2. Juni 2021
21.05 Uhr: US-Regierung gibt weitere Anreize für Corona-Impfung bekannt
Die US-Regierung verstärkt ihre Bemühungen, um das nächste Corona-Impfziel von Präsident Joe Biden zu erreichen. Biden kündigte einen "nationalen Aktionsmonat" an, um dafür zu sorgen, dass bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli 70 Prozent aller Erwachsenen in den USA mindestens die erste Impfung gegen das Virus erhalten haben. Diese Zielmarke hatte Biden ausgegeben. Derzeit haben rund 63 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Impfspritze bekommen.
Biden warb eindringlich dafür, sich eine Impfung verabreichen zu lassen, um nicht länger Angst vor einer Infektion haben zu müssen. Anderswo auf der Welt versuchten Menschen verzweifelt, eine Impfung zu bekommen. In den USA hätten alle Bürger kostenlos und in ihrer Nähe Zugang dazu. Er kündigte weitere Anreize an, ebenso Schritte, um eine Impfung zu erleichtern.
So können Eltern bei mehreren großen Anbietern bis zum 4. Juli kostenlose Kinderbetreuung erhalten für die Zeit, in der sie eine Impfung bekommen oder sich von den Impfreaktionen erholen. Um mehr Afroamerikaner zu einer Impfung zu bewegen, soll es spezielle Impfangebote in Friseur- und Schönheitssalons geben, die von Schwarzen betrieben werden. US-Vizepräsidentin Kamala Harris und andere hochrangige Mitglieder der Regierung wollen außerdem durch das Land reisen, um für ein Impfung zu werben.
18.35 Uhr: RKI: Virus-Variante Alpha bleibt vorherrschend
Die vor einigen Wochen als besorgniserregend eingestufte Corona-Variante Delta (B.1.617.2) spielt in Deutschland nach Daten des Robert Koch-Instituts weiter eine untergeordnete Rolle. Ihr Anteil an untersuchten Proben aus der Woche vom 17. bis 23. Mai betrug 2,1 Prozent. Das geht aus einem RKI-Bericht vom Mittwochabend hervor. In den Wochen zuvor hatte der Anteil leicht, aber beständig zugenommen, auf bis zu 2,4 Prozent. Die zuerst in Indien festgestellte Mutante hat damit den RKI-Daten zufolge in Deutschland den zweitgrößten Anteil, allerdings mit enormem Rückstand: Alpha (B.1.1.7) kommt auf rund 93 Prozent. Diese in Großbritannien entdeckte Variante breitete sich seit Ende 2020 international stark aus. Die weiteren als besorgniserregend eingestuften Varianten Beta (B.1.351) und Gamma (P.1.) wurden in noch geringerer Zahl gefunden.
17.55 Uhr: Pandemie-Notlage soll offiziell verlängert werden
Die Koalition will die Pandemie-Notlage nationaler Tragweite verlängern, die als rechtliche Grundlage für Corona-Regelungen etwa zu Impfungen und Testkosten dient. Der Bundestag hatte die "epidemische Lage" erstmals am 25. März 2020 festgestellt und sie im November bestätigt. Nun solle die festgestellte epidemische Notlage nationaler Tragweite, die sonst Ende Juni auslaufen würde, erneut verlängert werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Koalitionskreisen. Wann diese Verlängerung genau greifen soll, sei noch offen. Das Nachrichtenportal "ThePioneer" (Donnerstag) zitierte aus einem Bundestagsantrag der großen Koalition, wonach eine Verlängerung für weitere drei Monate erforderlich sei.
17.40 Uhr: Globale Impf-Allianz Covax sammelt weitere 2,4 Mrd Dollar ein
Die globale Impf-Allianz Covax hat sich weitere Milliarden Dollar gesichert. Auf einem virtuellen Gipfel sagten etliche Länder weitere knapp 2,4 Milliarden Dollar für einen gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen zu. Mit den neuen Geldern kommt Covax bislang insgesamt auf Finanzierungszusagen von 9,6 Milliarden Dollar. Covax wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Impfstoffallianz Gavi und der internationalen Impfinitiative CEPI geleitet.
17.20 Uhr: Gastronomen in Italien klagen über fehlende Mitarbeiter
Mit den Corona-Lockerungen in Italien kommen wieder Gäste in Bars und Restaurants, aber offenbar gibt es nicht genug Personal. "Es fehlen etwa 150.000 Arbeitskräfte", hieß es in einer Mitteilung des italienischen Verbands für öffentliche Betriebe (Fipe). In seinen Restaurants und einer Bar im toskanischen Florenz hätten acht Mitarbeiter im vergangenen Jahr gekündigt, so Cursano. Einer sei Maurer geworden, ein anderer sei ins Ausland gegangen. Der Fipe-Mitteilung vom Montag zufolge wechselten viele Köche und Barkeeper die Jobs. Über Monate hinweg konnte die Gastronomie in Italien wegen Corona-Beschränkungen und Lockdowns nur sehr eingeschränkt arbeiten. Fipe forderte von der Politik, wieder für Vertrauen in die Jobs zu sorgen, und zu signalisieren, dass der «Prozess der Wiederöffnung» unumkehrbar sei.
17.00 Uhr: Audi startet Impfkampagne am 8. Juni
Einen Tag nach dem offiziellen Impfstart bei den Betriebsärzten am 7. Juni beginnt auch bei Audi die Impfkampagne. Geimpft wird an beiden deutschen Standorten, in Ingolstadt und in Neckarsulm. Wie der Autobauer heute, 02.06.2021, mitteilt, erhält der Audi Gesundheitsschutz mit der ersten Lieferung Anfang kommender Woche 2.500 Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer und impft ab 8. Juni priorisiert bestimmte Zielgruppen. Mitarbeiter können sich jedoch - unabhängig von der internen Impfpriorisierung – auf eine E-Mail-Warteliste setzen. Ab dann erhielten die Audi-Gesundheitszentren jede Woche neuen Impfstoff, so das Unternehmen. Art und Menge des Impfstoffs würden aber variieren.
16.55 Uhr: Verstärkte Kontrollen der Corona-Teststellen im Raum Würzburg
Nachdem bekannt geworden ist, dass es bei einzelnen Corona-Teststellen im Bundesgebiet falsche Abrechnungen gegeben hat, werden nun die Teststellen im Raum Würzburg verstärkt kontrolliert. Das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Würzburg kontrolliert die 62 Schnellteststellen in seinem Bereich. Mehr als 30 unangemeldete Kontrollen haben bereits stattgefunden, heißt es vom Gesundheitsamt. Drei Antigen-Schnellteststellen wurden laut Gesundheitsamt bereits geschlossen. Dort beanstandeten die eingesetzten Kontroll-Teams, dass weder eine ordnungsgemäße Durchführung der Testung noch die Einhaltung grundlegender Hygieneregeln beachtet wurden. Weiterhin habe eine Unwissenheit der testenden Personen darüber bestanden, wie bei einem positiven Ergebnis zu reagieren ist. Das Gesundheitsamt veranlasste daraufhin die Schließung der Antigen-Schnellteststellen.
16.45 Uhr: Schweiz streicht Thüringen und Sachsen von Liste der Risikogebiete
Die Schweiz streicht Thüringen und Sachsen an diesem Donnerstag von ihrer Liste der Risikogebiete. Damit ist die Einreise in die Schweiz aus ganz Deutschland ohne besondere Auflagen möglich, wie die Regierung am Mittwoch beschloss. Für Menschen, die geimpft oder genesen sind, gelten gar keine Auflagen mehr. Die letzte Impfung darf nicht mehr als sechs Monate zurückliegen. Für Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, gibt es noch Vorschriften: wenn sie mit dem Auto, Bus oder der Bahn anreisen, müssen sie sich elektronisch registrieren. Ungeimpfte oder genesene Flugreisende müssen - unabhängig von der Herkunft - stets einen negativen Test vorweisen.
16.35 Uhr: Produktion von Impfstoff Sputnik V in Argentinien kann anlaufen
Die Herstellung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V in Argentinien kann im großen Stil anlaufen. Das Gamaleja-Institut in Moskau habe die von einer argentinischen Pharmafirma produzierten Test-Tranchen einer Qualitätskontrolle unterzogen und für gut befunden, sagte Gesundheitsministerin Carla Vizzotti am Mittwoch. Der in Argentinien hergestellte Impfstoff soll später auch in andere lateinamerikanische Länder exportiert werden. In Argentinien wird auch das Vakzin des Herstellers Astrazeneca produziert, das zur Abfüllung nach Mexiko geschickt wird. In der Impfkampagne in Argentinien kommt aber vor allem Sputnik V zum Einsatz. Bislang haben 21,9 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Dosis erhalten, 6,3 Prozent sind bereits vollständig geimpft.
- Zum Artikel: Sputnik V - Wie gut ist der russische Impfstoff?
16.25 Uhr: Deutlich weniger Bevölkerungswachstum im Corona-Jahr 2020 in Bayern
Das Bevölkerungswachstum in Bayern ist im Corona-Jahr 2020 deutlicher niedriger ausgefallen als in den Vorjahren. Über 13 Millionen Menschen lebten laut Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik am 31. Dezember im Freistaat - etwa 15.000 mehr als im Vorjahr. "In den Jahren 2016 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl Bayerns durchschnittlich pro Jahr um knapp 78.000 Personen", hieß es in der Mitteilung vom Mittwoch. Im Jahr 2019 waren es rund 48.000. Aufgrund von Reisewarnungen, Grenzschließungen und Einreisebeschränkungen habe es 2020 weniger sogenannter Wanderungsbewegungen gegeben. Mehr als verdoppelt hatte sich in der Pandemie der Sterbefallüberschuss. Demnach gab es mit mehr als 140.000 Verstorbenen über 14.000 Todesfälle mehr als Geburten.
16.10 Uhr: 45 Prozent der Befragten haben ihre geplante Urlaubsreise in diesem Sommer schon gebucht
Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage planen 31 Prozent der Befragten in diesem Sommer eine Urlaubsreise innerhalb Deutschlands, 15 Prozent wollen ins Ausland reisen und 18 Prozent wollen ihren Urlaub sowohl in Deutschland als auch im Ausland verbringen. 33 Prozent der Befragten planen in diesem Sommer keine Urlaubsreise. 45 Prozent derjenigen, die in diesem Sommer eine Urlaubsreise planen, haben diese auch bereits gebucht. Über die Hälfte (55%) hat das laut Umfrage noch nicht getan. Die meisten (67%) derjenigen, die ihre geplante Urlaubsreise noch nicht gebucht haben, haben dies noch nicht getan, weil sie zunächst die weitere Entwicklung in der Corona-Pandemie abwarten wollen. 13 Prozent warten noch auf ein passendes Angebot bzw. Schnäppchen, 32 Prozent haben aus anderen Gründen noch nicht gebucht. Die Mehrheit (60%) derjenigen, die eine Urlaubsreise innerhalb Deutschlands geplant haben, hatten unabhängig von der Corona-Pandemie vor, ihren Urlaub hierzulande zu verbringen. 35 Prozent geben an, wegen der Corona-Pandemie lieber in Deutschland zu verreisen.
- Mehr zum Thema Urlaub und Reisen in Corona-Zeiten
15.55 Uhr: Freibier soll Corona-Impfung in den USA versüßen
Die Brauerei Anheuser-Busch will US-Bürger mit der Aussicht auf ein Freibier zur Corona-Impfung animieren. Man werde Amerikanern über 21 eine Runde Bier spendieren, wenn das von Präsident Joe Biden ausgegebene Ziel erreicht sei, dass bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli 70 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal geimpft sind, erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Die ersten 200.000 Menschen, die sich nach Erreichen des Ziels auf der Webseite melden, sollten dafür fünf Dollar (4,10 Euro) gutgeschrieben bekommen. Bis Mittwoch hatten 62,8 Prozent der US-Bevölkerung mindestens eine Impfspritze erhalten, 133,6 Millionen Menschen waren vollständig geimpft. Die durchschnittliche Zahl der Impfungen pro Tag ging indessen zurück. Waren es Anfang April noch knapp zwei Millionen Spritzen am Tag gewesen, sind es mittlerweile weniger als 600.000. Selbst Anreize wie Lotterien für Geimpfte haben das nicht ändern können.
15.40 Uhr: Russische Wirtschaft in wenigen Wochen auf Vorkrisenniveau
Die russische Wirtschaft wird der Regierung zufolge in wenigen Wochen ihr Vor-Corona-Niveau erreichen. "Die Erholung übertrifft die Erwartungen in Bezug auf ihre Geschwindigkeit und den Zeitpunkt", sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Polina Kryutschkowa am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Womöglich schon in diesem Monat, spätestens aber im Juli werde das Bruttoinlandsprodukt zurück auf dem Niveau des vierten Quartals 2019 - dem letzten vor Ausbruch der Pandemie. 2020 war die Wirtschaft um drei Prozent geschrumpft, im laufenden Jahr könne sie das bisherige Wachstumsziel von 2,9 Prozent übertreffen.
15.25 Uhr: Aiwanger will Innengastronomie öffnen
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) fordert, dass Restaurants Gäste auch möglichst bald wieder in Innenräumen bewirten dürfen. Das sagte Aiwanger am Rande eines Biergartenbesuchs im Landkreis Regensburg. Es reiche nicht, nur die Biergärten zu öffnen, so Aiwanger wörtlich. Die flächendeckend sinkenden Infektionszahlen ließen es zu, auch die Innengastronomie zu öffnen. Auch in anderen Bereichen – etwa in der Kulturbranche – seien Lockerungen angebracht.
14.55 Uhr: Seehofer setzt sich für EM-Ausnahme bei Einreiseregeln ein
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) setzt sich für Ausnahmen bei den Einreiseregeln aus Großbritannien für Teilnehmer der Fußball-EM (11. Juni bis 11. Juli) ein. Es werde derzeit «geprüft, welche eng begrenzten Anpassungen an den Einreisebestimmungen für die Teilnehmer vorzunehmen sind», sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch: "Deutschland wird seinen Teil leisten, damit dieses Ereignis gelingen kann." Großbritannien gilt als Virusvarianten-Gebiet, die Einreise war zuletzt aufgrund der dortigen Ausbreitung der als besonders ansteckend geltenden indischen Corona-Variante drastisch eingeschränkt worden. Die Stadt München ist deutscher Ausrichter der paneuropäischen EM, dort finden die drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft sowie ein Viertelfinale statt.
14.40 Uhr: 7-Tage-Inzidenz in Oberbayern bei 30,93 - Inzidenz in Schwaben steigt
Die Corona-7-Tage-Inzidenz liegt in Oberbayern bei 30,93. Das meldet das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Mittwoch. Der bayernweite Inzidenzwert liegt bei 37,48. Fünf oberbayerische Landkreise bzw. kreisfreie Städte haben demnach eine Inzidenz über 50: Berchtesgadener Land (65,14), Miesbach (51,99), Garmisch-Partenkirchen (52,02), Weilheim-Schongau (62,74) sowie die Stadt Ingolstadt (64,05). Die restlichen Landkreise und kreisfreien Städte liegen allesamt unter der Marke von 50. Den niedrigsten Wert in Oberbayern meldet das LGL für den Landkreis Starnberg (9,51). Für Schwaben meldet das LGL heute 160 Neuinfektionen und einen weiteren Todesfall in Zusammenhang mit Corona. Die 7-Tages-Inzidenz ist auf 54,75 gestiegen. Insgesamt sind nach den Zahlen des Landesamts bislang 89.379 Menschen mit Wohnsitz in Schwaben mit Sars-Cov-2 infiziert worden, gestorben sind bislang 1.768 Menschen mit Covid-19.
14.35 Uhr: Karl-May-Spiele Elspe finden als Modellprojekt statt
Die Karl-May-Spiele in Elspe (NRW) finden dieses Jahr trotz Corona als Modellprojekt statt. Vom 2. Juni bis zum 5. September kämpfen Winnetou und Old Surehand auf der Naturbühne im Sauerland gegen den Ölprinzen. Die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg waren dagegen wegen Corona abgesagt worden. Elspe-Geschäftsführer Philipp Aßhoff sagte der Deutschen Presse-Agentur, es würden jeweils nur ungefähr halb so viele Zuschauer wie sonst pro Vorstellung zugelassen, nämlich knapp 2000. Dadurch könnten die eineinhalb Meter Abstand gewahrt werden. Zudem müssen sich Besucher registrieren. Zutritt haben geimpfte, genesene oder getestete Personen. Die Besucher tragen während ihres Aufenthalts ein Amulett mit einem Chip, der registriert, ob man jemandem zu nahe kommt. Dieser Transponder kann ausgelesen werden, falls sich herausstellen sollte, das jemand trotz aller Maßnahmen coronapositiv gewesen ist.
14.20 Uhr: Euro auch im Krisenjahr 2020 zweitwichtigste Reservewährung
Der Euro hat seine Rolle als eine der wichtigsten Währungen der Welt im Corona-Krisenjahr 2020 erfolgreich verteidigt. "Der Euro bleibt unangefochten die nach dem US-Dollar global am zweitstärksten genutzte Währung", erläuterte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, am Mittwoch. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sank der Anteil des Euro an den weltweiten Währungsreserven nach EZB-Angaben leicht um 0,7 Prozentpunkte auf 21,2 Prozent. Der Dollar blieb mit einem Anteil von rund 59 Prozent im Jahr 2020 die mit Abstand am meisten genutzte Reservewährung. Eine Reservewährung ist eine Leitwährung, die im Welthandel häufig genutzt wird und daher von anderen Notenbanken gehalten wird.
14.05 Uhr: Israel will mit Impfung von 12- bis 15-Jährigen beginnen
Israel will kommende Woche mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen das Coronavirus beginnen. Nach längeren Beratungen teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit, die Gefahren einer Erkrankung seien höher als mögliche Nebenwirkungen der Impfung. «Die Fälle von Herzmuskelentzündungen bei 16- bis 19-Jährigen waren selten und sind meist ohne Komplikationen verlaufen», hieß es in der Mitteilung.
13.50 Uhr: Rund 10.000 Olympia-Freiwillige in Japan sagen ab
In Japan sind Tausende von freiwilligen Helfern für die Olympischen Spiele einem Medienbericht zufolge abgesprungen. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Mittwoch erfuhr, haben rund 10.000 der 80.000 für die Wettkampfstätten vorgesehenen Freiwilligen inzwischen abgesagt. Als Gründe vermute das Organisationskomitee die Sorgen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus und die Verschiebung der Spiele wegen der Pandemie. Die Spiele waren wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Rund 110 000 Volunteers hatten sich für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio registriert, darunter auch 30 000 für die Stadt. Japans Olympia-Macher erwarteten durch das Abspringen der Freiwilligen jedoch keine Probleme, hieß es.
13.35 Uhr: ILO: Erholung der Arbeitsmärkte beginnt nur langsam
Millionen Menschen haben weltweit durch die Corona-Krise ihre Arbeit verloren oder mussten Arbeitsstunden reduzieren. Wenn sich die Pandemie nicht weiter verschärft, sollte in der zweiten Jahreshälfte zwar eine Erholung an den Arbeitsmärkten einsetzen, berichtete die Weltarbeitsorganisation (ILO) in einem Ausblick am Mittwoch. Aber selbst die mit einem Konjunkturaufschwung verbundene Rückkehr an alte Arbeitsplätze und die Schaffung neuer Stellen reiche nicht, um im kommenden Jahr den Mangel an bezahlter Arbeit auszugleichen. Zu den Rückkehrern drängten zusätzlich jedes Jahr Millionen junge Leute neu auf den Arbeitsmarkt. 2020 sind nach Angaben der ILO 8,8 Prozent aller Arbeitsstunden weltweit verloren gegangen. Das entspreche der Leistung, die 255 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Vollzeitstellen innerhalb eines Jahres leisten. Der coronabedingte Verlust an Arbeitsplätzen und Arbeitsstunden entspreche 2021 noch 100 Millionen Vollzeitstellen, im kommenden Jahr 26 Millionen.
13.25 Uhr: EU hebt strenge Corona-Beschränkungen für Einreise aus Japan auf
Reisende aus Japan können künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen. Aufgrund der verbesserten Corona-Lage soll für das Land eine Ausnahme von den zu Beginn der Pandemie eingeführten Einreisebeschränkungen gelten, bestätigten Diplomaten am Mittwoch nach Beratungen der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten in Brüssel. Der noch ausstehende formelle Beschluss werde voraussichtlich an diesem Donnerstag gefasst. Auf der Liste jener Staaten, aus denen die Einreise möglich ist, standen bislang Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea, Israel und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Die Liste wird regelmäßig überarbeitet.
13.20 Uhr: Steigende Stimmung im Modehandel - Innenstädte füllen sich
Das sommerliche Wetter der vergangenen Tage und die Lockerungen der coronabedingten Verkaufsbeschränkungen sorgen nach monatelangem Lockdown wieder für mehr Leben in den Innenstädten. Die Stimmung im Modehandel habe sich in den vergangenen Wochen deutlich verbessert, sagte Axel Augustin vom Handelsverband Textil (BTE). Überall dort, wo ohne Testpflicht eingekauft werden kann, sei die Nachfrage "im Prinzip wieder normal", sagte Augustin. Vor allem Freizeitmode sei stark gefragt. Schließlich könnten die Menschen dank der verbreiteten Wiedereröffnung der Außengastronomie inzwischen auch wieder ausgehen und ihre Neuerwerbungen vorführen.
13.05 Uhr: Stiko-Mitglied - Sollten mit Impfung aller gesunden Jugendlichen noch warten
Ein Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfiehlt Zurückhaltung bei der Impfung von Kindern. Noch gebe es zu wenig Klarheit über etwaige Nebenwirkungen, sagt der Virologe Klaus Überla von der Universität Essen. Zwar sei es sinnvoll Kinder bei den Impfungen miteinzubeziehen. "Dabei sollte bei der Risiko-Nutzen-Abwägung für das individuelle Kind aber auch der Nutzen der Impfung überwiegen."
12:35 Uhr: Spahn unterzeichnet Aufhebung der Impfpriorisierung ab 7. Juni
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will im Laufe des Tages die neue Impfverordnung unterzeichnen, mit der ab 7. Juni die Priorisierung bei der Impfreihenfolge aufgehoben wird. Mit Stand Mittwoch (heute) seien etwa 70 Prozent der impfbereiten Erwachsenen in Deutschland mindestens einmal geimpft, sagt Spahn in Berlin. Man gehe von einer Impfbereitschaft von 75 Prozent aus. Erstmalig würden ab Montag auch die Betriebsärzte eingebunden mit über 700.000 Impfdosen von Biontech in der ersten Woche.
11.55 Uhr: Reservieren Kapazitäten für Impfstoff-Produktion
Die Bundesregierung hat sich nach Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn darauf verständigt, für künftige Pandemien Produktionskapazitäten für Impfstoffe zu reservieren. Dabei gehe es um "600 bis 700 Millionen Dosen Kapazität, die im Falle der Fälle schnell aktiviert werden können", um dann "sehr kurzfristig Impfproduktion starten zu können", sagt der CDU-Politiker. Durch eine jährliche Reservierungsgebühr würden entsprechende Produktionskapazitäten für Deutschland und Europa vorgehalten. Es werde nun Ausschreibungen geben für "Pandemiebereitschaftsverträge" mit Laufzeiten von fünf Jahren.
11.50 Uhr: Schwesig für bundesweite Inzidenz-Obergrenze für Risikogebiete
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hält für die Zeit nach dem für Ende Juni geplanten Auslaufen der Bundes-Notbremse weiterhin bundesweit einheitliche Regelungen für Reisebeschränkungen aus Corona-Hotspots für notwendig. "Wenn diese Bundesnotbremse ausläuft, ist es erforderlich, dass Bund und Länder sich auf eine Obergrenze für Risikogebiete einigen", sagte Schwesig dem Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es könne immer wieder passieren, dass es lokale Infektionsausbrüche gebe. Gerade mit Blick auf die Verbreitung von Virus-Mutanten sei es wichtig, dann schnell reagieren zu können.
11.25 Uhr: Auftragsboom im Maschinenbau nach Corona-Delle
Die Nachfrage nach Maschinen aus Deutschland boomt rund ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie. Bei den Unternehmen gingen im April satte 72 Prozent mehr Bestellungen ein als im schwachen Vorjahresmonat, wie der Branchenverband VDMA am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Ein ähnlich starker Zuwachs liegt Jahrzehnte zurück. «Im Jahr 1981 hatten wir ein Plus von 100 Prozent, seitdem nie wieder so hohe Werte», sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Eine Rolle spielte in diesem April allerdings auch der Basiseffekt, denn vor einem Jahr «lag wirkliches alles pandemiebedingt darnieder», erläuterte Wiechers. Das habe die exportorientierte deutsche Schlüsselindustrie beim Auftragseingang zu spüren bekommen. Die Bestellungen waren im April 2020 um 31 Prozent eingebrochen. Die Branche profitiere aktuell aber auch von dem Konjunkturaufschwung, der an Stärke gewinne, berichtete der Chefvolkswirt.
Die Bestellungen aus dem Inland legten im April um 60 Prozent zu, aus dem Ausland gingen 78 Prozent mehr Orders ein.
11.10 Uhr: Ermittlungen zu Corona in Ischgl abgeschlossen
Staatsanwälte haben rund um den Corona-Ausbruch im österreichischen Skiort Ischgl fünf Beschuldigte identifiziert. Die Ermittlungen zu den Gesundheitsmaßnahmen im Frühjahr 2020 seien vorläufig abgeschlossen, teilte die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Mittwoch mit. Wer die Beschuldigten sind, wurde nicht bekanntgegeben. Vom beliebten Tiroler Urlaubsort Ischgl aus wurde das Coronavirus im Vorjahr von Reiserückkehrern in viele europäische Länder gebracht, darunter auch nach Deutschland. Anklagen liegen noch nicht vor.
10.30 Uhr: Polen erlaubt mehr Gäste bei Hochzeiten
Polen lässt bei Hochzeitsfeierlichkeiten wieder mehr Gäste zu. Ab dem 6. Juni darf mit 150 Personen gefeiert werden anstatt der bislang zulässigen 50, teilt Gesundheitsminister Adam Niedzielski mit. Geimpfte zählten dabei nicht mit. Hintergrund sind sinkende Infektionszahlen, die weitere Lockerungen erlauben.
09.59 Uhr: Israel: Mögliche Verbindung zwischen Herzmuskelentzündung und Impfung
Israel sieht einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer und Fällen von Herzmuskelentzündungen. Unter den mehr als fünf Millionen Geimpften traten nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums zwischen Dezember und Mai 275 Fälle von Myokarditis auf. Eine Untersuchung sei zu dem Ergebnis gekommen, dass es einen möglichen Zusammenhang zwischen der zweiten Dosis und Herzmuskelentzündung bei Männern im Alter zwischen 16 und 30 gebe.
Bei 16- bis 19-jährigen Männern sei dies häufiger beobachtet worden als in anderen Altersgruppen. Israel genehmigte gleichwohl die Impfung von 12- bis 15-Jährigen und will damit in der kommenden Woche beginnen, wie der israelische Koordinator für die Pandemiebekämpfung, Nachman Asch, dem Radiosender 103 FM sagte. Pfizer erklärte hingegen, dass dem Unternehmen die Befunde aus Israel bekannt seien. Bislang sei aber kein kausaler Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und Myokarditis festgestellt worden.
09.46 Uhr: Lonza baut Produktion für Impfstoff Moderna weiter aus
Der Schweizer Pharma-Auftragshersteller Lonza wird künftig noch mehr Wirkstoff für den Corona-Impfstoff des US-Biotechnologiekonzerns Moderna herstellen. Lonza wird in seinem Werk im niederländischen Geleen eine neue Produktionslinie für die aktive Substanz des Moderna-Vakzins bauen, teilten die beiden Unternehmen mit.
In der Anlage, die Ende 2021 den Betrieb aufnehmen soll, soll pro Jahr Wirkstoff für bis zu 300 Millionen Dosen hergestellt werden. Produziert werden soll in Geleen für Modernas noch in der Entwicklung steckende Impfstoffvariante, die mit 50 Mikrogramm nur halb so viel aktive Substanz enthält wie die derzeit zugelassene Covid-19-Impfung der Amerikaner.
08.45 Uhr: Spahn: Besser auf mögliche vierte Welle vorbereiten
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sich in diesem Sommer besser auf eine möglicherweise im Herbst drohende neue Corona-Welle vorbereiten als im vergangenen Jahr. Die Vorbereitungen der nötigen Schritte, um eine vierte Welle im Herbst zu vermeiden oder klein zu halten, sollten "deutlich früher beginnen", sagte Spahn im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF.
"Wir werden tatsächlich dieses Mal noch intensiver im Sommer darüber reden und uns darauf vorbereiten." Im vergangenen Jahr kam es nach den Sommerferien zu einem schnellen Anstieg der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland, ohne dass schnelle Gegenmaßnahmen erfolgten. Spahn sagte, er wolle sich frühzeitig mit dem Robert Koch-Institut austauschen.
08.39 Uhr: "Bundesnotbremse" vermiest Einzelhandel das Geschäft im April
Die Einführung der "Bundesnotbremse" hat im April zu einem unerwartet starken Umsatzrückgang im Einzelhandel geführt. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Einnahmen um 5,4 Prozent niedriger aus, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Preisbereinigt (real) gab es ein Minus von 5,5 Prozent. Ökonomen hatten hier lediglich mit einem Rückgang von 2,0 Prozent gerechnet, nachdem es im März noch ein Plus von 7,7 Prozent gegeben hatte.
"Ursächlich für den Rückgang dürfte die 'Bundesnotbremse' in der zweiten Aprilhälfte" gewesen sein, erklärten die Statistiker. Sie ist seit 23. April in Kraft und regelt erstmals bundeseinheitlich, dass in Städten und Landkreisen ab einem Inzidenzwert von 100 zahlreiche Kontaktbeschränkungen gelten. Als zweiten Grund für das Umsatzminus nannte das Bundesamt das Ostergeschäft, das dieses Jahr teilweise bereits in den März fiel.
- Zum Artikel: "Bundesnotbremse läuft wohl wie geplant Ende Juni aus"
08.04 Uhr: Melbourne verlängert Lockdown
Der Corona-Lockdown in der australischen Metropole Melbourne wird um eine Woche verlängert. Im Rest des Bundesstaates Victoria würden die Beschränkungen hingegen am Freitag gelockert, sagte der Premierminister der Region, James Merlino. In Melbourne dürften die Menschen weiterhin nur das Haus verlassen, um zur Arbeit zu gehen, einzukaufen, Sport zu treiben oder sich impfen zu lassen. Zudem ist es verboten, aus anderen Teilen Victorias in die Stadt zu fahren. Der gesamte Bundesstaat war am 28. Mai nach mehreren Dutzend Corona-Neuinfektionen zunächst für sieben Tage in einen strikten Lockdown gegangen.
07.54 Uhr: Betriebsärzte zufrieden mit Zahl der Impfdosen
Kurz vor dem Start der Impfkampagne in den Betrieben am 7. Juni haben sich die deutschen Betriebs- und Werksärzte zufrieden über die Zahl der Impfdosen geäußert. "Wir haben als Betriebsärzte ein Anfangskontingent von über 700.000 Dosen erhalten", sagte die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW), Anette Wahl-Wachendorf, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Das ist deutlich besser als erwartet und im Vergleich zum Start der Hausarztkampagne."
Bisher scheine es mit Logistik und Versorgung über die Apotheken im Großen und Ganzen gut zu laufen, fügte sie hinzu. Kritisch äußerte sie sich hingegen über die Vergütung der Impfungen. "20 Euro für eine aufsuchende Impfung sind nicht kostendeckend für den Aufwand des Impfprocederes. Da legen Ärzte faktisch drauf", erklärte Wahl-Wachendorf.
07.18 Uhr: Anreiz für den Pieks: Eigentumswohnung in Hongkong
Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong zählt zu den wenigen Gebieten weltweit, in denen genügend Corona-Impfdosen für alle Einwohner zur Verfügung stehen. Doch die 7,5 Millionen Hongkonger sind zurückhaltend bei den Impfungen. Zu den Gründen zählen Misstrauen gegenüber der Peking-treuen Regierung und die Tatsache, dass Hongkong praktisch Corona-frei ist.
Eine Impflotterie mit einem sagenhaften Hauptpreis soll die Hongkonger daher zum Ärmelhochkrempeln bewegen: Die Teilnehmer haben die Chance auf eine nagelneue Wohnung in der Wirtschaftsmetropole, deren Wohnungsmarkt zu den teuersten der Welt zählt. Das Ein-Zimmer-Apartment hat einen Wert von 10,8 Millionen Hongkong-Dollar (1,14 Millionen Euro).
06.45 Uhr: Entwicklungsminister Müller: Impfdosen für ärmere Länder
Entwicklungsminister Gerd Müller hat vor einem Spitzentreffen der Impfallianz Covax verstärkte Anstrengungen zur Finanzierung von Impfdosen für ärmere Ländern gefordert. "Corona besiegen wir nur mit einer weltweiten Impfkampagne. Das muss auch für die Ärmsten gelten", sagte der CSU-Politiker der Nachrichtenagenture DPA. Ziel müsse es sein, mindestens 30 Prozent der Menschen auch in Entwicklungsländern bis Anfang nächsten Jahres zu impfen.
Dazu müsse die globale Impfstoffplattform Covax bis Ende 2021 "endlich vollständig finanziert, Überkapazitäten von Impfstoffdosen in den reichen Ländern global gerecht verteilt und die Impfstoffproduktion in Entwicklungsländern aufgebaut werden", forderte Müller. Weiterhin fehlten 16 bis 18 Milliarden US-Dollar - etwa für die Verteilung der Impfstoffe, für Kühlketten, Tests und Medikamente zur Behandlung der Folgen einer Covid-19-Infektion.
05.43 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz auf 36,8 gestiegen
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist laut Robert Koch-Institut (RKI) den zweiten Tag in Folge gestiegen. Der Wert lag Angaben von Mittwochmorgen zufolge bei 36,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche (Vortag: 35,2; Vorwoche: 46,8). Über das offenbar gestoppte Absinken der Inzidenz hatte RKI-Chef Lothar Wieler am Dienstag gesagt, Modellierungen ließen einen leichten vorübergehenden Anstieg erwarten. Das RKI bringe dies mit Öffnungsschritten in Zusammenhang, die die Chancen des Virus erhöhten. Mit einem erneuten exponentiellen Wachstum der Fallzahlen werde bei vorsichtigen Öffnungen allerdings zunächst nicht gerechnet, so Wieler.
Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 4.917 Corona-Neuinfektionen, wie aus RKI-Angaben hervorgeht. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert kurz nach dem verlängerten Pfingst-Wochenende bei 2.626 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 179 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 270 Tote gewesen.
05.01 Uhr: Alaska impft auch Besucher aus dem Ausland
Alaska impft seit Dienstag nach Behördenangaben alle Bewohner im Alter von mindestens zwölf Jahren, sowie Besucher aus anderen US-Staaten und dem Ausland gegen das Coronavirus. Der Staat begann mit den Impfungen an Flughäfen in Anchorage, Fairbanks und Juneau. Der Schritt war vor der Sommerreisesaison erwartet worden. Die Gesundheitsbehörde von Alaska teilte mit, der internationale Flughafen in Anchorage solle alle der drei Impfstoffe gegen das Coronavirus anbieten, die für die Notfallverwendung in den USA zugelassen sind. Das sind der Impfstoff von Moderna, der von BioNTech und Pfizer und der von Johnson & Johnson.
04.20 Uhr: Umfrage: Viele Deutsche wollen weiter Maske tragen
Einer Umfrage zufolge wollen 44,7 Prozent der Deutschen auch nach dem Ende der Corona-Pandemie weiterhin Maske tragen - zum Beispiel während einer Grippewelle. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, aus der die Zeitung "Augsburger Allgemeine" berichtet. 41,9 Prozent der Befragten wollen demnach auf das Stück Stoff vor Mund und Nase dauerhaft verzichten, der Rest ist unentschieden.
- Zum Artikel: "Corona: Mit Klebemasken zurück zum Vereinssport?"
03.54 Uhr: Schwesig fordert neue bundesweite Obergrenze für Risikogebiete
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich wegen des geplanten Auslaufens der Bundesnotbremse für eine neue bundesweite Corona-Obergrenze ausgesprochen. "Wenn diese Bundesnotbremse ausläuft, ist es erforderlich, dass Bund und Länder sich auf eine Obergrenze für Risikogebiete einigen", sagte Schwesig den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Es könne immer wieder passieren, dass es lokale Ausbrüche gebe. Gerade auch mit Blick auf Virusmutanten sei es wichtig, dann zu reagieren. "Dann ist es wichtig, dass es eine klare Regel gibt", sagte Schwesig.
03.54 Uhr: Arbeitgeber fordern Ende der Homeoffice-Pflicht Ende Juni
Die Arbeitgeberverbände fordern das Ende der Homeoffice-Pflicht in den Unternehmen spätestens Ende Juni. "Wir Arbeitgeber haben immer klar gesagt, dass wir Testen und Homeoffice im Interesse von Beschäftigten und im Eigeninteresse der Unternehmen aktiv unterstützen", sagt Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), der Zeitung "Rheinische Post". "Wir haben uns nur gegen eine bürokratische gesetzliche Überregulierung gewehrt. Diese Bürokratie soll Ende Juni auslaufen - das bedeutet nicht das Ende von Homeoffice oder Testen."
- Zum Artikel: "Homeoffice nach Corona? Beschäftigte wollen zurück ins Büro"
02.15 Uhr: London finanziert Nachhilfestunden und Lehrerkurse
Mit Milliardenausgaben will die britische Regierung Schulen, Schülern und Lehrkräften helfen, die Folgen der Corona-Pandemie zu meistern. Das Bildungsministerium in London kündigte am Mittwoch an, 100 Millionen Nachhilfestunden ebenso zu finanzieren wie Ausbildungskurse für 500.000 Lehrerinnen und Lehrer. "Junge Leute haben im vergangenen Jahr so viel geopfert, und während wir uns von der Pandemie erholen, müssen wir sicherstellen, dass kein Kind zurückgelassen wird", sagte Premierminister Boris Johnson. Die Kosten dafür betragen 1,4 Milliarden Pfund (1,62 Mrd Euro).
Johnson sagte, mit den Maßnahmen sollte Eltern das Vertrauen gegeben werden, dass jedes Kind unterstützt werde. Die Regierungsmittel sollen auch helfen, dass einige Schüler ihr Abschlussjahr wiederholen können. Erst am Dienstag hatte die "Times" berichtet, Schultage sollten um rund eine halbe Stunde verlängert werden, um durch die Pandemie entstandene Rückstände aufzuholen und Wissenslücken zu schließen.
Dienstag, 1. Juni 2021
23.15 Uhr: Zoom mit fast drei Mal mehr Umsatz
Der Videokonferenzdienst Zoom profitiert weiterhin massiv vom Wandel der Arbeitswelt in der Corona-Pandemie. Im vergangenen Vierteljahr stieg der Umsatz um 191 Prozent auf 956,2 Millionen Dollar. Der Gewinn sprang von 27 Millionen Dollar ein Jahr zuvor auf 227,4 Millionen Dollar hoch, wie Zoom nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die Firma übertrag mit den Zahlen für das Ende April abgeschlossene ersten Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um drei Prozent zu.
22.23 Uhr: Bolsonaro hält an Cope Américano fest
Trotz der Kritik an der Verlegung der Copa América in den Corona-Brennpunkt Brasilien hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro die Austragung des Fußball-Turniers zugesichert. "Soweit es von mir abhängt, von allen Ministern, einschließlich des Gesundheitsministers, steht es bereits fest, es wird sie (die Copa América in Brasilien) geben", sagte Bolsonaro zu Anhängern, wie das Nachrichtenportal "G1" berichtete.
Der kontinentale Fußballverband Conmebol hatte am Montag nach dem Aus von Kolumbien und Argentinien als Ausrichter zwei Wochen vor dem Turnierstart Brasilien als neuen Gastgeber bekanntgegeben. Die Conmebol bedankte sich dabei bei Bolsonaro, "die Türen dieses Landes (...) zu öffnen".
Einige Stunden später sagte Brasiliens Stabschef Luiz Eduardo Ramos dagegen, dass das Land noch keine formelle Vereinbarung zur Ausrichtung des Turniers unterzeichnet habe. Die Copa América soll vom 13. Juni bis 10. Juli ausgetragen werden. Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begann, ist besonders stark von der Pandemie betroffen: Bislang haben sich im größten Land Lateinamerikas mehr als 16,5 Millionen Menschen nachweislich infiziert, über 460.000 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Rechtspopulist Bolsonaro, der das Coronavirus verharmlost, hatte die Aussetzung der nationalen Wettbewerbe wegen der Pandemie im vergangenen Jahr als "Hysterie" bezeichnet und sich für eine zügige Rückkehr des Fußballs eingesetzt.
22.11 Uhr: Kolumbien hält Grenzen geschlossen
Kolumbien hat die Schließung der Grenze mit dem Nachbarland Venezuela entgegen vorheriger Ankündigung bis zum 1. September verlängert. Dies berichtete die kolumbianische Zeitung "El Tiempo" unter Berufung auf ein Dekret des Außenministeriums. Es war erwartet worden, dass Kolumbien die 2.200 Kilometer lange Grenze mit Venezuela am 1. Juni nach einem Jahr und drei Monaten wieder öffnet.
Das Außenministerium des südamerikanischen Landes hatte vor rund zwei Wochen trotz Corona-Pandemie die Öffnung der Grenzen mit vier seiner fünf Nachbarstaaten - Panama, Peru, Ecuador und Brasilien - aus wirtschaftlichen Gründen angekündigt, nur nicht mit Venezuela.
Nach Bekanntwerden der ersten beiden Coronavirus-Fälle in Venezuela hatte Kolumbien die Grenzen zum Nachbarland im März vergangenen Jahres geschlossen. Tausende Venezolaner überqueren jeden Tag die durchlässige Grenze, um in Kolumbien etwa Medikamente und Lebensmittel zu kaufen. Angesichts der wirtschaftlichen und politischen Krise verließen mindestens fünf Millionen Menschen ihre Heimat.
Die Zahl übersteige nun die der Flüchtlinge, die während des jahrzehntelangen Krieges aus Syrien geflohen sind, und es gebe keine Anzeichen eines Stopps, warnte die internationale Hilfsorganisation World Vision am Dienstag. Allein in Kolumbien leben derzeit 1,8 Millionen Venezolaner. Zehntausende trieb die Corona-Pandemie zurück in den Krisenstaat.
21.56 Uhr: Pilotveranstaltung mit 15.000 Zuschauern zugelassen
Das "About you Pangea"-Festival in Ribnitz-Damgarten bei Rostock darf mit bis zu 15.000 Besuchern im August stattfinden - also Corona-Pilotprojekt. Nach Angaben der Veranstalter ist es die erste Großveranstaltung deutschlandweit, die eine offizielle Genehmigung erhalten habe. Andere Festivals waren für 2021 abgesagt worden, am Dienstag etwa das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken.
"About you Pangea" vom 19. bis 22. August wird empirisch begleitet - vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) und dem Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern. Es soll untersucht werden, wie auch zu Pandemiezeiten Großveranstaltungen möglich sein können, mit einem umfangreichem Hygiene- und Sicherheitskonzept. Es gilt eine Testpflicht für nicht komplett Geimpfte. Maskenpflicht besteht nur am Einlass, in Test-Stationen und in geschlossenen Räumen. Getanzt werden darf auch ohne Abstand.
21.07 Uhr: Auch in Berlin Testzentren geschlossen
Nach einer Überprüfung mehrerer Corona-Teststellen in Neukölln sind laut Berliner Gesundheitsverwaltung zwei der Einrichtungen geschlossen worden. Hintergrund für den Schritt seien unsachgemäße Testungen gewesen, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit auf Anfrage. Die Kontrollen seien gemeinsam mit dem Bezirk, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, der Polizei und dem Zoll durchgeführt worden. Vorausgegangen seien Hinweise auf Ungereimtheiten beim Testablauf. Wie die Zeitungen "B.Z." und "Bild" berichten, befanden sich die geschlossenen Teststellen in einer Bar und in einer Fahrschule.
20.50 Uhr: Diskussion über längere Schultage
Eine Verlängerung der Schultage nach der Pandemie, wie in Großbritannien geplant, sehen Lehrervertreter und Bundesbildungsministerium in Deutschland eher nicht. "Jetzt ist vor allem wichtig, dass wir zum Normalbetrieb zurückkehren. Das allein ist schon eine Kraftanstrengung, auch weil der Infektionsschutz weiter beachtet werden muss", sagte Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) der Deutschen Presse-Agentur.
Sie verwies auf das Aufholprogramm mit Nachhilfeangeboten, das Bund und Länder gerade auf den Weg bringen. "Dieses Aufholprogramm wird für viele Schülerinnen und Schüler zusätzliche Lernzeit bedeuten. Ob darüber hinaus eine Verlängerung der Unterrichtszeit um eine halbe Stunde sinnvoll und in Deutschland vor dem Hintergrund des Lehrkräftemangels kurzfristig umsetzbar wäre, müsste genau abgewogen werden."
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, äußerte sich ebenfalls skeptisch. Die Situation sei mit der in Großbritannien nicht ganz vergleichbar, sagte er der dpa. Dort gebe es die Ganztagsschule, an die einfach eine halbe Stunde herangehängt werde. In Deutschland gebe es überwiegend Halbtagsschulen. "Wir brauchen für zusätzliche Angebote auch zusätzliche Lehrkräfte, die wir aufgrund des massiven Lehrermangels derzeit nicht haben."
In Großbritannien ist eine Verlängerung der Schultage um rund eine halbe Stunde Teil eines Maßnahmenplans aus Regierungskreisen, aus dem die "Times" zitierte. Ziel soll es sein, die durch die Pandemie entstandenen Rückstände aufzuholen und Wissenslücken zu schließen.
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20.04 Uhr: Virtueller Gipfel für mehr Impfstoff für ärmeren Ländern
Auf Einladung Japans findet morgen (02.06.) ein virtueller Gipfel zur Beschaffung von Corona-Impfstoffen für arme Länder statt. Ziel der Konferenz ist es, zwei Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) an zusätzlichen Mitteln von Gebern aus dem staatlichen und privaten Sektor für die sogenannte Covax-Initiative einzutreiben. Diese sollen zu bereits eingesammelten 6,3 Milliarden Dollar hinzukommen.
Ziel der Covax-Initiative ist es, bis zum Ende des Jahres genügend Impfdosen zu verteilen, damit 27 Prozent der Bevölkerung in den 92 ärmsten Ländern der Welt geimpft werden können. An dem Gipfel werden Vertreter von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft teilnehmen.
19.46 Uhr: Kekule erwartet vierte Welle im Herbst
Der Virologe Alexander Kekule rechnet dem MDR zufolge fest mit einer weiteren Corona-Welle im Herbst. Der Mediziner von der Uni-Klinik Halle sagte dem Sender, bis dahin gebe es noch einige Baustellen zu bearbeiten: "Das Allerwichtigste ist, dass wir diejenigen erreichen, die ein hohes Ansteckungsrisiko haben und sich möglicherweise nicht immer ganz vernünftig verhalten." Zudem müssten Infektionen am Arbeitsplatz unter Kontrolle gebracht werden. "Dann müssen wir uns Gedanken machen über die Einschleppung aus dem Ausland." Kekule geht davon aus, dass die Corona-Infektionszahlen in den kommenden Wochen stagnieren.
19.21 Uhr: Biontech/Pfizer baut Produktion aus
Biontech/Pfizer kann in seinem Werk im belgischen Puurs die Produktion von Corona-Impfstoff weiter hochfahren. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA empfahl, dort weitere Herstellungs- und Abfüllungskapazitäten zu genehmigen. Dies werde "erhebliche und sofortige Auswirkungen auf die Versorgung" mit dem Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und deren US-Partner Pfizer in der EU haben, erklärte die EMA.
Eine Prüfung habe ergeben, dass die Fabrik in Puurs durchgängig Impfstoffe hoher Qualität produzieren könne. Dies ermögliche es Biontech/Pfizer, die Mengen der dort hergestellten Impfstoffe zu steigern. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides begrüßte dies auf Twitter: "Das ist ein sehr willkommener Schritt hin zur Erhöhung unserer Produktionskapazität in der Europäischen Union und zur schnelleren Lieferung von Impfstoffen in alle Welt".
18.58 Uhr: Auch zwei mögliche Betrugsfälle in Hessen
In Hessen sind nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) zwei mögliche Betrugsfälle in Corona-Testzentren registriert worden. In einem Fall wurde demnach ein Testtermin gebucht und im Voraus bezahlt, zum besagten Termin soll das Testzentrum aber geschlossen gewesen sein.
In dem anderen Fall handelt es sich um einen möglichen Betrug in Gießen, der am Montag bekannt geworden war. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wird gegen zwei Angehörige einer Teststelle ermittelt. Den beiden Männern wird demnach vorgeworfen, gefälschte PCR-Testergebnisse übersandt und pro Test zu Unrecht 79,90 Euro eingenommen zu haben.
Darüber hinaus seien dem LKA keine ähnlich gelagerten Fälle übermittelt worden, auch keine betreffend der Hygienesituation, teilte die Ermittlungsbehörde mit. Das Frankfurter Gesundheitsamt bestätigte derweil, dass die Behörde die Beauftragung der Stadt für zwei Testzentren wegen "relevanter Mängel bei der Testdurchführung" widerrufen musste.
18.24 Uhr: Zweiter Verdachtsfall von Betrug in Testzentren
In bayerischen Corona-Testzentren gibt es wohl mindestens zwei Verdachtsfälle von Betrug. Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) bei der General-Staatsanwaltschaft Nürnberg ermittelt nun in einem weiteren Fall, bestätigte ein Sprecher der Behörde im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Diese spezialisierte Staatsanwaltschaft ist für Straftaten zuständig, die von Angehörigen staatlich anerkannter Heilberufe begangen werden – also etwa Ärzte, Pfleger oder Apotheker. Wo genau der zweite Verdachtsfall aufgetaucht ist, wollte der ZKG-Sprecher mit Verweis auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht preisgeben. Der bereits bekannte Fall im oberbayerischen Miesbach ist dagegen bisher nicht Gegenstand der Ermittlungen bei der ZKG, so der Sprecher.
- Zum Artikel: Behörden schließen Corona-Teststelle in Miesbach
18.01 Uhr: England meldet null Corona-Tote
Erstmals seit mehr als 14 Monaten ist im Vereinigten Königreich niemand an oder mit Covid-19 gestorben. Es habe am Montag keinen Menschen gegeben, der innerhalb von 28 Tagen nach einem positiven Corona-Test gestorben sei, teilten die Behörden mit. Zuletzt war dies im März 2020 der Fall. Beobachter wiesen aber darauf hin, dass Berichte über Todesfälle an Wochenenden und zu Wochenbeginn oft niedriger seien, da dann weniger Mitarbeiter für Statistiken bereit stehen. Der Montag war als sogenannter Bank Holiday arbeitsfrei, an dem Tag meldeten die Behörden einen Toten.
17.48 Uhr: EU will Corona-Schulden von 100 Milliarden Euro aufnehmen
Die EU-Kommission will in diesem Jahr bereits mehr als hundert Milliarden Euro an Schulden aufnehmen, um erste Zahlungen aus dem Corona-Hilfsfonds zu ermöglichen. Die Behörde plant nach eigenen Angaben, 2021 langfristige Anleihen im Wert von 80 Milliarden Euro auszugeben. Dies solle durch kurzzeitig laufende Anleihen im Wert von mehreren zehn Milliarden Euro ergänzt werden, "um die verbleibenden Finanzierungserfordernisse abzudecken".
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten den 750 Milliarden Euro schweren Hilfsfonds gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie im Juli vergangenen Jahres vereinbart. Am Montag erhielt die Kommission das grüne Licht aller Mitgliedstaaten, um zur Finanzierung gemeinsame Schulden in beispielloser Höhe aufzunehmen. Erste Anleihen will Brüssel noch im Juni ausgeben, die ersten Auszahlungen könnten im Juli erfolgen.
Die Auszahlung der EU-Gelder an die Mitgliedstaaten ist an strikte Kriterien und auch Reformvorgaben geknüpft. Mindestens 37 Prozent des Geldes muss in Klimaschutzmaßnahmen investiert werden, 20 Prozent in die Digitalisierung. Jedes Land muss bei der Kommission einen Ausgabenplan einreichen, der von Brüssel geprüft wird.
Zurückgezahlt werden sollen die Corona-Schulden der EU bis zum Jahr 2058. Da knapp die Hälfte der Hilfen an die Mitgliedstaaten als Darlehen vergeben wird, müssen diesen Teil die Empfängerländer tilgen. Mehr als die Hälfte sind aber Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen.
17.22 Uhr: Gericht lehnt Entschädigung ab
Ein Brandenburger Gastronom und Hotelbetreiber hat keinen Anspruch auf eine Entschädigung wegen der coronabedingten Schließung seines Betriebs. Das Oberlandesgericht in Brandenburg an der Havel wies die Berufung des Klägers zurück. Er könne sich nicht auf eine Entschädigung nach Paragraf 56 des Infektionsschutzgesetzes beziehen, hieß es zur Begründung.
Nach dem Paragrafen steht demjenigen, der sich isolieren musste und deshalb seinen Beruf nicht ausüben konnte, eine Entschädigung zu. Dies war jedoch beim Kläger nicht der Fall. Außerdem seien die Regelungen im Infektionsschutzgesetz rechtmäßig - Konstellationen, wie sie vom Kläger vorgetragen wurden, seien nicht übersehen worden, erklärte das Gericht. Die Entscheidung gilt nach dessen Angaben für alle Gaststätten- und Hotelbetreiber in Brandenburg.
Zuvor hatte bereits das Landgericht Potsdam die Klage des Gastronomen auf Entschädigung abgewiesen. Der Betreiber des Hotels und Restaurants hatte dort das Land Brandenburg auf Zahlung einer Entschädigung in Höhe von rund 27.000 Euro für seinen Einnahmeausfall im Zeitraum vom 22. März bis zum 7. April 2020 verklagt. Das Oberlandesgericht ließ die Revision zum Bundesgerichtshof zu. Diese will der Gastronom auch nutzen.
17.01 Uhr: WHO erteilt Impfstoff von Sinovac Notfallzulassung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erteilt dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac eine Notfallzulassung. Diese gilt ab einem Alter von 18 Jahren und sieht zwei Impfdosen im Abstand von zwei bis vier Wochen vor. Es ist der zweite in China hergestellte Impfstoff, der diese Zulassung erhält. Damit können diese Mittel vom internationalen Impfprogramm Covax verwendet werden, das ärmere Staaten mit Coran-Vakzinen versorgt.
- Zum Artikel: "Corona-Impfstoffe: Das sind die nächsten Kandidaten"
16.44 Uhr: Keine Quarantäne für Fußballer
Die Bundesregierung plant mit Blick auf die Europameisterschaft nun doch eine Regelung, die eine Einreise von Profi-Fußballern nach Aufenthalten im Virusvariantengebiet Großbritannien ohne Quarantäne ermöglicht. "Derzeit wird innerhalb der Bundesregierung an einer Anpassung der Einreisebestimmungen gearbeitet", sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter.
Innenminister Horst Seehofer (CSU) sagte: "Die Fußball-Europameisterschaft ist ein sportliches Großereignis, auf das die ganze Welt schaut und für dessen Gelingen Deutschland seinen Teil leisten wird". Die Bundesregierung werde die Fußball-EM für die Teams so organisieren, "dass wir dem Infektionsschutz gerecht werden".
Konkret geht es für die deutsche Nationalelf vor allem um Ilkay Gündogan von Manchester City sowie um Antonio Rüdiger, Kai Havertz und Timo Werner, die beim FC Chelsea unter Vertrag sind. Die vier Profis, die am Samstag im Champions-League-Finale spielten, sollen am Donnerstag zur Nationalmannschaft stoßen, die derzeit in Seefeld im Trainingslager ist. Ihnen droht allerdings bei der Einreise nach Deutschland nach der jetzigen Regelung eine 14-tägige Quarantäne, da sie sich zuletzt in Großbritannien aufgehalten haben, das von deutscher Seite als Virusvariantengebiet eingestuft wird.
Betroffen wären aber auch Mannschaften, die nach einem EM-Spiel in Großbritannien am 2. Juli am Viertelfinale am Austragungsort München teilnehmen. Einer der Teilnehmer des K.o.-Spiels in der Allianz Arena hätte zuvor sein Achtelfinale in London ausgetragen. Zudem ist auch Glasgow Spielort der EM.
- Zum Artikel: Keine Quarantäne für Fußballer - Seehofer plant Ausnahme für EM
16.41 Uhr: Schottland verschiebt Corona-Lockerungen
Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus hat Schottland für weite Teile des Landes geplante Lockerungen vorerst aufgeschoben. "Es ist wichtig zu betonen, dass dies eine Pause ist, kein Schritt zurück", sagte Regierungschefin Nicola Sturgeon in Edinburgh. Für weitere Lockerungen müssten noch mehr Menschen einen vollständigen Impfschutz erhalten. Die wohl sehr ansteckende Delta-Variante (B.1.617.2), die zuerst in Indien entdeckt worden war, mache mittlerweile rund die Hälfte der Fälle in Schottland aus.
Während einige Städte wie Glasgow und vor allem dünn besiedelte Regionen oder Inseln sich zum Wochenende weiterhin auf Lockerungen freuen können, verbleiben andere Teile des Landes, darunter die Hauptstadt Edinburgh, in Stufe Zwei des Maßnahmen-Systems: In dieser können sich sechs Menschen aus drei Haushalten in Innenräumen oder der Gastronomie treffen, draußen sind Treffen von acht Personen aus bis zu acht Haushalten erlaubt. Wie auch Wales und Nordirland entscheidet Schottland unabhängig von London über seine Corona-Maßnahmen. Premierminister Boris Johnson kann nur über England verfügen.
16.24 Uhr: Indien plant 10 Millionen Impfungen pro Tag
Indien will die Zahl der Impfungen im Juli und August auf zehn Millionen pro Tag mehr als verdreifachen. Das stellt die Regierung in Aussicht, die wegen des schleppenden Starts der Impfkampagne im dem von Corona stark betroffenen Land in die Kritik geraten war. Am Montag wurden nach offiziellen Statistiken fast 2,8 Millionen Impfdosen verabreicht. Laut der Regierung sind von den 1,3 Milliarden Indern inzwischen knapp 45 Millionen vollständig immunisiert. Fast 332.000 Menschen starben im Zusammenhang mit Corona, über 28 Millionen Infektionen wurden bisher registriert.
16.18 Uhr: Erste Länder führen EU-Covid-Zertifikat ein
Die Technik für das EU-weite Covid-Zertifikat ist online gegangen, nun können die Nachweise theoretisch eingesetzt werden. Sieben EU-Länder, darunter Deutschland, haben sich bereits an das sogenannte EU-Gateway angeschlossen, wie die EU-Kommission mitteilte. In der Bundesrepublik hätten jedoch noch nicht alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ein Zertifikat zu bekommen, es werde nach und nach in verschiedenen Regionen eingeführt. Derzeit laufen Feldtests.
Die Einführung des freiwilligen Nachweises namens "CovPass" neben dem gelben Impfheft ist in Deutschland im laufenden zweiten Quartal geplant, also bis Ende Juni, vor dem Beginn der Hauptreisezeit. Die Ergebnisse des Feldtests sollen noch vor dem bundesweiten Regelstart zur Weiterentwicklung der Anwendung genutzt werden, hieß es Ende vergangener Woche.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte: "Europa ist hier führend und kann weltweit Maßstäbe setzen". In Dänemark und Kroatien etwa läuft die Ausgabe der Zertifikate bereits vollständig, wie ein Sprecher der EU-Kommission sagte. Auch in Bulgarien, Griechenland und Polen sei es möglich, bereits an die Nachweise zu gelangen. Weitere Länder sollen in den kommenden Tagen und Wochen hinzukommen. Als offizieller Start wird der 1. Juli genannt, den EU-Ländern wird aber eine Übergangsfrist von sechs Wochen eingeräumt.
Mit den Zertifikaten sollen Impfungen, frische Tests und überstandene Infektionen in ganz Europa problemlos nachgewiesen werden können. So soll es einfacher sein, sicher zu reisen und in anderen Ländern Restaurants oder Kulturveranstaltungen zu besuchen.
- Zum Artikel: EU startet Plattform für digitales Impfzertifikat
15.22 Uhr: Fachkräftemangel verschärft sich
Trotz des Lockdowns mit Geschäftseinschränkungen für viele Unternehmen hat der Fachkräftemangel in Deutschland im Frühjahr weiter zugenommen. Im April sahen sich laut KfW-ifo-Fachkräftebarometer 23,7 Prozent aller Firmen durch Fachkräftemangel beeinträchtigt. Der Fachkräftemangel erreichte somit zwar noch nicht den Stand vor der Corona-Pandemie, der Trend zeigte aber steil nach oben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verdoppelte sich der Fachkräftemangel, allerdings galten im April 2020 auch noch deutlich strengere Corona-Maßnahmen.
"Ohne Gegensteuern kann sich der Fachkräftemangel von einer gravierenden Herausforderung zu einem regelrechten Wachstumshemmnis auswachsen", warnte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.
15.05 Uhr: Ende der Massenschnelltests gefordert
Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) hat ein Zurückfahren der Corona-Massenschnelltests gefordert. "Wir müssen uns jede Woche neu fragen, ob wir unsere Ressourcen zur Bekämpfung der Pandemie tatsächlich richtig einsetzen", sagte Badenschier, der selbst Arzt ist. "Das massenhafte Schnelltesten von Menschen ohne Symptome macht bei niedrigen Infektions- und steigenden Impfzahlen immer weniger Sinn."
Deshalb sollten die Bürgerschnelltests mit dem zunehmenden Impffortschritt aus seiner Sicht als erstes abgeschafft werden. Sie stellten einen viel größeren Eingriff in die Persönlichkeitsrechte dar als etwa die Maskenpflicht, die ein effektives Mittel sei. "Die Tests sind ungenau, teuer und laden, wie es jetzt den Anschein hat, zu Betrügereien ein." Außerdem vermittelten sie eine gefährliche Scheinsicherheit.
14.45 Uhr: Eltern warten bei Einschulung länger
Bayerische Eltern warten in der Corona-Pandemie länger mit der Einschulung ihrer Kinder. So blieben im Vergleich zum Vorjahr 21 Prozent mehr Kinder ein Jahr länger im Kindergarten, wie eine Anfrage der SPD-Bildungspolitikerin Simone Strohmayr ergab. Das stelle Kitas mitunter vor personelle und räumliche Herausforderungen.
Gefragt wurde nach sogenannten "Kann-" oder "Korridorkindern", die im Juli, August und September sechs Jahre alt werden. Hier können die Eltern selbst entscheiden, ob ihre Kinder eingeschult werden oder noch ein Jahr im Kindergarten bleiben. Im Schuljahr 2019/2020, also vor der Corona-Pandemie, gab es der Antwort zufolge in Bayern insgesamt 30.493 "Korridorkinder", davon blieben 42,3 Prozent ein Jahr länger in der Kita. Zum Schuljahr 2020/21 waren es bereits 51,4 Prozent, was einen Anstieg von mehr als 21 Prozent bedeutet.
Die SPD-Abgeordnete appellierte an den Freistaat, die Verantwortlichen in den Kommunen mit dem Platzproblem nicht im Stich zu lassen. Als Lösung sehe sie die sogenannte "Flexible Grundschule", also die Möglichkeit, die Klassen eins und zwei in einem, zwei oder drei Jahren zu absolvieren.
13.52 Uhr: Studie - Digitalisierung führt zu Kluft zwischen Schulen
Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung in den Schulen zwar beschleunigt, doch es gibt weiter deutliche Lücken bei der technischen Ausstattung. Wie aus einer repräsentativen Studie der Universität Göttingen hervorgeht, stellt beispielsweise jede zweite Schule kein Wlan für Schüler bereit. Zudem habe sich eine deutliche Kluft zwischen Schulen in Sachen digitaler Kompetenz gebildet, erklärte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Ergebnisse der Umfrage präsentierte.
"Das Lernen mit digitalen Medien und Tools wird an deutschen Schulen extrem ungleich umgesetzt", hieß es. Diese digitale Kluft gefährde Kompetenzentwicklung und gleichberechtigte Teilhabe. Für die Studie waren Anfang 2021 mehr als 2.000 Lehrerinnen und Lehrer befragt worden. Demnach sind etwa ein Drittel der Schulen Nachzügler in Sachen Digitalisierung, zwölf Prozent sind "Vorreiter".
"Die Unterschiede sind gravierend", sagte Studienleiter Frank Mußmann von der Universität Göttingen. So können laut der Erhebung beispielsweise nur ein Drittel der Jugendlichen an Nachzügler-Schulen prüfen, ob sie ich auf Informationen im Internet verlassen können. An den Vorreiter-Schulen sind es dagegen 62 Prozent. Auch die digitale Infrastruktur oder die Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte seien deutlich schlechter.
13.41 Uhr: Polen beginnt am 7. Juni mit Impfungen von Kindern ab 12
Polen wird am 7. Juni mit Covid-Impfungen für Kinder im Alter zwischen 12 und 15 Jahren beginnen. Zunächst werde dies in Impfzentren und Arztpraxen gemacht, sagte der Impfbeauftragte der Regierung, Michal Dworczyk, in Warschau. Nach dem Ende der Sommerferien soll dann im September eine Impfkampagne in den Schulen beginnen.
Alle Bürger ab 16 Jahren können sich bereits jetzt für eine Impfung registrieren, die zunächst geltende Priorisierung wurde aufgehoben. Nach Regierungsangaben wurden in Polen bislang mehr als 20 Millionen Impfdosen verabreicht. Gut 7 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. Polen hat knapp 38 Millionen Einwohner.
13.32 Uhr: Rheinland-Pfalz und Saarland heben Testpflicht im Freien weitgehend auf
Rheinland-Pfalz und das Saarland haben eine weitgehende Aufhebung der Corona-Testpflicht für Aktivitäten im Freien angekündigt. Bei Außenaktivitäten entfalle die Testpflicht in Rheinland-Pfalz grundsätzlich bereits ab Mittwoch, teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mit. Das gelte auch für den Restaurantbesuch. Im Saarland soll die Testpflicht im Freien ab dem 11. Juni wegfallen.
In Rheinland-Pfalz dürfen ab Mittwoch bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner auch die Innenbereiche der Gastronomie öffnen. Speisen und Getränke dürfen dann auch wieder an der Theke abgeholt werden. Darüber hinaus dürfen Freizeiteinrichtungen wie Minigolfanlagen oder Freibäder wieder öffnen. Für Freibäder und Badeseen gilt allerdings eine Kapazitätsbeschränkung auf 50 Prozent.
Im Saarland entfällt die Testpflicht in der Außengastronomie sowie bei privaten Treffen im Außenbereich ab dem 11. Juni, wie Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) ankündigte. Die Landesregierung will in der kommenden Woche ein Konzept vorstellen, mit dem weitere Stufen für Sport-, Kultur- und private Veranstaltungen geregelt werden sollen. Ab Freitag soll bereits die Testpflicht für den Einzelhandel wegfallen.
13.20 Uhr: Robert-Koch-Institut legt Konzept für stufenweise Öffnungen vor
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat ein Konzept für eine stufenweise Rücknahme von Corona-Maßnahmen bis zum Sommerende vorgelegt. Es ordnet gesellschaftliche Bereiche und Aktivitäten nach ihrer Relevanz für die Virusübertragung sowie nach ihrer sozialen und wirtschaftlichen Relevanz. Parallel dazu berücksichtigt das Modell vier Corona-Intensitätsstufen, wobei die erste Stufe ein Basisszenario mit Grundregeln wie Abstandhalten oder Lüften ist.
Die darüberliegenden drei Intensitätsstufen des Konzepts werden unter anderem durch die Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz, die Auslastung von Krankenhäusern und Gesundheitsämtern sowie die Quote der Klinikeinweisungen bei den besonders stark durch Corona gefährdeten Über-60-Jährigen definiert. Die Gewichtung einzelner Faktoren verändert sich je nachdem, ob das Infektionsgeschehen zu- oder abnimmt. Auch der Anteil der Geimpften spielt hinein.
Aus der Kombination von Bereichen sowie Intensitätsstufen leiten die RKI-Experten ihre Empfehlungen für Maßnahmen ab. Aktivitäten mit überschaubaren Übertragungsrisiko wie Einzelhandel, Theater und Treffen im Freien sollten demnach auch bei mittlerem Infektionsgeschehen mit Schutzkonzepten erlaubt bleiben. Am anderen Ende des Spektrums finden sich Aktivitäten, die für eine Virusverbreitung besonders entscheidend sind. Dazu zählen Treffen in Innenräumen, die Abläufe in Pflege- und Altenheimen sowie Bars und Clubs.
- Zum Artikel: "Robert Koch-Institut stuft Gefahrenlage für Deutschland herunter"
13.09 Uhr: Restaurants in Berlin und Hamburg dürfen auch drinnen wieder öffnen
Wegen stark gesunkener Corona-Zahlen lockert das Land Berlin eine Reihe von Corona-Regeln früher als geplant. So dürfen Restaurants in der Hauptstadt voraussichtlich von Freitag an wieder ihre Innenräume für Gäste öffnen. Das kündigte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) nach einer Senatssitzung an. Dabei gelte eine Testpflicht. In der Außengastronomie und im Einzelhandel soll die Testpflicht hingegen entfallen.
"Das sind große Schritte, die wir hier gehen", sagte Pop: "Wir hoffen, dass die Vorsicht weiter bleibt." Der Senat beschloss zudem, Veranstaltungen im Freien mit bis zu 500 Teilnehmern wieder zuzulassen. In Innenräumen sollen es maximal 100 Menschen sein, bei technischer Belüftung der Räume auch 500.
Auch Hamburg lockert weitere Corona-Auflagen. Angesichts sinkender Infektionszahlen darf in der Hansestadt vom Wochenende an die Innengastronomie wieder öffnen. Im beliebten Schanzenviertel und Teilen von St. Pauli wird aber zugleich ein Alkoholverbot eingeführt. Das kündigte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an. Im Schanzenviertel hatten sich am vergangenen Wochenende Tausende Menschen versammelt, viele waren alkoholisiert und aggressiv und bewarfen Polizisten mit Flaschen.
13.03 Uhr: EU startet vor Reisesaison Plattform für digitales Impfzertifikat
Die EU-Kommission hat ihre elektronische Plattform für die Überprüfung von Impfzertifikaten gestartet, die im Sommer das Reisen erleichtern sollen. Wie ein Sprecher sagte, sind die technischen Vorbereitungen für die EU-weite Ausgabe der digital lesbaren Bescheinigungen damit abgeschlossen. Sieben Länder hätten bereits mit der Ausstellung begonnen, darunter Deutschland.
"Dies ist ein großer Erfolg weit vor der vorgesehenen Zeit, der uns zuversichtlich stimmt, dass das System bis zum 1. Juli vollständig in Betrieb sein wird", sagte der Kommissionssprecher. Ihm zufolge geben seit Dienstag auch schon Bulgarien, Tschechien, Dänemark, Griechenland, Kroatien und Polen Zertifikate aus. Andere Länder wollen dies laut Kommission erst tun, "wenn alle Funktionen landesweit zur Verfügung stehen".
In Deutschland laufen seit der vergangenen Woche Feldtests mit dem digitalen Impfpass in einigen Impfzentren. Dabei wird getestet, ob Bürgerinnen und Bürger nach einer Impfung den Nachweis mit einer App einscannen können. Dieser kann dann bei Reisen kontrolliert werden.
12.46 Uhr: Festival in Wacken erneut abgesagt
Das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken ist erneut abgesagt. Die für Ende Juli geplante Veranstaltung könne aufgrund der andauernden Corona-Pandemie nicht wie geplant stattfinden, teilten die Veranstalter mit: "Wir haben schweren Herzens entschieden, dass Ende Juli dieses Jahres kein Wacken Open Air stattfinden kann. Wir verschieben das Festival daher auf den 04.08. - 06.08.2022.", heißt es auf der Website. Für das Wacken Open Air 2021 kämen "die geplanten Öffnungen leider zu spät".
12.44 Uhr: Datenschützer befürchten "digitalen Zwang" durch Pandemie
Datenschützer befürchten durch die zunehmende Digitalisierung im Zuge der Corona-Pandemie weitreichende Folgen für die Persönlichkeitsrechte der Bürgerinnen und Bürger. Man sei besorgt über den zunehmenden Zwang, digitale Lösungen zu verwenden, erklärte der Verein "Digitalcourage" in Bielefeld.
So werde die Verwendung der Kontaktnachverfolgungs-App "Luca" mittlerweile zur Voraussetzung für die Teilnahme am öffentlichen Leben. Ein mündiger Umgang mit digitaler Technik setze jedoch voraus, dass die Verbraucher immer auch wählen können und keinem "digitalem Zwang" unterworfen seien. Das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung dürfe nicht ausgehöhlt werden, mahnte die Datenschutzorganisation.
Mit einem "Digitalzwangmelder" sammelt der Verein nun online Beispiele, die auf einen problematischen Umgang mit Technik und Daten hinweisen. Dabei gehe es allgemein um die Nutzung bestimmter Apps oder das Anlegen von Accounts als alltägliche Voraussetzung für wichtige oder ganz profane Zwecke, hieß es.
12.31 Uhr: Deutsche Finanzmärkte sind laut Bericht robust durch die Krise gekommen
Die deutschen Finanzmärkte sind robust durch die Corona-Krise gekommen und haben die Wirtschaft dabei klar gestützt. Das geht aus einem Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität hervor, der in Berlin veröffentlicht wurde. Anders als in der Finanzkrise seien die Banken diesmal "Teil der Lösung und nicht des Problems" gewesen, sagte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies. Zwar hätten die Märkte zu Beginn der Pandemie sehr volatil reagiert, die Schwankungen seien jedoch schnell aufgefangen worden. Die Banken hätten genügend Puffer aufgebaut, die ihnen in der Krise Spielraum gaben. "Insgesamt hat sich das Finanzsystem gut bewährt", sagte Kukies.
Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch warnte allerdings: "Die großen Herausforderungen für die Finanzstabilität könnten sogar noch vor uns liegen." So sei unsicher, ob Verluste im Unternehmenssektor wirklich vermieden oder nur aufgeschoben worden seien. Das könne dazu führen, das immer mehr Kredite nicht bedient werden könnten. Auch der Immobiliensektor mit weiter deutlich steigenden Wohnungspreisen müsse genau beobachtet werden. Insgesamt aber sei das Finanzsystem sehr viel widerstandsfähiger und mit mehr Eigenkapital in die Corona-Krise hineingekommen als in die Finanzkrise vor etwas mehr als zehn Jahren, sagte Buch.
12.05 Uhr: Heil - Homeoffice-Pflicht mindestens bis Ende Juni
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die geltende Homeoffice-Pflicht nicht vorzeitig beenden. Auch beim Arbeitsschutz müsse Umsicht gewahrt werden, sagt der SPD-Politiker: "Auch hier dürfen wir nicht leichtsinnig werden."
Es könne nicht sein, dass einige Interessenverbände einen frühzeitigen Ausstieg forderten. "Die verschärfte Homeoffice-Pflicht gilt mindestens erstmal bis zum 30. Juni", sagt Heil. Von der Wirtschaft erwarte er zudem, dass sie über den gesamten Sommer hinweg ihren Beitrag zur Teststrategie leiste.
- Zum Artikel: "Homeoffice nach Corona? Beschäftigte wollen zurück ins Büro"
11.53 Uhr: Wissenschaftler warnen Boris Johnson vor weiteren Lockerungen
Wissenschaftler haben die britische Regierung davor gewarnt, die Corona-Beschränkungen zu früh aufzuheben. Das geplante Ende aller Maßnahmen in England am 21. Juni sei "ein bisschen früh", sagte der Mikrobiologe Ravi Gupta dem Sender "Sky News" mit Blick auf die Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Variante des Virus. "Ich denke, wir brauchen mindestens ein paar Wochen - wahrscheinlich einen Monat, bis die Schulen schließen, so dass das Risiko der Übertragung in Schulen sinkt", sagte Gupta.
"Ich fürchte, es wäre eine schlechte Entscheidung, daran festzuhalten", sagte auch Adam Finn aus der britischen Impfkommission dem Sender LBC. Der britische Medizinerverband warnte zudem, das Gesundheitssystem könne bei stark steigenden Fallzahlen überlastet werden.
Die Inzidenz liegt in Großbritannien mit knapp 29 noch recht niedrig. Allerdings hat die Zahl der Fälle der Variante B.1.617.2 rapide zugenommen, sie macht rund drei Viertel der Fälle aus. Wissenschaftler fürchten, dass trotz der Impfkampagne eine dritte Welle drohen könnte. Premierminister Boris Johnson will sich die Entscheidung über den weiteren Fahrplan noch offen halten. Über das weitere Vorgehen soll am 14. Juni informiert werden. Schottland, Wales und Nordirland machen eigene Regeln.
- Zum Artikel: "Abrechnung: Ex-Berater wirft Johnson Corona-Versagen vor"
11.43 Uhr: Lambrecht bedankt sich bei Kindern für Solidarität
Bundesfamilien- und -justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich bei Kindern und Jugendlichen für deren Solidarität durch "große Disziplin und Rücksichtnahme" in der Corona-Pandemie bedankt. Lambrecht erklärte in Berlin anlässlich des Internationalen Kindertags am 1. Juni, Kinder litten besonders unter den Einschränkungen. Viele seien zudem verunsichert durch die Sorgen der Erwachsenen.
Das Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona" solle Kindern und Jugendlichen helfen, wieder in den Alltag zurückzufinden und Schulstoff nachzuholen, erklärte Lambrecht. Der Bund stellt dafür zwei Milliarden Euro zur Verfügung. Die Länder sollen ebenfalls Geld geben.
Die SPD-Politikerin appellierte außerdem an die Opposition, eine Entscheidung über eine Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz zu ermöglichen. Die Pandemie habe gezeigt, dass die Rechte von Kindern nicht von allein im Mittelpunkt stünden, sagte Lambrecht. Für eine Grundgesetzänderung ist im Bundestag eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich. Die Koalition, die einen Vorschlag vorgelegt hat, ist auf Stimmen aus der Opposition angewiesen.
11.26 Uhr: Peru korrigiert Todeszahlen - höchste Todesrate weltweit
Peru hat die Zahl der Corona-Toten deutlich nach oben korrigiert und hat damit die höchste Todesrate weltweit. Eine Expertenkommission habe die Menschen, die mit oder durch das Coronavirus gestorben sind, auf über 180.700 beziffert, berichtete die Zeitung "El Comercio". Das seien 2,5 mal so viele Tote wie die bisherige offizielle Zahl von knapp 70.000. Bei einer Bevölkerung von etwa 32,5 Millionen bedeute das, dass in dem südamerikanischen Land über 500 Menschen pro 100.000 Einwohner gestorben sind. Bislang hatte Ungarn laut der Johns-Hopkins-Universität die höchste Rate bei etwa 300 Toten pro 100.000 Einwohner.
Peru ist eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Das Gesundheitssystem ist schwach, und zeitweise herrschte ein akuter Mangel an medizinischem Sauerstoff. Die vorherigen offiziellen Todeszahlen entsprachen der Zeitung zufolge nicht der registrierten Übersterblichkeit. In den bisherigen Zahlen tauchten anscheinend nur positiv auf Covid-19 getestete Verstorbene mit Symptomen auf.
11.09 Uhr: Kommunen halten breite Kontrolle von Testzentren für nicht leistbar
Die kommunalen Spitzenverbände halten eine umfassende Kontrolle der Corona-Testzentren durch die Gemeinden für unmöglich. "Die Kontrolle von Abrechnungsvorgängen ist sicher keine Aufgabe der Kommunen beziehungsweise der Gesundheitsämter. Dafür sind wir weder ausgestattet noch personell in der Lage", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der "Rheinischen Post": "Die aufgetretenen Probleme lösen sich nicht durch Zuständigkeitsverlagerungen, sondern nur durch ein besseres System."
Der Verband erwarte von Bund und Ländern "einen wirksamen Kontrollmechanismus, der die Betrugsanfälligkeit bei den Testzentren reduziert", sagte Landsberg. So wäre es denkbar, die Einkäufe der Zentren zu überprüfen.
Auch der Deutsche Städtetag verwies auf mangelndes Personal für breite Kontrollen. "Wir als Kommunen können flächendeckende Überprüfungen jedenfalls nicht leisten, zumal die Gesundheitsämter in die Abrechnungsfragen nicht eingebunden sind", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der "Saarbrücker Zeitung". Er forderte eine zügige Änderung der Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums. Sinnvoll sei es, wenn Test-Anbieter künftig im Abrechnungsverfahren offenlegen müssten, wen sie getestet hätten.
10.59 Uhr: RKI stuft Gefahrenlage für Deutschland herunter
Das Robert-Koch-Institut (RKI) senkt Corona-Risikoeinstufung für Deutschland ab sofort um eine Stufe von "sehr hoch" auf "hoch". Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin vor Journalisten unter Verweis auf das nachlassende Infektionsgeschehen an. "Die Lage wird besser", sagte Spahn. Zugleich warnte er vor einer vorschnellen kompletten Entwarnung.
"Wir sind noch mitten in der Pandemie", betonte der Minister. Angesichts sinkender Infektionszahlen und sich entspannender Lage in den Krankenhäusern werde derzeit zwar vieles wieder möglich und geöffnet. Zugleich zeige allerdings auch ein Blick etwa nach Großbritannien, wie sich das Infektionsgeschen dort bei Mutationen wieder verschärfe. Ziel müsse sein, dass die zum 30. Juni auslaufende Bundesnotbremse nicht wieder aktiviert werden muss. Alle müssten gemeinsam daran arbeiten, "dass wir eine solche Maßnahme nicht mehr brauchen".
Bis Mitte Juli werde nach jetzigem Stand 80 bis 90 Prozent aller Impfwilligen ein Impfangebot gemacht werden können, erklärte Spahn. Dies gelte unter Berücksichtigung der bis jetzt zugesagten Liefermengen an Impfdosen und schließe nicht das Angebot des Herstellers Johnson&Johnson ein.
Nach Einschätzung von RKI-Chef Lothar Wieler sind mehr Impfungen für weitere Öffnungsschritte in Deutschland nötig. "Impfen lassen, wann immer ein Impfangebot gemacht wird", riet der Leiter des Robert-Koch-Instituts. Momentan seien 18 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, um aber weitestgehend auf Maßnahmen zu verzichten, müssten mindestens 80 Prozent geschützt sein.
10.32 Uhr: BfA sieht "Anzeichen für umfassende Besserung" am Arbeitsmarkt
Im Zuge der Frühjahrsbelebung ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Mai gesunken - um 84.000 auf 2.687.000. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent.
Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, sprach von "ersten Anzeichen für eine umfassende Besserung" in der Corona-Krise. Die Folgen der Krise seien zwar noch sehr deutlich sichtbar, würden aber schwächer, so Scheele bei der Vorstellung der aktuellen Arbeitsmarktzahlen in Nürnberg. Die Folgen der Pandemie belaufen sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit auf ein Plus von gut 450.000 Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquote ist demnach aufgrund der Krise um einen Prozenpunkt höher, als sie ohne Pandemie wäre.
Die Folgen der Pandemie verlagern sich nach den Worten von Detlef Scheele immer mehr in den Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit, die sich verfestige. Im Mai waren laut Scheele knapp 1,1 Millionen (1.065.000) Menschen langzeitarbeitslos. "Darauf blicken wir mit Sorge", so Scheele weiter. Die Zahl der Arbeitnehmer in Kurzarbeit sinkt. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bezogen im März hochgerechnet 2,6 Millionen Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. Das sind 663.000 weniger als im Februar.
10.25 Uhr: Japan verschärft Einreiseregeln für Deutsche und andere Ausländer
Japan will für die Bekämpfung des Coronavirus die Einreiseregeln veschärfen. Menschen aus Ländern wie Afghanistan, Vietnam, Malaysia und auch Deutschland müssten zunächst für einige Tage in Quarantäne, kündigte Regierungssprecher Katsunobu Kato an.
10.22 Uhr: Bayerische Flughäfen erlebten im 1. Quartal Einbruch
Der zweite Corona-Lockdown hat den Passagier-Flugverkehr in Bayern zum Jahresbeginn nahezu zum Erliegen gebracht. Insgesamt zählten die drei Flughäfen in München, Nürnberg und Memmingen von Januar bis Ende März nur 650.000 Passagiere, wie das Statistische Landesamt in Fürth mitteilte. Im ersten Quartal 2020 waren es noch 8,4 Millionen gewesen - wobei auch das schon ein coronabedingter Einbruch um ein Viertel gewesen war. Dementsprechend sank auch die Zahl der Starts und Landungen um über 82 Prozent auf rund 15.272.
Der Großteil der wenigen verbleibenden Passagiere nutzte den Flughafen München, der bei 12.717 Starts und Landungen noch rund 569.000 Passagiere zählte. Das waren somit in einem Vierteljahr sehr viel weniger Passagiere als sonst in einer Woche. Zum Vergleich: Vor der Corona-Krise nutzten 2019 noch 48 Millionen Fluggäste den zweitgrößten deutschen Flughäfen, ein wöchentlicher Schnitt von über 920.000.
Nürnberg meldete demnach noch 23.000 Passagiere, ein Minus von 96 Prozent, und Memmingen 59.000, gut 80 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
- Zum Artikel: "Flughafen München meldet dreistelligen Millionenverlust"
10.11 Uhr: Schweden leitet schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen ein
Schweden ist in der Corona-Krise einen viel beachteten Sonderweg gegangen, hat aber dennoch einige Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie eingeführt - nun werden diese Maßnahmen schrittweise gelockert. Seit heute sind unter anderem wieder mehr als acht Teilnehmer bei Zusammenkünften und Veranstaltungen erlaubt. In Innenräumen mit festen Sitzplätzen wie zum Beispiel im Kino dürfen jetzt 50 Menschen dabei sein, bei Veranstaltungen unter freiem Himmel wie Fußballspielen im Stadion bis zu 500. Bei Läufen und anderen draußen stattfindenden sportlichen Wettkämpfen sind 150 Teilnehmer erlaubt.
Außerdem dürfen Restaurants nun zwei Stunden länger als bislang offen bleiben, nämlich bis 22.30 Uhr. Dabei dürfen aber weiterhin maximal nur vier Personen am selben Tisch sitzen.
Das sind die ersten Schritte eines fünfstufigen Plans, mit dem die schwedische Regierung die Corona-Maßnahmen über den Sommer hinweg zurückfahren möchte. Die schwedischen Inzidenzzahlen sind im Vergleich zu Deutschland und dem Großteil Europas zwar weiter recht hoch. Die Infektionslage entwickle sich aber in die richtige Richtung, hatte Ministerpräsident Stefan Löfven in der vergangenen Woche gesagt. Geht es gut weiter, stehen die nächsten Lockerungen am 1. Juli an.
- Zum Artikel: "Was gilt wo? Corona-Lockerungen und Notbremse in Bayern"
09.26 Uhr: Ärztevertreter vorerst gegen generelle Impfkampagne bei Jugendlichen
Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffes von BionTech/Pfizer in der EU für Jugendliche und Kinder ab zwölf Jahren haben Vertreter von Haus- und Kinderärzteverbänden sich gegen eine generelle Impfkampagne für diese Altersgruppe ausgesprochen. Sie verwiesen in der "Welt" auf die dafür bislang nicht vorliegende Empfehlung der deutschen Ständigen Impfkommission (Stiko) sowie auf medizinische Bedenken. Bei Corona wisse man aber, dass insbesondere jüngere Kinder meistens eine sehr überschaubare primäre Krankheitslast hätten.
Wenn diese gleichwohl geimpft werden sollten, geschehe dies vorrangig "aus Gründen des Fremdnutzens für die Erwachsenen", damit diese "sich nicht anstecken und schwer erkranken". Dies sei "ein ethisches Dilemma", sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Burkhard Rodeck, der "Welt". Für chronisch kranke Kinder mit dem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs würde er jedoch eine Impfempfehlung sehr wohl unterstützen.
- Zum Artikel "Mediziner zu Impfung bei Kindern: 'Unbedingt mitentscheiden'"
08.46 Uhr: Israel hebt Corona-Maßnahmen weitgehend auf
Nach einem starken Rückgang der Corona-Neuinfektionen hebt Israel die staatlichen Beschränkungen nahezu komplett auf. Einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums zufolge laufen Regelungen nach dem sogenannten Grünen Pass mit dem 1. Juni aus. Dies bedeutet, dass künftig öffentliche Einrichtungen Geimpften und Ungeimpften gleichermaßen offen stehen. Die Vorlage eines Impfnachweises als Einlassvoraussetzung entfällt.
Mit dieser Maßnahme verbunden ist, dass alle Teilnehmer- und Besucher-Obergrenzen für etwa Veranstaltungen, Geschäfte und Restaurants entfallen. Bestehen bleibt allerdings vorerst die Maskenpflicht in Innenräumen. Auch bei der Einreise nach Israel gelten weiterhin bestimmte Verpflichtungen.
08.24 Uhr: Zahl der Erwerbstätigen steigt kaum
Der deutsche Arbeitsmarkt erholt sich nur langsam von der Corona-Krise. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im April saisonbereinigt um 10.000 auf rund 44,4 Millionen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Sie liegt weiter deutlich unter dem Vorkrisenniveau: Insgesamt waren 1,6 Prozent oder 735.000 Personen weniger erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
Die im April übliche Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt sei in diesem Jahr "vergleichsweise kraftlos", so das Statistikamt. Werden saisonal übliche Schwankungen nicht ausgeklammert, dann wuchs die Erwerbstätigenzahl zwar stärker, und zwar um 109.000 Personen zum Vormonat. Dieser Anstieg fiel jedoch deutlich schwächer aus als im April der fünf Vorkrisenjahre 2015 bis 2019 mit durchschnittlich 143.000 Personen.
08.14 Uhr: Malaysia im zweiten Lockdown
In Malaysia hat der zweite landesweite Lockdown begonnen. Einkaufszentren und viele Betriebe mussten schließen. Die Regierung hat die Restriktionen verhängt, nachdem die Zahl neuer Corona-Infektionen trotz eines seit dem 12. Mai geltenden Teil-Lockdowns gestiegen war.
Am Samstag waren 9020 neue Fälle vermeldet worden. Bis zum 14. Mai müssen nun viele Unternehmen geschlossen bleiben. Ausgenommen sind wichtige Branchen wie Banken, Medien und Nahrungsmittel.
- Zum Artikel: "Corona in Südostasien: Vom Virus eingeholt"
07.49 Uhr: Japan empfängt erste Olympioniken unter strengen Corona-Regeln
Als erste ausländische Athleten für die Olympischen Spiele in Tokio hat die australische Frauen-Softball-Mannschaft ihr Trainingslager in Japan bezogen. Wegen der andauernden Corona-Pandemie muss sich die Mannschaft jedoch strengsten Regeln unterwerfen. So ist dem Team untersagt, in Kontakt mit Japans Bürgern zu treten, die ohnehin mehrheitlich dagegen sind, dass die Spiele überhaupt stattfinden.
Alle Mannschaftsmitglieder seien geimpft in Japan eingetroffen, berichteten lokale Medien. Sie müssen sich in Japan nun jeden Tag auf das Coronavirus testen lassen. Alle Zimmer, Ess- und Besprechungsräume befinden sich auf ein und demselben Stockwerk ihres Hotels in Ota. Die Spielerinnen und ihre Betreuer dürfen sich nur zwischen ihrer Unterkunft und den Trainingsanlagen bewegen, Ausflüge oder sonstiger Kontakt mit der örtlichen Bevölkerung sind verboten.
- Zum Artikel: "Corona-Krise in Japan: Mit Massenimpfung zu Olympia?"
06.15 Uhr: 7-Tage-Inzidenz erstmals seit drei Wochen wieder leicht gestiegen
Erstmals seit drei Wochen liegt die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland wieder höher als am Vortag. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstagmorgen hervor. Demnach wurden den Gesundheitsämtern zuletzt 35,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche gemeldet. Einen Tag zuvor wurde der Wert noch mit 35,1 angegeben (Vorwoche: 58,4). Zuletzt gestiegen war die Inzidenz von 9. auf den 10. Mai, seitdem war sie kontinuierlich gefallen.
Was der Inzidenz-Anstieg genau bedeutet, ist nur schwer einzuschätzen. Das RKI hatte nach dem Pfingstmontag (24. Mai) darauf hingewiesen, dass der Feiertag zunächst zu weniger gemeldeten Erregernachweisen – und damit einer niedrigeren Inzidenz - geführt haben dürfte.
Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 1.785 Corona-Neuinfektionen, wie aus RKI-Angaben hervorgeht. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.911 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 153 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 33 Tote gewesen.
06.00 Uhr: Aerosol-Experte - Maskenpflicht erst draußen aufheben
Die Maskenpflicht sollte aus Sicht eines Aerosol-Forschers zuerst im Freien und in großen Hallen aufgehoben werden, bevor man den Einzelhandel angeht. Zwar seien Masken kein Allheilmittel, um eine Corona-Infektion durch Virenübertragung in der Luft zu verhindern, sagte der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch. Aber gerade in kleinen, engen, unbelüfteten Räumen sei die Gefahr am höchsten.
Als Beispiel nannte er Aufzüge. "Hier sind oft nur zwei bis vier Kubikmeter Luft. Wenn Leute drin sind, noch weniger." Dann könne man sich schon während der Fahrt in den sechsten Stock anstecken. "Selbst wenn der Aufzug leer ist", warnte der Experte. "Die Wolke bleibt drin." Masken zu tragen sei etwa auch bei Taxifahrten oder in Fahrschul-Autos sehr sinnvoll, sowie auf öffentlichen Toiletten. "Es sind oft Räume, an die man im ersten Moment überhaupt nicht denkt."
Bevor man den Einzelhandel wie beispielsweise kleine Souvenirläden für Kunden ohne Maske öffnet, sollte man aus seiner Sicht zunächst alle Outdoor-Aktivitäten maskenlos erlauben - etwa Parks und Zoologische Gärten. Auch in großen Theatern und Museen, Freibädern, Schwimm- und Sporthallen sei das Ansteckungsrisiko nicht so hoch, weil die Volumina an Luft groß seien.
05.00 Uhr: Wirtschaftsauskunftei - 69 Prozent mehr Privatpleiten in Bayern
Nach einem Jahr Corona-Krise ist die Zahl der Privatinsolvenzen in Bayern sprunghaft gestiegen. Der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel zufolge meldeten von Januar bis März 3.462 Verbraucher im Freistaat Insolvenz an. Das waren 69 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Damit steht Bayern aber noch relativ gut da: Mit nur 26 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner wirtschaften die bayerischen Verbraucher im Bundesvergleich am solidesten, gefolgt von den Hessen, Thüringern und Baden-Württembergern."Die nördlichen Bundesländer sind auch im 1. Quartal 2021 stärker von Privatinsolvenzen betroffen als der Süden Deutschlands", teilte die Auskunftei mit. Schlusslicht sei Bremen mit 76 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohnern, gefolgt von Hamburg und Niedersachsen. Den Anstieg zu Jahresbeginn führte Crifbürgel-Geschäftsführer Frank Schlein vor allem darauf zurück, dass viele Betroffene eine Gesetzesreform abgewartet hätten: Verbraucher können jetzt einfacher schon nach drei statt bisher sechs Jahren von ihren Restschulden befreit werden.
Nach zehn Jahren sinkender Zahlen erwartet Crifbürgel 2021 eine Verdoppelung der Privatpleiten in Deutschland auf bis zu 110.000 Fälle. Die zweite, unmittelbar von der Corona-Krise verursachte Insolvenzwelle wird nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei im zweiten Halbjahr einsetzen und bis in das Jahr 2022 hineinreichen.
04.33 Uhr: Weniger Arztbesuche wegen Schmerzen während der Pandemie
Während der Corona-Pandemie sind im vergangenen Jahr weniger Menschen wegen Schmerzen zum Arzt gegangen. Das gehe aus mehreren Umfragen hervor, wie der Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft, Winfried Meißner sagte. Es liege zum einen an einer Zurückhaltung aus Angst vor einer Ansteckung. Zum anderen sei Das in den Einschränkungen der medizinischen Versorgung begründet, so der Leiter der Sektion Schmerztherapie am Universitätsklinikum Jena.
Wie Patienten mit den Schmerzen im Einzelnen umgingen, wisse man nicht genau. "Manche haben sicher die Zähne zusammengebissen." Auch eine zunehmende Einnahme von Schmerzmitteln hält der Mediziner für möglich.
Sorgen bereiten dem Experten für Schmerztherapie mögliche Covid-19-Langzeitfolgen. Man sehe bereits, dass viele Covid-Erkrankte über längere Zeit an Kopf- und Muskelschmerzen litten. "Noch fehlen uns hierzu verlässliche Zahlen", sagte Meißner. Der Großteil der chronischen Schmerzen bei Menschen in Deutschland entfällt demnach weiterhin auf den Bewegungsapparat, vor allem den Rücken und die Gelenke.
04.18 Uhr: Lehrerverband - Schulbetrieb weiter an Inzidenzen koppeln
Die Frage von Schulschließungen sollte nach Ansicht des Lehrerverbandes auch im nächsten Schuljahr und bei zunehmendem Impffortschritt weiter an die Corona-Ansteckungszahlen (Inzidenz) gekoppelt werden. "Auch wenn Kinder und Jugendliche ein vermindertes Risiko an schweren Krankheitsverläufen bei Covid-19 haben, gibt es diese Gefahr. Darauf hat der Schulbetrieb Rücksicht zu nehmen, solange nicht alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit zur Impfung hatten", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger.
Allerdings stellt sich der Lehrerverband "auf vollständigen Präsenzunterricht in ganzen Klassen" im nächsten Schuljahr ein, "und zwar fast ausnahmslos". Die medizinischen Experten rechneten nicht mit einer vierten Welle, "weil die fortschreitenden Impfungen in der Gruppe der über 16-Jährigen und auch zunehmend bald bei den 12- bis 15-Jährigen die Neuinfektionszahlen unabhängig von saisonalen Einflüssen nach unten drücken werden", sagte Meidinger.
Mit Einschränkungen rechnet er zunächst aber noch bei Schulfahrten, Sportwettkämpfen, Schulfesten oder Konzerten. Maskenpflicht und Tests müssten zudem aufrechterhalten bleiben, solange es viele "unwillentlich" ungeimpfte Schüler gebe, etwa weil für unter 12-Jährige noch kein Impfstoff vorhanden sei oder keine Empfehlung zur Impfung durch die Ständige Impfkommission vorliege. "Erst wenn alle die Chance zur Impfung hatten, geht das Infektionsrisiko in die Eigenverantwortung der Betroffenen über." Dieser Zustand werde aber wohl nicht vor Mitte des nächsten Schuljahres erreicht.
04.15 Uhr: Linke - Einkommenssituation hat sich für viele Familien verschlechtert
Die Corona-Pandemie hat die Einkommenssituation für viele Familien nach Einschätzung der Linken im Bundestag deutlich verschlechtert. Das zeige sich an einem Anstieg beim Kinderzuschlag, wie die Linke-Sozialexpertin Sabine Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin anlässlich des heutigen internationalen Kindertags sagte.
So gab es im Dezember 2020 rund 768.000 Kinder, deren Eltern den Kinderzuschlag bezogen, im April 2021 waren es 706.000. Im Januar 2020 waren es hingegen erst 299.000 Kinder, wie Zimmermann unter Berufung auf Daten der Bundesagentur für Arbeit sagte. Zimmermann wies zudem darauf hin, dass Ende 2020 bundesweit 1,85 Millionen Minderjährige in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften lebten, 830.000 in einer Alleinerziehenden-Bedarfsgemeinschaft.
Den höchsten Anteil an der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe hatte Bremen mit 31,5 Prozent, den niedrigsten Bayern mit 6,4 Prozent. "Für eines der reichsten Länder der Erde ist es beschämend, dass so viele Kinder von finanziellen Problemen betroffen sind", sagte Zimmermann. "Wir brauchen Löhne, von denen Familien leben können."
- Zum Portrait "Links, linker, Linkenchefin: Janine Wissler im Portrait"
03.40 Uhr: Französisches Präsidentenpaar geimpft
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte haben sich gegen Corona impfen lassen. "Geimpft!", verkündete Macron auf Twitter und appellierte an seine Landsleute, es ihm gleichzutun. "Wie Brigitte und ich, wie schon 25 Millionen Franzosen, lassen wir uns impfen. Um uns zu schützen, um unsere Mitmenschen zu schützen." Macron machte keine Angaben dazu, welcher Impfstoff ihm gespritzt wurde.
Der 43-jährige Präsident war bereits mit dem Coronavirus infiziert. Er wurde am 17. Dezember positiv getestet, seine Frau sieben Tage später. Das französische Präsidentenpaar folgte den Empfehlungen, nach einer Infektion mindestens drei Monate bis zu einer Impfung verstreichen zu lassen.
01.43 Uhr: WHO benennt Virusvarianten künftig nach griechischen Buchstaben
Die unterschiedlichen Varianten des Coronavirus sollen künftig nach den Buchstaben des griechischen Alphabets benannt werden, um eine Stigmatisierung der Länder zu vermeiden, in denen sie erstmals aufgetaucht sind. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte, gilt dies für Varianten, die als "besorgniserregend" oder als "von Interesse" eingestuft worden sind. Die griechischen Buchstaben sollen nicht die wissenschaftlichen Bezeichnungen ersetzen, sondern "in der öffentlichen Diskussion helfen", sagte Maria Van Kerkhove von der WHO.
Nach dem neuen System heißt die sogenannte britische Variante B.1.1.7 nun Alpha, die erstmals in Südafrika entdeckte Mutante B.1.351 wird zu Beta, die brasilianische Variante P.1 zu Gamma. Bei der sogenannten indischen Variante B.1.617 wird unterschieden zwischen der besorgniserregenden Variante B.1.617.2, die zu Delta wird, und der Variante B.1.617.1, die derzeit als "von Interesse" eingestuft wird. Sie heißt nun Kappa.
01.02 Uhr: Bundesentwicklungsminister fordert weltweites Hilfsprogramm für Kinder
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat zum Weltkindertag am 1. Juni stärkere Anstrengungen angemahnt, die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder zu bekämpfen. "Die Corona-Krise hat die weltweite Lage der Kinder noch verschlechtert. Wir können das nicht einfach so weiterlaufen lassen", sagte Müller der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Vor allem die EU und die G-20-Staaten müssten viel entschlossener helfen, die Folgekrisen der Pandemie zu bekämpfen. Nötig sei "ein weltweites Recovery-Programm".
Die Pandemie sei längst zu einer Polypandemie geworden, die zu einer globalen Hunger- und Armutskrise geführt habe. Weltweit würden 400 Millionen Kinder in extremer Armut aufwachsen, durch die Corona-Pandemie seien künftig noch mehr betroffen. "Unicef schätzt, dass 140 Millionen Kinder zusätzlich in extremer Armut aufwachsen müssen. Hunderte Millionen Kinder können nicht zur Schule gehen, viele kehren nie mehr zurück, weil sie arbeiten müssen", sagte Müller.
- Zum Artikel: "Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland"
00.01 Uhr: DGB-Chef Hoffmann knüpft Homeoffice-Pflicht an Impf-Fortschritt
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, hat sich trotz sinkender Corona-Inzidenzwerte gegen ein baldiges Auslaufen der Homeoffice-Pflicht ausgesprochen. "Auch wenn die Infektionszahlen endlich zurückgehen - es wäre unverantwortlich, jetzt alle wirkungsvollen Mechanismen des Infektionsschutzes über Bord zu werfen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Gerade die Unternehmen stünden im besonderen Maße in der Pflicht, für einen wirksamen Arbeits- und Gesundheitsschutz zu sorgen. Dieser beinhalte zweifelsohne auch die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. "Solange nicht ein Großteil der Beschäftigten vollständig geimpft ist, dürfen sich die Arbeitgeber nicht aus der Verantwortung ziehen."
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte am Wochenende Forderungen aus der Wirtschaft nach einer frühzeitigen Aufhebung der Homeoffice-Pflicht abgelehnt. Die Regelung läuft nach bisheriger Planung am 30. Juni aus.
- Zum Artikel: "Homeoffice nach Corona? Beschäftigte wollen zurück ins Büro"
Montag, 31. Mai 2021
23.13 Uhr: Russland nimmt Flugverkehr mit acht Ländern auf
Russland nimmt trotz der Corona-Pandemie den regulären Flugverkehr mit acht Ländern wieder auf. Die Verbindungen mit Großbritannien werden vom 2. Juni wieder erlaubt, wie die Regierung in Moskau mitteilte. Grund sei die Besserung der epidemiologischen Lage dort. Vom 10. Juni an beginnt demnach auch der reguläre Flugbetrieb unter anderem mit Österreich, Ungarn, Luxemburg und Kroatien wieder. Bereits im April war schon der Verkehr mit Deutschland wieder aufgenommen worden. Vorher hatte es nur vereinzelte Sonderflüge gegeben.
Deutlich ausgeweitet werden indes die Flüge zwischen der belarussischen Hauptstadt Minsk und Moskau. Der Flughafen in Minsk musste seinen Betrieb zuletzt deutlich zurückfahren, weil die staatliche belarussische Fluglinie Belavia in der EU nicht mehr starten und landen und auch den Luftraum nicht mehr nutzen darf. Hintergrund ist die erzwungene Landung einer Ryanair-Maschine am 23. Mai, die der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko genutzt hatte, um Gegner festnehmen zu lassen.
Erhöht wird vom 10. Juni an die Zahl der Flüge insgesamt mit neun Ländern, darunter auch Deutschland und Griechenland. Das für die Russen traditionell wichtige Ferienziel Türkei bleibt indes wegen der Corona-Lage dort weiter nur über Umwege erreichbar. Die Begrenzung des Flugverkehrs werde zunächst bis einschließlich 21. Juni verlängert. Russische Anbieter dürfen weiter keine Urlaubsreisen in die Türkei anbieten. Viele Russen nehmen aber Umwege über andere Länder wie Aserbaidschan oder Belarus.
22.48 Uhr: CDU verteidigt Bürgertests
Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag hat das System der Corona-Bürgertests verteidigt und sich gegen Vorwürfe auch der Koalitionspartnerin SPD gewandt. "Es nutzt da wenig, einen Schwarzen Peter weiterzuschieben", sagte Karin Maag mit Blick auf Betrugsvorwürfe gegen die Testzentren dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel. "Als wir die Bürgertests vereinbart haben, war es uns wichtig - und da nehme ich mich nicht aus - dass das System möglichst schnell ausgerollt und dass es funktionieren würde, ohne dass die Bürgerinnen und Bürger in Vorleistung gehen und sich das Geld von den Krankenkassen zurückholen müssen."
Gegen kriminelle Energien, die es immer gebe, müsse man selbstverständlich vorgehen. "Es hat aber wenig Sinn, jetzt zu sagen, das war alles falsch." Rechtssicherheit gebe es zwar, wenn man auf Vorleistung, die Getesteten zahlen den Preis des Tests zunächst, und folgende Kostenerstattung durch die Kasse gehe: "Aber dann wird mit Recht massive Kritik am Dokumentationsaufwand und der Bürokratie kommen."
22.26 Uhr: Münchner OB fordert weitere Lockerungen
Die Corona-Lage entspannt sich auch in Bayern weiter. Immer mehr Regionen unterschreiten stabil die Inzidenz-Marke von 35. In den Landkreisen Pfaffenhofen und München dürfen sich ab morgen wieder zehn Personen aus drei Haushalten treffen - Kinder unter 14, Geimpfte und Genesene werden nicht mitgezählt.
Ab Mittwoch gelten die Lockerungen auch in der Stadt München. Oberbürgermeister Reiter geht das nicht weit genug. Der SPD-Politiker fordert von der Staatsregierung weitere Anpassungen. In Theatern seien deutlich mehr Zuschauer zugelassen als bei Kulturveranstaltungen im Freien. Hotels dürften ihre Saunen zwar öffnen, Solarien müssten aber geschlossen bleiben. Reiter stellt außerdem die Maskenpflicht im Freien infrage und spricht sich dafür aus, geimpfte Lehrer und Erzieher von der Maskenpflicht zu befreien.
22.12 Uhr: Deutlich höhere Zahl von Coronavirus-Todesopfern in Peru
Peru hat seine Zahl der Coronavirus-Toten stark nach oben korrigiert. Seit dem Beginn der Pandemie in dem Land Anfang vergangenen Jahres seien mehr als 180.000 Menschen mit dem Virus gestorben, wurde im Präsidentenpalast mitgeteilt. Die Zahl der Todesopfer beträgt einem Bericht einer Arbeitsgruppe zufolge 180.764. Vor kurzem veröffentlichten Daten zufolge lag die Zahl bei 69.342. Diese Zahl wurde am Montag noch von der Johns Hopkins University angezeigt.
"Was gesagt wird ist, dass eine erhebliche Zahl von Todesfällen nicht so eingeordnet worden waren, dass sie durch Covid-19 verursacht wurden", sagte der peruanische Gesundheitsminister Óscar Ugarte. Die Kriterien dafür, einen Todesfall mit dem Coronavirus in Verbindung zu bringen, seien geändert worden. Die neue Zahl bezieht sich auf Todesfälle, die zwischen März 2020 und dem 22. Mai 2021 gemeldet wurden. Peru hat rund 32,6 Millionen Einwohner. Mit der neuen Zahl haben nur Brasilien und Mexiko eine höhere Zahl von Coronavirus-Todesopfern als Peru in Lateinamerika.
21.07 Uhr: SPD und FDP kritisieren Spahn erneut
Nachdem am Wochenende Verdacht hinsichtlich mutmaßlicher Betrügereien in Corona-Schnelltestzentren geäußert worden war, hat die SPD bei ihrer Kritik an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nachgelegt und ihm vorgeworfen, entsprechende Warnungen missachtet zu haben. "Wir haben versucht, bei der Reduzierung der Test-Vergütungen und der Kontrolle anzusetzen, aber das alles hat Herr Spahn in den Wind geschlagen. Deshalb trägt er die politische Verantwortung", erklärte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, im Fernsehsender phoenix. Aus der SPD-Fraktion habe man den Minister gemahnt, dass die Vergütungen viel zu hoch veranschlagt worden seien und es keine Strategie gebe. "Das war wie eine Lizenz zum Gelddrucken", meinte Schneider. Nun stehe man vor einem erheblichen finanziellen Schaden. "Ich ärgere mich sehr, weil es eine lässige Interessiert-mich-nicht-Haltung ist. Das ist nicht akzeptabel", machte Schneider den CDU-Minister persönlich für die aktuelle Entwicklung verantwortlich.
Auch der haushaltspolitische Sprecher der FDP, Otto Fricke, sah Spahn in der Hauptverantwortung, wunderte sich jedoch, dass Bundesfinanzminister Olaf Scholz nicht genauer hingeschaut habe. "Bislang hat der Finanzminister bei allen zusätzlichen Ausgaben die Finger drauf gehabt. Aber hier hat er es nicht genau genug gemacht." Spahn sei auch im Haushaltsausschuss von allen Fraktionen vor einem Missbrauch bei den Testungen gewarnt worden, vor allem weil keine Kontrolle vorgesehen gewesen sei. "Wenn ein Bundesgesundheitsminister dann so tut, als wäre das nicht klar, dass das missbraucht werden könnte, dann frage ich mich, ob er die Realität sieht", kritisierte Fricke das Verhalten Spahns.
20.48 Uhr: Türkei lockert Beschränkungen
Die türkische Regierung lockert die Corona-Beschränkungen. Die Ausgangssperre an Wochenenden gelte künftig von 22.00 Uhr am Samstagabend bis Montagmorgen um 5.00 Uhr, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Bisher hatte sie bereits am Freitagabend um 21.00 Uhr begonnen. Auch unter der Woche werde die Sperrstunde ab Dienstag um 22.00 Uhr und damit eine Stunde später beginnen. Touristen sind von der Sperrstunde ausgenommen. Restaurants und Cafés dürften von 7.00 Uhr morgens bis 21.00 abends öffnen. An Sonntagen würden weiter nur Lieferdienste angeboten.
Auch Sportstätten und Vergnügungsparks können wieder öffnen. Hochzeiten dürften im Einklang mit geltenden Regeln ab Juni stattfinden, sagte Erdogan. Genauere Details sollen vom Innenministerium bekannt gegeben werden.
In den vergangenen Wochen sind die offiziell gemeldeten täglichen Corona-Fallzahlen rasant zurückgegangen. Mitte April hatten sie noch bei über 60.000 gelegen, am Montag meldete das Gesundheitsministerium 6.493 neue Fälle. Die Türkische Ärztevereinigung TTB etwa zweifelt die Angaben jedoch an und geht von wesentlich mehr täglichen Neuinfektionen aus.
20.24 Uhr: Europa zeigt sich solidarisch
Deutschland und Frankreich werden noch in diesem Jahr jeweils 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer weiterreichen. Dies kündigt Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem deutsch-französischen Ministerrat in Berlin an. Im Zentrum stehe dabei die "Freundschaft mit Afrika", sagt Merkel. Nur mit einem globalen Ansatz in der Impfstrategie gebe es ein "wirkliches Gefühl von Gerechtigkeit auf der Welt".
20.08 Uhr: Corona-Mutanten haben jetzt einen Namen
Die zuerst in Indien entdeckte besonders ansteckende Coronavirus-Variante B.1.617.2 heißt nun Delta. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat beschlossen, die einzelnen Varianten nach dem griechischen Alphabet zu benennen, wie sie mitteilte. Damit soll vermieden werden, dass Länder oder Regionen mit bestimmten Virusvarianten in Verbindung gebracht und Menschen, die dort leben oder von dort kommen, diskriminiert werden.
Nach dem neuen Schema heißt die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Virusvariante B.1.1.7 nun Alpha, die in Südafrika entdeckte Variante B.1.351 Beta und die in Brasilien zuerst nachgewiesene Variante P.1 Gamma. Dies sind die zurzeit von der WHO aufgeführten "Besorgniserregenden Varianten". Weitere "Varianten von Interesse" sind ebenfalls mit Buchstaben aus dem griechischen Alphabet versehen worden.
19.57 Uhr: Kassenärztliche Vereinigung weist Vorwurf zurück
Nach dem mutmaßlichen Abrechnungsbetrug in privaten Corona-Testzentren weisen die Kassenärzte eine Mitverantwortung zurück. "Mehr als zu prüfen, ob die Rechnungen formal korrekt sind, können wir nicht tun", sagt der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Andreas Gassen, der "FAZ" laut Vorabbericht. Die Vereinigungen reichten die Rechnungen lediglich an das Bundesamt für Soziale Sicherung durch, das sie dann begleiche. "Wir sind nicht viel mehr als der Briefkasten", so Gassen. Als Reaktion auf die Betrugsvorwürfe hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn unter anderem angemahnt, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen sich die Abrechnungen der Testzentren genauer anschauen müssten.
19.14 Uhr: Ab Dienstag gilt erhöhte Ausbildungsprämie
Corona hat viele Unternehmen vor eine finanzielle Herausforderung gestellt. Damit sie trotzdem weiter ausbilden, gilt ab morgen (1. Juni) die Verdopplung der Ausbildungsprämie. Betriebe mit bis zu 499 Mitarbeitern, die trotz großer coronabedingter Probleme ihre Ausbildungsplätze erhalten oder sogar ausbauen, können bis zu 6.000 Euro pro Ausbildungsplatz bekommen.
19.02 Uhr: Frankreich impft und hat Impfstoff
Frankreich lässt seit heute alle Erwachsenen gegen das Coronavirus impfen. Jeder im Alter von 18 oder älter kann sich inzwischen zu einer Impfung anmelden. Die Öffnung kommt früher als ursprünglich geplant, weil die Lieferungen von Impfstoffen schneller erfolgen. Nach Angaben von Gesundheitsbehörden sind mehr als 48 Prozent der erwachsenen Bevölkerung des Landes mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Mehr als 20 Prozent haben demnach zwei Dosen eines Impfstoffs bekommen. Insgesamt sind in Frankreich mehr als 36 Millionen Impfstoffdosen verabreicht worden. Der französische Premierminister Jean Castex teilte mit, es sehe langsam besser aus. Die Menschen sollten aber weiterhin vorsichtig sein.
18.31 Uhr: Verdacht auf gefälschte PCR-Tests
Wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges ermitteln die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft gegen eine Corona-Teststelle im mittelhessischen Gießen. Zwei Männern wird vorgeworfen, gefälschte PCR-Testergebnisse übersandt und pro Test zu Unrecht 79,90 Euro kassiert zu haben, wie die Ermittler mitteilten. Bislang gehe es um etwa 177 Verdachtsfälle mit einem potenziellen Schaden von rund 14.000 Euro.
Einer der Beschuldigten, ein Mitarbeiter der Teststation in der Gießener Innenstadt, räumte demnach ein, gefälschte Laborbefunde verschickt zu haben. Ob und inwieweit der Betreiber des Zentrums in die Vorgänge involviert gewesen sei, gehöre zu den weiteren Untersuchungen. "Es gilt die Unschuldsvermutung", so Polizei und Staatsanwaltschaft.
Ende der vergangenen Woche hatte demnach ein Zeugenhinweis die Ermittlungen ins Rollen gebracht. "Eine getestete Person teilte der Polizei mit, dass sie ihr negatives PCR-Testergebnis via Whatsapp erhalten habe und dieses offenbar mit einer falschen Uhrzeit versehen war." Zudem habe laut dem Zeugen in bar bezahlt werden müssen. Die weiteren Untersuchungen hätten ergeben, dass es sich um einen falschen Laborbefund handele. Es folgten Durchsuchungen, bei denen diverse Beweismittel sichergestellt worden seien, darunter eine vierstellige Summe Bargeld, Speichermedien und ein Exemplar eines "augenscheinlich gefälschten Laborberichts".
Ein Großteil der bislang bekannten, in dem Zentrum getesteten Personen konnten der Mitteilung zufolge von der Polizei erreicht und über die fehlende Aussagekraft der angeblichen PCR-Testergebnisse informiert werden. Die Ermittler bitten weitere mögliche Zeugen, sich zu melden.
18.19 Uhr: Kommunen können Kontrollen nicht leisten
Der Deutsche Städtetag hält eine umfassende Kontrolle von Corona-Testzentren durch die Kommunen für nicht praktikabel. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der "Saarbrücker Zeitung", dafür brauche man auch Personal. "Wir als Kommunen können flächendeckende Überprüfungen jedenfalls nicht leisten, zumal die Gesundheitsämter in die Abrechnungsfragen nicht eingebunden sind."
Zugleich betonte Dedy, angesichts der Betrugsfälle bei den Abrechnungen von Corona-Tests müsse die Testverordnung des Gesundheitsministeriums nun zügig geändert werden. "Dann wird man sehen, was das für den Umfang der Kontrollen bedeutet." Sinnvoll sei es, wenn Test-Anbieter künftig im Abrechnungsverfahren offenlegen müssten, wen sie getestet hätten. "Auch wenn Datenschützer jetzt sagen sollten, das könnte problematisch sein - wir müssen dafür sorgen, dass das Abrechnungsverfahren wasserdicht wird, um Betrug einen Riegel vorzuschieben", so Dedy.
18.08 Uhr: Erster Impfstoff in der EU für Kinder zugelassen
In der EU ist der erste Corona-Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen worden. Die EU-Kommission gab grünes Licht für das Präparat von Biontech/Pfizer, wie Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides auf Twitter mitteilte. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA in Amsterdam am Freitag diesen Schritt empfohlen. Die Mitgliedstaaten könnten ihre Impfkampagnen nun auf junge Leute ausweiten, erklärte Kyriakides.
Das Comirnaty genannte Vakzin war am 21. Dezember 2020 als erster von inzwischen vier Impfstoffen EU-weit zugelassen worden, und zwar bislang für Menschen ab 16 Jahren. Wie bei den anderen Präparaten handelt sich um eine sogenannte bedingte Zulassung, für die weniger umfangreiche Daten als normalerweise vorliegen. Dabei muss aber der Nutzen die Risiken überwiegen.Die Impfung basiert auf einem neuartigen mRNA-Wirkstoff. Das mRNA-Molekül führt dabei laut EMA im Körper des Geimpften zur Bildung eines Proteins, das auch das Coronavirus besitzt und das es zum Eindringen in die Körperzellen braucht. Nach der Impfung bildet der Körper Abwehrzellen und aktiviert weiße Blutkörperchen. Mit ihnen ist der Patient dann gegen das Virus gerüstet.
17.39 Uhr: Abgleichung soll Betrug bei Corona-Tests verhindern
Wie es nach der Bund-Länder-Beratung hieß, wollen die Fachminister nun mit den Kommunalverbänden und den Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) als Test-Abrechnungsstellen über konkrete Maßnahmen sprechen. Ansatzpunkt soll etwa sein, dass Sachkosten für gekaufte Tests von der KV mit den abgerechneten Tests abgeglichen werden. Zudem könnten Teststellen bei der KV auch ihre Steuer-Identifikationsnummer angeben müssen, damit Finanzämter abgerechnete Tests mit angegebenen Umsätzen abgleichen können. Teststellen könnten auch eine schriftliche Bestätigung des Gesundheitsamts vorlegen müssen, dass sie Tests ordnungsgemäß vornehmen. Eine Online-Registrierung soll nicht reichen.
- Zum Artikel: "Betrug bei Corona-Tests? Bayern kündigt Konsequenzen an"
17:28 Uhr: Jetzt offizielle Zulassung von Impfstoff für Kinder
Auch Kinder ab zwölf Jahren können in der Europäischen Union nun mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft werden. Nach einer Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA erteilte die EU-Kommission nach eigenen Angaben am Montag offiziell die Zulassung. In Deutschland hat allerdings die Ständige Impfkommission noch keine Empfehlung ausgesprochen.
17.25 Uhr: Ermittlungen in Miesbach wegen Schnelltest-Betrug
Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Betrug bei Schnelltests gegen eine Corona-Teststelle im oberbayerischen Miesbach. "Seit dem 21. Mai laufen die Ermittlungen bei der Kriminalpolizei Miesbach", sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. "Es gibt den Verdacht, dass hier möglicherweise ein Betrug vorliegt." Weitere Details dazu wollte sie nicht nennen. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
Am Sonntag hatte das bayerischen Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass in einem Fall im Freistaat wegen Betrugsverdachts bei Corona-Teststellen ermittelt werde. Ob es sich dabei um den Miesbacher Fall handelte, war zunächst unklar. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) kündigte an, mögliche Betrügereien bei Corona-Teststationen "mit aller Härte" zu bekämpfen.
17.01 Uhr: Tschechien und Kroatien verlegen EM-Basis
Die Fußball-Nationalteams von Kroatien und Tschechien haben ihre Basislager für die bevorstehende Europameisterschaft wegen zu strikter Corona-Regeln verlegt. Anstatt wie ursprünglich geplant in Schottland zu wohnen, werden die Tschechen und der Vize-Weltmeister in der Heimat bleiben. Tschechien bezieht sein EM-Camp in Prag, die Kroaten sind in Rovinj stationiert. Zu ihren drei Vorrundenspielen Anfang und Mitte Juni in Glasgow und London werden die Mannschaften jeweils mit dem Flugzeug anreisen.
16.49 Uhr: Bayerischer Gesundheitsminister - Sollten bei Kinder-Impfung auf Stiko hören
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat sich im ARD-Mittagsmagazin dafür ausgesprochen, bei den Impfungen von Kindern und Jugendlichen die Entscheidung der Ständigen Impfkommission abzuwarten.
"Die Ständige Impfkommission ist ein Gremium, auf das wir hören sollten", sagt Holetschek. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte in der vergangenen Woche den Biontech-Impfstoff für 12 - 15-Jährige freigegeben. "Wir hatten immer schon mal unterschiedliche Meinungen zwischen der EMA und der Stiko, sind aber meistens der ständigen Impfkommission gefolgt", sagte Holetschek.
Grundsätzlich sei eine Impfung von Jugendlichen ab 12 möglich. Der bayerische Gesundheitsminister betonte aber auch: "Wissenschaft ist da ganz wichtig." Deshalb wolle man jetzt das Votum der Stiko abwarten und schließlich auch die Kinderärzte mit einbinden.
16.40 Uhr: Rheinland-Pfalz schließt fünf Testzentren wegen Mängeln
Nach ersten Inspektionen von Corona-Teststellen in Rheinland-Pfalz sind bislang fünf Teststellen wegen Mängeln geschlossen worden. Der Präsident des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung, Detlef Placzek, kündigte eine Fortsetzung und Ausweitung der Inspektionen an. Hinweise auf möglichen Abrechnungsbetrug wie in Nordrhein-Westfalen und Bayern wurden in Rheinland-Pfalz bislang nicht bekannt.
Bei den Inspektionen werde von fachkundigen Pharmazeuten der gesamte Prozess eines Coronatests überprüft, sagte Placzek der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gehöre die ordnungsgemäße Durchführung des Tests ebenso wie die Abfallentsorgung. Einer Einrichtung wurde die Berechtigung aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit entzogen. Einem weiteren Träger mit drei Einrichtungen wurde die Berechtigung entzogen, weil die Tests von den Nutzern bezahlt werden sollten. Eine Einrichtung wurde aufgrund von hygienischen Mängeln geschlossen.
16.32 Uhr: Verzögerung bei digitalem Corona-Pass in Österreich
Der sogenannte Grüne Pass kann in Österreich nicht wie geplant kommende Woche eingeführt werden. Der Nachweis von Corona-Impfungen, Tests oder Genesung mittels Handy werde sich um mindestens eine Woche verzögern, weil die EU im letzten Moment ihre technischen Anforderungen geändert habe, erklärte das Gesundheitsministerium in Wien.
Die konservativ-grüne Koalitionsregierung sieht den Grünen Pass als Vorzeigeprojekt zur Wiederbelebung des wirtschaftlich wichtigen Tourismussektors. Derzeit verwenden Geimpfte, Getestete und von Covid-19 Genesene verschiedene Zertifikate für den Zutritt zu Gastronomiebetrieben, Kultureinrichtungen und Sportveranstaltungen. Ursprünglich sollten QR-Codes ab 4. Juni die Überprüfung beim Eintritt erleichtern.
Die liberale Oppositionspartei Neos kritisierte, dass die Regierung jetzt noch an einer teuren nationalen Lösung arbeite, statt auf den EU-weiten Corona-Pass zu warten, der bereits im Juli genutzt werden könnte.
16.18 Uhr: Studie - Mehr als die Hälfte der 30-Jährigen fühlt sich seit Pandemie einsam
Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen in Deutschland fühlt sich seit Beginn der Corona-Pandemie häufig einsam. Fast genauso viele befürchten, ihren Freundeskreis durch Kontaktbeschränkungen zu verlieren, wie aus einer Studie im Auftrag der Kankenkasse Pronova BKK hervorging. Demnach vermisst jeder Dritte 16- bis 29-Jährige den engen Freundeskreis.
Der Studie zufolge findet der Austausch mit anderen Menschen für 45 Prozent der unter 30-Jährigen meist nur noch online statt. Mehr als die Hälfte verzichte auf persönliche Treffen mit dem Freundeskreis. Am stärksten hätten die 16 bis 29 Jahre alten Befragten den Kontakt zu weiteren Bekannten sowie zu Verwandten außerhalb des eigenes Haushalts reduziert.
Besonders häufig hätten sich zudem Akademiker distanziert. Demnach verzichteten 53 Prozent auf persönlichen Kontakt mit ihren besten Freunden. Die Studie zeigte dabei auch Geschlechterunterschiede: Während 51 Prozent der Mädchen und Frauen sogar den besten Freund oder die beste Freundin seltener sahen, lag dieser Anteil bei Jungen und Männern nur bei 37 Prozent.
Für die Studie "Generation Corona" wurden bundesweit tausend Jugendliche im Alter von 16 bis 29 Jahren befragt. Die Erhebung fand im März und April online statt.
- Zum Artikel: "Corona-Blues und Angst vor der Zeit danach"
16.06 Uhr: Luftverkehr erholt sich - auch Lufthansa verstärkt Angebot
Am Himmel wird es wieder voller: Die Nachfrage nach Flugreisen steigt, die Luftfahrtgesellschaften weiten ihre Kapazitäten aus. "Wir sehen, dass mit dem Rückgang der Infektionszahlen in Europa und dem Fortschritt der nationalen Impfkampagnen etwas Hoffnung in der Branche zurückkommt", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Gerber.
Die Lufthansa etwa kündigte an, in den kommenden Wochen bis zu 50 zusätzliche Flugzeuge reaktivieren zu wollen. "Seit acht Wochen wachsen die Buchungszahlen stabil, in der vergangenen Woche mit einem deutlichen Sprung nach oben", sagte Vorstandsmitglied Harry Hohmeister den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Das waren die stärksten sieben Tage seit April 2020." Für Flüge im Juli und August sei die Nachfrage zehn- bis elfmal so hoch wie noch vor vier Wochen.
Der BDL geht für die gesamte Branche davon aus, dass die Sitzplatzkapazitäten in Deutschland im Juli und im Augst wieder bei rund 60 Prozent des Sommer-Niveaus von 2019 liegen werden. Zuletzt habe das Angebot bei rund 40 Prozent des Vorkrisenniveaus in dieser Zeit gelegen, sagte Gerber. Allerdings hänge Deutschland im europäischen Vergleich hinterher.
15.41 Uhr: Israels Gesundheitsministerium meldet nur vier Neuinfektionen
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Israel auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gesunken. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden binnen 24 Stunden lediglich vier neue Fälle verzeichnet. Es wurden in diesem Zeitraum 22.360 Tests vorgenommen. Weniger Neuinfektionen waren zuletzt Anfang März 2020 registriert worden, also zu Beginn der weltweiten Pandemie.
Das Neun-Millionen-Einwohner-Land setzt seit dem 19. Dezember 2020 erfolgreich eine Impfkampagne um. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen sind stark zurückgegangen. Parallel zum Fortschritt der Kampagne begann die Regierung mit schrittweisen Lockerungen der Corona-Restriktionen.
15.19 Uhr: Über 80.000 Corona-Tote im Iran
Im Iran ist die Zahl der Corona-Toten nach offiziellen Angaben auf über 80.000 gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums liegt die Zahl der Todesfälle seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Februar letzten Jahres bei genau 80.156, die der Infizierten bei fast drei Millionen.
Das 83-Millionen-Einwohner-Land gehört zu den Staaten, die von der Pandemie besonders hart betroffen sind. Um den Anstieg der Fallzahlen im Iran zu stoppen, verhängte die Regierung zwar immer wieder strenge Lockdowns, die sie aber aus wirtschaftlichen Erwägungen dann aber auch schnell wieder lockerte.
Wegen der Wirtschaftskrise im Zusammenhang mit den US-Sanktionen konnte das Land bislang nur sechs Millionen Impfstoffdosen einführen und daher bis jetzt auch erst weniger als fünf Prozent der Bevölkerung impfen. Das Gesundheitsministerium hofft jedoch mit der Einfuhr von 16 Millionen weiteren Dosen bis Ende nächsten Monats sowie der Nutzung heimischer Vakzine den Impfprozess zu beschleunigen.
15.03 Uhr: OECD sieht beschleunigte Wirtschaftserholung nach Corona
Die Erholung der Weltwirtschaft von den Folgen der Corona-Pandemie gewinnt an Fahrt, verläuft nach Ansicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OEC) aber ungleichmäßig und hat mit Problemen zu kämpfen. Besonders das Fehlen von Impfstoffen in ärmeren Ländern sei ein Problem, heißt es in einer Prognose. Dies könne zu neuen Virusvarianten führen, was möglicherweise neue Lockdowns nach sich ziehe.
Weltweit rechnet die OECD für dieses Jahr mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung von 5,8 Prozent - nach 4,2 Prozent im Dezember. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaftsleistung um 3,5 Prozent zurückgegangen. Für Deutschland erwartet die OECD ein Plus von 3,3 Prozent in diesem und 4,4 Prozent im kommenden Jahr. Den USA sagt sie 2021 ein Wachstum von 4,4 Prozent voraus gegenüber 3,7 Prozent in der Dezemberprognose. Die Entwicklung sei durch zahlreiche Hilfspakete und Förderprogramm möglich geworden.
OECD-Chefvolkswirtin Laurence Boone sagte, die Wirtschaftsaussichten hätten sich in den vergangenen Monaten deutlich verbessert und würden noch besser. "Doch die Gesundheitssituation bleibt höchst unsicher", fügte sie hinzu: "Das erste und wichtigste Risiko bleibt das Virus."
14.48 Uhr: Auch Scholz für Auslaufen der Bundes-Notbremse
Auch Vize-Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, die Bundes-Notbremse Ende Juni auslaufen zu lassen. Sie sieht oberhalb einer Inzidenz von 100 bundesweite Einschränkungen vor. "Die Bundes-Notbremse, die sollte jetzt auslaufen", sagte Scholz in Berlin. Weil die Infektionszahlen zuletzt aber deutlich gesunken seien und das Wetter besser werde, könne die Pandemie allmählich überwunden werden. Die Notbremse solle entsprechend zum 30. Juni auslaufen, so der SPD-Kanzlerkandidat. Die Vorgaben für mehr Homeoffice in Unternehmen müssten aber noch weiter bestehen. "Wir müssen vorsichtig bleiben."
- Zum Artikel: "Was gilt wo? Corona-Lockerungen und Notbremse in Bayern"
14.40 Uhr: Nächtliche Ausgangssperre auf Mallorca endet
Nach mehr als sieben Monaten wird die nächtliche Ausgangssperre auf Mallorca aufgehoben. Sie gelte nur noch bis Sonntag, beschloss die Regierung der bei deutschen Urlaubern beliebten Balearen, zu denen Mallorca gehört. Bisher mussten Touristen und Einheimische zwischen Mitternacht und 06.00 Uhr im Hotel oder Zuhause sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit auf Mallorca nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid bei 17,4. Knapp 40 Prozent der Balearen-Bevölkerung haben schon mindestens eine Corona-Impfung erhalten, knapp 18 Prozent sind vollständig geimpft.
Erleichterungen gibt es auch bei privaten Treffen. So dürfen nun im Freien Gruppen von bis zu 15 Personen zusammenkommen, in Innenbereichen von bis zu 10 Personen, die auch aus verschiedenen Haushalten kommen dürfen. Die Maskenpflicht auch im Freien bleibt aber erhalten. Ausnahmen gibt es beim Essen und Trinken, Rauchen, Sport sowie am Strand.
Ebenfalls bestehen bleiben die Einreisebedingungen. Bis zum 7. Juni müssen alle Passagiere aus Deutschland einen negativen PCR-Test vorweisen, danach entfällt die Testpflicht für vollständig Geimpfte. Die neuen Regeln gelten vorerst bis zum 20. Juni.
14.31 Uhr: Holetschek will Test-Betrügereien "mit aller Härte" bekämpfen
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek( CSU) will mögliche Betrügereien bei Corona-Teststationen "mit aller Härte" bekämpfen. Das kündigte er nach einer Konferenz der Länder-Gesundheitsminister mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an. Bayern hat derzeit den Vorsitz in der Gesundheitsministerkonferenz.
"Wir werden in Bayern jedem Verdacht mit aller Härte nachgehen. Illegales Handeln werden wir konsequent unterbinden", sagte Holetschek. Niemand dürfe an der Pandemie unrechtmäßig Geld verdienen. "Dazu muss auch der Bund nachschärfen", sagte der Minister. Die Gesundheitsminister hätten besprochen, den Abgleich von geliefertem Testmaterial und durchgeführten und gemeldeten Tests noch stärker in den Fokus zu nehmen. Zudem sei die stärkere Einbindung von Zoll und Finanzbehörden besprochen worden.
Derzeit sei in Bayern ein Fall bekannt, bei dem es zu Abrechnungsbetrug gekommen sein soll. Die Strafverfolgungsbehörden ermittelten, sagte ein Ministeriumssprecher. In welchem Teil Bayerns dieser Verdachtsfall aufgetreten sei, sagte der Sprecher unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.
14.23 Uhr: EU will Reisen in Europa vereinfachen
Kinder von geimpften Eltern sollen bei Urlaubsreisen in Europa von der Quarantänepflicht befreit werden. Darauf dringt die EU-Kommission in einer Aktualisierung der offiziellen Empfehlungen zur Reisefreiheit in der EU. Wenn sich die Eltern - etwa aufgrund einer Impfung - nicht isolieren müssten, sollte dies auch für deren Kinder gelten, heißt es. Als vollständig geimpft gilt man der Empfehlung zufolge 14 Tage nachdem man seine zweite Impfdosis erhalten hat. Wenn nur eine Dosis notwendig ist, was etwa bei dem Impfstoff von Johnson & Johnson der Fall ist, soll diese Frist bereits nach der ersten Impfung gelten.
Im Zweifel entscheiden jedoch die EU-Länder selbst, welche Regeln gelten. Die EU-Kommission versucht mit den Empfehlungen, möglichst einheitliche Regeln in Europa zu gewährleisten. Die Empfehlungen müssen noch von den EU-Staaten angenommen werden. Darin heißt es auch, dass wer im Besitz eines EU-Covid-Zertifikats ist, in den meisten Fällen von zusätzlichen Reisebeschränkungen verschont werden soll. Nur wenn es wegen der Infektionslage erforderlich ist, sollen zusätzliche Regeln eingeführt werden können. Meistens soll dies jedoch lediglich ein Corona-Test vor der Abreise sein. Ein Zertifikat erhält, wer frisch getestet, geimpft oder genesen ist.
Das EU-Covid-Zertifikat soll offiziell zum 1. Juli eingeführt werden, es laufen bereits Testphasen in zahlreichen EU-Ländern. "Wir erwarten nun, dass die Mitgliedsstaaten dieses Instrument optimal nutzen", teilte EU-Justizkommissar Didier Reynders mit.
- Zum Artikel: "Trotz Corona-Krise: Reisebüros sind optimistisch"
14.15 Uhr: Gastgewerbe unzufrieden nach zwei Wochen erster Öffnungen
Das Gastgewerbe hat nach rund zwei Wochen begrenzter Öffnungen eine kritische Bilanz für die Branche gezogen. "Wir sind natürlich froh, dass wir endlich bundesweit die Außengastronomie und in einigen wenigen Bundesländern auch die Innengastronomie wieder öffnen durften", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbands Dehoga, Ingrid Hartges, der "Rheinischen Post". Jedoch falle die Bilanz "nicht besonders zufriedenstellend aus".
Es sei zum Beispiel "unverständlich", weshalb Länder wie Hamburg oder Berlin zögerlich seien, obwohl die Inzidenzwerte dort deutlich unter 50 lägen. "Sie sollten sich ein Beispiel an Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, NRW oder Rheinland-Pfalz nehmen, die unter Auflagen auch die Innengastronomie zulassen", sagte Hartges. Das gelte auch für touristische Übernachtungen - diese seien in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen noch nicht wieder erlaubt.
Die Branche forderte erneut eine dauerhafte Öffnung der Betriebe sowie eine Lockerung von Auflagen bei weiter verbesserter Infektionslage. "Dazu steht die Politik in der Verantwortung, für ausreichend Impfstoff zu sorgen und allen Impfwilligen ein Angebot zu unterbreiten", sagte Hartges. Der Umsatz im Gastgewerbe war zuletzt wegen der Lockerungen wieder leicht gestiegen. Allerdings liegt er weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau.
13.48 Uhr: München lockert Kontaktbeschränkungen - OB fordert Regel-"Anpassungen"
Die Münchnerinnen und Münchner haben weitere Lockerungen der Corona-Regeln in Aussicht: Der Inzidenzwert liegt heute laut RKI bei 30,7 und damit dem fünften Tag in Folge unter 35. Ab Mittwoch sind somit Treffen von bis zu drei Hausständen mit maximal zehn Personen möglich. Momentan sind Treffen nur mit zwei Haushalten und höchstens fünf Personen erlaubt. Kinder unter 14 Jahren, Geimpfte und Genesene werden nicht mitgerechnet. Bereits ab morgen (Dienstag) gelten entsprechende Lockerungen im Landkreis München, denn dort wurde der Wert 35 bereits gestern (Sonntag) zum fünften Mal unterschritten.
Unterhalb der 35 sind bis zum Wert Null keine weiteren Abstufungen mehr vorgesehen. "Perspektivisch dürfen sich also nach der aktuellen Regelung nie mehr als zehn Personen aus drei Hausständen treffen", kritisiert Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Bei stabil niedrigen Inzidenzwerten, "also deutlich unterhalb der 35", müsse den Menschen aber auch noch mehr erlaubt werden, so der OB.
In einem Schreiben an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) macht er sich auch in weiteren Punkten für eine "Anpassung" der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung stark. So seien etwa in Theatern und Konzerthäusern deutlich mehr Zuschauer zugelassen als bei Open-Air-Kulturveranstaltungen. Und Hotels dürften ihre Saunen zwar öffnen, Solarien müssten aber geschlossen bleiben. Der Oberbürgermeister sieht auch "die Voraussetzungen für eine Maskenpflicht unter freiem Himmel nur noch bedingt gegeben".
13.36 Uhr: Montgomery nennt Spahns Schnelltest-Regelung "schlampig"
Der Chef des Weltärzteverbands, Frank Ulrich Montgomery, wirft Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine "schlampige" Verordnung zur Regelung der Corona-Testzentren vor. Diese fordere "zu Betrug auf", sagte Montgomery bei "19 - die Chefvisite" mit Blick auf Ermittlungen wegen des Verdachts auf betrügerische Abrechnungen von Schnelltests. Es sei "unverschämt" von Spahn, die Kontrolle auf Gesundheitsämter und Kassen abschieben zu wollen. Während der Bundesgesundheitsminister für einen "Bürokratiemarathon beim Impfen" gesorgt habe, falle Spahn jetzt seine "Wurstigkeit beim Testen" auf die Füße. Der Weltärztechef betonte, er rechne nur mit einem "sehr, sehr kleinen Anteil" von Betrügerei bei den rund 60 Millionen abgerechneten Tests.
Beim digitalen Impfzertifikat habe Spahn sich ebenfalls "verzettelt", so Montgomery. Daher stehe Deutschland einmal mehr als "Komplettversager bei der Digitalisierung" da. Schaffe es das Bundesgesundheitsministerium nicht, rasch eine Software für das Digitalzertifikat zu entwickeln, "wird man sich über uns totlachen", prophezeite Montgomery. Minister Spahn rief er auf, die Möglichkeit zu prüfen, die Zertifikatssoftware aus Israel zu kaufen - dort habe die Entwicklung "sechs Wochen gedauert".
13.20 Uhr: Bundes-Notbremse läuft wohl wie geplant Ende Juni aus
Die sogenannte Bundes-Notbremse wird voraussichtlich, wie im Gesetz vorgesehen, Ende Juni auslaufen. "Wenn die sehr erfreuliche Entwicklung der Infektionszahlen der letzten Wochen anhält, was wir alle hoffen, dann ist aus heutiger Sicht die Tendenz, diese Notbremse mit dem 30.6. auslaufen zu lassen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert Berlin. Das sei aber abhängig von der pandemischen Entwicklung.
Mit der im April verabschiedeten Notbremse wurden bundeseinheitliche Corona-Regelungen ins Infektionsschutzgesetz geschrieben, die auf Kreisebene greifen, wenn die Corona-Ansteckungszahlen bestimmte Werte überschreiten. Dazu zählen nächtliche Ausgangsbeschränkungen, Kontaktbeschränkungen, Beschränkungen für Sport, Freizeit und Handel oder Schulschließungen. Aufgehoben werden dürfen die Einschränkungen erst wieder bei mehrtägiger Unterschreitung der Schwellenwerte.
Die bundeseinheitlichen Regeln wurden allerdings im Infektionsschutzgesetz bis zum 30. Juni befristet. Käme es danach zu einem erneuten starken Anstieg der Corona-Zahlen, wären die Länder wieder selbst dafür zuständig, wie streng ihre Maßnahmen ausfallen.
13.02 Uhr: In Bayern wurden über 8.400 Härtefälle bei der Impfung vorgezogen
Mehr als 8.400 Menschen haben in Bayern einen früheren Impftermin bekommen, weil sie von der Bayerischen Impfkommission als Härtefall eingestuft worden sind. Damit sei "eine Lücke in der Impfpriorisierung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen oder anderen Vorerkrankungen geschlossen" worden, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in München. Inzwischen würden nur noch vereinzelte Anträge an die Härtefallkommission gestellt. Das zeige, dass die große Mehrheit der besonders gefährdeten Menschen in Bayern ein Impfangebot bekommen habe.
Die Kommission beendet ihre Arbeit im Juni, begonnen hat sie damit am 1. März. Menschen, deren Erkrankung oder Behinderung nicht in der Impfverordnung erfasst ist, die aber durch eine Infektion besonders gefährdet wären, konnten sich an die Stelle wenden. Insgesamt wurden nach Ministeriumsangaben 8.700 Anträge gestellt, 8.428 wurden bewilligt, so dass die Menschen einen früheren Impftermin bekommen konnten.
12.53 Uhr: Bundesregierung will Inzidenz deutlich unter 35 drücken
Regierungssprecher Steffen Seibert hat in Berlin erklärt, die bundesweite Inzidenz von aktuell rund 35 solle weiter deutlich abgesenkt werden. Die sogenannte Bundesnotbremse habe zuletzt sicherlich geholfen, die die Zahl der Infektionen zu verringern und die dritte Welle zu brechen. Im Sommer 2020 habe es Inzidenzen von wenigen Punkten gegeben. Viele Bundesländer seien bereits unter dem Niveau von 35: "Das zeigt uns allen den Weg."
12.46 Uhr: Laschet - Kein Grund zur Verlängerung der Bundesnotbremse
Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat sich angesichts sinkender Corona-Zahlen dagegen ausgesprochen, die sogenannte Notbremse des Bundes zu verlängern. "Die Bundesnotbremse läuft wie geplant zum 30. Juni aus. Es gibt angesichts sinkender Inzidenzzahlen keinen Anlass, sie zu verlängern", sagte Laschet nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in teils online durchgeführten Beratungen des CDU-Präsidiums. Er ergänzte demnach: "Für vereinzelte regionale Entwicklungen braucht es keine Bundesnotbremse. Da muss man vor Ort reagieren."
Zugleich sprach sich Laschet nach diesen Informationen dafür aus, die gesetzlichen Regelungen zur pandemischen Lage bis zum 30. September zu verlängern. "Bis dahin gelten zum Beispiel auch die Regelungen zur Kurzarbeit und zu den Wirtschaftshilfen", wurde Laschet zitiert.
Die bundesweit verbindlichen Regeln für schärfere Corona-Maßnahmen waren am 23. April in Kraft getreten. Danach ist unter anderem vorgesehen, dass in Landkreisen und kreisfreien Städten, die drei Tage lang eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 überschritten haben, nächtliche Ausgangsbeschränkungen verhängt werden sollen. Inzwischen sind die Corona-Zahlen aber stark gesunken, alle Bundesländer sind unter den Inzidenz-Wert 50 gerutscht. Mit den einheitlichen Regelungen wollte die Politik einen Flickenteppich in den Bundesländern verhindern. Befristet sind sie bisher maximal bis zum 30. Juni.
12.41 Uhr: Disco statt Randale - Dehoga Bayern fordert Öffnung von Clubs
Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga Bayern) fordert die kontrollierte Öffnung von Clubs und Diskotheken. Angesichts illegaler Partys einerseits, mittlerweile funktionierender Impfungen und Tests andererseits sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert in München: "Nach über einem Jahr Dauerschließung ist es jetzt an der Zeit, neben der Innengastronomie auch wieder die getränkegeprägte Gastronomie sowie musikveranstaltende Betriebe zu öffnen."
Andere Länder zeigten, dass ein sicherer verantwortbarer Betrieb möglich sei. "Die Menschen treffen sich zum Feiern. Die Frage ist doch nur, will ich das irgendwo in einem ungeschützten Raum ohne jegliche Auflage und Nachverfolgbarkeit, oder biete ich sichere Bereiche", sagte Geppert. Die Öffnung würde sofort für mehr Sicherheit sorgen.
Die Polizei hatte am Wochenende mehrere wilde Partys in bayerischen Innenstädten aufgelöst. Dabei war es auch zu Ausschreitungen gekommen.
12.33 Uhr: Nach Test-Betrug - Bundesregierung will Verordnung verschärfen
Die Bundesregierung will als Konsequenz aus den Betrugsvorwürfen bei Testungen die maßgebliche Verordnung reformieren. Das sei das Ergebnis der Beratungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit seinen Länderkollegen, teilte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin mit.
Er betonte, insgesamt sei die Verordnung ein Erfolg, weil die Test-Infrastruktur in Deutschland sehr schnell habe aufgebaut werden können und damit auch mehr Öffnungen möglich geworden seien. Es gebe "sehr viele seriöse Anbieter". Kriminelle Machenschaften seien aber nicht hinnehmbar, deshalb würden die Kontrollen verschärft. Zudem würden die Preise für die Test-Kits deutlich sinken.
12.27 Uhr: Vietnam setzt internationalen Flugverkehr nach Hanoi aus
Vietnam setzt den internationalen Flugverkehr nach Hanoi aus. Von Dienstag bis zum 7. Juni dürfen Flüge aus dem Ausland nicht mehr in der Hauptstadt landen, wie die Regierung mitteilt. Starts vom Noi Bai International Airport unterliegen der Regelung demnach aber nicht. Auch ankommende Flüge am Tan Son Nhat Airport von Ho-Chi-Minh-Stadt sind nach Regierungsangaben ausgesetzt, und zwar bereits seit Donnerstag.Zu Inlandsflügen wurden keine Angaben gemacht.
Die Maßnahme soll dabei helfen, die Coronavirus-Pandemie im Zaum zu halten. Vietnam war es bis Ende April gelungen, die Pandemie weitgehend unter Kontrolle zu halten. Doch seitdem sind die Fallzahlen angestiegen. Mehr als die Hälfte aller bislang 7.236 bestätigten Infektionen wurden in diesem Zeitraum registriert. Insgesamt weist das Land mit seinen 98 Millionen Einwohnern aber nach wie vor eine der niedrigsten Fall-Statistiken aus.
12.17 Uhr: Lauterbach hält Rückkehr zu vollem Präsenzunterricht für vertretbar
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich für die Wiederaufnahme des vollständigen Präsenzunterrichts in den Schulen ausgesprochen. Es sei nun die Zeit gekommen, "zum Präsenzunterricht zurückzukommen", sagte Lauterbach bei Welt-TV. Präsenzunterricht sei bei regelmäßigen Corona-Testungen vertretbar: "Das hat sehr gut funktioniert und ist aus meiner Sicht eine Erfolgsgeschichte, die fortgeschrieben werden kann", sagte er.
Im Herbst halte er dann Präsenzunterricht ohne Abstand und Masken wieder für möglich, wenn bis dahin genügend Schülerinnen und Schüler geimpft seien, sagte der SPD-Politiker.
Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, forderte derweil eine bevorzugte Berücksichtigung von Schülerinnen und Schülern mit Vorerkrankungen bei der Vergabe des Impfstoffs von Biontech. Die Betroffenen wollten zurück in die Schulen, hätten "aber Angst davor, sich selbst zu infizieren und sich selbst in Gefahr zu bringen", sagte Schramm dem Sender Phoenix.
12.12 Uhr: FDP Hof-Land fordert Testpflicht in Gemeinschaftsunterkünften
Nachdem der Inzidenzwert im Landkreis Hof wegen eines erneuten Corona-Ausbruchs in einer Gemeinschaftsunterkunft in Naila rapide angestiegen ist, meldet sich nun auch die Politik zu Wort. Die FDP Hof-Land kritisiert, dass in der Unterkunft offenbar nicht aus vergangenen Erfahrungen gelernt wurde und offenbar kein tragfähiges Hygienekonzept vorliege. In Anbetracht der geringen Impfbereitschaft in den Flüchtlingsunterkünften müsse man prüfen, ob in Gemeinschaftsunterkünften eine Testpflicht eingeführt werden könne, heißt es in dem Schreiben weiter.
Klaus Horn, Kreisvorsitzender der FDP Hof-Land sagte: "Eine Testpflicht für Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften ist zumutbar und sollte dort auch durchgeführt werden zumindest bis eine ausreichende Impfquote erreicht wird. Es ist unverständlich, dass wir Kinder in Schulen richtigerweise zweimal wöchentlich testen aber in Gemeinschaftsunterkünften nicht". Außerdem gebe es unter Flüchtlingen die "Angst", dass Geimpfte schneller abgeschoben würden. Deswegen müsse hier gezielt möglicher Desinformation entgegengesteuert werden.
11.50 Uhr: Industrieverband BDI gegen Recht auf Homeoffice
Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat sich gegen ein generelles Recht von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf Homeoffice ausgesprochen. Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie müsse der Arbeitgeber entscheiden dürfen, ob vor Ort gearbeitet werden müsse oder nicht, sagte Verbandspräsident Siegfried Russwurm im Deutschlandfunk.
Zugleich gestand er ein, dass es ein Zurück zu alten Zeiten nicht geben werde, da in der Pandemie auch die Firmen die Vorzüge von Homeoffice und mobiler Arbeit kennengelernt hätten. Das Arbeiten von Zuhause aus werde also künftig in den Firmen einen höheren Stellenwert einnehmen.
Vor rund einer Woche hatte der BDI ein Ende der Homeoffice-Pflicht sowie der Corona-Testpflicht in Betrieben gefordert und dies mit dem Impffortschritt und sinkenden Infektionszahlen begründet. Die Regierung lehnt derzeit eine Aufhebung der Homeoffice-Pflicht noch ab. Die Grünen fordern eine Umwandlung der Pflicht in ein Recht auf Homeoffice.
11.38 Uhr: Frankreich öffnet Corona-Impfung für alle Erwachsenen
In Frankreich können sich seit heute alle Erwachsenen gegen das Coronavirus impfen lassen. Der nationale Impfbeauftragte Alain Fischer sagte dem Fernsehsender LCI, er rechne mit einem großen Andrang. In Deutschland soll die Impfpriorisierung am Montag in einer Woche fallen, dann sollen sich zudem erstmals auch Kinder ab zwölf Jahren impfen lassen können.
In Frankreich haben bisher 25,4 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten, das entspricht 38 Prozent der Gesamtbevölkerung und gut 48 Prozent der Erwachsenen. Fast elf Millionen Menschen sind vollständig geimpft. "Ich bin überzeugt, dass viele weitere Menschen sich impfen lassen werden", betonte Fischer.
Die Zahl der Corona-Patienten auf den französischen Intensivstationen sank unterdessen erstmals seit Ende Januar unter die Marke von 3.000. Die Sieben-Tage-Inzidenz ging landesweit auf unter 100 zurück. Deutschland stuft Frankreich derzeit als Risikogebiet ein. Für Urlauber aus der EU sind ein negativer PCR-Test und eine Erklärung zur Symptomfreiheit Pflicht zur Einreise in Frankreich.
11.25 Uhr: Fast 50 Millionen Impfungen in Deutschland
Die Zahl der verabreichten Corona-Impfungen nähert sich der Marke von 50 Millionen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) waren mit Sonntag seit Beginn der Impfkampagne 49,9 Millionen Impfungen verabreicht worden. Am Sonntag erhielten 270.927 Menschen eine Spritze. 14,6 Millionen sind nun vollständig geimpft.
Insgesamt haben den Angaben zufolge 35.755.407 Menschen (43 Prozent) mindestens eine Impfdosis erhalten. "Es geht voran: Ab der nächsten Woche impfen dann erstmalig auch flächendeckend die Betriebsärzte mit", teilte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mit.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 46,2 Prozent. Sachsen liegt mit 37,9 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der verabreichten Dosen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.
Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher.
- Zum Artikel: "Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern"
11.20 Uhr: Experte sieht Großbritannien am Beginn von dritter Corona-Welle
Ein britischer Experte sieht Großbritannien angesichts der Verbreitung der indischen Variante des Corona-Virus am Beginn einer dritten Welle. "Es hat ein exponentielles Wachstum bei der Zahl der neuen Fälle gegeben und mindestens drei Viertel sind die neue Variante", sagte der Mikrobiologe Ravi Gupta in einem BBC-Interview. Die zunächst in Indien entdeckte Variante B.1.617.2 breitet sich im Land zunehmend aus und könnte trotz der weit fortgeschrittenen britischen Impfkampagne die Aufhebung der noch geltenden Corona-Beschränkungen gefährden. Die Variante gilt ersten Erkenntnissen zufolge als deutlich ansteckender als bisherige Formen.
Zwar seien die Fallzahlen derzeit noch relativ niedrig, erklärte Gupta, der in einem Gremium für neue aufkommende Virus-Bedrohungen die Regierung berät. Trotzdem sehe er Anzeichen einer beginnenden Welle. Am Sonntag zählte Großbritannien gut 3.200 neue Corona-Fälle, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 27.
"Es wird wahrscheinlich länger dauern als bei vorherigen Wellen, bis sie sich abzeichnet, weil wir ein hohes Level an Impfungen in der Bevölkerung haben", so Gupta. "Daher könnte es für einige Zeit ein falsches Sicherheitsgefühl geben, das ist unsere Sorge."
10.42 Uhr: Bund fördert Forschung zu Corona-Langzeitfolgen mit fünf Millionen Euro
Das Bundesforschungsministerium will fünf Millionen Euro bereitstellen, um die Erforschung von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion zu fördern. Ressortchefin Anja Karliczek (CDU) wies in Berlin darauf hin, dass rund zehn Prozent der Infizierten auch Wochen und Monate nach der überstandenen Akut-Infektion an zum Teil schweren Symptomen litten. Wegen der Neuartigkeit der Erkrankung fehlten aber immer noch fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Spätfolgen,.
"Umso wichtiger ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, um die betroffenen Patientinnen und Patienten bestmöglich behandeln und bei ihrer Genesung unterstützen zu können", erklärte Karliczek.
In Deutschland haben inzwischen rund 3,5 Millionen Menschen eine Covid-19-Infektion überstanden. Da bei rund zehn Prozent der Infizierten Langzeitfolgen auftreten, wären rund 350.000 Menschen von den so genannten Long-Covid-Symptomen betroffen.
Als häufigste Spätsysmptome nennt das Forschungsministerium extreme Erschöpfung, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Atemnot sowie den Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns. Zu diesen Symptomen gibt es dem Ministerium zufolge bislang nur "unzureichende Erkenntnisse".
09.28 Uhr: Airline Qantas plant Belohnungen für Geimpfte
Die australische Fluggesellschaft Qantas will Reisende künftig mit Rabatten und anderen Anreizen belohnen, wenn sie gegen das Coronavirus geimpft sind. Unter anderem seien auch Fluggutscheine und Prämienpunkte für australische Vielflieger geplant, sagte Airline-Chef Alan Joyce am Montag dem australischen Fernsehsender 9News. Zudem sollen spezielle Preise verlost werden. "Wir werden zehn 'Super-Preise' verlosen, mindestens einen in jedem Bundesstaat und Territorium", so Joyce. Die Gewinner dürfen ein Jahr auf dem gesamten Streckennetz kostenlos reisen.
09.40 Uhr: Firmen wollen dauerhafte Öffnungen
Angesichts sinkender Corona-Zahlen und der Fortschritte beim Impfen sehen Unternehmen die Möglichkeit für großflächige und langfristige Öffnungen. Es sollte allen auch aktuell noch geschlossenen Firmen eine klare Perspektive für die Aufnahme der Geschäftstätigkeit geboten werden, heißt es in Empfehlungen der Mitgliedsunternehmen von Industrie- und Handelskammern. Das Papier lag der Deutschen Presse-Agentur am Montag vor.
"Was die Wirtschaft jetzt braucht, sind transparente, verlässliche und somit nachvollziehbare Regelungen", heißt es. Ziel sollte es sein, den Unternehmen Planungssicherheit für eine ökonomisch sinnvolle, dauerhafte Öffnung zu geben. Verwiesen wird in dem Papier neben den Fortschritten bei der Impfkampagne auch auf eine flächendeckende Test-Infrastruktur. Dies biete die Möglichkeit für Öffnungen etwa in der Veranstaltungswirtschaft, von Fitnessstudios sowie in der Messewirtschaft, die schon seit Anbeginn der Pandemie geschlossen seien.
09.15 Uhr: Corona-Ausbruch im australischen Bundesstaat Victoria - Lockdown
In Australien beunruhigt ein neuer Corona-Ausbruch die Behörden im Bundesstaat Victoria. Die Ämter melden über zehn neue Fälle. Am Freitag war ein sieben Tage andauernder Lockdown in Victoria verhängt worden, nachdem in Melbourne erstmals nach drei Monaten wieder elf Infektionen nachgewiesen wurden. Überlegt wird, den Lockdown über die geplanten sieben Tage hinaus zu verlängern.
08.40 Uhr: Eltern durch Corona belastet - Wunsch nach Anerkennung
In einer Umfrage zum Weltelterntag am Dienstag wünscht sich die Mehrheit der Deutschen mehr Anerkennung und Hilfe für Eltern angesichts der Belastungen in der Corona-Krise. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) sagten in der YouGov-Befragung, die Belastung von Eltern werde während der Corona-Krise nicht ausreichend von der Politik berücksichtigt. Unter den Befragten mit Kindern im Haushalt (74 Prozent) und aus Haushalten mit fünf Personen oder mehr (80 Prozent) wurde dies noch häufiger beklagt. Der von den Vereinten Nationen 2012 ausgerufene Weltelterntag am 1. Juni soll die zentrale Rolle der Eltern in Bildung, Erziehung und Betreuung ihrer Kinder würdigen.
08.19 Uhr: Lauterbach fordert Deckelung bei Corona-Tests
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine Deckelung der Vergütungen für die Corona-Tests in kommerziellen Einrichtungen. Die Preise seien zu hoch, sagt er in der ARD. Er schlägt vor, Kassenärztliche Vereinigungen bei den Kontrollen der Abrechnungen von privaten Corona-Testzentren einzubeziehen.
Der SPD-Politiker erklärt, er wolle sich nicht an der Kritik aus seiner Partei an Gesundheitsminister Jens Spahn wegen des Skandals um mutmaßlichen Abrechnungsbetrug beteiligen. Man müsse nach vorne blicken.
08.10 Uhr: Flughafen im chinesischen Guangzhou streicht Hunderte Flüge
Am Internationalen Flughafen der südchinesischen Stadt Guangzhou sind Hunderte Flüge gestrichen worden, nachdem aus der Region ein Anstieg an Corona-Infektionen gemeldet wurde.
Bis Mittag (Ortszeit) wurden nach Angaben des Luftverkehrsdaten-Anbieter Variflight mehr als 500 Flüge abgesagt. Das waren mehr als ein Drittel aller für Montag angesetzten Flüge. Für Sonntag meldeten die chinesischen Behörden 27 Neuinfektionen, 18 davon entfielen auf die Stadt Guangzhou.
Der Guangzhou Baiyun International Airport ist einer der größten der Welt. Im vergangenen Jahr wurden dort trotz der Pandemie 43,8 Millionen Passagiere befördert.
07.35 Uhr: Copa América kann nicht in Argentinien stattfinden
Die Copa América wird nicht in Argentinien stattfinden. "In Anbetracht der derzeitigen Umstände hat die Conmebol beschlossen, die Organisation der Copa America in Argentinien abzusagen", schrieb der südamerikanische Fußball-Verband Conmebol rund zwei Wochen vor dem geplanten Beginn des Turniers auf Twitter.
Das südamerikanische Land leidet derzeit besonders unter der zweiten Corona-Welle. Am Donnerstag registrierte Argentinien mit 41.080 eine Höchstzahl an Corona-Neuinfizierten - trotz des harten Lockdowns.
Die Copa América soll vom 13. Juni bis 10. Juli - parallel zu den Fußball-Europameisterschaften - ausgetragen werden. Sie ist die traditionsreiche Kontinental-Meisterschaft der Nationalmannschaften in Südamerika.
07.44 Uhr: Abrechnungsbetrug? Spahn sieht lokale Behörden in der Pflicht
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht im Skandal um mutmaßlichen Abrechnungsbetrug in privaten Corona-Testzentren lokale Behörden in der Pflicht. Es müsse vor Ort kontrolliert werden, sagt er im Deutschlandfunk. Ein Testzentrum könne nur einrichten, "wer ausdrücklich beauftragt worden ist von einer Behörde vor Ort". Dies seien in der Regel Gesundheitsämter oder Ordnungsämter. Zudem müssten sich die Kassenärztlichen Vereinigungen die Abrechnungen der Testzentren genauer angucken.
07.28 Uhr: China verzeichnet 20 neue Corona-Fälle
Mit 20 neuen lokalen Infektionen an einem Tag hat China die größte Zahl neuer Corona-Fälle seit Monaten verzeichnet. Wie die Nationale Gesundheitsbehörde am Montag mitteilte, wurden sämtliche Fälle in der südchinesischen Provinz Guangdong registriert, wo allein in der Provinzhauptstadt Guangzhou (Kanton) 18 neue Infektionen gemeldet wurden. Nachdem dort bereits in den vergangenen Tagen Fälle aufgetreten waren, wiesen die Behörden Bewohner einiger Straßenzüge im Bezirk Liwan an, zu Hause zu bleiben.
China hat die Pandemie bereits seit dem vergangenen Jahr weitestgehend im Griff. Zwar kam es noch gelegentlich zu lokalen Ausbrüchen wie nun in Guangzhou, jedoch wurden diese schnell mit wieder unter Kontrolle gebracht. Zuletzt hatten Staatsmedien berichtet, im Kampf gegen das Coronavirus seien 600 Millionen Impfdosen verabreicht worden seien. Demnach wurden zuletzt innerhalb von nur fünf Tagen 100 Millionen Menschen geimpft.
06.39 Uhr: Spahn - Bis Mitte Juli 90 Prozent der Impfwilligen geimpft
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet, dass bis Mitte Juli "an die 90 Prozent" der impfwilligen Erwachsenen in Deutschland eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das hat er in der ARD-Talkshow Anne Will gesagt. Dabei gehe er von einer Impfbereitschaft "von 70 bis 75 Prozent" der Erwachsenen aus. Spahn verwies zugleich auf die Dynamik der Impfungen in Deutschland - waren zu Ostern erst zwölf Prozent der Bürger geimpft, so sei die Zahl bis Pfingsten auf knapp 40 Prozent gestiegen. Zuletzt lag die Impfquote nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 42,2 Prozent, vollständig geimpft waren demnach 17,1 Prozent.
- Zum Artikel: "Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern und Deutschland"
06.30 Uhr: Prostituierte können in einzelnen Bundesländern wieder arbeiten
Während zahlreiche Prostituierte noch immer auf den Neustart für die Bordelle warten, können Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein bereits wieder Freier empfangen. "Das fühlt sich erstmal gut an, dass es Bundesländer gibt, die uns mit reinnehmen in die Öffnungspläne. Die Freude darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ebenso Bundesländer gibt, die unverrückbar bei einer Schließung bleiben", sagte Johanna Weber vom Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen der Nachrichtenagentur dpa. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, dem Saarland, Sachsen, Hamburg und Bayern sei ein Neustart noch nicht absehbar, sagte die politische Sprecherin des Verbandes. "Da müssen wir wirklich noch Druck machen."
Die Branche ist wie viele andere auch seit November im Lockdown. In Hessen und Mecklenburg-Vorpommern müssen Bordelle seit März 2020 geschlossen bleiben.
05.04 Uhr: RKI registriert 1.978 Corona-Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1.978 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2.682 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 35,1 an (Vortag: 35,2; Vorwoche: 62,5). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 36 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 43 Tote gewesen.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Sonntagnachmittag bei 0,75 (Vortag: 0,75). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 75 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
- Zur Datenanalyse "So entwickeln sich die Corona-Zahlen in Deutschland"
04.15 Uhr: Betrugsverdacht bei Corona-Tests - Bayern kündigt Konsequenzen an
Nach dem Bekanntwerden von Betrugsvorwürfen gegen Corona-Teststellen in Bayern und Nordrhein-Westfalen kündigt der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), Konsequenzen an. "Wer sich an der Corona-Pandemie mit kriminellen Machenschaften bereichern will, gehört konsequent bestraft", sagte der bayerische Gesundheitsminister vor einer für Montagmorgen geplanten Beratung der Länder-Gesundheitsminister mit Bundesminister Jens Spahn (CDU). "Bayern setzt sich dafür ein, dass alle Vorwürfe rasch aufgeklärt werden", sagte Holetschek.
Ein möglicher Abrechnungsbetrug bei Bürgertests zieht seit dem Wochenende immer weitere Kreise, die Justiz ermittelt. "Klar ist: Dort wo ein möglicher Schaden noch abwendbar ist, werden alle Maßnahmen ergriffen, um dies zu tun", betonte Holetschek und forderte eine andere Auszahlungspraxis: "Bei Verdacht auf betrügerisches Vorgehen dürfen die Vergütungen erst nach Prüfung ausgezahlt werden."
Bekannt wurden bislang Verdachtsfälle in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Spahn kündigte "stichprobenartig mehr Kontrollen" an. "Egal ob bei Masken oder beim Testen - jeder, der die Pandemie nutzt, um sich kriminell zu bereichern, sollte sich schämen", schrieb der Minister im Kurznachrichtendienst Twitter.
04.00 Uhr: Scholz: Keine weitere Nothilfe für Kommunen
Städte und Gemeinden in Deutschland müssen sich einem Zeitungsbericht zufolge darauf einrichten, dass ihnen die Bundesregierung die Ausfälle bei der Gewerbe- und Einkommensteuer kein zweites Mal ersetzt. Bundesfinanzminister Olaf Scholz sehe die Zuständigkeit bei den Ländern, die aus der Zwangsschließung ganzer Wirtschaftszweige entstehenden Löcher im Etat auszugleichen, wie aus einer Anfrage der Grünen an die Bundesregierung hervorgeht, aus der die "Augsburger Allgemeine" berichtet. Es sei nun zuallererst Aufgabe der Länder, "durch zusätzliche Unterstützung ... die Finanzsituation der Kommunen in den nächsten Jahren zu verbessern", heißt es demnach in der Antwort aus dem Finanzministerium.
01.00 Uhr: Entwicklungsminister Müller fordert gerechtere Verteilung von Impfstoffen
Entwicklungsminister Gerd Müller pocht auf eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe. In ganz Afrika seien weniger als zwei Prozent der Menschen geimpft, ein Drittel der Entwicklungsländer habe noch keine einzige Impfdosis erhalten, sagt der CSU-Politiker den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Es könne nicht sein, dass einige reiche Länder sich vier oder gar acht Impfdosen pro Kopf sichern. "Diese Überkapazität global gerecht zu verteilen ist der schnellste Weg, umso viele Menschen wie möglich zu impfen."
Müller dringt darauf, die Impfdosen so schnell wie möglich auch Risikogruppen in Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen. Nur eine weltweite Impfkampagne führe aus der Krise.
00.01 Uhr: Lauterbach - Arbeitswelt wird Corona-Langzeitfolgen zu spüren bekommen
Die Zahl der Patienten mit chronischer Erschöpfung bis hin zur Suizidgefahr könnte sich nach Einschätzung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach durch Corona-Langzeitfolgen verdoppeln.
"Es gibt zahlreiche Formen von Long Covid", sagte Lauterbach dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" . Besonders schwerwiegend sei aber das Chronic Fatigue Syndrom (CFS), das sich durch Schmerzen, Schwäche, extreme Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten äußere. "Es handelt sich um eine völlig unnormale physische und psychische Erschöpfung schon nach kleinsten körperlichen Anstrengungen", sagte Lauterbach. Auch die Arbeitswelt werde dieses Krankheitsbild zu spüren bekommen. Vor Corona habe die Zahl der CFS-Kranken bei 250.000 gelegen. "Mit der Pandemie könnte sich diese Zahl verdoppeln."
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