Sonntag, 14. November 2021
22.48 Uhr: Israel gibt Biontech-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren frei
Israel hat den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer für Kinder ab fünf Jahren freigegeben. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, man sei damit den Empfehlungen von Experten gefolgt, die mehrheitlich der Meinung seien, dass die Vorteile einer Impfung überwiegen. Auch in den USA werden bereits Fünf- bis Elfjährige mit dem Biontech-Vakzin geimpft. Die EU-Medikamentenbehörde EMA hat bisher keine Freigabe erteilt.
Israel hatte Anfang des Jahres, als vielerorts noch der Impfstoff fehlte, schnell einen Großteil seiner Bevölkerung geimpft. Schon im Sommer begannen die Booster-Impfungen. Unter den Ungeimpften, darunter auch Kindern, breitete sich das Virus aber weiter aus.
Das Gesundheitsministerium teilte mit, in den kommenden Tagen werde ein Datum für den Beginn der Impfungen bei Kindern bekanntgegeben. Israelische Medien berichteten, es könnte im Lauf der nächsten Woche soweit sein.
22.35 Uhr: Österreich: Nächtliche Ausgangsbeschränkungen für alle möglich
Nach dem Lockdown für Ungeimpfte denkt die österreichische Bundesregierung auch an nächtliche Ausgangsbeschränkungen für alle Bürger. Dieser Vorschlag liege auf dem Tisch und darüber werde am kommenden Mittwoch entschieden, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Sonntagabend in der ORF-Nachrichtensendung "ZiB2".
Wenn ein allgemeiner Lockdown verhindert werde solle, sei eine Verringerung der Kontakte zwischen den Menschen zwingend erforderlich, so der Minister. Die Beschränkungen würden ab 22.00 Uhr gelten und auch eine erneute Schließung der Nachtgastronomie bedeuten.
21.55 Uhr: Erholung trotz Corona: Airbus erhält Großauftrag
Der Flugzeugbauer Airbus hat mit dem ersten Großauftrag seit Beginn der Corona-Pandemie eine Bestellung von 255 Mittelstreckenjets erhalten. Die Bestellung der Maschinen aus der A321neo-Reihe kommt vom US-Unternehmen Indigo Partners im Auftrag von vier Billigflug-Airlines. Die Beteiligten unterzeichneten den Auftrag am Sonntag bei der Luftfahrtmesse in Dubai, wie Airbus mitteilte. Die Bestellung ist ein deutliches Signal der Erholung in der Luftfahrtbranche fast zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie.
21.05 Uhr: Lockdown in Österreich - Zustimmung auch im Parlament
In Österreich gilt ab Montag ein landesweiter Corona-Lockdown für Ungeimpfte und Ungenesene. Nach der Einigung zwischen Bund und Ländern stimmte am Abend auch der Hauptausschuss des Parlaments dem Lockdown zu. Der Hauptausschuss muss bestimmten Verordnungen der Regierung zustimmen. In ihm sind 23 Abgeordnete vertreten, entsprechend der Stärke der Parteien im Parlament.
Die neuen Restriktionen sollen zunächst für zehn Tage und für Menschen ab zwölf Jahren gelten, die weder über einen Impfnachweis noch über den Nachweis einer in den vergangenen 180 Tagen überstandenen Corona-Infektion verfügen. Die Betroffenen dürfen ihre Wohnung nur noch für Lebensmittel-Einkäufe, Arbeit oder Ausbildung, Arztbesuche sowie zur körperlichen Erholung verlassen.
20.10 Uhr: Söder fordert Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte
Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Zahlen in ganz Deutschland hält Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte für notwendig. "Wir brauchen die Möglichkeit von Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte", sagte Söder am Sonntag vor einer Klausur seines Kabinetts in München. Es brauche dies als Zusatzinstrument - sonst werde man der steigenden Corona-Infektionszahlen nicht Herr. Zugleich forderte er zahlenmäßige Personen-Obergrenzen für Veranstaltungen.
- Zum Artikel: "Söder warnt vor Triage – 2G-Regel in Bayern kommt"
20.05 Uhr: Braun - Brauchen über 20 Mio Booster-Impfungen bis Weihnachten
Deutschland ist nach Worten von Kanzleramtschef Helge Braun noch nicht ausreichend auf notwendige Booster-Impfungen vorbereitet. "Wir müssen bis Weihnachten erreichen, dass über 20 Millionen Auffrisch-Impfungen erfolgen können. Dafür sind wir noch nicht gerüstet", sagt der CDU-Politiker im ZDF.
Zugleich bekräftigt er, eine Impfpflicht für alle sei nicht der richtige Weg. Das geschehe nur, wenn es darum gehe, eine Krankheit generell auszurotten, etwa die Masern. Auch eine Impfpflicht für bestimmte Berufe werde die große Corona-Welle nicht verändern. Wer sich aber nicht impfen lasse, müsse wie im vergangenen Winter damit rechnen, dass es Beschränkungen gebe, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet werde - was leider bereits gerade schon passiere.
- Zum Artikel: "Corona-Tote in Bayern - LGL - Booster-Impfung besonders wichtig"
19.30 Uhr: FDP verteidigt Auslaufen von Corona-Notstand
FDP-Chef Christian Lindner verteidigt das Auslaufen der epidemischen Notlage. Allgemeine Lockdowns dürfe es nicht mehr geben, sagte er dem Sender RTL/ntv. Aus seiner Sicht sind pauschale Ausgangssperren für geimpfte Menschen möglicherweise sogar rechtswidrig. Eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen schließt er nicht aus: "Ich möchte die Debatte der Fachleute über eine berufsbezogene Impfpflicht abwarten, bevor ich mich dazu äußere."
19.00 Uhr: DOSB-Präsident Hörmann mit Corona infiziert
Der scheidende DOSB-Präsident Alfons Hörmann ist positiv auf Corona getestet worden. Der 61-Jährige, der bereits dreimal geimpft ist, hatte sich aufgrund von leichten Symptomen testen lassen und befindet sich nach dem positiven Befund in Quarantäne. Das teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Sonntagabend mit. Hörmann beendet sein Engagement an der DOSB-Spitze nach acht Jahren, bei der kommenden Präsidenten-Wahl am 4. Dezember in Weimar tritt er nicht mehr an.
18.00 Uhr: Einzelhandel bangt um Weihnachtsgeschäft
Wegen möglichen neuerlichen Einschränkungen fürchtet der Einzelhandel um das Weihnachtsgeschäft. Eine 2G oder 3G Regelung in den Geschäften würde aufgrund der erforderlichen Kontrolle zu Schlangen vor den Türen und am Ende zu einem massiven Kundenrückgang führen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Stefan Genth, dem "Handelsblatt". Für die Händler sei dies mit einer Art Lockdown gleichzusetzen, die mit massiven Ausfällen rechnen müssten, so Genth. Gerade das Weihnachtsgeschäft im November und Dezember sei wichtig, um für die Innenstadthändler das schwierige Jahr noch zu retten.
16.37 Uhr: Mehr als 3.000 Corona-Patienten auf Deutschlands Intensivstationen
Auf den Intensivstationen der deutschen Krankenhäuser werden aktuell mehr als 3.000 Corona-Patienten behandelt. Die Hälfte von ihnen (1.557) muss invasiv beatmet werden, wie am Sonntag aus dem Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervorging. Von Samstag auf Sonntag stieg demnach die Zahl der mit Corona-Patienten belegten Intensivbetten um 93 auf 3.034. Die Auslastung der Betten ist besonders hoch im Süden und Osten der Republik.
Einen Höchststand an auf den Intensivstationen behandelten Corona-Kranken hatte es Anfang Januar mit 5.762 gegeben. Im Register erfasst waren am Sonntag 21.843 Intensivbetten, davon waren 19.160 belegt.
In Bayern waren am Sonntag in 50 der 96 kreisfreien Städte und Kreise weniger als zehn Prozent der Intensivbetten frei, wie aus dem Intensivregister hervorging. In 20 bayerischen Städten und Kreisen war kein einziges Intensivbett mehr frei.
- Zum Artikel: "Triage wegen Corona? Was man darunter versteht"
16.28 Uhr: China spendet Syrien zwei Millionen Corona-Impfdosen
Binnen einer Woche hat China rund zwei Millionen Impfdosen an Syrien geliefert. Allein am Sonntag kamen 500.000 Dosen Sinopharm in dem Bürgerkriegsland an, wie Gesundheitsminister Hassan Ghabasch mitteilte. Laut Chinas Botschafter Feng Biao verfügt Syrien nun über 800.000 Dosen Sinopharm und mehr als 1,3 Millionen Dosen Sinovac. Weniger als zwei Prozent der syrischen Bevölkerung seien geimpft, die Zahl der Infektionsfälle steige, hatte die UNO Ende Oktober gewarnt.
16.13 Uhr: Düsseldorfer Jecken sollen auf Saalveranstaltungen verzichten
Wegen der vierten Corona-Welle sollen die Karnevalsvereine in der Hochburg Düsseldorf im November komplett auf Saalveranstaltungen verzichten. Eine entsprechende Empfehlung sprach das Comitee Düsseldorfer Carneval am Sonntag an seine 70 Mitgliedsvereine in der Stadt aus. Geplante Treffen in geschlossenen Räumen sollten auf einen späteren Termin in der Session verschoben werden. Die für kommenden Freitag geplante Kürung des Düsseldorfer Prinzenpaars mit 1.000 erwarteten Besuchern soll erst Anfang Januar stattfinden.
14.38 Uhr: Bund schickt Millionen Masken und Tests nach Sachsen
Sachsen bekommt wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage kurzfristig 4,5 Millionen FFP2-Masken und eine Million Schnelltests kostenlos von der Bundesregierung. Die Masken aus den Beständen des Bundes stammten aus deutscher Produktion und würden für die besonders von der Pandemie betroffenen Regionen im Freistaat zur Verfügung gestellt, erklärte das Bundesgesundheitsministerium der "Sächsischen Zeitung" (Montagausgabe).
14.36 Uhr: DFB-Interimspräsident Koch für Impfung der Nationalspieler
Nach dem Corona-Schreck im DFB-Team hat sich Co-Interimspräsident Rainer Koch für eine Impfung der Fußball-Nationalspieler ausgeprochen. Es seien "alle der gleichen Auffassung, dass wir darauf hinwirken, dass Überzeugungsarbeit geleistet wird, sich impfen zu lassen. Da gibt es keinen Dissens", sagte der 62-Jährige im Interview mit den Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung (Montagsausgabe).
12.47 Uhr: Lockdown für Ungeimpfte in Österreich
Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle gilt in Österreich von diesem Montag an ein Lockdown für Ungeimpfte. Das haben Bundeskanzler Alexander Schallenberg und die Regierungschefs der Länder am Sonntag in Wien beschlossen. "Wir müssen die Impfquote erhöhen, sie ist beschämend niedrig", sagte Schallenberg. "Wir setzen diesen Schritt nicht leichten Herzens, aber leider ist er notwendig." In Österreich sind etwa 65 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Der Lockdown wird bereits in der kommenden Nacht in Kraft treten. Ungeimpfte dürfen dann vorerst nicht mehr ohne Grund das Haus verlassen.
11.25 Uhr: Medienbericht: Bund verschärft Corona-Regeln um 2G-Plus
Die Bundesregierung verschärft nach einem Bericht des "Tagesspiegels" die bisher vorgesehenen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. So werde im überarbeiteten Infektionsschutzgesetz nun auch eine 2G-Plus-Regelung für Veranstaltungen aufgenommen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf die ihr vorliegenden Änderungsentwürfe. Damit könnten bestimmte Veranstaltungen nur noch von Geimpften und Genesenen mit einem zusätzlichen negativen Coronatest besucht werden.
Außerdem soll es demnach zu einer erheblichen Verschärfung der Kontrolle am Arbeitsplatz kommen. Dem Bericht zufolge müssen Arbeitnehmer dann bei Betreten ihrer Arbeitsstelle ihren Impfstatus offenlegen. Wer nicht geimpft oder genesen sei, brauche täglich einen negativen Corona-Test, berichtete die Zeitung. Arbeitgeber sollen ein Auskunftsrecht bekommen, zu diesem Zweck dürfen "personenbezogene Daten sowie Daten zum Impf-, Sero- und Teststatus in Bezug auf die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19), verarbeitet werden", heiße es in dem Entwurf.
- Zum Artikel: "Söder warnt vor Triage – 2G-Regel in Bayern kommt"
10.49 Uhr: Divi-Präsident fordert Corona-Prämie für Intensiv-Pflegekräfte
Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, hat eine "kräftige Corona-Prämie" für Pflegekräfte im Intensivbereich gefordert, um ihnen die Belastungen durch die vierte Corona-Welle erträglich zu machen. "Es braucht eine Art Corona-Prämie für die vierte Welle, und zwar eine kräftige, von der die Intensivpflege-Beschäftigten auch wirklich etwas haben", sagte Marx der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Wir wünschen uns, dass für die Monate mit hoher Belastung der Bruttolohn netto ausgezahlt wird. Auch Nacht- und Wochenendarbeit sollte steuerfrei gestellt werden", schlug Marx vor. "Das würde sofort bei den Leuten ankommen und ihnen zeigen, dass ihre Arbeit gewürdigt und belohnt wird." Damit ändere man noch nichts an den Strukturen - daran müsse auch dringend gearbeitet werden. Aber so eine Prämie würde einen Motivationsschub geben.
Es brauche "jetzt und gleich ein wirklich akutes und starkes Signal der Wertschätzung", denn schon vor Corona hätten Tausende Pflegekräfte gefehlt, und nach 22 Monaten Pandemie seien die Leute einfach erschöpft. Viele Beschäftigte im Intensivbereich könnten schlicht nicht mehr, manche hätten inzwischen kapituliert und ganz aufgehört, sehr viel mehr hätten ihre Arbeitszeit verkürzt. Unter dem Strich seien deswegen 4.000 Intensivbetten weniger belegbar, sagte Marx.
10.14 Uhr: Sächsische AfD reicht Klage gegen 2G-Regeln ein
Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag geht gerichtlich gegen die neue Corona-Schutzverordnung vor. Die Abgeordneten wollen vom Verfassungsgerichtshof die 2G-Regel überprüfen lassen, wie die Fraktion mitteilte. Sachsen hatte am Montag als erstes Bundesland die 2G-Regel in weiten Teilen des öffentlichen Lebens eingeführt. Dies bedeutet, dass nur Geimpfte und Genesene in Restaurants, Kneipen oder Diskotheken dürfen, ein negativer Test reicht nicht mehr.
"Die 2-G-Regel läuft auf einen Impfzwang hinaus. Dieser Impfzwang ist verfassungswidrig", sagte Fraktionschef Jörg Urban. Da die Corona-Impfstoffe bisher nur eine bedingte Zulassung hätten, kollidiere die 2G-Regel mit dem Recht auf körperliche Unversehrtheit. Darüber sei die Regelung eine inakzeptable Ungleichbehandlung der
09.42 Uhr: Bremen will Hotspot-Strategie für Regionen mit hohen Inzidenzen
Vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Donnerstag hat Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte angekündigt, eine Corona-Strategie für Regionen mit besonders hohen Inzidenzwerten durchsetzen zu wollen. "Ich plädiere sehr für eine ergänzende Hotspot-Strategie. Es kann nicht richtig sein, dass in Landkreisen mit einer Inzidenz von unter 100 die gleichen Einschränkungen gelten wie in denen mit einer Inzidenz von über 1000", sagte Bovenschulte dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". "Deshalb müssen ergänzend zu den bundeseinheitlichen Regeln noch Regeln und Handlungsmöglichkeiten für die von der Pandemie ganz besonders betroffenen Länder hinzukommen."
Zudem will Bovenschulte bundeseinheitliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie beschließen. "Dazu zählen zum Beispiel Testpflichten am Arbeitsplatz, die Anwendung der 2G-Regeln und möglicherweise auch eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen", sagte Bremens Bürgermeister. "Es darf in der Öffentlichkeit nicht der Eindruck entstehen, dass Bund und Länder in schwierigen Zeiten nicht zu einem gemeinsamen Vorgehen in der Lage sind."
07.04 Uhr: Forscher: Boosterimpfungen "katapultieren" Impfschutz nach oben
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben Forschende die Bedeutung von Auffrischungsimpfungen betont. "Die Boosterimpfungen katapultieren den Impfschutz erneut deutlich nach oben", erklärte Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. Der Schutz vor einem schweren Verlauf sei nach vorliegenden Daten sogar effektiver als der kurz nach der zweiten Impfung. "Und auch der Schutz vor Ansteckung und Weitergabe einer Infektion ist sehr ausgeprägt und deutlich besser als bei Geimpften ohne die Auffrischung."
- Zum Artikel: "Booster-Impfung: Kann sie die vierte Welle brechen?"
Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen verwies auf Israel. Dort sei es im Sommer gelungen, die Welle bei einer ähnlichen Impfquote wie in Deutschland zu stoppen, indem rund 50 Prozent der Menschen eine Boosterimpfung bekommen haben. "Der Effekt wäre in Deutschland möglicherweise nicht ganz so stark, da der erste Impfabstand länger war und die Impfungen nicht ganz so lange her sind wie in Israel", erläuterte sie. "Aber wir erwarten auch hier eine deutliche Wirkung."
06.29 Uhr: Wehrbeauftragte dringt auf Impfpflicht in der Bundeswehr
Die Wehrbeauftragte Eva Högl mahnt eine Corona-Impfpflicht in der Bundeswehr an. "Für Soldatinnen und Soldaten, die in den Einsatz gehen, ist eine Covid-19-Impfung bereits verpflichtend. Sie sollte für alle in der Truppe gelten, damit die Einsatzbereitschaft gewährleistet ist", sagt sie den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Demnach kann sich das Verteidigungsministerium seit Monaten nicht mit den Personalvertretungen der Streitkräfte auf die Aufnahme der Corona-Impfung in den Katalog der sogenannten duldungspflichtigen Impfungen verständigen und hat inzwischen ein Schlichtungsverfahren in Gang gesetzt. Högl sagt, sie hoffe auf einen schnellen Abschluss dieses Verfahrens.
06.06 Uhr: Patientenschützer: Parteiübergreifende Verantwortung gegen Corona
Patientenschützer haben rasche parteiübergreifende Maßnahmen gegen die sich zuspitzende Corona-Lage verlangt. "Jetzt ist staatspolitische Verantwortung über die Parteigrenzen nötiger denn je", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Nachrichtenagentur dpa. "Warteschlangen vor den Impfstellen. Betagte Menschen ohne Boosterimpfangebote. Streit im Bundestag über die künftige Gesetzgebung. Der Corona-Herbst zeigt das organisatorische und politische Chaos", ergänzte er. Jede Verzögerung bei den anstehenden Maßnahmen werde Leiden und Sterben vergrößern.
05.46 Uhr: Australien will Kinder unter 12 Jahren ab Januar impfen
In Australien können voraussichtlich ab Januar Kinder unter 12 Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Wie Gesundheitsminister Greg Hunt mitteilte, prüfen die medizinischen Aufsichtsbehörden im Moment die Gesundheits- und Sicherheitsdaten für die Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums liegt die Impfquote in Australien bei über 16-Jährigen bei 83 Prozent und bei Kindern zwischen 12 und 15 Jahren bei 57,7 Prozent.
04.03 Uhr: 33.498 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 289,0
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 33.498 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Das sind knapp 10.000 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche, als 23.543 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 289,0 von 277,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.55 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 97.672. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als fünf Millionen Corona-Tests positiv aus.
03.35 Uhr: Habeck: "Kontaktbeschränkungen können nötig werden"
Grünen-Chef Robert Habeck warnt vor der derzeitigen Corona-Lage und bringt Freiheitseinschränkungen ins Gespräch. "Kontaktbeschränkungen sind schmerzliche Einschnitte, das wissen wir alle noch zu gut. Aber angesichts der dramatischen Lage können sie für Ungemipfte regional nötig werden", sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Außerdem brauchten die Länder die Möglichkeit, Veranstaltungen abzusagen, wenn die epidemische Lage es notwendig mache.
Habeck rief die Bevölkerung eindringlich zum Impfen auf. Eine Impfpflicht halte er für bestimmte Berufsgruppen für sinnvoll. Dringend geboten sei auch, 3G-Maßnahmen am Arbeitsplatz zu etablieren. Homeoffice solle wieder verstärkt genutzt werden. "Die Lage in Deutschland hat eine äußerste Dramatik. Wenn die vierte Welle nicht schnell gebrochen wird, droht das Krankenhaussystem im Dezember zusammenzubrechen", so Habeck.
- Zum Artikel "Corona-Regeln: Was gilt aktuell in Bayern?"
03.17 Uhr: Lauterbach und Habeck für 3G-Regel in Zügen
Wegen der zugespitzten Corona-Lage fordern Politiker nun die Anwendung der 3G-Regel im Zugverkehr. Reisende müssten dann geimpft, genesen oder getestet sein. "Ja, auch das Bahnfahren muss sicherer werden. Aus meiner Sicht sollte hier 3G hier gelten, darüber werden wir reden müssen", sagte Grünen-Chef Robert Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe.Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich dafür aus. "3G sollte auch in Zügen gelten. In dieser Corona-Situation ist es unverantwortlich, dass Menschen ungeimpft und ungetestet in vollen Zügen im Fernverkehr stundenlang eng neben anderen Passagieren sitzen", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag".
02.58 Uhr: Kretschmer erwartet mehr Tote in vierter Welle
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer befürchtet mehr Tote durch die aktuelle Verschärfung der Corona-Pandemie als bei den bisherigen Wellen. "Wir stehen erst am Anfang eines harten Winters: Die Welle, die wir vor uns haben, wird alle bisherigen Wellen in den Schatten stellen", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". Kretschmer stellte die Menschen zugleich darauf ein, dass die angespannte Situation noch Monate andauert. "Aus dem vergangenen Jahr wissen wir: Wir müssen bis Ostern durchhalten. Vorher wird diese Welle nicht zu Ende sein."
- Zur Übersicht: Die aktuellen Corona-Zahlen in Bayern und Deutschland
Er forderte eine 2G-Regel in ganz Deutschland, um Ansteckungen von Ungeimpften zu vermeiden. Auch müssten Kontakte reduziert und möglichst viele größere Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte im ganzen Land abgesagt werden.
01.15 Uhr: Marburger Bund: Sorgen wegen Pandemie größer denn je
Der Ärzteverband Marburger Bund blickt mit Bangen auf die rasante Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland. "Ich habe mir noch nie in der Pandemie so große Sorgen gemacht wie jetzt", sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen werde in den kommenden Wochen so weit steigen, dass mancherorts eine überregionale, vielleicht sogar deutschlandweite Verlegung nötig sein werde. Und in der Politik herrsche "ein Machtvakuum zwischen alter und künftiger Regierung, Bund und Ländern", beklagte Johna.
Die folgende Grafik zeigt die Gesamtzahl der Corona-Intensivpatienten, die pro Tag deutschlandweit gemeldet wird:
00.51 Uhr: ver.di warnt vor "Exodus in der Pflege"
Die Gewerkschaft ver.di hat wegen der aktuell wieder stark gestiegenen Ansteckungen mit dem Coronavirus und der drohenden Überlastung der Intensivstationen vor einem langfristigen Personalmangel in Pflegeberufen gewarnt. "Viele Beschäftigte aus der Pflege haben ihrem Beruf massenhaft den Rücken gekehrt, obwohl sie ihn lieben", sagte ver.di-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler der "Bild am Sonntag". "Uns droht ein regelrechter Exodus in der Pflege."
Neben den Berufsaussteigern würden zudem viele Pflegekräften ihre Arbeitszeit reduzieren und immer mehr Auszubildende ihre Ausbildung abbrechen, sagte Bühler weiter. Die aktuelle vierte Welle der Pandemie habe "das Fass zum Überlaufen gebracht". Die Krankenversorgung sei gefährdet und zwar "nicht nur in der Pandemie, nicht nur in den Krankenhäusern, sondern auch darüber hinaus".
00.28 Uhr: Tausende protestieren gegen Schweizer Corona-Maßnahmen
In Genf haben mehrere Tausend Menschen gegen geltende und geplante Corona-Maßnahmen demonstriert. Den Organisatoren des Protestmarsches zufolge nahmen am Samstag 5000 Menschen teil. Die Polizei sprach von 2500 Teilnehmern. Auf Plakaten und in Sprechchören prangerten die Demonstranten "Zwangsimpfungen", "Massenüberwachung" und "Diskriminierung" an.
Die Demonstration fand auch vor dem Hintergrund einer am 28. November geplanten Volksabstimmung über ein neues Pandemie-Gesetz statt. Das Gesetz soll den rechtlichen Rahmen für den verpflichtenden Einsatz eines Gesundheitspasses für den Nachweis von Impfung, Genesung oder Testergebnissen und weitere Möglichkeiten zur Kontaktnachverfolgung schaffen.
Einer Umfrage von Anfang November zufolge will eine Mehrheit von rund 69 Prozent in der Volksabstimmung für das Gesetz stimmen. Die Schweiz verzeichnet mit knapp 67 Prozent eine der niedrigsten Impfquoten in Europa.
00.17 Uhr: Bericht: Heil will Homeoffice-Pflicht wieder einführen
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will wegen der weiter steigenden Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus wieder eine Homeoffice-Pflicht einführen. Das berichtete die "Bild am Sonntag" unter Verweis auf einen ihr vorliegenden Gesetzesentwurf, den das Bundesarbeitsministerium den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP vorgelegt habe. Vorgesehen ist demnach auch eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz.
"Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anzubieten, diese Tätigkeiten in deren Wohnung auszuführen, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen", zitiert die Zeitung aus dem Entwurf. "Die Beschäftigten haben dieses Angebot anzunehmen, soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen."
Samstag, 13. November 2021
20.40 Uhr: SPD-Chefin Esken für Nachschärfungen beim Infektionsschutzgesetz
SPD-Chefin Saskia Esken ist für eine Verschärfung des Entwurfs zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes. "Es ist sehr gut möglich und ich würde es an Stellen auch befürworten, dass wir den Gesetzentwurf nochmal nachschärfen", sagt Esken dem ARD-Hauptstadtstudio.
Man erkenne die Brisanz der Lage. "Wir haben zu debattieren, dass in besonders vulnerablen Bereichen, wie in den Kliniken, in Pflegeeinrichtungen, in Schulen und Kitas sowohl jetzt regelmäßig getestet werden soll, Ungeimpfte täglich getestet werden sollen. Wir debattieren aber durchaus auch eine Impfpflicht in diesen Bereichen."
20.15 Uhr: Intensivmediziner Karagiannidis - "Uns rennt die Zeit davon"
Die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich wegen der Corona-Pandemie aus Sicht des Mediziners Christian Karagiannidis zunehmend zu. "Die eingeschränkte Betriebsfähigkeit der Intensivstationen und der Personalmangel haben ein All-Time-High erreicht. Die Mitarbeiter:innen rackern gerade weg, was sie können, aber sie sind zunehmend am Limit", schrieb Karagiannidis, Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), auf Twitter. Im RBB warnte der Mediziner: "Uns rennt im Moment wirklich die Zeit davon."
Karagiannidis rechnet in den kommenden zwei bis drei Tagen damit, dass die Schwelle von 3.000 Covid-Patienten auf Intensivstationen erreicht werde. Am Samstag meldete die DIVI 2.941 Covid-Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Innerhalb von zwei Wochen stieg die Zahl um rund 1.000. Stärker als bei vorherigen Infektionswellen gebe es regionale Unterschiede. "Vor allen Dingen Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen bereiten mir doch größte Sorgen", sagte der Intensivmediziner. Hinzu komme, dass die Zahl der Pflegekräfte während der Pandemie substanziell abgenommen habe.
Auf den Intensivstationen lägen zum "allergrößten Teil" Ungeimpfte, sagte Karagiannidis dem RBB. Zunehmend gebe es hier aber auch doppelt Geimpfte, dies seien aber vielfach ältere Menschen sowie Patienten mit Medikamenten, die das Immunsystem dämpften. Auf Normalstationen sehe man ebenfalls mehr Impfdurchbrüche, diese Patienten seien aber vor schwerem Krankheitsverlauf geschützt. Mit Auffrischungsimpfungen sei dann die Wahrscheinlichkeit viel geringer, im Krankenhaus oder auf der Intensivstation zu landen.
18.30 Uhr: Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen in Italien
In Italien haben landesweit zahlreiche Menschen erneut gegen die Corona-Politik der Regierung demonstriert. In der norditalienischen Metropole Mailand versammelten sich am Samstag der Nachrichtenagentur Ansa zufolge etwa 4000 Menschen am Friedensbogen Arco della Pace. Vor Ort sprach auch der als Impfgegner bekannte Robert Kennedy Jr., der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy.
Die Gegner lehnen unter anderem den sogenannten Grünen Pass ab. Mit dem digitalen oder ausdruckbaren Zertifikat können Menschen nachweisen, gegen Covid-19 geimpft, negativ getestet oder nachweislich genesen zu sein.
Die Regierung von Mario Draghi hatte den Grünen Pass Mitte Oktober ausgeweitet. Seitdem gilt die 3G-Regel, um zur Arbeit gehen zu können. Unter den Demonstranten sind aber auch Gegner der Corona-Impfungen, die in Italien "No Vax" genannt werden.
17.29 Uhr: Ampel-Parteien wollen genaue Zahlen zu Impfdurchbrüchen auf Intensivstationen
SPD, Grüne und FDP wollen genaue Zahlen dazu erheben, wie viele voll geimpfte Corona-Patienten in Intensivbehandlung sind. Das bestätigte der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). "Bislang fehlen schlicht Daten", sagte er. Bis Ende des Jahres soll es dazu tagesaktuelle Informationen im Intensivregister des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) geben. Bisher gibt es dazu nur Zahlen, die verzögert darstellen, wie viele Intensivpatienten geimpft und wie viele ungeimpft sind.
16.24 Uhr: Bayerns Opposition entsetzt über Impfrückstand in Pflegeheimen
Die Opposition im bayerischen Landtag zeigt sicher erschüttert über die große Lücke bei den Auffrischungsimpfungen für Bewohner von Pflegeheimen im Freistaat. "Ich bin entsetzt über die Situation", sagte SPD-Gesundheitsexpertin Ruth Waldmann dem BR. "Das ist fahrlässig und gefährlich!" Auch FDP-Gesundheitsexperte Dominik Spitzner sieht die Staatsregierung in der Pflicht, die vulnerablen Gruppen zu schützen: "Die Pflegeheime sollten auf jeden Fall schon längst durch sein", sagte er dem BR.
- Zum Artikel: "Fahrlässig" - Pflegefälle warten auf Booster, Impfzentren voll
Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze kritisierte, die Staatsregierung habe nicht vorausschauend gedacht und geplant. "Man hätte über den Sommer die Booster-Impfungen in Alten- und Pflegeheimen logistisch planen müssen", betonte Schulze. Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur warten in bayerischen Heimen noch viele Bewohner auf die Auffrischungsspritze: Nach Zahlen des Gesundheitsministeriums gab es im Freistaat bis zum 5. November bei knapp 40.000 Pflegebedürftigen in den Heimen sogenannte Booster-Impfungen durch die Impfzentren. Das Ministerium geht davon aus, dass die Hausärzte mindestens ähnlich viele Heimbewohner bereits nachgeimpft haben wie die Impfzentren. Bei geschätzten 127.000 Pflegefällen bleibt damit laut dpa eine erhebliche Lücke - wohl etwa ein Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner dürfte demnach noch keine dritte Impfung erhalten haben.
15.56 Uhr: Gesundheitsministerium: Noch keine Verlegungen nach "Kleeblattstruktur"
Trotz der angespannten Lage auf den Intensivstationen werden noch keine Patienten aus Bayern nach der sogenannten Kleeblattstruktur in andere Bundesländer verlegt. Das hat das bayerische Gesundheitsministerium auf BR-Anfrage mitgeteilt. Konkret heißt es aus dem Ministerium: "Das zwischen den Bundesländern abgestimmte Verfahren zur geordneten Übernahme von Patienten durch andere Bundesländer (sog. Kleeblattstruktur) wurde bislang nicht aktiviert. Nach Kenntnis des StMGP fanden auch keine Verlegungen ins Ausland statt."
Dennoch könne es sein, dass in Regionen an den Grenzen zu anderen (Bundes-)Ländern bayerische Patienten von Kliniken in anderen Ländern übernommen wurden. Genauso hätten auch bayerische Kliniken Patienten aus anderen Ländern übernommen und würden diese auch weiterhin übernehmen. Das habe aber nichts mit der Kleeblattstruktur zu tun. Zu der Frage, ob bereits absehbar ist, dass es in den nächsten Tagen zu einer Aktivierung der Kleebattstruktur kommen wird, wollte sich das Ministerium nicht äußern. Ein Sprecher des Ministeriums wies lediglich darauf, dass die Kleeblattstruktur dazu dient, schnell reagieren zu können - ohne große Vorbereitungen.
15.36 Uhr: Gesundheitsminister: Corona-Notstand verlängern!
Die grünen Gesundheitsminister von Baden-Württemberg (Manfred Lucha), Hessen (Kai Klose) und Brandenburg (Ursula Nonnemacher) fordern, der Corona-Notstand müssen angesichts der aktuellen Entwicklung verlängert werden. "Angesichts der derzeitigen Infektionsdynamik und der Belastung der Krankenhäuser, die in einigen Regionen bereits kurz vor der absoluten Überlastung stehen, sollte die Epidemische Lage von nationaler Tragweite verlängert werden", so die Minister in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Wenn sich dafür keine Mehrheit im Bundestag findet, brauchen wir Länder gesetzliche Möglichkeiten, um im Notfall weitergehende Maßnahmen beschließen zu können", fordern die Grünen-Politiker weiter. Nach den Plänen der Ampel-Koalition läuft der Corona-Notstand am 25. November aus.
- Zum Artikel: Corona-Notlage - Dringend notwendig oder rechtlich verzichtbar?
15.20 Uhr: 12.000 Bundeswehrsoldaten als Helfer in Hotspots?
Die Bundeswehr will 12.000 Soldaten zur Unterstützung von überlasteten Kliniken und Gesundheitsämtern in besonders stark von Corona betroffenen Regionen mobilisieren, so berichtet der "Spiegel". Generalleutnant Martin Schelleis, der als Inspekteur der Streitkräftebasis den Bundeswehr-Hilfseinsatz seit dem Beginn der Pandemie führe, habe am Freitag eine entsprechende Vorlage ans Verteidigungsministerium geschickt. Beim Bund-Ländertreffen am Donnerstag werde darüber beraten, heißt es im "Spiegel".
Bis Ende November sollen demnach 6.000 uniformierte Helfer bereitstehen, bis Weihnachten wollen es 12.000 Einsatzkräfte sein, die bei Booster-Impfungen und Schnelltests vor Pflegeheimen und Hospitälern helfen sollen. Das Verteidigungsministerium hat den Bericht bislang nicht offiziell bestätigt. Allerdings hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer laut der Deutschen Presse-Agentur bereits vor einigen Tagen angewiesen, dass die Bundeswehr sich auf eine verstärkte Corona-Amtshilfe vorbereiten solle. Schon jetzt unterstützen Soldaten beispilsweise bei der Kontaktnachverfolgung in Gesundheitsämtern. Laut Bundesverteidigungsministerium laufen aktuell 74 Maßnahmen in 40 von 411 kreisfreien Städten, Landkreisen sowie Bezirken Berlins.
14.38 Uhr: Neue EKD-Ratsvorsitzende: Impfen ist "Verpflichtung"
Die neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus hat zum Thema Impfe eine eindeutige Meinung: Es sei "keine individuelle Frage der Vorliebe oder des Für-sich-selbst-Entscheidens, sondern hier hat man eine Verpflichtung in einer Solidargemeinschaft von Menschen", so Kurschus am Samstag in Bielefeld auf der Abschluss-Pressekonferenz zur westfälischen Landessynode. Für manche Menschen gebe es frelich zwingende Gründe, sich nicht impfen zu lassen, räumte die Theologin ein, stellte aber zugleich klar: "In allen anderen Fällen nicht, weil für mich in diesem Falle wirklich das solidarische Miteinander vor allen individuellen Befürchtungen und Besorgnissen geht."
- Zum Artikel: Ethikrat-Vorsitzende - Politik sollte Impfpflicht prüfen
13.50 Uhr: Niederlande ab Samstagabend erneut im Teil-Lockdown
In den Niederlanden gilt ab Samstagabend udn für die nächsten drei Wochen wieder ein Teil-Lockdown für Gastronomie, Geschäfte und Sportaktivitäten. Bars, Restaurants und Supermärkte müssen um 20.00 Uhr schließen, andere Geschäfte sogar um 18.00 Uhr. Private Treffen mit bis zu fünf Personen sind erlaubt. Arbeitnehmer sind gehalten vom Home Office aus zu arbeiten. Die Schulen sollen geöffnet bleiben, auch soll es keine Ausgangsbeschränkungen geben. "Das Virus ist überall, im ganzen Land, in allen Branchen und allen Altersgruppen", rechtfertigte Ministerpräsident Mark Rutte die Maßnahmen. In Den Haag kam es zu Protesten wegen der Entscheidung.
13.30 Uhr: Essener Uniklinik will nur noch Geimpfte einstellen
Die Universitätsklinik Essen will bei der Einstellung von neuem Personal bald nur noch Kandidaten berücksichtigen, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Es gehe bei der Maßnahme vor allem um den Schutz der Patienten, die nicht mit Corona infiziert seien, sagte der Ärztliche Direktor, Jochen Werner, der "WAZ". Dafür ergänze man die Hygienemaßnahmen "für die bei uns neu angestellten Mitarbeiter um die erforderliche vorausgegangene Impfung", sagte der Klinikchef. Diese Vorgabe gelte nach einer kurzen Übergangszeit für alle Bereiche des Hauses. Die Universitätsklinik Essen zählt zu den größten Corona-Behandlungszentren bundesweit.
13.24 Uhr: Bundeswehr will laut Spiegelbericht Soldaten gegen Corona mobilisieren
Die Bundeswehr bereitet sich nach einem "Spiegel"-Bericht auf eine bundesweite Corona-Notlage vor. Der zuständige Generalleutnant Martin Schelleis will deswegen bis zu 12.000 Soldaten zur Unterstützung der Kliniken und Gesundheitsämter mobilisieren. Die Soldaten sollen demnach auch für Booster-Impfungen Schnelltests vor Pflegeheimen und Hospitälern bereitstehen.
12.58 Uhr: Ampel-Koalition will Impfquote von Corona-Intensivpatienten besser erfassen
Ab Ende November soll tagesaktuell ermittelt und gemeldet werden, wie viele Corona-Intensivpatienten vollständig gegen das Virus geimpft sind. Die Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und FDP hätten eine entsprechende Anpassung des Intensivregisters auf den Weg gebracht, sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Durch die Daten erhoffen sich die Parteien demnach eine bessere Grundlage, um kurzfristige Entscheidungen in der Corona-Politik fällen zu können.
- Zum Artikel: Corona - Ampel-Parteien wollen "Impf-Turbo" zünden
Bei vielen Intensivpatienten werde der Impfstatus derzeit nicht erfasst, weil einzelne Schritte in der bisherigen Meldekette nicht funktionierten, sagte Dahmen. "Bislang fehlen schlicht Daten." Er gehe davon aus, dass die Umstellung auf eine tagesgenaue Meldung spätestens bis Ende des Jahres umgesetzt sein wird.
Künftig müssen die Kliniken laut Dahmen angeben, wie viele ihrer Intensivpatienten vollständig gegen das Virus geimpft sind. Diese Daten lägen in den allermeisten Fällen ohnehin vor. Um den Datenschutz zu wahren, sollen keine personenbezogenen Daten verwendet, sondern lediglich die Anzahl der Geimpften und Ungeimpften auf den Corona-Intensivstationen gemeldet werden.
SPD, Grüne und FDP planen dem Grünen-Gesundheitspolitiker zufolge zudem, im Intensivregister künftig bei Impfungen Alter und Postleitzahl der Menschen zu erfassen, damit die Impfquote den Wohn- und nicht den Impfort widerspiegelt. Neu erfasst werden sollen auch Informationen zu einer möglichen Schwangerschaft bei den Intensivpatienten.
12.33 Uhr: Helmholtz-Forscherin rechnet mit hohem Risiko für Ungeimpfte im Winter
Die Epidemiologin Berit Lange sieht ungeimpfte Menschen angesichts der hohen Zahl von Coronainfektionen vor einem riskanten Winter. "Das individuelle Risiko, wenn man ungeimpft in diesen Winter startet, ist ungemein hoch im Vergleich zu den Geimpften", sagte die Expertin vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung der "Braunschweiger Zeitung". Die Gefahr, sich zu infizieren, sei auch aufgrund der vorherrschenden hochansteckenden Delta-Variante deutlich erhöht. Und wer sich als Ungeimpfter infiziere, habe noch einmal ein deutlich erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf.
Dass auch immer mehr Menschen mit Impfdurchbrüchen auf den Intensivstationen liegen, war nach den Worten der Braunschweiger Expertin zu erwarten. Je mehr Menschen geimpft würden, desto mehr Impfdurchbrüche seien zu verzeichnen. "Keine Impfdurchbrüche gibt es nur dort, wo niemand geimpft ist." Wenn umgekehrt 100 Prozent der Menschen geimpft wären, dann wären auch 100 Prozent der Corona-Fälle auf den Intensivstationen Impfdurchbrüche. "Das Entscheidende ist: Es wären dann absolut viel weniger Fälle als jetzt. Das muss man sich klar machen."
- Zum Artikel: Corona-Inzidenz erreicht neuen Höchstwert - Bayern bei 478,7
12.05 Uhr: Stiko-Mitglied Bogdan plädiert für Einführung der 2G-Regel
Angesichts hoher Corona-Zahlen sieht Prof. Christian Bogdan dringenden Handlungsbedarf. Um die vierte Corona-Welle zu brechen, müsse in allen Bereichen sofort 2G eingeführt werden. Der Direktor des Mikrobiologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen und Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko) des RKI hält dies für notwendig, damit sich mehr Menschen impfen lassen und die Infektionszahlen reduziert werden. Im BR-Interview betont er, dass dadurch auch der momentane Unsicherheitsfaktor vermieden würde, dass sich Ungeimpfte unter 3G-Bedingungen exponieren. Denn man könne Ungeimpfte zwar vor einem Zusammentreffen testen, aber das schütze sie nicht vor einer Ansteckung.
- Zum Artikel: 2G in Bayerns Restaurants und Hotels ab 16. November
11.52 Uhr: Unterstützung für Lockdown für Ungeimpfte in Österreich
In Österreich zeichnet sich vor einer neuen Corona-Krisensitzung unter den neun Bundesländern eine breite Zustimmung zu weitreichenden Einschränkungen für Ungeimpfte ab. Das zeigt eine Übersicht der Nachrichtenagentur APA. Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) wollen sich am Sonntag mit den Bundesländern beraten und die Weichen für einen weitgehenden Lockdown für Ungeimpfte stellen. Das Parlament soll die Verordnung dann noch am Sonntagabend absegnen.
- Zum Artikel: Österreich ab Sonntag wieder Hochrisikogebiet - Was das bedeutet
Am Samstag erreichten die gemeldeten Corona-Neuansteckungen wieder einen Rekord: Innerhalb eines Tages wurden mehr als 13.000 Infektionen verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg auf 814,6. Erst Anfang der Woche hatte Österreich angesichts stark steigender Zahlen die 2G-Regel für Lokale, Tourismus, Veranstaltungen und Sport eingeführt. Damit haben nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt.
11.46 Uhr: Intensivbetten in 50 Kommunen knapp - Lage in München kritisch
Wegen steigender Corona-Patientenzahlen sind die Intensivbetten mittlerweile in über der Hälfte der größeren Städte und Landkreise Bayerns knapp. Insgesamt waren am Samstagvormittag in 50 der 96 kreisfreien Städte und Kreise weniger als zehn Prozent der Intensivbetten frei, wie aus dem Intensivregister am Samstag hervorging. In 22 bayerischen Städten und Kreisen war kein einziges Intensivbett mehr frei. Kritisch ist die Lage mittlerweile auch in der Landeshauptstadt München, deren Krankenhäuser eine zentrale Rolle für die medizinische Versorgung in Bayern spielen. Dort waren lediglich 16 der 452 Intensivbetten frei.
Da die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen zwei Wochen schnell gestiegen ist, müssen die Krankenhäuser auch mit weiter zunehmenden Zahlen von Intensivpatienten rechnen. Schon seit Wochen müssen Krankenhäuser mit voll ausgelasteten Intensivstationen neue Patienten in andere Kliniken verlegen lassen.
11.00 Uhr: Ausschreitungen bei Demo gegen niederländische Corona-Politik
Bei gewaltsamen Protesten gegen die Verschärfung von Corona-Maßnahmen sind in den Niederlanden mindestens fünf Demonstranten festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, bei einer Kundgebung in Den Haag Einsatzkräfte mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen sowie sich Anweisungen der Polizei widersetzt zu haben, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete. Die Demonstration war nach Krawallen am Freitagabend von der Polizei mit Wasserwerfern aufgelöst worden.
Zuvor hatte Ministerpräsident Mark Rutte für das 17,5-Millionen-Einwohner-Land einen neuen Teil-Lockdown verkündet. Die strengeren Maßnahmen sollen zunächst für drei Wochen gelten. Begründet werden sie mit wieder stark steigenden Infektions- und Patientenzahlen. Eine Überlastung der Intensivstationen durch Corona-Patienten soll verhindert werden.
10.46 Uhr: Bayerischer Ethikrat hält allgemeine Impfflicht für möglich
Susanne Breit-Keßler, Vorsitzende des Bayerischen Ethikrates, fordert angesichts der Coronalage in Bayern alle Ungeimpften zur Impfung auf. Außerdem sagte sie, die Politik sollte "zumindest mal prüfen", ob auch eine allgemeine Impfpflicht möglich sei. "Die Freiheit des Einzelnen kann man schon auch beschränken, wenn es um die Freiheit der Gesamtheit geht", sagte die frühere Regionalbischöfin von München im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Sie nannte dabei Pflegeberufe, solche die mit Schutzbefohlenen umgehen, Polizei, Handel und Gastronomie. "Aber man dürfe nicht alles mit dem Impfen auf die abwälzen, die sowieso schon gigantische Lasten tragen, betonte sie. "Wir müssen uns alle impfen lassen."
10.44 Uhr: Merkel fordert Bund und Länder zum Handeln auf
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert ein einheitliches und rasches Vorgehen von Bund und Ländern in der Corona-Politik. Dies sei insbesondere bei der Anwendung des sogenannten Hospitalisierungsindex dringend nötig, sagt sie in ihrem wöchentlichen Podcast. Bund und Länder müssten hier "sehr schnell" einen Schwellenwert festlegen, ab dem zusätzliche Schritte eingeleitet werden müssten. Dieser Schwellenwert müsse "klug gewählt werden, damit die notwendigen Maßnahmen nicht zu spät ergriffen werden". Ferner verlangt Merkel mehr Tempo bei den Auffrischungsimpfungen. Diese seien eine "reale Chance, die schwere Herbst- und Winterwelle der Pandemie zu brechen". Hier sei aber in den vergangenen Monaten "zu wenig, enttäuschend wenig geschehen".
- Zum Artikel: Corona in Bayern - Hotspots und Krankenhausampel
09.23 Uhr: Medizinethikerin hält Zusammenhang zwischen Impfstatus und Triage für denkbar
Angesichts einer zunehmenden Überlastung von Intensivstationen durch eine steigende Zahl von Corona-Patienten fordert die Medizinethikerin Annette Duffner eine politische Klärung der Frage, ob geimpfte Patienten ungeimpften vorgezogen werden sollen, wenn die Kliniken zu einer Triage übergehen müssen. "Unter dem Strich glaube ich, dass sich die Beachtung des Impfstatus in einer überfüllten Intensivstation durchaus argumentieren ließe", sagte die Bonner Professorin der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Der Begriff Triage bezeichnet die Auswahl von Patienten, wenn nicht ausreichend Behandlungskapazitäten für alle vorhanden sind. Die Auswahl der Patienten hänge zum einen davon ab, wie breit das Solidaritätsprinzip zu verstehen sei, erläuterte Duffner. Zum anderen gehe es darum, wie die Motivation der Menschen zu bewerten sei, die sich nicht impfen lassen. Alkoholikern werde man eine Transplantationsleber wegen des Suchtcharakters ihrer Erkrankung nicht vorenthalten. Es sei jedoch zu fragen, ob die Angst vor Impfschäden einen ähnlichen Charakter habe oder nicht. "Ultimativ sollten derartige Entscheidungen auf politischem Weg gefällt werden", forderte die Medizinethikerin.
09.17 Uhr: Bundestagspräsidentin zeigt sich besorgt über Antisemitismus bei Corona-Demos
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat ein entschiedenes Vorgehen gegen Antisemitismus bei Corona-Demonstrationen gefordert. Dieser müsse mit allen Mitteln des Rechtsstaats bekämpft werden, sagte sie den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". "Es bedrückt mich, wenn Rassismus und Antisemitismus vermischt werden mit Impfen und Corona." Der Staat müsse wachsam und wehrhaft sein."Wir dürfen nicht zulassen, dass die Leute durch die Straßen ziehen mit rassistischen und antisemitischen Parolen", erklärte Bas, die seit Ende Oktober neue Parlamentspräsidentin ist.
Die anschwellenden Corona-Proteste machten ihr große Sorgen, sagte sie weiter. Es sei eine wichtige Aufgabe der Politik, der Spaltung in der Gesellschaft zu begegnen, indem Entscheidungen erklärt würden und immer wieder um Verständnis für das Notwendige geworben werde. Bas betonte: "Ich kann nicht akzeptieren, wenn Entscheidungen, die im Parlament nach intensiver Debatte mit Mehrheit fallen, als obrigkeitsstaatlich bekämpft werden."
09.55 Uhr: Gündogan geht von Kimmich-Impfung aus
Nationalspieler Ilkay Gündogan rechnet damit, dass sein DFB-Kollege Joshua Kimmich die Zweifel an einer Corona-Impfung überwindet. "Ich glaube, dass auch der Zeitpunkt kommen wird, an dem sich Jo impfen lassen wird. Das hat er ja ganz bewusst für die Zukunft auch nicht ausgeschlossen", sagte Gündogan in einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Die Debatte um den ungeimpften Bayern-Profi Kimmich hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt, auch in der Nationalmannschaft wurde laut Gündogan über das Thema diskutiert.
Er selbst sei geimpft, versicherte der Mittelfeldspieler von Manchester City. "Jeder muss selbst in den Spiegel schauen und für sich beantworten, ob er alles dafür getan hat, sich und seine Liebsten bestmöglich zu schützen. Denn es gibt keine Impfpflicht, jeder hat die Wahl", sagte der 31-Jährige.
- Zum Artikel: Corona-Impfung: Bundesregierung hofft auf Einsicht bei Kimmich
09.34 Uhr: Intensivmediziner fordern Auffrischimpfungen bereits nach fünf Monaten
Intensivmediziner-Präsident Gernot Marx hat angesichts rasant steigender Corona-Fallzahlen schnellere Auffrischimpfungen gefordert: "Mir erschiene es mit den Erfahrungen aus Israel sinnvoll, die Sechs-Monats-Spanne nicht voll auszureizen, sondern ab einem Intervall von fünf Monaten die Impfungen aufzufrischen," sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Entscheidend sei, dass so viele Menschen wie möglich die dritte Spritze erhielten, betonte der Intensivmediziner "Je schneller die Auffrischungsimpfungen kommen, umso flacher wird die Welle ausfallen", sagte er. "Das ist das wirkungsvollste Instrument, um das Virus auszubremsen und Impfdurchbrüche zu minimieren."
Marx forderte auch zusätzliche Anstrengungen, um Nichtgeimpfte für die Immunisierungen zu gewinnen. "Die Impfkampagne muss mit Vollgas beschleunigt werden, mit allem, was geht! Es fehlen ja gar nicht mehr so viele Prozente, und dann sind wir da, wo Spanier und Portugiesen schon sind." An die Adresse von Impfskeptikern sagte er: "Schwere Verläufe bei vollständig Geimpften sehen wir nur bei Hochbetagten oder Immungeschwächten."
08.53 Uhr: Kostenlose PCR-Tests für Menschen, die nicht geimpft werden können
Schwangere, Stillende und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, erhalten in den kommunalen Testzentren in Bayern wieder kostenlose PCR-Tests. "Die Kosten trägt der Freistaat", teilte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) mit. Der Minister erklärte, strengere Corona-Maßnahmen seien ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Pandemie. Die 3G-Plus-Regel solle aber nicht zulasten von Schwangeren und Stillenden und von Menschen gehen, die sich nicht impfen lassen können.
Für Stillende und für Schwangere ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft gibt es erst seit Mitte September eine Impfempfehlung der Stiko. Schwangere erhalten den kostenlosen Test auch beim Arzt. Für sie sind die kostenlosen Tests bis zum 31. März 2022 befristet. Der Landtag hatte die Staatsregierung auf Antrag von CSU und Freien Wählern Mitte Oktober dazu aufgefordert sich beim Bund für die Maßnahme einzusetzen oder, falls das nicht gelingen sollte, die bayerische Teststrategie anzupassen. Kritik äußerte Holetschek an der Bundesregierung: "Der Bund hat das Thema verschlafen und unsere Forderung nicht umgesetzt". Bayern habe schon vor Wochen auf die Dringlichkeit des Problems hingewiesen.
08.30 Uhr: Proteste gegen Impfpflicht-Auflagen in Australien
Im australischen Melbourne sind Medienberichten zufolge Tausende Menschen aus Protest gegen neue Impflicht-Vorgaben auf die Straße gegangen. Landesweit sind 83 Prozent der Menschen ab dem Alter von 16 Jahren vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die Impfungen sind auf Bundesebene freiwillig. In manchen Bundesstaaten und Regionen gibt es aber für bestimmte Berufe die Auflage, sich impfen zu lassen. Außerdem gelten für Ungeimpfte Einschränkungen. So dürfen sie etwa nicht in Restaurants oder auf Konzerte gehen. Lokalen Medienberichten zufolge verlief die Demonstration in Melbourne friedlich. Vereinzelt habe es Nazi-Vorwürfe gegen die örtlichen Behörden und Gewaltaufrufe gegen Politiker gegeben.
07.17 Uhr: Braun mahnt "Verzögerungstaktik" der SPD bei Bund-Länder-Treffen an
Der geschäftsführende Kanzleramtsminister Helge Braun hat das Vorgehen der SPD bei der Findung eines Termins für ein Bund-Länder-Treffen in der Corona-Krise angeprangert. "Ich ärgere mich wahnsinnig über die Verzögerungstaktik von Olaf Scholz und der SPD-geführten Länder. Deren Zögerlichkeit bei der Einberufung eines Bund-Länder-Treffens hat dazu geführt, dass wir jetzt sehr spät zusammenkommen", sagte der CDU-Politiker, der sich um den Parteivorsitz bewirbt, der "Welt am Sonntag". "Nun müssen wir schon wieder über die Krankenhausfinanzierung und Freihaltepauschalen sprechen. Es bringt mich auf, dass jetzt wieder geplante Operationen abgesagt werden müssen. Das hätte nicht sein müssen."
Nach langen Diskussionen und Widerstand einiger Ministerpräsidenten hat der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, der Nordrhein-Westfale Hendrik Wüst (CDU), für kommenden Donnerstag zu einem Bund-Länder-Treffen eingeladen. Das Kanzleramt drang seit längerem auf das Zustandekommen einer solchen Runde.
Braun warnte: "Wenn die Pandemie so weitergeht, dann sind sehr hohe Todeszahlen die traurige Konsequenz. Die will ich aber nicht hinnehmen. Deshalb werbe ich mit so viel Nachdruck fürs Impfen." Eine allgemeine Impflicht lehnte er aber ab. Er fügte an: "Bei einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen könnte sich die Impfgegnerschaft verschärfen. Auch die Warnung der Betreiber von Pflegeeinrichtung, dass eine Impfpflicht zu Kündigung führen könnte, nehme ich ernst. Ich bin also sehr skeptisch."
07.09 Uhr: Zahlreiche Wissenschaftler fordern Umsteuern in Corona-Politik
35 führende Mediziner und andere Fachleute aus ganz Deutschland haben die Regierungen von Bund und Ländern zu einem Umsteuern in der Corona-Politik aufgefordert. Statt mit "passivem Abwarten" die Verantwortung für ein Brechen der vierten Welle zunehmend "in den Ermessensspielraum jedes einzelnen Menschen zu verlagern", müsse die Politik endlich "ihrer Verantwortung umfassend gerecht werden", schreiben die Forscher und Forscherinnen in einem dreiseitigen Aufruf, den der "Kölner Stadt-Anzeiger" und das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" veröffentlichten.
"Jeder Tag des Abwartens kostet Menschenleben", heißt es in dem Text unter Federführung des Kölner Internisten Michael Hallek und der Braunschweiger Virologin Melanie Brinkmann. "Wir empfinden eine tiefe Enttäuschung über die Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und über den wiederholt nachlässigen Umgang mit dem Wohlergehen der Menschen, die auf den Schutz des Staates angewiesen sind." Die Forscher fordern die Einrichtung eines nationalen Krisenstabs mit Fachleuten aus Virologie, Medizin und Öffentlicher Gesundheit, aber auch Praktikern mit Leitungserfahrung, etwa aus Kliniken oder Unternehmen.
07.00 Uhr: Seehofer spricht sich für bundesweit einheitliche Corona-Politik aus
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) fordert klare bundesweite Regeln im Kampf gegen die vierte Corona-Welle und kritisiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Das ganze Durcheinander kann doch niemand mehr verstehen: Impfzentren auf, Impfzentren zu - Lohnfortzahlung bei Quarantäne ja, dann wieder nein - Test kostenfrei, Test kostenpflichtig. Ja, hat denn im Ernst jemand geglaubt, dass noch jemand sich auf eigene Rechnung testen lässt, wenn er danach in Quarantäne keine Lohnfortzahlung bekommt?", sagt er der "Augsburger Allgemeinen". Es sein ein schwerer Fehler des Bundesgesundheitsministers gewesen, das Ende der epidemischen Lage ins Spiel zu bringen, so Seehofer. Der CSU-Politiker fordert die geschäftsführende Bundesregierung und die mögliche Ampel-Koalition zur Kooperation auf: "Wir müssen jetzt alle zusammen Regierungskunst beweisen - diejenigen, die noch in der Regierung stehen, und diejenigen, die kurz davor stehen. Das Thema ist viel zu ernst und viel zu gefährlich, als dass wir darüber wochenlang streiten könnten."
06.52 Uhr: DIHK sieht bürokratischen Aufwand bei Corona-Schutzmaßnahmen in Firmen kritisch
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag drängt darauf, dass Corona-Schutzmaßnahmen in Firmen wie eine 3G-Regel am Arbeitsplatz praktikabel und nachvollziehbar sind. DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Nur mit praxistauglichen Regeln erreichen wir die erforderliche Akzeptanz bei allen Beteiligten. So sollten Unternehmen etwa die 3G-Regel am Arbeitsplatz unbürokratisch in den Betriebsalltag integrieren können, um Beschäftigte und Kunden optimal schützen zu können." Dazu müsse auch eine Auskunftspflicht über den jeweiligen Corona-Status der Belegschaften beitragen, so Adrian. "In vielen Branchen müssen Kunden diesen schließlich ohnehin bereits angeben - etwa um eine Gaststätte zu betreten oder eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen."
06.43 Uhr: WHO warnt vor zu zögerlichen Corona-Verschärfungen
Die Weltgesundheitsorganisation warnt Länder mit stark steigenden Corona-Infektionszahlen davor, zu spät mit strikteren Schutzmaßnahmen einzugreifen. "Je früher Maßnahmen umgesetzt werden, desto weniger müssen wahrscheinlich verhängt werden", sagte die WHO-Covid-19-Spezialistin Maria van Kerkhove. Sie erinnerte daran, dass die zur Zeit zirkulierende Delta-Variante des Virus deutlich ansteckender sei als frühere Varianten. Einige Länder seien in einer sehr schwierigen Lage und müssten jetzt - zumindest vorübergehend - sehr strikte Maßnahmen verhängen, um die Infektionszahlen zu drücken, sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan.
06.41 Uhr: Lage in den Kliniken im Süden und Osten dramatisch
Durch die stark steigenden Infektionszahlen spitzt sich die Lage in den Kliniken im Süden und Osten Deutschlands dramatisch zu. Wie aus einem vertraulichen Bericht der Länder hervorgeht, werden in Bayern und Baden-Württemberg bereits täglich Verlegungen zwischen Krankenhäusern durchgeführt. Der Länderbericht liegt den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge vor. Auch im benachbarten Hessen werde es immer schwieriger, Patienten auf den Intensivstationen unterzubringen. Als alarmierend wird auch die Lage im Osten beurteilt, vor allem in Thüringen und Sachsen: "Die Lage der Krankenhäuser in diesen beiden Ländern wird insbesondere in Thüringen als dramatisch eingestuft", heißt es im Bericht. Um die Kliniken in Corona-Hochinzidenzgebieten zu entlasten, ziehen die Länder nun erstmals auch deutschlandweite Verlegungen von Patienten in Betracht.
06.35 Uhr: RKI meldet mehr als 45.000 neue Corona-Fälle - Inzidenz steigt auf 277,4
Der Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen setzt sich fort. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 277,4 und erreichte damit den sechsten Tag in Folge einen neuen Höchststand. Am Freitag hatte die Inzidenz bei 263,7 gelegen. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Das RKI registrierte zudem 45.081 neue Positiv-Tests. Das sind über 11.000 Fälle mehr als am Samstag vor einer Woche, als 34.002 Neuinfektionen gemeldet wurden. 228 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 97.617. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,98 Millionen Corona-Tests positiv aus.
06.31 Uhr: Präsident des Deutschen Lehrerverbands warnt vor erneuten Schulschließungen
Angesichts stark steigender Inzidenzzahlen warnt der Deutsche Lehrerverband vor erneuten Schulschließungen. Es drohe "ein Kontrollverlust und damit auch wieder viele Schulschließungen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Bild"-Zeitung. "Mittlerweile sind knapp 100.000 Schüler in Quarantäne. Es wird allerhöchste Zeit für eine Orientierungsampel für die Schulen." Außerdem müssten die Kommunen dafür sorgen, dass beispielsweise das Geld für Luftfilter endlich freigegeben werde, sagte Meidinger. Schulschließungen gelte es zu verhindern. "Wichtig ist auch, die Kontakte im Privaten zu reduzieren. Da muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden", so Meidinger.
06.29 Uhr: Unionsfraktion plant offenbar Antrag zum Fortbestand der "epidemischen Lage"
Die Unionsfraktion will sich einem Medienbericht zufolge in der Corona-Krise für eine Verlängerung der "epidemischen Lage" einsetzen. Wie die "Rheinische Post" berichtete, soll ein entsprechender Antrag für kommenden Donnerstag zur Beratung und Abstimmung im Bundestag angemeldet werden. Nach dem Willen der Fraktion solle der Bundestag die Sonderlage über den 25. November hinaus feststellen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf das ihr vorliegende Papier.
Zur Begründung heißt es demnach darin: "Nachdem im Frühjahr und Sommer 2021 durch das umsichtige Verhalten der Bürgerinnen und Bürger sowie das konsequente Handeln von Bundesregierung, Bundestag und Bundesländern ein Rückgang der Covid-19-Fälle verzeichnet werden konnte, steigen die Zahlen mittlerweile in allen Bundesländern wieder dramatisch an. Der Anstieg umfasst dabei alle Indikatoren: die Neuinfektionen, den R-Wert, die Quote positiver PCR-Tests, die Sieben-Tage-Inzidenz, die Hospitalisierungen und die notwendigen Behandlungen auf den Intensivstationen, von denen 51 Prozent beatmet werden müssen."
06.20 Uhr: Intensivmediziner für rasche Verschärfung der Corona-Maßnahmen
Intensivmediziner-Präsident Gernot Marx hat Bund und Länder wegen einer "echten Notsituation" vieler Kliniken zur Verschärfung der Anti-Corona-Maßnahmen aufgerufen. "Wir brauchen sehr zügig klare und der Lage angemessene Entscheidungen, und zwar für bundesweit einheitliche Regeln", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Und wir brauchen eine klare Kommunikation der Entscheidungen und ein Ende der permanenten Streitereien, damit auch umgesetzt und eingehalten wird, was beschlossen worden ist", so Marx vor dem Corona-Gipfel am kommenden Donnerstag.
In Sachsen, Thüringen und Bayern sei die Lage wegen der stark angestiegenen Zahl der Intensivpatienten "schon jetzt sehr, sehr angespannt". Die Charité im Ballungsraum Berlin habe schon alle planbaren OPs abgesagt. "Das ist eine echte Notsituation. Wegen der Erfahrungen der vorangegangenen Wellen gehen wir fest davon aus, dass schon bald Patienten wieder aus Corona-Hotspots in Kliniken außerhalb verlegt werden müssen", betonte Marx.
06.13 Uhr: Bundestagspräsidentin rät zu Verzicht auf größere Weihnachtsfeiern
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas rät wegen der kritischen Corona-Lage zum Verzicht auf größere Weihnachtsfeiern. "Alle Bürgerinnen und Bürger sollten für sich entscheiden, ob sie in diesem Winter an Weihnachtsfeiern oder an Karnevalssitzungen teilnehmen wollen", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wenn solche Veranstaltungen überhaupt stattfinden, sollte die 2G-Regel selbstverständlich sein. Ich appelliere an alle, auf größere Feiern zu verzichten." Am Arbeitsplatz forderte Bas "mindestens 3G". Eine Impfpflicht beurteilte sie skeptisch. "Sicher könnte man mit einer Impfpflicht die Impfquote erhöhen. Auf der anderen Seite läuft man Gefahr, die Gesellschaft weiter zu spalten", so Bas.
06.10 Uhr: FDP offen für "sinnvolle Ergänzungen" im neuen Infektionsschutzgesetz
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich offen gezeigt für Ergänzungen am Katalog möglicher Corona-Maßnahmen der potenziellen Ampel-Partner. "Die Corona-Lage ist dramatisch", sagte Lindner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir benötigen neue und wirksame Maßnahmen." Die Debatte über das Ende der epidemischen Notlage sei daher "missverständlich". "Mit diesem Wort werden rechtliche Sonderbefugnisse der Regierung gemeint, die aber das Parlament ausfüllen kann. Und es geht um Maßnahmen wie Ausgangssperren, die inzwischen von Gerichten verworfen wurden."
Lindner sagte weiter, Impfdurchbrüche und Infektionsdynamik begründeten "eine neue Lage, auf die reagiert werden muss". "Deshalb werden wir unter anderem die kostenfreien Tests wieder einführen. Ihre Abschaffung war verfrüht." Und wenn bei der Beratung des neuen Infektionsschutzgesetzes im Bundestag "sinnvolle Ergänzungen vorgeschlagen werden, sind die Freien Demokraten auch immer dafür offen".
06.05 Uhr: Wieder kostenlose Corona-Schnelltests für alle
Für den Kampf gegen Corona-Ansteckungen sind jetzt wieder kostenlose Schnelltests für alle möglich. Der Bund führt ab heute das erst vor einem Monat stark eingeschränkte Angebot der "Bürgertests" erneut auf breiter Front ein, wie eine Verordnung des geschäftsführenden Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) festlegt. Damit haben nun wieder alle Anspruch auf mindestens einen Schnelltest pro Woche durch geschultes Personal - auch unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus. Die Testbescheinigungen können auch als Nachweis bei Zugangsregeln zu bestimmten Innenräumen und Veranstaltungen dienen.
Spahn hatte deutlich gemacht, dass jetzt wohl ab Anfang kommender Woche nach und nach auch das Angebot vor Ort wieder ausgebaut werden dürfte und mehr Tests verfügbar werden. Nach dem weitgehenden Aus für die Gratis-"Bürgertests" zum 11. Oktober waren vielerorts Teststellen aufgegeben worden. Nun können bestehende Anbieter die Arbeit fortsetzen. Die Länder können zudem weitere Testzentren beauftragen.
Freitag, der 12. November 2021
21.40 Uhr: Lettland verbannt ungeimpfte Abgeordnete aus dem Parlament
In Lettland dürfen ungeimpfte Abgeordnete künftig nicht mehr an Parlamentssitzungen teilnehmen. Nach einem Beschluss der Volksvertretung Saeima in Riga müssen Mitglieder des Parlaments und von Stadt- und Gemeinderäten in dem EU-Land von 15. November an ein Corona-Zertifikat vorlegen. Das Zertifikat weist nach, dass die Person gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen ist. Die am Freitag verabschiedete und bis zum 1. Juli 2022 gültige Regelung gilt für Präsenz- wie auch Digitalsitzungen. Sie sieht auch die Aussetzung von Diätenzahlungen an Abgeordnete vor, die nicht in der Lage sind, im Parlament zu arbeiten.
- Zum Artikel: "Auch im Bayerischen Landtag gilt nun 3G"
21.30 Uhr: Niederlande verhängen Teil-Lockdown
Angesichts schnell steigender Infektions- und Patientenzahlen haben die Niederlände einen Teil-Lockdown verhängt. Die verschärften Maßnahmen sollten zunächst für drei Wochen gelten, kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitagabend in Den Haag an.
Ab Samstag müssen Gaststätten und Supermärkte um 20 Uhr schließen, andere Geschäfte bereits um 18 Uhr. Die 1,5 Meter-Abstandsregel wird wieder eingeführt, Bürger sollen wieder zu Hause arbeiten und maximal vier Besucher zu Hause empfangen. Sportwettkämpfe müssen ohne Publikum stattfinden, das gilt auch für Fußballspiele.
Von dem Shutdown ausgenommen sind Kinos und Theater. Besucher müssen nur - wie bisher - nachweisen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind. Erst Ende September hatte das Land die meisten Regeln stark gelockert.
- Zum Artikel: "2G in Bayerns Restaurants und Hotels ab 16. November"
19.30 Uhr: Bayerische Hilfsorganisationen sind überlastet
Die Bayerischen Hilfsorganisationen haben wegen der Corona-Lage einen eindringlichen Appell an die Politik und die bayerische Bevölkerung gerichtet. Der Rettungsdienst sei überlastet. „Das Personal ist physisch wie psychisch am Limit, zutiefst frustriert und auch verärgert, dass der fast zweijährige und kräftezehrende Einsatz mangels Impfbereitschaft immer noch nicht beendet werden kann“, so Theo Zellner, Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Die Transporte infizierter Personen mit dem Rettungsdienst seien in den vergangenen vier Monaten um das Vierfache gestiegen. Ihm fehle die Solidarität der Ungeimpften gegenüber den Rettungs- und Pflegekräften, so Zellner. "Es ist längst keine Privatsache mehr, sich nicht impfen zu lassen."
Obwohl der Höchststand an Infektionstransporten aus dem Dezember 2020 noch nicht erreicht wurde, ist die Situation laut BRK dennoch dramatischer. Die derzeitige Überlastung der Intensivstationen und Notaufnahmen führe dazu, dass schwer erkrankte oder verletzte Notfallpatienten teilweise stundenlang in weit entfernte Kliniken transportiert werden müssten.
Neben dem BRK appellieren auch der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter und der Arbeiter-Samariter Bund (ASB) in Bayern an die Bevölkerung, die Corona-Maßnahmen wieder stärker einzuhalten, Kontakte zu reduzieren, FFP2-Masken zu tragen und sich testen zu lassen. Für Ungeimpfte sei jetzt der Moment, ihr bisheriges Zögern aufzugeben und sich impfen zu lassen. "Die Impfquote in Bayern ist absolut enttäuschend", sagt Norbert Tessmer, stellvertretender Landesvorsitzender des ASB Bayern. "Es scheint bis zum heutigen Tage nicht annähernd gelungen, ausreichend Menschen von der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung der Corona-Schutzimpfung zu überzeugen."
- Zum Artikel: "Zu wenig Personal in Gesundheitsämtern - Was sagt die Politik?"
18.35 Uhr: "Ampel" will Testpflicht auch für geimpftes Klinik- und Pflegepersonal
Angesichts steigender Infektionszahlen wollen die Ampel-Parteien einem Bericht zufolge Unternehmen und Beschäftigte im Kampf gegen Corona deutlich stärker in die Pflicht nehmen. In bestimmten, besonders gefährdeten Einrichtungen wie Pflegeheimen oder Krankenhäusern sollen auch Geimpfte und Genesene Corona-Tests machen müssen, berichtete die "Süddeutschen Zeitung" aus einer sogenannten Formulierungshilfe für strengere Regeln am Arbeitsplatz, die zu der von den Ampel-Parteien geplanten Novelle des Infektionsschutzgesetzes gehört.
- Zum Artikel: "Corona - Ampel-Parteien wollen "Impf-Turbo" zünden"
18.15 Uhr: Frankreich verschärft Einreiseregeln für Ungeimpfte aus Deutschland
Frankreich verschärft für nicht gegen Corona geimpfte Einreisende aus Deutschland die Auflagen. Ab Samstag müssen Menschen ohne Impfung ab zwölf Jahren, die aus Deutschland in das Nachbarland einreisen wollen, einen weniger als 24 Stunden vor der Abreise vorgenommenen negativen PCR- oder Antigentest vorweisen, wie aus dem französischen Amtsblatt hervorgeht. Bislang durften die Testergebnisse maximal 72 Stunden alt sein. Ausnahmen gibt es unter anderem für Berufspendler. Neben Deutschland sind unter anderem auch Österreich und Belgien neu von den schärferen Auflagen betroffen.
17.58 Uhr: Holetschek - 2G in Bayern ab 16. November
Als Reaktion auf die völlig außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie will Bayern eine flächendeckende 2G-Regelung einführen. Sie soll ab dem 16. November bayernweit gelten, wie das Gesundheitsministerium in München mitteilte. "Nur mit konsequenten Zutrittsbeschränkungen wie 2G kann es uns gelingen, unser Gesundheitssystem vor einer noch dramatischeren Belastung zu schützen", sagte Minister Klaus Holetschek (CSU). "Daher haben wir uns heute in der Koalition darauf verständigt, strengere Zugangsregelungen für Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe in Bayern einzuführen und fordern den Bund auf, eine Rechtsgrundlage für ein verpflichtendes 2Gplus in Clubs und Discotheken zu schaffen."
- Zum Artikel: "2G in Bayerns Restaurants und Hotels wohl ab nächster Woche"
17.43 Uhr: Steinmeier erhält dritte Impfung und appelliert an noch Zögerliche
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine dritte Corona-Impfung bekommen. Er erhieltim Bundeswehrkrankenhaus in Berlin den Wirkstoff von Biontech, wie das Bundespräsidialamt mitteilte. Steinmeier verknüpfte dies mit einem erneuten eindringlichen Aufruf an die Menschen in Deutschland, sich - sofern nicht schon geschehen - impfen zu lassen. Er zeigte dabei eine gewisse Ungeduld: "Ich frage mich: Was muss eigentlich noch geschehen, um die Zögernden zu überzeugen?"
Die Pandemie sei noch nicht vorbei, warnte Steinmeier. Die vierte Welle treffe unser Land hart. "Und sie trifft uns härter, als sie uns treffen müsste. Denn wir wissen, was zu tun ist, um diese Pandemie endlich hinter uns zu bringen." Die Mehrheit der Menschen lasse sich impfen, um sich und andere zu schützen. "Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, setzen ihre eigene Gesundheit aufs Spiel, und sie gefährden uns alle."
17.30 Uhr: Bundeswehr setzt nur noch geimpfte Soldaten für Corona-Hilfe ein
Die Bundeswehr setzt bei Hilfseinsätzen wegen der Corona-Pandemie nur noch vollständig geimpfte Soldaten ein. Dies sei wegen der rasanten Zunahme bei den Neuinfektionen entschieden worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. "Zur Zeit unterstützen wir wieder verstärkt mit rund 570 Soldatinnen und Soldaten bei der Kontaktnachverfolgung in Gesundheitsämtern. 17 Soldatinnen und Soldaten unterstützen derzeit die Impfkampagne", sagte der Sprecher. Auch in Krankenhäusern seien derzeit wieder 48 Männer und Frauen der Bundeswehr als "helfende Hände" zur Unterstützung vor Ort.
17.28 Uhr: Corona-Perspektiven laut Immunologe für Weihnachten ungewiss
Der hannoversche Immunologe Matthias Stoll hält angesichts der aktuellen Corona-Infektionslage ein erneutes Weihnachtsfest mit eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten für denkbar. Eine erkennbare Bremswirkung schärferer Maßnahmen setze erst nach mindestens drei Wochen ein, sagte der Immunologie-Professor am Zentrum für Innere Medizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Da die Politik derzeit aber beispielsweise keine umfassende 2G-Regel inklusive Testpflicht plane, sei es "nicht ganz unwahrscheinlich, dass die Heilige Nacht vielleicht auch 2021 genauso still und besinnlich im kleinsten Kreise verbracht werden muss wie 2020."
17.15 Uhr: WHO-Chef nennt Auffrischimpfungen für Gesunde einen Skandal
Trotz explodierender Corona-Infektionszahlen in Europa hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, Auffrischimpfungen für gesunde Geimpfte verurteilt. Auffrischungen bei ihnen oder das Impfen von Kindern mache keinen Sinn, solange Gesundheitspersonal und besonders gefährdete Menschen in ärmeren Ländern noch auf ihre erste Impfdosis warteten. "Und trotzdem horten Länder mit den höchsten Impfraten mehr Covid-19-Impfdosen, während Länder mit niedrigen Einkommen weiter warten", sagte Tedros in Genf.
17.00 Uhr: Astrazeneca will Impfstoff nicht mehr zum Selbstkostenpreis abgeben
Der Pharmakonzern Astrazeneca will seinen Corona-Impfstoff nicht länger zum Selbstkostenpreis abgeben. Das britisch-schwedische Unternehmen teilte am Freitag mit, dass es mehrere gewinnorientierte Vereinbarungen für 2022 unterzeichnet habe und moderate Erträge erwarte.
"Das Virus wird endemisch, was bedeutet, dass wir lernen müssen, damit zu leben", sagte Astrazeneca-Chef Pascal Soriot der BBC. Das Unternehmen habe bereits anfangs angekündigt, dass es später auch Gewinne erzielen wolle. Soriot betonte aber: "Es ist nicht etwas, das wir als großen Gewinnbringer sehen." Es werde gestaffelte Preise geben, um sicherzustellen, dass der Impfstoff erschwinglich bleibe. Die Wettbewerber Pfizer/Biontech und Moderna machen mit ihren Vakzinen seit Beginn Profit.
16.35 Uhr: Ab Samstag besteht wieder Anspruch auf kostenlose Corona-Schnelltests - Spahn unterzeichnet neue Verordnung
Die Menschen in Deutschland haben ab Samstag wieder Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Corona-Test pro Woche. Das regelt die neue Testverordnung, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Angaben seines Ministeriums unterzeichnet hat. Der Anspruch auf einen Antigen-Schnelltest besteht auch bei Menschen, die geimpft oder genesen sind.
Spahn rechnet damit, dass die Möglichkeiten zum kostenlosen Testen ab Anfang kommender Woche nach und nach wieder verstärkt zur Verfügung stehen. Mit der neuen Verordnung können vorhandene Teststellen ihre Arbeit aufnehmen, die Länder können den Auftrag für die Einrichtung zusätzlicher Stellen erteilen.
16.34 Uhr: Lettland verbietet ungeimpften Abgeordneten Teilnahme im Parlament
Lettland hat nicht geimpften Abgeordneten die Teilnahme an sowohl Präsenz- als auch Digitalsitzungen des Parlaments ab Montag untersagt. Am Montag endet in Lettland ein monatelanger Lockdown. Auch die Diätenzahlungen der Abgeordneten werden ausgesetzt, wenn sie nicht in der Lage sind, im Parlament zu arbeiten, wie es hieß.
- Zum Artikel: "Auch im Bayerischen Landtag gilt nun 3G"
16.22 Uhr: Vorhandene Teststellen können Arbeit fortsetzen
Das Bundesgesundheitsministerium gibt weitere Details zu den kostenlosen Tests ab Samstag bekannt. Danach können vorhandene Teststellen ihre Arbeit fortsetzen, zusätzlich können die Bundesländer weitere Testzentren beantragen. "Jede Bürgerin und jeder Bürger hat dann unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus mindestens einmal pro Woche Anspruch auf einen kostenlosen Antigen-Schnelltest", erklärt das Ministerium.
16.06 Uhr: Altmaier - Arbeitgeber sollten Mitarbeiter-Impfstatus abfragen dürfen
Im Zusammenhang auch mit der geplanten 3G-Regel am Arbeitsplatz sollten Arbeitgeber aus Sicht des geschäftsführenden Wirtschaftsministers Peter Altmaier den Impfstatus ihrer Mitarbeiter abfragen dürfen. Der CDU-Politiker stellte sich damit hinter Forderungen von Wirtschaftsverbänden. Altmaier sagte in Berlin, es sei im Interesse der Gesundheit aller Mitarbeiter wichtig, dass der Arbeitgeber diese Informationen habe. Man müsse den Impfstatus zum Beispiel auch bei einem Restaurantbesuch vorzeigen.
- Zum Artikel: "PCR-Testpflicht für viele Ungeimpfte bei der Arbeit in Bayern"
16.03 Uhr: Norwegen bietet allen über 18-Jährigen Auffrischungsimpfung an
In Norwegen wird allen Einwohnern ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen Corona angeboten. "Die Impfung ist der wichtigste Schutz, den wir gegen das Coronavirus haben. Die Infektion wird uns noch mehrere Jahre lang begleiten, und wir können gemeinsam viel tun, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern", sagte Ministerpräsident Jonas Gahr Støre.
Gesundheitsministerin Ingvild Kjerkol sagte, die Auffrischungsimpfung "könnte zu einem besseren Schutz vor Krankheit und dazu beitragen, dass weniger Menschen die Infektion weitergeben". Eine nicht geimpfte Person, die mit einer Person zusammenlebe, die positiv auf Corona getestet wurde, müsse "jeden Tag mit einem Selbsttest oder jeden zweiten Tag mit einem PCR-Test sieben Tage lang" getestet werden, fügte sie hinzu. Dies sei "nicht nur eine Empfehlung, sondern eine Pflicht".
Offiziellen Zahlen nach haben in Norwegen 91,5 Prozent der Menschen ab 18 eine erste Impfung erhalten, 87,2 Prozent sind vollständig geimpft.
15.43 Uhr: CSU-Abgeordnete Zeulner fordert Corona-Bonus für Medizinische Fachangestellte
Die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner fordert einen staatlichen Corona-Bonus für Medizinische Fachangestellte in Arztpraxen. Dem BR sagte die Gesundheitspolitikerin, der Bonus solle 500 Euro betragen - "analog des Pflege-Bonus". Die Ampel-Koalitionäre könnten nun "zum ersten Mal beweisen, wie sozial sie tatsächlich sind".
Der Bonus soll Zeulner zufolge die Arbeit der Praxis-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in der Corona-Pandemie wertschätzen. Die Praxen hätten dazu beigetragen, dass es in den vergangenen Jahren "zu keiner Überlastung der Notaufnahmen in unserem Land kam". Der Bonus sei auch deshalb nötig, weil sie erwarte, dass sich die niedergelassenen Arztpraxen an der Auffrischungs-Impfung "maßgeblich beteiligen", sagte Zeulner.
15.28 Uhr: EU-Behörde - Corona-Lage in zehn EU-Ländern "sehr besorgniserregend"
Die Corona-Lage ist nach Angaben der EU-Behörde ECDC in zehn Ländern der Europäischen Union "sehr besorgniserregend". In 13 weiteren EU-Staaten sei die Situation mit Blick auf die Pandemie "besorgniserregend", erklärte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm. Zu den Ländern mit "sehr besorgniserregender" Lage gehören unter anderem Polen, die Niederlande, Belgien und Tschechien.
15.27 Uhr: Auch Mecklenburg-Vorpommern führt 2G-Regel ein
Auch Mecklenburg-Vorpommern führt die sogenannte 2G-Pflicht ein, um auf die steigende Zahl der Corona-Infektionen in dem Bundesland zu reagieren. Sie soll in Regionen gelten, für welche die Corona-Warnampel des Landes mindestens drei Tage lang auf die zweithöchste orangefarbene Stufe geschaltet ist, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach einer Sondersitzung des Landeskabinetts in Schwerin sagte.
- Zum Artikel: "Spahn will Zugang zu Veranstaltungen nur noch nach 2G-Plus-Regel"
15.24 Uhr: Altmaier für Verlängerung von Corona-Wirtschaftshilfen
Der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich dafür ausgesprochen, Corona-Wirtschaftshilfen bis Ende März zu verlängern. Er halte dies für sinnvoll, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Er sei darüber innerhalb der geschäftsführenden Bundesregierung im Gespräch auf Ministerebene, sagte Altmaier mit Blick auf Finanzminister Olaf Scholz (SPD).
Die Überbrückungshilfe III Plus, das zentrale Kriseninstrument der Bundesregierung, ist bislang bis Ende 2021 befristet.
15.04 Uhr: Auch Tschechien und Ungarn wieder Hochrisikogebiete
Nach Österreich stuft die Bundesregierung ab Sonntag auch Tschechien und Ungarn wieder als Hochrisikogebiete ein, wie das Auswärtige Amt mitteilt. Damit müssen Ungeimpfte Rückkehrer aus diesen Ländern in Deutschland in Quarantäne.
- Zum Artikel: "Tschechien wird Hochrisikogebiet - Damit müssen Pendler rechnen"
15.01 Uhr: Hirnforscher Roth: Impfpflicht könnte Widerstände schüren
Der Bremer Neurowissenschaftler Gerhard Roth ist skeptisch, dass eine Verschärfung von Maßnahmen gegenüber Ungeimpften oder eine Impfpflicht der Corona-Impfkampagne weiteren Auftrieb geben würden. "Wie eine Reihe von Politikern fürchte auch ich, dass sich ein erheblicher Teil der noch nicht Geimpften selbst unter Strafandrohung nicht impfen lassen würde", sagte der einstige Direktor des Instituts für Hirnforschung in Bremen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im Gegenteil sei damit zu rechnen, dass härter werdende Sanktionen "zu wachsendem Widerstand beim Kern der Impfgegner" führten.
13.44 Uhr: Polizei findet bei Corona-Kontrollen zahlreiche Verstöße
Bei den Kontrollen der verschärften Corona-Bestimmungen hat die Polizei in Bayern etliche Verstöße entdeckt. Wie das Innenministerium in München am Freitag mitteilte, seien seit Donnerstag bei 1043 Kontrollen 108 Verstöße festgestellt worden. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte an, dass die Überprüfungen nun noch ausgeweitet würden. "Zur Unterstützung der Polizeidienststellen ist am kommenden Wochenende auch die Bayerische Bereitschaftspolizei im Einsatz", sagte er.
Bei den Kontrollen geht es darum, ob die Zugangsbeschränkungen von den Betreibern der Restaurants, Kinos, Fitnessstudios oder Friseursalons korrekt überprüft werden. Mitunter gilt die 2G-Regel, wonach nur Geimpfte oder Genesene Zutritt haben. In anderen Fällen geht es um 3G plus, wonach man auch mit einem negativem PCR-Test beispielsweise Cafés und Gaststätten besuchen kann. "Gerade dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, drohen unkalkulierbare Infektionsrisiken", sagte Herrmann.
13.36 Uhr: Stadt Nürnberg will Christkindlesmarkt durchführen
Trotz steigender Corona-Zahlen hält die Stadt Nürnberg derzeit daran fest, den Christkindlesmarkt durchzuführen. Die Aufbauarbeiten laufen wie geplant weiter, sagte Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) dem Bayerischen Rundfunk. Er ist für den Christkindlesmarkt zuständig. Das Konzept für einen "coronagerechten Markt", so Fraas, sieht verschiedene Sicherheitsstufen vor. Damit könne die Stadt auf mögliche Einschränkungen reagieren. So sei es beispielsweise möglich, an den Glühweinständen die 2G-Regelung umzusetzen. "Es besteht auch die Möglichkeit, eine Einbahnstraßenregelung in den Budengassen und eine Maskenpflicht umzusetzen", sagte Fraas. Das Marktkonzept, das die Stadt Nürnberg seit über einem Jahr erarbeitet hat, sehe sowieso schon massive Änderungen gegenüber einem normalen Christkindlesmarkt vor. So sind die Budengassen auf dem Hauptmarkt doppelt so breit wie üblich. Außerdem verteilt sich der Markt auf mehrere Plätze in der Altstadt.
13.35 Uhr: Zahl der Corona-Intensivpatienten steigt auf 2.851
Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen in Krankenhäusern ist am Freitag weiter auf 2.851 gestiegen. Das geht aus der täglichen Übersicht der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervor.
13.33 Uhr: Bundeswehr hilft bereits wieder mit 650 Soldaten
Die Bundeswehr unterstützt Gesundheitsämter und Krankenhäuser derzeit mit 650 Soldaten und Soldatinnen in der Corona-Pandemie: Man verzeichne eine wachsende Anfrage auf Amtshilfe, sagt eine Sprecherin. Derzeit seien etwa 570 Personen zur Unterstützung der Kontaktverfolgung eingesetzt, 48 in Krankenhäusern und 17 Soldaten in der Impfkampagne. Die Bundeswehr hatte auch in früheren Pandemie-Wellen ausgeholfen, weil die Gesundheitsämter von einer Welle an Neuinfektionen überrollt worden waren. Derzeit verzeichnet das RKI fast tägliche neue Höchststände an Corona-Fällen.
13.30 Uhr: Kreise: Bayernweit ab kommender Woche 2G in Hotels und Restaurants
Wegen der völlig außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie soll in Bayern in der kommenden Woche flächendeckend die 2G-Regel in Kraft treten. Für Ungeimpfte gelten dann Zugangsbeschränkungen für die Gastronomie und die Hotellerie, wie die Deutsche Presse-Agentur in München am Freitag aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr. Frühestmöglicher Termin für die Einführung wäre demnach der Dienstag, die genauen Details sollen aber erst auf der Klausur der Staatsregierung am Wochenende beschlossen werden.
Körpernahe Dienstleistungen - also etwa Friseure und Fußpflege - sollen von der strengeren Auflage ausgenommen bleiben. Ungeimpfte könnten hier weiterhin mit einem negativen Testergebnis Termine vereinbaren. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte zudem bereits angekündigt, für Clubs und Diskotheken sogar den Standard 2G plus - also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene, die aber zusätzlich noch einen Schnelltest machen müssen, zulassen zu wollen.
13.04 Uhr: Südkorea meldet Rekordhoch bei Corona-Intensivpatienten
Südkorea kämpft mit einer steigenden Zahl von schwer erkrankten Covid-19-Patienten. Am Donnerstag erreichte die Zahl der Intensivpatienten 475, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Die Tageszahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen, die sich in einem kritischen Zustand befinden, kletterte demnach auf Rekordhöhe.
Das ostasiatische Land hatte zuletzt seine Corona-Beschränkungen wieder gelockert. Jetzt warnten die Behörden davor, dass es bei weiter steigenden Zahlen der Schwererkrankten schwierig sein könnte, wie geplant im Dezember die nächste Stufe der "allmählichen Rückkehr zur Normalität" umzusetzen.
Der Anstieg von ernsten Fällen erfolge zu einem Zeitpunkt, da die täglich erfassten Infektionen wieder über 2000 gestiegen seien, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap Gesundheitsminister Kwon Deok Cheol. Den Angaben der Behörden zufolge handelte es sich in den vergangenen zwei Wochen bei etwa der Hälfte der Neuinfektionen um Personen, die sich trotz Impfung mit Sars-CoV-2 angesteckt haben.
13.04 Uhr: Südkorea meldet Rekordhoch bei Corona-Intensivpatienten
Südkorea kämpft mit einer steigenden Zahl von schwer erkrankten Covid-19-Patienten. Am Donnerstag erreichte die Zahl der Intensivpatienten 475, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Die Tageszahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen, die sich in einem kritischen Zustand befinden, kletterte demnach auf Rekordhöhe.
Das ostasiatische Land hatte zuletzt seine Corona-Beschränkungen wieder gelockert. Jetzt warnten die Behörden davor, dass es bei weiter steigenden Zahlen der Schwererkrankten schwierig sein könnte, wie geplant im Dezember die nächste Stufe der "allmählichen Rückkehr zur Normalität" umzusetzen.
Der Anstieg von ernsten Fällen erfolge zu einem Zeitpunkt, da die täglich erfassten Infektionen wieder über 2000 gestiegen seien, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap Gesundheitsminister Kwon Deok Cheol. Den Angaben der Behörden zufolge handelte es sich in den vergangenen zwei Wochen bei etwa der Hälfte der Neuinfektionen um Personen, die sich trotz Impfung mit Sars-CoV-2 angesteckt haben.
12.53 Uhr: Entsetzen in Österreichs Hotelbranche über deutsche Reisewarnung
Die deutsche Reisewarnung ist in Österreichs Hotelbranche als Hiobsbotschaft aufgenommen worden. Der Schritt treffe die Unternehmen "in Mark und Bein", sagte Susanne Kraus-Winkler vom Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Schon in den vergangenen Tagen, als erste Spekulationen aufkamen, seien viele Reisen storniert worden. In der Wintersaison kämen drei von vier Gästen aus dem Ausland, fast 37 Prozent aller Übernachtungen entfielen auf die deutschen Touristen. Nicht wenige Hotels rechneten nun damit, dass sie die Hälfte ihrer Buchungen verlieren, so Kraus-Winkler.
"Diese Reisewarnung ist eine atmosphärische Katastrophe", sagte die Chefin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer, der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Es gehe um die Stimmung - und da mache sich nun Verunsicherung breit.
In Österreich ist die vierte Corona-Welle massiv. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt fast 780.
12.49 Uhr: Astrazeneca will künftig Gewinn mit Corona-Impfstoff machen
Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca will künftig Gewinn mit seinem Corona-Impfstoff machen. Das Unternehmen verfolge "allmählich einen Übergang hin zu einer leichten Rentabilität" des Vakzins, teilte Astrazeneca mit. Astrazeneca hatte seinen Impfstoff anders als die Konkurrenz lange zum Selbstkostenpreis verkauft - also ohne damit einen Gewinn zu erzielen.
Der Konzern verbuchte im dritten Quartal von Juli bis Ende September einen deutlichen Nettoverlust von 1,65 Milliarden Dollar (1,44 Milliarden Euro) - vor allem wegen Investitionskosten. Im Vorjahreszeitraum hatte unter dem Strich noch ein Gewinn nach Steuern in Höhe von rund 650 Millionen Dollar gestanden.
"Wir möchten, dass unser Impfstoff erschwinglich bleibt", stellte Firmenchef Pascal Soriot klar und bezog sich dabei vor allem auf Entwicklungsländer.
12.42 Uhr: Österreichs Kanzler kündigt bundesweiten Lockdown für Ungeimpfte an
In Österreich soll im Kampf gegen die Corona-Pandemie in wenigen Tagen ein Lockdown für Ungeimpfte starten. Wie Kanzler Alexander Schallenberg am Freitag in Innsbruck ankündigte, sollen die entsprechenden Entscheidungen am Sonntag gefällt werden. Angesichts der steil ansteigenden Infektionszahlen sei es nicht mehr vernünftig, noch abzuwarten. "Wir werden jetzt schon diesen Schritt setzen." Es sei den Corona-Geimpften nicht zuzumuten, in einen weiteren Lockdown für alle zu gehen, begründete der konservative Politiker die weitere Einschränkung für Nicht-Immunisierte.
Erst am Montag hatte die Regierung eine 2G-Regel für Lokale, Tourismus, Veranstaltungen und Sport eingeführt: Nur noch Geimpfte und von Covid-19 Genesene haben Zutritt. Außerdem ist seit Anfang November eine 3G-Regel am Arbeitsplatz in Kraft, wonach Ungeimpfte regelmäßige negative Tests vorweisen müssen.
Diese zwei Maßnahmen haben zu einem starken Anstieg der Zahl der Erst- und Auffrischungsimpfungen in den vergangenen Tagen geführt. Allerdings steigen die Ansteckungszahlen weiter stark an. Am Freitag meldeten die Behörden knapp 11.800 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Sieben-Tage-Inzidenz stand bei rund 780.
12.36 Uhr: Norwegen bietet ab 2022 Booster-Impfungen für alle Erwachsenen
Norwegen will ab dem nächsten Jahr allen Erwachsenen eine Drittimpfung gegen das Coronavirus anbieten. Bislang gibt es in dem Land "Booster"-Impfungen nur für Über-65-Jährige. Zurzeit steigen in Norwegen die Neuinfektionen und Klinik-Einweisungen stark an, obwohl 87 Prozent der Erwachsenen und 70 Prozent der Gesamt-Bevölkerung geimpft sind. Weitere Lockdowns soll es laut Regierung aber nicht geben.
- Zum Artikel: Booster-Impfung: Kann sie die vierte Welle brechen?
12.32 Uhr: Patientenschützer lehnen Impfpflicht für Pflegekräfte ab
Patientenschützer warnen mit Nachdruck vor den Folgen einer Impfpflicht für Pflegekräfte. "Schon jetzt ist es schwer, eine gute Pflege zu organisieren", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Falls ungeimpfte Mitarbeiter kündigten oder entlassen werden müssten, würde das die ohnehin angespannte Lage dramatisch verschärfen. "Schon heute schlägt die Pandemie am stärksten nicht in den Krankenhäusern zu, sondern in der Altenpflege", sagte Brysch.
Brysch verwies auf Zahlen aus Großbritannien, wo seit Donnerstag eine Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen gilt. Ungeimpfte dürfen nicht mehr in Kontakt mit zu Pflegenden kommen, ihnen droht deshalb die Entlassung. Nach Angaben des Gesundheitsdiensts NHS beträgt die Impfquote zwar rund 90 Prozent. Das bedeute aber, dass mit Stand 7. November mehr als 56.000 Pflegekräfte nicht vollständig geimpft waren.
Mit Blick auf die britischen Zahlen rechnet Brysch bei insgesamt etwa 1,2 Millionen Altenpflegekräften in Deutschland mit mindestens 100.000 Beschäftigten, die sich trotz Impfpflicht nicht impfen lassen würden. Sollten diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr eingesetzt werden dürfen, könnte bis zu 200.000 Pflegebedürftigen kein Pflegeangebot mehr gemacht werden, sagte er.
12.28 Uhr: Münchner Polizei kündigt ab sofort verstärkte Corona-Kontrollen an
Das Polizeipräsidium München hat im Hinblick auf die schärferen Corona-Bestimmungen ab sofort verstärkte Kontrollen angekündigt. Nach Abstimmung mit dem Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt und dem Landratsamt München werde die Polizei diese Behörden im Rahmen der Amtshilfe unterstützen. Im Vergleich zur normalen Streifentätigkeit (im Schnitt zwischen 800 und 1.000) werden dafür zusätzlich 100 Beamtinnen und Beamte im Einsatz sein. Dabei wird die Münchner Polizei durch Züge der Einsatzhundertschaft unterstützt. Schwerpunktmäßig soll die Einhaltung der Corona-Bestimmungen in gewerblichen Betrieben wie Gastronomie, Clubs und Diskotheken überprüft werden. Gegen Verstöße werde die Behörde konsequent vorgehen. Der Bußgeldkatalog "Corona-Pandemie" sieht für Veranstalter oder Inhaber von Betrieben oder Einrichtungen einen Regelsatz von 5.000 Euro für Ordnungswidrigkeiten vor.
- Zum Artikel: Polizeigewerkschaft vs. Innenminister: Streit über 2G-Kontrollen
12.22 Uhr: Lufthansa zahlt stille Einlagen an deutschen Staat zurück
Die Lufthansa hat die stillen Einlagen des deutschen Staats vollständig zurückgezahlt. Das teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Es bleibt noch eine direkte Aktienbeteiligung des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds von 14 Prozent des Grundkapitals.
Die Rückzahlung aller in der Corona-Krise gezahlten Staatshilfen gilt als Voraussetzung für weitere Fusionen und Übernahmen unter Europas Fluggesellschaften. Denn so lange die Unternehmen der Branche staatlich gestützt werden, sind ihnen Zusammenschlüsse untersagt. Lufthansa hat auch Hilfen von Österreich, der Schweiz und Belgien erhalten.
12.00 Uhr: Drosten appelliert an Eigenverantwortlichkeit bei Kontaktbeschränkungen
Der Virologe Christian Drosten warnt vor Gefahren weiter ansteigender Inzidenzen. Deutschland sei wegen der vielen Ungeimpften und der schleppenden Booster-Kampagne noch meilenweit vom Pandemie-Ende entfernt, sagt er dem "Spiegel". "Sobald Delta hier voll zuschlägt, sind die Krankenhäuser schnell überlastet", warnt er mit Verweis auf die besonders ansteckende Virus-Variante. Deutschland müsse jetzt schnellstmöglich reagieren. Neben Booster-Impfungen und einer Schließung der Impf-Lücken seien Kontaktbeschränkungen dringend erforderlich. "Jeder sollte überprüfen, ob man die eigenen Kontakte nicht wieder für ein paar Wochen bewusst einschränken kann", mahnt der Experte von der Berliner Charite. "Das eigenverantwortliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger hat uns schon in den vorherigen Wellen aus der Patsche geholfen. Ich hoffe, dass das wieder gelingt."
11.57 Uhr: Spahn - Geplante Corona-Maßnahmen reichen nicht
Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Pläne von SPD, Grünen und FDP im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus als unzureichend kritisiert. "Es braucht mehr, als aktuell möglich gemacht werden soll", sagte Spahn in Berlin. Bei den von den Ampel-Partnern vorgelegten Plänen zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes sind etwa keine pauschalen Schließungen von Einrichtungen mehr als Möglichkeit für die Länder vorgesehen. Die vom Bundestag festgestellte epidemische Lage als Rechtsbasis für umfassende Maßnahmen soll den Plänen der werdenden Ampel-Koalition zufolge am 25. November auslaufen und durch einen schmaleren Instrumentenkatalog ersetzt werden.
Spahn räumte zugleich ein, dass er selbst möglicherweise eine falsche Botschaft gegeben habe, als er Mitte Oktober gesagt hatte, die epidemische Lage könne auslaufen. Er habe damals vielleicht nicht ausreichend klar gemacht: "Die Pandemie ist noch nicht vorbei." Allerdings hätten er, das Robert Koch-Institut und andere bereits im Sommer immer wieder auf Prognosen hingewiesen, nach denen die Corona-Zahlen wieder stark steigen könnten. "Es passiert jetzt gerade nichts, was nicht schon vorher in Prognosen oder Aussagen von uns allen gewesen ist", betonte Spahn.
- Zum Artikel: So sieht der Corona-Gesetzentwurf der Ampel aus
11.55 Uhr: Kliniken in Niederbayern - Kapazitäten nahezu ausgeschöpft
In den Krankenhäusern in Niederbayern ist die Lage nach Behördenangaben dramatisch. Ärzte appellieren an die Bürger, sich impfen zu lassen. "Die Kapazitäten auf den Intensivstationen sind quasi erschöpft, eine heimatnahe Versorgung ist nicht mehr in allen Fällen möglich", teilte der Landkreis Straubing-Bogen mit. Landräte und Oberbürgermeister informierten sich heute mit Vertretern der Regierung von Niederbayern über die Lage in Kliniken.
"Die Notfalleinweisungen, nicht nur an Covid-Patienten, steigen stetig, die Intensivstationen sind immer vollständig ausgelastet", sagte Ralf Hau, ärztlicher OP-Manager des Donau-Isar-Klinikums Deggendorf. Jede erforderliche Kapazitätserhöhung zur Behandlung von Covid-Patienten gehe zu Lasten von anderen Patienten.
"Wenn die Prognosen zutreffen, dass in 14 Tagen mehr als die Hälfte der Intensivpatienten Covid-19-Patienten sein werden, dann wird es uns endgültig überrollen", warnte Christian Ernst, Ärztlicher Leiter für Krankenhauskoordinierung im Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Straubing.
11.39 Uhr: SPD-Gesundheitspolitikerin - Lockdown steht nicht zur Debatte
Lockdown-Maßnahmen, wie sie derzeit im Nachbarland Niederlande diskutiert werden, sind nach Angaben der Ampel-Parteien in Deutschland momentan kein Thema. "Der Lockdown steht nicht zur Debatte in den Diskussionen", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Dittmar, am Freitag in Berlin. Dies wäre angesichts der Impfquote auch "schwerlich durchsetzbar", fügte sie hinzu.
11.24 Uhr: RKI-Präsident: Brauchen Immunität von mindestens 90 Prozent
RKI-Chef Lothar Wieler sagt, es müssten mindestens 90 Prozent der Menschen in Deutschland eine Immunität gegen das Coronavirus erlangen. Sonst könne man das Virus nicht kontrollieren.
11.20 Uhr: Etliche Städte planen trotz erster Absagen weiter Weihnachtsmärkte
In einzelnen Orten gibt es erste Absagen, die meisten größeren Städte halten an ihren Christkindlmärkten aber derzeit fest. "Die Vorbereitungen laufen, wir sind auf alles vorbereitet", sagte etwa der Nürnberger Wirtschaftsreferent Michael Fraas, mit zuständig für den berühmten Christkindlesmarkt in der Stadt. Auch in München, Augsburg, Regensburg und Passau laufen die Planungen. Ingolstadt hingegen hat bereits den Weihnachtsmarkt wegen der «dramatischen» Situation in den Krankenhäusern abgesagt. Ähnliches befürchten die Budenbetreiber auch in anderen Städten. "Wenn die Märkte abgesagt würden, würde es ein Schaustellersterben geben", sagte Lorenz Kalb, Vorsitzender des Süddeutschen Schaustellerverbandes.
- Zum Artikel: Alle Jahre wieder Corona: Gibt es heuer Weihnachtsmärkte?
11.12 Uhr: RKI-Präsident: "Werde keine Silvester-Party besuchen"
RKI-Chef Lothar Wieler sagt mit Blick auf den anstehenden Jahreswechsel und die hohen Infektionszahlen: "Ich persönlich werde keine Silvester-Party besuchen."
Wegen der drastischen Ausbreitung des Coronavirus hat der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, die Menschen in Deutschland eindringlich zur Beschränkung ihrer Kontakte aufgerufen. "Es ist fünf nach zwölf", sagte Wieler am Freitag in Berlin. In etlichen Landkreisen gebe es so viele Neuinfektionen, dass die Kliniken und besonders die Intensivstationen an der Kapazitätsgrenze seien. Dies werde ohne zusätzliche Maßnahmen überall in Deutschland eintreten. "Die vierte Welle trifft uns jetzt mit voller Wucht."
Wieler erläuterte, dass zum Beispiel von den mehr als 50.000 neu infizierten Menschen, die am Vortag gemeldet worden waren, im Laufe der Zeit etwa 3.000 im Krankenhaus behandelt werden müssten und 2.00 versterben würden. "Das ist die Bilanz von einem Tag mit 50.000 Fällen." Absehbar sei dabei, dass die Ansteckungszahlen weiter ansteigen.
11.00 Uhr: Österreich ab Sonntag wieder Hochrisikogebiet
Österreich ist ab Sonntag wieder Corona-Hochrisikogebiet. Das sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin. Die Einstufung bedeutet, dass Menschen bei ihrer Rückkehr nach Deutschland zehn Tage in Quarantäne müssen, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind. Sie können sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
In Österreich sind die Corona-Zahlen zuletzt dramatisch angestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner lag am Donnerstag bei 751 und damit fast dreimal so hoch wie in Deutschland (249,1), wie die Behörden mitteilten. Auch Situation in den Kliniken verschärft sich immer weiter.
10.10 Uhr: Fachverbände aus Gesundheit und Pflege für berufsbezogene Impfpflicht
Die Einführung einer berufsbezogenen Corona-Impfpflicht findet in den betroffenen Branchen immer mehr Befürworter. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten, spricht sich inzwischen ein breites Bündnis von Ärzten, Kliniken und Vertretern der Pflegekräfte für eine berufsspezifische Impfpflicht aus. Verwiesen wird auf eine gemeinsame Erklärung von Bundesärztekammer, Deutscher Krankenhausgesellschaft, Deutschem Pflegerat und dem Verband medizinischer Fachberufe.Darin begrüßen die Verbände dem Bericht zufolge die aktuelle Empfehlung des Ethikrats, der am Donnerstag die Prüfung einer Impfpflicht gefordert hatte für Personal, das Kontakt zu besonders gefährdeten Gruppen hat.
- Zum Artikel: Warum der Ethikrat eine berufsbezogene Impfpflicht fordert
09.47 Uhr: Politbarometer - Forderung nach strengeren Corona-Maßnahmen nimmt zu
Laut ZDF-Politbarometer wächst angesichts der stark gestiegenen Corona-Zahlen die Unterstützung in Deutschland für schärfer Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. 49 Prozent der Befragten und damit mehr als doppelt so viele wie zuletzt (Ende Oktober: 20 Prozent) hielten jetzt strengere Schutzmaßnahmen für nötig. Zudem forderten 77 Prozent, dass es stärkere Kontrollen zur Einhaltung der Vorschriften geben solle. Bundesweit 2G in Restaurants, Hotels und im Freizeit- und Kulturbereich einzuführen, also dann dort nur noch Geimpfte und Genesene zuzulassen, fänden 67 Prozent gut und 32 Prozent nicht gut. 71 Prozent sprachen sich dem ZDF-Politbarometer zufolge für eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz aus.
- Zum Artikel: Vierte Corona-Welle: Debatte über neue Maßnahmen
09.16 Uhr: Weiterhin keine Welle von Firmenpleiten in Sicht
Die befürchtete Welle an Firmenpleiten zeigt sich nach wie vor nicht in der amtlichen Statistik. Mit 1029 Fällen lag die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im August des laufenden Jahres sogar um 2,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Freitag wurde auch das Niveau des nicht von der Corona-Krise beeinflussten August 2019 um 36,7 Prozent unterschritten. Um eine Pleitewelle in der Corona-Krise abzuwenden, hatte der Staat die Pflicht zum Insolvenzantrag bei Eintritt von Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit zeitweise ausgesetzt. Seit dem 1. Mai gilt die Insolvenzantragspflicht wieder vollumfänglich.
09.12 Uhr: Herrmann droht mit harten Strafen bei laxen Corona-Kontrollen
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat harte Strafen bei zu laxen Kontrollen der Corona-Regeln angedroht. Zuständig für die Kontrollen seien Veranstalter, Betreiber und Wirte, sagte Herrmann am Freitag dem Bayerischen Rundfunk. "Und die müssen es ernst nehmen", betonte er weiter. "Wir werden das von Seiten der Kreisverwaltungsbehörden in Zusammenarbeit mit der Polizei verstärkt überprüfen", kündigte der Landesinnenminister an.
Allerdings sei die Polizei nicht für die Kontrollen selbst zuständig, "sondern sie überprüft, ob tatsächlich die Kontrollen der Betreiber, ob Kino, Gaststätte, ob das auch ernst genommen wird". "Im Wiederholungsfall, wenn sich ein zweites oder drittes Mal herausstellt, dass ein Betreiber die Kontrollen nicht ernsthaft durchführt und die Leute einfach durchwinkt, muss er damit rechnen, dass sein Laden geschlossen wird", sagte Herrmann weiter. Ein erhöhtes Arbeitspensum für die Polizei durch die Kontrollen müsse in Kauf genommen werden.
09.05 Uhr: Erste Corona-Beschränkungen in Dänemark wiedereingeführt
Nach zwei Monaten ohne jegliche Beschränkungen im Land gelten in Dänemark wieder vereinzelte Corona-Maßnahmen. Seit Freitag muss man unter anderem bei größeren Veranstaltungen wie Konzerten und Messen sowie im Restaurant, in der Kneipe oder in der Diskothek wieder seinen Corona-Pass vorzeigen. Damit kann man im nördlichsten deutschen Nachbarland vorweisen, dass man geimpft, genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet worden ist.
Dänemark hatte angesichts hoher Impf- und niedriger Infektionszahlen am 10. September alle im Land verbliebenen Corona-Beschränkungen aufgehoben. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen jedoch stark angestiegen, zulezt gab es die höchsten Tageswerte des gesamten Jahres. Aus diesem Grund wurde in dieser Woche beschlossen, Covid-19 für zunächst einen Monat wieder als "gesellschaftskritische Krankheit" zu bezeichnen. Das ist notwendig, damit die Regierung ohne vollständige Parlamentszustimmung Beschränkungen wie das Vorzeigen des Corona-Passes beschließen kann.
08.51 Uhr: EU-Kommission fordert Vorkehrungen für Verschärfung der Corona-Pandemie
Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten zu Vorkehrungen für eine weitere Verschärfung der Corona-Pandemie aufgerufen. "Wir müssen unsere Gesundheitssysteme auf die Behandlung einer steigenden Zahl kranker Menschen vorbereiten", sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der "Welt". Die saisonale Grippe könne die Belastung noch weiter verschärfen. Maßnahmen zur Eindämmung des Virusgeschehens müssten verstärkt werden. "Dazu gehören Maßnahmen im öffentlichen Gesundheitswesen, das Testen und DNA-Sequenzierungen, um neue Virusvarianten herauszufinden." Kyriakides mahnte auch die EU-Bürger zu erhöhter Achtsamkeit. "Dies ist nicht die Zeit dafür, nachlässig zu werden und unsere Masken wegzuwerfen."
08.51 Uhr: AstraZeneca macht eine Milliarde Umsatz mit Corona-Impfstoff
Der britische Pharmakonzern hat im dritten Quartal mit dem Verkauf seines Corona-Impfstoffs einen Umsatz von über eine Milliarde Dollar erzielt. Der gesamte Umsatz stieg in dem Zeitraum um 47 Prozent auf 9,74 Milliarden Dollar, wie der Konzern mitteilte.
08.45 Uhr: Gaststättenverband: Politik muss neuen Lockdown ausschließen
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hat an die Politik appelliert, einen neuen Lockdown wegen der hohen Corona-Infektionszahlen auszuschließen. "Es muss sichergestellt sein, dass unsere Betriebe jetzt dauerhaft geöffnet bleiben", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands, Ingrid Hartges, am Freitag im "Frühstart" bei RTL/ntv. Einen erneuten Lockdown würde die Branche nach ihren Worten vor allem mental und emotional nicht überleben.
08.21 Uhr: Bayern weiter Corona-Schwerpunkt - Drei Kreise mit Tausender-Inzidenz
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen und -Toten steigen in Bayern weiter rasant an. Das Robert Koch-Institut meldete am Freitagmorgen 13.197 neue Covid-19-Fälle im Freistaat - das ist mehr als ein Viertel der insgesamt 48.640 Neuinfektionen in Deutschland. Außerdem wurden 63 neue Pandemieopfer in Bayern gemeldet. Fast jeder Dritte der bundesweit 191 Corona-Toten kam somit aus dem Freistaat.
Acht der zehn Landkreise mit den bundesweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen lagen am Donnerstag in Bayern. Mit Mühldorf am Inn, Miesbach und Rottal-Inn lagen drei Kreise über der 1000er-Marke, an erster Stelle stand Rottal-Inn mit 1156,0. Mit 454,9 hatte Bayern im Vergleich der Bundesländer die dritthöchste Inzidenz.
08.09 Uhr: Bonner Sozialethiker: Karnevalfeiern in Pandemie ist richtig
Der Bonner Sozialethiker Martin Booms hat das Schunkeln und Feiern von Karnevals-Jecken zum Sessionsauftakt als richtig bezeichnet. Man müsse versuchen, wieder in das "normale Leben" zurückzufinden und Wege finden, um auch das "Sozialleben wieder hochzufahren", sagte er am Freitag im "Morgenecho" auf WDR5. In den Hochburgen hatten am Donnerstag Tausende Karneval gefeiert, wobei in den Partyzonen nach 2G-Regel nur Geimpfte und Genesene Zutritt hatten. Der Direktor der Akademie für Sozialethik betonte zur Impfdebatte, man müsse lernen unterschiedliche Auffassungen auszuhalten.
- Zum Artikel: Viel frische Luft - Faschingsauftakt in der Pandemie
08.00 Uhr: Bericht: Reservistenverbandschef fordert Impfpflicht für Soldaten
Der Präsident des Bundeswehr-Reservistenverbands Patrick Sensburg hat sich laut einem Bericht für eine Impfpflicht für Soldatinnen und Soldaten ausgesprochen. «Ich selbst halte eine Impfpflicht für den richtigen Weg. Ohne sie werden wir nicht aus der Pandemie kommen», sagte der aus dem Sauerland stammende Sensburg der "Wirtschaftswoche". Die Soldaten würden aktuell wieder zunehmend zur Amtshilfe aufgefordert, zitierte das Magazin einen Sprecher des Kommandos Territoriale Aufgaben. Sie unterstützten Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung oder auch Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser und Impfzentren beim Testen und Impfen. Die Bundeswehr entsende "möglichst nur geimpfte Soldaten" für Amtshilfe in sensiblen Bereichen. "Dass Ungeimpfte in Pflegeheimen arbeiten, wird es in Zukunft nicht mehr geben", meinte Sensburg. "Egal, ob das fest angestelltes Pflegepersonal ist oder Soldatinnen und Soldaten oder Reservistinnen oder Reservisten sind."
07.05 Uhr: Teil-Lockdown in den Niederlanden geplant
Angesichts stark steigender Corona-Zahlen will die niederländische Regierung einem Medienbericht zufolge einen neuen Teil-Lockdown verhängen. Es wäre die erste solche Maßnahme in Westeuropa seit dem Sommer. So sollen ab Samstag für mindestens drei Wochen Bars, Restaurants und nicht lebensnotwendige Geschäfte ab 19.00 Uhr schließen, wie der Rundfunksender NOS unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Zudem sollen die Menschen so viel wie möglich von zu Hause aus arbeiten und bei Sportveranstaltungen keine Zuschauer zugelassen werden. Schulen, Theater und Kinos sollen aber geöffnet bleiben.
Das Kabinett des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Mark Rutte soll noch Tagesverlauf eine Entscheidung treffen. Die Behörden verzeichneten zuletzt einen Rekord bei den Neuinfektionen, obwohl 85 Prozent der Erwachsenen geimpft sind. Kliniken müssen wegen den zunehmenden Corona-Fällen Behandlungen verschieben.
06.18 Uhr: Schärfere Regeln erhöhen Impfbereitschaft in Österreich deutlich
Die deutliche Verschärfung der Regeln für Ungeimpfte hat in Österreich die Zahl der Corona-Impfungen spürbar nach oben klettern lassen. In den ersten zehn Tagen nach Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz wurden insgesamt mehr als 420.000 Impfungen verzeichnet, wie aus Zahlen der Ministerien hervorgeht. In den zehn Tagen davor waren es rund 157.000. Seit 8. November gilt obendrein eine 2G-Regel, die Ungeimpfte aus weiten Teilen des öffentlichen Lebens ausschließt.
- Zum Artikel: Wie Österreich den Druck auf Ungeimpfte erhöht
06.15 Uhr: Immer mehr Drohungen gegen Ärzte und Pflegekräfte
Angesichts der angespannten Corona-Lage warnen Gewerkschaften vor einer wachsenden Aggressivität gegenüber Ärzten und Pflegekräften. "Ärztinnen und Ärzte berichten in der Pandemie immer öfter von Anfeindungen und Drohungen", sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Insbesondere diejenigen, die für das Impfen werben würden, erlebten oft direkte Bedrohungen.
Laut Bundeskriminalamtes (BKA) schrecken Impfgegner auch vor körperlicher Gewalt nicht zurück. Die Behörde hatte bereits vor einigen Tagen erklärt, dass sie Impfgegner oder Corona-Leugner als "relevantes Risiko" im Zusammenhang mit Angriffen auf Impfzentren oder Arztpraxen einschätze. Für das "dort tätige Personal besteht die Gefahr, zumindest verbalen Anfeindungen bis hin zu Straftaten" wie etwa Körperverletzung ausgesetzt zu sein, teilte das BKA der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" mit.
06.03 Uhr: Hütter gegen Impfpflicht im Profifußball
Trainer Adi Hütter von Bundesligist Borussia Mönchengladbach hält nichts von einer Impfpflicht im Profifußball. "Wir müssen da schon vorsichtig sein. Klar haben wir Fußballer Vorbildwirkung, aber es geht schon auch darum, sich selbst entscheiden zu können", sagte Hütter im Interview mit der Westdeutschen Zeitung und ergänzte: "Ich sehe natürlich die Situation in den Spitälern, aber die Entscheidungsfreiheit sollten wir schon jedem zugestehen." Der Österreicher verwies allerdings auch auf "Konsequenzen, die es womöglich zukünftig geben wird mit 2G". Ungeimpfte Fußballer seien aber "nicht alles per se Impfgegner, sondern Menschen, die auf Erfahrungswerte warten".
06.02 Uhr: Virologe Klaus Stöhr kritisiert Aussage von Christian Drosten
Der Virologe Klaus Stöhr kritisiert Christian Drostens Warnung vor einer "gesellschaftlichen Notsituation" und "erneut bis zu 100.000 Corona-Toten": "Ich kann Drostens Warnung nicht nachvollziehen. Es gibt keine Zahlen und Fakten, die das auch nur annähernd belegen", sagt Stöhr im Podcast "Die Wochentester" von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "RedaktionsNetzwerk Deutschland" im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Gast-Moderator Hans-Ulrich Jörges. Er fügt hinzu: "In meiner Wahrnehmung geht das sehr weit an der Realität vorbei. Und man verunsichert Menschen." Allerdings geht auch Stöhr, der von 1991 bis 2006 in führenden Positionen bei der Weltgesundheitsorganisation WHO war, unter anderem als Leiter des globalen Influenza-Überwachungsprogramms, von einer gewaltigen Herausforderung aus: "Der Winter wird hart, was die Zahl der Fälle betrifft. Aber: Es ist immer noch nicht angekommen, dass die Pandemie erst dann vorbei ist, wenn sich alle infiziert haben." Eine Impfpflicht für alle hält Stöhr in Deutschland gegenwärtig für "nicht vernünftig". Auch sei es ein Fehler, Ungeimpfte zu stigmatisieren. "Aber wir müssen das Boostern zu den Menschen bringen."
- Zum Artikel: Drosten bringt "Lockdown" für Ungeimpfte ins Spiel
06.00 Uhr: Umfrage: Weiter größte Angst vor Krebs als eigener Erkrankung
Auch in der Corona-Krise bleibt die Sorge vor Krebs laut einer Umfrage die größte Befürchtung der Bundesbürger mit Blick auf eine eigene Erkrankung. Dass sie davor am meisten Angst hätten, gaben 70 Prozent an, wie die Befragung im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit ergab - vor einem Jahr waren es 72 Prozent gewesen. Nach Krebs folgten Alzheimer und Demenz, die nun 54 Prozent nannten. Kassenchef Andreas Storm rief mit Blick auf die Corona-Pandemie dazu auf, das Virus nicht zu unterschätzen und Schutzmaßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz und Abstandsregeln weiter zu beachten. Laut der Umfrage, die vom 4. bis 25. Oktober gemacht wurde, nannten nun noch 20 Prozent der Befragten eine eigene Corona-Erkrankung als größte Angst - bei der Befragung im Vorjahr waren es 37 Prozent gewesen.
05.30 Uhr: Experte: Intensivstationen sind massiv überlastet
Wegen der rasant steigenden Infektionszahlen sind die Intensivstationen in Bayern massiv überlastet. "Wir sind sicherlich nicht in einer Triage-Situation, dass wir uns entscheiden müssten, wen wir noch behandeln und wen nicht", sagte der Nürnberger Intensivmediziner Stefan John, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin. Es müssten aber viele Patientinnen und Patienten verlegt werden und könnten mitunter nicht so schnell behandelt werden wie sonst üblich. Notärzte müssten oft lange telefonieren und weite Strecken fahren, um einen Platz auf einer Intensivstation zu finden. Bei einem Herzinfarkt zum Beispiel könne jedoch jede Zeitverzögerung Leben kosten.
05.15 Uhr: Experte: Viele Menschen sind pandemiemüde
Die enorme Zunahme der Corona-Infektionszahlen ist nach Einschätzung des Rostocker Infektiologen Emil Reisinger auch auf eine zunehmende Pandemie-Müdigkeit der Menschen zurückzuführen. "Die AHA-Regeln und das Tragen von Schutzmasken werden trotz der akuten Bedrohung immer weniger beachtet", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Dabei sei bekannt, dass als wichtigster Schutz vor einer Infektion nach dem Impfen gleich das Tragen von Masken komme.
Deshalb grassiere das Virus besonders unter den Ungeimpften. Betroffen seien auch Menschen, bei denen die Impfung nicht im nötigen Maße angeschlagen habe. Die Wissenschaft gehe von bis zu zehn Prozent sogenannter Impfversager aus, erklärte der Mediziner. Diese Menschen bildeten zu wenige Antikörper. Allerdings sei zu beobachten, dass bei vielen von ihnen ein dritter Piks, die sogenannte Booster-Impfung, zu einer deutlichen Erhöhung der Antikörper führe.
05.00 Uhr: Corona holt Weihnachtsmärkte womöglich auch 2021 ein
Während in den Karnevalshochburgen heute Massen schunkelten, bangen Tausende Schaustellerfamilien um ihre Existenz. Sie rechnen mit einer erneuten Absage der Weihnachtsmärkte. Es sei unerträglich, im zweiten Winter in Folge den Kopf für Versäumnisse des Sommers hinzuhalten, sagt Albert Ritter, Präsident vom Deutschen Schaustellerbund. Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer hat angesichts einer drastischen Zunahme von Corona-Neuinfektionen die Absage von Weihnachtsmärkten gefordert. Es sei noch nicht vorstellbar auf Weihnachtsmärkten Glühwein zu trinken, während in den Krankenhäusern alles am Ende sei und man dort um die letzten Ressourcen kämpfe, sagte er in der Sendung "Frühstart» bei RTL/ntv.
- Zum Artikel: Alle Jahre wieder Corona: Gibt es heuer Weihnachtsmärkte?
04.37 Uhr: Japans Regierung stellt Notfallplan für Winter vor
Der japanische Regierungschef Fumio Kishida hat einen Notfall-Plan zur Aufstockung von Krankenhausbetten und medizinischen Ressourcen zur Vorbereitung auf den Winter vorgestellt. Die Bettenkapazität soll demnach um etwa 30 Prozent erhöht und häusliche Pflege verstärkt werden. "Parallel zur Stärkung des medizinischen Systems werden wir ab Dezember IT-Systeme einsetzen, um die Anzahl der Krankenhausbetten und die Bedingungen in den einzelnen Krankenhäusern zu veröffentlichen", sagt Kishida vor Reportern. Nachdem eine fünfte Infektionswelle während des Sommers das medizinische System fast überfordert hatte, sind die Infektionen und Todesfälle in Japan drastisch zurückgegangen, da inzwischen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sind.
04.01 Uhr: RKI: Inzidenz steigt auf 263,7 - mehr als 48.000 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut deutlich angestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 263,7 und erreichte damit einen neuen Höchststand. Am Vortag hatte der Wert bei 249,1 gelegen. In Bayern liegt die Inzidenz deutlich höher, nämlich bei bei 454,9. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an. Der bis zum Sonntag geltende Höchststand war am 22. Dezember 2020 mit 197,6 erreicht worden. Damals waren allerdings viel weniger Menschen in Deutschland geimpft. Am Montag überschritt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz dann die Schwelle von 200.
Den jüngsten Angaben des RKI zufolge wurden binnen 24 Stunden 48.640 Coronavirus-Neuinfektionen sowie 191 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 4.942.890, die Gesamtzahl der verzeichneten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion auf 97.389.
03.15 Uhr: 3G-Regeln - Heil will Konsens mit Arbeitgebern und Gewerkschaften
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will die geplanten 3G-Regeln am Arbeitsplatz zur Eindämmung der vierten Corona-Welle im Konsens mit Wirtschaft und Gewerkschaften einführen. "Zur konsequenten Umsetzung der 3G-Regeln am Arbeitsplatz suche ich das Gespräch mit den deutschen Arbeitgebern und Gewerkschaften. Nur im Schulterschluss zwischen Beschäftigten, Unternehmen und Staat können wir für wirksamen Schutz und mehr Impfungen sorgen", sagt der SPD-Politiker der Düsseldorfer "Rheinischen Post" einem Vorabbericht zufolge.
Die bisherigen Maßnahmen reichten nicht aus, um das Infektionsgeschehen zu verringern. Deshalb sei es richtig, die Vorgaben zum betrieblichen Infektionsschutz beizubehalten. Zusätzlich dürften künftig nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete zur Arbeit gehen. Das sei notwendig, weil die Impfquote immer noch nicht ausreichend und die Zahl der ungeimpften Personen weiterhin hoch sei, so Heil.
Donnerstag, der 11. November 2021
23.32 Uhr: Kretschmer schließt neuerlichen Lockdown nicht aus
Angesichts massiv steigender Corona-Infektionszahlen schließt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) auch einen neuerlichen Lockdown nicht mehr aus. Die 2G-Regel werde im Kampf gegen die aktuelle Corona-Welle nicht reichen, sagte er am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Wir müssen weitere Instrumente dazusetzen." Dazu gehöre etwa die geplante Wiedereinführung kostenloser Bürgertests für alle.
22.30 Uhr: Ethikrat fordert Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen
Der Ethikrat hat die Bundesregierung aufgefordert eine Impfpflicht gegen Covid-19 für bestimmte Berufsgruppen zu prüfen und umzusetzen. Dabei handelt es sich um Menschen, die besonders vulnerablen, also kranken und hochbetagten Personen bei ihrer Arbeit sehr nahekommen. Für sie bestünde eine hohe Verantwortung sie nicht zu gefährden. Konkret handelt es sich um ärztliches und pflegendes Personal, aber auch um Mitarbeitende des Sozialdienstes, der Alltagsbegleitung oder der Hauswirtschaft. Wie die Vorsitzende des Ethikrats, Alena Buyx, im Interview mit dem BR betonte, habe der Ethikrat seine Haltung korrigiert, weil das Infektionsgeschehen nun zeige, dass sich nicht ausreichend genug Menschen gegen Corona haben impfen lassen, auch im medizinischen und pflegerischen Bereichen.
20.35 Uhr: Plan: Lockdown für Ungeimpfte in Oberösterreich ab Montag
Als erstes Bundesland in Österreich will Oberösterreich ab Montag einen regionalen Lockdown für Ungeimpfte einführen. Das kündigte Ministerpräsident Thomas Stelzer (ÖVP) am Donnerstag an. "Die Situation ist dramatisch, daher ziehen wir die fünfte Stufe des Stufenplan des Bundes vor und planen ab Montag einen Lockdown für Ungeimpfte, sofern es rechtlich ein grünes Licht vom Bund gibt beziehungsweise der Bund die Rechtsgrundlage schafft." Zugleich liefen die Vorbereitungen Notquartiere mit Klinikbetten einzurichten.
Oberösterreich hat eine Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von fast 1.200, das ist deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Die Impfquote ist eine der niedrigsten in Österreich.
19.30 Uhr: Österreich soll Hochrisikogebiet werden
Wegen hoher Corona-Inzidenzen will die Bundesregierung am Freitag Tschechien, Ungarn und Österreich zu Hochrisikogebieten erklären. Das berichtet die Funke Mediengruppe. Die Einstufung soll schon ab Sonntag in Kraft treten. Geimpfte und Genesene müssen demnach nach Rückkehr aus diesen Ländern nicht in Quarantäne. Ungeimpfte müssen nach Rückkher in eine zehntägige Quarantäne gehen, die frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test beendet werden darf.
19.15 Uhr: RKI rät zur Absage größerer Veranstaltungen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) ruft angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen zur Kontaktvermeidung auf. "Das RKI rät dringend dazu, größere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu meiden, aber auch alle anderen nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren", heißt es im Wochenbericht. "Die aktuelle Entwicklung ist sehr besorgniserregend und es ist zu befürchten, dass es zu einer weiteren Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle kommen wird (...)"
Ab sofort sollten von jedem Bürger und jeder Bürgerin möglichst alle anwendbaren Maßnahmen umgesetzt werden: die Kontaktreduktion, das Tragen von Masken, die Einhaltung des Mindestabstands und der AHA+L Regeln sowie das regelmäßige und gründliche Lüften von Innenräumen vor. Diese Empfehlungen gelten auch für Geimpfte und Genesene.
17.41 Uhr: Kretschmer fordert Verständnis für Entscheidungen über Weihnachtsmärkte
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen Verständnis für Entscheidungen über die mögliche Absage von Weihnachtsmärkten. "Wir brauchen jetzt ein gemeinsames Agieren", sagt der CDU-Politiker dem Sender RTL/ntv. "Wir müssen denjenigen Mut machen, die jetzt schwere Entscheidungen treffen. Es sind Bürgermeister und Landräte, es sind Marktbetreiber, die jetzt vor der Entscheidung stehen, Weihnachtsmärkte abzusagen und wir sollten ihnen das klare Signal geben, ihr habt Recht, trefft diese schwere Entscheidung."
17.24 Uhr: RKI-Chef - 2G-Regelung könnte mehr Menschen zum Impfen bewegen
Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) sieht in der 2G-Regel eine Chance zum Steigern der Impfquote in Deutschland. "Einen großen Teil der rund 16 Millionen Menschen ab 12 Jahren, die immer noch nicht geimpft sind, könnte man so überzeugen", sagte RKI-Chef Lothar Wieler in einem Interview der "Apotheken Umschau". "Die, die sich nicht impfen lassen, müssten sich dann zunehmend entscheiden, ob sie vom öffentlichen Leben ausgeschlossen bleiben wollen. Es kann doch nicht sein, dass die Ungeimpften das Leben von Geimpften in einem solchen Maße beeinflussen, wie das momentan der Fall ist."
- Zum Artikel: "Söder will mehr 2G in Bayern und 2G plus für Clubs"
Es bedrücke ihn, dass so viele Menschen die Impfstoffe nicht nutzen wollen, sagte der Mikrobiologie und Tiermediziner. "Wir haben in Deutschland definitiv eine kritische Einstellung zu Impfungen, die auch durch viele Fehlinformationen stark befeuert wird." Fünf bis zehn Prozent lehnten momentan die Impfung ab und seien auch kaum zu überzeugen. Durch eine langsame und nicht stringente Umsetzung der Maßnahmen hätten aber auch einfach nur zögerliche Menschen zu viel Spielraum bekommen, so Wieler.
16.29 Uhr: EU-Behörde lässt Antikörper-Behandlungen gegen Covid-19 zu
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat erstmals zwei Antikörperbehandlungen gegen Covid-19 zugelassen. Die Behörde gab grünes Licht für den Einsatz der Antikörper-Therapie Ronapreve des Schweizer Pharmaunternehmens Roche gemeinsam mit dem US-Unternehmen Regeneron sowie das Mittel Regkirona (Regdanvimab) des Herstellers Celltrion aus Südkorea. Beide Arzneimittel sollen in frühen Stadien der Infektion eingesetzt werden und beruhen auf antiviralen monoklonalen Antikörpern.
Die Experten der EMA hatten alle Daten der Hersteller aus Studien über Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen der Mittel geprüft und bewertet. Nach der positiven Empfehlung muss die EU-Kommission die endgültige Entscheidung treffen. Das aber gilt als Formsache. Bisher ist erst ein Medikament zur Behandlung von Covid-19-Patienten in der EU zugelassen - Remdesivir von Gilead.
Die beiden neu zugelassenen Medikamente stehen einigen Patienten in der Europäischen Union bereits zur Verfügung, da die EMA die Mitgliedstaaten in einigen Fällen bei der vorzeitigen Anwendung unterstützt hat.
16.19 Uhr: Corona-Tests in bayerischen Apotheken vereinzelt knapp
Bei Corona-Schnelltests kann es aufgrund der hohen Nachfrage nach Angaben des Bayerischen Apothekerverbandes vereinzelt zu Engpässen kommen. Es könne vorkommen, dass in der ein oder anderen Apotheke ein paar Tage kein Test erhältlich sei. Aber es gebe keine flächendeckenden Engpässe, auch nicht regional, sagte Verbandssprecher Thomas Metz in München.
- Zum Artikel: "Kostenlose Corona-Schnelltests ab kommender Woche geplant"
Im Sommer sei die Nachfrage nach Tests stärker zurückgegangen und im Einzelhandel seien Tests dank großer Einkaufsmengen zu Preisen angeboten worden, bei denen eine Apotheke nicht mithalten könne. Deshalb sei es möglich, dass einige nicht mehr so viele Tests nachbestellt hätten und jetzt die hohe Nachfrage nicht sofort bedienen könnten, sagte Metz. Viele Menschen mit grippalen Symptomen machten jetzt zur Sicherheit eher einen Corona-Selbsttest. Aber Apotheken hätten Erfahrung mit zyklischer Nachfrage, "das wird sich schnell einpendeln", sagte er. Hamsterkäufe seien unnötig: "Wir raten, nicht auf Vorrat zu kaufen."
15.57 Uhr: Negativ-Rekord bei Infektionen in den Niederlanden
In den Niederlanden verzeichnen die Behörden einen Rekord bei Coronainfektionen, obwohl 85 Prozent der Erwachsenen geimpft sind. Demnach sind über 16.000 Menschen seien binnen 24 Stunden positiv getestet worden. Krankenhäuser müssen wegen der steigenden Anzahl an Coronafällen Behandlungen verschieben.
15.22 Uhr: Athen verpflichtet erneut freiberufliche Ärzte zum Corona-Dienst
Von nächster Woche an können freiberufliche Ärzte in Griechenland zum Dienst in staatlichen Krankenhäuser herangezogen werden. Die Mediziner hätten noch diese Woche Zeit, sich freiwillig zu melden, ab Montag würden sie je nach Bedarf dazu verpflichtet, sagte Gesundheitsminister Thanos Plevris dem Staatssender ERT. Zunächst gehe es um Spezialisten wie etwa Pneumologen im von Corona stark betroffenen Norden Griechenlands.
Plevris erklärte, es gebe weniger einen Mangel an Intensivbetten als an Fachpersonal. Allerdings müssten auch Privatkliniken erneut Betten bereitstellen, wenn die staatlichen Kliniken am Limit seien. Beide Maßnahmen, die Rekrutierung von Ärzten und die Einbindung privater Krankenhäuser, hatte die griechische Regierung im vergangenen März schon einmal ergriffen, um Gesundheitssystem zu entlasten. Die gesetzliche Grundlage dazu war bereits 2020 geschaffen worden.
15.02 Uhr: Ampel-Parteien wollen mit Experten über mehr Impftempo beraten
Die voraussichtlichen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP wollen über mehr Tempo für die Corona-Impfungen beraten. Dazu ist ein Fachgespräch mit Experten geplant, wie die Fraktionen mitteilten. Teilnehmen sollen unter anderem mehrere Wissenschaftler. Thematisch soll es neben einer Lage-Analyse um die Praxis vor Ort etwa in Gesundheitsämtern und migrantischen Bevölkerungsgruppen sowie um die Impfstoff-Logistik gehen.
SPD, FDP und Grüne hatten mit Blick auf Herbst und Winter betont, der Schlüssel zur Beendigung der Pandemie sei eine möglichst hohe Impfquote. Daher sollten auch im Austausch mit Praktikern Wege gefunden werden, um den Impffortschritt deutlich zu beschleunigen.
14.56 Uhr: Drosten: Keine Pandemie nur der Ungeimpften
Der Berliner Virologe Christian Drosten hält es für falsch, wenn derzeit von einer "Pandemie der Ungeimpften" gesprochen wird. "Wir haben eine Pandemie, zu der alle beitragen - auch die Geimpften, wenn auch etwas weniger", sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité der "Zeit". "Die Delta-Variante hat leider die Eigenschaft, sich trotz der Impfung zu verbreiten." Schon nach zwei, drei Monaten beginne der Verbreitungsschutz der Impfung zu sinken. "Und wir haben ganz viele Menschen gerade in den relevanten Altersgruppen, die schon im Mai oder im Juni geimpft worden sind. Die verlieren jetzt allmählich ihren Verbreitungsschutz, und sie werden immer mehr."
Aktuell könne möglicherweise noch eine "mit großem Elan" durchgeführte Booster-Aktion, beginnend bei den Alten, beim Eindämmen der Pandemie helfen. "Damit würde man wahrscheinlich zumindest für die Dauer des Winters den Herdenschutz gewährleisten", so Drosten. Besser wäre es demnach noch, wenn beides gelänge: boostern und Impflücken schließen. "Aber das ist Sache der Politik", betonte der Virologe.
14.53 Uhr: EU listet seltene Rückenmarksentzündung als Nebenwirkung von Johnson&Johnson-Impfung
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt, eine entzündliche Erkrankung des Rückenmarks - transverse Myelitis - als Nebenwirkung des Covid-19-Impfstoffs von Johnson & Johnson hinzuzufügen. Außerdem prüfte sie Berichte über ein Kapillarlecksyndrom nach der Impfung mit dem Vakzin von Moderna. Die EMA erklärte zudem, dass es gegenwärtig nicht genügend Beweise für einen möglichen Zusammenhang zwischen seltenen Fällen von Multisystem-Entzündungssyndromen und den mRNA-Impfstoffen von Moderna und BioNTech/Pfizer gebe.
14.44 Uhr: Britisches Gesundheitssystem vor Kollaps
Angesichts rekordverdächtiger Wartezeiten für Operationen in England warnen Gesundheitsexperten vor einem Zusammenbruch des Gesundheitsdiensts. Die Denkfabrik King's Fund warnte, der chronische Arbeitskräftemangel verschärfe den durch die Corona-Pandemie entstandenen Druck noch weiter. Experten warnen, dass die ab April 2022 geltende Impfpflicht für medizinisches Personal potenziell die Lage verschärfen könnte.
Daten des National Health Service (NHS) zufolge warteten im September deutlich mehr als 5,8 Millionen Menschen auf eine Behandlung, so viele wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 2007. Mehr als 300.000 Patienten stehen seit mehr als einem Jahr auf der Warteliste, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahresmonat. Etwa 12.500 Menschen warten bereits seit zwei Jahren.
14.43 Uhr: Söder - Müssen über Weihnachtsmärkte sprechen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will bei der nächsten Bund-Länder-Runde über Großveranstaltungen wie Weihnachtsmärkte sprechen. Das heiße nicht, dass Weihnachtsmärkte nicht stattfinden könnten, sagt er. "Aber wir brauchen eine einheitliche Regelung." Er tue sich auch schwer, sich den Karneval ohne Zusatzregelungen vorzustellen.
- Zum Artikel: "Was wird aus den Christkindlmärkten?"
14.37 Uhr: Söder will 2G flächendeckend in Deutschland und Boosterimpfung nach fünf Monaten
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht sich für eine flächendeckende 2G-Regelung in Deutschland aus. Das, was der Bund jetzt mache, reiche nicht, sagt er. "Man kann bei einem stürmischen Winter nicht mit Sommerreifen fahren." Am Arbeitsplatz müssten 3G-Regelungen umgesetzt werden. Zudem sei eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen nötig.
Er spricht sich zudem für eine verstärkte Impfkampagne aus. "Ich werte es als positives Signal, wenn es wieder Schlangen vor den Impfzentren gibt", sagt er. Zudem sei es ein positives Signal, dass inzwischen das gesamte bayerische Kabinett geimpft sei. "Ich appelliere nochmal dringend, dass es im Fußball genauso ist." Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat sich inzwischen impfen lassen.
Außerdem wünscht er sich für einen besseren Schutz vor Impfdurchbrüchen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die sogenannten Boosterimpfungen bereits nach fünf Monaten. Man sehe an den Erfahrungen mit den Auffrischungsimpfungen in Israel, "dass Booster Entlastung gebracht haben", sagte der CSU-Chef am Donnerstag nach Beratungen über die Corona-Situation in den bayerischen Krankenhäusern und insbesondere auf den Intensivstationen in München.
- Zum Artikel "Boosterimpfung: Kann sie die vierte Welle brechen?"
14.32 Uhr: Chef des Weltärztebunds kritisiert FDP scharf
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, kritisiert die FDP nach Angaben von RTL/ntv scharf: Die Ampelkoalitionäre verkauften es als Freiheit, den Leuten möglichst viele Möglichkeiten zu geben, sich anzustecken, sagt er laut Mitteilung des Senders. "Für mich ist das ein völlig falscher Freiheitsbegriff. Das ist die Freiheit zum krank werden und sterben und nicht die Freiheit zum Leben, die wir doch eigentlich brauchen und wollen." Er fügt hinzu, es gebe eine moralische Impfpflicht in einigen Berufen: "Pflegende, Ärzte, Altenpfleger, aber auch Köche in Altenpflegeheimen sollten meines Erachtens geimpft sein, weil die wirklich lebensbedrohliche Infektionsbomben sein können für die alten Menschen." Eine rechtliche Impfpflicht könne er sich aber ebenso wenig wie einen erneuten Lockdown vorstellen.
14.30 Uhr: Bundestag kommt bis Ende Januar unter 3G-Bedingungen zusammen
Der Bundestag wird vorerst bis Ende Januar unter 3G-Bedingungen zusammenkommen. Das hat das Parlament am Donnerstag beschlossen - gegen die Stimmen der AfD. Zugang zum unteren Bereich des Plenarsaals haben damit nur noch Abgeordnete, die geimpft, genesen oder aktuell negativ getestet sind, wie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) erläuterte. Wer dies nicht nachweist, muss auf den Tribünen Platz nehmen. Auch die Maskenpflicht bleibt bestehen.
13.26 Uhr: Ethikrat jetzt auch für Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen - vor allem ärztliches und pflegendes Personal
Nach der Wissenschafts-Akademie Leopoldina hat sich auch der Deutsche Ethikrat für eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ausgesprochen. Empfohlen werde "angesichts der gegenwärtigen pandemischen Situation" eine "ernsthafte und rasche Prüfung einer berufsbezogenen Impfpflicht in Bereichen, in denen besonders vulnerable Menschen versorgt werden". Die Entscheidung erfolgte der Mitteilung zufolge ohne Gegenstimme bei drei Enthaltungen.
Noch im November hatte sich der Ethikrat dazu zurückhaltender geäußert. Allerdings hieß es auch damals bereits, dass eine Impfpflicht wenn überhaupt dann nur für bestimmte Berufsgruppen in Frage komme. Genannt wurden nun "Beschäftigte, die schwer oder chronisch kranke sowie hochbetagte Menschen beruflich versorgen, wie ärztliches und pflegendes Personal, aber auch Mitarbeitende des Sozialdienstes, der Alltagsbegleitung oder der Hauswirtschaft". Diese trügen "eine besondere Verantwortung dafür, die ihnen Anvertrauten nicht zu schädigen", hieß es zur Begründung.
Gleiches gelte auch "für Institutionen und Einrichtungen, die dafür verantwortlich sind, die dort versorgten Menschen keinen vermeidbaren gesundheitlichen Gefahren auszusetzen", erklärte der Ethikrat weiter. Das Gremium empfahl der Bundesregierung, "unverzüglich eine hinreichend differenzierte gesetzliche Regelung für eine berufsbezogene Impfpflicht zu prüfen und gegebenenfalls eine praktikable und effektive Umsetzung vorzubereiten".
13.18 Uhr: Patientenschützer - Ampel-Pläne gegen Corona unzureichend
Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisiert die Ankündigungen der Ampel-Parteien zur Bekämpfung der Pandemie als unzureichend. SPD, Grüne und FDP würden die 900.000 Pflegeheimbewohner und eine Million zu Hause professionell versorgten Menschen nicht genug schützen, sagt Brysch dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "Dafür braucht es unabhängig vom Impfstatus eine tägliche Testpflicht für Personal, Besucher und Pflegebedürftige. Denn auch Geimpfte können das Virus weitergeben." Impfen schütze vornehmlich einen selbst, Testen vornehmlich andere.
- Zum Artikel "So sieht der Corona-Gesetzentwurf der Ampel aus"
13.16 Uhr: Münchens Bürgermeister Reiter will ab Montag 2G bei Gastronomie
Münchens Bürgermeister Dieter Reiter (SPD) will ab kommenden Montag eine 2G-Regelung bei der Innen- und Außengastronomie der Stadt einführen. Das sagte Reiter am Mittag bei einer Pressekonferenz im Rathaus. Die Regelung müsse aber noch mit zuständigen bayerischen Ministerien abgesprochen werden. Die Stadt bereite derzeit eine entsprechende Allgemeinverfügung vor. Mit der neuen Regelung könnten nur noch Geimpfte und Genesene in Münchner Gaststätten.
13.15 Uhr: Söder begrüßt Impfung von Vize-Ministerpräsident Aiwanger
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder begrüßt die Entscheidung seines Stellvertreters Hubert Aiwanger, sich zu impfen lassen. "Das ist ein sehr gutes Signal in ernsten Zeiten", sagt Söder. Aiwanger ist Berichten zufolge inzwischen geimpft. Der Freie-Wähler-Politiker war zuletzt das einzige Mitglied des bayerischen Kabinetts ohne Impfschutz.
- Zum Artikel "Vize-Ministerpräsident Aiwanger hat sich impfen lassen"
12.58 Uhr: Seehofer sagt wegen Ansteckungsgefahr größere Veranstaltungen ab
Der geschäftsführende Bundesinnenminister Horst Seehofer sagt wegen der Gefahr einer Ansteckung seine Teilnahme an größeren Präsenzveranstaltungen ab. Dies lässt der CSU-Politiker über seinen Sprecher auf Twitter mitteilten. "Die aktuelle Lage nimmt eine hochgefährliche Entwicklung - auch für geimpfte Menschen", erklärt der 72-Jährige Seehofer. "Bei aktuell 50.000 neuen Corona-Infektionen sind Termine mit vielen Teilnehmern einfach zu gefährlich."
12.43: Lockdown für Ungeimpfte rückt in Österreich näher
In Österreich rückt ein Lockdown für Ungeimpfte näher. "Jetzt schon ist klar, dass dieser Winter und Weihnachten für die Ungeimpften ungemütlich wird", sagte Kanzler Alexander Schallenberg in Bregenz. Es sei angesichts der Dynamik der vierten Corona-Welle möglicherweise nur noch eine Frage von wenigen Tagen, bis Ungeimpfte mit massiven Ausgangsbeschränkungen leben müssten, so der Regierungschef. Er nannte die Impfquote von rund 65 Prozent "beschämend niedrig" und forderte die Österreicher erneut auf, sich umgehend einen schützenden Stich zu holen.
12.41 Uhr: Schausteller gegen Weihnachtsmarkt-Maskenpflicht
Der Deutsche Schaustellerbund lehnt eine Maskenpflicht auf Weihnachtsmärkten ab. "Auf Fußgängerzonen in Deutschland herrscht keine Maskenpflicht, deshalb sollte das auf einem Weihnachtsmarkt auch nicht gelten", sagt Verbandspräsident Albert Ritter der Funke Mediengruppe. Zu Zweifeln, ob Abstandsregeln durch den Konsum etwa von Glühwein auf den Märkten einzuhalten seien, sagt er: "Weihnachtsmärkte sind nicht der Ballermann auf Mallorca." Man könne zudem überlegen, Ungeimpfte von Weihnachtsmärkten ausschließen. Falls es wegen der steigenden Inzidenzen doch zu Absagen der Märkte komme, müssten die Überbrückungsgelder über Ende Dezember hinaus verlängert werden.
12.39 Uhr: Kretschmer: Weihnachtsmärkte in der Pandemie nur schwer vorstellbar
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fordert wegen rasant steigender Corona-Zahlen die Absage von Weihnachtsmärkten. "Man kann sich doch nicht vorstellen, dass man auf dem Weihnachtsmarkt steht, Glühwein trinkt und in den Krankenhäusern ist alles am Ende", sagte Kretschmer bei RTL/n-tv. Bund und Länder müssten Bürgermeistern, Landräten und Marktbetreibern diese schwere Entscheidung jetzt abnehmen. Erste Märkte wurden bereits abgesagt. Kretschmer warf der möglichen künftigen Ampel-Koalition vor, auf die vierte Corona-Welle nicht schnell genug zu reagieren. Er forderte sofortige Entscheidungen von Bund und Ländern. Sollte sich die Infektionsdynamik so fortsetzen wie in den vergangenen zwei Wochen, wäre das eine "furchtbare" Entwicklung.
Sachsens Ministerpräsident sprach sich zudem dafür aus, den Krankenhäusern wieder eine Leerbettenpauschale zu zahlen, wenn sie Betten für Corona-Patienten freihalten. Außerdem befürwortet er eine Auskunftspflicht gegenüber dem Arbeitgeber, ob ein Mitarbeiter geimpft oder genesen ist, und appellierte an die Impfbereitschaft.
12.29 Uhr: "Epidemische Lage" - reiner Rechtsbegriff
FDP-Chef Christian Lindner verteidigt das von den Ampel-Fraktionen angestrebte Ende der sogenannten epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Die "epidemische Notlage" sei ein "Rechtsbegriff und keine Beschreibung der Gesundheitsgefahr", schreibt Lindner auf Twitter und fügt hinzu: "Wir schaffen einen effektiveren, rechtssicheren Maßnahmenkatalog. Potenziell verfassungswidrige Maßnahmen aus dem alten Katalog wie Ausgangssperren entfallen."
- Zum Artikel "Was das 'Ende der epidemischen Lage' bedeutet"
12.25 Uhr: Experten - Kurze, intensive Maßnahmen gegen Corona planen
Für den Fall einer akuten Überlastung des Gesundheitssystems in der Corona-Pandemie bringt eine Expertengruppe unter anderem die Planung eines kurzen, aber intensiven Runterfahrens vieler Bereiche des öffentlichen Lebens ins Spiel. Schulschließungen dürften dabei aber nur als Ultima Ratio erwogen werden, "es sei denn, sie wären für eine Entlastung des pädiatrischen Gesundheitssystems notwendig", heißt es in einem veröffentlichten Strategiepapier. Darin wird ein solches Maßnahmenbündel als "Not-Schutzschalter" bezeichnet. "Es ist wichtig, ihn frühzeitig zu planen und so stark wie möglich durchzuführen, damit sich der Aufwand überproportional auszahlt", heißt es darin.
Als Teile des Maßnahmen-Bündels werden im Papier genannt: Home-Office und engmaschige Testpflicht am Arbeitsplatz, Reduktion der Gruppengröße in Kindergärten, Schulen und am Arbeitsplatz gleichermaßen, Schließung/Reduktion von Geschäften, Restaurants, Dienstleistungen und Veranstaltungen, sowie generell deutliche Reduktion von Kontakten auf der Arbeit, in der Öffentlichkeit und im privaten Bereich.
"Es ist unklar, ob ein Not-Schutzschalter notwendig wird. Aber es wäre trotzdem hilfreich, schon jetzt einen klaren Plan zu entwickeln, ihn frühzeitig anzukündigen und mögliche Kollateralschäden präventiv abzufangen", machen die Wissenschaftler deutlich. Sie raten unter anderem, solche Maßnahmen vorab verfassungsrechtlich und ethisch prüfen zu lassen.
12.20 Uhr: Mehr Impfungen in Deutschland - Großteil sind Booster-Impfungen
In Deutschland werden wieder deutlich mehr Impfungen gegen das Coronavirus vorgenommen. Am Mittwoch ließen sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 368.000 Menschen eine Spritze verabreichen. Allein 246.000 davon waren Auffrischungsimpfungen. Am Dienstag ließen sich bereits 312.000 Menschen impfen - so viele wie seit August nicht mehr.
Inzwischen sind mindestens 67,3 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. 69,9 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Eine dritte sogenannte Booster-Impfung haben demnach bereits 3,3 Millionen Menschen erhalten.
- Zum Artikel "Booster-Spritze auch für Jüngere? Alles zur Auffrischungsimpfung"
12.00 Uhr: Weidel nach Corona-Infektion in Quarantäne
Die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Weidel habe sich, "nachdem sie grippeähnliche Symptome feststellte, einem Corona-Test unterzogen", sagte ihr Sprecher Daniel Tapp der Deutschen Presse-Agentur. "Sie hat sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben", fügte er hinzu.
Weidel hatte im Bundestagswahlkampf Grundrechtseinschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beklagt und dabei stets betont, sie selbst sei noch nicht gegen Covid-19 geimpft. Der AfD-Parteichef und Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Tino Chrupalla, hatte sich im Oktober nach einer Corona-Infektion in Quarantäne begeben müssen. Weidel war mit der Fraktion nach Angaben ihres Sprechers am 27. Oktober zuletzt zusammengetroffen.
11.10 Uhr: Bund-Länder-Spitzentreffen für kommenden Donnerstag geplant
Angesichts des steilen Anstiegs der Corona-Zahlen wollen die geschäftsführende Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Länder zu einem Spitzentreffen zusammenkommen. "Im Einvernehmen mit der Bundeskanzlerin und der SPD-Seite lade ich zu einer Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Donnerstag ein", twittert Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst. Er hat aktuell den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz.
10.55 Uhr: Regierungsberater raten zu Teil-Lockdown in den Niederlanden
In den Niederlanden empfiehlt das wichtigste Corona-Beratergremium der Regierung einen teilweisen Lockdown. Es wäre die erste solche Maßnahme in Westeuropa seit dem Sommer. Laut Bericht des Senders NOS sind mehrere neue Maßnahmen im Gespräch, darunter die Absage von Veranstaltungen, die Schließung von Theatern und Kinos und frühere Schließungszeiten von Cafés und Restaurants. Die Regierung des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Mark Rutte dürfte am Freitag über neue Maßnahmen entscheiden. Sie folgt häufig, aber nicht immer den Empfehlungen des Seuchenmanagement-Gremiums. In den Niederlanden liegt die Impfquote bei Erwachsenen nach offiziellen Angaben nahe 85 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit mehr als 400 angegeben. In Deutschland ist dieser Wert am Donnerstag auf 249 gestiegen.
10.31 Uhr: AfD-Fraktion kritisiert "massiven Druck" auf Ungeimpfte
AfD-Fraktions-Vize Sebastian Münzenmaier kündigt den Widerstand gegen den Gesetzentwurf der Ampel zum Ende der epidemischen Lage an. Tatsache sei, dass die drastischen Maßnahmen fortgesetzt würden, sagt er im Bundestag. Er kritisiert eine "extreme Ausweitung der 2G-Regelung". Dies führe zu einem massiven Druck auf Menschen, "die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht impfen lassen wollen". Das Impfen sei eine "individuelle Entscheidung", die freiwillig erfolgen müsse.
10.20 Uhr: FDP - "Unser Land hat versagt beim Schutz der Älteren"
"Unser Land hat versagt beim Schutz der Älteren", sagt der FDP-Politiker Marco Buschmann im Bundestag. Das müsse nun besser werden, etwa mit einer Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen, über die momentan geredet werde. Es gebe mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes robuste Maßnahmen gegen das Coronavirus. Der freiheitliche Rechtsstaat müsse aber erhalten bleiben.
10.19 Uhr: Aiwanger hat sich impfen lassen
Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat sich gegen Corona impfen lassen. Das sagte der Freie Wähler-Chef der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.
- Zum Artikel "Vize-Ministerpräsident Aiwanger hat sich impfen lassen"
10.13 Uhr: Göring-Eckardt - Wir brauchen 2G-Regelung
Die Grünen-Co-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt stellt weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Aussicht, die über den Entwurf der Ampel-Fraktionen hinausgehen. Erforderlich sei eine 2G-Regelung. "Das ist eine der wirksamen Maßnahmen, die wir jetzt machen können", sagt sie im Bundestag.
10.12 Uhr: Scholz für schärfere Corona-Maßnahmen wie 3G am Arbeitsplatz
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hält angesichts der Rekord-Neuinfektionen weitere Corona-Einschränkungen für nötig, um Deutschland in der Pandemie winterfest zu machen. "Wir müssen eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme am Arbeitsplatz treffen", sagte der Bundesfinanzminister im Bundestag. Er äußerte Sympathie für 2G-Regelungen in den Bundesländern, etwa in Restaurants oder bei Veranstaltungen. Dabei wird nur Geimpften und Genesenen Zugang gewährt. Wichtig sei aber, diese Regelungen auch zu kontrollieren. "Es muss auch umgesetzt werden."Er sagte zudem, die Impfquote sei noch immer zu niedrig in Deutschland. Wichtig seien nun Auffrischungsimpfungen, zunächst für Ältere. "Das ist die Aufgabe der nächsten Wochen und Monate." Das könne über Hausärzte, mobile Teams und Impfzentren geschehen. Krankenhäuser würden die nötigen finanziellen Mittel bekommen, um der Lage Herr zu werden. Zudem würden die Voraussetzungen jetzt geschaffen, wieder kostenlose Tests anzubieten.
- Zum Artikel "3G am Arbeitsplatz: Herausforderung für Firmen und Mitarbeiter"
10.00 Uhr: Nächste Woche Ministerpräsidentenkonferenz zu Corona-Lage
In der kommenden Woche soll es Beratungen von Bund und Ländern über die Corona-Situation in Deutschland geben. Das kündigte der geschäftsführende Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag an. Es werde dann ein ganz klassisches Gespräch zwischen der Bundesregierung und den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder geben, sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Donnerstag im Bundestag. "Das ist das, was wir jetzt brauchen."
Die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich vehement für eine solche Ministerpräsidentenkonferenz ausgesprochen. Gleichzeitig kündigte Scholz an, dass den Länder mit den geplanten Änderungen am Infektionsschutzgesetz alle Kompetenzen eröffnet werden sollten, damit sie differenziert nach den einzelnen Bereichen Entscheidungen treffen können.
09.50 Uhr: Corona-Zahlen in Russland weiter nahe Rekordniveau
In Russland bleiben die täglichen Corona-Zahlen in Nähe des Rekordhochs. Nach Angaben der Corona-Sondereinheit der Regierung starben 1237 weitere Menschen, die positiv getestet wurden. Die Zahl liegt nahe des am Vortag registrierten Höchstwertes. Zudem wurden 40.759 Neuinfektionen gemeldet. Der bisherige Höchstwert liegt bei 41.335 und datiert vom vergangenen Samstag.
09.39 Uhr: Bundestag beschließt 3G-Regelung für Plenum gegen Stimmen der AfD
Gegen die Stimmen der AfD hat der Bundestag die Geltung der 3G-Regelung für die Plenarsitzungen bis Ende Januar beschlossen. Der Zutritt zum Plenarsaal solle ausschließlich Menschen vorbehalten bleiben, die vollständig geimpft, genesen oder aktuell getestet sind und dies auch nachweisen können, sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zum Auftakt der heutigen Sitzung.
Abgeordnete, die keinen entsprechenden Nachweis vorlegen können, dürften nur auf den Tribünen an der Sitzung teilnehmen, sagte Bas. Dort können sie über Mikrofone das Wort ergreifen, auch an Abstimmungen dürfen sie dort teilnehmen. Verstöße gegen die 3G-Regel könnten "mit Mitteln des parlamentarischen Ordnungsrechts geahndet werden", sagte Bas.
Das Schutzkonzept sieht auch die Fortschreibung der geltenden Maskenpflicht im Parlament vor. Der Mund-Nasen-Schutz darf demnach in Plenarsitzungen nur am eigenen Platz sowie am Rednerpult abgelegt werden.
- Zum Artikel "Auch im Bayerischen Landtag gilt nun 3G"
09.15 Uhr: Söder - Niedrige Impfquoten für Corona-Zahlen verantwortlich
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) macht die niedrigen Impfquoten im Süden für den rasanten Anstieg der Corona-Infektionen verantwortlich. Gleichzeitig wies Söder im ARD-Morgenmagazin Vorwürfe zurück, die Politik habe zu spät reagiert. "Es sind nicht die Staaten schuld", sagte der CSU-Chef. "Ein Teil der Menschen verhält sich (...) nach wie vor unvernünftig."
Söder forderte ein bundesweit koordiniertes Vorgehen gegen gefälschte Impfpässe.In Bayern sind sowohl die Infektions- als auch die Todeszahlen weit überdurchschnittlich, die Staatsregierung hat deswegen für heute die neuerliche Ausrufung des landesweiten Katastrophenfalls erklärt. Damit kann das Innenministerium unter anderem die Arbeit der Behörden in der medizinischen Versorgung landesweit koordinieren. Das erste Mal hatte die Staatsregierung den Katastrophenfall kurz nach Beginn der Pandemie im März 2020 ausgerufen.
09.10 Uhr: Kretschmer fordert Absage von Weihnachtsmärkten
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen die Absage von Weihnachtsmärkten. Bund und Länder müssten Bürgermeistern, Landräten und Marktbetreibern diese schwere Entscheidung jetzt abnehmen, wird der CDU-Politiker von den Sendern RTL und ntv zitiert. "Man kann sich doch nicht vorstellen, dass man auf dem Weihnachtsmarkt steht, Glühwein trinkt, und in den Krankenhäusern ist alles am Ende und man kämpft um die letzten Ressourcen." Zugleich äußert Kretschmer Kritik an den pandemiepolitischen Plänen der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP. "So wie die neue Regierung, die sich jetzt aufmacht, agiert, ist es viel zu langsam."
09.02 Uhr: Impfpflicht in England - 50.000 Pflegern droht Jobverlust
Zehntausende ungeimpfte Pflegekräfte dürfen seit heute nicht mehr in Heimen in England arbeiten. Die von der Regierung gesetzte Frist, sich vollständig gegen das Coronavirus impfen zu lassen, ist nun verstrichen. Schätzungen von britischen Medien zufolge haben mehr als 50.000 Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen bisher das Angebot nicht genutzt. Mehr als die Hälfte davon soll aber bisher zumindest eine Dosis erhalten haben. Einige Tausend haben Ausnahmen beantragt, weil sie sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten. Die genauen, offiziellen Zahlen sollten am Nachmittag veröffentlicht werden.
08.24 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Bayern steigt schnell
In Bayern steigt die Zahl der Corona-Todesopfer sehr schnell an. Das Robert Koch-Institut meldete am Morgen 71 neue Pandemieopfer in Bayern, fast ein Drittel der bundesweit gezählten 234 Todesfälle und damit im Bundesvergleich ein weit überdurchschnittlicher Wert. Mit Stand Mittwoch hat die Pandemie in Bayern innerhalb einer Woche 234 Tote gefordert, mehr als in jedem anderen Bundesland. Das geht aus der täglich aktualisierten Auswertung der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität hervor. Im Verhältnis zu den Todeszahlen im Oktober ist das mehr als eine Verdopplung.
Die bayernweite Corona-Inzidenz überstieg heute mit einem Wert von 427,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner die Schwelle von 400. Das RKI meldete 13.456 Neuinfektionen. Nach wie vor liegen fünf bayerische Landkreise mit den bundesweit höchsten Inzidenzen an der Spitze. An erster Stelle steht Rottal-Inn mit einer Inzidenz von 1140,4.
08.10 Uhr: Ampel-Parteien wollen 3G am Arbeitsplatz ermöglichen
Die Ampel-Parteien wollen nach Angaben von SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese über Änderungsanträge im Infektionsschutzgesetz eine 3G-Regel am Arbeitsplatz möglich machen. Man habe Gespräche mit den Gewerkschaften geführt, sagt Wiese in der ARD auf die Frage, warum die SPD ihren Widerstand gegen diese Maßnahme nun aufgebe. Angesichts der Infektionszahlen sei 3G am Arbeitsplatz "jetzt ein probates und richtiges Mittel". Auf die Frage, wie dies angesichts der fehlenden Auskunftspflicht von Beschäftigten über ihren Impfstatus überprüft werden könne, verweist Wiese auf Abstimmungen mit dem Bundesarbeitsministerium. Dieses hatte sich bisher auch gegen Testpflichten von Beschäftigten ausgesprochen.
- Zum Artikel "So sieht der Corona-Gesetzentwurf der Ampel aus"
08.02 Uhr: FDP-Gesundheitspolitiker Ullmann: "Markus Söder ist ein Katastrophenfall"
Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann hat im Bayerischen Rundfunk scharfe Kritik an der Corona-Politik von Ministerpräsident Söder geübt: "Herr Söder fährt wieder mal auf Sicht und betreibt Legendenbildung: die böse Ampel. Dabei hat er die Verantwortung in Bayern und die GroKo ist immer noch an der Regierung. Herr Söder hat versagt. Er ist ein Katastrophenfall."
Ullmann forderte im Interview eine sofortige Informationskampagne um unentschlossene bisher Ungeimpfte umgestimmt werden können. Von einem Impfzwang hält der FDP Obmann im Bundestags-Gesundheitsausschuss nichts. "Druck erzeugt sehr schnell Gegendruck. Das sind ja nicht alles Impfverweigerer, sondern sehr viele Menschen sind verunsichert. Seit Monaten plädiere ich dafür, dass wir für eine andere Informationskampagne fahren müssen. Wir müssen die Impfungen nach Vorne bringen."
Mit der Beendigung der Pandemischen Lage nationaler Tragweite, die heute im Bundestag diskutiert wird, wollen die Ampel-Koalitionäre die bisherige Pandemiepolitik auf eine gesicherte Rechtsgrundlage stellen, so Ullmann.
08.00 Uhr: Mützenich nennt Anstieg der Corona-Infektionen bedrückend
In die Beratungen über das Infektionsschutzgesetz will SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich auch den bisherigen Koalitionspartner Union einbeziehen. Der nach Stand der Dinge künftigen Oppositionsfraktion habe er gute und faire Beratungen angeboten, sagt Mützenich, kurz bevor der neue Bundestag erstmals über den von SPD, Grünen und FDP vorgelegten Entwurf für neue Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie berät. Mützenich spricht von "bedrückenden Zahlen" angesichts stark steigender Infektionszahlen. Der Fraktionschef kündigt an, dass der Gesetzentwurf im Laufe der Parlamentsberatungen mit einer 3G-Regel am Arbeitsplatz und einem Monitoring für Auffrischungsimpfungen nachgeschärft werde.
07.50 Uhr: SPD-Fraktionsvize weiter gegen Bund-Länder-Spitzentreffen
Trotz des neuen Höchststandes bei den Infektionszahlen hält SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geforderte Bund-Länder-Spitzenrunde zur Corona-Lage weiterhin für nicht nötig. In der ARD sagt Wiese, dass es erst vergangene Woche eine Gesundheitsministerkonferenz gegeben habe und sich die Ministerpräsidenten Ende kommender Woche zu einer Sondersitzung treffen würden. Außerdem seien die früheren Ministerpräsidentenkonferenzen vom Kanzleramt nicht immer gut vorbereitet gewesen und hätten nicht immer "zu mehr Sicherheit" geführt.
07.35 Uhr: Grünen-Fraktionschefin - Müssen über bundesweite 2G-Regel reden
Grünen-Co-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hält eine Debatte über eine bundesweite 2G-Regel für nötig. Für sie sei eine 2G-Regel, also der Zugang nur noch für Geimpfte und Genesene, eine "sehr sinnvolle" Maßnahme, sagt sie im Deutschlandfunk. Man werde auch mit der FDP und den Ländern reden müssen, ob eine bundesweite Regelung nötig sei.
Darüber hinaus zeigte sich Göring-Eckardt offen für eine Impfpflicht für Personal im Pflegebereich und etwa in Kitas. "Für mich ist das eine Möglichkeit, über die wir dringend reden müssen", . Darüber müsse man auch mit der FDP sprechen. Es gebe keine Zahlen, welcher Prozentsatz des Personals geimpft sei. Die Impfpflicht sei aber keine schnelle Lösung, weil sie für einen Impfschutz sechs bis zehn Wochen brauche. Deshalb seien Tests sehr wichtig.
07.32 Uhr: Ethikrat rät zu Prüfung einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen
Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage rät der Deutsche Ethikrat, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen zu prüfen. "Der Rat empfiehlt angesichts der gegenwärtigen pandemischen Situation nun ohne Gegenstimme bei drei Enthaltungen eine ernsthafte und rasche Prüfung einer berufsbezogenen Impfpflicht in Bereichen, in denen besonders vulnerable Menschen versorgt werden", teilte das Gremium heute mit.
Der Ethikrat nannte konkret Menschen, die schwer oder chronisch Kranke sowie hochbetagte Menschen versorgen. Diese trügen "eine besondere Verantwortung dafür, die ihnen Anvertrauten nicht zu schädigen". "Gleiches gilt für Institutionen und Einrichtungen, die dafür verantwortlich sind, die dort versorgten Menschen keinen vermeidbaren gesundheitlichen Gefahren auszusetzen."
Der Ethikrat empfehle der Bundesregierung, "unverzüglich eine hinreichend differenzierte gesetzliche Regelung für eine berufsbezogene Impfpflicht zu prüfen und gegebenenfalls eine praktikable und effektive Umsetzung vorzubereiten".
06.16 Uhr: Schülervertreter - Impfunwillige frustrieren junge Generation
Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, hat die älteren Generationen aufgefordert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. "Ich glaube, dass die Frustration in der jungen Generation zunehmend größer wird gegen diejenigen, die sich nicht impfen lassen", sagte Schramm vor einer heute beginnenden Plenartagung der Bundesschülerkonferenz der Deutschen Presse-Agentur. Die jüngeren Menschen in der Gesellschaft hätten eineinhalb Jahre lang bei vielen Dingen zurückstecken müssen. Das sei auch ihre Pflicht gewesen.
"Aber jetzt ist der Impfstoff da und jetzt gilt es auch für die anderen, dass sie ihren Beitrag leisten", sagte Schramm. Es sei an der Zeit, dass alle, die sich impfen lassen könnten, diese Möglichkeit auch wahrnehmen, "auch zugunsten der jungen Generation".
Schramm erwartet in diesem Winter sehr viele Quarantäne- und Infektionsfälle an den Schulen. Es sei erschreckend, dass man in einer ganz ähnlichen Situation sei wie im vergangenen Jahr. "Wir haben eine sehr niedrige Impfquote, auch bei jüngeren Menschen, sprich: in der Schülerschaft, wir haben wenige Luftfilter, wir haben wenige Vorsichtsmaßnahmen", sagte Schramm. "Die Situation ist total ernüchternd."
04.30 Uhr: Umfrage - Mehr als zwei Drittel für Corona-Impfpflicht
Eine große Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Corona-Impfpflicht zumindest für bestimmte Berufsgruppen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 44 Prozent sogar dafür aus, alle Menschen in Deutschland zur Immunisierung gegen das gefährliche Virus zu verpflichten. Weitere 24 Prozent wollen die Pflicht auf einzelne Berufsgruppen wie Pflegekräfte oder Krankenhauspersonal beschränken. Nur 27 Prozent sind generell gegen eine Impfpflicht. Die jetzige Bundesregierung von Union und SPD lehnt eine Impfpflicht ab. Auch die Ampel-Parteien, die derzeit über die Bildung einer neuen Regierung verhandeln, sind gegen einen solchen Schritt. In anderen europäischen Ländern gibt es die Corona-Impflicht für bestimmte Personengruppen dagegen schon.
- Zum Artikel "Medizinrechtler: Impfpflicht unter Umständen verfassungskonform"
04.17 Uhr: Höchststand - RKI meldet über 50.000 Neuinfektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet mit 50.196 Positiv-Tests binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert seit Beginn der Pandemie. Das sind über 16.000 mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 33.949 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 249,1 von 232,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 235 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 97.198. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,89 Millionen Corona-Tests positiv aus.
02.24 Uhr: Digitaler Impfpass wird fünfmal so teuer wie geplant
Gesundheitsminister Jens Spahn muss einem Medienbericht zufolge für den digitalen Impfnachweis CovPass und die damit verbundenen Cloud-Dienste knapp 15,4 Millionen Euro zahlen. Das ist mehr als fünfmal so viel, wie bei der Auftragsvergabe an die Unternehmen IBM, Bechtle, Ubirch und GovDigital im vergangenen März angekündigt, berichtet die Zeitung "Wirtschafts Woche" unter Bezug auf Dokumente der europäischen Ausschreibungsplattform TED. Das ursprüngliche geplante Investitionsvolumen lag bei rund 2,7 Millionen Euro. Kostentreibend sind laut dem Bericht höhere Entwicklungskosten, eine Verzögerung bei europäischen Vorgaben, die Verknüpfung der App mit Programmen von Arztpraxen, die Integration eines Genesenen-Zertifikats und der Betrieb eines Callcenters für Bürgeranfragen.
02.04 Uhr: Landkreistag - Strengere Kontrollen von Gastronomen und Veranstaltern
Angesichts der steigenden Infektionszahlen appelliert der Präsident des Deutschen Landkreistages (DLT), Reinhard Sager, an die Gastronomie- und Veranstaltungsbranche, geltende Regeln strenger zu kontrollieren. "Die Sorge, mögliche Kunden zu verlieren, sollte deutlich geringer sein als die Sorge vor den Konsequenzen, die drohen, wenn weiterhin nur ein kleiner Teil dieser Kontrollpflichten umfassend erfüllt wird. Denn dann drohen weitere Restriktionen, auch Bußgelder und am Ende womöglich ein teilweiser Lockdown", sagt Sager der Zeitung "Rheinische Post". Der Staat könne nicht eine umfassende Kontrolle aller Corona-Regeln in den unterschiedlichen privaten Bereichen gewährleisten.
00.00 Uhr: Kürzere Öffnungszeiten im Handel wegen Personalmangel
Viele Einzelhandelsgeschäfte öffnen einem Bericht zufolge aktuell deutlich kürzer als in der Zeit vor der Pandemie. Der "Bild" sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, die täglichen Öffnungszeiten seien bundesweit im Durchschnitt um zehn Prozent geschrumpft. Das entspricht rund einer Stunde. Als Grund nannte Busch-Petersen Personalmangel durch die Corona-Pandemie: "Viele Angestellte im Einzelhandel haben sich während der Lockdowns andere Jobs gesucht und sind nicht mehr zurückgekehrt". Andere Branchen erschienen ihnen sicherer. Mit der Rückkehr zu Öffnungszeiten vor der Pandemie und genügend Personal rechnet Busch-Petersen erst wieder Ende 2022.
Mittwoch, der 10. November 2021
21.00 Uhr: Grünes Licht für EU-Vertrag mit Impfstoff-Hersteller Valneva
Die Europäische Union kann bis zu 60 Millionen Dosen eines möglichen Corona-Impfstoffs des französische Unternehmens Valneva kaufen. Die EU-Kommission billigte am Mittwoch formell einen Vertrag über 27 Millionen Dosen im kommenden Jahr. Weitere 33 Millionen Dosen können auf Wunsch 2023 gekauft werden, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Deutschland und den übrigen EU-Staaten stehen damit Bezugsrechte für den Impfstoff zu, sobald dieser eine Zulassung bekommt. Valneva rechnet eigenen Angaben nach damit, dass die Auslieferung im April 2022 beginnen kann. Voraussetzung sei die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA. Man erwarte, dass die Behörde in Kürze mit dem schnellen Prüfverfahren beginnen werde.
Der Vertrag sieht nach Angaben der EU-Kommission auch vor, dass der Impfstoff an neue Varianten des Coronavirus angepasst werden kann. Der Impfstoff von Valneva ist laut EU-Kommission ein Impfstoff mit inaktivierten Viren. Es handele sich "um eine klassische, seit 60 bis 70 Jahren eingesetzte Impfstofftechnologie mit bewährten Verfahren und sehr hoher Sicherheit". Diese komme auch bei den meisten Grippe-Impfstoffen und vielen Impfstoffen für Kinderkrankheiten zum Einsatz. Es sei der derzeit einzige Impfstoffkandidat gegen Covid-19 auf Basis inaktivierter Viren, der derzeit in Europa in klinischen Studien getestet werde.
- Zum Artikel: Frankreichs Senioren - Geimpft-Status nur noch mit Booster
20.05 Uhr: Expertengremium in Israel empfiehlt Kinder-Impfung
Ein Beratergremium der israelischen Regierung hat die Impfung von Kindern ab fünf Jahren gegen das Corona-Virus empfohlen. Ende Oktober hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren vergeben. Die Gruppe der bis Neunjährigen hat im Altersvergleich bereits seit Monaten den höchsten Anteil der registrierten Neuinfektionen - gefolgt von den 10- bis 19-Jährigen. Laut Ministerium stellen beide Gruppen zusammen rund 30 Prozent der Infizierten.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt in Israel allerdings seit zwei Monaten deutlich: Das Gesundheitsministerium meldete am Mittwoch 458 Fälle für den Vortag. Anfang September waren es an einzelnen Tagen noch mehr als 11.000 gewesen. Knapp 62 Prozent der 9,4 Millionen Einwohner sind demnach zweifach geimpft, 43 Prozent dreifach.
18.50 Uhr: Österreichs Politik diskutiert regionale Lockdowns für Ungeimpfte
Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein hat einen Lockdown für Ungeimpfte für die am stärksten vom Coronavirus betroffenen Regionen vorgeschlagen. In einem Video-Krisengespräch konnte er sich jedoch mit den Landeschefs von Oberösterreich und Salzburg am Mittwoch vorerst noch nicht auf diese neue Maßnahme einigen.
Mit Sieben-Tage-Inzidenzen von über 1.100 und über 900 nehmen Oberösterreich und Salzburg die Spitzenpositionen in Österreich ein. Sie liegen deutlich über der österreichweiten Inzidenz, die zuletzt über 700 kletterte. Bei den Impfquoten sind beide Regionen hingegen die nationalen Schlusslichter.
- Zum Artikel: Druck auf Ungeimpfte? Ruf nach bundesweiter 2G-Regel wird lauter
18.45 Uhr: Berlin führt 2G-Regel ein
Der Berliner Senat hat weitere Einschränkungen für Menschen ohne Corona-Impfschutz beschlossen. Die sogenannte 2G-Regel soll nach einer Entscheidung vom Mittwoch deutlich ausgeweitet werden. Angesichts erheblich gestiegener Infektionszahlen sollen von Montag an nur noch Geimpfte und Genesene (2G) Zutritt beispielsweise zu Restaurants, Kinos, Museen, Thermen oder Spielhallen haben, nicht auch Getestete.
- Zum Artikel: Vierte Corona-Welle - Debatte über neue Maßnahmen
18.40 Uhr: Booster-Impfung für 40- bis 60-Jährige in Italien
Italien will ab 1. Dezember Menschen zwischen 40 und 60 Jahren die Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 anbieten. In Italien wurde mit den Auffrischungsimpfungen bei gefährdeten Gruppen, Menschen über 60 Jahre, Gesundheitspersonal und jene, die zuvor die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten hatten, begonnen. Je mehr Länder beim Boostern vorankämen, desto besser könne die Pandemie im Herbst und Winter kontrolliert werden, erklärte Speranza. An Fallzahlen etwa aus Deutschland sehe man, dass das eine Herausforderung bleibe.
Nach Angaben des italienischen Gesundheitsministeriums waren Stand Mittwoch fast 84 Prozent der über Zwölfjährigen durchgeimpft. Die Gesundheitsbehörden in Italien meldeten am Mittwoch knapp 7.900 Corona-Neuinfektionen und 60 Tote mit dem Virus binnen eines Tages.
18.10 Uhr: Bulgarien bittet wegen Corona-Notlage um Hilfe
Angesichts der Corona-Notlage in Bulgarien hat die Regierung in Sofia andere EU-Staaten um Hilfe gebeten. Bulgarien habe den EU-Katastrophenschutz aktiviert, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Mittwoch. Es würde medizinische Ausrüstung wie Sauerstoffmasken oder Intensivbetten gebraucht. Das Land steckt mitten in einer heftigen Corona-Welle. Die Krankenhäuser sind fast am Limit. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei rund 415. Bei den Corona-Impfungen ist Bulgarien EU-Schlusslicht. Lediglich gut 24 Prozent der Erwachsenen sind vollständig geimpft.
Durch den EU-Katastrophenschutz soll die Zusammenarbeit beim Katastrophenschutz gestärkt sowie Prävention, Vorsorge und Reaktion auf Katastrophen verbessert werden. Wenn ein Land mit einer Notlage überfordert ist, kann es über den Mechanismus Hilfe der anderen Staaten anfragen. Teilnehmer sind neben den EU-Staaten auch Länder wie Island, Norwegen, Nordmazedonien und die Türkei. Koordiniert wird die Hilfe durch die EU-Kommission.
17.30 Uhr: Karnevalsbeginn mit 2G und 1.000 Polizisten in Köln
Trotz stark gestiegener Corona-Inzidenzen soll am Donnerstag um 11.11 Uhr die neue Karnevalssaison mit Tausenden Feiernden eröffnet werden. Dabei gilt in den Hochburgen Köln und Düsseldorf die 2G-Regel: In den abgesperrten Feier-Zonen draußen haben nur Geimpfte und Genesene Zugang. Ein negativer Corona-Test genügt nicht. Wie groß der Andrang sein wird, ist unklar. Die Kölner Polizei will jedenfalls Präsenz zeigen und ist mit 1000 Beamtinnen und Beamten im Einsatz
Außerdem hat das Land NRW die Coronaschutz-Verordnung verändert und erlaubt nun unter anderem ausdrücklich Schunkeln ohne Maske. Wer drinnen an einer Karnevalsparty teilnehmen will, muss - wenn er nicht geimpft oder genesen ist - einen PCR-Test oder einen tagesaktuellen Schnelltest vorweisen (3Gplus-Regel).
16.30 Uhr – Holetschek: Höchste Zahl von Corona-Erstimpfungen seit Wochen
Die Verschärfung der Corona-Regeln in Bayern vor allem für Ungeimpfte zeigt offenbar erste messbare Auswirkungen auf die Zahl der Erstimpfungen. «Im Freistaat wurden am Dienstag 12.100 Menschen erstgeimpft. So viele Erstimpfungen wurden an keinem anderen Tag im Oktober und November verabreicht», sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München. "Damit setzt sich der Trend der vergangenen sieben Tage fort, an denen wir eine steigende Nachfrage nach Erstimpfungen verzeichnen", berichtete er. Das sei eine positive Entwicklung.
Auch die Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen steige: In der vergangenen Woche seien rund 88.700 Auffrischungsimpfungen verabreicht worden, über 10 000 mehr als in der letzten Oktoberwoche.
- Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern und Deutschland
15.45 Uhr: Bundes-Geld für mobile Luftfilter bleibt bislang liegen
Die Mittel aus einem 200-Millionen-Euro-Bundesförderprogramm zur Anschaffung mobiler Luftfilter in Schulen bleiben bisher liegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Linksfraktionschefin Amira Mohamed Ali hervor. "Das Geld bleibt in den Mühlen der Bürokratie stecken - zum Leidwesen der Kinder", kritisierte Mohamed Ali am Mittwoch in einer Mitteilung. Die Bundesregierung müsse, in Abstimmung mit den Ländern, eine schnellere Lösung zur Verteilung der Fördergelder finden.
Die Fraktionschefin hatte bei der Regierung nachgefragt, wie viel Geld aus dem im Sommer eingerichteten 200-Millionen-Fördertopf bisher abgerufen wurde. Das Bundeswirtschaftsministerium schreibt in seiner Antwort vom 21. Oktober: "Bisher wurden von NRW erste Mittel gebunden. Abgeflossen sind vom Bund allerdings noch keine Mittel." Nordrhein-Westfalen ist also das einzige Land, das bisher Gelder beantragt hat.
15.30 Uhr: Mindestens ein Corona-Schnelltest pro Woche soll kostenlos werden
Die Menschen in Deutschland sollen voraussichtlich ab kommender Woche wieder mindestens einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche machen können. Laut einem Verordnungsentwurf des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) soll verhindert werden, dass Personen aufgrund finanzieller Erwägungen auf Tests verzichteten, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen erfuhr. Die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten unter Berufung auf den Entwurf zuerst darüber. Seit 11. Oktober sind Corona-Tests in Deutschland in der Regel kostenpflichtig. Die neue Verordnung solle kommende Woche in Kraft treten, hieß es.
14.46 Uhr: Bayern ruft erneut Katastrophenfall aus
Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen ruft Bayern erneut den landesweiten Katastrophenfall aus. Ministerpräsident Markus Söder habe aufgrund "der aktuellen besorgniserregenden Situation in der Corona-Pandemie die Feststellung des Katastrophenfalls ab dem 11. November 2021 angeordnet", teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in München mit. Zuvor hatte Söder dies auch in einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion angekündigt. Das Innenministerium werde zeitnah eine entsprechende Bekanntmachung erlassen.
Die Feststellung des Katastrophenfalls ermöglicht eine koordinierte und strukturierte Vorgehensweise aller im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen und Organisationen. Der Katastrophenfall wurde in der Corona-Pandemie bereits am 9. Dezember 2020 ausgerufen, er wurde erst am 4. Juni 2021 wieder aufgehoben.
14.45 Uhr: 88 Prozent der Kita-Fachkräfte mindestens einmal geimpft
Die meisten Fachkräfte in Kitas sind einer Studie zufolge inzwischen mindestens einmal gegen Corona geimpft. Wie aus dem Monatsbericht der "Corona-KiTa-Studie" hervorgeht, die vom Deutschen Jugendinstitut und dem Robert Koch-Institut betreut wird, hatte Mitte Oktober 87,9 Prozent des pädagogischen Personals mindestens eine Impfung erhalten. Für die Studie werden die Einrichtungsleitungen regelmäßig befragt, wie viele Fachkräfte bei ihnen wenigstens eine Erstimpfung erhalten haben. Nach einer Zweitimpfung wird nicht explizit gefragt.
14.30 Uhr: Am Dienstag so viele Impfungen wie seit August nicht mehr
In Deutschland sind am Dienstag mit 312.000 Dosen so viele Impfungen verabreicht worden wie seit August nicht mehr. Das teilte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch über Twitter mit. Mehr als drei Millionen Menschen haben demnach bisher eine Auffrischungsimpfung erhalten. "Die Richtung stimmt, reicht aber noch nicht, um die Dynamik zu brechen", sagte Spahn.
Inzwischen sind mindestens 67,3 Prozent der Bevölkerung (55,9 Millionen Menschen) vollständig geimpft. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch (9.23 Uhr) hervor. 69,8 Prozent (58,0 Millionen Menschen) haben mindestens eine Impfdosis erhalten.
14.05 Uhr – Mehring: Ohne Impfung kann Aiwanger öffentliches Amt kaum ausüben
Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger droht nach Ansicht seines eigenen Parteifreundes Fabian Mehring ohne eine Corona-Impfung das politische Abseits. "Sein Ruf nach Normalität ist aber erst dann glaubwürdig, wenn er selbst geimpft ist. Zudem wird es für ihn schwierig werden, sein öffentliches Amt auszuüben, wenn er durch die von ihm selbst beschlossene 2G-Regel von der Öffentlichkeit ausgeschlossen ist", sagte Mehring, der auch Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion der Freien Wähler ist, der "Augsburger Allgemeinen".
13.55 Uhr: Merkel dringt auf Bund-Länder-Runde zu Corona
Die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dringt wegen der kritischen Corona-Lage mit Nachdruck auf eine rasche Bund-Länder-Abstimmung mit den Ministerpräsidenten. Die Pandemie breite sich in dramatischer Weise aus, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Dies erfordere eine schnelle und einheitliche Reaktion. Merkel sei in der Regierung, mit den Ländern und den möglichen künftigen Koalitionsparteien in intensivem Kontakt, um einen schnellstmöglichen Termin herbeizuführen.
"Das Virus nimmt keine Rücksicht auf politische Abläufe oder Übergangszeiten", sagte Seibert. Alle spürten die gleiche Verantwortung, Schaden von der Bevölkerung abzuwenden – "ob in der alten oder in der neuen Bundesregierung". Merkel hat wiederholt klargemacht, für eine Ministerpräsidentenkonferenz bereitzustehen. Unter den Ländern gab es dazu bisher aber keine einheitliche Linie.
13.50 Uhr: Aigner ordnet 3G-Regel im Landtags-Plenum an
Auch im Bayerischen Landtag gilt ab morgen die 3G-Regel. Demnach müssen alle Abgeordnete vor Betreten des Plenarsaales nachweisen, dass sie entweder geimpft, genesen oder getestet sind. Das entschied Landtagspräsidentin Ilse Aigner nach Beratungen im Ältestenrat, an denen auch der Leiter der Virologie der Universität München teilnahm. Abgeordnete, die keinen Nachweis erbringen können oder wollen, können trotzdem an der Sitzung von der Besuchertribüne aus teilnehmen. Um auch vom Rederecht Gebrauch machen zu können, werden auf der Tribüne zusätzliche Mikrofone und ein Rednerpult installiert.
- Zum Artikel: Auch im Bayerischen Landtag gilt nun 3G
13.42 Uhr: Ministerium warnt vor Verdoppelung bei Neuinfektionen
Das Bundesgesundheitsministerium äußert sich erneut alarmiert wegen der Entwicklung bei Neuinfektionen. "Wir sehen, dass sich eine vierte Welle aufbaut, erschreckend schnell aufbaut", sagt ein Ministeriumssprecher in Berlin. Wenn die derzeitige Dynamik nicht gebrochen werde, drohe in zwei Wochen eine Verdoppelung der Neuinfektionen.
13.40 Uhr: Ansturm auf Corona-Auffrischimpfungen in Frankreich
Nach der angedrohten Verschärfung des Corona-Kurses gibt es in Frankreich einen Ansturm auf Termine zur Auffrischungsimpfung. Knapp 150.000 Menschen vereinbarten alleine am Dienstag einen Termin über die Webseite Doctolib, wie der in Frankreich viel genutzte Plattformbetreiber am Mittwoch mitteilte. Für Menschen ab 65 wird eine Boosterimpfung - bei den meisten Impfstoffen also eine dritte Spritze - Mitte Dezember verpflichtend für einen Corona-Pass.
Nur mit diesem Nachweis von Impfung, Genesung oder Negativ-Test können die Menschen in Frankreich Restaurants und Veranstaltungen besuchen oder per Flugzeug oder Fernzug verreisen. Auch am Arbeitsplatz ist teils der 3G-Nachweis erforderlich. Seit Start der Boosterimpfungen Ende August haben sich bereits 3,8 der 7,7 Millionen dafür in Frage kommenden Menschen die zumeist dritte Spritze verabreichen lassen.
13.30 Uhr Ermittlungen nach sechs Corona-Toten in Seniorenheim in Landkreis Eichstätt
Nach sechs Todesfällen in einem Seniorenheim im Landkreis Eichstätt im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat die Staatsanwaltschaft Ingolstadt Ermittlungen eingeleitet. Es bestehe der Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung, teilten die Ermittler am Mittwoch mit. Es hätten sich Verdachtsmomente ergeben, "die ein mögliches Fehlverhalten von Mitarbeitern der Pflegeeinrichtung nicht ausschließen lassen".
Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten demnach heute mehrere Wohnungen und eine Pflegeeinrichtung. Insgesamt seien sechs Objekte Ziel der Razzia gewesen. Es sei dabei umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt worden. Den Ermittlern zufolge starben die Senioren zwischen dem 20. September und dem 24. September. Die Auswertung der Beweismittel solle helfen, die Todesumstände aufzuklären, hieß es.
13.07 Uhr: Merkel dringt auf "schnellstmögliche" Bund-Länder-Abstimmung
Bundeskanzlerin Angela Merkel dringt nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert "schnellstmöglich" auf eine schnelle Bund-Länder-Abstimmung in der Corona-Pandemie. Alle hätten angesichts der stark steigenden Zahlen die gemeinsame Verantwortung, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Für die Kanzlerin könne es also nicht darum gehen, "ob sie stattfindet, sondern wann", sagt Seibert. Sie sei mit allen Beteiligten in Kontakt.
12.50 Uhr: In 21 bayerischen Kommunen kein freies Intensivbett mehr
Die stetig steigende Zahl der Corona-Patienten bringt immer mehr bayerische Krankenhäuser an die Kapazitätsgrenze. Am Mittwoch waren in über der Hälfte der 96 Kreise und größeren Städte Bayerns weniger als zehn Prozent der Intensivbetten frei, wie aus dem Divi-Intensivregister hervorgeht. Davon meldeten 21 Kommunen, dass bis auf das letzte Bett die Intensivstationen voll belegt seien. Landesweit waren 653 Covid-Patienten in Intensivbehandlung, gut 130 mehr als vor einer Woche und rund doppelt so viele wie noch vor drei Wochen. Im landesweiten Schnitt sind knapp 91 Prozent der Intensivbetten belegt.
Wenn alle Intensivbetten in einer Kommune belegt sind, müssen neue Intensivpatienten in anderen Krankenhäusern in größerer Entfernung von Wohn- oder Unfallort behandelt werden. Derartige Verlegungen werden innerhalb Bayerns bereits seit Wochen praktiziert. Ebenso sind Krankenhäuser mit einer hohen Zahl von Corona-Patienten gezwungen, geplante Operationen zu verschieben. Grund ist, dass die Patientinnen und Patienten nach größeren Eingriffen - beispielsweise Tumoroperationen - üblicherweise zur Beobachtung auf die Intensivstation kommen. Wenn kein Intensivbett frei ist, ist dies nicht möglich. Laut Intensivregister meldet die große Mehrheit der bayerischen Krankenhäuser Einschränkungen des regulären Betriebs.
- Zum Artikel: Corona in Bayern: Hotspots und Krankenhausampel
12.35 Uhr: Österreich meldet Höchstwert an Corona-Neuinfektionen
In Österreich ist die Zahl der Neuinfektionen auf 11.398 gestiegen und hat damit den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie erreicht. Das gaben das Gesundheits- und Innenministerium bekannt. "Wir müssen die Lage sehr ernst nehmen", sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Derzeit befinden sich 2.237 Personen aufgrund des Corona-Virus im Krankenhaus in Behandlung. Davon werden 413 auf Intensivstationen behandelt Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 655. Den höchsten Wert verzeichnet Oberösterreich, wo die Inzidenz auf über 1.000 gestiegen ist. Mückstein sagte, dass er die Landeshauptleute aus den schwer betroffenen Bundesländern Salzburg und Oberösterreich noch am Mittwoch zu einem Krisengipfel eingeladen habe. "Man müsse schnell und umfassend reagieren", sagte der Minister.
- Zum Artikel: Das Ende der "Wurschtigkeit"? 2G statt 3G in Österreich
12.28 Uhr: Wirtschaftsweiser - 2G kann Wachstum ankurbeln
Die Einführung bundesweiter 2G-Regeln kann dem Wirtschaftsweisen Volker Wieland zufolge der Konjunktur auf die Sprünge helfen. Sie könnten das Wachstum sogar beschleunigen, sagt Wieland in Berlin. Dies zeige die Erfahrung in anderen Ländern, wo im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus eine 2G-Regelung eingeführt und mehr geimpft wurde. Restaurants, Fitnessstudios, Museen und ähnliche Orte sind dort für Ungeimpfte tabu, nur Geimpfte und Genesene (2G) werden hineingelassen. "Ich würde schon sagen, dass das ja sogar das Wachstum beschleunigen kann", sagt Wieland.
12.06 Uhr: Leopoldina - Forschung für Medikamente gegen Viren ausbauen
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sieht angesichts der Corona-Pandemie dringenden Handlungsbedarf die Forschung für Medikamente gegen Viren zu intensivieren. "Die wenigen vorhandenen Medikamente gegen Sars-CoV-2 reichen nicht", erklärte die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff, Mitglied der Leopoldina. Wichtig seien hochwirksame Wirkstoffe, die möglichst früh nach einer Infektion eingesetzt werden könnten, um die Virusvermehrung und die Weitergabe der Erreger zu stoppen.
Auch mit Blick auf künftige Pandemien sollten breit wirksame Medikamente entwickelt werden, die gegen verschiedene Arten einer Virusfamilie wirken, schreibt die Leopoldina. Die Arzneien sollten leicht zu verabreichen, gut wirksam und vergleichsweise kostengünstig sein.
Als bisher einziges antivirales Corona-Medikament ist in der EU das Mittel Remdesivir zugelassen. Zuletzt meldeten aber mehrere Unternehmen positive Studienergebnisse, darunter Pfizer mit seiner Corona-Pille Paxlovid und Regeneron mit einem Antikörper-Cocktail. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA ließ kürzlich die Tablette Lagevrio (auch bekannt unter dem Namen Molnupiravir) zu.
12.00 Uhr: Rottaler Landrat schickt dringenden Appel an die Öffentlichkeit
In einem dringenden Appell hat sich der Landrat des Kreises Rottal-Inn jetzt auch schriftlich an die Öffentlichkeit gewandt: Die Lage sei dramatisch, er habe eine solche Situation noch nicht erlebt, schreibt Michael Fahmüller in einer Mitteilung, die dem BR vorliegt. Die Kontaktermittler arbeiteten bis spät in die Nacht hinein, um wenigstens Betroffene und Kontaktpersonen in den besonders gefährdeten Gruppen zu erreichen. Das Personal sei am Ende seiner Leistungsfähigkeit, zermürbt, müde und frustriert. Woher die hohen Zahlen kommen, ist unklar. Laut Landratsamt gibt es Ausbrüche über den ganzen Landkreis verteilt.
Das Landratsamt hat die Bundeswehr um Unterstützung gebeten. Fahmüller fordert darüber hinaus nach eigener Aussage zusammen mit anderen Landräten in der Region, bayernweit den Katastrophenfall auszurufen, um organisatorische Maßnahmen leichter umsetzen zu können. An die Menschen appellierte er erneut, sich impfen lassen. Man komme nur zusammen da durch. Die Impfquote im Landkreis Rottal-Inn ist mit 53 Prozent im bundes- wie landesweiten Vergleich sehr niedrig.
Der Landkreis Rottal-Inn hat mit 1.104 deutschlandweit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz.
- Zum Artikel: Inzidenz über 1.000: Rottal-Inn will Katastrophenfall ausrufen
11.44 Uhr: EU-Behörde will in zwei Monaten über Moderna-Impfung von Kindern entscheiden
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will in rund zwei Monaten über einen Einsatz des Covid-19-Impfstoffs von Moderna bei Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren entscheiden. Mit der Bewertung des Zulassungsantrags sei begonnen worden, teilt die Behörde mit. Moderna hatte am Dienstag erklärt, die Erweiterung der bedingten Marktzulassung auf diese Altersgruppe bei der EMA beantragt zu haben. In der EU ist die Impfung mit Moderna ab zwölf Jahren seit Juli freigegeben. Mehrere Länder haben den Einsatz bei jüngeren Menschen aber wegen des Risikos seltener Herzmuskelentzündungen eingeschränkt. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission nur noch einen Einsatz bei über 30-Jährigen.
- Zum Artikel: US-Experten beraten über Biontech für Kinder unter 12 Jahren
11.36 Uhr: Bündnis ruft UN-Ausschuss wegen Corona-Impfstoffverteilung an
Wegen der weltweit ungleichen Verteilung von Corona-Impfstoffen hat ein Bündnis von Menschenrechtsorganisationen die Vereinten Nationen mit einem Eilantrag zum Eingreifen aufgefordert. In einer Beschwerde an den UN-Ausschuss für die Beseitigung rassistischer Diskriminierung heißt es nach Angaben des Bündnispartners Oxfam von Mittwoch, dass mehrere Länder gegen das entsprechende internationale Anti-Diskriminierungs-Abkommen verstoßen hätten. Genannt werden die USA, Großbritannien, Deutschland, Norwegen und die Schweiz.Das Bündnis fordert den UN-Ausschuss auf, die Länder zur "Achtung, zum Schutz und zur Erfüllung ihrer Menschenrechtsverpflichtungen" zu verpflichten und mehrere Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehöre auch die Aussetzung des Patentschutzes für Covid-19-Impfstoffe.
11.32 Uhr: Corona-Pille ist kein Ersatz für Impfstoffe
Eine Pille zur Behandlung von Covid-19 weckt derzeit Hoffnungen auf eine schnellere Überwindung der Pandemie. Doch Experten warnen davor, dass die in vielen Ländern zuletzt ins Stocken geratenen Impfkampagnen dadurch noch weiter behindert werden könnten. Covid-Medikamente von Pharmakonzernen wie Pfizer und Merck seien nur ein weiteres Instrument im Werkzeugkasten und kein Ersatz für Impfungen, betonen Ärzte und Vertreter von Pharmaunternehmen.
"Die Medikamente gehen Hand in Hand mit Impfungen. Sie ersetzen sie nicht", sagt Leana Wen, Notärztin und Professorin für öffentliche Gesundheit an der George Washington University und ehemalige Gesundheitskommissarin von Baltimore. Vor allem in Amerika wächst die Sorge, dass die noch ungeimpften Menschen darauf setzen, dass die Corona-Pille sie vor schlimmeren Verläufen schützt. Pfizer selbst sieht die Pille nur als Ergänzung im Kampf gegen die Pandemie. Sich nicht impfen zu lassen, sei ein tragischer Fehler, sagt Firmenchef Albert Bourla. "Das ist ein Medikament zur Behandlung für diejenigen, die krank werden." Die Pille solle kein Grund sein, sich nicht impfen zu lassen.
11.29 Uhr: 11.400 Neuinfektionen: Erstmals fünfstellige Fallzahl in Österreich
Die Corona-Pandemie hat mit knapp 11.400 Neuinfektionen in Österreich einen Rekordwert erreicht. Binnen 24 Stunden wurde erstmals eine fünfstellige Zahl registriert, wie aus den Zahlen des Gesundheits- und des Innenministeriums vom Mittwoch hervorging. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg über 700 und war damit dreimal so hoch wie in Deutschland. Wegen des rasanten Anstiegs wurde Anfang November die 3G-Regel am Arbeitsplatz eingeführt. Betriebe müssen kontrollieren, ob Arbeitskräfte geimpft, genesen oder getestet sind. Am Montag trat für Lokale, Veranstaltungen und einige Dienstleistungen wie Friseursalons die 2G-Regel in Kraft. Ungeimpfte haben dort keinen Zutritt mehr. Die Regierung möchte mit diesen Maßnahmen nicht nur Ansteckungen verhindern, sondern auch die Impfbereitschaft erhöhen.
11.18 Uhr: Milliarden-Belastungen bei Adidas durch Corona-Lockdown
Der Sportartikelhersteller Adidas muss wegen Lockdowns in asiatischen Ländern und anderen Schwierigkeiten in der Region milliardenhohe Einbußen verkraften. Bis zum Frühjahr dürften sich die Belastungen auf insgesamt 1,6 Milliarden Euro belaufen, sagte Finanzchef Harm Ohlmeyer am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Rechne man die Umsatzeinbußen aus dem ersten Halbjahr 2021 unter anderem durch geschlossene Ladengeschäfte in Europa und Nordamerika hinzu, summiere sich die Gesamtbelastung auf mehr als zwei Milliarden Euro. Adidas leidet vor allem unter Produktionsausfällen in Vietnam, dem größten Sportschuhproduzenten der Welt. In dem Land standen wegen der Corona-Pandemie monatelang die Bänder still.
10.56 Uhr: Leopoldina-Wissenschaftler fordern Impfpflicht und 2G
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina fordert eine Impfpflicht für bestimmte Berufe sowie eine Offenlegung des Impfstatus von Arbeitnehmern in Betrieben. Die Corona-Pandemie habe "mit der vierten Welle wieder stark an Dynamik gewonnen", heißt es in einer neuen Stellungnahme der Wissenschaftler, über die der "Spiegel" am Mittwoch vorab berichtet. In der Arbeitsschutzverordnung brauche es "eine angemessene Regelung zur Offenlegung des Impfstatus", heißt es in der Stellungnahme. Bislang ist es aus datenschutzrechtlichen Gründen den meisten Arbeitgebern nicht erlaubt, die Bediensteten zu befragen, ob sie geimpft sind.
10.50 Uhr: Auch Slowakei meldet Höchststand an Neuinfektionen
Die Slowakei meldet mit 7.055 Corona-Neuinfektionen einen neuen Rekord seit Ausbruch der Pandemie. In dem Land mit seinen 5,5 Millionen Einwohner werden inzwischen 2.478 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt, davon 438 auf den Intensivstationen, wie aus den Daten des Gesundheitsministerium weiter hervorgeht.
10.44 Uhr: 23.000 bekannte Corona-Fälle bei Schülern in Deutschland
An den Schulen in Deutschland gab es nach aktuellen Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) zuletzt rund 23.000 bekannte Corona-Fälle bei Schülerinnen und Schülern. Wie aus der regelmäßigen Statistik der KMK zur Corona-Situation an den Schulen hervorgeht, waren darüber hinaus in der vergangenen Woche rund 54.000 Schüler in Quarantäne. Grundlage sind Rückmeldungen aus den Bundesländern aus knapp 24 000 allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen mit rund 8,5 Millionen Schülerinnen und Schülern. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 11 Millionen Schülerinnen und Schüler an rund 40.000 Schulen und Berufsschulen. Für die vergangene Woche lagen aber etwa aus Baden-Württemberg und Bayern keine Zahlen vor, weil dort zu dieser Zeit Ferien waren. Zudem bekommen die Länder nicht aus allen Schulen Rückmeldungen.
10.40 Uhr: Corona-Fallzahlen in Ungarn so hoch wie zuletzt Anfang April
Ungarn registriert einen starken Anstieg der Corona-Fallzahlen. Nach Auskunft der Behörden wurden in 8.434 weiteren Fällen Menschen positiv auf das Virus getestet. Das ist der höchste Tageswert seit Anfang April. Die neuen Fälle liegen derzeit etwa doppelt so hoch wie vergangene Woche.
10.32 Uhr: Tschechien meldet höchste Fallzahlen seit März
Tschechien meldet die höchsten Corona-Fallzahlen seit rund acht Monaten. Wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht, wurden in 14.539 neuen Fällen Menschen positiv auf das Virus getestet. Das ist das höchste Niveau seit Mitte März. Die scheidende Regierung von Ministerpräsident Andrej Babis hat Forderungen nach einem Lockdown oder ähnlichen Beschränkungen zurückgewiesen. Sie setzt auf die Impfungen. Von den 10,7 Millionen Einwohnern des Landes waren zuletzt nach offiziellen Angaben 58,7 Prozent geimpft. Die Quote liegt unter dem von europäischen Behörden ermittelten EU-Durchschnitt von 64,6 Prozent.
10.30 Uhr: Russland meldet Rekordzahl an Corona-Todesfällen
In Russland verzeichnen die Behörden eine Rekordzahl an Corona-Todesfällen. Nach Angaben der Coronavirus-Sondereinheit der Regierung starben 1.239 weitere Menschen, die positiv getestet wurden. Zudem wurden binnen 24 Stunden 38.058 Neuinfektionen gemeldet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist in manchen Regionen ein Rückgang der Ansteckungen zu beobachten. Die Impfkampagne trage Früchte, heißt es zur Begründung.
10.12 Uhr: Umfrage: Corona-Lage wichtiger als Ampel-Verhandlungen
Angesichts der wieder stark steigenden Infektionszahlen ist für die Mehrheit der Menschen einer Umfrage zufolge derzeit die Corona-Pandemie wichtiger als die Bildung einer neuen Bundesregierung. Bei der Frage des Meinungsforschungsinstituts Forsa nach den drei wichtigsten Themen nennen 65 Prozent der Befragten die Pandemie. Mit 49 Prozent landen die Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP nur auf dem zweiten Platz. An dritter Stelle folgt der Klimaschutz mit 29 Prozent. Preissteigerungen (acht Prozent) und Energieversorgung (fünf Prozent) sind für die Menschen laut der Umfrage nicht die dringendsten Themen.
10.04 Uhr: Mittelschicht verliert Einkommen durch Corona
Die seit Anfang 2020 grassierende Corona-Pandemie hat in Deutschland viele Einkommenszuwächse der Mittelschicht aus den Vorjahren teilweise wieder aufgezehrt. Im Durchschnitt büßte seitdem rund die Hälfte der Mittelschicht-Haushalte Einkommen ein, wie der am Mittwoch vorgelegte neue Verteilungsbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung schildert. Von den Einbußen waren vor allem Niedrigverdiener betroffen. Dem Bericht zufolge haben 62 Prozent der Haushalte mit einem Vorkrisen-Monatseinkommen von unter 1.500 Euro netto jetzt weniger als zuvor. In der unteren Mittelschicht (1.500 bis 2.000 Euro) melden 54 Prozent der Haushalte und in der mittleren sowie oberen Mittelschicht (2.000 bis 3.500 Euro) zwischen 45 und 47 Prozent pandemiebedingt "zumindest zeitweise" Einkommensrückgänge. Als Folge erwartet das WSI mehr soziale Ungleichheit als vor der Pandemie.
10.00 Uhr: "Glücksatlas": Lebenszufriedenheit wegen Corona auf historischem Tief
Die Corona-Krise hat die Lebenszufriedenheit der Deutschen einer Umfrage zufolge auf einen historischen Tiefstand gedrückt. Das geht aus dem neuen "Glücksatlas" hervor, der am Mittwoch in Bonn veröffentlicht wurde. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerteten die Befragten darin ihre allgemeine Zufriedenheit im Jahr 2021 im Schnitt mit 6,58 Punkten. Das war noch weniger als im Jahr zuvor (6,74) - und der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebung 1984. 2019, also vor der Pandemie, hatte der Wert mit 7,14 Punkten noch auf einem Rekordniveau gelegen.
Die Ergebnisse stehen der Untersuchung zufolge im direkten Zusammenhang mit Corona. "Je höher die Infektionszahlen und je strikter die Maßnahmen, desto niedriger das Glücksniveau", heißt es im "Glücksatlas".
- Zum Artikel: Unicef-Studie: Corona beeinträchtigt Psyche junger Menschen
09.46 Uhr: NRW-Ministerpräsident: Corona wartet nicht auf Ampel-Parteien
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat den SPD-regierten Bundesländern eine mangelhafte Abstimmung im Kampf gegen die Corona-Pandemie wegen einer Ablenkung durch die Verhandlungen über eine Ampel-Koalition vorgeworfen. Aktuell sei man noch nicht in einem Boot, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk. Die SPD-Länder würden sich noch etwas schwer tun mit einem Bund-Länder-Treffen. "Die haben natürlich den Kalender gerade voll mit Koalitionsverhandlungen." Aber das Virus warte nicht, bis eine Regierung gebildet sei. Es wäre aber angesichts der steigenden Corona-Zahlen gut, wenn man bald bei einer Bund-Länder-Spitzenrunde eine gemeinsame Strategie für den Winter abspreche. Denn es sei für die Politik schlecht, wenn die Menschen am Ende den Eindruck hätten, "die einen regieren nicht mehr, die anderen noch nicht, Corona regiert".
- Zum Artikel: Viel Kritik am Corona-Gesetzesentwurf der Ampel-Parteien
09.33 Uhr: Stiko empfiehlt für unter 30-Jährige nur Biontech
Menschen unter 30 Jahren sollen laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) künftig nur noch mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer (Comirnaty) gegen Corona geimpft werden. Aktuelle Meldeanalysen zeigten, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei Jungen und jungen Männern sowie bei Mädchen und jungen Frauen nach der Impfung mit Moderna (Spikevax) häufiger beobachtet würden als nach der Biontech-Impfung. Das teilte die Stiko am Mittwoch mit. Entsprechend werde die Covid-19-Impfempfehlung aktualisiert, der Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Länder gegangen. Änderungen seien daher noch möglich. Der Verlauf der Herzmuskel und Herzbeutelentzündungen sei nach bisher vorliegenden Sicherheitsberichten "überwiegend mild", schreibt die Stiko.
09.19 Uhr: Löwen in Zoo in Singapur positiv auf Corona getestet
In einem Zoo in Singapur haben sich vier Löwen mit dem Coronavirus angesteckt. Die Asiatischen Löwen im Night-Safari-Park entwickelten nach Kontakt zu infizierten Tierpflegern Symptome wie Husten und Schnupfen, wie die Tierschutzbehörde des Stadtstaates in Südostasien am Mittwoch mitteilte. Die Raubkatzen wurden daraufhin einem Corona-Test unterzogen, der positiv ausfiel. Die infizierten Tiere und fünf weitere Löwen wurden in ihrem Gehege unter Quarantäne gestellt. "Alle Löwen sind weiter aufgeweckt, wach und aktiv", sagte Sonja Luz von der Mandai Wildlife Group, die den Tierpark betreibt. "Wir erwarten, dass sich die Löwen mit geringfügiger unterstützender Behandlung vollständig erholen werden."
08.51 Uhr: Intensivmediziner Karagiannidis fordert 2G flächendeckend schon kommende Woche
Intensivmediziner Christian Karagiannidis fordert, spätestens in der kommenden Woche in Deutschland flächendeckend 2G einzuführen, um die Corona-Zahlen unter Kontrolle zu halten. "Im europäischen Umland hat das eine Menge gebracht, deshalb sollten wir das auch umsetzen. Wir müssen reagieren", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) dem Berliner "Tagesspiegel". Es dauere nicht mehr lange, bis die ersten Corona-Intensivpatienten aus den schwer betroffenen Bundesländern Sachsen und Thüringen verlegt werden müssten, weil dort kein Platz mehr sei. "Ich habe mir die Kurven heute nochmal angeguckt - die gehen mir zu steil nach oben. Das wird nicht mehr länger als zwei, drei Wochen so gehen", so Karagiannidis.
08.49 Uhr: FDP: Tägliche Testpflicht in Pflege besser als Impfzwang
Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, sieht tägliche Corona-Testpflichten etwa in Pflegeheimen als besseres Mittel zum Schutz vulnerabler Gruppen als eine Impfpflicht. Damit könne man ein hohes Schutzniveau erreichen, sagt er im Deutschlandfunk. Einige Bundesländer warnten dagegen, dass sie bei Einführung einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen dringend benötigtes Personal verlieren würden.
07.42 Uhr: Datenschutzbeauftragter: 3G-Pflicht für Arbeitnehmer "vorstellbar"
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hält eine generelle 3G-Pflicht am Arbeitsplatz durch gesetzliche Änderungen für möglich. "Die weitergehende oder sogar pauschale Abfrage des Impf- oder Teststatus der Beschäftigten durch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber braucht eine Rechtsgrundlage, die noch geschaffen werden muss", sagte Kelber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). "Eine gesetzliche 3G-Pflicht am Arbeitsplatz ist aber grundsätzlich datenschutzrechtlich vorstellbar." SPD, Grüne und FDP planen eine 3G-Regel am Arbeitsplatz. Sie würde bedeuten, dass Beschäftigte nachweisen müssen, dass sie entweder geimpft, genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet sind. Viele Fragen sind noch ungelöst.
06.02 Uhr: Fanforscher Lange: Lockdown hätte massive Auswirkungen auf Fußball
Für den Fanforscher Harald Lange von der Uni Würzburg hätte ein weiterer Lockdown angesichts steigender Corona-Fallzahlen massive Auswirkungen auf den Fußball. "Falls das der Fall sein sollte, lässt das ganz massiv Luft aus dem Emotionskessel Fußball und die Entfremdung, und der Verlust von Fans geht weiter", sagte Lange im Interview mit SPOX und Goal. Für Lange hat der Zuschauerschwund in der Fußball-Bundesliga unterschiedliche Gründe. Zum einen sei die "Sorge vor einer Ansteckung oder darüber, ob die Hygienemaßnahmen ausgereift" seien, ein zentraler Grund. Durch die Corona-Pandemie seien auch die Einlasskontrollen komplizierterer geworden, was bei vielen Fans laut Lange für "leichtes Unbehagen" sorge. "Die Sonderrolle des Fußballs, der in Pandemiezeiten mit Geisterspielen den Spielbetrieb fortführen konnte, hat dazu geführt, dass die Zustimmung für den Fußball abgenommen hat", so Lange.
05.37 Uhr: Holetschek sieht mögliche Impfpflicht skeptisch
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) steht einer möglichen Corona-Impfpflicht skeptisch gegenüber: "Ein Impfzwang löst immer auch Gegenwehr aus", sagte der Politiker am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gleichwohl vernehme er nicht zuletzt aus Pflegeeinrichtungen immer häufiger den Wunsch nach einer Impfpflicht, "um die dortigen höchst vulnerablen Bewohnerinnen und Bewohner bestmöglich zu schützen". Die Staatsregierung werde sich mit diesem nicht unproblematischen Thema weiterhin intensiv auseinandersetzen.Holetschek sagte, er könne auch nachvollziehen, dass es "viele geimpfte Bürgerinnen und Bürger leid sind, dass sich ein Teil der Bevölkerung nicht impfen lassen will". Dennoch setze die Staatsregierung vorerst weiter auf Überzeugen statt Verpflichten.
- Zum Artikel: Medizinrechtler: Impfpflicht unter Umständen verfassungskonform
05.30 Uhr: Infektiologe: Lockdown nicht hilfreich - Dritt-Impfungen vorantreiben
Der Münchner Infektiologe Christoph Spinner hält trotz massiv steigender Corona-Zahlen einen neuen Lockdown aktuell nicht für hilfreich. "Lockdowns sind bezogen auf die Pandemie-Kontrolle nicht nur politisch das radikalste Mittel, sondern auch wissenschaftlich ein eher Schwaches - außer sie werden absolut konsequent umgesetzt und konsequent kontrolliert", sagte der Pandemie-Beauftragte des Klinikums rechts der Isar der TU München der Deutschen Presse-Agentur. "Anders als im Frühjahr steht eine wirksame Präventionsmöglichkeit zur Verfügung: die Schutzimpfung."
05.00 Uhr: Studie: Corona lässt Mieten im Einzelhandel fallen
Die Corona-Pandemie hat die Mieten im deutschen Einzelhandel bei Neuverträgen einbrechen lassen. Vor allem in den teuren Metropolen gibt es nach Jahren des Booms kräftige Rückgänge, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Immobilienverbands IVD zeigt. Die Einzelhandelsmieten fielen demnach im ersten Halbjahr 2021 im Bundesschnitt um gut 10 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum, der von der Pandemie nur teilweise betroffen war. In den sieben größten deutschen Städten - Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf - sanken sie laut IVD noch stärker mit fast 13 Prozent. Die Rückgänge in Klein- und Mittelstädten fielen mit rund einem Prozent bis gut fünf Prozent dagegen deutlich niedriger aus.
04.04 Uhr: RKI meldet fast 40.000 neue Corona-Fälle
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet mit 39.676 neuen Positiv-Tests den bislang höchsten Tageswert seit Beginn der Pandemie. Das sind 5.727 mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 33.949 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt deutlich auf 232,1 von 213,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 236 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 96.963. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,84 Millionen Corona-Tests positiv aus.
- Zum Artikel "Höchststand seit Pandemiebeginn: Fast 40.000 neue Corona-Fälle"
02.13 Uhr: Klingbeil für mehr Corona-Kontrollen in Gastronomie
Der designierte SPD-Chef Lars Klingbeil spricht sich für mehr Corona-Kontrollen insbesondere in der Gastronomie aus. "Ja, ich bin dafür, dass bei den Kontrollen nachgeschärft wird, insbesondere in der Gastronomie. Es muss klar sein: Wer sich an das Kontrollieren der 3G- oder 2G-Nachweise als Betreiber nicht hält, der muss die Konsequenzen spüren. Die Gastronomie schadet sich selbst, wenn sie die bestehenden Regeln nicht einhält", sagte Klingbeil der Zeitung "Rheinische Post".
00.01 Uhr: Lauterbach: Bundesweite 2G-Regel ist einzige Lockdown-Alternative
Eine bundesweite Einführung der 2G-Regel ist nach Einschätzung des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach die einzige Alternative zu einem neuen Lockdown, um eine Wende bei den steigenden Corona-Infektionen zu erreichen. "Wir brauchen entweder einen Lockdown oder eine 2G-Regel, und einen Lockdown wird es nicht mehr geben", sagt der SPD-Gesundheitspolitiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). Der deutschlandweite Wegfall von Einschränkungen für Geimpfte und Genesene (2G) sei im Bund jedoch ohne die Länder nicht durchzusetzen. "Ich rate daher jeder Landesregierung zur Einführung von 2G. Die Voraussetzungen sind da."
Dienstag, der 9. November 2021
22.30 Uhr: Pfizer will Auffrischungsimpfungen für alle Erwachsenen in den USA
Das US-Pharmaunternehmen Pfizer hat am Dienstag die Zulassung von Auffrischungsimpfungen von allen Menschen ab 18 gegen das Coronavirus in den USA beantragt. Es reichte frühe Ergebnisse einer Studie mit 10.000 Teilnehmern ein. Den Teilnehmern wurde im Schnitt elf Monate nach ihrer letzten Impfung mit dem Impfstoff von Pfizer und Biontech entweder eine dritte Impfung zuteil oder ein Placebo. Unter den Menschen mit der Drittimpfung wurden fünf Fälle einer Covid-19-Erkrankung mit Symptomen gezählt. Bei den Placebo-Impfungen gab es 109 Fälle einer Erkrankung.
21.27 Uhr: Moderna beantragt EU-Zulassung für Jüngere
Der US-Hersteller Moderna hat eigenen Angaben zufolge bei der Europäischen Arzneimittelagentur Ema die Zulassung seines Corona-Impfstoffs auch für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren beantragt. Die entsprechenden Unterlagen für die Erweiterung der bedingten Marktzulassung seien eingereicht worden, teilte Moderna am Dienstag mit. Noch gibt es in Europa keinen zugelassenen Impfstoff für Unter-12-Jährige.
Die Moderna-Daten beruhen auf einer Phase 2/3-Studie mit 4.753 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter zwischen sechs und elf Jahren.
Modernas Corona-Impfstoff ist in den USA ab 18 Jahren zugelassen, in der EU bereits für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. In den USA hatte Ende Oktober bereits der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren eine Notfallzulassung bekommen. In der EU läuft das Ema-Verfahren für Biontech/Pfizer noch. Zuletzt teilte die Ema aber mit, noch möglichst vor Weihnachten entscheiden zu wollen, ob sie eine Empfehlung ausspricht.
- Zum Artikel: 2G - "Freizeitlockdown" für Bayerns Kinder und Jugendliche?
20.15 Uhr: Frankreichs Senioren bekommen Geimpft-Status nur noch mit Booster-Impfung
Angesichts steigender Corona-Zahlen erhöht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Druck beim Impfen. Menschen über 65 gelten ab Mitte Dezember nur noch als geimpft, wenn sie eine Booster-Impfung nachweisen können, wie Macron am Dienstagabend in Paris ankündigte. In Frankreich war ebenso wie in anderen europäischen Ländern die Zahl der Neuinfektionen zuletzt stark gestiegen.
Außerdem sollen vom nächsten Monat an auch Menschen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen, die das Alter von 50 Jahren gerade erst erreicht haben
20.08 Uhr: Drosten: Neue "Shutdown-Maßnahmen" unumgänglich
Der Virologe Christian Drosten sieht Deutschland bei Corona in einer "Notfallsituation" und hält neue Kontaktbeschränkungen für denkbar. "Wir müssen jetzt sofort etwas machen", sagte der Leiter der Virologie in der Berliner Charité am Dienstag im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update" zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland.
Mittel- und langfristig sei der Ausweg aus der Pandemie klar: "Wir müssen die Impflücken schließen." Das "ideelle Ziel" müsse "eine dreifach komplett durchgeimpfte Bevölkerung" sein. Darauf könne man angesichts volllaufender Intensivstationen aber nicht warten. Kurzfristig müsse man wieder Maßnahmen diskutieren, "die wir eigentlich hofften, hinter uns zu haben", sagte Drosten.
"Wir müssen also jetzt die Infektionstätigkeit durch Kontaktmaßnahmen wahrscheinlich wieder kontrollieren - nicht wahrscheinlich, sondern sicher", sagte der Virologe. Er erwartet einen sehr anstrengenden Winter "mit neuen, sagen wir ruhig: Shutdown-Maßnahmen". Maßnahmen wie 3G oder selbst 2G reichten vermutlich nicht aus, um angesichts der Delta-Variante die Zahl der Infektionen genug zu senken.
20.05 Uhr: Für Mitarbeiter in Hotels und Restaurants in Bayern genügen Schnelltests
Mitarbeiter von Hotels, in der Gastronomie und körpernahen Dienstleistungen müssen ab Mittwoch nicht mehr zwingend zweimal pro Woche PCR-Tests durchführen lassen. Pro Arbeitstag können die Beschäftigten in Bayern auch einen Antigenschnelltest vorlegen, beschloss das Kabinett am Dienstag in München. Die Erleichterung gelte sowohl, wenn die Corona-Ampel wie derzeit auf Rot stehe, als auch bei Gelb.
"Bei aller berechtigter Sorge wegen der sprunghaft steigenden Corona-Infektionszahlen und der Krankenhausbelegung sind diese Anpassungen sinnvoll", teilte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mit. Es sei erfreulich, dass ungeimpfte Mitarbeiter durch die praxistaugliche Anpassung der Vorschrift zwar weiter täglich einen Corona-Schnelltest machen müssten, aber dafür dann nicht mehr zwingend teure PCR-Tests nötig seien.
- Zum Artikel: Impfen, Kontrollen, Masken - Bayerns neue Corona-Beschlüsse
19.00 Uhr: Lettland lässt Lockdown Mitte November auslaufen
Lettland lässt den Corona-Lockdown nächste Woche auslaufen. Dies beschloss die Regierung des baltischen EU-Landes am Dienstag in Riga. Über den 15. November hinaus bleiben aber eine Reihe von Beschränkungen in Kraft, durch die das öffentliche Leben eingeschränkt wird - besonders für Nicht-Geimpfte. Lettland hatte im vergangenen Monat eine der höchsten Infektionsraten in Europa. Die Regierung verhängte deshalb am 20. Oktober einen landesweiten Lockdown, einschließlich einer nächtlichen Ausgangssperre.
Im Einzelhandel gelten auch nach dessen Ende eingeschränkte Öffnungzeiten - mit Ausnahme von Geschäften mit Waren, die wesentlich für den täglichen Bedarf sind. Wer keine Impfung hat, darf nur noch bestimmte Arten von Geschäften besuchen. In dem 1,9-Millionen-Einwohner-Land sind nur rund 57 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Die Regierung bemüht sich seit Monaten, die Zahl zu erhöhen - mit mäßigem Erfolg.
17:10 Uhr: Südtirol lässt 2G-Regelung prüfen
Südtirol hat die italienische Regierung in Rom ersucht, zu prüfen, inwieweit 2G-Regelungen möglich sind. Südtirol habe Rom außerdem gebeten, die Regionen in die Lage zu versetzen, für bestimmte Situationen strengere Regeln erlassen zu können, teilte der Landeshauptmann der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol, Arno Kompatscher, mit. Er warnte, dass in Südtirol im Vergleich mit anderen Regionen Italiens weniger Menschen gegen Covid-19 geimpft seien und sich zudem häufig nicht an die angeordneten Schutzmaßnahmen hielten.
16.40 Uhr: Tschechien will Impfgegner mit Schockkampagne überzeugen
Mit einer neuen Schockkampagne will Tschechien Corona-Impfgegner zum Umdenken bewegen. Die Anzeigenaktion startete am Dienstag, wie das Gesundheitsministerium in Prag auf Anfrage bestätigte. Auf einem Bild ist zum Beispiel zu sehen, wie ein toter Mann auf einer Intensivstation in einen blauen Leichensack gelegt wird. Dazu steht der Text: "Er hatte viele Ausreden." Ein anderes Foto zeigt einen Sarg, daneben der Satz: "Sie hat die Impfung immer wieder hinausgeschoben".
Der scheidende Ministerpräsident Andrej Babis sprach im Vorfeld von einer "brutalen Kampagne", die von den abschreckenden Bildern und Warnhinweisen auf Zigarettenschachteln inspiriert sei. Es soll sich um reale Aufnahmen aus Krankenhäusern handeln. Bisher hatte das Gesundheitsministerium eher auf positive Motivation gesetzt - mit dem Slogan "Wir machen einen Punkt hinter das Coronavirus".
Bisher sind erst 6,1 Millionen der insgesamt rund 10,7 Millionen Einwohner des Landes vollständig geimpft. Dabei kämpft Tschechien mit stark steigenden Corona-Infektionszahlen. Innerhalb von sieben Tagen wurden nach aktuellen Daten 514 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner registriert. Seit Beginn der Pandemie vor mehr als anderthalb Jahren gab es in dem EU-Mitgliedsland mehr als 31 000 Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
15.30 Uhr: Thüringen will Booster-Impfungen bereits nach fünf Monaten anbieten
In Thüringen sollen Auffrischungsimpfungen künftig bereits fünf Monate nach der Zweitimpfung angeboten werden. Der Freistaat wolle sich dabei an Israel orientieren, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) nach einer Sitzung des Landeskabinetts in Erfurt. Bereits vor der Gesundheitsministerkonferenz sei in Thüringen die Entscheidung für die sogenannten Boosterimpfungen getroffen worden, betonte sie. Werner will zudem in der kommenden Woche einen Vorschlag für eine 2G-Regelung im Freistaat vorlegen. "Da gibt es verschiedene Varianten, ich bin eher für eine strenge", sagte die Ministerin. In welcher Form die Regelung umgesetzt werden solle, werde in der kommenden Woche im Kabinett vereinbart.
14.45 Uhr: Gesundheitsministerium plädiert für Ministerpräsidentenkonferenz
Das Bundesgesundheitsministerium wirbt angesichts der Corona-Lage für eine erneute Ministerpräsidentenkonferenz. Diese könnte ein "gemeinsames, starkes Signal von Bund und Ländern" senden, hieß es am Dienstag in Ministeriumskreisen in Berlin. Es gehe um eine einheitliche Botschaft. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass Menschen immer, wenn es eine einheitliche Kommunikation der Spitzenvertreter der Politik gegeben habe, auch noch einmal ihr Verhalten verändert hätten. Die Zahl von derzeit knapp 17 Millionen ungeimpften Erwachsenen sei zu groß und bringe das Gesundheitssystem unter Druck. "Im Moment ist die Dynamik viel, viel zu drastisch nach oben", hieß es.
Im Ministerium wird mit Blick auf eine mögliche Ministerpräsidentenkonferenz ein bundesweit einheitlicher Rahmen für 2G-Regeln befürwortet, also für den beschränkten Zugang etwa bei Veranstaltungen nur für Geimpfte oder Genesene. Restaurants oder Veranstalter können solche Konzepte von sich aus anwenden, 2G kann aber auch vom jeweiligen Bundesland angeordnet werden, was einige Länder inzwischen auch schon tun.
Unionspolitiker wie der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), der nordrhein-westfälische Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), oder auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) drängen seit Tagen auf ein Bund-Länder-Treffen, um über weitere Schritte zur Eindämmung der Pandemie zu sprechen. Andere Ministerpräsidenten hatten den Vorstoß zunächst abgelehnt.
13.53 Uhr: Söder - Geimpften-Status könnte nach neun Monaten verfallen
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) tritt im Kampf gegen die Corona-Pandemie dafür ein, dass wegen nachlassender Wirkung der Impfstoffe der Geimpften-Status nach neun Monaten verfällt. "Man sollte sich überlegen, ob nach neun Monaten fast automatisch ein Geimpften-Status nicht mehr gelten kann", sagte Söder. Es müsse geprüft werden, ob der 2G-Status dann noch erhalten werden kann. Er forderte die Ständige Impfkommission (Stiko) auf, dazu eine Meinung zu entwickeln. In Nachbarländern wie Österreich werde nach dieser Praxis verfahren.
13.49 Uhr: Diakonie will Impfpflicht in Pflegeeinrichtungen
Die Diakonie fordert eine bundesweite Impfpflicht für das Personal in Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen. "Für besonders gefährdete Menschen zum Beispiel in Pflegeeinrichtungen ist ein Zögern und Zaudern von Politik und Behörden lebensgefährlich", erklärte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie am Dienstag in Berlin mit Blick auf den angekündigten Gesetzentwurf der Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und FDP zur Bekämpfung der Pandemie. "Beim Schutz von Menschenleben kann es keine Kompromisse auf Kosten der Verletzlichsten geben."
Konkret sprach sich Lilie dafür aus, dass alle Beschäftigten, die in Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen Kontakt mit Patienten haben, geimpft sein müssten. Alle Besucher müssten lückenlos getestet sein.
Auch Ministerpräsident Markus Söder spricht sich für eine Impfpflicht in bestimmten Berufen aus. Persönlich sei er der Meinung, dass dies sinnvoll sei, insbesondere in Alten- und Pflegeheimen.
13.40 Uhr: Freistaat will Corona-Beschränkungen stärker kontrollieren
Der Freistaat will die Einhaltung von 2G- und 3G-Vorschriften stärker kontrollieren. Bayern habe dafür eine massive Ausweitung der Kontrollen und Konsequenzen beschlossen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts. So soll die Polizei direkte Geldstrafen verhängen und bei wiederholten Verstößen auch Schließungen von Lokalitäten vornehmen. Seit heute gilt aufgrund der roten Krankenhausampel im Freistaat 2G bei Veranstaltungen und 3G am Arbeitsplatz. "Das Ganze hat aber nur einen Sinn, wenn es auch eingehalten wird", sagte Söder. Daher müsse viel stärker kontrolliert und geahndet werden. Insgesamt sei die Lage in Bayern nicht gut. Die Inzidenz liege bei 348, bundesweiter Spitzenreiter sei der oberbayerische Landkreis Miesbach mit über 800. Es gebe sehr hohe Inzidenzen unter den Kindern und Jugendlichen, aber auch bei den Über-80-Jährigen. "Das Risiko Corona bleibt da", sagte Söder. Regional steige die Impfquote zwar leicht, die Impflücke sei aber noch immer viel zu groß, betonte Söder. Aktuell liegt die Impfquote im Freistaat bei 65 Prozent.
13.39 Uhr: DFB schickt Süle, Kimmich, Gnabry, Musiala und Adeyemi nach Hause
Nach dem positiven Corona-Test bei Niklas Süle hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Münchner sowie Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Karim Adeyemi nach Hause geschickt. Das Quartett neben Süle kann demnach bei den beiden abschließenden WM-Qualifikationsspielen am Donnerstag in Wolfsburg gegen Liechtenstein und drei Tage später in Armenien ebenfalls nicht mitwirken. Die anderen vier Spieler, die am Montag mit Süle im Flugzeug von München nach Wolfsburg gesessen hatten, erhalten laut DFB-Direktor Oliver Bierhoff eine "besondere Betreuung", in Quarantäne müssen sie aber nicht. Zuvor hatte der DFB mitgeteilt, dass ein vollständig geimpfter Spieler positiv auf COVID-19 getestet und vier weitere Spieler trotz eines negativen Tests im Teamhotel in Quarantäne geschickt worden seien. Letzteres sei aufgrund der Kontaktverfolgung als Kontaktpersonen der Kategorie 1 vom Gesundheitsamt angeordnet worden. Es zählt die Corona-Schutzverordnung des Wohnortes. Dass es sich bei Kimmich, Gnabry, Musiala und Adeyemi um ungeimpfte Spieler handelt, wollte Teamarzt Tim Meyer bei der Pressekonferenz am Dienstagmittag weder bestätigen noch dementieren.
- Zum Artikel: Nach Corona-Fall beim DFB: Betroffene Spieler reisen ab
13.31 Uhr: Ungeimpfte Schüler ab zwölf Jahren können weiter Sport und Musik machen
Minderjährige Schüler und Schülerinnen über zwölf Jahren, die regelmäßig auf Corona getestet werden, können für eine Übergangsfrist bis Ende des Jahres auch ungeimpft ihre sportlichen und musikalischen Hobbys fortführen. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München. Demnach gilt für Schüler für sportliche und musikalische Eigenaktivitäten und für Theatergruppen bis Jahresende eine Ausnahme von der neuen Zugangsbeschränkung nach der 2G-Regel. Für alle jüngeren Schüler gilt diese Ausnahme bereits jetzt.
Die Ausnahmeregel gelte aber nicht für Besuche in Stadien, Clubs, Konzerte und ähnliches.
- Zum Artikel: Bayern reagiert auf Kritik: 2G-Übergangsregelung für Jugendliche
13.28 Uhr: DGB - Schutz vor Infektionen am Arbeitsplatz wichtiger denn je
Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann hält aufgrund der "eskalierenden Infektionslage" einen wirksamen Schutz vor Infektionen am Arbeitsplatz für wichtiger denn je. Hoffman sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Zusätzlich zu den bestehenden Maßnahmen des Arbeitsschutzes können 3G-Zugangsregeln am Arbeitsplatz hierfür ein wirksames Mittel sein. Die Kosten für die Tests muss weiterhin der Arbeitgeber tragen, und das Testen muss Teil der vergütungspflichtigen Arbeitszeit sein."
Beschäftigte in Präsenz am Arbeitsplatz, die weder eine Corona-Impfung noch einen Genesenen-Status haben, sollen sich nach dem Willen von SPD, Grünen und FDP künftig täglich auf das Coronavirus testen lassen. Für den Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften sei es besonders wichtig, dass Beschäftigte am Arbeitsplatz bestmöglich vor Infektionen geschützt seien, so Hoffmann. Zugleich dürfe nicht unverhältnismäßig in ihre Grundrechte eingegriffen werden. "Das gilt ganz besonders für einen so sensiblen Bereich wie das Arbeitsverhältnis." Der DGB lehne deshalb eine Auskunftspflicht von Beschäftigten über den eigenen Impfstatus ab.
13.27 Uhr: Dänemark will Corona-Pass wieder einführen
Dänemark will Corona wieder als "sozial kritische Krankheit" einstufen und damit den Weg für die Wiedereinführung des digitalen Corona-Passes ebnen. Dieser war vor Monaten genauso wie die Corona-Beschränkungen abgeschafft worden. Der Schritt würde es Dänemark ermöglichen, auch diese wieder einzuführen, wenn das als notwendig erachtet wird.
Gesundheitsminister Magnus Heunicke erklärte am Montag, dass der Corona-Pass für Nachtclubs, Cafés und Innenrestaurants, aber auch für Veranstaltungen im Freien mit mehr als 2.000 Personen gelten soll. Der Aufruf zur Wiedereinführung des Passes wurde von der Branche sofort begrüßt.
Die dänische Pass-App zeigt einen QR-Code mit einem grünen Banner an, wenn der Inhaber vollständig geimpft ist oder vor mindestens zwei Wochen eine erste Dosis erhalten hat, sich kürzlich von Corona erholt hat oder in den vergangenen 72 Stunden negativ getestet wurde. Eine Papierversion ist ebenfalls erhältlich.
13.15 Uhr: Maskenpflicht an Schulen wird auf unbestimmte Zeit verlängert
Die Maskenpflicht an Bayerns Schulen wird auf unbestimmte Zeit verlängert. Das Kabinett beschloss heute in München, die zunächst nach den Herbstferien nur befristet geltende Pflicht zum Tragen von Mund-Nase-Bedeckung am Sitzplatz bleibe an allen Schulen im Freistaat "bis auf weiteres" gültig. Dies teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Sitzung mit.
In Bayerns Schulen gilt seit Montag wieder eine Maskenpflicht auch im Unterricht, diese war in den Grundschulen zunächst auf eine Woche befristet, in weiterführenden Schulen auf zwei Wochen.
- Zum Artikel: Maskenpflicht im Unterricht an Schulen wird verlängert
13.13 Uhr: Söder - Arbeitgeber müssen Impfstatus erfragen dürfen
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert erweiterte Informationsrechte für die Arbeitgeber. "Es braucht dringend das Recht des Arbeitgebers, nachzufragen, ob man geimpft ist", sagt Söder nach einer Kabinettssitzung. Im Freistaat gilt angesichts der zuletzt stark gestiegenen Inzidenz eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz.
13.12 Uhr: WHO warnt vor Engpass bei Impfspritzen
Angesichts der Milliarden von Corona-Impfungen weltweit droht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Engpass bei Impfspritzen. Im kommenden Jahr könnten ein bis zwei Milliarden Spritzen fehlen, sagte WHO-Spezialistin Lisa Hedman heute in Genf. Betroffen wären dann vor allem ärmere und kleine Länder, die nur kleine Bestellungen aufgeben und deshalb bei den Herstellern keine Priorität hätten.
Die WHO ruft Mitgliedsländer deshalb auf, langfristig zu planen und zu ordern, damit Hersteller entsprechend ihre Kapazität erhöhen können. Das brauche sechs Monate Vorlauf. Wenn reiche Länder Corona-Impfstoffe an ärmere Länder abgeben, sei es sinnvoll, die Spritzen gleich mitzuliefern, sagte Hedman.
Im Jahr werden nach WHO-Schätzungen weltweit 16 Milliarden Injektionen gegeben. Vor der Corona-Pandemie entfielen fünf bis zehn Prozent davon auf Impfungen, also bis zu 1,6 Milliarden. Weltweit sind nach Schätzungen der WHO nun zusätzlich bereits 6,8 Milliarden Impfdosen mit Corona-Impfstoffen verabreicht worden.
12.59 Uhr: Mehr als sechs Millionen Corona-Infektionen im Iran
Seit Beginn der Pandemie sind im Iran mehr als sechs Millionen Corona-Infektionen registriert worden. Mit mehr als 8.000 Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden sei die Gesamtzahl der Infizierten auf 6.004.460 gestiegen, teilte das Gesundheitsministerium heute mit. Die Zahl der Corona-Toten stieg demnach auf fast 128.000.
In den vergangenen Monaten gab es im Iran eine leichte Entspannung der Corona-Lage, vor allem da der bis dahin schleppende Fortgang der Impfungen beschleunigt wurde. Bislang sind rund 50 Prozent der mehr als 83 Millionen Iraner doppelt geimpft.
12.48 Uhr: Laborverband - Anteil positiver Corona-Tests stark gestiegen
Der Anteil positiv ausgefallener Corona-Tests in Deutschland hat sich vergangene Woche deutlich erhöht. Die sogenannte Positivrate sei von 12,4 auf 16,2 Prozent gestiegen, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) heute unter Bezug auf Meldungen von 179 Laboren mit. "Das Infektionsgeschehen in Deutschland nimmt drastisch zu", hieß es.
Niedrige Raten bedeuten laut Robert Koch-Institut (RKI), dass sehr sensitiv getestet werde und auch Personen mit leichten Symptomen erfasst würden. Je höher die Rate, desto höher vermutlich die Dunkelziffer nicht erfasster Infektionen. Die Gesamtzahl an Tests stieg laut ALM im Wochenvergleich nur leicht an, auf rund 1,1 Millionen. Die Kapazität sei zu 55 Prozent ausgelastet gewesen.
12.14 Uhr: Kliniken in den Niederlanden warnen vor Überlastung
In den Niederlanden schlagen Krankenhäuser wegen der steigenden Corona-Zahlen Alarm. Eine Gruppe von fünf Kliniken in der südniederländischen Provinz Limburg fordert die Regierung zu neuen Schutzmaßnahmen auf, da sie weder Platz noch Personal hätten, um mehr Covid-19-Patienten zu behandeln. "Wir steuern geradewegs auf eine Katastrophe im Gesundheitswesen zu, und das ganze System gerät ins Stocken", heißt es in einem Brief an Ministerpräsident Mark Rutte. Den anderen Regionen in den Niederlanden dürfte es bald ähnlich gehen. Nötig seien unter anderem sofortige Auffrischungsimpfungen für Ältere und andere gefährdete Personen. Die Infektionszahlen in den Niederlanden nähern sich wieder ihren Höchstwerten des vorigen Winters, obwohl bereits etwa 85 Prozent der Erwachsenen geimpft sind.
11.53 Uhr: Fast 56 Millionen Menschen haben doppelten Impfschutz
In Deutschland sind mittlerweile fast 56 Millionen Menschen und damit 67,2 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. 58 Millionen Menschen wurden mindestens einmal gegen das Virus geimpft das entspricht einer Quote von 69,7 Prozent. Rund 2,8 Millionen Menschen haben nach Angaben des Instituts zusätzlich eine Auffrischungsimpfung, eine sogenannte Booster-Impfung, erhalten. Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.
Weiterhin gibt es beim Stand der Impfungen gegen das Coronavirus erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 81,4 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Es folgen das Saarland, Hamburg und Schleswig-Holstein. Bis auf Sachsen (59,3 Prozent) haben alle Bundesländer die 60-Prozent-Marke überschritten. Bremen zählt mit 78,8 Prozent ebenfalls den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen ist auch hier mit 57,2 Prozent am Ende der Rangliste.
Zum Artikel: Rote Warnung in der Corona-App: Was Geimpfte beachten sollten
11.40 Uhr: NRW-Regierungschef: Bund-Länder-Treffen möglichst kommende Woche
Angesichts der zugespitzten Corona-Lage dringt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) auf ein Bund-Länder-Treffen spätestens in der kommenden Woche. "Wir haben schon viel Zeit verloren, die Corona-Lage spitzt sich in Teilen Deutschlands Tag für Tag zu", erklärte Wüst, der derzeit den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz innehat. Ein Bund-Länder-Treffen sollte so schnell wie möglich, spätestens in der kommenden Woche, stattfinden. Wüst begrüßte es, "dass jetzt auf allen Seiten die Bereitschaft da ist und die dringend notwendige Abstimmung endlich stattfinden kann". Zuvor hatte Berlins scheidender Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im ARD-"Morgenmagazin" gesagt, er gehe davon aus, dass sich die Länderchefs bald wieder gemeinsam abstimmen würden.Nach einem weiteren bundesweiten Höchstwert bei der Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen hatte auch der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun eine Ministerpräsidentenkonferenz zu Corona-Maßnahmen gefordert.
11.39 Uhr: Brandenburg will teilweise 2G-Regel einführen
Brandenburg will die Corona-Beschränkungen für Ungeimpfte verschärfen und teilweise die 2G-Regel einführen. Das Kabinett in Potsdam verständigte sich heute darauf, dass nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu Diskotheken, Clubs und Festivals haben sollen. Am Donnerstag soll die formelle Entscheidung dafür fallen - auch ob dann noch Gaststätten und Hotels zur 2G-Regel hinzukommen. Die Frage der Wiedereinführung der Corona-Maskenpflicht in Grundschulen war zunächst offen.
Die Zahl neuer Corona-Infektionen steigt in Brandenburg derzeit stark: Die Sieben-Tage-Inzidenz - die Zahl neuer Ansteckungen je 100 000 Einwohner in einer Woche - kletterte auf 245, der bundesweite Durchschnitt liegt bei knapp 214. Die Warnwerte der Warnampel sind aber noch nicht erreicht
11.35 Uhr: Ampel-Parteien wollen bundesweite 3G-Regel am Arbeitsplatz
Die Ampel-Parteien wollen bundesweit verpflichtend 3G-Regeln am Arbeitsplatz einführen. Darauf habe man sich am Dienstagmorgen geeinigt, sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Sabine Dittmar. Es gebe nun einen Prüfauftrag an das Arbeitsministerium, wie dies umzusetzen sei. Die Verabredung mit Grünen und FDP sei, dass der Nachweis einer Impfung, Genesung oder Testung verpflichtend in ganz Deutschland gelten solle, sagt sie.
10.45 Uhr: In Frankreich sollen Jüngere nur noch Biontech-Impfung bekommen
In Frankreich sollen Menschen unter 30 künftig nicht mehr mit dem Covid-19-Impfstoff von Moderna geimpft werden. Bei Impfungen mit dem Wirkstoff des US-Konzerns gebe es ein seltenes Risiko von Herzmuskelentzündungen, erklärt die französische Gesundheitsbehörde. Die jüngeren Menschen sollen daher nur noch mit dem Vakzin von Biontech und Pfizer geimpft werden. Die Behörde kann Moderna-Impfungen nicht verbieten, aber Ärzte agieren in der Regel nach ihren Bewertungen. Das Risiko von Herzmuskelentzündungen sei mit dem Biontech-Wirkstoff rund fünf Mal geringer als mit Moderna. Auch in Schweden und Finnland werden jüngere Menschen vorwiegend mit Biontech geimpft.
10.41 Uhr: Positiv getesteter Süle und vier Teamkollegen in Quarantäne
Nationalspieler Niklas Süle ist nach der Ankunft in Wolfsburg am Montag positiv auf das Virus getestet worden und muss wie vier seiner Teamkollegen im DFB-Quartier in Quarantäne. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) heute bekannt. Der positiv auf COVID-19 getestete Profi sei vollständig geimpft und aktuell symptomfrei, teilte der DFB mit. Die vier anderen Spieler wurden trotz eines negativen Tests im Rahmen der Kontaktverfolgung als Kontaktpersonen der Kategorie 1 eingestuft und deshalb vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt. Der Verband sagte das am Vormittag geplante Teamtraining kurzfristig ab, stattdessen wurde eine individuelle Einheit im Hotel angesetzt. Das vorletzten WM-Qualifikationsspiel am heutigen Abend in Wolfsburg gegen Liechtenstein ist aktuell nicht in Gefahr. "Alle weiteren Spieler der Nationalmannschaft, die wie das Trainerteam und das gesamte Team hinter dem Team sämtlich negativ getestet wurden, bereiten sich wie geplant auf die beiden WM-Qualifikationsspiele vor", teilte der DFB mit.
- Zum Artikel: Bayern-Spieler Süle positiv - Corona-Fall in Nationalmannschaft
09.36 Uhr: Anästhesisten-Verbände - Akutversorgung durch Corona akut gefährdet
Nach den Intensivmedizinern schlagen auch Anästhesisten-Verbände Alarm, weil die rapide zunehmenden Corona-Infektionen die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu gefährden drohen. Es gehe inzwischen nicht mehr allein um Engpässe bei der Versorgung der Covid-19-Patienten in den Kliniken. Mit größter Sorge betrachte man die aktuellen und mittelfristigen Auswirkungen für die Gesamtbevölkerung, zum Beispiel bei Herzinfarkten, schweren Verletzungen oder Krebserkrankungen, die nicht mehr ausreichend behandelt werden könnten, schreiben der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) in einem am Dienstag veröffentlichten offenen Brief an die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Sie forderten die Politiker auf, wirksamere Schritte zur Eindämmung der Corona-Pandemie einzuleiten.
Die Narkose-Ärzte fordern unter anderem eine verbindliche 2G-Regelung für alle Bereiche des öffentlichen Lebens, besonders Großveranstaltungen.
09.30 Uhr: Bayerns Intensivstationen laut DIVI voller als andernorts
In Bundesländern wie Bayern, Thüringen und Sachsen mit einer geringeren Impfquote sind laut dem Präsidenten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, deutlich mehr Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen als in anderen Bundesländern. "Je mehr Corona-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden müssen, desto weniger Kapazitäten haben wir für alle anderen Patienten, die schwer oder sogar lebensbedrohlich erkrankt sind", sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Schon jetzt müssten wieder Operationen verschoben werden, weil ähnlich viele Covid-19-Patienten auf den Stationen seien wie im vergangenen Jahr. Durch den Pflegepersonalmangel stünden bundesweit aber etwa 4.000 Intensivbetten weniger zur Verfügung als vor einem Jahr. "Wir sehen derzeit zwar noch keine Überlastung der Intensivstationen, aber schon eine sehr starke Belastung", sagte Marx. Regional gebe es sehr deutliche Unterschiede.
- Zum Artikel: Corona-Ampel auf Rot - Das gilt jetzt in Bayern
08.22 Uhr: Braun will 20 Millionen Booster-Impfungen bis Weihnachten
Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun pocht auf eine starke Beschleunigung der Corona-Booster-Impfungen. "Wenn es nach mir geht, müssen wir bis Weihnachten rund 20 Millionen Auffrischimpfungen erreichen", sagt der CDU-Politiker in der ARD. Dafür brauche es eine organisatorische Abstimmung zwischen Bund und Ländern. Braun pocht erneut auf eine Bund-Länder-Spitzenrunde. Die Signale des bisherigen Vizekanzlers und wahrscheinlichen künftigen Kanzlers Olaf Scholz (SPD) seien bisher, dass es dafür keine Bereitschaft gebe. In dieser schwierigen Lage müssten aber alle zusammenarbeiten, fordert Braun.
- Zum Artikel: Booster-Spritze auch für Jüngere? Alles zur Auffrischungsimpfung
08.16 Uhr: Ukraine meldet Höchstwert an Corona-Todesfällen
Die Ukraine meldet einen Rekordwert an Todesfällen, die mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht werden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben weitere 833 Menschen, die positiv auf das Virus getestet wurden. Damit steigt die Gesamtzahl in dem Land auf 73.390. Der bisherige Tages-Höchstwert lag bei 793 und wurde am Samstag gemeldet. Die Zahl der neuen Positiv-Tests gibt das Ministerium mit 18.988 an.
08.11 Uhr: Müller rechnet mit Länder-Abstimmung zu Corona in kommender Woche
Berlins Regierungschef Michael Müller rechnet bald mit neuen Beratungen von Bund und Ländern im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Eine neue Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin sei nötig, sagt der SPD-Politiker in der ARD. "Und ich gehe auch davon aus, dass wir im Laufe der nächsten Woche wahrscheinlich wieder zusammenkommen werden." Zunächst seien aber andere Dinge wichtig gewesen, etwa dass sich die Gesundheitsminister auf einen Maßnahmenplan verständigen, über den dann auch beraten werden könne, "was wollen wir wo und wann umsetzen." Andere SPD-Länder hatten sich zuletzt gegen eine neue Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Krise ausgesprochen.
07.44 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern bei 348
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Bayern steigt weiter. Heute lagen dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge vier Landkreise über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 800 - ein bisher unerreichtes Niveau. Bundesweiter Spitzenreiter war der Landkreis Miesbach mit einer Inzidenz von 868,4. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 7.00 Uhr wiedergeben.
Bayernweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz demnach bei 348. Die Inzidenz misst die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Die bayerischen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 6.230 Neuinfektion und 43 Todesfälle.
Die Krankenhaus-Ampel war am Montag in Bayern auf Rot gesprungen: Auf den Intensivstationen wurden mehr als 600 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Seit heute gelten in Bayern deshalb deutlich verschärfte Schutzmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus.
07.35 Uhr: Sachsen bleibt Negativ-Spitzenreiter bei Corona-Infektionen
Sachsen bleibt das Bundesland mit der höchsten Corona-Infektionsrate. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tages-Inzidenz heute mit 483,7 an. Das war etwas niedriger als am Montag, aber immer noch der höchste Wert aller Bundesländer. Bundesweit kletterte die Inzidenz auf 213,7 - so hoch wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der Wert gibt an, wie viele Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gemeldet wurden.
Laut RKI kamen 1545 neue Fälle in Sachsen dazu. Die höchste Inzidenz der 13 Regionen im Freistaat wies mit 864,2 der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aus. Das war nach dem Landkreis Miesbach in Bayern der bundesweit zweithöchste Wert.
07.00 Uhr: Marburger Bund bemängelt Ampel-Pläne gegen Corona-Pandemie
Auch dem Ärzteverband Marburger Bund gehen die Pläne der Ampel-Parteien zur Coronavirus-Eindämmung nicht weit genug. "Es sind kleine Schritte gegangen worden. Wir hätten uns etwas mehr Mut gewünscht", sagt die Vorsitzende Susanne Johna im Deutschlandfunk. Es sei zwar richtig, die kostenfreien Bürgertests wieder einzuführen. Aber es sei auch wichtig, Personal und Besucher in Krankenhäusern und Altenheimen regelmäßig zu testen. Da brauche es klare Regelungen. Auch wäre es richtig gewesen, überall im öffentlichen Raum 2G einzuführen. Da könne es sicher Ausnahmen geben für Bundesländer mit niedrigen Inzidenzen und Hospitalisierungsraten wie Schleswig-Holstein. Aber in den meisten anderen Ländern wäre das richtig.
06.47 Uhr: GEW Bayern fordert Gesetz für Luftfilter in Kitas
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat sich mit einem offenen Brief an die Staatsregierung gewandt. Darin fordert sie, den Schutz für Beschäftigte, Kinder und Eltern dringend zu verbessern. Die GEW verlangt ein Gesetz für die Anschaffung von Luftfiltern in Kitas und verbindliche PCR-Pool-Tests für Beschäftigte und Kinder in den Einrichtungen.
Martina Borgendale, Landesvorsitzende der GEW Bayern und ihr Stellvertreter Gerd Schnellinger schreiben an Ministerpräsident Söder und Familienministern Trautner: "Die ‚Augen zu und durch‘-Methode der bayerischen Staatsregierung hat angesichts von Inzidenzzahlen von fast 600 ausgedient." Die Bildungsgewerkschaft ist der Ansicht, die Kommunen seien mit der Förderrichtlinie für die Anschaffung von Luftfiltern oft überfordert gewesen und hätten ein Gesetz für die bessere Lösung gehalten. Doch die Staatsregierung habe nur mangelhaft Verantwortung übernommen. Viel zu wenige Kommunen hätten sich deshalb für die Anschaffung von Luftfiltern entschieden. Jetzt seien verpflichtende PCR-Pool-Tests für alle Kinder und Beschäftigten in den Einrichtungen dringend geboten. Den Grund für die derzeitig geringe Inanspruchnahme der freiwilligen Tests sieht die GEW in der mangelnden finanziellen Unterstützung von Eltern. Eltern müssten deshalb endlich entlastet werden.
- Zum Artikel: Corona-Hotspots: Helfen Luftfilter in den Klassenzimmern?
06.17 Uhr: Bulgarien meldet 334 Corona-Todesfälle - Neuer Höchstwert
Bulgarien meldet inmitten der vierten Corona-Welle mit 334 Todesfällen in Zusammenhang mit dem Virus einen neuen Höchstwert. Zudem verzeichnen die Behörden in dem EU-Land mit der niedrigsten Impfrate binnen 24 Stunden 5.286 Neuinfektionen. Das sind weniger als bei den Höchstwerten Ende Oktober. 8.500 Covid-19-Patienten werden in Bulgarien in Krankenhäusern behandelt, davon 734 Patienten auf Intensivstationen. In dem Balkanland sind nur 30 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft.
05.00 Uhr: Umfrage: Jeder dritte Beschäftigte leidet psychisch unter Homeoffice
Jeder dritte Beschäftigte hat laut einer Umfrage im vergangenen halben Jahr psychisch unter dem Arbeiten im Homeoffice gelitten. Das geht aus dem Deutschland-Barometer Depression 2021 hervor, das die Stiftung Deutsche Depressionshilfe heute vorstellt. Von 1123 Umfrageteilnehmern, die während der Pandemie überwiegend zu Hause waren, gaben demnach 33 Prozent an, dass der Verzicht auf den Arbeitsplatz und den Umgang mit Kollegen sich negativ auf das psychische Befinden ausgewirkt habe.
- Zum Artikel: Seuche frisst Seele - Die Psyche und die Pandemie
05.00 Uhr: Millionen Tonnen Corona-Müll
Die Corona-Pandemie hat weltweit zu einem deutlich erhöhten Aufkommen von Plastikmüll geführt. Laut einer Schätzung sind bis August rund 8,4 Millionen Tonnen Plastikmüll in 193 Ländern durch die Pandemie angefallen. Das haben Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften herausgefunden. Zum Vergleich: Laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen produziert die Menschheit insgesamt rund 300 Millionen Tonnen Plastikmüll im Jahr. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Großteil des Corona-Abfalls in Krankenhäusern entstand, insbesondere in asiatischen Ländern.
- Zum Artikel: Entsorgung von Corona-Schnelltests - Wohin mit dem Müll?
04.59 Uhr: Thailand meldet erstmals seit Monaten weniger als 7.000 Neuinfektionen
Die Behörden in Thailand haben erstmals seit Monaten wieder weniger als 7.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages registriert. Am Dienstag wurden 6.904 neue Fälle verzeichnet - das ist offiziellen Statistiken zufolge der niedrigste Wert seit Anfang Juli. 61 Menschen in dem beliebten Urlaubsland mit 70 Millionen Einwohnern starben innerhalb eines Tages in Verbindung mit Covid-19. Der Verlauf des jüngsten, von der Delta-Variante angetriebenen Ausbruchs in Thailand ist ungewöhnlich: Zwar sind die Zahlen seit August - als ein Höchstwert von mehr als 23.000 Neuinfektionen verbucht worden war - gesunken, jedoch stagnierten sie lange zwischen 9.000 und 12.000 neuen Fällen am Tag.
04.46 Uhr: KBV-Chef skeptisch gegen 2G-Regeln in der Corona-Pandemie
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, zeigt sich skeptisch gegen 2G-Regeln in der Corona-Pandemie. Sie bedeuten, dass nur Geimpfte oder Genesene Zugang etwa zu Restaurants oder Veranstaltungen bekommen. "Aus medizinischer Sicht ist die 2G-Option grundsätzlich nachvollziehbar", sagte Gassen der Deutschen Presse-Agentur. "Sie dürfte aber insgesamt schwierig umsetzbar sein." Der KBV-Chef bezog dies zum Beispiel auf Kinder, die derzeit nicht geimpft werden können. "Außerdem werden durch eine verpflichtende Einführung vor allem verfassungsrechtliche und gesellschaftspolitische Fragen aufgeworfen, die nicht von Medizinern beantwortet werden können", gab er zu bedenken. "Eine solche Maßnahme hat Auswirkungen auf die Gesellschaft, die nicht außer Acht gelassen dürfen."
- Zum Artikel "Virologin Protzer: Vierte Corona-Welle überrascht auch Experten"
04.30 Uhr: Patientenschützer macht Druck bei kostenlosen "Bürgertests"
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat dazu aufgerufen, die Pläne für eine Rückkehr zu kostenlosen sogenannten Bürgertests so schnell wie möglich umzusetzen. "Wenn jetzt nichts geschieht, fällt ein weiteres gemeinsames Weihnachtsfest der Pandemie zum Opfer", sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur.
Die Rückkehr zu den Bürgertests sei überfällig, um das Virus effizient zu enttarnen. Die entsprechende Verordnung lasse auf sich warten, kritisierte Brysch. "Wieder verspielt Deutschland wertvolle Zeit." Der amtierenden Bundesregierung müsse klar sein, dass eine Wiederbelebung der erforderlichen Teststrukturen Wochen dauern werde.
04.00 Uhr: CSU kritisiert Ampel-Pläne zum Ersatz der epidemischen Lage
Die CSU im Bundestag lehnt die Alternativpläne von SPD, Grünen und FDP zur Beendigung der epidemischen Lage angesichts der steigenden Infektionszahlen als zu riskant ab. "Ein Ende der epidemischen Lage ohne umfassendes alternatives Schutzkonzept birgt das Risiko einer ungebremsten Fahrt ins Corona-Chaos", sagt CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der Zeitung "Augsburger Allgemeinen".
Die Vorschläge im geplanten Gesetzentwurf zum Ersatz der epidemischen Lage gingen nicht weit genug. Die CSU kündigte Widerstand gegen die Pläne an. Mit steigenden Hospitalisierungszahlen brauche es weitere Handlungsmöglichkeiten. "Die epidemische Lage politisch zu beenden, ohne echte ausreichende Alternativen zu benennen, während das Hospitalisierungsgeschehen real steigt, ist ein Signal der Planlosigkeit."
04.00 Uhr: Laternen und Gesang: Martinsumzüge finden wieder statt
Im vergangenen Jahr fielen die traditionellen Laternenumzüge zu St. Martin in Bayern wegen der Corona-Pandemie aus. Heuer ist das anders: Aufgeregte Kinder werden stolz ihre gebastelten Laternen umhertragen, Lieder wie "Ich geh' mit meiner Laterne" singen und sich auf die Martinsbrezeln freuen. Laternenumzüge seien wieder möglich, teilte das für die Kitas verantwortliche Sozialministerium mit. Da die Umzüge im Freien stattfinden, gebe es relativ wenige Einschränkungen, hieß es weiter. Dennoch werde empfohlen, die allgemein gültigen Hygienemaßnahmen einzuhalten, um Kinder, die ja noch nicht geimpft werden können, zu schützen.
03.44 Uhr: 21.832 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 213,7
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen und hat den zweiten Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 213,7 an. Bereits am Montag hatte es mit 201,1 einen Rekord bei den tagesaktuell vom RKI berichteten Inzidenzen gegeben.
Vor einer Woche hatte der Wert bei 153,7 (Vormonat: 64,4) gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 21.832 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.00 Uhr wiedergeben. Am Freitag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 37.120 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 10 813 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 169 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 81 Todesfälle.
03.30 Uhr: Umfrage - Mehrheit will weitere Beschränkungen für Ungeimpfte
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet weitere Beschränkungen für Ungeimpfte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprechen sich 31 Prozent dafür aus, die sogenannte 2G-Regel stärker als bisher anzuwenden. Sie erlaubt nur den von Covid-19 Genesenen und gegen Corona Geimpften den Zutritt beispielsweise zu Restaurants, Kinos oder Konzerten. Weitere 25 Prozent der Befragten sind für eine flächendeckende 2G-Regel in ganz Deutschland.
19 Prozent meinen dagegen, dass Ungeimpfte mit einem negativen Testergebnis Geimpften bei den Zutrittsregeln gleichgestellt werden sollten (3G). 18 Prozent wünschen sich, dass alle Zugangsbeschränkungen abgeschafft werden.
02.00 Uhr: Stiko: Impfstoff-Zulassung für über Fünfjährige nicht vor Mitte Dezember
Die Ständige Impfkommission (Stiko) arbeitet bereits an einer Empfehlung für Corona-Impfungen von fünf- bis zwölfjährige Kinder. "An der Stiko-Empfehlung wird gearbeitet", sagt der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens, der Zeitung "Rheinische Post". Der Impfstoff für die über Fünfjährigen werde jedoch nicht vor Mitte Dezember zugelassen.
01.56 Uhr: Patientenbeauftragte rechnet mit baldigen Notverlegungen von Corona-Patienten
Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung rechnet damit, dass bald wieder Notverlegungen von Corona-Erkrankten erforderlich sein werden. "Mittlerweile werden Patienten innerhalb des eigenen Bundeslandes verlegt. Ich gehe davon aus, dass die deutschlandweite Kleeblattverlegung nur noch eine Frage der Zeit ist", sagte die Beauftragte Claudia Schmidtke den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Begriff beschreibt ein logistisches System zur länderübergreifenden Verteilung und Versorgung von Corona-Patienten aus Intensivstationen. Schmidtke betonte, die Lage in den Kliniken sei angesichts knapper werdender Covid-19-Behandlungsplätze auf den Intensivstationen "insbesondere im Osten und im Süden des Landes mittlerweile äußerst kritisch".
01.30 Uhr: Städtetag kritisiert Corona-Gesetzentwurf der Ampelparteien
Der Deutsche Städtetag bezeichnet den Corona-Gesetzentwurf der Ampel-Parteien als unzureichend. "Bund und Länder müssen konsequenter gegensteuern, damit die Infektionszahlen nicht weiter davon galoppieren", sagt Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Mit dem vorgelegten Entwurf sei eine Chance vertan worden, die 2G-Regel im Freizeitbereich bundesweit einzuführen. Nun müssten die Länder dafür Sorge tragen. "Ohne Piks sollte der Besuch im Fitnesscenter, im Club oder Kino tabu sein." Das schaffe mehr Sicherheit für Geimpfte und Genesene, aber auch für Ungeimpfte. Und es motiviere Weitere, sich impfen zu lassen.
Dedy dringt in dem Zusammenhang auf eine weitere Corona-Ministerpräsidentenkonferenz. "Statt tagelang über die Option einer Bund-Länder-Runde zu sprechen, sollte man vielleicht eine machen und gemeinsam eine Strategie für die nächste Zeit verabreden." Es brauche eine möglichst einheitliche Strategie durch den Winter.
- Zum Artikel "2G: 'Freizeitlockdown' für Bayerns Kinder und Jugendliche?"
01.04 Uhr: VdK kritisiert Ampelparteien wegen Verzicht auf tägliche Testpflicht in Pflegeheimen
Der Sozialverband VdK kritisiert die geplanten Corona-Regelungen der Ampelkoalition. "Nur die tägliche Testpflicht für alle in der Pflege kann die anschwellende Corona-Infektionswelle in Heimen jetzt noch brechen", sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Darum müsste sie sofort für alle Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten sowie für alle Besucher und Mitarbeiter von Pflegeheimen eingeführt werden. "Jeder weitere Tag ohne sie ist eine Gefahr für das Leben von pflegebedürftigen Menschen." Es sei fahrlässig, dass die Ampelparteien offenbar ebenso wie zuvor Bund und Länder auf eine einheitliche Regelung verzichten wollen. Medienberichten zufolge hatten SPD, Grüne und FDP eine solche Testpflicht zunächst erwogen, dann aber verworfen.
01.00 Uhr: Dreyer lehnt rasche Corona-Ministerpräsidentenkonferenz ab
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hält eine Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Lage vorerst nicht für erforderlich. "Wir verschließen uns perspektivisch nicht einem Gespräch, aber da muss das Ziel und die Notwendigkeit sehr klar sein", sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir haben im Moment alle Instrumente, die wir brauchen, wenn Gesundheitsminister Spahn die rechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung der Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz schafft: Boosterimpfung für alle, Freihaltepauschale für die Krankenhäuser und Aufheben der Pflegepersonaluntergrenze."
00.36 Uhr: Insider: Über 11.000 Boeing-Mitarbeiter beantragen Befreiung von Impfpflicht
Beim US-Flugzeughersteller Boeing beantragen Insidern zufolge mehr Beschäftigte als erwartet eine Befreiung von der Impfpflicht aus religiösen oder medizinischen Gründen. Von den rund 125.00 US-Mitarbeitern wollen sich mehr als 11.000, also fast neun Prozent, nicht impfen lassen, teilen mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters mit. Boeing verlängert daraufhin die Frist für die Impfung bis zum 4. Januar, wie aus Branchenkreisen und einer von Reuters eingesehenen Firmen-E-Mail hervorgeht. "Die Einhaltung bleibt eine Bedingung für die Beschäftigung", schreibt Boeing in der Mitteilung. Laut den Insidern hatte die Konzernführung damit gerechnet, dass nur etwa zwei Prozent der Beschäftigten eine Covid-19-Impfung aus religiösen oder medizinischen Gründen ablehnen werde.
00.01 Uhr: DKG-Chef Gaß offen für Impfpflicht im Gesundheitswesen
Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, zeigt sich offen für eine Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen. "Ich fordere, dass sich der deutsche Ethikrat mit der Frage befasst, ob wir eine Impfpflicht für das gesamte Gesundheitswesen brauchen", sagt Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). "Ich persönlich würde mich einer entsprechenden Empfehlung des Ethikrats anschließen." Die Sorge, eine solche Regelung könnte die Personalnot im Gesundheitswesen verschärfen, hält Gaß zumindest mit Blick auf die Kliniken für unberechtigt. "In den Krankenhäusern haben wir einer Erhebung des Robert-Koch-Instituts zufolge wohl eine Impfquote von mehr als 90 Prozent. Unter den zehn Prozent sind auch Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Von der übrigen Gruppe würden wir den Großteil mit einer Impfpflicht erreichen, davon gehe ich schon aus." An eine massenhafte Flucht aus dem Beruf glaube er daher nicht.
Montag, der 8. November 2021
21.35 Uhr: Booster-Impfungen für Bayerns Polizei starten Mitte November
Für die mehr als 44.000 Mitarbeiter der bayerischen Polizei beginnen ab Mitte November die sogenannten Booster-Impfungen gegen das Corona-Virus. Dies kündigte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag in München an. Alle Polizisten, bei denen die Zweitimpfungen mindestens sechs Monate zurückliegen, würden wegen ihrer besonderen Gefährdungen für Corona-Infektionen im Einsatz Angebote für die dritten Schutzimpfungen erhalten.
- Zum Artikel: Booster-Spritze auch für Jüngere? Alles zur Auffrischungsimpfung
21.30 Uhr: Engehausen: "Konkurrenzsituation auf Intensivstationen"
Die Corona-Krankenhausampel in Bayern ist rot, die Lage auf den bayerischen Intensivstationen so dramatisch, dass Patienten laut dem Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, um ein freies Bett bereits konkurrieren. Das sagte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Engehausen kritisiert, dass die verschärften Maßnahmen zu spät kommen, da sie verzögert Wirkung zeigten: "Die Maßnahmen, die bei gelb (Krankenhausampel, Anm. d. Red.) nötig gewesen wären, hätten mindestens 14 Tage früher beginnen müssen, um überhaupt einen Effekt zu haben."
20.50 Uhr: Dänemark führt nach zwei Monaten Pause wieder Corona-Beschränkungen ein
Zwei Monate nach der Abschaffung sämtlicher Corona-Beschränkungen in Dänemark führt das Land wieder Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ein. Künftig ist in vielen Bereichen der Öffentlichkeit wieder der Nachweis einer Corona-Impfung oder -Genesung oder eines negativen Tests vorgeschrieben. Grund ist der starke Anstieg der Infektionszahlen.
Erst am 10. September hatte Dänemark die letzten Corona-Beschränkungen aufgehoben. Ende vergangener Woche warnte die Nationale Gesundheitsbehörde dann vor einer Überlastung der Krankenhäuser.
In Dänemark sind 85,9 Prozent der Bevölkerung im Alter von über zwölf Jahren vollständig geimpft. Die Wiedereinführung der 3G-Regel bedeute Einschränkungen "für diejenigen, die nicht geimpft sind. Ich denke, so sollte es auch sein", sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen.
19.55 Uhr: Intensivmediziner fordern 2G-Regeln in Corona-Hochburgen
Der Verband der Intensivmediziner DIVI fordert die Einführung von 2G-Regeln in den Corona-Brennpunkten. "Wir müssen ganz schnell 2G da einführen, wo die Inzidenzen wirklich hoch gehen", fordert DIVI-Vertreter Christian Karagiannidis. Er rechne damit, dass die derzeitige Corona-Welle erst im März oder April abebben werde. Er erklärte, auf den Intensivstation lägen im Vergleich zu vergangenen Winter deutlich jüngere, fast ausschließlich ungeimpfte Menschen. Zunehmend würden auch Impfdurchbrüche bei älteren Menschen erfasst.
18.45 Uhr: Positive Studienergebnisse zu Corona-Antikörper-Präparat
Ein Antikörper-Cocktail verringert nach Angaben des US-Herstellers Regeneron neuen Studienergebnissen zufolge das Risiko einer Covid-19-Erkrankung deutlich. Zwischen zwei und acht Monaten nach Verabreichung einer Kombination der monoklonalen Antikörper Casirivimab und Imdevimab - Handelsname Regn-CoV2 - sei das Risiko einer Covid-19-Erkrankung um rund 80 Prozent gesunken, teilte Regeneron, Partner der Schweizer Firma Roche, am Montag in New York mit. Die entsprechende Phase-III-Studie ist allerdings noch nicht veröffentlicht oder unabhängig untersucht worden.
Das Präparat ist vor allem für nicht infizierte Menschen mit Risikofaktoren gedacht, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder deren Immunsystem auf die Impfung nicht ausreichend anspricht. Zudem soll es zur Behandlung von milden bis moderaten Covid-19-Erkrankungen eingesetzt werden.
18.35 Uhr: Bistum Dresden-Meißen reagiert auf neue Corona-Regeln in Sachsen
Das katholische Bistum Dresden-Meißen reagiert auf die verschärften Corona-Regeln in Sachsen und ruft zu besonderer Vorsicht bei Gottesdiensten und anderen kirchlichen Veranstaltungen auf. Dabei können Gottesdienste weiter ohne Zugangsbeschränkungen gefeiert werden, wobei allerdings alle Vorsichtsmaßnahmen aus dem neuen Infektionsschutzkonzept befolgt werden sollen, wie Bischof Heinrich Timmerevers in einem Brief an alle Pfarreien schreibt, der der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt.
Für andere Zusammenkünfte kirchlicher Gremien, der Kinder- und Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung und der Seelsorge soll demnach die 3G-Regel gelten, nach der nur Geimpfte, Genesene und Getestete teilnehmen können. Schulpflichtige Kinder gelten dabei als getestet. Für kirchliche Veranstaltungen "mit vorwiegend kulturellem oder freizeitlichem Charakter in Innenräumen" gilt die 2G-Regel, die nur Geimpften und Genesenen die Teilnahme erlaubt.
18.20 Uhr: 2G Regel ab 12 Jahren bringt Hallensport in Bedrängnis
Die 2G Regel im Nachwuchssport macht Sportvereinen in Niederbayern große Probleme. Toni Kiebler, der Vorstand des TV Dingolfing - mit rund 1700 Mitgliedern einer der größten Sportvereine im Landkreis Dingolfing-Landau - bittet Landrat Werner Bumeder (CSU) in einem dem BR Studio Landshut vorliegenden offenen Brief um Hilfe. Die neue Regelung, die ab sofort auch im Landkreis Dingolfing-Landau gilt, bringe den Nachwuchssport in der Halle jetzt in große Bedrängnis. Sie schreibt für Kinder ab 12 Jahren die 2G Regelung vor.
Es sei vollkommen unverständlich, sagt der Vorsitzende des TV Dingolfing Toni Kiebler, dass 11-Jährige Hallensport im Verein betreiben können, 12-jährige aber nicht mehr. Außer sie können 2G vorweisen. Es gehe ihm um die Nachwuchssportler bis 16 Jahre, die sich jetzt teilweise zum dritten Mal von ihrer geliebten Sportart verabschieden müssen. Und vermutlich wieder mehr Zeit vor dem Laptop verbringen werden, weil sie nicht trainieren können und nicht an Wettkämpfen teilnehmen können. Der Sportfunktionär bittet deshalb um eine andere Regelung für Kinder bis 16.
18.05 Uhr: Russen kehren nach Corona-Zwangspause zurück an den Arbeitsplatz
Nach einer angeordneten neuntägigen Arbeitspause sind Berufstätige in Russland am Montag zurück an ihre Arbeitsplätze gekehrt. Ob die Maßnahme zur Eindämmung der äußerst hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen und Todesfällen beigetragen hat, ist nach Kreml-Angaben noch unklar. "Zu früh, um eine Schlussfolgerung zu ziehen. Das wird sich in etwa einer Woche zeigen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Die tägliche Zahl der Neuinfektionen und der Todesfälle ist während der gesamten arbeitsfreien Zeit vom 30. Oktober bis 7. November hoch geblieben. Die russische Coronavirus-Taskforce meldete am Montag 39.400 Neuinfektionen und 1.190 Todesfälle - etwas weniger als der Rekord der am Samstag registrierten 41.335 neuen Fälle und der Höchststand der am Donnerstag gemeldeten 1.195 Todesfälle.
17.50 Uhr: Bayern schaltet auf Rot: Mehr 2G und 3G plus
Ab Dienstag zeigt die Krankenhaus-Ampel in Bayern wegen der weiter steigenden Zahl an Corona-Infektionen offiziell rot - und es gelten verschärfte Corona-Regelungen. "Insgesamt liegen derzeit 609 Patienten (Stand 08.11.2021, 12.05 Uhr) mit einer Covid-19-Erkrankung auf den Intensivstationen der Kliniken im Freistaat, teilte das Gesundheitsministerium am Montagnachmittag mit. Das Gesundheitssystem stehe vor der Überlastung.
Deshalb sollen nun strengere Maßnahmen gelten: mehr 2G (Geimpft und Genesen) und 3G plus (Geimpft, Genesen, PCR-Getestet).Der Freistaat schalte am Dienstag in vielen Bereichen auf 2G um und werde prüfen, ob die 2G-Regelung noch ausgeweitet werden muss, heißt es weiter. Ausgenommen seien aktuell die Gastronomie, Beherbergungsunternehmen und körpernahe Dienstleistungen. Hier bleibt es bei 3G plus: Ungeimpfte haben also Zutritt, aber nur mit einem PCR-Test. Für den Handel, den öffentliche Personennah- und -fernverkehr sowie für die Schülerbeförderung gelten keine Einschränkungen.
17.30 Uhr: Biontech legt Zahlen zum dritten Quartal vor
Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech stellt am Dienstag die Ergebnisse seines Geschäfts im dritten Quartal vor. Investoren und Öffentlichkeit sollen in einer Analystenkonferenz (14.00 Uhr) über neue Entwicklungen informiert werden. Im zweiten Quartal war der Nettogewinn des Mainzer Unternehmens dank der großen Nachfrage nach dem gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer produzierten Impfstoff auf knapp 2,8 Milliarden Euro gestiegen - nach einem Verlust von 88,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Für die ersten sechs Monate belief sich der Überschuss auf gut 3,9 Milliarden Euro nach einem Verlust von knapp 142 Millionen Euro im Vorjahr.
Mit dieser Entwicklung im Rücken hatte Biontech bei der Vorlage der Zahlen fürs zweite Quartal seine Prognose für den Impfstoffumsatz auf 15,9 Milliarden Euro hochgeschraubt. Drei Monate zuvor war das Unternehmen noch von 12,4 Milliarden Euro ausgegangen. An diesem Tag, dem 9. August, erreichte der Höhenflug der an der New Yorker Nasdaq gehandelten Biontech-Aktie mit fast 450 Dollar seinen vorläufigen Höhepunkt. Zuletzt notierte das Papier deutlich niedriger.
17.05 Uhr: Ampel-Pläne für Zeit nach "epidemischer Lage" werden konkreter
Die Corona-Infektionszahlen steigen deutlich, auch die Zahl der Patienten in den Klinken geht nach oben. Trotzdem soll der nationale Corona-Ausnahmezustand vom Bundestag nicht noch einmal verlängert und durch andere Regeln ersetzt werden. Die voraussichtliche Ampel-Koalition betont aber, dass mit ihren Plänen die nötigen Schutzmaßnahmen weiterhin angeordnet werden können. In dieser Woche beginnen die Beratungen über das Paket im Bundestag. Der bundesweite Ausnahmezustand soll am 25. November beendet sein. Die voraussichtlichen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP wollen zudem den damit verbundenen bisherigen Maßnahmenkatalog "abschalten" und durch einen kleineren, zeitlich befristeten Katalog ersetzen.
Auch ohne Ausrufung einer epidemischen Lage sollen die Bundesländer voraussichtlich bis 19. März nächsten Jahres folgende Maßnahmen anordnen können: Abstandsgebote, Maskenpflicht, Hygienevorgaben für Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Hochschulen, die Pflicht zur Vorlage von Impf-, Genesenen- oder Testnachweis (2G oder 3G) etwa für Veranstaltungen oder Restaurants und die Erhebung von Kontaktdaten von Besuchern und eine Pflicht für Betriebe zur Erstellung von Hygienekonzepten. Flächendeckende Schließungen von Schulen, Geschäften oder großflächige Verbote von Kultur- oder Sportveranstaltungen sollen nicht mehr möglich sein.
16.45 Uhr: Stiko weiter für Priorisierung beim "Boostern"
Die Ständige Impfkommission (Stiko) bereitet derzeit eine Aktualisierung ihrer Empfehlungen auch mit Blick auf Corona-Auffrischungsimpfungen vor. Eine Anpassung unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und der aktuellen Corona-Lage solle "zeitnah" erfolgen, schreibt die Stiko in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme. Bislang empfiehlt das Gremium eine sogenannte Booster-Impfung unter anderem Menschen mit Immunschwäche, Menschen ab 70 Jahren, Bewohnern von Pflegeeinrichtungen sowie Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegepersonal. Es sei aus immunologischen und infektionsepidemiologischen Gründen sinnvoll, darüberhinaus mittelfristig auch allen anderen eine Auffrischimpfung anzubieten, hieß es nun in der Stellungnahme. Dabei solle "soweit wie möglich nach absteigendem Lebensalter vorgegangen werden".
- Zum Artikel: Booster-Spritze auch für Jüngere? Alles zur Auffrischungsimpfung
16.05 Uhr: Lauterbach warnt vor Karneval als Superspreader-Event
Karl Lauterbach rät von Karnevalsfeiern in Innenräumen dringend ab. "Der Karneval kann zum Superspreader-Event werden", sagte der SPD-Politiker und Gesundheitsexperte am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Köln. "Wir stehen vor einer sehr massiven Welle", warnte Lauterbach. Für den Karneval gelte deshalb: "Wenn möglich: Draußen feiern! Falls es drinnen ist, muss striktes 2G gelten. Mit Kontrollen. Aber auch dann sind Veranstaltungen in Innenräumen eine Riesengefahr. Deshalb ist jede abgesagte Karnevalsveranstaltung im Innenraum eine gute Veranstaltung. Denn sie schützt Leben." Auch wenn für Saalveranstaltungen 2G gelte, wenn also nur Geimpfte und Genesene zugelassen würden, schaffe das keine wirkliche Sicherheit, weil der Impfschutz bei vielen schon nachlasse. "Jeder, der in einen Innenraum geht, muss mit einem Impfdurchbruch rechnen", sagte Lauterbach. Die Pandemie sei zurzeit wie eine Kerze, die von zwei Enden her brenne. "Von unten brennt sie, weil viele immer noch nicht geimpft sind. Von oben brennt sie, weil die bereits Geimpften den Impfschutz verlieren. Das ist die Lage, in der wir uns derzeit befinden." Lauterbach schloss sich ausdrücklich nicht dem Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, an, der bei "Anne Will" von einer "Tyrannei der Ungeimpften" gesprochen hatte.
15.30 Uhr: Forderung nach Impfpflicht für Pflege- und Gesundheitsberufe mehren sich
Die Rufe nach einer Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen mehren sich. Zum besseren Schutz der älteren Bevölkerung und der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen fordert die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) eine Impfpflicht für Pflege- und Gesundheitsberufe. Der Bundesverband der Diakonie sprach sich am Montag in Berlin ebenfalls für eine Impfpflicht in Pflegeeinrichtungen aus. Die zunehmende Anzahl von Impfdurchbrüchen bei der älteren Bevölkerung erfordere rasches und konsequentes Handeln, sagte DGG-Präsident Rainer Wirth in Herne.
- Zum Artikel: Medizinrechtler: Impfpflicht unter Umständen verfassungskonform
14.20 Uhr: Erneut Andrang auf Corona-Impfzentren in Österreich
In Österreich hat den zweiten Tag in Folge ein reger Andrang in Corona-Impfzentren geherrscht. Nachdem am Samstag bereits landesweit rund 34.500 Dosen verabreicht worden waren, verzeichneten die Behörden für Sonntag mehr als 19.000 Impfungen. Dabei hatten die Impfzentren in vielen Landesteilen am Sonntag sogar geschlossen.
Der Andrang ist wohl zumindest teilweise auf die am Freitag von der Regierung in Wien verkündete Verschärfung der Corona-Maßnahmen zurückzuführen. Ab Montag gilt für die meisten Bereiche des öffentlichen Lebens in Österreich die 2G-Regelung: Der Besuch von Restaurants, Friseuren oder Veranstaltungen ab 25 Gästen ist nur noch für Geimpfte und Genesene erlaubt.
Bei der Arbeit sollen weiterhin auch Tests möglich sein, die in Österreich nach wie vor kostenlos angeboten werden. Die Genesung darf nicht mehr als sechs Monate zurückliegen und die zweite Impfung darf nicht mehr als neun Monate zurückliegen. Wer mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, der ursprünglich nur eine Impfung vorsah, muss bis Anfang nächsten Jahres nachimpfen, um noch als immunisiert zu gelten.
14.05 Uhr: Mehr als 250 Millionen Corona-Infektionen weltweit
Die Zahl der Corona-Infektionen weltweit hat am Montag die Schwelle von 250 Millionen überschritten. Das geht aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervor. Zwar ist demnach die durchschnittliche Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen in den vergangenen drei Monaten um 36 Prozent zurückgegangen, doch infizieren sich immer noch alle 90 Tage 50 Millionen Menschen weltweit. Im Gegensatz dazu dauerte es fast ein Jahr, bis die ersten 50 Millionen Corona-Fälle registriert worden waren. Dafür verantwortlich ist vor allem die besonders ansteckende Delta-Variante. In 55 Ländern steigen derzeit die Corona-Zahlen an, vor allem in Osteuropa in Rekordtempo und auch in Deutschland wieder stark.
13.50 Uhr: Krankenhaus-Ampel in Bayern springt auf Rot
Die Krankenhaus-Ampel des bayerischen Gesundheitsministeriums ist wegen der hohen Zahl von mehr als 600 Corona-Patienten auf den Intensivstationen am Montag auf Rot gesprungen. Damit werden ab Dienstag bayernweit Zutritts- und Testregeln noch einmal deutlich verschärft, wie das Gesundheitsministerium am Montag auf seiner Internetseite mitteilte.
- Zum Artikel: Corona-Ampel auf Rot: Strengere Regeln in Bayern ab Dienstag
13.45 Uhr: 58 Millionen Menschen mindestens einmal gegen Corona geimpft
In Deutschland sind mittlerweile 58 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das entspricht bei den Erstimpfungen einer Quote von 69,7 Prozent, wie aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montag hervorgeht. Den vollständigen Impfschutz haben demnach 55,8 Millionen Menschen, also 67,1 Prozent der Bevölkerung. Rund 2,7 Millionen Menschen haben nach Angaben des Instituts zusätzlich eine Auffrischungsimpfung, eine sogenannte Booster-Impfung, erhalten.
Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.
- Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern und Deutschland
13.20 Uhr: Söder für kostenlose Corona-Tests und Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen
Angesichts der angespannten Lage fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine auf bestimmte Berufsgruppen begrenzte Impfpflicht einzuführen zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen. Das wäre Söder zufolge kein Problem und ein wichtiges Signal, denn am Ende werde es ohne Impfen keinen Erfolg geben. Söder fordert auch vermehrt die 2-G Regel einzusetzen und eine 3-G-Regel am Arbeitsplatz mit dem Recht des Arbeitgebers Fragen zu können, wie die jeweilige Situation des Betroffenen ist. Söder sprach sich darüber hinaus für die Wiedereinführung kostenloser Corona-Tests für alle aus, auch bei den PCR Tests.
12.55 Uhr: Slowakei weitet Beschränkungen in der Corona-Pandemie aus
Die Slowakei hat angesichts eines Rekordanstiegs der Coronavirus-Infektionen die Beschränkungen in der Pandemie ausgeweitet. In etwa der Hälfte des Landes wurden Hotels, Bars und Restaurants geschlossen. Die neuen Maßnahmen betreffen 36 der 79 Landkreise der Slowakei. Es wurde erwartet, dass die Regierung über zusätzliche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie berät. Der Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky schloss sich Impf-Aufrufen von medizinischem Personal an, das Corona-Patienten behandelt. Ergänzend zur Schließung von Hotels, Bars und Restaurants für den Besucherverkehr sollte den Menschen nur noch gestattet werden, Essen zur Mitnahme zu kaufen. Fitness-, Wellness- und Schwimmanlagen wurden ebenfalls geschlossen. Die Zahl der Teilnehmer bei öffentlichen Zusammenkünften wurde auf 100 vollständig geimpfte Personen beschränkt.
Die Slowakei mit ihren fast 5,5 Millionen Einwohnern gehört zu den Staaten der EU, die am schwersten von der Pandemie getroffen wurden. Seit Beginn der Pandemie wurden etwa 457.431 Ansteckungen und 12.917 Todesfälle registriert.
- Zum Artikel: Slowakei: Ratlos in die nächste Corona-Welle
12.25 Uhr: Thüringen mit bundesweit höchstem Covid-Anteil auf Intensivstationen
Nirgendwo in Deutschland ist ein so hoher Anteil der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt wie in Thüringen. Am Montagmorgen waren 21,2 Prozent und damit mehr als jedes fünfte betreibbare Bett mit Covid-19-Patienten belegt, wie aus Daten der Medizinervereinigung Divi (Stand: 11.15 Uhr) hervorgeht. Demnach stieg die Zahl der Corona-Patienten auf Thüringer Intensivstationen im Vergleich zum Vortag um 17 auf 133 - 22 spezielle Covid-Intensivbetten waren noch frei. Landesweit waren 87,2 Prozent der Intensivbetten belegt.
11.55 Uhr: Merkel will mehr Klarheit bei Hospitalisierungsrate
Bundeskanzlerin Angela Merkel wünscht sich nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert mehr Klarheit, ab welchem Wert der Hospitalisierungsrate zusätzliche Corona-Maßnahmen ergriffen werden sollen. Seibert verweist darauf, dass man in einer "sehr dynamischen Lage" sei und sich die Hospitalisierungsrate in einzelnen Bundesländern wie Thüringen wieder dem Höchstwert des vorigen Winters nähere. Der Wert gibt an, wie viele Corona-Infizierte pro 100.000 Einwohner in einer Woche in Krankenhäuser eingeliefert werden.
- Mehr zur Hospitalisierungsrate: Was taugt die Hospitalisierungsrate wirklich? Possoch klärt!
11.53 Uhr: Israel erlaubt Touristengruppen Einreise ohne Booster-Impfung
Israel will Touristengruppen künftig die Einreise auch ohne eine dritte Impfung gegen das Coronavirus erlauben. Dies teilte eine Sprecherin des Tourismusministeriums am Montag mit. Demnach beschloss das sogenannte Corona-Kabinett, dass Israel-Urlauber von Dienstag an unter bestimmten Auflagen in Gruppen einreisen dürfen, wenn sie doppelt geimpft sind - auch wenn schon mehr als sechs Monate seit der zweiten Impfung vergangen sind.
Seit dem 1. November galt für Israel-Touristen, dass bis zur Ausreise aus dem Land nicht mehr als sechs Monate seit der zweiten Spritze vergangen sein dürfen - es sei denn, es gab eine sogenannte Booster-Impfung zur Auffrischung. Bei einer Impfung mit dem Präparat von Johnson&Johnson, für die nur eine einzige Spritze erforderlich, gilt das entsprechend auch.
Künftig können Gruppen von fünf bis 40 Touristen nun mit einer Genehmigung des Ministeriums einreisen. Sie müssen allerdings mit Corona-Vakzinen geimpft sein, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkannt sind. In Israel muss die Gruppe als geschlossene "Kapsel" reisen - mit besonderen Beschränkungen an Orten, an denen es ein hohes Infektionsrisiko gibt. Während der ersten Woche ihres Aufenthalts müssen die Touristen jederzeit einen negativen PCR-Test vorzeigen können, der nicht älter als 72 Stunden ist, oder einen negativen Antigen-Test, der nicht älter als 24 Stunden ist.
11.18 Uhr: Söder kritisiert Spahns Vorstoß zu Ende der Corona-Notlage
Ministerpräsident Markus Söder hat offene Kritik an der Corona-Politik von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geübt. Es sei "völlig absurd, ein Ende einer epidemischen Lage auszurufen", sagte Söder im Deutschlandfunk. "Das suggeriert ja, dass das Thema gar nicht präsent sei. Das Gegenteil ist der Fall." Den Hinweis, dass Minister Spahn ausdrücklich ein Ende der pandemischen Notlage gefordert habe, quittierte Söder in dem Interview mit der Bemerkung: "Das war ein Fehler."
10.20 Uhr: Grüne-Vize will Rückkehr der kostenlosen Tests
Die stellvertretende Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang fordert, wieder kostenlose Corona-Schnelltests für alle einzuführen. "Es geht ja darum, dass tatsächlich eine Testmöglichkeit für alle geschaffen wird", sagt Lang den Sendern RTL/ntv. Die Vorstellung, über kostenpflichtige Tests Druck auf Ungeimpfte zu machen, habe sich nicht als erfolgreich erwiesen. "Es ist eher das Gegenteil eingetreten - und zwar, dass sich insgesamt weniger getestet wurde", sagt die Grünen-Politikerin.
- Zum Artikel: Corona-Gesetzentwurf: Was planen die Ampel-Parteien?
09.29 Uhr: Zwei bayerische Landkreise über Inzidenz 800
Die Corona-Zahlen in den Landkreisen Rottal-Inn und Mühldorf am Inn sind auf ein bisher unerreichtes Niveau gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Morgen für beide eine Inzidenz von mehr als 800. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bayernweit bei 316,2. Die Inzidenz misst die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Bayernweit hat nur noch die Stadt München eine Inzidenz von unter 100.
Für den Landkreis Rottal-Inn gab das RKI eine Inzidenz von 833,3 an - der zweithöchste Wert bundesweit, dicht gefolgt vom Landkreis Mühldorf am Inn mit 831.
09.19 Uhr: Altmaier - Aufhebung der epidemischen Lage wäre schwerer Fehler
Der geschäftsführende Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die von SPD, Grünen und FDP geplante Aufhebung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite als schweren Fehler bezeichnet. Altmaier schrieb heute auf Twitter, die Ampel-Koalition habe eine faire Chance verdient, insbesondere für mehr Klimaschutz und Wachstum. "Die Aufhebung der pandemischen Lage wäre derzeit aber ein schwerer Fehler & das völlig falsche Signal. Es wäre ein Zeichen von Größe, das zu ändern."
Die epidemische Lage endet am 25. November. Zuvor wollen die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP neue Leitplanken zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschließen. Über den Entwurf soll der Bundestag nach jetziger Planung am kommenden Donnerstag beraten.
08.46 Uhr: Mehr als 600 Covid-Patienten auf Intensiv - schärfere Auflagen drohen
Die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen in Bayern hat nach Angaben der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) die kritische Marke von 600 überschritten: Nun dürfte die sogenannte Krankenhaus-Ampel auf Rot springen. Dann wird die 2G-Regel im ganzen Freistaat deutlich ausgeweitet, Ungeimpfte haben zu vielen Veranstaltungen und Einrichtungen auch mit Test keinen Zugang mehr.
Am Montagvormittag wurden laut Divi 604 Corona-Patienten auf den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser behandelt.
08.30 Uhr: Grünen-Fraktionschefin - Lockdown geht bei aktueller Impfquote nicht mehr
Grünen-Co-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagt in der ARD, es brauche Corona-Regelungen, die nicht von Gerichten gekippt würden. Ein kompletter Lockdown werde bei der aktuellen Impfquote rechtlich nicht gehen.
- Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland
08.24 Uhr: Söder fordert bundesweite 2G-Regelung und kostenlose Antikörper-Tests
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert angesichts des neuen Höchstwertes bei der Corona-Inzidenz ein entschlosseneres Handeln im Kampf gegen die Pandemie. Es müsse mehr getan werden, "als ein bisschen Testpflicht in Altenheimen", sagt der CSU-Chef im Deutschlandfunk. Nötig seien grundlegende Gespräche von Bund und Ländern.
Söder fordert eine bundesweite 2G-Regelung sowie 3G am Arbeitsplatz und eine Veränderung des Datenschutzes, um schneller und präziser ein Lagebild zu haben. Außerdem müssten Impfzentren reaktiviert werden und Tests wieder kostenlos angeboten werden. Das gelte auch für Antikörper-Test, damit jeder seine aktuelle Situation abfragen könne, um dann - vom Alter unabhängig - gegebenenfalls eine Drittimpfung zu erhalten.
07.51 Uhr: Medizinrechtler: Impfpflicht im Fall Corona unter Umständen verfassungskonform
Eine Corona-Impfpflicht hält Josef Franz Lindner, Professor für öffentliches Recht an der Universität Augsburg, verfassungsrechtlich möglicherweise nicht nur für zulässig, sondern auch für geboten. "Der Staat hat eine Schutzpflicht, jedem ein Intensivbett zur Verfügung zu stellen, der eines braucht. Wenn das nicht mehr gewährleistet ist, ist das Interesse dessen, sich nicht impfen lassen zu wollen, nachrangig. Die Schutzpflicht des Staates geht vor und er kann eine Impfpflicht einführen." Das sagte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.
Der Medizinrechtler hält es für nötig, solch einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte genau zu begründen. "Man müsse natürlich bei jeder einzelnen Maßnahme überlegen, ist sie geeignet, erforderlich und verhältnismäßig und zumutbar. Das muss man sauber argumentativ herausarbeiten. Die Schutzpflichten des Staates und die Rechtsgüter, die auf dem Spiel stehen, sind schon gewichtig. Wenn es auf den Intensivstationen einen Kollaps gibt, dann ist das der größte anzunehmende Unfall, den man im Gesundheitswesen erleben kann."
Auch eine Impfpflicht zunächst einmal für bestimmte Berufsgruppen wie im Pflegebereich könne verfassungsrechtlich vertretbar sein und könne unter Umständen ausgeweitet werden. "Man muss sich anschauen, wer liegt auf den Intensivstationen. Wenn sich das typisieren lässt, dann müsste man eine Impfpflicht eben auch auf bestimmte Teilgruppen erstrecken."
07.40 Uhr: Neuseelands größte Stadt Auckland beendet strikten Lockdown
In Neuseelands größter Stadt Auckland wird der strikte Corona-Lockdown nach zwölf Wochen gelockert. Ab Mittwoch dürfen Geschäfte und öffentliche Einrichtungen wie Museen, Zoos und Bibliotheken wieder öffnen, auch Treffen von bis zu 25 Menschen im Freien sind dann wieder erlaubt, wie Ministerpräsidentin Jacinda Ardern heute ankündigte. Die Einschränkungen waren Mitte August aufgrund von einer einzigen entdeckten Corona-Infektion verhängt worden. Die Metropole mit 1,7 Millionen Einwohnern galt danach als Hochburg des Ausbruchs der Delta-Variante in dem Pazifikstaat.
06.50 Uhr: YouTuber Rezo trotz Impfung mit Corona infiziert
Der YouTuber Rezo hat sich nach eigenen Angaben trotz einer Impfung mit dem Coronavirus infiziert. "Jo Guys, ich hab Corona", teilte er auf Instagram mit.
Weiter schrieb er, er sei als Erwachsener "noch nie so krank" gewesen. Er sei froh, geimpft zu sein: "Sonst hätte mich das wahrscheinlich anders weggekickt." Ihm gehe es aber schon wieder besser.
06.01 Uhr: Geimpfte Ausländer dürfen wieder in die USA einreisen
Ausländer dürfen nach einer vollständigen Impfung gegen das Coronavirus mit international anerkannten Präparaten ab sofort wieder in die USA einreisen. Die entsprechende Regelung trat nach einer Proklamation von US-Präsident Joe Biden um 0.01 Uhr (Ortszeit/6.01 Uhr MEZ) am Montag in Kraft.
Damit ist auch für vollständig geimpfte ausländische Reisende aus Deutschland und anderen Schengen-Staaten die direkte Einreise wieder möglich. Bislang war dafür eine Sondergenehmigung der US-Regierung notwendig. Vom größten deutschen Flughafen in Frankfurt startet am Vormittag eine ganze Flotte Passagierflugzeuge über den Atlantik.
04.40 Uhr: Japan - Erstmals seit mehr als einem Jahr keine weiteren Todesfälle
Japan verzeichnet einem Medienbericht zufolge erstmals seit 15 Monaten keine neuen Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Vor Sonntag hatte es laut einer Zählung des staatlichen Rundfunksenders NHK seit dem 2. August 2020 keinen Tag ohne einen Covid-19-Todesfall gegeben. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung Japans sind mittlerweile vollständig geimpft.
04.11 Uhr: RKI meldet 15.513 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 201,1
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 15.513 neue Positiv-Tests. Das sind 5.855 mehr als am Montag vor einer Woche, als 9.658 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 201,1 von 191,5 am Vortag. Damit hat sie den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie erreicht. Seinen bislang höchsten Stand hatte der Wert am 22. Dezember 2020 mit 197,6. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 33 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 96.558. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,78 Millionen Corona-Tests positiv aus.
04.04 Uhr: Planbare OP's müssen bereits für Corona-Fälle verschoben werden
Mediziner erwarten in den kommenden Wochen einen deutlichen Anstieg der Corona-Fälle auf den Intensivstationen. Bundesweit müssten Krankenhäuser sehr viele planbare Operationen verschieben, um noch freie Kapazitäten für Corona-Kranke und akute Notfälle auf den Intensivstationen freihalten zu können, sagt der wissenschaftliche Leiter der DIVI-Intensivregisters Zentralregisters Christian Karagiannidis der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Montagausgabe). "Wir werden die Last aller Notfälle nur dann stemmen, wenn irgendwo anders eingespart wird, allerdings in keinem Fall bei operativen Krebsbehandlungen." Schon jetzt müssten mit knapp 2500 Fällen genauso viele Corona-Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen versorgt werden, wie zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr bei der zweiten Corona-Welle.
00.33 Uhr: Lehrerverband warnt vor Kontrollverlust über Virus an Schulen
Der Deutsche Lehrerverbandes warnt angesichts steigender Infektionszahlen vor einem Kontrollverlust über das Pandemiegeschehen an den Schulen. "Es gibt erschreckende Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen. Die Vielzahl der Corona-Ausbrüche an den Schulen muss uns große Sorgen bereiten", sagt Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). "Die Gefahr sei immens, dass wir die Kontrolle über das Pandemiegeschehen an Schulen verlieren. Daher müsse an der Maskenpflicht solange festgehalten werden, "wie die 4. Welle durch die Schulen rollt."
- Zum Artikel "Ab heute gilt wieder Maskenpflicht in der Schule"
00.00 Uhr: Ampel-Parteien stellen Corona-Gesetzentwurf vor
SPD, Grüne und FDP wollen heute einen gemeinsamen Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Pandemie vorstellen. "Am Montag werden wir dem Parlament einen Gesetzentwurf zur angemessenen und entschlossenen Bekämpfung von Corona vorlegen", sagt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, der Zeitung "Welt" (Montagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. Der Entwurf solle in dieser Woche im Bundestag beraten werden und noch vor dem geplanten Auslaufen der epidemischen Notlage am 25. November in Kraft treten.
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