Corona-Patient auf einer Berliner Intensivstation
Bildrechte: pa / dpa
Bildbeitrag

Corona-Patient auf einer Berliner Intensivstation

Bildbeitrag
>

Corona: Die Ereignisse vom 10. Mai bis 16. Mai

Corona: Die Ereignisse vom 10. Mai bis 16. Mai

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 10. Mai bis 16. Mai.

Sonntag, 16. Mai 2021

17.46 Uhr: Impfpriorisierungen enden in einigen Ländern

In mehreren Bundesländern enden die Priorisierungen bei Corona-Impfungen in den Arztpraxen. Baden-Württemberg und Berlin beginnen an diesem Montag. Bayern folgt voraussichtlich im Laufe der Woche, Sachsen am 24. Mai. Allerdings dürfte vielerorts noch nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen, dass alle Impfwilligen auch schnell einen Impftermin erhalten. In den Impfzentren bleibt die Priorisierung noch bestehen.

16.48 Uhr: Piloten werden Lok-Führer

Wegen der coronabedingten Job-Krise bei Fluggesellschaften bewerben sich immer mehr Ex-Piloten bei der Deutschen Bahn. Seit Ende vergangenen Jahres seien rund 1.500 Bewerbungen aus der Luftverkehrsbranche eingegangen, bestätigte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Sonntag in Berlin.

Etwa 280 Job-Zusagen seien erteilt worden, darunter 55 an Ex-Piloten und -Pilotinnen sowie 107 an ehemalige Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen. Zahlreiche Airlines hatten unter anderem wegen der Corona-Krise tausende Mitarbeiter entlassen.

15.48 Uhr: Lufthansa-Tochter Swiss will ab Sommer wieder profitabel sein

50 Prozent der Kapazität von 2019 wären für die schweizerische Fluggesellschaft Swiss nötig, um wieder profitabel zu fliegen. "Wir gehen davon aus, dass wir das im Sommer erreichen werden", sagte Swiss-Chef Dieter Vranckx der "Sonntagszeitung".

Markus Binkert, Finanzchef der Lufthansa-Tochter hatte erst Anfang des Monats bei der Vorstellung eines umfangreichen Stellenabbaus von bis zu 650 Vollzeitstellen gesagt, die Airline werde auch im zweiten Quartal noch Verluste machen.

13.16 Uhr: Ausgangsbeschränkungen in Türkei auch nach Ende des Lockdowns

In der Türkei endet am Montagmorgen ein 17 Tage langer harter Lockdown - Ausgangbeschränkungen am Wochenende bleiben aber weiterhin bestehen. Auch Restaurants und Cafés sind weiter geschlossen und dürfen nur Lieferservice anbieten, wie das Innenministerium heute mitteilte. Landesweit gelten zudem abendliche Ausgangssperren ab 21.00 Uhr. Reisen zwischen Städten sind außerhalb der Beschränkungen wieder möglich. Schulen bleiben vorerst geschlossen. Diese Regelungen gelten vorerst bis zum 1. Juni.

Touristen sind in der Türkei von Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Diese Regelung sowie ein Verbot von Verkauf von Alkohol während des Lockdowns hatten zu Unmut in der Bevölkerung geführt. Am Freitag war ein offizielles Werbevideo für Urlaub in der Türkei nach großer Empörung aus dem Netz genommen worden. Darin wurden unter anderem Mitarbeiter im türkischen Tourismussektor gezeigt, die Masken mit der Aufschrift "Enjoy, I'm vaccinated." ("Genieß es, ich bin geimpft.") Die Opposition bezeichnete das als Demütigung. Nutzer kritisierten, sie würden in ihrem Land als Bürger zweiter Klasse behandelt. Mitarbeiter im Tourismussektor werden in der Türkei bevorzugt geimpft.

13.09 Uhr: Britischer Gesundheitsminister verteidigt Vorgehen gegen indische Virus-Variante

In Großbritannien muss sich die Regierung für ihr Vorgehen zum Schutz vor der gefährlichen Coronavirus-Variante aus Indien rechtfertigen. Die Opposition warf dem Kabinett von Premierminister Boris Johnson vor, die Reisebeschränkungen für Indien zu spät verhängt zu haben. Es sei "völlig falsch", dass Großbritannien schneller hätte handeln können, um Indien auf die rote Liste der Länder zu setzen, für die besondere Quarantänemaßnahmen bei der Einreise gelten, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock dem Sender Sky News. Er erklärte, dass für Indien im April strenge Reisebeschränkungen verhängt wurden - noch bevor die Variante B.1.617.2 genau untersucht wurde. Die Beschränkungen bedeuten für in Großbritannien ankommende Reisende, dass sie sich in Hotels in Quarantäne begeben müssen.

Die britische Regierung hatte Pakistan und Bangladesch vor Indien auf die rote Liste gesetzt. Dafür hagelte es jetzt Kritik von der Opposition. Hancock wies die Vermutung zurück, dass die Entscheidung durch eine geplante Reise von Premier Johnson im April beeinflusst worden sei, bei der es um die Handelsbeziehungen nach dem Brexit gehen sollte. Der Besuch wurde dann kurzfristig wegen der Corona-Situation in Indien gestrichen.

12.49 Uhr: Mehrheit der Japaner für Olympia-Absage wegen Pandemie

Die Mehrheit der Japaner ist einer Umfrage zufolge weiter dafür, die Olympischen Spiele in Tokio wegen der Corona-Pandemie abzusagen. Dies befürworteten 59,7 Prozent der Befragten, wie heute aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo News hervorging. 25,2 Prozent der Japaner waren demnach dafür, die Spiele ohne Publikum abzuhalten. 12,6 Prozent meinten, das Event solle mit einer begrenzten Anzahl an Zuschauern stattfinden.

In früheren Umfragen war die kritische Mehrheit ähnlich groß - oder sogar noch deutlicher. 72 Prozent der Japaner hatten sich Mitte April laut Kyodo News für die Absage oder Verschiebung der Olympischen Spiele und Paralympics ausgesprochen. Erst am Freitag wurde der Gouverneurin von Tokio, Yuriko Koike, eine Petition mit mehr als 350 000 Unterschriften überreicht: Der Schutz des Lebens der Menschen vor dem Coronavirus und nicht Olympia müsse oberste Priorität haben, wird darin gefordert. Ein für den 17. und 18. Mai geplanter Japan-Besuch von IOC-Chef Thomas Bach ist kürzlich wegen des Corona-Notstands verschoben worden.

11.55 Uhr: Bayern will Indien 100 Beatmungsgeräte liefern

Bayern will Indien 100 medizinische Beatmungsgerät zur Behandlung von Covid-19-Patienten zur Verfügung stellen. Das kündigt Bayerns Ministerin für Internationales, Melanie Huml, an. Die Geräte sollten voraussichtlich kommende Woche über das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum für Bund und Länder (GMLZ) auf den Weg gebracht werden. Die Bundesregierung hat dem von der Pandemie besonders hart betroffenen Indien bereits 120 Beatmungsgeräte und andere medizinische Güter geliefert, weitere Bundesländer planen Hilfen.

11.41 Uhr: Mehr als 28.000 Neuinfektionen in den USA

In den USA steigt die Zahl der registrierten Neuinfektionen um mindestens 28.604. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Damit haben sich bisher mehr als 32 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus steigt um mindestens 466 auf 585.994.

11.02 Uhr: Russisches Corona-Zentrum meldet 8.554 Neuinfektionen

In Russland berichtet das Corona-Krisenzentrum von 8.554 registrierten Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit belaufe sich die Zahl der Menschen, bei denen seit Beginn der Pandemie eine Infektion festgestellt wurde, auf 4,9 Millionen. Die Zahl derjenigen, die mit oder an dem Virus gestorben sind, sei um 391 auf 115.871 gestiegen. Die Statistikbehörde hingegen veröffentlicht regelmäßig von wesentlich höhere Zahlen. Deren Angaben zufolge wurden allein von April 2020 bis März 2021 insgesamt 250.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus festgestellt.

10.45 Uhr: Großbritannien will Mitte Juni über weitere Lockerungen entscheiden

Die britische Regierung will am 14. Juni entscheiden, ob weitere geplante Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft treten. "Wir werden eine endgültige Entscheidung über Schritt vier treffen, der der größte Schritt unseres Fahrplans ist", sagt Gesundheitsminister Matt Hancock. Bisher ist eine Aufhebung der Abstandsgebote für den 21. Juni geplant. Ab Montag sollen im Zuge des dritten Lockerungsschrittes die Menschen sich wieder umarmen sowie Pubs und Restaurants wieder im Inneren Gäste bedienen dürfen.

10.01 Uhr: Steinmeier hält nach Pandemie Versöhnung für nötig

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts der Fortschritte bei der Überwindung der Corona-Krise die Deutschen aufgerufen, den in der Pandemie entstandenen Streit zu beenden und sich wieder anzunähern. Zum Abschluss des Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt am Main sagte Steinmeier: "Wir müssen die Wunden heilen, die Corona in unserer Gesellschaft geschlagen hat."

Es sei "erbittert" gestritten worden - über das Virus, die Maskenpflicht, Beschränkungen und Lockerungen, über Kitas und Schule, über Impfstoffe und Impfreihenfolge. "Bei vielen ist die Geduld erschöpft, die Nerven lagen blank", sagte der Bundespräsident. "Freundschaften sind zerbrochen, Familien entzweit, tiefe Risse gehen durch unsere Gesellschaft."

Eine Heilung dieser Wunden bedeute Wiederannäherung. "Wir müssen wieder Brücken bauen zwischen Menschen und Gruppen, die die Pandemie verfeindet hat", sagte Steinmeier.

09.27 Uhr: Nordkorea zieht Nationalmannschaft aus WM-Qualifikation zurück

Nordkorea hat seine Fußball-Nationalmannschaft aus den Qualifikationen zur Weltmeisterschaft 2022 und Asien-Meisterschaft 2023 zurückgezogen. Diese Entscheidung teilte der asiatische Kontinentalverband AFC zunächst ohne Angabe von Gründen mit. Nordkorea hatte bereits Anfang Mai entschieden, auf die anstehenden Spiele in der asiatischen WM-Qualifikation zu verzichten.

Das Ansteckungsrisiko angesichts der Corona-Pandemie sei zu groß, habe es zur Begründung geheißen, sagte damals eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums im südkoreanischen Seoul, wo die Spiele hätten stattfinden sollen. Daraufhin hatte der AFC Nordkorea gebeten, die Entscheidung noch einmal zu überdenken. Bereits zuvor hatte das abgeschottete Land entschieden, keine Athleten zu den Olympischen Spielen in Tokio im Sommer zu entsenden. Nordkorea hatte dies ebenfalls mit den Gesundheitsrisiken durch Corona begründet.

09.14 Uhr: "Unkontrollierbarer Ausbruch" bei Antolin - Stadt Straubing erlässt Allgemeinverfügung

Beim Automobilzulieferer Antolin am Standort Straubing soll es zu einem "unkontrollierbaren Corona-Ausbruch" gekommen sein. Das teilt die Stadt Straubing mit. Deswegen hat die Stadtverwaltung weitere Hygiene- und Schutzmaßnahmen angeordnet und eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen, die seit heute gilt. Darin heißt es, dass alle in Präsenz beschäftigten Mitarbeiter einen täglichen Schnelltest durchführen müssen. Dieser könne entweder als beaufsichtigter Selbsttest oder durch geeignete Fachkräfte erfolgen. Außerdem werden die Beschäftigten täglich nach Covid-Symptomen, etwaigen Risikokontakten oder Situationen befragt. Ausgenommen sind Mitarbeiter, die bereits genesen, vollständig geimpft sind oder sich in häuslicher Quarantäne befanden. Laut dem "Straubinger Tagblatt" soll es bei Antolin in Straubing seit Mitte April zu 55 Neuinfizierungen gekommen sein.

06.40 Uhr: Fast 24,7 Millionen Infektionsfälle in Indien

In Indien hat das Gesundheitsministerium 311.170 Infektionsfälle binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle steigt auf 24,68 Millionen. 4.077 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt sind es damit 270.284 Tote. Die Dunkelziffer in dem Land mit seinen mehr als 1,36 Milliarden Einwohnern dürfte Experten zufolge aber deutlich höher sein.

05.53 Uhr: RKI meldet 8.500 Neuinfektionen - Inzidenz bei 83,1

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 8.500 neue Positiv-Tests. Das sind 4.156 weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 12.656 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 83,1 von 87,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 71 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 86.096. Insgesamt fielen in Deutschland bislang rund 3,6 Millionen Corona-Tests positiv aus.

04.00 Uhr: Fast drei Viertel aller Bürger wollen sich impfen lassen

Seit dem Start der Corona-Impfungen in Deutschland vor fast fünf Monaten ist die Impfbereitschaft deutlich gestiegen. Fast drei Viertel der Deutschen über 18 Jahre wollen sich nach einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur nun gegen das Coronavirus immunisieren lassen. 36 Prozent der Befragten haben sich schon mindestens einmal impfen lassen. Weitere 38 Prozent haben vor, das noch zu tun. Zusammen sind das 74 Prozent.

Kurz vor Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember hatten sich erst 65 Prozent für eine Impfung entschieden. 19 Prozent lehnten die Immunisierung damals ab, jetzt sind es nur noch 15 Prozent. Der Anteil der Unentschlossenen ist seit Ende Dezember von 16 auf 11 Prozent gesunken.

03.48 Uhr: Kretschmer fordert Freiheiten für Astrazeneca-Geimpfte bereits nach erster Dosis

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will eine schnellere Lockerung der Corona-Beschränkungen für Menschen, die sich das Präparat von Astrazeneca verabreichen lassen. "Wer mit Astrazeneca geimpft wird, sollte schon drei Wochen nach der ersten Dosis mehr Freiheiten bekommen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit Blick auf den Sommerurlaub.

Kretschmer berief sich dabei auf eine entsprechende Regelung in Österreich. "Der Schutz ist schon nach der ersten Astrazeneca-Impfung sehr gut", sagte der CDU-Politiker.

Zugleich warb der sächsische Regierungschef erneut für den Einsatz des russischen Vakzins Sputnik V in Deutschland. "Wir können jeden zugelassenen Impfstoff gebrauchen", sagte Kretschmer. Zwar sei es noch nicht sicher, ob Sputnik V eine europäische Zulassung bekomme. Er erlebe aber eine ganze Reihe von Menschen, die bereit wären, diesen Impfstoff zu nehmen. "Wenn wir diese Möglichkeit bekommen, sollten wir uns darüber freuen."

03.47 Uhr: Taiwans Regierung warnt vor Panikkäufen wegen neuer Corona-Beschränkungen

Die Regierung von Taiwan fordert die Bevölkerung auf, sich nicht zu Panikkäufen für Instant-Nudeln und Toilettenpapier hinreißen zu lassen. Wegen plötzlich stark ansteigender Infektionszahlen hat die Regierung die Corona-Warnstufe in der Hauptstadt Taipeh angehoben und zweiwöchige Beschränkungen verhängt.

01.14 Uhr: Stiko-Chef - Bundesweite Impfschutz-Auffrischung schon 2022

Die Ständige Impfkommission (Stiko) rechnet damit, dass sich die Bundesbürger im kommenden Jahr erneut gegen das Corona-Virus impfen lassen müssen. "Das Virus wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden deswegen nicht die letzten sein", sagt der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Die Deutschen müssten sich darauf einstellen, dass möglicherweise im nächsten Jahr alle ihren Impfschutz auffrischen müssten. Die Hersteller arbeiteten nach eigener Aussage bereits an modifizierten Impfstoffen, die gegen derzeit bekannte Mutanten wirksam sein sollen.

01.00 Uhr: NRW-Staatssekretärin für Integration Güler warnt vor Stigmatisierung

Nordrhein-Westfalens Staatssekretärin für Integration, Serap Güler (CDU), warnt vor der zunehmenden Stigmatisierung vermeintlich impfunwilliger Migrantinnen und Migranten in Deutschland. "Paradoxerweise zeigen viele Erfahrungsberichte, dass Impfskepsis unter Bessergestellten stärker verbreitet ist", sagte Güler dem "Tagesspiegel". Nach Gesprächen mit migrantischen Selbstorganisationen und Hausärzten habe sich gezeigt, dass die Skepsis in den migrantischen Gemeinden nicht höher sei als in vielen anderen Gruppen der Gesellschaft.

Es gebe teilweise jedoch Verschwörungserzählungen, die sich verfestigten - wie der Glaube mancher junger Frauen, dass Impfstoffe gegen das Coronavirus unfruchtbar machten oder geimpfte Geflüchtete schneller abgeschoben würden. "Beides ist natürlich absoluter Quatsch", sagte Güler.

00.53 Uhr: Einzelhändler wollen Corona-Hilfen vor Gericht erstreiten

Tausende Einzelhändler wollen sich nach Angaben des Handelsverbands Deutschland (HDE)großzügigere staatliche Corona-Hilfen auf dem Rechtsweg erstreiten. Laut einem Vorabbericht der "Welt am Sonntag", der sich auf eine HDE-Erhebung bezieht, haben rund 10.000 Unternehmen staatliche November- und Dezemberhilfen beantragt, die vor allem für die Gastronomie vorgesehen sind. Geschäfte, die seit Monaten geschlossen seien, hätten darauf jedoch keinen Anspruch, sondern würden auf den schmaleren Fixkostenzuschuss verwiesen, sagt HDE-Chef Stefan Genth der Zeitung: "Das ist eine klare Ungleichbehandlung im Vergleich zur Gastronomie". Eine Muster-Klageschrift sei vorbereitet.

00.27 Uhr: US-Gesundheitsbehörde - Schüler sollen weiterhin Masken tragen

Alle Schüler in den USA sollen weiterhin im Unterricht Masken tragen und sichere Abstände einhalten. Dies empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde CDC. Die Behörde verzeichnet 582.263 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus und mehr als 32,7 Millionen Infektionen. In den USA sind bisher 270,8 Millionen Impfdosen verabreicht worden.

Samstag, 15. Mai 2021

21.52 Uhr: Russland veranstaltet Museumsnacht mit Besuchern

Inmitten der Corona-Pandemie hat es in Russland wieder eine Nacht der Museen mit Besuchern gegeben. Nach Angaben der Organisatoren gab es landesweit mehr als 1.200 Veranstaltungen - viele davon im Online-Format. Anders als im Vorjahr konnten Interessierte diesmal aber auch wieder Ausstellungen besichtigen, an Führungen teilnehmen oder Vorträge besuchen. In der Hauptstadt Moskau boten etwa die weltberühmte Tretjakow-Galerie und das Staatliche Historische Museum am Roten Platz Tickets an.

21.35 Uhr: Italiens Ex-Regierungschef Berlusconi aus Krankenhaus entlassen

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist nach mehrtägiger Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der 84-Jährige sei darauf erpicht, zur "vollen Aktivität" zurückzukehren, erklärte dazu der Vizechef von Berlusconis Partei Forza Italia, Antonio Tajani.

Berlusconi war am Dienstag in das Mailänder Krankenhaus San Raffaele eingeliefert worden. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP hing seine Einlieferung mit Spätfolgen seiner Corona-Infektion zusammen. Der frühere Ministerpräsident hatte sich im vergangenen Jahr mit dem Virus infiziert. Es war bereits das vierte Mal in diesem Jahr, dass Berlusconi ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

20.01 Uhr: 20 Millionen Franzosen haben erste Impfung gegen Covid-19 erhalten

Die französische Regierung hat ihr selbstgesetzes Ziel erreicht, bis Mitte Mai 20 Millionen Menschen eine erste Impfdosis zu verabreichen. Präsident Emmanuel Macron gab die Zahl auf Twitter bekannt. In Frankreich leben 67 Millionen Menschen.

19.15 Uhr: Gesundheitsminister Spahn für europäisches Robert-Koch-Institut

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat als Konsequenz aus der Corona-Krise einen europäischen Mechanismus zur Verhinderung künftiger Pandemien gefordert. Außerdem müssten die Weltgesundheitsorganisation gestärkt und auf europäischer Ebene gemeinsame Institutionen "mit Mehrwert" geschaffen werden, forderte Spahn auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main. Als Beispiele nannte der Minister ein europäisches Institut zur Krankheitsüberwachung und -prävention, das so arbeite wie das Robert Koch-Institut in Berlin, sowie eine Agentur zur raschen Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen.

17.15 Uhr: Kirchen werben für solidarischeres Europa nach Corona-Pandemie

Essens Bischof Franz-Josef Overbeck hat auf dem Ökumenischen Kirchentag dafür geworben, die soziale Markwirtschaft in Europa nach Corona stärker im Sinn einer "Daseinsfürsorge" zu gestalten. Dabei müsse man die Freiheit des Marktes mit einem sozialen Ausgleich zusammenbringen, der nicht in neue Abhängigkeiten führe, sagte Overbeck, der auch Vizepräsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) ist, am Samstag bei einer Videoveranstaltung über die Corona-Pandemie als Herausforderung für ein solidarisches Europa.

17.00 Uhr: Scholz: Teil der Krisen-Kosten müssen Soli-Zahler tragen

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will den noch übrig gebliebenen Solidaritätszuschlag zur Refinanzierung der Kosten der Corona-Pandemie beibehalten. Die Begleichung der in der Krise aufgenommenen Schulden werde im Wesentlichen durch Wachstum gelingen, sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Samstag beim 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main. Gleichzeitig könne es aber keine Steuerentlastungen für Menschen geben, die „sehr, sehr reich“ sind. Ein Beitrag der Solidarität werde benötigt.

15.40 Uhr: Kölner Polizei gründet Ermittlungsgruppe gegen gefälschte Impfdokumente

Um Fälschungen in Impfpässen aufzuspüren und Fälscher zu überführen, hat die Kölner Polizei eine Ermittlungsgruppe mit Namen "Stempel" eingerichtet. Das bestätigte eine Sprecherin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die "Kölnische Rundschau" und der "Kölner Stadt-Anzeiger" hatten zuvor berichtet. Demnach startete die dreiköpfige Gruppe am 7. Mai. "Wir wollen die Ermittlungen zusammenführen, um Tatzusammenhänge schneller zu erkennen", sagte Kommissionsleiterin Nicole Gentner dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Derzeit gebe es neun laufende Verfahren – in erster Linie wegen des Verdachtes, gefälschte Impfdokumente hergestellt und angeboten zu haben. Laut "Kölnischer Rundschau" hatten Polizisten vor wenigen Tagen ein Auto routinemäßig kontrolliert und dort mehrere gefälschte Blanko-Impfpässe gefunden. Außerdem seien gefälschte Impfpässe mit dem Namen eines Kölner Arztes aufgetaucht, der dann Anzeige erstattet habe.

15.30 Uhr: Massenuntersuchung - Erstimpfung senkt Infektionsrisiko drastisch

Die Infektionszahlen bei gegen das Coronavirus Geimpften sinken einer Studie aus Italien zufolge binnen fünf Wochen nach der ersten Dosis massiv. In dieser Gruppe träten 35 Tage nach der Erstimpfung mit einem Vakzin von Pfizer/Biontech, Moderna oder AstraZeneca 80 Prozent weniger Infektionen auf, stellte das Nationale Institut für Gesundheit fest. Die Zahl der Einweisungen in ein Krankenhaus sinke um 90 Prozent, die Zahl der Todesfälle um 95 Prozent. Das gelte für alle Altersgruppen sowie Männer und Frauen gleichermaßen. Die Forscher hatten in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium die Daten von 13,7 Millionen Geimpften in dem Land untersucht.

15.20 Uhr: ÖRK-Vorsitzende hofft auf Vollversammlung 2022 trotz Corona

Die Vorsitzende des Zentralausschusses des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), Agnes Abuom, zeigt sich hoffnungsvoll, dass die im nächsten Jahr in Karlsruhe geplante ÖRK-Vollversammung stattfinden kann. "Wir wollen dieses Ereignis in Deutschland, in Europa, mehr als 50 Jahre nach der Versammlung in Uppsala", betonte die aus Nairobi zugeschaltete anglikanische Historikerin am Samstag beim Ökumenischen Kirchentag.Das zunächst in diesem Sommer geplante Treffen war 2020 wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden und soll nun vom 31. August bis zum 8. September 2022 unter dem Leitwort "Christi Liebe bewegt, versöhnt und eint die Welt" in Karlsruhe stattfinden. Erwartet werden rund 775 Delegierte aus den 350 ÖRK-Mitgliedskirchen und mehrere hundert Mitarbeiter, Experten, Gäste, und Medienvertreter.Abuom sagte, sie hoffe bei der Versammlung auf Fortschritte im Kampf um Gerechtigkeit und Frieden, ehrliche Debatten über ethische Fragen und eine offene Atmosphäre, in der Menschen von außerhalb Europas Gehör fänden.

14.45 Uhr: "Brot für die Welt" fordert Aufgabe des Corona-Patentschutzes

Die Referentin für internationale Gesundheitspolitik bei „Brot für die Welt“, Mareike Haase, hat auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag die Aufgabe des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe gefordert. Es sei wichtig, schnell in Verhandlungen darüber einzutreten, um auch die Bevölkerung in armen Ländern versorgen zu können, sagte sie am Samstag im Rahmen der digitalen Veranstaltung "Ist die Welt in Ordnung?" in Frankfurt am Main. Die Aufgeschlossenheit der US-amerikanischen Regierung dafür sei ein ermutigendes Zeichen.

14.35 Uhr: 1.189 Neuinfektionen in Bayern, 7-Tage-Inzidenz bei 86,22

Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Bayern sinkt immer weiter: Aktuell gibt das LGL den Wert für Bayern mit 86,22 an (Stand: 15.05.21, 08.00 Uhr). Gestern lag sie noch bei 96,08. In vielen bayerischen Regierungsbezirken liegt die 7-Tage-Inzidenz unter 100. Nur in Niederbayern (116,87) und Schwaben (113,03) liegt der Wert noch über der 100er-Marke. Den höchsten Inzidenzwert hat die Stadt Coburg (255,65), den niedrigsten der Landkreis Würzburg mit 30,81. Insgesamt sind von gestern auf heute 1.189 Neuinfektionen registriert worden, die meisten in Oberbayern (384). Insgesamt wurden dem Landesamt somit 623.898 Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Verbindung mit dem Corona-Virus stieg den Angaben zufolge seit gestern um 23 auf insgesamt 14.575.

14.25 Uhr: Brasilien impft Athleten für Olympische Spiele in Tokio

Die brasilianische Regierung hat mit der Impfung von Athleten und anderen Delegationsmitgliedern für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio begonnen. "Als die Welt angefangen hat, den Impfstoff einzusetzen, bedeutete dies auch eine hundertprozentige Chance, dass die Spiele stattfinden würden. Dies hat uns Athleten eine neuen Weg eröffnet", sagte die Schwimmerin Ana Marcela Cunha eines Berichts von "Globoesporte" von Freitagabend zufolge.

14.15 Uhr: Indischer Bundesstaat verhängt nach Massen-Wahlkampfveranstaltungen strikten Lockdown

Nach Massenversammlungen während des Regionalwahlkampfs in Westbengalen verzeichnet der ostindische Bundesstaat einen dramatischen Anstieg an Neuinfektionen mit dem Coronavirus - nun haben die Behörden die Reißleine gezogen und einen zweiwöchigen Lockdown verhängt. Alle Büros und Geschäfte müssten schließen, auch der öffentliche Verkehr werde eingestellt, hieß es am Samstag. Die westbengalischen Behörden meldeten 21.000 Corona-Neuinfektionen, Kliniken berichteten von dramatischer Überfüllung.

14.10 Uhr: Laschet fordert mehr Hilfe für ärmere Staaten in Corona-Krise

Deutschland und Europa sollten nach Ansicht von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet mehr für die Versorgung ärmerer Staaten in der Corona-Krise tun. "Wir stehen jetzt vor der Frage: Wie schaffen wir eine Solidarität in der einen Welt", sagt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident auf dem digitalen ökumenischen Kirchentag. Die Industrieländer hätten Impfstoffe, viele Länder des globalen Südens dagegen nicht. Eine faire Verteilung sei schon innerhalb der EU nicht unumstritten gewesen. Nötig sei jetzt eine verstärkte Versorgung anderer Länder mit medizinischer Ausrüstung und Impfstoffen.

13.55 Uhr: Rostock hofft auf Aufstiegsparty mit 7500 Stadion-Zuschauern

Fußball-Drittligist FC Hansa Rostock steht vor dem Aufstieg in die zweite Liga - und könnte die mögliche Rückkehr am Pfingstsamstag mit 7.500 Fans im Ostseestadion feiern. Verein, Hansestadt und Polizei hätten ein gemeinsames Konzept für ein Spiel mit Zuschauern vorgelegt, berichtete die "Ostsee-Zeitung" (Samstag). "Ja, die Gespräche über ein Saisonfinale vor Fans laufen", sagte Innenminister Torsten Renz (CDU) der Zeitung und meinte: "Ich würde es begrüßen, wenn es uns gelingt, das umzusetzen." Ein Regierungssprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dass dieses Thema beim Landes-Corona-Gipfel am Dienstag angesprochen worden sei. Weitere Details lagen zunächst nicht vor.

13.45 Uhr: Portugal öffnet Grenzen für Urlauber aus EU-Ländern

Portugal will Touristen aus der EU, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern grundsätzlich die Einreise erlauben. Voraussetzungen seien Infektionsraten von weniger als 500 Fällen je 100.000 Einwohner im Herkunftsland und ein negativer Corona-Test, teilt das Innenministerium mit. Portugal hatte bereits Urlaubern aus Großbritannien die Einreise gestattet.

13.35 Uhr: Weltweit über 161,4 Mio Infizierte und über 3,4 Mio Tote

Weltweit haben sich mehr als 161,4 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Über 3,4 Millionen Menschen sind mit oder an dem Virus gestorben, seit die ersten Ansteckungsfälle im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan bekanntgeworden sind. Die meisten Infektionsfälle weisen die USA (32,9 Mio) auf, gefolgt von Indien (24,3 Mio) und Brasilien (15,4 Mio). Nach den USA mit über 585.000 Toten verzeichnet Brasilien mit mehr als 430.000 die zweithöchste Zahl der Todesfälle.

13.20 Uhr: Sachsens Landeschef will Freiheiten bereits nach erster Impfung

Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer will Freiheiten für Bürger beim Reisen bereits nach der ersten und nicht erst nach der zweiten Corona-Impfung. "Wer mit AstraZeneca geimpft wird, sollte schon drei Wochen nach der ersten Dosis mehr Freiheiten bekommen", sagt der CDU-Politiker der "Berliner Morgenpost". Österreich habe dies vorgemacht. Der Schutz sei schon nach der ersten AstraZeneca-Impfung sehr gut.

13.02 Uhr: Diskussion über Föderalismus

Als Lehre aus der Corona-Pandemie hat sich der Vorsitzende der Unionsfraktion, Ralph Brinkhaus (CDU), für eine grundlegende Reform der föderalen Strukturen ausgesprochen. Dadurch könnten im Fall von Missständen die Verantwortlichkeiten klar nachvollzogen werden, sagte Brinkhaus der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Es gehe ihm darum, "alle Strukturen grundlegend zu überprüfen, und mitnichten darum, dass der Bund alles übernimmt". So halte er etwa wenig davon, "dass der Bund sich bei den Kitas einmischt". Das Beispiel der Kitas zeige die oftmals undurchsichtigen Zuständigkeiten. "An einer einzelnen Kita sind alle föderalen Ebenen beteiligt, und im Zweifel kann jeder die Verantwortung für Missstände auf den anderen schieben", sagte Brinkhaus. "Letztlich gilt aber, wenn viele Verantwortung tragen, ist am Ende keiner richtig verantwortlich." Das sei auch in der Pandemie an zu vielen Stellen deutlich geworden. Konkret müssten Aufgaben und finanzielle Mittel klar zugeordnet werden. "Es darf keine Doppelverantwortlichkeiten geben", sagte der CDU-Politiker. "Stattdessen muss die Ebene zuständig sein, die am besten geeignet ist." Um diese Reform in die Wege zu leiten, schlug er die Beteiligung aller föderaler Ebenen vor. In einer "Art Konvent" sollten sich alle Ebenen vom Bund über Länder bis zu den Kommunen an einen Tisch setzen und die Zuständigkeiten überprüfen. Das gehe nicht von heute auf morgen, sondern sei ein "großangelegtes Projekt", so Brinkhaus.

12.23 Uhr: Polen lockert Corona-Maßnahmen

In Polen sind die Außenterrassen der Bars und Lokale nach über sechs Monaten wieder geöffnet. Um Mitternacht feierten zahlreiche Menschen mit Champagner die Wiedereröffnung der Kneipen. Ab 28. Mai soll auch der Innenbetrieb mit begrenzter Kapazität wieder möglich sein. Seit Oktober war es nur erlaubt, Speisen zum Mitnehmen zu verkaufen. Über 200 Tage sei alles dicht gewesen, sagt der Mitinhaber einer Bar im Kulturpalast in Warschau. Jetzt sei es ein bisschen wie an Silvester. Zudem müssen im Freien keine Masken mehr zum Schutz gegen eine Ansteckung getragen werden, wenn Abstand gehalten werden kann.

Am Freitag gab es in Polen 3.288 nachgewiesene Neuinfektionen, der Höchstwert betrug am 1. April 35.251.

12.02 Uhr: Portugal lockert Einreisebestimmungen

Deutsche und andere europäische Urlauber können bald wieder nach Portugal reisen: Wie die Regierung in Lissabon am Samstag mitteilte, werden die Corona-bedingten Einreisebestimmungen für Reisende aus den meisten EU-Staaten ab Montag gelockert. Dem Innenministerium zufolge dürfen Menschen aus EU-Staaten, in denen die Corona-Infektionsrate bei unter 500 Fällen pro 100.000 Einwohnern liegt, dann wieder nach Portugal einreisen - auch zu "nicht notwendigen" Zwecken.

Für Einreisende gilt allerdings eine strikte Corona-Testpflicht: Alle Neuankömmlinge über zwei Jahren müssen bei der Einreise einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Fluggesellschaften, die Urlauber ohne gültigen PCR-Test nach Portugal bringen, drohen dem portugiesischen Innenministerium zufolge Geldstrafen von bis zu 2.000 Euro pro Reisendem.

Für fünf EU-Staaten - Zypern, Kroatien, Litauen, die Niederlande und Schweden - bleiben die bisherigen Einreisebeschränkungen bestehen, darunter eine zweiwöchige Quarantäne-Pflicht. Nur in zwingenden Fällen in Portugal einreisen dürfen zudem weiterhin Menschen aus Brasilien, Indien und Südafrika. In diesen Staaten zirkulieren Corona-Varianten, die ansteckender und möglicherweise gefährlicher sind als die Ursprungsform des Coronavirus.

11.27 Uhr: Traditions-Warenhaus in Großbritannien schließt

Die insolvente britische Kaufhauskette Debenhams hat heute nach 243 Jahren ihre letzten Filialen geschlossen. Dem Traditionsunternehmen, das vor dem Beginn der Pandemie noch 20.000 Mitarbeiter beschäftigte, waren in den vergangenen Jahren durch veränderte Kaufgewohnheiten der Briten nach und nach die Umsätze weggebrochen. Die coronabedingte vorübergehende Schließung der Läden im vergangenen Jahr gab dem Warenhaus dann den Rest.

Den Markennamen Debenhams und den Online-Shop wird es weiterhin geben. Sie gingen zu Beginn dieses Jahres für 55 Millionen Pfund (63,8 Mio. Euro) an den Internet-Modehändler Boohoo. Gegründet wurde das Unternehmen von William Clark im Jahr 1778. Er begann mit einem kleinen Textilgeschäft in London, in dem hochwertige Stoffe, Hauben, Handschuhe und Sonnenschirme verkauft wurden. Der Aufstieg zur Kaufhauskette wurde im Jahr 1813 von dem Investor William Debenham eingeleitet, nach dem das Unternehmen später benannt war.

11.02 Uhr: Rund 30 Millionen Menschen in Deutschland geimpft

In Deutschland haben nun mehr als 30 Millionen Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Damit sind 36,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) via Twitter mitteilte. Mehr als neun Millionen Menschen, und damit 10,9 Prozent der Bevölkerung, haben bereits den vollen Impfschutz. Bis Ende Mai soll ein starker Fokus auf die Zweitimpfungen gelegt werden. Laut Spahn wird bis Anfang Juni der relative Anteil der Zweitimpfungen an den täglichen Impfungen hoch sein. Danach steige der Anteil der Erstimpfungen wieder.

Die Impfkampagne in Deutschland hatte Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mehrere Bundesländer haben für die kommende Woche eine Aufhebung der Impfpriorisierung in Arztpraxen angekündigt.

10.43 Uhr: Impfmöglichkeit für Krankenhaus-Patienten

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Impfung von Krankenhaus-Patienten angekündigt. Nachdem mittlerweile 80 Prozent der Krankenhaus-Belegschaft in Bayern gegen Corona geimpft sei, werde "sobald vor Ort möglich" auch Patientinnen und Patienten in den Kliniken ein Impfangebot gemacht, teilte das Gesundheitsministerium mit. Wichtig sei, dass dabei auch die Zweitimpfung gewährleistet werde, sagte Holetschek.

Der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft Roland Engehausen sagte, die schnelle Impfung des Klinikpersonals habe dazu beigetragen, dass die steigenden Infektionszahlen der dritten Corona-Welle in den bayerischen Kliniken "bei allen besonderen Herausforderungen gemeistert werden konnten". "Aus Sicht der bayerischen Kliniken können wir nun vorsichtig zuversichtlich in die Zukunft schauen", zitierte ihn das Ministerium. Neben den Geimpften beim Krankenhauspersonal gelten etwa zehn Prozent des Personals mit direktem Patientenkontakt als Genesene, nachdem sie sich selbst mit COVID-19 infiziert hatten.

10.38 Uhr: Taiwan verschärft Corona-Maßnahmen

Nach einem sprunghaften Anstieg der Coronavirus-Infektionen in Taiwan haben die Behörden der Ostpazifik-Insel die Kontaktbeschränkungen in der Hauptstadt Taipeh und ihrer Umgebung verschärft. Die Regierung setzte die Alarmstufe für die Hauptstadtregion am Samstag hoch, nachdem die Gesundheitsbehörden 180 inländische Corona-Neuinfektionen registriert hatten. Am Tag zuvor waren nur 29 Neuinfektionen gemeldet worden.

Gemäß der neuen Restriktionen dürfen sich maximal fünf Menschen in Innenräumen treffen. Im Freien sind Zusammenkünfte von bis zu zehn Menschen erlaubt. Schulen, Verwaltungsgebäude, Büros sowie die meisten Geschäfte dürfen weiterhin öffnen. Es gelten jedoch eine strenge Maskenpflicht und Abstandsregeln. Bereits am Freitag hatten die taiwanischen Behörden die Schließung von Bars, Nachtclubs, Saunas, Sportzentren und weiteren Einrichtungen angeordnet. Die Regierung werde die epidemische Entwicklung in den kommenden Tagen genau beobachten und gegebenenfalls "Anpassungen" der Einschränkungen vornehmen, erklärte Gesundheitsminister Chen Shih-chung.

10.10 Uhr: Aufstiegsparty mit 7.500 Zuschauern geplant

Fußball-Drittligist FC Hansa Rostock steht vor dem Aufstieg in die zweite Liga - und will die mögliche Rückkehr am Pfingstsamstag mit 7.500 Fans im Ostseestadion feiern. Verein, Hansestadt und Polizei hätten ein gemeinsames Konzept für ein Spiel mit Zuschauern vorgelegt, berichtete die "Ostsee-Zeitung". "Ja, die Gespräche über ein Saisonfinale vor Fans laufen", sagte Innenminister Torsten Renz (CDU) der Zeitung und meinte: "Ich würde es begrüßen, wenn es uns gelingt, das umzusetzen."

Beim letzten Heimspiel der Saison am 22. Mai gegen den VfB Lübeck sollen Zuschauer mit dabei sein dürfen. Entsprechende Planungen hätten jetzt sowohl die Hansestadt als auch die Landesregierung bestätigt, schrieb die "Ostsee-Zeitung". Die Initiative, die Fans ins Stadion zu holen, soll aus dem Innenministerium gekommen sein. Bedingung: Jeder Zuschauer, der bei der möglichen Aufstiegssause mit dabei sein darf, müsse vorher getestet werden und müsse sich auch registrieren lassen.

08.55 Uhr: Merkel will nach Pandemie weniger reisen

Angela Merkel (CDU) will als Bundeskanzlerin nach der Corona-Pandemie weniger reisen, um das Klima zu schützen. Vieles sei auch über Videokonferenzen zu besprechen, sagte Merkel beim 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main. Das heiße aber nicht, dass sie nie wieder mit Menschen zusammenkommen wolle. "Mir fehlt das schon", räumte die Kanzlerin ein.

08.24 Uhr: Fußballclub verwendete gefälschte Corona-Tests

Die Fälschung von 14 ursprünglich positiven Coronatests kommt den brasilianischen Fußballklub Cascavel CR teuer zu stehen. Der bereits als Absteiger aus der Bundesland-Meisterschaft von Parana feststehende Verein, der aktuell in keiner der vier nationalen Ligen mitspielt, wurde vom regionalen Sportgericht für zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen. Ein Einspruch gegen das Urteil vor der obersten Sportgerichtsinstanz in Brasilien ist noch möglich. In erster Instanz war der Klub nur zur einer Sperre von 180 Tagen verurteilt worden, worauf die Staatsanwaltschaft in Berufung gegangen war. Diese warf der Vereinsführung vor, "sich nicht um die Gesundheit der Spieler gekümmert" sowie sich um die gegnerische Mannschaft "einen Dreck geschert" zu haben. Der Klub hatte die Tests vor der Partie am 30. April gegen Athletico Paranaense gefälscht. Der Bann gilt auch für Mitglieder der Vereinsführung. Die erhobene Geldbuße in Höhe von umgerechnet 31.000 Euro soll in gleichen Teilen an den Regionalverband sowie an Institutionen im Kampf gegen das Coronavirus gehen.

08.01 Uhr: Altmeier warnt vor Steuererhöhungen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat angesichts einer beginnenden Erholung der deutschen Wirtschaft von der Corona-Krise vor Steuererhöhungen gewarnt. "Wer dauernd von Steuererhöhungen redet, die Vermögenssteuer wieder einführen will und ständig über mehr Bürokratie brütet, verunsichert die vielen Mittelständler, kleinen Selbständigen, Handwerker und jungen Menschen", sagte Altmaier der "Bild"-Zeitung. Dass der SPD-Kanzlerkandidat und Bundesfinanzminister Olaf Scholz bei diesen Forderungen "nicht nur zuschaut, sondern sich sogar daran beteiligt, enttäuscht mich", sagte Altmaier. Scholz müsse "dringend ein Machtwort in seiner Partei sprechen und für Klarheit in grundlegenden Fragen sorgen".

Altmaier rechnet mit einer baldigen Erholung der deutschen Wirtschaft von der Corona-Pandemie. Sie werde dieses Jahr zwischen drei und vier Prozent wachsen und nächstes Jahr werde Deutschland "seine alte Stärke wieder erreicht haben". Die Bundesregierung habe mit Wirtschaftshilfen von mehr als 100 Milliarden Euro "eine große Pleitewelle verhindern und Millionen Jobs sichern" können. Für weitere Konjunkturmaßnahmen zeigte sich Altmaier offen. Darüber "sollten wir entscheiden, wenn alle Bereiche wieder geöffnet sind, damit sie optimal wirken können", sagte der Minister der "Bild"-Zeitung.

07.36 Uhr: Mehrheit gegen Erleichterungen für Geimpfte

Die Mehrheit der Deutschen hält die Aufhebung coronabedingter Einschränkungen für vollständig Geimpfte und Genesene für falsch. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 32 Prozent, die Personengruppen sollten keine Vorteile erhalten, solange nicht jeder die Möglichkeit zur Impfung hatte. Weitere 21 Prozent meinen, Geimpfte und Genesene sollten generell nicht anders behandelt werden als Menschen, die nicht geimpft sind. Dagegen halten nur 39 Prozent die Aufhebung der Einschränkungen für richtig. 8 Prozent machten keine Angaben.

Seit vergangenen Sonntag gilt eine Verordnung, die eine Reihe von Einschränkungen für Geimpfte und von einer Corona-Infektion Genesene aufhebt. Sie können sich wieder uneingeschränkt mit anderen Menschen treffen und müssen auch nächtliche Ausgangsbeschränkungen nicht mehr beachten. Auch das Reisen ist für diese Personengruppen inzwischen leichter. Die Quarantänepflicht bei Rückkehr nach Deutschland gilt für sie nur, wenn sie aus einem Gebiet mit neuen Virusvarianten kommen. Das sind derzeit nur elf Länder außerhalb Europas. Auch von der Testpflicht bei der Einreise nach Deutschland sind sie weitgehend befreit.

Vollständig geimpft sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag bisher rund 8,8 Millionen Menschen (10,6 Prozent). Rund 29,9 Millionen Menschen haben eine Erstimpfung erhalten (35,9 Prozent).

07.22 Uhr: Rund 325.000 Neuinfektionen in Indien

In Indien meldet das Gesundheitsministerium 326.098 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionsfälle steigt damit auf 24,37 Millionen. Das ist weltweit der zweithöchste Wert nach den USA. 3.890 weitere Menschen starben in Indien in Zusammenhang mit dem Virus, insgesamt sind es nun 266.207 Todesfälle. Allein in dieser Woche verzeichnen die Behörden 1,7 Millionen weitere Ansteckungsfälle und mehr als 20.000 Tote. Die Dunkelziffer in dem Land mit seinen mehr als 1,36 Milliarden Einwohnern dürfte Experten zufolge deutlich höher sein.

07.03 Uhr: Bodensee-Gastronomen befürchten Chaos

Angesichts unterschiedlicher Öffnungsschritte in Gastronomie und Tourismusbetrieben fordern Wirte und Hoteliers rund um den Bodensee eine Angleichung der Regeln. In der Vierländerregion seien die "derzeit bestehenden und voneinander abweichenden Regelungen immer besonders herausfordernd", sagte der Geschäftsführer der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH, Jürgen Amman. Die Regeln sollten unbedingt harmonisiert werden. Entsprechende Forderungen kamen auch aus dem Allgäu.

Vor allem die Bindung an eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner löst auf deutscher Seite Kritik aus. Während eine baldige Öffnung von Tourismus und Gastronomie damit in weiten Teilen des Allgäus und dem Bodenseekreis in Baden-Württemberg unwahrscheinlich scheint, sind Tagesausflüge nach Österreich und in die Schweiz wieder möglich. Mit einem negativen Corona-Test können sich zudem Urlaubsrückkehrer aus den beiden Ländern bei der Einreise von der Quarantänepflicht befreien.

Es sei nicht nachvollziehbar, dass man durch die derzeitigen Beschlüsse konzeptbasierte

Öffnungen außerhalb Deutschlands akzeptiere, der Neustart hierzulande aber an die Inzidenz gebunden sei, sagte die Aufsichtsratsvorsitzende der Allgäu GmbH, Maria Rita Zinnecker. "Dies führt zu enormen Wettbewerbsnachteilen." In den Nachbarländern könnten Gäste urlauben, in Bayern aber nicht.

Österreich plant die Öffnung von Tourismusbetrieben am 19. Mai. In der Schweiz sind Hotels, Bergbahnen und Außengastronomie schon geöffnet. "Der Gast geht da hin, wo er hingehen darf", sagte der Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) im Bodenseekreis, Horst Müller. "Wenn's blöd läuft, gibt das ein totales Chaos. Die Gäste brauchen eigentlich Gewissheit, dass ihr Urlaub auch stattfindet."

Die Allgäu GmbH kritisierte, ihre Konzepte für eine verlässliche Öffnung von Gastronomie und Tourismus seien bei den bayerischen Ministerien bisher ohne Resonanz geblieben. "Es ist nicht einzusehen, warum bei der Entscheidung für mögliche Öffnungsschritte im Tourismus weiterhin und ausschließlich der Inzidenzwert das Maß der Dinge ist", schrieb Aufsichtsratschefin Zinnecker am Freitag an Ministerpräsident Markus Söder. "Unsere Nachbarländer zeigen uns sehr eindrucksvoll und seriös, wie eine konzeptbasierte Öffnungsstrategie erfolgreich funktioniert."

06.39 Uhr: "Zuversicht und Umsicht"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich beim weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie für einen Mix aus "Zuversicht und Umsicht" ausgesprochen. "Es scheint gemeinsam zu gelingen, die dritte Welle zu brechen. Doch noch sind die Infektionszahlen zu hoch", heißt es in einem Schreiben Spahns an seine Länderkollegen, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über das die "Süddeutsche Zeitung" zuvor berichtete. Wenn zu viel zu schnell gelockert werde und die gegenseitige Vorsicht nachlasse, bestünden enorme Risiken für erneut stark steigende Infektionszahlen.

06.01 Uhr: Rund 7.900 Neuinfektionen - Inzidenz bei 87,3

Das Robert-Koch-Institut meldet 7.894 neue Positiv-Tests. Das sind 7.791 weniger als am Samstag vor einer Woche als 15.685 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 87,3 von 96,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

177 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 86.025. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,58 Millionen Corona-Tests positiv aus.

05.10 Uhr: Beschleunigung bei Impfung erwartet

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwartet in den kommenden Wochen eine deutliche Beschleunigung beim Impftempo. "Als Wirtschaftsminister hoffe ich, dass möglichst bald, und zwar schon ab dem 7. Juni, auch die Betriebsärzte impfen können", sagt Altmaier der "Rheinischen Post". "Ich erwarte, dass wir innerhalb sehr kurzer Zeit so viele Impfstoff-Lieferungen erhalten, dass wir noch mal einen richtigen Schub beim Impfen bekommen." Damit könnten alle geschützt werden, "weil damit die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Corona-Welle deutlich reduziert wird", so Altmaier. "Inzwischen haben rund 36 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten."

04.43 Uhr: Vier von fünf Klinikmitarbeitern geimpft

Vier von fünf Krankenhausmitarbeitern in Bayern sind mittlerweile gegen das Coronavirus geimpft. Das teilte das Gesundheitsministerium in München mit. In den Kliniken selbst seien rund 156.000 Erst- und knapp 112.000 Zweitimpfungen verabreicht worden, weiteres Personal habe sich in den Impfzentren eine Spritze geben lassen.

"Ich rufe auch die noch nicht geimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den bayerischen Kliniken auf, das Impfangebot zu nutzen", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Er kündigte an, dass nun auch die Patienten der Krankenhäuser bald einen Impftermin erhalten sollen.

02.24 Uhr: Kretschmer zieht Notbremse in Zweifel

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Notwendigkeit bundeseinheitlicher Regeln im Kampf gegen die Corona-Pandemie infrage gestellt. "Die Bundesnotbremse hat viel Aufregung ausgelöst. Es ist nicht gelungen, die Bevölkerung von der Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu überzeugen", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Zwar sei es legitim, wenn der Bundesgesetzgeber handele. "Aber wir müssen sehen, dass wir uns in einer Spirale befinden, die Politik und Bevölkerung auseinanderbringt. Das ist nicht gut", betonte Kretschmer. "Wir sollten daraus lernen, dass regionale Entscheidungen besser sind als das Eingreifen durch den Bund."

Die bundesweit verbindlichen Regeln für schärfere Corona-Maßnahmen waren am 23. April in Kraft getreten. In Landkreisen und kreisfreien Städten, die drei Tage lang eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 überschritten haben, gelten seither unter anderem nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Mit den einheitlichen Regelungen will die Politik einen Flickenteppich in den Bundesländern verhindern. Befristet sind sie bisher maximal bis zum 30. Juni.

01:01 Uhr: 50 Prozent der Schulstunden ausgefallen

Bei Deutschlands rund elf Millionen Schülern sind nach Angaben des Deutschen Lehrerverbands seit Beginn der Corona-Pandemie rund die Hälfte der Schulstunden im Präsenzunterricht ausgefallen. Seit März 2020 seien durchschnittlich zwischen 350 und 800 Stunden Präsenzunterricht für jeden Schüler ausgefallen, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Bild"-Zeitung. "Das ist im Schnitt wohl ein halbes Schuljahr."

Um den Pandemie-bedingten Unterrichtsausfall auszugleichen, forderte Meidinger in der "Bild" "differenzierte Lösungen, begleitende Zusatzangebote am Nachmittag im nächsten Schuljahr, aber auch Angebote am Wochenende und in den Ferien". Dies könne auch digitale Nachhilfe umfassen. Die Angebote müssten für die Schüler allerdings verpflichtend sein, forderte der Chef des Lehrerverbands.

Zugleich warnte Meidinger, noch wisse "niemand, woher angesichts des Lehrermangels die zusätzlichen Kräfte für die Lernförderung herkommen sollen. Ohne Lehramtsstudierende und Lehrkräfte, die schon in Rente oder Pension sind, wird es nicht gehen."

Die Bundesregierung hatte Anfang des Monats ein Aufholpaket zur Abfederung der Pandemiefolgen bei Schülern im Umfang von zwei Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Es sieht eine finanzielle Förderung von Nachhilfeunterricht und Freizeitangeboten sowie einen zusätzlichen Bonus von 100 Euro für jedes Kind aus einer sozial schwachen Familie vor.

Freitag, 14. Mai 2021

20.35 Uhr: Litauen will Corona-Impfstoff an EU-Ostpartner abgeben

Litauen wird den östlichen EU-Partnerländern 200.000 Dosen Corona-Impfstoff bereitstellen, damit sie in der Impfkampagne nicht abgehängt werden. Nach Angaben der Regierung in Vilnius will das baltische EU-Land bis zum Herbst der Ukraine 100.000 Dosen, Georgien 15.000 Dosen und der Republik Moldau 11.000 Dosen zuweisen. Über die Aufteilung der restlichen Dosen soll in Kürze entschieden werden. Bereitstellen werde Litauen den Impfstoff von Astrazeneca, sagte Außenminister Gabrielius Landsbergis der Agentur BNS zufolge. 

"In den Ländern der EU verläuft der Impfprozess schnell und reibungslos, aber wir werden nicht sicher sein, bis unsere Nachbarn sicher sind. Wahre Solidarität ist Handeln", sagte Landsbergis. "Wir hoffen, dass andere EU-Mitglieder dem Beispiel Litauens folgen."

18.52 Uhr: Slowakei beendet Corona-Notstand

Die slowakische Regierung hat am Freitag das Ende des seit 1. Oktober geltenden Corona-Notstands beschlossen. "Wir haben versprochen, dass der Notstand keine Minute länger als notwendig gelten werde, und daran halten wir uns", erklärte der konservative Ministerpräsident Eduard Heger vor Journalisten in Bratislava. Wirksam werde die Aufhebung noch in der Nacht auf Samstag.

Der stets umstrittene Notstand erlaubte der Regierung unter anderem die Zwangsrekrutierung von Gesundheitspersonal, das Verhängen von Ausgangssperren sowie das Verbot von Protestkundgebungen und anderen Massenversammlungen. 

Seit Ausbruch der Pandemie starben in dem 5,5-Millionen-Einwohner zählenden EU-Land bis Freitag 12.168 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

18.32 Uhr: Großbritannien wird wieder als Corona-Risikogebiet eingestuft

Die Bundesregierung stuft Großbritannien trotz niedriger Infektionszahlen ab Sonntag wieder als Corona-Risikogebiet ein. Grund ist das "zumindest eingeschränkte Vorkommen" der zuerst in Indien festgestellten Virusvariante, wie das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet bekanntgab. Die Variante B.1.617.2 hat in Indien zu dramatischen Infektionszahlen beigetragen. Die Nachbarländer Sri Lanka und Nepal werden von der Bundesregierung wegen der Ausbreitung am Sonntag ebenfalls hochgestuft: Sri Lanka zum Risikogebiet und Nepal zum Virusvariantengebiet, der höchsten Risikostufe, für die weitgehende Reisebeschränkungen gelten.

Großbritannien war bisher eines der wenigen europäischen Länder, das wegen stabil niedriger Infektionszahlen ganz von der Liste der Risikogebiete gestrichen wurde. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner betrug zuletzt 21,9. Als Risikogebiet werden normalerweise nur Länder eingestuft, die über 50 liegen. Das RKI verweist aber darauf, dass die indische Variante von der Weltgesundheitsorganisation WHO mittlerweile als besorgniserregend eingestuft wird.

17.02 Uhr: Dänemark erleichtert Reisen nach Mallorca und auf die Kanaren

Aus Dänemark ist wieder leichter Urlaub an verschiedenen beliebten Ferienzielen möglich. Inseln wie Mallorca, Ibiza, die Kanaren, die Azoren und auch ganz Malta wurden vom Außenministerium in Kopenhagen als sogenannte gelbe Regionen eingestuft. Das bedeutet, dass man von diesem Samstag an nach der Rückkehr aus dem Urlaub nicht mehr in Corona-Quarantäne und zuvor auch keinen Test mehr machen muss.

An der Einstufung Deutschlands ändert sich nichts. Die Bundesrepublik gilt für die Dänen weiter als oranges Land. Die bestehenden Test- und Quarantäneanforderungen nach der Einreise bleiben also bestehen. Nun fällt aber der bislang notwendige triftige Einreisegrund - etwa der Besuch von nahen Verwandten oder Partnern - für Menschen aus EU- und Schengenländern weg.

16.55 Uhr: Höchster Infektionsstand in Moskau seit Januar

Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in Moskau hat den höchsten Stand seit dreieinhalb Monaten erreicht. Wie die Behörden der russischen Hauptstadt mitteilten, wurden innerhalb eines Tages 3.818 neue Ansteckungsfälle verzeichnet. Dies ist die höchste Zahl seit Ende Januar.

In ganz Russland wurde mit 9.462 Fällen die höchste Zahl von Neuinfektionen seit Ende März registriert. Außerdem zählten die Behörden landesweit 393 Todesopfer der Pandemie binnen eines Tages. Die Behörden fürchten nun, dass ganz Russland in den kommenden Wochen von einer neuen Ausbreitungswelle des Virus heimgesucht werden könnte, zumal die Impfkampagne nur schleppend vorankommt: In einer russischen Erhebung vom April zeigten sich 62 Prozent der Befragten nicht bereit, sich mit dem russischen Vakzin Sputnik V impfen zu lassen.

16.48 Uhr: Gesundheitsminister Spahn mit Astrazeneca geimpft

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich von seinem Hausarzt im münsterländischen Legden gegen Corona impfen lassen. Der 40-Jährige erhielt den Impfstoff der Firma Astrazeneca. Er habe sich nach einem Gespräch mit dem Arzt bewusst dafür entschieden, erklärte er nach Angaben eines Sprechers. Für den kompletten Schutz brauche Spahn nur eine Impfung, da er bereits eine Corona-Erkrankung durchgemacht habe, sagte der Sprecher weiter.

"Nach diesen langen Monaten der Pandemie fühlt es sich gut an, geimpft und damit geschützt zu sein. Alle bei uns zugelassenen Impfstoffe wirken sehr gut und sind sicher", betonte Spahn. "Ich kann nur jedem empfehlen, der ein Impfangebot bekommt, sich auch impfen zu lassen." Der Weg raus aus der Pandemie führe nur über mehr Impfungen und geringere Inzidenzen.

16.42 Uhr: WHO-Chef fordert Impfstoff für ärmere Länder statt für Kinder

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat an reiche Nationen appelliert, Corona-Impfstoff an ärmere Länder zu spenden statt jetzt damit Kinder zu impfen. Derzeit stünden nur 0,3 Prozent des globalen Angebots an Impfstoffen Ländern mit niedrigem Einkommen zur Verfügung, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. In vielen Ländern seien noch nicht einmal medizinisches Personal und Pflegerinnen gegen Covid-19 geschützt.

"Ich verstehe, warum manche Länder ihre Kinder und Jugendlichen impfen wollen. Aber zu diesen Zeitpunkt bitte ich sie dringend, dies zu überdenken", sagte Tedros. Die Dosen sollten besser der Initiative Covax zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt, an dem die WHO führend beteiligt ist, hat eine gerechte globale Verteilung von Impfstoffen zum Ziel.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte sich vorher dafür ausgesprochen, Kindern und Jugendlichen vorrangig ein Impfangebot zu machen, sobald der Impfstoff für diese Gruppe zugelassen ist. In den USA und in Kanada ist das Produkt von Pfizer/Biontech bereits ab zwölf Jahren zugelassen.

16.40 Uhr: Astrazeneca in Deutschland zunehmend gefragt

Nach vorübergehender Skepsis ist die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin in Deutschland deutlich gestiegen. "Wir verzeichnen eine deutliche Nachfrage der Ärzte", sagte ein Sprecher des Deutschen Apothekenverbandes der Nachrichtenagentur Reuters.

Auch die kassenärztliche Vereinigung in Baden-Württemberg registriert einen Anstieg des Interesses der Arztpraxen. Nach Angaben eines Sprecher sind dafür vor allem zwei Gründe verantwortlich. Zum einen liege dies an der generellen Aufhebung der Impfpriorisierung in Baden-Württemberg, weshalb sich auch jüngere Menschen in den Praxen impfen lassen könnten. Deshalb entfällt die Sorge vieler Ärzte, am Abend Impfdosen übrig zu behalten oder nach älteren Patienten suchen zu müssen.

Zum anderen hatten die Gesundheitsminister von Bund und Länder entschieden, dass eine Zweitimpfung bei AstraZeneca nun schon nach vier Wochen möglich sein soll, obwohl diese die Impfwirkung gegenüber den bislang empfohlenen zwölf Wochen verschlechtert. Viele Jüngere nutzten nun die Chance, sich innerhalb von vier Wochen eine Vollimpfung zu besorgen, weil ihnen dies mehr Freiheiten im Alltag und beim Reisen gebe, hieß es in Bund-Länder-Kreisen.

Das Bundesgesundheitsministerium bestätigt den Trend: "Wir haben Mitteilungen aus der Ärzteschaft, dass dieses Angebot auch von jüngeren Menschen tatsächlich sehr dankbar angenommen wird", sagte ein Sprecher in Berlin.

15.53 Uhr: Wales lockert ab Montag vorsichtig

Im britischen Landesteil Wales haben die Menschen ab kommenden Montag wieder mehr Freiheiten. Pubs und Restaurants dürfen dann auch drinnen wieder Gäste empfangen, wie Regierungschef Mark Drakeford bestätigte. Auch Museen, Theater und Kinos dürfen unter Auflagen wieder öffnen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Wales mit rund neun Fällen pro 100.000 Einwohnern am niedrigsten in ganz Großbritannien.

Bei weiteren geplanten Lockerungen drückte Drakeford jedoch auf die Bremse und vertröstete die Bevölkerung auf eine neue Prüfung der Lage Anfang Juni. Grund ist das verstärkte Auftreten der indischen Corona-Variante B.1.617.2 im Nordwesten von England und in einigen Fällen auch direkt in Wales.

15.52 Uhr: US-Industrie setzt Erholung fort

Die US-Industrie ist im April auf Erholungskurs geblieben. Die Gesamtproduktion sei gegenüber März um 0,7 Prozent gestiegen, teilte die US-Notenbank Fed am Freitag in Washington mit. Experten hatten mit einem deutlicheren Zuwachs von im Schnitt 1,0 Prozent gerechnet. Die Kapazitätsauslastung stieg um 0,5 Punkte auf 74,9 Prozent, verbleibt aber unter ihrem längerfristigen Durchschnitt.

Wie die Fed weiter mitteilte, fällt der wetterbedingte Produktionseinbruch im Februar neuen Daten zufolge stärker aus als bisher befürchtet. Die anschließende Erholung im März war jedoch ebenfalls stärker als bislang bekannt. Im April stieg zwar die Warenherstellung im verarbeitenden Gewerbe, die Autoproduktion fiel aber wegen eines Mangels an Halbleitern.

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Gesamtproduktion um 16,5 Prozent. Sie liegt aber immer noch um 2,7 Prozent unter ihrem Niveau, das sie vor der Corona-Pandemie erreicht hatte.

15.51 Uhr: Indien beginnt Impfungen mit Sputnik-V

In Indien wird nun auch der russische Corona-Impfstoff Sputnik V eingesetzt. Die ersten Impfungen mit dem Vakzin hätten im zentralindischen Hyderabad begonnen, teilte der russische Staatsfonds RDIF mit. Sputnik V sei damit der "erste im Ausland hergestellte Impfstoff, der in Indien genutzt wird". Eine zweite Charge werde in den kommenden Tagen in Indien erwartet.

Die indischen Behörden hatten Sputnik V Mitte April eine Notzulassung erteilt. Mehrere in Indien ansässige Pharmafirmen, darunter Virchow Biotech und Hetero Biopharma, wurden zudem Lizenzen für eine örtliche Produktion des russischen Vakzins erteilt. Ziel der Unternehmen ist es, insgesamt mehr als 850 Millionen Impfstoffdosen pro Jahr herzustellen.

Indien gehört zu den derzeit am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Bisher erhielten jedoch nur 38,2 Millionen Einwohner eine Impfung. Grund für die schleppende Kampagne sind unter anderem Lieferengpässe, Probleme mit dem Online-Buchungssystem für Impftermine sowie Verwaltungschaos.

15.16 Uhr: Regelung zum kleinen Grenzverkehr verunsichert Bürger

Die Regelung zum kleinen Grenzverkehr zwischen Bayern und den Nachbarländern Tschechien und Österreich beschert der Polizei im Freistaat zahlreiche Anfragen von verunsicherten Bürgern. Wie ein Sprecher der Bundespolizei in München sagte, gebe es einen erhöhten Kommunikationsbedarf. Die Menschen fragten an, ob sie zum Tanken oder zum Zigarettenkaufen über die Grenze fahren und zurückkehren dürfen und was sie dabei beachten müssten.

Ähnliche Erfahrungen machen die Beamten vor Ort. Eine Sprecherin der Polizei in Waldmünchen sagte, es gebe regen Verkehr in beide Richtungen. Jedoch sei Verunsicherung spürbar. Streifenpolizisten würden angesprochen, weil sich die Menschen rückversichern wollten, ob sie alles richtig machten. Zudem gebe es zahlreiche Anfragen via Mail oder Telefon bei der Dienststelle.

Zwischen Bayern und Österreich ist seit Donnerstag der kleine Grenzverkehr möglich. Bürger dürfen nach einem bis zu 24 Stunden andauernden Aufenthalt im Nachbarland zurückkehren, ohne bei der Wiedereinreise nach Bayern eine digitale Reiseanmeldung und einen Testnachweis zu benötigen oder anschließend in Quarantäne zu müssen.

Die Einreise nach Österreich ist nach deren Regelung aber nur Genesenen, Getesteten oder Geimpften erlaubt. Zudem sind eine Online-Einreiseanmeldung erforderlich. Auch muss den Angaben nach ein Einreisender glaubhaft machen, dass er sich in den zehn Tagen zuvor nicht in einem Hochrisikogebiet aufgehalten hat. Am 19. Mai endet in Österreich der Lockdown für Gastronomie, Kultur, Tourismus und Sport. Die sogenannte 3-G-Regel gilt dann für Besucher aus ganz Deutschland.

Fahrten nach Tschechien sind ohne Einreisebeschränkungen zulässig, sofern die Aufenthalte dort nicht länger als zwölf Stunden dauern. Erst danach greifen die tschechischen Quarantäne- und Testregeln.

15.08 Uhr: Holetschek pocht auf bundesweite Impfpass-Lösung

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will in der Debatte um digitale, fälschungssichere Corona-Impfnachweise "keine Insellösungen". "Es ist notwendig, dass wir den digitalen Impfpass bundesweit haben", sagte er bei der Besichtigung eines Impfzentrums im oberbayerischen Ebersberg. "Es muss schon eine bundeseinheitliche Lösung sein."

Auf die Frage, warum sich die Politik erst jetzt - knapp ein halbes Jahr nach Beginn den ersten Corona-Impfungen in Deutschland - mit fälschungssicheren Impfnachweisen befasse, sagte er, die Frage nach Lockerungen für Geimpfte seien "Entwicklungen, die in den letzten Wochen" aufgekommen seien. Zudem habe man auf Vorgaben der Europäischen Union warten müssen. Bayern wolle dem Bund aber Druck machen: "Da können wir insgesamt alle noch besser werden."

Das "Ebersberger Modell", das die dortigen Behörden gestartet haben und das auf einen Impfpass setzt, der die Impfdaten mit der Personalausweisnummer verknüpft, nannte Holetschek zwar "interessant", betonte aber, dass Deutschland auf den digitalen Impfpass setze, der unter der Führung des amerikanischen Technologiekonzerns IBM entstehen soll.

14.18 Uhr: Großbritannien plant UN-Klimagipfel als Präsenzveranstaltung

Trotz der Corona-Pandemie plant Großbritannien, den UN-Klimagipfel im November in Glasgow regulär als Präsenzveranstaltung auszurichten. "Wir planen einen physischen Gipfel, bei dem die Sicherheit der Delegierten an erster Stelle stehen wird", sagte der Präsident der COP26, Alok Sharma. Zuletzt gab es wachsende Zweifel, dass der Gipfel mit Delegierten aus 196 Ländern vor Ort in Glasgow stattfinden kann, während das Coronavirus wohl noch in vielen Teilen der Welt wüten wird.

Der Wunsch der Regierungen und Verhandlungsführer auf der ganzen Welt sei es, den Gipfel nicht virtuell, sondern vor Ort abzuhalten, betonte Sharma bei einer Rede in Glasgow. Die COP26 war ursprünglich im November 2020 geplant gewesen, musste aber wegen der Pandemie verschoben werden.

14.08 Uhr: Heil will Erleichterungen bei Kurzarbeit bis Ende 2021 verlängern

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will Erleichterungen für Firmen mit Kurzarbeit bis zum Jahresende verlängern. Handel, Gastronomie oder Veranstaltungsbranche litten nach wie vor sehr unter dem Lockdown, sagte der SPD-Politiker dem "Handelsblatt".. Auch gebe es in manchen Betrieben Schwierigkeiten, weil etwa Halbleiter fehlten. "Ich will deshalb, dass wir die Möglichkeiten der Kurzarbeit in vollem Umfang bis zum Jahresende verlängern." Dazu habe er einen Verordnungsentwurf erarbeitet, den die Regierung gerade abstimme.

Konkret geht es um Sozialversicherungsbeiträge für ausgefallene Arbeitsstunden bei Kurzarbeit, die bis zum 30. Juni zu 100 Prozent vom Staat übernommen werden. Diese Regelung will Heil verlängern. Ansonsten würde nur noch die Hälfte der Beiträge gezahlt.

Heil hatte bereits erklärt, die Kurzarbeit sei für die Bundesagentur für Arbeit und den Bundeshaushalt zwar sehr teuer. Damit werde aber die "Rückkehr von Massenarbeitslosigkeit" verhindert, die für Staat und Gesellschaft viel teurer wäre. Nach einer Schätzung des Wirtschaftsforschungsinstitutes Ifo waren im April noch 2,7 Millionen Menschen in Kurzarbeit.

12.54 Uhr: Giffey will Kinder und Jugendliche vorrangig impfen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Kindern und Jugendlichen vorrangig ein Impfangebot zu machen, sobald der Impfstoff für diese Gruppe zugelassen ist. Das sei man der jungen Generation schuldig. Kinder und Jugendliche hätten in der Pandemie auf vieles verzichtet, erklärte die Familienministerin. Die Bundesländer müssten nun zügig alles vorbereiten, um den drei Millionen Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren schnell ein Angebot zu machen.

Auch Eltern und Fachkräfte, die mit Kindern in Kontakt sind, müssten eine Möglichkeit haben, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Denn sie würden Kinder "wie ein Kokon" schützen, sagte Giffey. Bis dahin müsse auch sichergestellt sein, dass Familien, etwa über Testmöglichkeiten, wieder in den Urlaub fahren könnten, um Kraft zu tanken, erklärte die Familienministerin.

Um die genannten Gruppen möglichst schnell zu impfen, sei es wichtig, alle Potenziale auszuschöpfen. "Dazu gehören die Impfzentren, Kinder- und Jugendarztpraxen aber auch Impfungen vor Ort in Schulen, Familien- und Jugendzentren durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst", sagte Giffey. Besonders in sozialen Brennpunkten müsse es mobile Impfteams geben, auch das Impfen an Orten wie Moscheen hält die Ministerin für sinnvoll.

12.32 Uhr: Litauen spendet 200.000 Impfdosen für Osteuropa

Litauen wird 200.000 Impfstoff-Einheiten an seine osteuropäischen Nachbarn spenden. "Helfen ist die wahre Solidarität", sagt Außenminister Gabrielius Landsbergis und kündigt an, dass 100.000 Dosen für die Ukraine vorgesehen sind. Die Vakzine werden an die EU-Länder der "Östlichen Partnerschaft" geliefert. Dazu gehören auch Weißrussland, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien und Armenien.

12.24 Uhr: Landratsamt Dingolfing warnt vor "Impf-Betrügereien"

Im Landkreis Dingolfing-Landau und auch in anderem Teilen Niederbayern versuchen Betrüger, Unsicherheiten rund um die Terminvergabe bei Impfzentren auszunutzen. Besonders betroffen seien ältere Bürgerinnen und Bürger, warnt das Landratsamt in Dingolfing. Die Betrüger geben vor, vom Impfzentrum aus anzurufen und fragen nach Kontakt- beziehungsweise Kontodaten.

Das Landratsamt weist jetzt ausdrücklich darauf hin, dass niemals Kontodaten durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Impfzentrums abgefragt werden. Das Impfzentrum trete auch nur mit Personen in Kontakt, die sich im Impfportal "http://www.impfzentren.bayern" registriert haben. Zudem werden grundsätzlich vom Gesundheitsamt oder vom Landratsamt keine Impftermine vergeben. Die Impfung selbst ist kostenlos. Wer ähnliche verdächtige Anrufe bekommen hat, soll sich bei der Polizei melden.

12.20 Uhr: Italien lockert Einreisebeschränkungen ab 16. Mai

Ab dem 16. Mai 2021 ist die Einreise nach Italien mit einem gültigen negativen Antigen- oder PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, möglich. Damit entfällt die bisher geltende Quarantänepflicht.

Auch in Deutschland gelten seit gestern deutlich gelockerte Richtlinien für Reiserückkehrer. So müssen vollständig Geimpfte, Corona-Genesene und Nicht-Geimpfte, die einen negativen Test vorweisen können, nach der Rückkehr aus Südtirol nicht mehr in Quarantäne.

In Erwartung der Rückkehr der Urlauber haben die Südtiroler Landesregierung und die Tourismusbetriebe ein umfangreiches Testangebot auch für Gäste vorbereitet. Um einen sicheren Urlaub zu ermöglichen, stellt die italienische Alpenregion Einheimischen und Gästen ein umfangreiches Testangebot zur Verfügung. Beglaubigte Nasenflügeltests berechtigen zum Corona-Pass und sind für Südtiroler und Touristen kostenfrei.

12.07 Uhr: Rund 13.000 Infektionen bei vollständig Geimpften

In Deutschland wurden bisher rund 13.000 vollständig Geimpfte noch positiv auf das Coronavirus getestet. Das entspricht bei insgesamt mehr als acht Millionen Zweitimpfungen etwa 0,16 Prozent. Es sei aber nicht klar, ob die Erkrankung bei vollem Impfschutz, also mehr als 14 Tage nach der zweiten Impfung auftrat oder in den Tagen davor, erklärte das Gesundheitsministerium.

Impfungen können Corona-Infektionen zwar in den meisten Fällen verhindern, allerdings nicht zu hundert Prozent. Man geht außerdem davon aus, dass der Körper nach der zweiten Impfung rund zwei Wochen braucht, um den vollen Impfschutz aufzubauen.

Nach der ersten Impfung wurden nach Daten des Gesundheitsministeriums rund 44.000 Covid-19-Fälle gemeldet. Das entspricht bei mehr als 28,5 Millionen Erstgeimpften etwa 0,15 Prozent. 662 zweifach Geimpfte und rund 2.000 einfach Geimpfte starben.

11.59 Uhr: Über 350.000 Japaner unterschreiben gegen Olympia

In Japan werden die Rufe nach einer Absage der Olympischen Spiele in Tokio immer lauter. Der japanische Anwalt und Politiker Kenji Utsunomiya forderte eine Absage der Spiele und überreichte der Gouverneurin von Tokio, Yuriko Koike, eine entsprechende Petition mit mehr als 350.000 Unterschriften. Der Schutz des Lebens der Menschen vor dem Coronavirus müsse oberste Priorität haben und nicht die Olympischen Spiele, heißt es darin.

Solche Spiele sollten von allen Menschen begrüßt werden, "aber das ist unter den gegenwärtigen Umständen nicht möglich." Daher fordere man die Verantwortlichen auf, sie abzusagen, sagte Utsunomiya nach Überreichung seiner Petition. Auch Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung für eine Absage oder erneute Verschiebung ist. Japans Olympia-Macher und das IOC wollen sie jedoch durchziehen.

11.52 Uhr: Bayern fehlen bis Ende 2023 wegen Corona 7,3 Milliarden Euro

Dem bayerischen Staatshaushalt steht wegen erhöhter Ausgaben und geringerer Steuereinnahmen nach Angaben von Finanzminister Albert Füracker (CSU) eine lange Durststrecke bevor. Bis zum Ende des Jahres 2023 stünden dem Haushalt krisenbedingt 7,3 Milliarden Euro weniger zur Verfügung, als vor Beginn der Corona-Pandemie angenommen.

Die Prognose für die Jahre 2022 und 2023 falle in der Mai-Schätzung zwar etwas günstiger aus als noch im November, der Weg hin zum Vorkrisenniveau sei aber noch lang, sagte der Minister. Die Aussetzung der Schuldenbremse sei auch für 2022 genehmigt.

Der Freistaat wolle trotz der fehlenden Steuereinnahmen bei den Investitionen nicht nachlassen. Jede Ausgabe müsse auf den Prüfstand, es mache aber keinen Sinn, "blind zu kürzen", sagte Füracker. Schließlich gelte es, die Wirtschaft am Laufen zu halten und Liquidität in den Unternehmen zu lassen.

11.45 Uhr: Spahn - Inzidenzwert unter 100 gibt Zuversicht

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die weiter sinkende Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland als ermutigend bezeichnet. Die Tatsache, dass die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit dem 20. März wieder unter die Schwelle von 100 gesunken sei, gebe Anlass zur Zuversicht, sagte er beim Besuch der Bundeswehrapotheke im niedersächsischen Quakenbrück. Die Lage sei aber bundesweit sehr unterschiedlich, denn es gebe Landkreise mit einem Inzidenzwert von 35, aber auch solche mit über 200.

Spahn betonte, ihm sei es wichtig, dass, wenn bei einer Inzidenz unter 100 geöffnet werde, dies zuerst im Außenbereich geschehe. Dies gelte für die Außengastronomie oder kleine Konzerte oder ein Fußballspiel mit ausgedünnter Teilnehmerzahl und Abstands- und Hygienekonzept. "Ich kann nur bei den Ländern und Landkreisen dafür werben, dass wir insbesondere bei der Innengastronomie warten, bis wir unter 50er Inzidenzen sind."

Mit Blick auf den Sommerurlaub verwies Spahn auf die derzeitige Empfehlung, noch soweit möglich auf nicht notwendige Reisen zu verzichten. Das werde man bei einem niedrigen Infektionsgeschehen zum Sommer hin sicher lockern können. "Ich verstehe die Sehnsucht, aber wir sind eben noch in der Pandemie." Deshalb solle man sich Länder aussuchen, die auch niedrige Inzidenzwerte aufwiesen.

11.43 Uhr: Berliner Cafés und Restaurants öffnen Pfingsten draußen

Viele Berlinerinnen und Berliner haben schon lange darauf gewartet, dass Cafés und Restaurants zumindest im Freien wieder Gäste bedienen dürfen. Am Dienstag hatte der Senat entsprechende Lockerungen für die Außengastronomie in Aussicht gestellt, nun hat er sie nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beschlossen - für die Zeit ab Freitag vor Pfingsten (21.5.).

Voraussetzung ist neben einem vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie obligatorischen Hygienekonzept, dass die Sieben-Tage-Inzidenz bis dahin weiter stabil unter 100 liegt. Dann greift die Bundes-Notbremse nicht mehr, die solche Lockerungen bisher verbietet. Gäste müssen außerdem einen negativen Corona-Test nachweisen oder vollständigen Impfschutz haben. In den Innenräumen dürfen Gaststätten weiterhin keine Gäste bewirten. Für die Hotels in der Hauptstadt sind noch keine Öffnungsschritte geplant.

11.41 Uhr: Greyhound in Kanada ist Geschichte - Busunternehmen gibt Streckennetz auf

Endstation für die traditionsreichen Greyhound-Busse in Kanada: Nach fast 100 Jahren im Land gibt Greyhound sein Streckennetz dort auf, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Grund ist die Corona-Pandemie: Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Kundinnen und Kunden um 95 Prozent. Der kanadische Verkehrsminister Omar Alghabra äußerte sich "enttäuscht". Das Fernbusunternehmen, gewürdigt in zahlreichen Filmen und Songs, hatte schon 2018 das Streckennetz in der Region Western Canada (Alberta, British Columbia, Manitoba und Saskatchewan) eingestellt. Nun folgen ab Freitag die Provinzen Ontario und Québec.

11.35 Uhr: VW mit Verkaufsplus nach Corona-Einbruch im Vorjahr

Der Volkswagen-Konzern hat im April gegenüber dem Corona-bedingten Einbruch vor einem Jahr einen deutlichen Anstieg der Auslieferungen verzeichnet. Die Verkäufe legten über alle Marken hinweg um gut 75 Prozent auf 829 800 Fahrzeuge zu, wie Volkswagen mitteilte. Das reichte aber nicht, um wieder auf die Zahlen aus dem April des Vor-Corona-Jahres 2019 zu kommen. Zudem musste VW in China im vergangenen Monat einen Dämpfer hinnehmen: Die Auslieferungen lagen im wichtigsten Einzelmarkt mit 284.200 Fahrzeugen sieben Prozent unter dem Wert vor einem Jahr. In der Volksrepublik hatte der Verkauf von Autos nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr schnell wieder angezogen.

11.30 Uhr: Besuche in Seniorenheimen werden unkomplizierter

Wer vollständig geimpft ist oder COVID-19 überstanden hat, braucht für einen Besuch in einem Seniorenheim in Bayern nun keinen negativen Corona-Test mehr. Auch die Beschäftigten brauchen keinen Test mehr, hat der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitag erklärt. Er appellierte an die Alten- und Pflegeheime, diese Möglichkeit auch zu nutzen. Sie seien ein Schritt in Richtung Normalität für Bewohner, Beschäftigte und Besucher. Die Erleichterung komme vor allem auch älteren Menschen zugute, die bereits abschließend geimpft seien und regelmäßig ihre Partner in einer Einrichtung besuchten.

11.25 Uhr: Schwerpunkt verschiebt sich von Erst- auf Zweitimpfungen

Bis Ende Mai wird der Schwerpunkt beim Impfen nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn nicht mehr bei den Erst-, sondern den Zweitimpfungen liegen. Dies sei nötig, um den vollen Impfschutz bei denen zu erreichen, die bereits einmal geimpft worden sind. Die Erstimpfungen würden dann wieder im Juni in den Vordergrund rücken, sagt der CDU-Politiker.

11.20 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn fordert längerfristig Lagerkapazitäten für Impfstoffe

Gesundheitsminister Jens Spahn fordert Kapazitäten für eine längerfristige Lagerung von Corona-Impfstoffen. Gesundheits- und Verteidigungsministerium seien darüber im Gespräch, sagt der CDU-Politiker bei einem Besuch im Bundeswehr-Verteilzentrum in Quakenbrück mit Blick auf möglicherweise nötige Nachimpfungen.

11.10 Uhr: Neuer Tageshöchststand bei Impfungen in Deutschland

In Deutschland sind am Mittwoch so viele Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden wie noch nie. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag (Stand: 09.35 Uhr) wurden an dem Tag 1.353.453 Impfspritzen gesetzt, an Christi Himmelfahrt waren es 408.260. Damit seien 35,9 Prozent (29,8 Millionen) der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft und 10,6 Prozent (8,8 Millionen) voll geschützt. Laut RKI hatte es vor dem neuen Tagesrekord in den vergangenen Wochen bereits drei Tage gegeben, an denen über eine Million Impfspritzen gesetzt wurden. Insgesamt wurden demnach bis einschließlich Donnerstag etwa 38,6 Millionen Impfdosen verabreicht. Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 40,4 Prozent. Sachsen liegt mit 31,1 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.

10.55 Uhr: Ökonomen rechnen trotz Inflationsanstieg erst Anfang 2022 mit strafferem Fed-Kurs

Trotz kräftig anziehender Inflation wird die US-Notenbank Fed laut Ökonomen wohl erst Anfang 2022 ihre Geldspritzen im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise verringern. In der jüngsten Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter 51 Experten veranschlagten 31 Ökonomen dafür das erste Quartal nächsten Jahres. 13 rechnen in der am Freitag veröffentlichten Studie bereits Ende des Jahres damit. Die Verbraucherpreise in den USA waren im April zum Vorjahr um 4,2 Prozent in die Höhe geschossen - auch wegen statistischer Effekte, da die Wirtschaft im Frühjahr 2020 nach Einsetzen der Pandemiekrise in die Knie gegangen war. Die US-Notenbank unterstützt die von der Corona-Krise getroffene Wirtschaft mit monatlichen Geldspritzen von 120 Milliarden Dollar.

10.50 Uhr: Mann ergaunert Corona-Gelder und kauft Luxusauto - Haftstrafe

In den USA ist ein Mann zu mehr als sechs Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er etwa 3,9 Millionen Dollar (etwa 3,2 Millionen Euro) an Corona-Darlehen ergaunert und davon unter anderem einen Luxuswagen gekauft hat. Der 29-Jährige aus dem Bundesstaat Florida habe gleich mehrere falsche Anträge eingereicht und darüber hinaus auch anderen Menschen beim Betrug geholfen, teilte das US-Justizministerium mit. Von den erhaltenen Geldern kaufte er sich unter anderem einen Lamborghini für rund 318.000 Dollar. Die Darlehen im Rahmen eines Hilfsprogramms waren eigentlich für von der Corona-Pandemie betroffene Unternehmen vorgesehen. Der Mann habe fälschlicherweise angegeben, Dutzende Angestellte zu haben, denen er die Gehälter fortzahlen müsse. Geld und Luxuswagen seien von den US-Behörden beschlagnahmt worden.

10.40 Uhr: Modi warnt vor Überschwappen der Corona-Welle in ländliche Regionen

Der indische Premierminister Narendra Modi hat vor einer Ausbreitung der Corona-Welle in ländliche Gebiete gewarnt. Die Menschen, die Behörden und die Regionalregierungen in diesen Regionen müssten gegen die Herausforderung zusammenstehen, sagte Modi am Freitag auf einer Bauernversammlung. Er teile den Schmerz der Menschen, die Angehörige verloren haben. Indessen meldete das Innenministerium mehr als 343.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das waren etwas weniger als am Vortag. Die Zahl neuer Todesfälle mit dem Virus gab das Ministerium mit 4.000 an. Experten gingen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen jedoch deutlich höher sind.

10.20 Uhr: Athen und Abu Dhabi erkennen Corona-Impfbescheinigungen an

Griechenland und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben ihre staatlichen Impfbescheinigungen gegenseitig anerkannt. Bürger der beiden Staaten werden mit dem Impfpass ihres Staates ins jeweils andere Land ohne weitere Kontrollen oder Quarantäne reisen können. Dies teilte am Freitag das griechische Außenministerium mit. Griechen können ab sofort in die VAE reisen. Umgekehrt wird diese Vereinbarung ab dem 18. Mai gelten, hieß es. Athen hat bereits seit Wochen seine Grenzen für geimpfte Menschen aus Israel geöffnet. Auch Bürger aus fast allen Staaten Europas können nach Griechenland reisen, ohne in eine Quarantäne gehen zu müssen, wenn sie einen nationalen Impfpass oder einen negativen Corona-PCR-Test vorweisen können.

09.50 Uhr: Singapur verschärft Corona-Maßnahmen wegen sprunghaften Anstiegs von Infektionszahlen

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen kehrt Singapur zu strikten Kontaktbeschränkungen zurück: Von Sonntag an dürfen sich maximal zwei Menschen in der Öffentlichkeit oder in Privatwohnungen treffen, wie die Behörden des Stadtstaats am Freitag mitteilten. Das Essen in Restaurants wird untersagt, außerdem gilt eine Home-Office-Pflicht für alle Angestellten, die dies umsetzen können. Die Verschärfungen gelten zunächst bis 13. Juni. In Singapur war die Ausbreitung des Coronavirus weitgehend unter Kontrolle - bis in den vergangenen Wochen die Infektionszahlen wieder sprunghaft zunahmen. Die Behörden meldeten mehrere Infektionsherde. Unter anderem wurden am Flughafen 46 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet - die meisten von ihnen Airport-Angestellte. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Behörden die Corona-Maßnahmen verschärft und unter anderem die Schließung von Fitness-Studios beschlossen.

09.35 Uhr: Irischer Gesundheitsdienst von Cyberangriff betroffen

Der irische Gesundheitsdienst ist zur Zielscheibe eines Cyberangriffs geworden. Man habe die eigenen IT-Systeme nach einem "signifikanten Ransomware-Angriff" vorsorglich heruntergefahren, teilte der Gesundheitsdienst am Freitag auf Twitter mit. Corona-Impfungen seien jedoch nicht von dem Ausfall betroffen, sie sollten wie geplant stattfinden. Wer hinter dem Angriff steckte, war zunächst unklar.

09.25 Uhr: Briten wollen indische Variante mit Massentests und Impfen eindämmen

Nach einem Anstieg von Fällen der indischen Corona-Variante B.1.617.2 will die britische Regierung mit gezielten Massentests in betroffenen Regionen die Ausbreitung verhindern. Im Nordwesten von England sowie in London würden mobile Teams gezielt Tests anbieten und die Nachverfolgung von Kontakten verstärken, wie die britische Regierung mitteilte. Außerdem sollen noch mehr Proben gensequenziert werden. Man lote derzeit auch Möglichkeiten aus, wie Impfungen möglichst effektiv eingesetzt werden könnten. So könnten entweder zweite Impfdosen vorgezogen oder in den Regionen auch jüngere Altersgruppen geimpft werden, die eigentlich noch nicht an der Reihe sind. Laut Statistiken von Public Health England hat sich die Zahl der in Großbritannien nachgewiesenen Fälle der Variante B.1.617.2 innerhalb einer Woche auf gut 1300 Fälle verdoppelt. Allerdings soll es noch keine Klarheit darüber geben, ob sich die Mutante der Wirkung von Impfstoffen entzieht oder schwerere Erkrankungen hervorruft.

09.15 Uhr: England hält trotz indischer Variante an Lockerungsplan fest

England hält trotz des Auftauchens einer indischen Variante des Coronavirus an den Plänen für eine schrittweise Aufhebung der Beschränkungen fest. Es gebe in einigen Regionen, in denen die Infektionszahlen stiegen, Besorgnis wegen der Variante, sagt der für die Impfkampagne verantwortliche Staatssekretär Nadhim Zahawi dem Sender Sky News. Doch es gebe keinen Beweis dafür, dass B.1.627.2 sich stärker auf die Menschen auswirke oder dass Impfstoffe nicht dagegen wirkten. Die Impfstoffe seien wirksam. Der Plan, mit der Öffnung zu beginnen, bleibe bestehen.

09.05 Uhr: Brinkhaus will Impfzentren dauerhaft erhalten

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat sich für eine dauerhafte Vorhaltung der Impfzentren auch über die aktuelle Corona-Pandemie hinaus ausgesprochen. "Wir sollten prüfen, ob wir die Infrastruktur der Impfzentren nicht dauerhaft in Reserve halten können, denn das wird nicht die letzte Pandemie gewesen sein, die wir erleben werden."

08.55 Uhr: Im Kreis Deggendorf ist ab Sonntag wieder Click & Meet möglich

Im Kreis Deggendorf können die Geschäfte ab Sonntag wieder Click & Meet anbieten. Das hat das Landratsamt am Freitag (14.05.2021) mitgeteilt. Tatsächlich auswirken dürfte sich die Lockerung erst am Montag. Hintergrund für die Maßnahme ist die gesunkene 7-Tage-Inzidenz. Sie liegt den fünften Tag in Folge unter 150.

08.35 Uhr: Potenzial für Homeoffice wird immer stärker ausgeschöpft

Immer mehr Beschäftigte in Deutschland, die im Homeoffice arbeiten können, tun dies auch: Das grundsätzliche Potenzial für das Arbeiten von Zuhause aus wird "immer stärker ausgeschöpft", wie eine Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) von Ende April ergab. Ende April waren demnach 28 Prozent der Beschäftigten mit Homeoffice-Option ausschließlich im Homeoffice tätig, weitere 47 Prozent teilweise. 46 Prozent aller Betriebe der Privatwirtschaft ermöglichen mindestens einem Teil ihrer Beschäftigten Homeoffice, wie die Umfrage weiter ergab. Der Anteil dieser Betriebe wuchs seit Oktober 2020 - vor allem bei den kleineren Firmen.

08.15 Uhr: 40.000 Neuinfektionen und 785 weitere Tote in USA

In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 39.673 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt haben sich damit mehr als 32,93 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um mindestens 785 auf 586.244.

07.55 Uhr: Rund 343.000 Neuinfektionen in Indien

In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 343.144 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionsfälle steigt damit auf 24,05 Millionen. 4000 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus, insgesamt sind es nun 262.317 Todesfälle. Allein in dieser Woche verzeichnen die Behörden 1,4 Millionen weitere Ansteckungsfälle und mehr als 16.000 Tote. Die Dunkelziffer in dem Land mit seinen mehr als 1,36 Milliarden Einwohnern dürfte Experten zufolge deutlich höher sein.

07.45 Uhr: Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen bleibt gering

Die Corona-Pandemie hat den Frankfurter Flughafen weiter fest im Griff. Trotz der Osterferien blieb die Zahl der abgefertigten Passagiere am größten deutschen Flughafen wie schon in den Vormonaten unter der Millionen-Marke. Im Vergleich zum April 2019, also bevor die Pandemie den Flugverkehr weltweit massiv beeinträchtigt hatte, sank die Zahl der Passagiere um fast 84 Prozent auf knapp 984 000, wie der im MDax notierte Flughafenbetreiber Fraport am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zog die Zahl der Passagiere allerdings um 423 Prozent an.

07.35 Uhr: El Salvador spendet Corona-Impfstoff für honduranische Städte

El Salvador hat dem benachbarten Honduras 34.000 Dosen Corona-Impfstoff zur Verfügung gestellt. Die Mittel sollten an sieben Städte gehen, deren Bürgermeister um Hilfe gebeten hätten, sagte der salvadorianische Präsident Nayib Bukele am Donnerstag. Am Morgen brachen sieben Tiefkühllastwagen mit Astrazeneca-Impfstoff in Richtung Honduras auf. Die honduranischen Behörden erklärten, sie hätten noch keine offiziellen Informationen über die Impfstoffspende und das Verfallsdatum der Mittel. El Salvador hat bisher knapp einer Million Menschen mindestens eine Impfdosis verabreicht. Das ist weniger als ein Viertel der für die Impfung vorgesehenen Bevölkerung, aber deutlich mehr als in den Nachbarstaaten. Das Land hat bereits 1,9 Millionen Dosen geliefert bekommen und erwartete Nachschub für die kommenden Tage. Honduras hatte dagegen erst etwa 59 000 Dosen erhalten, bevor Bukele am Donnerstag seine Ankündigung machte.

07.20 Uhr: Indische Corona-Mutante ergreift Nepal

Mit zunächst 100.000 Euro Soforthilfe für Nepal und weiteren 300.000 Euro für Indien unterstützt Caritas international die medizinische Nothilfe für von der Corona-Pandemie Betroffene, versorgt sie mit Lebensmitteln und Medikamenten und fördert Aufklärungskampagnen in beiden Ländern. Die gefährliche Coronavirus-Mutante B 1.617 breitet sich zunehmend nicht nur innerhalb Indiens, sondern in beängstigendem Tempo auch im Nachbarland Nepal aus. In einem ersten Schritt stellt Caritas international für die vor Ort aktive Caritas Nepal 100.000 Euro bereit.

07.05 Uhr: Balearen-Regierungschefin erteilt Party-Sommer auf Mallorca eine Absage

Die Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol, hat einem Party-Sommer auf Mallorca eine vorläufige Absage erteilt. "Erst mit einer höheren Impfrate können wir das Nachtleben wieder öffnen. Durch zu schnelle Öffnungsschritte würden wir die großen Opfer, die unsere Bevölkerung bei der Bekämpfung der Pandemie erbracht hat, gefährden." Priorität habe jetzt der verantwortungsvolle Tourismus, sagte die Regierungschefin. "Wir wünschen uns viele Familien, Sport-, Kultur- und Gastronomietouristen." Schwierig sei es hingegen mit Partyurlaub. "Das Nachtleben folgt später, wahrscheinlich nicht mehr in diesem Sommer", stellte Armengol klar. Die Regierungschefin versprach grundsätzlich eine sichere Sommersaison 2021. Seit sieben Tagen liege die Inzidenz unter 25. "Damit können wir die Sicherheit für die Touristen und die einheimische Bevölkerung garantieren."

06.45 Uhr: Griechische Inseln wollen Touristen mit hohen Impfquoten locken

Am Samstag wird in Griechenland offiziell die Tourismus-Saison eingeläutet - Gastronomen, Hoteliers und Ladenbesitzer erwarten sie mit Hoffnung und Bangen gleichermaßen. Auch wegen des Saisonstarts wird in den Urlaubszielen kräftig geimpft - um Touristen mit "Covid-freien Inseln" zu locken. Auf der Insel Milos etwa und anderen griechischen Eilanden könnten so in den kommenden Wochen Impfquoten von bis zu 90 Prozent erreicht werden - nicht zuletzt, weil die Menschen vom Tourismus leben, wie Konstantinos Makris, Chef des örtlichen Gesundheitszentrums. Die Tourismusbranche trägt normalerweise fast 20 Prozent zur griechischen Wirtschaftsleistung bei - und war im vergangenen Jahr wegen Corona um mehr als 75 Prozent eingebrochen. Die einzige Lösung scheint der Kampf gegen das Virus. "Wir haben wirklich alles für die Sicherheit sowohl der Einwohner als auch der Gäste getan", sagt Dimitris Moraitis vom Hotelverband der Insel Milos.

06.05 Uhr: Japan weitet vor Olympia Corona-Notstand aus

Angesichts weiter steigender Infektionszahlen weitet Japan den Corona-Notstand weniger als drei Monate vor den geplanten Olympischen Spielen nochmals aus. In den Präfekturen Hokkaido, Okyama und Hiroshima müssten bis 31. Mai ebenfalls strengere Restriktionen umgesetzt werden, gab der zuständige Minister Yasutoshi Nishimura am Freitag bekannt. Die Regierung hatte erst kürzlich den Notstand für die Olympia-Stadt Tokio abermals verlängert und auf insgesamt sechs Regionen ausgeweitet. Für Hokkaido, Okayama und Hiroshima war eigentlich nur ein Quasi-Notstand vorgesehen gewesen, doch Experten drängten darauf, auch dort strengere Maßnahmen zu ergreifen. Ein Lockdown ist der Notstand in Japan aber nicht: Restaurants und Bars sollen keinen Alkohol ausschenken und schon um 20.00 Uhr schließen. Die Bürger sind dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Unternehmen sollen Heimarbeit ermöglichen. Große Komplexe wie Kaufhäuser und Kinos sollen entweder geschlossen bleiben oder früher schließen. Größere Veranstaltungen in Kultur und Sport sind zwar inzwischen wieder erlaubt, allerdings mit höchstens 5.000 Zuschauern.

05.45 Uhr: Museumsbund warnt vor Schließung von Museen nach Corona

Nach Einschätzung des Deutschen Museumsbundes könnte hierzulande die Museenlandschaft infolge der Corona-Pandemie an Vielfalt einbüßen. "Ich würde per se es nicht ausschließen, dass tatsächlich Museen zugemacht werden", sagte Christina Haak, Vizepräsidentin des Deutschen Museumsbundes. Angesichts sinkender Infektionszahlen und Impffortschritten wird demnach befürchtet, dass die Finanzierung von Museen im Zuge der Pandemie etwa der Rettung der Wirtschaft entgegengestellt wird. "Das ist eine kritische Debatte. Ich hoffe, dass sie so nicht kommen wird." Das Potenzial für Einsparungen in den bundesweit über 6.600 Museen sei ohnehin gering, betonte die stellvertretende Generaldirektorin der Staatlichen Museen zu Berlin. Selbst mit Schließungen spare man zunächst zwar etwa die Betriebskosten - der Verbleib von Gemälden und anderen Kunstwerken müsse dann aber immer noch geregelt werden.

05.30 Uhr: Kreuzfahrt-Branche startet Saison in Deutschland

Am Pfingstwochenende startet die krisengeschüttelte Kreuzfahrtbranche in Kiel die Saison in Deutschland. Nach dem ersten Corona-Schock und dem sommerlichem Neustart 2020 sowie dem erneutem Lockdown im Herbst ist dies der zweite Anlauf, mit dem die Reedereien an den jäh unterbrochenen langjährigen Kreuzfahrtboom anknüpfen wollen. Den Anfang macht die "Aidasol" der Carnival-Tochter Aida Cruises; das Schiff wird von der schleswig-holsteinischen Hauptstadt zu Kurztouren in die Ostsee aufbrechen. Einen Tag später folgt Tui Cruises mit "Mein Schiff 1" ebenfalls mit "Blauen Reisen", bei denen die Urlauber zunächst ohne Landgang die ganze Zeit auf der Ostsee bleiben. Auch die Tui-Tochter Hapag-Lloyd Cruises startet wenig später von Kiel aus mit dem kleineren Neubau "Hanseatic inspiration" in die deutsche Saison. Den "Neustart 2.0" in Kiel verdankt die Kreuzfahrtindustrie den sinkenden Zahlen von Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein. Das Land zwischen Nord- und Ostsee hat seit längerem mit Abstand die niedrigsten Werte in Deutschland. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat deswegen den für das Bundesland so wichtigen Tourismus zum 17. Mai geöffnet - unter strengen Vorgaben dürfen Reisende überall ins Land.

05.15 Uhr: Landkreise fordern normalen Unterricht im Juni

Der Deutsche Landkreistag hat sich für eine bundesweite Rückkehr zu normalem Schulunterricht in den Klassenzimmern im Juni ausgesprochen. Angesichts der Entwicklung in der Corona-Pandemie seien solche Öffnungen jetzt zu verantworten, sagte dessen Präsident Reinhard Sager. Sie sollten im Mai beschlossen und spätestens zum Juni umgesetzt werden - ganz und nicht nur im Wechselunterricht. "Bis dahin dürften noch mehr, wenn nicht alle Bundesländer die Inzidenz von 100 unterschreiten." Die Sommerferien beginnen in den ersten Bundesländern in diesem Jahr am 21. Juni. Aktuell gilt, dass bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 - also 100 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen - in einem Kreis, an den Schulen Wechselunterricht stattfinden muss. Die Werte gehen inzwischen in den meisten Regionen deutlich zurück. In vielen Bundesländern werden die Corona-Beschränkungen nun nach und nach gelockert.

05.00 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit 20. März unter 100

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat für Deutschland 11.336 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat somit erstmals seit dem 20. März wieder die Schwelle von 100 unterschritten. Nach Stand des RKI-Dashboards von 04.56 Uhr lag der Wert am Freitag bei 96,5 (20. März: 99,9). Am Vortag hatte das RKI die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 103,6 angegeben, am Freitag vor einer Woche mit 125,7.

04.30 Uhr: Brasilianische Regierung ließ offenbar Anfrage auf Vakzin-Bestellung unbeantwortet

In Brasilien untersucht eine Senatskommission, ob die Regierung von Jair Bolsonaro die Pandemie falsch gehandhabt hat. Im Zentrum steht die Frage, ob sich die Regierung rechtzeitig um Impfstoffe bemüht hat. Pfizer Chef für Lateinamerika, Carlos Murillo teilt der Kommission mit, er habe dem brasilianischen Gesundheitsministerium zwischen August und November vergangenen Jahres wiederholt angeboten, sein Covid-19 Vakzin zu verkaufen. Er habe aber keine Antwort von der Regierung erhalten. Der damalige Gesundheitsminister Eduardo Pazuello wurde letzten Monat wegen steigender Kritik an seinen Versäumnissen bei der Impfstoffbeschaffung ersetzt. Die brasilianische Regierung verhandelte im März einen Vertrag mit Pfizer zur Lieferung von 100 Millionen Dosen. Die ersten Vakzine trafen Ende April ein.

02.30 Uhr: Außenminister Maas hält Sommerurlaub für alle möglich

Außenminister Heiko Maas geht davon aus, dass die Deutschen im Sommer wieder in den Urlaub fahren können. Dies gelte auch für Nicht-Geimpfte. "Ich gehe derzeit davon aus, dass mit umfassenden Test- und Hygienekonzepten im Sommer auch Nicht-Geimpfte die Möglichkeit zu Urlaub haben werden." Maas wendet sich gegen Befürchtungen, mehr Freiheitsrechte für Geimpfte könnten zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft führen. "Wir sprechen nicht darüber, Sonderrechte für Geimpfte zu schaffen, sondern Einschränkungen von Grundrechten aufzuheben, wo sie nicht mehr gerechtfertigt sind." Für Nicht-Geimpfte bestehe die sehr reale Gefahr durch das Virus vorerst weiter. "Ich bin überzeugt, dass wir diese vorübergehende Ungleichheit aushalten – auch weil die Menschen in der Pandemie immer wieder Solidarität bewiesen haben." Rückholaktion für gestrandete Urlauber wie im vergangenen Jahr zu Beginn der Pandemie lehnt Maas ab. "Wenn sich in bestimmten Ländern die Pandemielage verschlechtern sollte, darf das heute, im Jahr 2021, anders als noch im vergangenen Jahr, niemanden mehr überraschen"

Donnerstag, 13. Mai 2021

23.03 Uhr: Biden - Richtlinien zum Aufheben der Maskenpflicht sind "Meilenstein"

US-Präsident Joe Biden hat die neuen Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC zum weitgehenden Aufheben der Maskenpflicht für Geimpfte als "Meilenstein" im Kampf gegen die Pandemie gefeiert. "Heute ist ein großer Tag für Amerika in unserem langen Kampf gegen das Coronavirus", sagte Biden im Weißen Haus. "Wenn Sie vollständig geimpft sind, müssen Sie keine Maske mehr tragen." Biden warnte, das gelte nicht für Menschen, die noch keinen vollständigen Impfschutz haben. Die CDC hatte zuvor Richtlinien veröffentlicht, nach denen vollständig geimpfte Personen nicht nur draußen, sondern auch in geschlossenen Räumen meist keine Maske mehr tragen müssen.

Biden sagte, die Fallzahlen seien in 49 der 50 Bundesstaaten gesunken. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 sei auf dem niedrigsten Stand seit April vergangenen Jahres. Am Donnerstag sei die Marke von 250 Millionen verabreichten Impfdosen seit seinem Amtsantritt am 20. Januar erreicht worden. Insgesamt sind inzwischen nach CDC-Angaben mehr als 117 Millionen der rund 330 Millionen Menschen in den USA vollständig geimpft worden. Bei Erwachsenen liegt die Quote bei gut 45 Prozent.

20.33 Uhr: US-Behörde empfiehlt Aufhebung von Maskenpflicht für vollständig Geimpfte

In den USA gibt es neue Empfehlungen der Seuchenschutzbehörde CDC für vollständig Geimpfte. Demnach soll die Maskenpflicht für diesen Personenkreis unter freiem Himmel und in den meisten Innenräumen entfallen. Gleiches soll für Abstandsregeln gelten. "Wir haben uns alle nach diesem Moment gesehnt, in dem wir wieder zu einer gewissen Normalität zurückkehren können", sagte CDC-Chefin Rochelle Walensky bei einer Pressekonferenz. Die Ankündigung dürfte zum Beispiel auch die Rückkehr in Büros erleichtern. Das Tragen einer Maske ist demnach aber weiter in dicht gedrängten Situationen wie etwa in Bussen, Flugzeugen, Krankenhäusern oder Flughäfen gefordert.

19.29 Uhr: Griechenland lockert Corona-Regeln

Griechenland lockert ab Freitag zahlreiche Corona-Beschränkungen. Zusätzlich zur Aufhebung eines Reiseverbots innerhalb des Landes sollen auch Museen wieder öffnen dürfen. Zudem müssen Bürger künftig das Verlassen ihrer Wohnungen nicht mehr per SMS bei den Behörden anmelden. Wer auf eine der griechischen Inseln mit dem Schiff oder Flugzeug reist, muss aber einen Impfnachweis oder einen negativen Corona-Test vorlegen.

Die dritte Welle der Corona-Pandemie hatte Griechenland besonders hart getroffen. Die Mehrheit der rund 10.000 Corona-Todesfälle entfiel auf die vergangenen Monate. Griechenland, dessen Wirtschaft stark vom Tourismus abhängt, hat seine Impfkampagne vor der Sommersaison beschleunigt. Obwohl die Behörden weiterhin mehr als 2000 Neuinfektionen pro Tag registrieren und die Krankenhäuser ausgelastet sind, durften bereits am Montag alle Schulen wieder öffnen.

19.10 Uhr: Corona-Hotspot Coburg - Infektionsgeschehen vor allem im privaten Bereich

Der 7-Tage-Inzidenzwert für die Stadt Coburg liegt nach den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 255,6. Das ist deutschlandweit der höchste Wert. Das Infektionsgeschehen lasse sich weiterhin als diffus bezeichnen. Das bedeute: es komme in allen Lebensbereichen zu Infektionen, vor allem im privaten Bereich. Größere zusammenhängende Ausbruchsgeschehen seien in der Stadt Coburg nicht nachweisbar. 80 bis 90 Prozent der Infektionen seien auf die sehr ansteckende Mutation B.117 zurückzuführen. Daher sei es wichtig, weiterhin die Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen zu befolgen. Weitere Mutationen des Coronavirus seien in Coburg bislang nur in Einzelfällen nachgewiesen worden, heißt es weiter.

18.35 Uhr: Schottische Regierung genehmigt 600 Zuschauer bei Fußball-Pokalfinale

Das Finale im schottischen Fußball-Pokal steigt vor 600 Zuschauern. Die Endspielgegner Hibernian aus Edinburgh und FC St Johnstone aus Perth dürften je 300 Karten für das Spiel im Glasgower EM-Stadion Hampden Park am 22. Mai an ihre Fans verteilen, teilte der schottische Verband am Donnerstag mit. Die schottische Regierung habe verfügt, dass ein Abstand von zwei Metern eingehalten werden müsse bei der Sitzplatzverteilung. Der Verband hatte beantragt, 2.000 Zuschauer zuzulassen, bei je eineinhalb Metern Distanz. «Obwohl die Anzahl geringer ist als erwartet, freuen wir uns auf eine begrenzte Menge von Fans, die am Pokalfinale teilnehmen», so der Verband.

17.45 Uhr: Bayerische Künstler fordern Einstufung der Kunst als systemrelevant

Bereits zum zweiten Mal in der Corona-Pandemie demonstrierten Kulturschaffende und ihr Publikum unter dem Motto „Aufstehen für Kultur!“ auf dem Münchner Königsplatz. Sie forderten angesichts der langen Schließung von Kulturstätten während der Corona-Krise unter anderem eine gleichberechtigte Einstufung der Kunst als systemrelevant neben anderen Branchen, eine Planungssicherheit für Veranstaltungen sowie eine „überproportionale“ Förderung der Kulturszene. Außerdem wurde eine Öffnung des Kulturbetriebs sowie der Musik- und Tanzschulen verlangt.

  • Mehr Informationen: Demo in München: Künstler fordern Neustart für die Kultur

17.35 Uhr: Impfkampagne für Zwölf- bis 15-Jährige in den USA gestartet

Die USA haben damit begonnen, im großen Stil Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Landesweit konnten sich am Donnerstag Zwölf- bis 15-Jährige mit dem Vakzin von Biontech und Pfizer impfen lassen. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte die Impfungen für die rund 17 Millionen Kinder und Jugendlichen dieser Altersgruppe am Vorabend empfohlen. "Obwohl die meisten Kinder mit Covid-19 nur milde oder gar keine Symptome haben, können einige Kinder schwer erkranken", erklärte CDC-Chefin Rochelle Walensky. Es habe auch einige wenige Todesfälle in der Altersgruppe gegeben. Eine Impfung von Kindern und Jugendlichen werde den USA helfen, die Pandemie hinter sich zu lassen.

17.25 Uhr: Amazon stellt 75.000 Mitarbeiter ein - 100 Dollar Impfprämie

Der weltgrößte Online-Händler Amazon setzt seine Einstellungsoffensive fort - in den USA und Kanada sollen 75.000 neue Mitarbeiter für die Lager- und Lieferlogistik verpflichtet werden. Dabei bietet der Konzern nach eigenen Angaben vom Donnerstag 100 Dollar Prämie für Kandidaten, die bereits gegen Corona geimpft sind. Die Pandemie hat die Nachfrage nach Amazons Lieferdiensten stark steigen lassen, das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr bereits Hunderttausende neue Beschäftigte eingestellt und ist inzwischen der zweitgrößte US-Arbeitgeber hinter dem Einzelhandelsriesen Walmart. Weltweit hatte Amazon Ende 2020 rund 1,3 Millionen Mitarbeiter.

16.40 Uhr: Krankenhäusern in Kolumbien droht inmitten von Protesten Corona-Kollaps

Nach tagelangen Protesten steht das Gesundheitssystem in Kolumbien angesichts der Corona-Pandemie vor dem Zusammenbruch. «Es muss mit aller Realität gesagt werden: die Ansteckungssituation in Bogota ist kritisch: fast einhundertprozentige Belegung der Intensivstation», schrieb der kolumbianische Gesundheitsminister Fernando Ruiz am Mittwochabend (Ortszeit) auf Twitter. 500 Patienten müssten aus der Hauptstadt in andere Teile des Landes verlegt werden. Seit zwei Wochen kommt es in Kolumbien zu zahlreichen, teilweise von Gewalt überschatteten Protesten. Mindestens 42 Menschen sind nach den jüngsten Angaben der nationalen Ombudsstelle während der Protesttage ums Leben gekommen, 168 Personen werden vermisst. Zuerst demonstrierten Menschen gegen eine umstrittene, inzwischen zurückgenommene Steuerreform. Die meisten Demonstranten haben nun neue Ziele, wie den Widerstand gegen eine ebenfalls geplante Gesundheitsreform und den Einsatz für den brüchig gewordenen Friedensprozess.

16.25 Uhr: Bamberger Museen öffnen am Sonntag zum Internationalen Museumtag

Die Bamberger Museen öffnen am Sonntag (16.05.21) zum Internationalen Museumstag wieder. Das hat die Stadt am Mittwoch (12.05.21) mitgeteilt. Der Eintritt ist an diesem Tag frei. Für den Besuch des Historischen Museums, der Sammlung Ludwig, der Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer und des Dokumentationszentrums Mikwe gelte die Einhaltung der Hygienemaßnahmen, das Tragen einer FFP-2-Maske und eine Begrenzung der Besucherzahl. Außerdem müssen sich Besucherinnen und Besucher entweder telefonisch oder vor Ort anmelden. Aufgrund der Pandemie könne es in diesem Jahr kein großes Veranstaltungsprogramm geben, heißt es in der Mitteilung weiter. Allerdings findet im Hof der Villa Dessauer bei schönem Wetter eine Aufführung eines Papiertheaterstücks statt.

16.10 Uhr: Corona-Subventionsbetrug beschäftigt Justizbehörden

Im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen sind in Bayern seit Beginn der Pandemie mehr als 1400 Ermittlungsverfahren wegen Subventionsbetrugs eingeleitet worden. Dabei gehe es um Hilfsgelder in Höhe von mindestens 11,26 Millionen Euro, bestätigte das Justizministerium am Donnerstag in München. Fälle, in denen die beantragten Hilfsgelder nicht ausgezahlt wurden, habe man hier nicht einberechnet. Sie summieren sich laut Ministerium auf weitere 10,3 Millionen Euro.

  • Zum Artikel: Betrug um Corona-Soforthilfen beschäftigt Justizbehörden

15.55 Uhr: Reiseverband warnt vor Flickenteppich bei Corona-Öffnungen

Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat bei den Corona-Öffnungen in den verschiedenen Bundesländern ein einheitliches Vorgehen gefordert. Mit der neuen Corona-Einreiseverordnung sei jetzt die Quarantänepflicht für Geimpfte, Genesene und auch für negativ auf Covid-19-Getestete aufgehoben. "Jetzt ist es dringend erforderlich, auch für Deutschland Klarheit zu schaffen, damit die Menschen endlich planen können", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig dem "Handelsblatt" (Freitag). Mit Blick auf mögliche Sommerurlaube im Inland fügte Fiebig hinzu, jetzt komme es auf jeden Tag an. "Ein Flickenteppich, bei dem niemand mehr weiß, was wo gilt, muss unbedingt vermieden werden - die Entwicklung der Corona-Pandemie immer im Blick."

  • Zum Artikel: Pfingsturlaub in Deutschland: Die aktuellen Regeln

15.40 Uhr: Impfanreize in den USA: Ohio verlost eine Million Dollar an Geimpfte

Im US-Bundesstaat Ohio kann eine Corona-Impfung künftig mit einer Million US-Dollar (830 000 Euro) belohnt werden - man muss dafür allerdings bei einer Impflotterie gewinnen. Alle Bürger, die mindestens ihre erste Impfung erhalten haben, können gewinnen, wie der Gouverneur des Bundesstaats, Mike DeWine, über Twitter erklärte. Die erste Auslosung solle am Mittwoch 26. Mai stattfinden, genauso in den vier Folgewochen. "Der Gewinner an jedem Mittwoch wird eine Million Dollar bekommen", schrieb er. Viele Bundesstaaten und Kommunen in den USA haben bereits Anreize ausgelobt, damit sich möglichst viele Bürger gegen Corona impfen lassen. Zu den Anreizen gehören zum Beispiel Anleihen über 100 US-Dollar für bestimmte Altersgruppen, freier Eintritt in Museen sowie Freigetränke oder Snacks. Auch viele Arbeitgeber bieten Mitarbeitern Anreize, um sich impfen zu lassen. Der am Mittwoch (Ortszeit) von Ohio ausgelobte Lotteriegewinn für eine Impfung wäre aber wohl mit Abstand die bislang größte Belohnung.

15.30 Uhr: Stadt Coburg hat höchsten Inzidenzwert in Deutschland

Innerhalb eines Tages sind in Oberfranken weitere 198 Corona-Fälle gemeldet worden, damit ist die Zahl der infizierten Personen seit Ausbruch der Pandemie im Regierungsbezirk auf 54.436 gestiegen. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen beträgt die 7-Tage-Inzidenz in Oberfranken 113 (Stand: 13.05.21, 08.00 Uhr). Der bayernweite Durchschnitt liegt bei 102. Die Anzahl der Todesfälle in Verbindung mit Corona ist in Oberfranken seit gestern um vier auf 1.602 seit Ausbruch der Pandemie angestiegen. Den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner in Deutschland verzeichnet derzeit die Stadt Coburg mit 256. Den geringsten Corona-Inzidenzwert in Oberfranken hat der Landkreis Wunsiedel mit 56.

15.20 Uhr: Werder Bremen durch Corona zu Mittelstandsanleihe gezwungen

Werder Bremens Geschäftsführer Frank Baumann glaubt daran, dass der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist seine ernsten wirtschaftlichen Probleme lösen werde. «Ich bin zuversichtlich, dass wir alle Szenarien meistern werden», sagte Baumann am Donnerstag. In seinem Prospekt zu einer Mittelstandsanleihe, die Werder ab dem 17. Mai auch Privatanlegern anbietet, ist im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie von einem wesentlichen Bestandsrisiko für den SV Werder Konzern die Rede. "Wir wissen, dass wir durch die Pandemie eine sehr, sehr herausfordernde wirtschaftliche Situation haben!, sagte Baumann. Der 45-Jährige erklärte: "Die Mittelstandsanleihe ist ein wichtiger Baustein. Es gab bereits eine gute Rückmeldung. Es soll eine attraktive Anleihe sein. Ich bin optimistisch, dass wir für die nächste Saison durchfinanziert sind, egal was passiert." In einer ersten Phase hatte Werder mit der Anleihe bei institutionellen Investoren bereits einen zweistelligen Millionenbetrag eingenommen. Insgesamt beträgt das Emissionsvolumen bis zu 30 Millionen Euro. Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry hatte zuletzt von geringeren Einnahmen in Höhe von 35 Millionen Euro in den vergangenen beiden Spielzeiten gesprochen.

15.05 Uhr: Curevac testet neuen Impfstoffkandidaten

Der Tübinger Pharmaforscher Curevac testet einen weiteren Covid-Impfstoffkandidaten im Tierversuch. Das Mittel habe bei geimpften Ratten eine starke Antigenproduktion sowie "starke und dosisabhängige Immunantworten" hervorgerufen, erklärte Curevac. Das Unternehmen hat bereits einen Covid-Impfstoff vorgelegt, über dessen Zulassung die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) entscheidet. Die Europäische Union hat sich von dem Impfstoff schon vorab bis zu 405 Millionen Dosen gesichert.

15.00 Uhr: Große Nachfrage nach elektronischem Corona-Impfnachweis in Thüringen

In Thüringen gibt es einen regelrechten Ansturm auf den elektronischen Nachweis für Corona-Impfungen. Seit dem Start der Abrufmöglichkeit habe es rund 60.000 Anfragen danach gegeben, sagte Jörg Mertz, Leiter des Pandemiestabs bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Der Nachweis in Gestalt eines PDF-Dokuments enthält den Namen des Geimpften, den verabreichten Impfstoff und das Datum der beiden Einzelimpfungen. Auch der Papierausdruck ist möglich.

14.55 Uhr: Debatte über langsameren Ausstieg aus Lockdown in Großbritannien

Wegen der Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Corona-Variante in Großbritannien fordern Experten einen langsameren Ausstieg aus dem Lockdown als bisher geplant. Die Untervariante B.1617.2 dominiert nun in fünf der sechs Gebiete, wo zuletzt der höchste Anstieg von Neuinfektionen registriert wurde, wie die Zeitung «The Telegraph» am Donnerstag berichtete. Landesweit gebe es mehr als 1.700 Fälle, das ist dreimal mehr als der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) vorige Woche registriert hatte. Premierminister Boris Johnson zeigte sich "besorgt". "Wir wollen sicherstellen, dass wir jetzt überlegt und vorsichtig handeln", sagte Johnson bei einem Besuch in Nordengland. "Es gibt eine Reihe von Dingen, die wir tun könnten, wir schließen nichts aus." Noch am Donnerstag sollte eine wissenschaftliche Beratungsgruppe der Regierung zusammenkommen. Expertin Christina Pagel vom University College London warnte, die von nächstem Montag an geplanten Corona-Lockerungen würden Öl ins Feuer gießen.

14.40 Uhr: Spanien ist auf dem Weg zur Herdenimmunität

Spanien ist auf dem Weg zur Herdenimmunität. Mehr als zwei Drittel der 47 Millionen Spanier werden bis Mitte August gegen das Coronavirus geimpft sein, teilt Ministerpräsident Pedro Sanchez mit. Eine wachsende Zahl von über 60-Jährigen erhält jetzt ihre zweite Impfung, mehr als 40 Prozent sind bereits vollständig geimpft. Auch bei den über 50-Jährigen haben die Impfungen begonnen.

14.30 Uhr: Bayerische Sportvereine erhalten fünf Millionen Euro für Ferienangebote

Mit dem Ferienprogramm "Erlebe Deinen Sport!" will der Freistaat Kinder und Jugendliche in Bewegung bringen. Sportvereine könnten dafür über den Bayerischen Jugendring (BJR) bis zu 2500 Euro pro Woche abrufen, teilte das Kultusministerium am Donnerstag in München mit. Dafür stünden insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung. Gemeinsam mit der Bayerischen Sportjugend (BSJ) wolle man einen kräftigen Impuls für den Kinder- und Jugendsport setzen, sagte Kultusminister Michael Piazolo. "Sport ist gerade auch für die Stärkung der Sozialkompetenz und für die Psyche wichtig", bekräftigte Kultusstaatsekretärin Anna Stolz (Freie Wähler). "In einem Trainingslager können die Schülerinnen und Schüler Gemeinschaft erleben und Selbstbewusstsein tanken." Die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie haben den Kinder- und Jugendsport sowie die Vereine hart getroffen. Ferienangebote seien nun eine Chance, damit Vereine, Kinder und Jugendliche wieder zueinander finden könnten, sagte der BSJ-Vorsitzende Volker Renz. Die Vereine können Hilfen für Fußballcamps, Sportfreizeiten und andere pädagogische Angebote beantragen. Die Mindestgröße einer Gruppe liegt laut Ministerium bei sechs Kindern. Auch für Raumkosten gebe es Geld, etwa damit Vereine die Sportstätten von Schulen nutzen könnten. Für die Pfingstferien seien noch kurzfristige Angebote möglich. Der Schwerpunkt solle aber in den Sommer- und Herbstferien liegen.

  • Mehr Informationen: Sportvereine erhalten fünf Millionen Euro für Ferienangebote

14.25 Uhr: Fünf Millionen warten in England auf Krankenhausbehandlung

Wegen der Corona-Pandemie warten so viele Menschen wie nie zuvor in England auf eine Behandlung im Krankenhaus. Ende März hätten fast fünf Millionen Menschen auf Wartelisten gestanden, teilte der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) am Donnerstag in London mit. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Statistik im August 2007. Mehr als 430.000 Menschen warteten demnach bereits seit einem Jahr auf den Start ihrer Behandlung. Im März 2020 waren es nur 3097 Langzeit-Wartende. Um den Rückstau abzubauen, forderten Gesundheitsexperten eine Aufhebung von Corona-Abstandsmaßnahmen für Pflegekräfte. Außerdem seien höhere Investitionen nötig, um in den kommenden Monaten so viele Patienten wie möglich zu betreuen. Unter den Wartenden sind vor allem Krebspatienten, aber auch Menschen mit psychischen Erkrankungen. Der NHS fürchtet, dass der Abbau mehrere Jahre dauern wird.

14.15 Uhr: Fußballprofi Rüdiger dankt Klinik: Social-Media-Kanäle für einen Tag

Als ein besonderes Dankeschön für ihren «extrem guten Job» zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hat Fußballprofi Antonio Rüdiger den Mitarbeitern des Chelsea-and-Westminster-Hospitals für einen Tag seine Social-Media-Kanäle zur Verfügung gestellt. Dies sei ein Zeichen seiner Anerkennung für die ausgezeichnete Arbeit des gesamten Personals in den vergangenen anderthalb Jahren, sagte der Abwehrspieler des Champions-League-Finalisten FC Chelsea in einer Instagram-Videobotschaft. "Wir sind Toni außerordentlich dankbar für seine Unterstützung", sagte Dominic Conlin, der Direktor der Londoner Klinik, in der jährlich 325.000 Patienten behandelt werden. "Es ist fantastisch, dass er ein Licht auf unser Krankenhaus wirft, auf die tägliche Arbeit und unser unglaubliches Personal", meinte Conlin. Das Krankenhaus liegt direkt neben der Stamford Bridge, der Heimspielstätte des FC Chelsea. Rüdiger hatte die Klinikmitarbeiter bereits am 3. März - an seinem 28. Geburtstag - überrascht: Der DFB-Nationalspieler spendierte hunderten Krankenschwestern und Ärzten ein großes Kuchen- und Getränkebuffet.

14.05 Uhr: Japanische Klinikärzte: Olympia in Corona-Zeiten "unmöglich"

In Japan wächst wegen der Corona-Pandemie der Widerstand gegen die geplanten Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August). Eine Vereinigung einheimischer Krankenhausärzte bezeichnete in einer Stellungnahme an die Regierung eine sichere Austragung als "unmöglich" und forderte die Absage der bereits im Vorjahr aufgrund der Corona-Krise verschobenen Spiele. "Wir widersetzen uns entschieden, die Spiele in Tokio zu einer Zeit stattfinden zu lassen, in der die Menschen rund um die Welt gegen das Coronavirus kämpfen. Es ist in der Pandemie unmöglich, sichere und geschützte Spiele abzuhalten. Wir können die Gefahr nicht leugnen, dass viele neue Virus-Varianten aus der ganzen Welt nach Tokio gelangen", schrieben die Klinikärzte. Die Absageforderung der Mediziner erhöht den Druck auf die Regierung.

13.45 Uhr: British Airways prüft Einsatz von Corona-Schnelltests

Die britische Fluggesellschaft British Airways setzt auf der Suche nach Wegen zu einer Normalisierung des Flugverkehrs Hoffnungen auf einen Corona-Schnelltest. Wie die Airline am Donnerstag mitteilte, sollen in einem ersten Versuch Crew-Mitgliedern nun Antigen-Tests angeboten werden. Die Ergebnisse würden dann mit denen der regelmäßig durchgeführten aufwendigeren Tests verglichen, hieß es weiter. Der Test könne eine Rolle bei der Rückkehr zum normalen Flugverkehr spielen, so die Fluggesellschaft. Ob und wann der eingesetzte Speichel-Test des Unternehmens Canary Global, der innerhalb von 25 Sekunden ein Ergebnis anzeigt, auch für Passagiere verfügbar sein soll, war zunächst unklar. Nach Angaben des Herstellers sind die Ergebnisse des Schnelltests ähnlich genau wie der als Maßstab geltende PCR-Test.

13.45 Uhr: British Airways prüft Einsatz von Corona-Schnelltests

Die britische Fluggesellschaft British Airways setzt auf der Suche nach Wegen zu einer Normalisierung des Flugverkehrs Hoffnungen auf einen Corona-Schnelltest. Wie die Airline am Donnerstag mitteilte, sollen in einem ersten Versuch Crew-Mitgliedern nun Antigen-Tests angeboten werden. Die Ergebnisse würden dann mit denen der regelmäßig durchgeführten aufwendigeren Tests verglichen, hieß es weiter. Der Test könne eine Rolle bei der Rückkehr zum normalen Flugverkehr spielen, so die Fluggesellschaft. Ob und wann der eingesetzte Speichel-Test des Unternehmens Canary Global, der innerhalb von 25 Sekunden ein Ergebnis anzeigt, auch für Passagiere verfügbar sein soll, war zunächst unklar. Nach Angaben des Herstellers sind die Ergebnisse des Schnelltests ähnlich genau wie der als Maßstab geltende PCR-Test.

13.27 Uhr: Kripo-Bund fordert fälschungssichere Impfstoff-Aufkleber

Angesichts zunehmender Fälschungen von Impfpässen sieht der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) auch die Impfstoffhersteller in der Pflicht. "Die Chargenaufkleber müssen dringend mit fälschungssicheren Merkmalen wie Hologrammen ausgestattet werden", sagte BDK-Vizechef Dirk Pegelow "Zeit online". "Die Kriminellen haben sich in der Pandemie sehr schnell an die neue Situation angepasst", sagt Pegelow: "Die Polizei hinkt da leider hinterher."

13.18 Uhr: Lambrecht erwartet vollständige Rückgabe von Grundrechten in wenigen Wochen

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) rechnet damit, dass schon in wenigen Wochen wesentliche Freiheitsbeschränkungen bundesweit aufgehoben werden können. "Ich möchte, dass es nun Veränderungen für uns alle gibt, nicht nur für Geimpfte und Genesene", sagte die SPD-Politikerin dem "Handelsblatt": "Wir alle müssen Schritt für Schritt wieder die Möglichkeit bekommen, unsere Grundrechte wieder vollständig auszuüben." Wenn sie sich die Lockerungsentscheidungen aus den Bundesländern anschaue, dann sei dies "eine Frage von wenigen Wochen, teilweise auch nur von Tagen, aber ganz bestimmt nicht mehr von einem halben Jahr", sagte sie.

Kritisch sieht die Ministerin eine vorschnelle Öffnung der Innengastronomie und Hotelbesuche, selbst wenn ein geimpfter Betreiber nur geimpfte Gäste einlässt. "Wir haben die Kontrolle über die Fallzahlen gerade erst zurückgewonnen und müssen weiterhin sehr vorsichtig sein", warnte sie.

Mit Blick auf Reise-Hoffnungen vieler Menschen forderte Lambrecht die Bundesländer zu einem abgestimmten Vorgehen bei den Öffnungsschritten auf: "Es sollte aber eine Abstimmung unter den Ländern geben, etwa um Urlaube planbar zu machen, die nicht im eigenen Bundesland stattfinden", sagte die Ministerin. Hierfür könne das Format der Ministerpräsidentenkonferenz genutzt werden.

13.10 Uhr: Trotz Corona steigende Steuereinnahmen in Bayern

Anders als im Bund darf der Freistaat Bayern im laufenden Jahr mit höheren Steuereinnahmen rechnen als Ende des vergangenen Jahres prognostiziert. "Die für 2021 geschätzten Steuereinnahmen für Bayern werden um rund 1,1 Milliarden Euro höher ausfallen als noch bei der November-Schätzung 2020 erwartet", sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU) in München. Trotz der verbesserten Steuerschätzung ist damit aber noch lange nicht das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht. Verglichen mit der Herbstschätzung 2019 fehlen dem Fiskus Einnahmen in Höhe von rund drei Milliarden Euro.

Am Mittwoch hatte der Bund seine Steuerschätzung vorgelegt, auf deren Basis nun die bayerischen Zahlen errechnet wurden. Demnach müssen Bund, Länder und Kommunen wegen der erst langsam abflauenden dritten Corona-Welle in diesem Jahr mit rund 2,7 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen auskommen als im November erwartet. Auch für 2022 korrigierten die Steuerschätzer ihre Vorhersage nach unten.

  • Mehr Informationen: Füracker sieht bei Steuereinnahmen "kleinen Lichtblick"

13.05 Uhr: Thailand mit bislang höchstem Anstieg bei Neuinfektionen - Demokratie-Aktivisten in Haft betroffen

Thailand hat seinen bislang höchsten Anstieg an Corona-Infektionen innerhalb eines Tages registriert - mehr als die Hälfte der Fälle wurden dabei aus zwei Gefängnissen in Bangkok gemeldet. Das Land verzeichnete nach Angaben des Corona-Krisenzentrums einen Höchstwert von mehr als 4.800 Neuinfektionen, davon mehr als 2.800 Fälle in den Gefängnissen in der Hauptstadt. Dort sitzen zahlreiche prominente Demokratie-Aktivisten in Haft.

Der erste Fall war bekannt geworden, als eine Aktivistin mitteilte, sie sei fünf Tage nach ihrer Freilassung gegen Kaution positiv auf das Virus getestet worden. Ein Mitarbeiter der Strafvollzugsbehörde, Weerakit Harnpariphan, bestätigte, dass ein weiterer Aktivist in einem Bangkoker Gefängnis positiv auf Corona getestet wurde.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisierte den Umgang Bangkoks mit den Corona-Ausbrüchen in Gefängnissen: "Die thailändische Regierung muss offen über die Covid-19-Ausbrüche in ihrem Gefängnissystem sprechen und darüber, wie sie beabsichtigt, katastrophale Folgen für die Inhaftierten zu vermeiden", erklärte der für Asien zuständige HRW-Vertreter Brad Adams.

12.51 Uhr: Champions-League-Finale wegen Corona nach Porto verlegt, Zuschauer erlaubt

Das Finale der Champions League ist wegen der Corona-Pandemie von Istanbul nach Porto verlegt worden. Das gab die Europäische Fußball-Union bekannt. Am 29. Mai treffen die englischen Clubs Manchester City und FC Chelsea im Estádio do Dragão aufeinander. Den Fanlagern beider Klubs werden jeweils 6.000 Eintrittskarten zur Verfügung gestellt.

12.48 Uhr: Dänemark beginnt mit Exhumierung von Nerz-Kadavern

In Dänemark hat die Exhumierung von mehreren Millionen getöteten Nerzen begonnen. Sie waren im vergangenen Jahr gekeult worden, nachdem in den Nutztieren mutierte Coronavirus-Varianten aufgetreten waren, die sich auch auf Menschen übertrugen.

Die Kadaver waren zunächst an mehreren Standorten vergraben worden, wurden aber durch Fäulnisgase teilweise wieder an die Oberfläche gebracht. Wie die dänische Nachrichtenagentur Ritzau berichtete, sollen sie nun in mehreren Etappen verbrannt werden. Insgesamt handelt es sich um vier Millionen Tiere, die wegen ihres Pelzes gezüchtet wurden. Sie wiegen geschätzt mehr als 13.000 Tonnen.

Die eigentlichen Arbeiten sollen erst Ende des Monats beginnen und sich bis Mitte Juli hinziehen. Heute begann lediglich eine Testphase, weil keine der 13 beteiligten Müllverbrennungsanlagen Erfahrungen mit der Mischung aus Nerz-Kadavern, Kalk, Erde und Salz habe, hieß es in dem Ritzau-Bericht.

12.32 Uhr: Apothekerverband - Astrazeneca reicht in Arztpraxen nicht mehr aus

Seit der Freigabe von Astrazeneca für alle wird der Impfstoff nach Angaben des Apothekerverbands Nordrhein in vielen Arztpraxen knapp. "Der Impfstoff von Astrazeneca wird so stark nachgefragt, dass die bereitgestellten Mengen nicht mehr ausreichen", sagte der Verbandsvorsitzende Thomas Preis der "Rheinischen Post". Teilweise habe der Großhandel die Bestellungen, die die Ärzte über die Apotheken eingereicht hätten, um 80 Prozent reduzieren müssen.

Zur erhöhten Nachfrage trägt demnach bei, dass die zweite Dosis nun bereits nach vier Wochen verabreicht werden kann. "Die Verkürzung der Impfabstände auf vier Wochen macht den Impfstoff für junge Menschen attraktiv. Sie wollen bei den anstehenden Lockerungen durch einen kompletten Impfschutz gut vorbereitet sein", sagte Preis: "Medizinisch gesehen wäre es besser, sich erst nach zwölf Wochen die Zweitimpfung geben zu lassen."

Bund und Länder hatten die Priorisierung mit einer festen Vorrangliste für Astrazeneca Anfang Mai aufgehoben.

12.22 Uhr: Verbände fordern bessere Rahmenbedingungen in der Pflege

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) fordert Reformen in der Pflege. Die "übermenschlichen und oft auch selbstlosen Leistungen der Pflegenden" in der Pandemie müssten zu politischen Konsequenzen führen, forderte BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer. Nötig seien grundlegende Anpassungen, Verbesserungen und Aufwertungen der Pflegeberufe: "Die Veränderungen müssen von menschenwürdiger Pflege und balancierten Arbeitsbedingungen geprägt sein." Auch die Absicherung von Mitarbeitern vor den Spätfolgen einer Corona-Infektion müsse verbessert werden.

Auch der Bayerische Landespflegerat forderte deutliche Reformen und bessere Rahmenbedingungen in der Pflege. In der Pandemie werde sichtbar, dass Pflege vielerorts nur unter größten Belastungen zu bewältigen sei, sagte die Vorsitzende Edith Dürr: "Es ist längst Zeit für einen politisch und gesellschaftlich getragenen Paradigmenwechsel mit entsprechenden Strukturveränderungen in der Pflege."

12.03 Uhr: Tourismusbetriebe fordern inzidenzunabhängige Öffnung in Bayern

Tourismusbetriebe in Bayern fordern eine Öffnung unabhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz für Geimpfte, Genesene und Menschen mit negativem Coronatest. Die Koppelung an einen Wert unterhalb von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen sei nicht realistisch, kritisierte Armin Hollweck vom Hotel- und Gaststättenverband im Oberallgäu. "Wir brauchen ein konkretes Datum als Öffnungstermin für unsere Betriebe, unsere Gäste, unsere Mitarbeiter!", zitierte er aus einem Brief an die Staatsregierung.

Auch der FDP-Fraktionschef Martin Hagen (FDP) forderte: "Geimpfte, Genesene und Getestete müssen auch in Bayern überall Urlaub machen dürfen!" Eine Öffnung nur bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 bedeute für viele bayerische Urlaubsgebiete über die Pfingstferien das Aus.

Am Montag hatte das bayerische Kabinett Lockerungen ab dem 21. Mai beschlossen. In Regionen mit stabilen Corona-Zahlen dürfen Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze und Jugendherbergen wieder für Touristen öffnen. Hollweck erklärte, das sei nicht praktikabel. "Wie stellt sich die Politik das vor? Sollen wir wenn nach ein paar Tagen die Zahlen wieder über 100 steigen sollten, dem Gast beim Frühstück dann sagen, dass er nun aufessen darf, aber danach sofort wieder heim fahren muss?" Zudem bräuchten Betriebe mindestens eine Woche Vorlaufzeit, um wieder öffnen zu können.

11.54 Uhr: Lambrecht lehnt härtere Strafen für Impfpassfälscher ab

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) lehnt trotz vermehrt aufgetretener Fälle von Impfpassfälschungen härtere Strafen ab. "Es geht um genaue Kontrollen, nicht um höhere Strafrahmen", sagt sie dem "Handelsblatt". Es gebe bereits ganz klare strafrechtliche Regeln: "Wer hier täuscht, riskiert empfindliche Geldstrafen oder sogar eine Freiheitsstrafe." Unter anderem hatte Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) härtere Strafen gefordert und eine entsprechende Initiative für die Justizministerkonferenz im Sommer angekündigt.

11.34 Uhr: Bundesregierung blickt mit "wachsender Zuversicht" auf Wirtschaftsentwicklung

Die Bundesregierung blickt verhalten optimistisch auf die Entwicklung der Wirtschaft im laufenden Jahr. "Die Fahrt aufnehmende Impfkampagne und eine starke Weltwirtschaft verbreiten wachsende Zuversicht", heißt es im Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums. Der weitere Verlauf hänge aber maßgeblich davon ab, wie nachhaltig das Infektionsgeschehen kontrolliert werden könne und wie schnell damit weitere Lockerungen möglich würden.

"Die Produktion in der Industrie war am Ende des ersten Quartals wieder aufwärtsgerichtet, auch wenn es in einzelnen Bereichen zu Engpässen bei Vorprodukten kam", so der Monatsbericht. Auch im Baugewerbe sei es wieder deutlich besser gelaufen. Die Umsätze im Einzelhandel hätten sich im März ebenfalls kräftig erholt. Der Anstieg der eröffneten Insolvenzverfahren vom Februar und März habe sich nicht weiter fortgesetzt: "Im April kam es zu einem deutlichen Rückgang." Insgesamt sei für 2021 aber mit einem signifikanten Anstieg zu rechnen.

Im ersten Quartal 2021 war die Wirtschaft aufgrund der Corona-Einschränkungen den Angaben zufolge noch um 1,7 Prozent geschrumpft. Im Gesamtjahr 2020 hatte es einen Rückgang von 4,8 Prozent gegeben.

11.23 Uhr: Pfarrerin erhält Hassmails nach Impf-Plädoyer beim "Wort zum Sonntag"

Weil sie sich in der ARD-Sendung "Wort zum Sonntag" für das Impfen aussprach, hat die Mannheimer Pfarrerin Ilka Sobottke Hassmails erhalten. Allein in den ersten drei Tagen nach der Ausstrahlung des Beitrags am 1. Mai habe sie rund 600 Mails bekommen, sagte Sobottke dem Evangelischen Pressedienst. Davon seien zwei Drittel negativ gewesen. Zwar habe sie mit Widerspruch gerechnet, aber nicht in dieser Vehemenz.

Im Internet bei Facebook und Twitter, aber auch per Mail und am Telefon sei ihr nicht nur ein unkritischer Umgang mit dem Impfen oder Propaganda unterstellt worden. Man habe ihr etwa auch vorgeworfen, dass sie Gläubige verspotte und "für den Teufel" arbeite. Auch als Lobbyistin für Pharma-Unternehmen sei sie beschimpft worden.

Sobottke betonte, dass sie mit ihrem Beitrag niemanden habe diskreditieren wollen. Bedenken von Impfgegnern nehme sie ernst und wolle mit ihnen im Gespräch bleiben. Trotz solcher Einschüchterungsversuche werde sie sich weiter äußern.

11.02 Uhr: Berlin hebt Impfpriorisierung in Arztpraxen auf

Berlin hebt ab Montag die Priorisierung für alle verfügbaren Corona-Impfstoffe bei Haus- und Betriebsärzten auf. Das kündigte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit an. Zuvor hatten bereits Bayern, Brandenburg und Baden-Württemberg diesen Schritt angekündigt.

Nach dem Wegfall der Priorisierung kann sich prinzipiell jeder impfen lassen, der will. Allerdings - und das gilt für alle Bundesländer: Ab kommender Woche gibt es voraussichtlich noch nicht genug Impfstoff für jeden. Erst ab Juni sollen wöchentlich deutlich mehr Dosen zur Verfügung stehen.

10.56 Uhr: Norwegen stellt Impfungen mit Astrazeneca dauerhaft ein

Norwegen stellt die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca dauerhaft ein. Zudem werde das Vakzin von Johnson & Johnson Menschen nur noch auf deren ausdrücklichen Wunsch verabreicht, teilte Regierungschefin Erna Solberg in Oslo mit. Zur Begründung nannte sie das Auftreten von seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen bei den beiden Vektorviren-Impfstoffen. Oslo hatte die Impfungen mit Astrazeneca am 11. März bereits vorläufig ausgesetzt.

Im April hatte die dänische Regierung als erstes Land in Europa die Impfungen mit Astrazeneca dauerhaft eingestellt, Anfang Mai wurde dann entschieden, auch Johnson & Johnson aus dem dänischen Impfprogramm zu streichen. Hintergrund beider Entscheidungen waren seltene Fälle von Blutgerinnseln bei Geimpften.

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte im April entschieden, trotz der Berichte über Blutgerinnsel grundsätzlich an ihrer positiven Risikobewertung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson festzuhalten. Es gebe zwar "eine mögliche Verbindung" zwischen dem Vakzin und dem vereinzelten Auftreten von Blutgerinnseln, erklärte die EMA. Der Nutzen des Impfstoffes überwiege aber die Risiken.

10.43 Uhr: Ohio belohnt Covid-Geimpfte mit Chance auf Millionengewinn

Der US-Bundesstaat Ohio belohnt Impfwillige mit der Chance auf einen Millionengewinn: Gouverneur Mike DeWine teilte bei Twitter mit, dass unter allen Bürgern mit einer Corona-Impfung wöchentlich eine Million Dollar (rund 820.000 Euro) verlost werden. An der Lotterie, die insgesamt fünf Wochen dauern soll, können sich Menschen ab 18 Jahren beteiligen, die mindestens ihre erste Dosis eines Vakzins gegen das Coronavirus erhalten haben.

"Ich weiß, dass einige sagen werden: 'DeWine, du bist verrückt! Diese Millionen-Dollar-Idee von dir ist eine Geldverschwendung'", schrieb der Gouverneur bei Twitter. Die eigentliche Verschwendung an diesem Punkt der Pandemie, wo Impfstoffe für jeden zugänglich seien, sei jedoch der Verlust eines weiteren Menschenlebens durch eine Corona-Infektion.

Die Zahl der täglich verabreichten Impfdosen in den USA ist derzeit rückläufig. Bislang haben knapp 60 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Dosis erhalten. Viele, die noch nicht geimpft wurden, zögern jedoch weiterhin. Landesweit werben die Behörden deshalb mit verschiedenen Anreizen - in der Hoffnung, Unentschlossene mit Freibier, Donuts oder Eintrittskarten für Sportveranstaltungen zu einer Impfung zu bewegen.

10.31 Uhr: Landtags-SPD will Öffnungsperspektive für Freizeitparks

Die SPD-Landtagsfraktion fordert Öffnungsperspektiven für Freizeitparks. "Die Entscheidungen der letzten Wochen haben die Bedürfnisse von Familien mit Kindern und Jugendlichen völlig ausgeklammert", kritisierte der Fraktionsvorsitzende Horst Arnold. Damit Anfang oder Mitte Juni ein Freizeitpark aufmachen könne, brauche es jetzt klare Entscheidungen. "Es geht nicht, dass man überall fast alles aufmacht, aber diese Betriebe nach wie vor im Unklaren lässt", so Arnold.

Für Arnold ist es unverständlich, dass nur eine Öffnung der Freibäder in Aussicht gestellt worden sei, die sich zudem starr an der Inzidenz von 100 orientiere. "Und das, obwohl nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die Ansteckungsgefahr unter freiem Himmel sehr gering ist - während übrigens Grundschulen bis zur Inzidenz von 165 geöffnet sind", so Arnold.

10.12 Uhr: Geplante Impfstoff-Freigabe stößt auf geteiltes Echo

Die geplante Freigabe der Corona-Impfstoffe in Bayerns Arztpraxen stößt auf ein geteiltes Echo. "Wir begrüßen die Freigabe", sagte die Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbands, Petra Reis-Berkowic, dem BR. Sie erwartet, dass sich nun das Impftempo beschleunigt. Voraussetzung sei aber, dass es genug Impfstoff gebe: "Das haben wir nach wie vor nicht", sagte sie. Der Impfarzt müsse weiter das Heft in der Hand haben, forderte Reis-Berkowic: "Wir bestellen ein nach unserer internen Priorisierung."

Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie warnte, die rasche Aufhebung der Impfpriorisierung sei eine Gefahr für viele Menschen aus Risikogruppen. "Wenn wir jetzt zu schnell freigeben, schützen wir nicht gut und früh genug die Menschen, die den Schutz am nötigsten haben", sagte der Generalsekretär Carsten Watzl der "Augsburger Allgemeinen". Es gebe noch sehr viele nicht geimpfte Menschen in der Prioritätsgruppe drei, darunter viele mit Vorerkrankungen.

Die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Waldmann kritisierte die Aufhebung der Priorisierung. Es gebe "keinen Grund für einen Sonderweg", da Bayern längst nicht Spitze bei der Durchimpfung sei, sagte sie. Die völlige Freigabe, während noch nicht alle Risikogruppen erstgeimpft sind, sei "verantwortungslos".

Ministerpräsident Söder hatte am Mittwoch angekündigt, dass Bayerns Hausärzte ab einem Zeitpunkt "im Laufe der nächsten Woche" alle zugelassenen Corona-Impfstoffe unabhängig von der Priorisierung der Patienten verabreichen dürften, in den Impfzentren soll es bei der Priorisierung bleiben.

09.58 Uhr: Corona-Tests künftig auch in Baumärkten und Drogerien

In Bayern sollen Corona-Schnelltests ab sofort auch in Einrichtungen wie Drogerie- und Baumärkten möglich sein. "Wir bringen damit die Tests immer weiter in die Fläche. Niemand soll lange suchen müssen, wenn er einen Schnelltest mit Nachweis braucht, um etwa seinen Alltagsgeschäften nachgehen zu können", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek in München. Durchgeführt werden müssen die Antigen-Schnelltests von geschultem Personal.

Interessierte Einrichtungen können sich laut Mitteilung dafür auf der Internetseite des Ministeriums registrieren. Sie müssten sich die Tests dann auf dem freien Markt besorgen und mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns abrechnen. Die Kosten trage der Bund, sagte Holetschek. Seit März können sich Bürgerinnen und Bürger bereits in lokalen Testzentren sowie bei Ärzten und in Apotheken testen lassen.

09.42 Uhr: RKI - 1,5 Prozent der Infektionen mit Variante aus Indien, Tendenz steigend

Auf sehr niedrigem Niveau beobachtet das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland einen wachsenden Anteil der in Indien entdeckten Corona-Variante. Die neu als besorgniserregend eingestufte Mutante B.1.617 sei bisher nur in wenigen Proben nachgewiesen, "aber ihr Anteil stieg in den letzten Wochen stetig an", heißt es in einem RKI-Bericht vom Mittwochabend. Ihr Anteil an den untersuchten Proben beträgt demnach weniger als zwei Prozent (Untervariante B.1617.1: 0,6 Prozent; B.1617.2: 0,9 Prozent). Das RKI betont, dass die absoluten Zahlen der Nachweise in der Woche vom 26. April bis 2. Mai lediglich bei gut 30 lägen.

Bislang sei keine Abschwächung des hohen Anteils der in Großbritannien entdeckten, deutlich ansteckenderen Variante B.1.1.7 zu beobachten, schreibt das Institut weiter. Diese macht wie schon in den Vorwochen mehr als 90 Prozent der untersuchten Proben aus. Die ebenfalls als besorgniserregend eingestuften Varianten B.1.351 (Südafrika) und P.1 (Brasilien) spielen weiter eine untergeordnete Rolle: Laut RKI lag ihr Anteil in den vergangenen Wochen konstant bei 0 bis 1 Prozent beziehungsweise bei 0 bis 0,3 Prozent. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der Proben auf Varianten untersucht.

Die indische Variante zeichnet sich laut RKI durch Mutationen aus, die mit einer reduzierten Wirksamkeit der Immunantwort in Verbindung gebracht werden. Erste Daten deuteten jedoch darauf hin, dass die Wirksamkeit von Impfstoffen "nicht substanziell beeinträchtigt" sei, heißt es. Zudem gebe es Hinweise auf eine erhöhte Übertragbarkeit.

09.11 Uhr: Neue Einreiseregelungen in Kraft

Im Zuge rückläufiger Corona-Zahlen erleichtert die Bundesregierung ab heute das Reisen in Europa. Neben Geimpften und Genesenen müssen auch Menschen, die einen negativen Corona-Test nachweisen, nicht in Quarantäne, wenn sie aus einem einfachen Risikogebiet kommen. Dafür reicht ein Antigentest, der nicht älter ist als 48 Stunden ist - oder ein PCR-Test, der nicht älter ist als 72 Stunden.

Wer aus einem Hochinzidenzgebiet kommt, kann durch einen negativen Test fünf Tage nach Einreise vorzeitig aus der Quarantäne entlassen werden. Das ist nicht möglich, wenn Reisende sich die letzten zehn Tagen vor Einreise in einem Virusvariantengebiet aufgehalten haben.

Die Ende März eingeführte Testpflicht für Urlauber, die per Flugzeug aus dem Ausland zurück nach Deutschland reisen wird verlängert – unabhängig davon, ob die Rückreise aus einem Nicht-Risiko- oder Risikogebiet erfolgt. Diese Testpflicht gilt für alle noch nicht vollständig geimpften Flugreisenden.

Keine Testpflicht besteht für Rückreisende mit dem Auto oder der Bahn aus einem Nicht-Risikogebiet mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50.

  • Was bei der Einreise nach Deutschland ab heute gilt

08.33 Uhr: Corona-Krise verschärft Bewegungsmangel bei Kindern

Untersuchungen zeigen schon lange, dass sich Kinder in Industrieländern immer weniger bewegen. Mit der Corona-Krise dürfte sich das Problem in vielen Ländern noch dramatisch verschärft haben. Während sich viele Kinder im ersten Corona-Lockdown - bei schönem Frühlingswetter - noch häufig draußen aufhielten, bewegten sie sich gemäß einer Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im zweiten Lockdown erheblich weniger als üblich. Eine andere Freizeitaktivität legte dafür immens zu: der Medienkonsum.

Der Stuttgarter Bewegungsexperte Clemens Becker ist besorgt über diese Entwicklung. Schul- und Vereinssport, selbst der Weg zur Schule fielen über Monate weg, "das ist noch mal ein Brandbeschleuniger", sagt er. Binnen eines Jahres könne sehr viel Muskelmasse, Koordination und Ausdauer verloren gehen. Gerade weil es inzwischen weniger freies Spiel gebe, wirke sich der Ausfall von Schul- und Vereinssport besonders stark aus. Dass es solche Angebote in Städten noch eher gibt als in ländlichen Ragionen, führte inzwischen dazu, dass Kinder in der Stadt sich mehr bewegen als Altersgenossen auf dem Land - was früher immer umgekehrt war.

"70 Prozent der Kinder in Deutschland betreiben normalerweise Vereinssport", sagt Dietmar Pennig, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Die ohnehin vorhandenen koordinativen Verluste hätten sich in der Pandemie noch einmal verschärft. "Der Profifußball durfte weiter trainieren - mir persönlich wären die Kinder wichtiger gewesen." Zumindest im Freien wäre da viel möglich gewesen: "Die Kinder haben leider eine schlechtere Lobby als andere Gruppen."

  • Zum Artikel: Corona-Pandemie - Bewegungsmangel bei Kindern und die Folgen

07.56 Uhr: Australien sichert sich 25 Millionen Impfdosen von Moderna

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie hat sich Australien 25 Millionen Dosen des Impfstoffes des US-Pharmaherstellers Moderna gesichert. Die Vereinbarung umfasst 10 Millionen Dosen im Jahr 2021 und 15 Millionen Dosen von Modernas dann aktualisiertem Varianten-Auffrischungsimpfstoff im Jahr 2022, wie das Unternehmen mitteilte. Die Verwendung des Moderna-Impfstoffs muss noch von der australischen Aufsichtsbehörde genehmigt werden, wie Premierminister Scott Morrison mitteilte.

Bislang hat Australien die Impfstoffe von Pfizer und Astrazeneca verwendet. Mit dem Moderna-Impfstoff sollen Menschen unter 50 Jahren geimpft werden, wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete. Zwei Dosen müssen wohl im Abstand von 28 Tagen verabreicht werden.

Australien hat sein ursprüngliches Ziel, bis Ende März 4 Millionen Covid-19-Impfungen zu verabreichen, weit verfehlt und im April sein ursprüngliches Versprechen aufgegeben, die gesamte erwachsene Bevölkerung bis Oktober zu impfen. Mit Stand vom 11. Mai waren 2,8 Millionen Impfungen verabreicht worden. In Australien leben 25 Millionen Menschen.

07.33 Uhr: IOC - "Große Mehrheit" der Olympia-Teilnehmer wird geimpft sein

Das Internationale Olympische Komitee rechnet für die Sommerspiele in Tokio mit einer hohen Impfquote bei den Teilnehmern. "Eine große Mehrheit im Athletendorf wird geimpft sein", sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Dies schließe neben den Sportlerinnen und Sportlern auch die Trainer und Betreuer ein. Derzeit arbeite das IOC "auf Hochtouren, um Athleten zu helfen, die geimpft werden wollen".

Anfang des Monats hatte das IOC eine Vereinbarung mit Biontech und Pfizer für die Lieferung von Impfstoff verkündet. Die Auslieferung der ersten Dosen soll Ende Mai beginnen. Die Spende von Impfstoffdosen für Spitzensportler werde die Versorgung der nationalen Bevölkerungen nicht beeinträchtigen, betonte Adams erneut.

Bislang sind laut IOC 7.800 Athletinnen und Athleten für die Sommerspiele qualifiziert. Damit stehen mehr als 70 Prozent der 11.000 Teilnehmer fest. Bis zum 29. Juni sollen weitere 20 Prozent der Plätze gefüllt werden. "Wir bewegen uns mit Volldampf voran. Die Spiele können stattfinden und werden stattfinden", sagte Adams.

07.07 Uhr: Kuba setzt eigenen Corona-Impfstoff ein

Die kubanische Regierung hat Impfungen mit einem selbst entwickelten Mittel gegen das Coronavirus gestartet. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden würden seit Mittwoch (Ortszeit) Menschen aus vier Stadtteilen Havannas mit dem Vakzin Abdala gespritzt, berichtete der Nachrichtensender Telesur. In der letzten Maiwoche sollen demnach weitere Gemeinden eingebunden werden.

Obwohl die Ergebnisse des dritten und damit letzten Testlaufs für Abdala noch nicht vorliegen, habe man sich zu diesem Schritt entschieden, hieß es.Gesundheitsminister José Angel Portal erklärte, diese Maßnahme sei zeitlich begrenzt. Die Regierung habe sich dazu entschieden, um bei der Immunisierung der Bevölkerung voranzukommen.

Man warte zugleich darauf, dass die staatliche Kontrollstelle für Medikamente und medizinisches Gerät (Cedmed) grünes Licht für die Massenanwendung von Abdala sowie Soberana 02 gebe, einen weiteren im Land entwickelten Impfstoff. Portal erwartet, dass bis August 70 Prozent der Bevölkerung Kubas geimpft sein werden. In Kuba haben sich offiziellen Angaben zufolge knapp 120.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 768 sind gestorben.

06.51 Uhr: Indien verzeichnet fast 363.000 Neuinfektionen und 4.120 Tote

In Indien hat das Gesundheitsministerium 362.727 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle steigt damit auf 23,7 Millionen. 4.120 weitere Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Insgesamt sind es damit 258.317 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus. Nach den USA weist Indien weltweit die zweithöchste Infektionszahl auf. Die Dunkelziffer in dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Menschen dürfte Experten zufolge aber deutlich höher sein.

06.40 Uhr: Sicherheitsbehörden wegen gefälschter Impfpässe besorgt

Die Sicherheitsbehörden sorgen sich angesichts der Lockerungen für Geimpfte und Genesene in der Corona-Pandemie um gefälschte Impfpässe. "Das Problem besteht schon heute und wird noch eine ganze Weile aktuell bleiben, da mit einer vollständigen Impfung entweder eine Befreiung von Grundrechtseinschränkungen oder perspektivisch zunehmend auch Ein- oder Ausreisevorteile verbunden sein werden", sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler, dem "Handelsblatt". Abnehmer gefälschter Pässe könnten etwa inländische Impfverweigerer sein, ebenso Ein- oder Ausreisewillige, die sich Quarantänepflichten entziehen möchten.

Auch der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hält Impfpässe für alles andere als fälschungssicher. "Für die Polizei ist eine Fälschung auf dem Papier aber äußerst schwer zu erkennen, wenn sie nicht allzu plump ist", sagte Wendt der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Polizisten, Grenzbeamte und kommunale Ordnungskräfte müssten deshalb Zugriff auf die digitalen Informationen des Robert Koch-Instituts bekommen. Bislang werden diese nur anonymisiert von den Impfstellen gemeldet.

  • Zum Artikel: Sicherheitsbehörden sind besorgt wegen gefälschter Impfpässe

06.22 Uhr: Studie - Nebenwirkungen bei gemischter Corona-Impfung etwas häufiger

Wer zwei unterschiedliche Corona-Impfstoffe bei seiner Erst- und Zweitimpfung erhält, hat eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für milde und moderate Nebenwirkungen nach der zweiten Dosis. Das geht aus vorläufigen Daten einer Studie der Universität Oxford hervor, die im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht wurden. Anlass zur Sorge um die Patientensicherheit gebe es deswegen aber nicht, betonten die Wissenschaftler. Ob die Immunreaktion dadurch schwächer wird, könne noch nicht beurteilt werden.

Untersucht wurden Fälle, bei denen im Abstand von vier Wochen entweder zuerst das Präparat von Astrazeneca verabreicht wurde und dann der Impfstoff von Biontech/Pfizer oder umgekehrt. In beiden Fällen war die Häufigkeit der leichten und moderaten Nebenwirkungen erhöht. "Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Vergabe zweier unterschiedlicher Dosen zu vermehrten Arbeitsausfällen am Tag nach der Impfung führt", sagte Matthew Snape von der Uni Oxford, der die Studie leitet.

06.14 Uhr: US-Gesundheitsbehörde empfiehlt Biontech-Impfstoff ab zwölf Jahren

Nach der US-Arzneimittelbehörde FDA hat auch die Gesundheitsbehörde CDC grünes Licht für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für Kinder und Jugendliche von 12 bis 15 Jahren gegeben. Die CDC folgte mit ihrer Empfehlung für den Einsatz des Vakzins bei Jüngeren einer Einschätzung eines Expertengremiums, das am Mittwoch darüber beraten hatte. Die FDA hatte bereits am Montag die Notfallzulassung für den Biontech-Impfstoff auf diese Altersgruppe ausgeweitet. Bisher konnten sich in den USA nur Erwachsene ab 16 Jahren damit impfen lassen.

Noch vor der CDC-Empfehlung begannen in vielen Teilen des Landes bereits die Impfungen für die Schüler. Unter anderem im Umland von Atlanta bildeten sich am Mittwoch lange Schlangen von Kindern und Jugendlichen, die die erste Spritze bekamen. «Es hat sich genauso angefühlt wie eine Grippeimpfung, ehrlich», sagte die 14-jährige Meredith Rogers aus Decatur, nachdem sie dran war. Ihre Mutter, Michelle Rogers, sagte, sie hoffe, mit den Impfungen der Jungen komme auch die Normalität wieder zurück.

05.33 Uhr: RKI registriert 17.419 Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 17.419 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert bei 18.485 Neuansteckungen gelegen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 103,6 (Vortag: 107,8, Vorwoche: 125,7).

Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 278 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 284 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.565.704 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.240.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 85.658.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,82 (Vortag: 0,83). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab, liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Mittwoch, 12. Mai 2021

23.15 Uhr: Biden ruft Eltern zur Impfung ihrer Kinder auf

Nach der Freigabe des BioNTech/Pfizer-Impfstoffes für zwölf- bis 15-Jährige in den USA hat Präsident Joe Biden Eltern aufgerufen, ihr Kinder impfen zu lassen. Die Zulassung für diese Altersgruppe sei ein weiterer riesiger Schritt im Kampf gegen die Pandemie, sagt er.

22.03 Uhr: So wenige Corona-Tote in den USA wie zuletzt im Juli 2020

Die durchschnittliche Zahl der Corona-Toten in den USA ist auf den niedrigsten Stand seit zehn Monaten gefallen. Knapp über 600 Tote pro Tag verzeichneten die Experten der Johns-Hopkins-Universität im Schnitt vom Mittwoch vergangener Woche bis zu diesem Dienstag. In manchen US-Staaten wurden an einzelnen Tagen gar keine Corona-Toten registriert. Der "Boston Herald" stellte heute eine große Null auf das Titelblatt und schrieb "Erstmals seit fast einem Jahr gibt es im Staat (Massachusetts) keine neuen Corona-Todesfälle".

Mitte Januar wurden in den USA im Wochenschnitt mehr als 3.400 Corona-Tote pro Tag gemeldet. Seitdem wurde aber rasant geimpft. Rund 45 Prozent der erwachsenen Amerikaner sind vollständig geimpft, fast 59 Prozent haben zumindest eine Dosis erhalten. Nach der Ausweitung der Notfallzulassung auf Kinder und Jugendliche von 12 bis 15 Jahren am Montag wurden bereits die ersten aus dieser Altersklasse geimpft.

Die bestätigten Neuinfektionen fielen im Wochenschnitt auf rund 38.000 pro Tag, so wenig wie seit Mitte September nicht. Im Januar lag dieser Wert bei mehr als 250.000.

21.54 Uhr: Brüssel genehmigt 12,8 Millionen Euro Finanzspritze an Alitalia

Italien darf seiner angeschlagenen Airline Alitalia kurzfristig mit 12,8 Millionen Euro unter die Arme greifen. Die EU-Kommission billigte die staatliche Beihilfe, die Verluste wegen der Corona-Krise auf bestimmten Routen im Monat Januar ausgleichen soll. Dies teilte die Brüsseler Behörde am Mittwochabend mit. Ähnliche Zahlungen seien bereits im September und Dezember 2020 und im März 2021 genehmigt worden.

Die italienische Regierung streitet seit Jahren mit der EU-Kommission über Beihilfen für die notleidende Fluglinie, die unter staatlicher Verwaltung ist. Das Unternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten hatte nach Gewerkschaftsangaben wegen der Corona-Krise in den vergangenen Monaten mehrmals Liquiditätsengpässe. Italiens Regierung hatte im Herbst 2020 Pläne zur Neustrukturierung der Alitalia vorgelegt. Die EU-Wettbewerbshüter ermitteln ihrerseits bereits seit 2018 wegen staatlicher italienischer Kredite an Alitalia.

21.43 Uhr: US-Expertengremium empfiehlt Biontech-Impfstoff ab zwölf Jahren

Auch ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde CDC hat grünes Licht für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für Kinder und Jugendliche von 12 bis 15 Jahren gegeben. Es wurde damit gerechnet, dass die Behörde der Einschätzung der Experten folgt und eine offizielle Empfehlung ausspricht. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte bereits am Montag die Notfallzulassung für den Biontech-Impfstoff auf diese Altersgruppe ausgeweitet. Bisher konnten sich in den USA nur Erwachsene ab 16 Jahren damit impfen lassen.

Noch vor der CDC-Empfehlung begannen in vielen Teilen des Landes bereits die Impfungen für die Schüler. Unter anderem im Umland von Atlanta bildeten sich heute lange Schlangen von Kindern und Jugendlichen, die die erste Spritze bekamen.

21.26 Uhr: Griechenland hebt inländische Reisebeschränkungen auf

Zeitgleich zur Wiedereröffnung der Tourismus-Saison in Griechenland werden auch die inländischen Corona-Beschränkungen gelockert. Ab Freitag müssten Griechen erstmals seit November das Verlassen ihres Hauses nicht mehr per SMS ankündigen, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Die Reisebeschränkungen zwischen den Regionen würden aufgehoben. Wer auf eine der griechischen Inseln mit dem Schiff oder Flugzeug reise, müsse aber einen Impfnachweis oder einen negativen Corona-Test vorlegen.

Griechenland hatte sich mit der schrittweisen Aufhebung der Corona-Auflagen auf die bevorstehende Urlaubssaison vorbereitet. Nach sechsmonatiger Schließung dürfen seit dem 3. Mai Cafés und Restaurants ihre Gäste wieder im Freien bedienen. Nicht lebensnotwendige Geschäfte und Schulen sind bereits seit Anfang April wieder geöffnet.

Die dritte Welle der Corona-Pandemie hatte Griechenland besonders hart getroffen. Die Mehrheit der rund 10.000 Corona-Todesfälle entfiel auf die vergangenen Monate. Griechenland, dessen Wirtschaft stark vom Tourismus abhängt, hat seine Impfkampagne vor der Sommersaison beschleunigt. Derzeit können sich alle Einwohner über 30 Jahren impfen lassen.

20.06 Uhr: Baden-Württemberg lockert Corona-Auflagen - Innengastronomie möglich

Baden-Württemberg will schon von Samstag an unter bestimmten Bedingungen die Corona-Regeln in der Gastronomie, im Tourismus und in der Freizeit lockern. Liegen die Corona-Zahlen in den Kreisen fünf Tage in Folge unter einer Inzidenz von 100, darf zum Beispiel die Gastronomie mit Hygieneauflagen und Testkonzepten wieder öffnen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen in Stuttgart. Im Südwesten liegen derzeit zwölf Kreise unter 100 Infektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Baden-Württemberg sei bei der Öffnung der Innengastronomie bundesweiter Vorreiter, hieß es. In Schleswig-Holstein sollen ab Montag Corona-Regeln gelockert werden, vor allem im Tourismus und der Gastronomie, bei Kontakten im Freien und in der Freizeit. In Mecklenburg-Vorpommern darf die Gastronomie von Pfingstsonntag an wieder öffnen - außen und innen.

Die Neufassung der Corona-Verordnung in Baden-Württemberg soll am Donnerstagabend verkündet werden. Der Plan der Regierung sieht weiter vor, in den Kreisen mit niedrigen Inzidenzen Hotels und Pensionen wieder öffnen zu lassen. Kulturveranstaltungen wie Theater, Opern, Konzerte und Kino sind im Freien in den Regionen unter 100 wieder möglich. Galerien, Museen und Gedenkstätten dürfen dort auch wieder öffnen - genauso wie Bibliotheken und Archive.  Freibäder dürfen wieder Badegäste empfangen. Außerdem kann man wieder Minigolf spielen, Hochseilgärten und Bootsverleihe dürfen wieder öffnen - allerdings jeweils nur für kleine Gruppen. Sportanlagen, auf denen im Freien kontaktarmer Freizeit- und Amateursport betrieben werden kann, dürfen auch wieder genutzt werden. Zoos und botanische Gärten können im Außen- und Innenbereich aufmachen. Auch Musik- und Kunstschulen dürfen wieder kleine Gruppen von Schülerinnen und Schülern empfangen.

19.51 Uhr: Brüssel fordert striktere Einreisesperre für Indien

Wegen der dramatischen Corona-Lage in Indien fordert die EU-Kommission noch striktere Beschränkungen für Reisende aus dem südasiatischen Land. Die Brüsseler Behörde appellierte am Abend an alle 27 Mitgliedsstaaten, mit koordiniertem Handeln die Ausbreitung der in Indien entdeckten Virusvariante B.1.617.2 zu bremsen.

Nur noch Menschen mit zwingendem Reisegrund solle die Einreise erlaubt werden. Dazu gehören wichtige Familienangelegenheiten sowie humanitäre Gründe. EU-Bürger und hier ansässige Menschen sowie deren Familie dürften weiter nach Europa einreisen. Allerdings sollten für sie zusätzliche Gesundheitsvorkehrungen gelten, darunter Test- und Quarantänepflichten unabhängig davon, ob die Menschen geimpft sind.

Diese Maßnahmen entsprächen der "Notbremse", die die Kommission Anfang Mai empfohlen hatte. Der Vorschlag für koordinierte Reisebeschränkungen für Indien sei den EU-Botschaftern am Mittwoch vorgelegt worden, hieß es aus der Kommission.

19.07 Uhr: Japan will Olympia-Teilnehmer vor Bevölkerung impfen

Die japanische Regierung plant eine priorisierte Impfung ihrer olympischen Athleten vor den Sommerspielen in Tokio (23. Juli bis 8. August). Wie mehrere japanische Tageszeitungen berichteten, sollen etwa 2.500 Personen, darunter Sportler und Trainer, unter Aufsicht der japanischen Sportverbände geimpft werden. Dadurch würden die Olympia-Teilnehmer vor der allgemeinen Bevölkerung Japans geimpft werden. "Es gab unbefriedigende Fortschritte in Japans Impfkampagne, deshalb sind viele Menschen verärgert, weil sie das Gefühl haben, dass die Sportler bevorzugt werden", sagte OK-Chefin Seiko Hashimoto. Man wolle, "dass die Bürger so schnell wie möglich geimpft werden." Was die Athleten betreffe, ergänzte Hashimoto, "so haben sie eine separate Zuweisung".

Zuletzt hatte die japanische Regierung noch dementiert, olympische Athleten vor der Bevölkerung impfen zu wollen. Vor einer Woche hatten die Pharmafirmen Pfizer und Biontech eine Vereinbarung mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) getroffen, alle Olympia- und Paralympics-Teilnehmer sowie Mitarbeiter gegen das Coronavirus ab Ende Mai zu impfen.

Die Regierung steht wegen der vergleichsweise langsam anlaufenden Impfkampagne immer mehr unter Druck, während die Coronazahlen in Tokio und weiteren Gebieten wieder steigen. Derzeit können sich nur Mitarbeiter des Gesundheitswesens und ältere Personen impfen lassen, einen genauen Zeitplan für die allgemeine Bevölkerung gibt es noch nicht.

18.58 Uhr: Verwaltungsgericht bestätigt Demo-Verbot für "Querdenker" in Dresden

Das Verbot einer für den kommenden Samstag angemeldeten Demonstration der Initiative "Querdenken 351" in Dresden ist rechtens. Das Verwaltungsgericht bestätigte heute die Maßnahme der Stadt, wie ein Sprecher am Abend mitteilte. Ein gerichtlicher Eilantrag des Versammlungsanmelders sei abgelehnt worden. Das Verbot sei wegen des anhaltend hohen Corona-Infektionsgeschehens in Dresden und in Sachsen gerechtfertigt, teilte das Gericht weiter mit. Nach Angaben der Stadt war eine "Querdenken"-Kundgebung mit mindestens 3.000 Teilnehmern am Königsufer gegenüber der Altstadt angemeldet worden.

Als Alternative wären zudem Versammlungen auf drei großen Plätzen in der Innenstadt mit jeweils 1.000 Teilnehmern beantragt worden. Das von der Stadt verhängte Verbot gilt für alle diese Veranstaltungen. Auch das Verbot der Ersatzversammlungen sei rechtlich nicht zu beanstanden, so die Richter.

18.43 Uhr: Norwegen nimmt Astrazeneca vollständig aus Impfkampagne

Norwegen verzichtet wie Dänemark bei seiner laufenden Impfkampagne gegen Covid-19 gänzlich auf den Impfstoff von Astrazeneca. Das gab Ministerpräsidentin Erna Solberg am Abend auf einer Pressekonferenz in Oslo bekannt. Damit folgt ihre Regierung den Empfehlungen eines Expertenausschusses und des nationalen Gesundheitsinstituts FHI, die beide zuletzt geraten hatten, den Corona-Impfstoff von Astrazeneca sowie das Präparat von Johnson & Johnson aufgrund des Risikos von seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen aus dem Impfprogramm zu streichen.

Das Präparat von Johnson & Johnson werde vorläufig nicht aus dem Programm gestrichen, der Einsatz aber weiter pausiert, sagte Solberg. Die Regierung prüfe, inwieweit dieser Impfstoff denjenigen angeboten werden könne, die sich damit freiwillig impfen lassen wollten.

Norwegens skandinavischer Partner Dänemark hatte Astrazeneca bereits vor gut einem Monat dauerhaft komplett aus dem Impfprogramm genommen.

18.25 Uhr: US-Behörde meldet 28 schwere Thrombose-Fälle mit J&J-Impfstoff

Nach der Impfung von mehr als 8,7 Millionen Menschen mit dem Mittel von Johnson & Johnson (J&J) meldet die US-Seuchenbehörde CDC insgesamt 28 bekannte Fälle einer schweren Thrombose. Es handle sich um 22 Frauen und sechs Männer, drei der Betroffenen seien gestorben, heißt es in einer Präsentation. Die vorliegenden Erkenntnisse "deuten auf einen glaubwürdigen Zusammenhang" zwischen dem als "TTS" bezeichneten Thrombose-Syndrom und dem Impfstoff hin. Es scheine Parallelen zu den Vorfällen bei dem Astrazeneca-Mittel in Europa zu geben. Bei den Stoffen von Biontech/Pfizer und Moderna trete TTS offenbar nicht auf.

18.06 Uhr: Bahn verdoppelt über Himmelfahrt Zahl der Sicherheitskräfte

Die Deutsche Bahn verdoppelt einem Medienbericht zufolge über das Himmelfahrtswochenende die Zahl der Sicherheitskräfte. Sie sollten angesichts des erwarteten zusätzlichen Fahrgäste für die Durchsetzung der Corona-Regeln sorgen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland vorab unter Berufung auf einen Sprecher. "Die zusätzlichen Mitarbeiter werden vor allem rund um die Ballungsräume und auf besonders nachgefragten Verbindungen Präsenz zeigen." Die Maßnahme solle auch für die Wochenenden zu Pfingsten und Fronleichnam gelten.

17.54 Uhr: Kabinett bringt weitere Corona-Hilfe für ÖPNV auf den Weg

Busse und Bahnen in ganz Deutschland sollen wegen der Einnahmeausfälle in der Corona-Krise eine weitere Milliardenhilfe bekommen. Das Bundeskabinett brachte einen Entwurf auf den Weg, der für dieses Jahr nochmals eine Milliarde Euro vorsieht. Verkehrsminister Andreas Scheuer sagte, der umweltfreundliche öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) könne damit leistungsfähig und zuverlässig am Laufen gehalten werden. Der Gesetzentwurf kann nun von den Koalitionsfraktionen in den Bundestag eingebracht werden.

Im vergangenen Jahr hatte der Bund bereits 2,5 Milliarden Euro zusätzlich für den Nahverkehr bereitgestellt - über die jährlichen Regionalisierungsmittel hinaus, die in diesem Jahr auf knapp 9,3 Milliarden Euro steigen. Damit können Länder und Verkehrsverbünde Verkehrsangebote bestellen. Die Länder haben zugesagt, in gleicher Höhe wie der Bund Finanzhilfen für den ÖPNV bereitzustellen.

17.46 Uhr: Maas sieht Italien-Urlaub im Sommer zuversichtlich

Bundesaußenminister Heiko Maas ist zuversichtlich, dass auch nicht gegen Corona geimpfte deutsche Touristen im Sommer in Italien Urlaub machen können. Er glaube, dass man dafür über entsprechende Konzepte die Voraussetzungen schaffen könne, sagte der SPD-Politiker nach einem Gespräch mit dem italienischen Außenminister Luigi Di Maio in Rom. "Daran hat Italien natürlich als eines der beliebtesten deutschen Reiseziele ein hohes Interesse", fügte er hinzu. Ganz Italien ist derzeit von der Bundesregierung noch wie der größte Teil Europas als Corona-Risikogebiet eingestuft.

17.45 Uhr: IOC setzt vor Tokio-Spielen auf Stimmungswandel in Japan

Trotz anhaltender Umfrage-Mehrheiten in Japan gegen die Sommerspiele in Tokio setzt das Internationale Olympische Komitee fest auf einen Stimmungsumschwung. "Wir nehmen die öffentliche Meinung zur Kenntnis. Wir denken, die Spiele können stattfinden. Und wenn es einen besonderen Moment gibt, wird sich das niederschlagen", sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Umfragen zufolge spricht sich seit Monaten eine klare Mehrheit der Japaner für eine Absage oder erneute Verlegung der Tokio-Spiele wegen der Folgen der Corona-Krise aus.

Mehr als 330 000 Menschen hatten bis heute eine Petition eines japanischen Anwalts unterzeichnet, die von IOC-Präsident Thomas Bach fordert: "Sagen Sie die Olympischen Spiele in Tokio ab, um unser Leben zu schützen".

17.36 Uhr: Bund fördert Frischluft-Klimaanlagen in Kitas und Grundschulen

Das Bundeswirtschaftsministerium will künftig beim Neueinbau von stationären Frischluft-Klimaanlagen in Kindergärten und Grundschulen den Großteil der Kosten übernehmen. Wie Kanzleramtschef Helge Braun per Twitter mitteilte, fördere das Ministerium den Neueinbau in Kindergärten und Grundschulen ab sofort zu 80 Prozent. "Gut gegen #Corona und auch langfristig ist gute Raumluft gut fürs "Lernklima"! ToDo: In den Sommerferien einbauen!", twitterte der CDU-Politiker.

Hintergrund ist laut Wirtschaftsministerium eine Erweiterung der Bundesförderung coronagerechter Um- und Aufrüstung von stationären raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) um den Neueinbau in Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren, die das Kabinett heute beschlossen habe. Die Erweiterung diene der besseren Pandemiebekämpfung, hieß es.

Bei den Schulen würden alle berücksichtigt, in denen Kinder unter zwölf Jahren unterrichtet werden – auch wenn außerdem ältere Schüler an den Schulen seien. Das Ministerium wolle nun "mit Hochdruck" an der Novellierung der Richtlinie arbeiten.

17.23 Uhr: Insider - Italien legt Milliarden-Fonds zur Firmenhilfe auf

Italien wird Regierungskreisen zufolge mit einem Milliarden-Fonds seinen von der Pandemie getroffenen Firmen helfen, sich frisches Kapital zu besorgen. Der Patrimonio Rilancio genannte Fonds solle zunächst mit drei Milliarden Euro ausgestattet werden, sagen zwei Insider. Wirtschaftsminister Daniele Franco habe die entsprechenden Gelder per Dekret bewilligt, sagt einer von ihnen.

17.19 Uhr: Mehrheit der Russen lehnt Impfung mit Sputnik V ab

Eine Mehrheit der Russen will sich einer Umfrage zufolge nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Laut einer heute veröffentlichten Erhebung des Lewada-Instituts sind 62 Prozent der Befragten nicht bereit, sich den heimischen Impfstoff Sputnik V verabreichen zu lassen. 56 Prozent der Befragten gaben ausdrücklich an, keine Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu haben.

Zehn Prozent der Befragten waren nach Angaben des Instituts bei der Erhebung Ende April schon geimpft. 26 Prozent waren demnach bereit, sich impfen zu lassen. Im Februar seien dies noch 30 Prozent gewesen, teilte das unabhängige Meinungsforschungsinstitut mit.

Bislang haben in Russland fast zehn Millionen Menschen vollen Impfschutz, weitere 14 Millionen haben eine erste Dosis erhalten. Das Land hat eine Bevölkerung von über 146 Millionen. Die Statistikbehörde Rosstat zählte bis Ende März etwa 250.000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Pandemie. Die russischen Gesundheitsbehörden gaben die Totenzahl heute hingegen mit 114.331 an.

17.16 Uhr: Slowakei will Sputnik V ab Juni ohne EU-Zulassung einsetzen

Der von der EU nicht zugelassene Corona-Impfstoff Sputnik V soll in der Slowakei ab Anfang Juni zum Einsatz kommen. Dafür seien nur noch einige organisatorische Vorbereitungen notwendig, erklärte der slowakische Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky heute in Bratislava. Schon Anfang März hatte die Slowakei aus Russland 200.000 Dosen des Impfstoffs erhalten, setzte ihn aber wegen der fehlenden Zulassung bisher nicht ein.

16.54 Uhr: Über ein Drittel der Deutschen mindestens einmal gegen Corona geimpft

Mehr als jeder Dritte in Deutschland ist mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Wie aus dem heutigen Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, haben 34,3 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten.

So verabreichten alle Stellen laut RKI bislang insgesamt etwa 36,8 Millionen Impfungen. Davon seien knapp 29 Millionen bei Erstimpfungen und weitere etwa 8,3 Millionen bei Zweitimpfungen verabreicht worden. Demnach stieg die Quote der vollständig Geimpften auf 10 Prozent. Am Dienstag wurden den Angaben zufolge 1 047 865 Impfspritzen gesetzt. An bereits zwei anderen Tagen in den vergangenen Wochen hatte die Zahl der beim RKI gemeldeten verabreichten Impfdosen binnen eines Tages bei mehr als einer Million gelegen.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 38,7 Prozent. Sachsen liegt mit 29,8 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.

  • Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Deutschland und Bayern

16.46 Uhr: Johnson kündigt unabhängige Untersuchung seiner Corona-Politik an

Der britische Premierminister Boris Johnson hat eine unabhängige Untersuchung zum Umgang seiner Regierung mit der Corona-Pandemie angekündigt. Die Untersuchung werde im Frühjahr 2022 beginnen und ihr Umfang mit den Regierungen von Schottland, Wales und Nordirland abgestimmt, sagte Johnson am Mittwoch im Parlament. Der Staat habe die Pflicht, "sein Handeln so gründlich und ehrlich wie möglich zu überprüfen und daraus für die Zukunft zu lernen". Die an der öffentlichen Untersuchung Beteiligten sollen laut Johnson das Recht haben, alle relevanten Dokumente anzufordern und Zeugen unter Eid aussagen zu lassen.

Großbritannien ist das am stärksten von der Corona-Pandemie getroffene Land in Europa. Seit März vergangenen Jahres starben im Vereinigten Königreich mehr als 127.000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus - das ist die fünfthöchste Opferzahl weltweit.

Johnson wurde vorgeworfen, das ganze Ausmaß der Pandemie zu spät erkannt zu haben, Beschränkungen zu langsam angeordnet und zu schnell wieder gelockert zu haben. Seiner Regierung wurde zudem Missmanagement bei der Vergabe von Aufträgen für die Lieferung von Masken und anderer Schutzausrüstung vorgeworfen.

16.41 Uhr: Steuerschätzung - Steuereinnahmen 2021 und 2022 noch niedriger als gedacht

Die staatlichen Steuereinnahmen fallen dieses und nächstes Jahr noch geringer aus als gedacht - danach geht es aber wieder aufwärts. Sofern der erwartete Wirtschaftsaufschwung eintritt, ergibt sich bis einschließlich 2025 laut der neuen Steuerschätzung ein Plus von zehn Milliarden Euro im Vergleich zur November-Prognose. Deutschland sei "vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). "Jetzt sind wir in einer guten Position, um wieder durchstarten zu können."

In diesem Jahr muss der Bund der Schätzung zufolge mit 3,2 Milliarden Euro weniger an Steuereinnahmen auskommen als zuvor gedacht. Für die Gemeinden ergibt sich ein Minus von 0,2 Milliarden, für die Länder dagegen ein Plus von 0,7 Milliarden Euro. Nächstes Jahr betragen die Mindereinnahmen für den Bund zwei Milliarden Euro, für die Länder sind es 1,3 Milliarden und für die Gemeinden 0,4 Milliarden Euro. Ab 2023 steht dann unterm Strich gesamtstaatlich wieder ein Plus von 1,1 Milliarden Euro. 2024 sollen die Steuereinnahmen um 6,4 Milliarden Euro und 2025 um 9,1 Milliarden Euro über der November-Prognose liegen.

"Wir sind auf Kurs, und es geht auch wieder aufwärts", sagte Scholz. Er betonte, dass in den neuen Zahlen bereits mehrere seit November beschlossene Steuerentlastungen einberechnet wurden, etwa das höhere Kindergeld und der erneute Corona-Kinderbonus. Die Entlastungen beliefen sich auf 14 Milliarden Euro in diesem Jahr und insgesamt 83 Milliarden Euro bis 2025.

16.16 Uhr: Zeitarbeitsfirmen aus der Fleischbranche klagen in Karlsruhe

Vier Zeitarbeitsfirmen haben nach eigenen Angaben in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde gegen die verschärften Vorschriften für die Fleischbranche eingereicht. Wesentliche Bestimmungen des Arbeitsschutzkontrollgesetzes seien mit der Berufsfreiheit des Grundgesetzes unvereinbar, teilten die Unternehmen am Mittwoch gemeinsam mit dem Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) und dem Interessenverband deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) mit. Ein Sprecher des Bundesverfassungsgerichts konnte den Eingang zunächst nicht bestätigen. Nach seiner Auskunft ist seit Ende 2020 bereits eine Klage eines Unternehmens aus der Fleischbranche anhängig. Damals hatten die Verfassungsrichter kurz vor dem Jahreswechsel neun Eilanträge von betroffenen Arbeitnehmern, Unternehmern und Betrieben abgewiesen. Damit konnten die Verbote zum 1. Januar in Kraft treten. Eine umfangreiche Prüfung findet aber erst im Hauptverfahren statt.

Anlass für das neue Gesetz waren massenhafte Corona-Fälle in Schlachthöfen. Jetzt ist unter anderem der Einsatz von Subunternehmen mit osteuropäischen Billiglohn-Arbeitern untersagt. Auch Leiharbeit wurde zum 1. April erschwert, in drei Jahren soll sie ganz verboten werden. Kleinere Handwerksbetriebe sind ausgenommen.

Die Kläger-Firmen teilten mit, die Missstände in der Fleischwirtschaft hätten nichts mit der Zeitarbeit zu tun. Durch das Gesetz seien Aufträge weggebrochen und langjährige Mitarbeiter an Kundenbetriebe verloren gegangen. Das sei existenzbedrohend.

16.04 Uhr – Österreich stellt klar: Kleiner Grenzverkehr mit Bayern ab Donnerstag

Der sogenannte kleine Grenzverkehr zwischen Bayern und Österreich wird ab Donnerstag möglich sein. Das stellte Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein am Mittwoch klar.

Zuvor gab es Verwirrung um die Ankündigung, Grenzübertritte für Besuche und zum Einkaufen wieder zuzulassen - Bayern lockerte die Regeln schon am Mittwoch, Österreich setzte vorerst aber keinen Schritt. Laut dem Gesundheitsministerium in Wien wird Österreich jedoch Getesteten, Geimpften und von Covid-19 Genesenen die Einreise erlauben. Die sogenannte 3-G-Regel gilt ab 19. Mai dann auch für Besucher aus ganz Deutschland. An dem Tag endet der Lockdown für Gastronomie, Kultur, Tourismus und Sport in Österreich.

15.20 Uhr – Bayerns Tennis-Verband: Wettspielbetrieb startet am 12. Juni

Der Wettspielbetrieb im Bayerischen Tennis-Verband (BTV) startet am 12. Juni. Das teilte der Verband am Mittwoch mit. Aufgrund der neuen Richtlinien und der rückläufigen Inzidenzwerte habe einem bayernweiten und regelkonformen Spielbetrieb nicht mehr viel im Wege gestanden, hieß es in der Mitteilung vom Mittwoch. Dennoch hätten sich das Präsidium und der Verbandsausschuss dazu entschlossen, den Start der Saison vom 1. auf den 12. Juni zu verschieben.

"Mit der Verschiebung wollen wir u.a. hinsichtlich Doppel, Gastronomie und Nutzung der Umkleiden und Duschen in allen Regionen und Ligen möglichst gleiche Bedingungen schaffen", sagte BTV-Präsident Helmut Schmidbauer.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Corona-Auflagen in Frankreich auch bei den French Open gelten. Ab dem 30. Mai sind die ersten neun abendlichen Tennisbegegnungen des Pariser Grand-Slam-Turniers als Geisterspiele ohne Publikum angesetzt, wie der französische Tennisverband FFT am Mittwoch bekannt gab. Grund ist die nächtliche Ausgangssperre in Frankreich, die dann um 21.00 Uhr beginnt.

14.54 Uhr: Bayerns Freibäder sollen ab 21. Mai wieder öffnen

In Bayern können Freibäder ab dem 21. Mai wieder öffnen, sofern der Inzidenzwert vor Ort stabil unter 100 ist. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Rande einer CSU-Fraktionsklausur in München an. Möglich sei das "aufgrund der jetzt sehr stabilen, absinkenden Inzidenz". Um ins Freibad zu dürfen, braucht es demnach ein negatives Testergebnis und ein vorab gebuchtes Ticket. Das habe schon letztes Jahr "sehr erfolgreich funktioniert", sagte Söder. Damals gab es allerdings keine Testpflicht, sondern nur die Bedingung, sich im Vorfeld einen Termin zu buchen und seine Daten zu hinterlassen. Geöffnete Freibäder sind laut Söder auch eine Möglichkeit, die Lage an anderen Gewässern zu entzerren - "wenn man sieht, was sonst sich an der Isar bewegt und anderswo". Weitere Details zur Freibad-Öffnung ab 21. Mai sind bisher nicht bekannt - etwa zur Frage, ob Geimpfte ohne weitere Auflagen ins Freibad dürfen.

14.31 Uhr: Corona-Maßnahmen in Schweden bleiben bis Juni in Kraft

Die in Schweden geltenden Corona-Maßnahmen werden angesichts vergleichsweise hoher Neuinfektionszahlen bis zum 1. Juni verlängert. Das gab Ministerpräsident Stefan Löfven am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekannt. Auch wenn man auf nationaler Ebene einen Rückgang der Infektionszahlen sehe, befänden sich diese nach wie vor auf einem hohen Niveau. Ursprünglich waren Lockerungen für den 17. Mai angedacht gewesen.

Schweden hat in der Corona-Krise einen vielbeachteten Sonderweg gewählt. Die Skandinavier entschieden sich zu weniger strikten Beschränkungen und setzten mehr auf Empfehlungen und Appelle an die Vernunft der Bürger. Dennoch sind auch in Schweden bestimmte Maßnahmen eingeführt worden, darunter eine Teilnehmerobergrenze für Veranstaltungen und Zusammenkünfte von maximal acht Personen.

Nach dem 1. Juni sollen bei dieser Beschränkung gewisse Änderungen etwa für Sportveranstaltungen vorgenommen werden, wie Kultur- und Sportministerin Amanda Lind ankündigte. Nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten sollen Restaurants ab dem Zeitpunkt bis 22.30 Uhr und damit zwei Stunden länger als derzeit offen bleiben dürfen. Ein Beschluss dazu soll nächste Woche fallen.

14.25 Uhr: Spanien hofft auf 45 Millionen Touristinnen und Touristen

Spanien erwartet für dieses Jahr bis zu 45 Millionen ausländische Touristen. Das wäre mehr als die Hälfte des vor Ausbruch der Pandemie erreichten Niveaus, sagte Tourismusministerin Reyes Maroto am Mittwoch bei der Präsentation einer Werbekampagne, die Besucher im Sommer anlocken soll. "Spanien wird bereit sein, sich der Welt sehr bald wieder zu öffnen", sagte Maroto. "Internationale Touristen können jetzt mit der Planung ihres Spanien-Urlaubs beginnen."

Spanien war vor Ausbruch der Pandemie nach Frankreich das am zweithäufigsten besuchte Land der Welt. Wegen Corona brach die Zahl der ausländischen Touristen im vergangenen Jahr um 80 Prozent ein, nachdem 2019 noch 83,5 Millionen Besucher gezählt worden waren.

14.20 Uhr – Kinder dürfen in MV nun doch mit Eltern in eigene Ferienwohnung

Das Unverständnis über Mecklenburg-Vorpommern war bundesweit groß, als dort vollständig geimpfte Ferienwohnungsbesitzer aus anderen Bundesländern ihr Eigentum ab 1. Mai nutzen konnten - aber ohne ihre minderjährigen Kinder, die noch gar nicht geimpft werden können. Pünktlich zum Himmelfahrtswochenende macht Schwerin einen Rückzieher: Die Kinder können nun doch mit in den familieneigenen Zweitwohnsitz kommen. Ab einem Alter von sechs Jahren ist dafür jedoch ein negativer Schnelltest nötig, wie das Wirtschaftsministerium am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung mitteilte. Am Donnerstag soll die neue Regelung in Kraft treten.

14.00 Uhr: Leichen im Ganges – Netz gespannt

Nachdem dutzende Leichen mutmaßlicher Covid-19-Todesopfer an die Ufer des Ganges gespült wurden, ist im Norden von Indien ein Netz durch den Fluss gespannt worden. Dies teilte der Minister für Wasserressourcen im Bundesstaat Bihar, Sanjay Kumar, am Mittwoch auf Twitter mit. Das Netz sei im Ganges an der Grenze von Bihar zum Bundesstaat Uttar Pradesh platziert worden. Es gebe zudem Kontrollen am Fluss.

Der Fund von mehr als 70 Leichen an den Ufern des Ganges in Bihar hatte Befürchtungen verstärkt, dass das Coronavirus vielfach unbemerkt in den ländlichen Regionen Indiens wütet, wo zwei Drittel der Bevölkerung leben. Kumar erklärte, die Regierung des verarmten Bundesstaates sei sowohl über die Tragödie der Menschen als auch über den Schaden für den Ganges betrübt. Die Obduktionen hätten bestätigt, dass die am Ufer entdeckten Leichen bereits vier bis fünf Tage tot waren.

13.48 Uhr: Ajax schmilzt Schale ein und verschenkt "Meistersterne" an Fans

Zugunsten seiner wegen der Coronakrise weitgehend ausgesperrten Fans wird der niederländische Rekordmeister Ajax Amsterdam seine Meisterschale einschmelzen. Aus der Trophäe sollen über 42.000 kleine "Meistersterne" entstehen, die an die Dauerkarteninhaber verschickt werden. Das gab Ajax am Mittwoch bekannt.

Diese Aktion sei der "ultimative Beweis" für das Motto "Dieser Titel ist für euch", erklärte Ajax-Geschäftsführer Edwin van der Sar: "Nach einem turbulenten Jahr sorgen wir dafür, dass sich unsere Fans als Teil unserer Meisterschaft fühlen." Jeder Stern wiegt laut Verein 3,45 g, davon stammen 0,06 g aus der Meistertrophäe. Ajax musste 30 seiner 34 Liga-Spiele aufgrund der Corona-Beschränkungen ohne Publikum spielen.

Der Trophäenschrank aber erhält neben dem ebenfalls gewonnenen Pokal trotzdem weiteren Zuwachs. Der Fußballverband KNVB stellt dem Meister aufgrund der außergewöhnlichen Umstände eine zweite Schale zur Verfügung.

13.40 Uhr: Erste Jugendherbergen in Bayern öffnen ab Pfingstwochenende

Nach rund sieben Monaten im Lockdown sollen ab dem Pfingstwochenende die ersten 34 Jugendherbergen in Bayern wieder öffnen. Die Corona-Auflagen könnten problemlos eingehalten werden, heißt es in einer Mitteilung des Landesverbandes der Jugendherbergen in Bayern vom Mittwoch. Es seien umfangreiche Hygienekonzepte erarbeitet worden. Auch regelmäßige Testungen der Gäste und des Personals könnten erfüllt werden. Wermutstropfen für die bayerischen Jugendherbergen: Schul- und Klassenfahrten bleiben bis auf weiteres untersagt.

13.05 Uhr: Bund gibt 300 Millionen für Entwicklung von Corona-Medikamenten

Der Bund stellt weitere 300 Millionen Euro für die Entwicklung von Medikamenten gegen Covid-19 bereit. Mit dem nun aufgelegten Förderprogramm sollten die finale Testphase solcher Medikamente unterstützt und auch der Aufbau der Herstellungskapazitäten der Medikamente in Deutschland unterstützt werden, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) in Berlin.

Sie wolle aber Hoffnungen auf einen schnellen Durchbruch dämpfen, sagte die Ministerin. Es sei nicht davon auszugehen, dass es "eine Wunderpille" geben könne. Die bisherigen Forschungsansätze seien sehr vielfältig und zielten auf unterschiedliche Herangehensweisen. Entsprechend würden unterschiedliche Medikamente entwickelt.

Das Förderprogramm wird vom Bundesforschungs- und dem Bundesgesundheitsministerium gemeinsam unterstützt. Das Programm soll in den ersten beiden klinischen Phasen erfolgreich getestete Kandidaten für neue Medikamente fördern.

12.28 Uhr: Spahn und Wieler mahnen zur Vorsicht

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, haben trotz der deutlich gesunkenen Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus zu anhaltender Vorsicht gemahnt. Spahn sagte in Berlin, die Menschen sollten weiter zurückhaltend mit ihren Kontakten sein. Das Verhalten in den kommenden Wochen entscheide darüber, wie der Sommer werde.

Wieler sagte, Deutschland befinde sich auf einem guten Weg. Bei aller Zuversicht dürfe aber nicht vergessen werden, dass die Pandemie nicht vorbei sei. So sei bei der Impfkampagne "noch viel Luft nach oben". Es werde noch einige Zeit dauern, bis ein ausreichender Anteil der Bevölkerung geimpft sei. Wieler forderte insbesondere Zurückhaltung bei den nächsten Öffnungsschritten: "Wenn wir zu früh öffnen, würde sich das Virus wieder verbreiten."

12.09 Uhr: Sommerschulen sollen pandemiebedingte Lernrückstände auffangen

Sommerschulen in ganz Bayern sollen nach dem Willen des Kultusministeriums pandemiebedingte Lernrückstände der Schülerinnen und Schüler auffangen. "Es sollen zwei Wochen in den Sommerferien sein, entweder zwei Wochen am Stück, oder eine Woche am Anfang der Ferien und eine am Ende. Das bleibt den Schulen vor Ort überlassen", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) der Deutschen Presse-Agentur.

Das Angebot sei freiwillig, schließlich hätten manche Familien schon Urlaubspläne. Allerdings sei das Ziel, das möglichst alle gerade auch der schwächeren Schüler die Sommerschulen besuchten, erläuterte Piazolo. Der Unterricht dort solle von eigens angeworbenem Personal gestemmt werden, etwa durch pensionierte Lehrkräfte, Referendare oder Studierende. Die Sommerschulen sind Teil des mit zunächst 20 Millionen Euro ausgestatteten Förderprogramms, das Anfang April in groben Zügen angekündigt worden war.

11.45 Uhr: Kabinett beschließt neue Einreiseverordnung

Im Zuge rückläufiger Corona-Zahlen erleichtert die Bundesregierung das Reisen in Europa. Vor allem für Familien wird es leichter, wie aus der vom Bundeskabinett gebilligten Einreiseverordnung hervorgeht. Eltern müssen demnach geimpft sein, Kinder hingegen nicht. Geimpfte und Genesene brauchen bei Einreisen keinen Test mehr und müssen auch nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt aber nicht bei der Ankunft aus einem Virusvariantengebiet.

Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, können sich der neuen Verordnung zufolge freitesten, wenn sie aus einem Risikogebiet einreisen. Dafür reicht ein Antigentest, der nicht älter ist als 48 Stunden ist - oder ein PCR-Test, der nicht älter ist als 72 Stunden ist. Mit der Neuregelung entfallen wesentliche Hürden für den Urlaub im Sommer.

11.30 Uhr: Bayern gibt alle Corona-Impfstoffe in Arztpraxen frei

Bayern will ab kommendem Montag die Priorisierungen für alle Corona-Impfstoffe bei Hausärzten aufheben. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach Angaben von Teilnehmern in einer Rede bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in München an. In den Impfzentren soll es demnach aber bei dem bisherigen Verfahren mit Priorisierungen bleiben.

In bayerischen Regionen mit Inzidenzen unter 100 sollen den Angaben zufolge zudem ab dem 21. Mai Freibäder unter strengen Corona-Auflagen wieder öffnen dürfen.

11.25 Uhr: Realschullehrerverband kritisiert Absage von Schulproben scharf

Der bayerische Realschullehrerverband hat das Aussetzen der Schulaufgaben im verbleibenden Schuljahr scharf kritisiert. Die Entscheidung müsse umgehend geändert werden, forderte der Landesvorsitzende Jürgen Böhm in München. Die großen Leistungsnachweise seien wichtig, um die Qualität der Bildung aufrechtzuerhalten "und die erbrachten Leistungen und Lehrzuwächse aus der Zeit des Distanzunterrichts entsprechend zu würdigen".

"Hierbei einfach von oben herab in laufende pädagogische Prozesse einzugreifen, ist fahrlässig, demotiviert viele leistungsbereite Schüler und stößt engagierte Kolleginnen und Kollegen vor den Kopf", erläuterte Böhm. Er warf Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) zudem fehlende Kommunikation vor.

Der Minister hatte am Montag verkündet, dass die großen Leistungsnachweise an Realschulen, Gymnasien und Wirtschaftsschulen im restlichen Schuljahr entfallen sollen. Für Verwirrung sorgte dabei, dass in der Weisung des Ministeriums erst von der Zeit nach den Pfingstferien die Rede war. Den Zeitraum bis Pfingsten müsse man differenziert betrachten, erläuterte Piazolo inzwischen. Hier könnten große Schulaufgaben "auf freiwilliger Basis und nur zur Notenverbesserung" stattfinden.

Zum Artikel: Ministerium relativiert: Schulaufgaben bis Pfingsten möglich

11.12 Uhr: Pazifik-Insel Nauru vermeldet "Weltrekord" - Alle Erwachsenen erstgeimpft

Die kleine Pazifik-Insel Nauru hat nach eigenen Angaben als erstes Land der Welt allen Erwachsenen eine Impfdosis gegen das Coronavirus verabreicht. "Die Corona-Taskforce freut sich über diesen Weltrekord und dankt allen Einwohnern für ihren Beitrag, Nauru frei von Corona zu halten", erklärte die Regierung.

Im Laufe eines Monats erhielten den Angaben zufolge 7.392 Menschen eine erste Astrazeneca-Impfung. Das entspricht sogar 108 Prozent der eigenen Staatsbürger - auch Ausländer vor Ort wurden mitgeimpft. Mitte Juli sollen alle Bewohner ihre zweite Impfdosis erhalten.

Nauru gehört zu den wenigen Ländern der Welt, in denen bisher keine Fälle des Coronavirus registriert wurden. Damit das so bleibt, soll weiter regelmäßig getestet werden. Nauru erhielt seine Impfdosen im Zuge des internationalen Covax-Programms, das für eine faire Vakzin-Verteilung auf der Welt sorgen will.

  • Zum Artikel: Covax: Eine gerechte Impfstoffverteilung hat viele Hürden

11.04 Uhr: Patientenschützer Brysch fordert Gefängnis für Impfbetrüger

Bis zu fünf Jahre Gefängnis für Impfbetrüger: Das fordert Deutschlands oberster Patientenschützer Eugen Brysch im Interview mit dem BR. "Wenn es wiederholt organisiert und kriminell ist, dann muss es bis dorthin gehen", sagte er in München. Es könne nicht sein, "dass das Falschparken vor dem Impfzentrum als Ordnungswidrigkeit gilt, aber das bewusste Täuschen im Impfzentrum keine Konsequenz hat", sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz.

Praxen und Impfzentren berichteten ihm, dass manche Leute "sehr robust mit Nachdruck, auch mit körperlicher Präsenz" ihr Impfangebot einforderten. "Da ist eindeutig die Grenze überschritten", sagte Brysch. Wenn etwa jemand bewusst falsche Geburts- und Berufsangaben mache oder sich als dritte oder gar fünfte Kontaktperson von Pflegebedürftigen oder Schwangeren ausgebe - was der Gesetzgeber nicht vorsieht - müsse konsequent gehandelt werden: "Sonst überlassen wir den Arztpraxen und den Impfzentren vor Ort zu sehr den Druck des Starken."

Arzthelfer und Ärzte dürften nicht im Stich gelassen werden, so Brysch. Eine Geldstrafe helfe klarzumachen, "dass es hier um eine gerechte und rechtsstaatliche Lösung geht". Bislang prallten seine Forderungen aber am Bundesgesundheitsminister ab.

  • Zum Artikel: Patientenschützer fordern Sanktionen gegen Impfdrängler

10.59 Uhr: Erlanger Virologe Überla gegen Drittimpfung bei Astrazeneca-Erstgeimpften

Der Erlanger Virologe Klaus Überla hält momentan eine weitere Impfung mit einem Impfstoff von Biontech/Pfizer oder Moderna für Personen unter 60 Jahren, die eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten haben, für ausreichend. Das sagte der Direktor des Virologischen Instituts des Universitätsklinikums Erlangen und Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko) dem Bayerischen Rundfunk.

Man wisse aufgrund von Studien, dass Kreuzimpfungen eine Stärkung der Immunantwort bewirkten. Im Moment habe man aber noch keine konkreten Daten zu einer Erstimpfung mit Astrazeneca und einer Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff der Hersteller Biontech/Pfizer oder Moderna. Studien dazu liefen bereits, mit ersten internationalen Ergebnissen sei in zwei bis drei Wochen zu rechnen.

Die Stiko habe sich eindeutig positioniert und empfehle für mit Astrazeneca erstgeimpfte Personen über 60 Jahren auch eine zweite Impfung mit diesem Impfstoff. Für Personen unter 60 Jahren mit einer Astrazeneca-Erstimpfung, empfehle die Stiko eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff. Es gebe keinen Grund, hier eine dritte Impfung vorzunehmen, solange man nicht wisse, ob die Zweitimpfung nicht schon den erwünschten Erfolg zeige, so Überla. Aus anderen Impfstoffstudien lasse sich vermuten, dass der zusätzliche Effekt einer dritten Impfung gering sei.

  • Zum Artikel: Mögliche Drittimpfung in Kronach: Ministerium verweist auf Stiko

10.35 Uhr: "Der Schatten hebt sich" - EU-Kommission erhöht Konjunkturprognose

Die europäische Wirtschaft wird nach Einschätzung der EU-Kommission dieses und kommendes Jahr schneller wachsen als zuletzt erwartet. Mit Blick auf Impferfolge und Lockerungen nach der Corona-Krise hob die Brüsseler Behörde ihre Konjunkturprognose deutlich an. In den 27 EU-Staaten erwartet sie für 2021 nun 4,2 Prozent Wachstum, in den 19 Staaten der Eurozone 4,3 Prozent. Für 2022 wird sowohl für die EU als auch für die Eurozone ein Plus von 4,4 Prozent vorhergesagt.

Noch Mitte Februar setzte Kommission schwächere Werte an. Damals hieß es, die Wirtschaftsleistung in der in der EU werde dieses Jahr um 3,7 Prozent steigen und in der Eurozone um 3,8 Prozent. Für 2022 wurden 3,9 Prozent Wachstum für die EU und 3,8 Prozent für die Eurozone prognostiziert.

"Der Schatten von Covid-19 hebt sich langsam von der europäischen Wirtschaft", erklärte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Die beispiellose Finanzhilfe bleibe aber zur Unterstützung von Unternehmen und Arbeitnehmern weiter wichtig. Die Defizite und die Verschuldung würden deshalb dieses Jahr auf einen Höhepunkt steigen, bevor sie wieder abnähmen.

10.17 Uhr: Ärzteverbände gegen Aufhebung der Impfpriorisierung

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund und der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes haben sich dafür ausgesprochen, Corona-Impfstoffe auch weiterhin gemäß der Priorisierung zu verabreichen. Er halte es für falsch, die Impfpriorisierung jetzt schon komplett preiszugeben, sagte Marburger-Bund-Chefin Susanne Johna der "Rheinischen Post": "Es sind ja noch gar nicht alle Personen mit Vorerkrankungen und erhöhtem Risiko geimpft. Die sollten auch in den Impfzentren noch Vorrang haben."

Ulrich Weigeldt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, sagte der "Rheinischen Post": "So lange eine Knappheit an Impfstoffdosen besteht, ist die Priorisierung für die Hausärztinnen und Hausärzte eine wichtige Leitlinie, um besonders gefährdete Patientinnen und Patienten schnell auszumachen und frühzeitig zu schützen." Zugleich sprach er sich aber für ein angepasstes Vorgehen aus. "Ein starres Festhalten, vielleicht sogar noch über Länder mit unterschiedlichem Impffortschritt hinweg, wäre sinnlos, ja sogar hinderlich." Wenn etwa kurz vor Praxisschluss noch Impfstoff übrig sei, dann sollte dieser unabhängig von der Priorisierung verabreicht werden.

  • Zum Artikel: Kreise: Bayern gibt alle Corona-Impfstoffe in Arztpraxen frei

09.50 Uhr: Scholz will Schuldenbremse ab 2023 wieder einhalten

Vor der Vorstellung der Steuerschätzung hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) seinen Willen bekräftigt, die Schuldenbremse ab 2023 wieder einzuhalten und bis 2030 die Stabilitätskriterien des EU-Stabilitätspakts zu erfüllen. "Wenn wir es klug anstellen, werden wir zum Ende des Jahrzehnts wieder alle Stabilitätskriterien erfüllen. Wir werden aus den Schulden herauswachsen genau wie nach der Finanzkrise", sagte Scholz der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Die nächsten Jahre würden "eine Herausforderung", fügte der SPD-Kanzlerkandidat hinzu. Die Haushaltsplanungen der Bundesregierung für das nächste Jahr bezeichnete er als realistisch. "Vieles deutet darauf hin, dass wir die Corona-Krise im Sommer weitgehend überstanden haben werden, dann wird das Wirtschaftswachstum wieder ordentlich anziehen. Das zeichnet sich jetzt schon ab", sagte der Minister.

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock nannte eine schnelle Rückkehr zur Schuldenbremse dagegen unrealistisch. "Das können wir nicht", sagte die Grünen-Ko-Vorsitzende in der ARD. Man brauche das Geld für Investitionen in die Klimaneutralität, "gute Krankenhäuser, gute Schulen". Baerbock erneuerte die Grünen-Forderung, dass die Schuldenbremse durch eine Regel ergänzt werden sollte, die kreditfinanzierte Investitionen in Infrastruktur erlaubt: "Da wir gerade Niedrigzinsen haben, ist das auch eine Rechnung, die über die Jahre aufgeht."

09.41 Uhr: Karliczek - Kinder könnten in Schulen oder von Hausärzten geimpft werden

Die für Kinder über zwölf Jahren geplanten Corona-Impfungen könnten nach den Worten von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sowohl in Schulen als auch bei Hausärzten erfolgen. "Je nachdem, ob man eine große oder eine kleine Schule hat, gibt es ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen", sagte Karliczek dem Sender RTL/ntv. Entsprechend unterschiedliche Angebote könnten gemacht werden.

Für viele Eltern sei es aber wichtig, dabei zu sein, wenn ihre Kinder geimpft werden, sagte die Ministerin weiter. "Von daher ist es dann vielleicht sogar einfacher, das beim Hausarzt zu machen." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, dass bis zum Ende der Sommerferien den Zwölf- bis 18-Jährigen in Deutschland ein Impfangebot gemacht werden soll.

Nach Kanada und den USA könnte auch Europa noch in diesem Monat den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder zulassen. Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) arbeitet an einer beschleunigten Zulassung für Zwölf- bis 15-Jährige.

08.44 Uhr: Indische Corona-Variante bereits in 44 Ländern nachgewiesen

Die zunächst in Indien entdeckte Corona-Variante B.1.617 ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen in 4.500 analysierten Gensequenzen aus 44 Ländern nachgewiesen worden, bei weiteren fünf Ländern gibt es noch unbestätigte Hinweise. Am Montag hatte die UN-Behörde die Variante als "besorgniserregend" eingestuft ebenso wie die in Großbritannien, Südafrika und Brasilien zuerst erfassten Varianten.

Potenziell bedrohliche Varianten von Sars-CoV-2 werden von der WHO in zwei Kategorien einteilt: Varianten unter Beobachtung (variants of interest) sowie besorgniserregende Varianten (variants of concern). Letztere sind nachweislich ansteckender, schwerer bekämpfbar und/oder führen zu schwereren Krankheitsverläufen.

Es gebe Hinweise auf höhere Übertragungsraten bei B.1.617, eine rasche Verbreitung in mehreren Ländern sei beobachtet worden, hieß es von der WHO. Ob die Wirksamkeit von Impfstoffen oder Medikamenten bei der Mutante eingeschränkt sei, sei noch unklar. Erste Ergebnisse von Laborstudien deuteten auf eine "mäßige Verringerung der Neutralisierung durch Antikörper" hin.

07.15 Uhr: Über 250.000 Corona-Tote in Indien

Nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums wurde binnen 24 Stunden ein neuer Höchstwert von 4.205 Todesfällen registriert, der die Gesamtzahl der Todesopfer auf 254.197 erhöhte.

Mit fast 350.000 Neuinfektionen stiegt die Zahl der insgesamt registrierten Infektionen am Mittwoch auf 23,3 Millionen. Indien verzeichnet damit die zweithöchste Fallzahl hinter den USA. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Todesfälle weitaus höher ist. Besonders in den ländlichen Gegenden, wo zwei Drittel der indischen Bevölkerung leben, scheint sich das Virus derzeit ungebremst auszubreiten.

06.35 Uhr: Ausgangssperre in Hamburg aufgehoben - auch Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern lockern

Trotz Aufhebung der seit Karfreitag geltenden Ausgangsbeschränkung in Hamburg sind die Straßen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch leer geblieben. "Die Leute haben anscheinend noch gar nicht mitbekommen, dass sie wieder raus dürfen", sagte ein Polizeisprecher am Morgen der Deutschen Presse-Agentur. Das werde sich in den kommenden Nächten wahrscheinlich ändern. Die Inzidenz in der Hansestadt lag zuletzt stabil unter 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Generell macht sich Deutschlands Norden gerade Schritt für Schritt locker. In Schleswig-Holstein werden ab Montag die Corona-Regeln gelockert, vor allem im Tourismus und der Gastronomie, bei Kontakten im Freien und in der Freizeit. Das sieht eine neue Verordnung der Landesregierung vor, mit der die in der vorigen Woche angekündigten Öffnungsschritte in Kraft treten. Ab 17. Mai dürfen Gaststätten dort unter strengen Auflagen auch ihre Innenbereiche öffnen.

Ähnlich sieht der Plan in Mecklenburg-Vorpommern aus: Dort darf die Gastronomie von Pfingstsonntag (23. Mai) an wieder öffnen - außen und innen. Der Tourismus in dem Bundesland wird am 7. Juni für Einwohner des Landes und am 14. Juni für Gäste aus den anderen Bundesländern geöffnet.

05.20 Uhr: Die aktuellen Zahlen, RKI meldet 14.909 Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 14.909 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.13 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 18.034 Neuansteckungen gelegen. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,83 (Vortag: 0,88).

In acht der 16 Bundesländer ist der Inzidenzwert unter 100 gefallen, in Schleswig-Holstein hat er die 50 unterschritten. In der Stadt Schweinfurt liegt er mit 286,4 am höchsten.

  • Weitere aktuellen Zahlen finden Sie hier

Wie immer sind diese Zahlen aber mit Vorsicht zu lesen. Wie Meldeverzögerungen den Inzidenzwert temporär verfälschen, lesen Sie in dieser BR Datenanalyse.

Dienstag, 11. Mai 2021

21.35 Uhr: Frankreich bringt neues EU-Investitionsprogramm ins Gespräch

Der französische Finanzminister Bruno Le Maire hat zusätzlich zum beschlossenen Corona-Aufbauprogramm für den Herbst einen europäischen Investitionsplan ins Gespräch gebracht. Über diese Themen rede er auch mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), sagte Le Maire am Montagabend in Brüssel. Ein französischer Diplomat stellte später klar, dass der Investitionsplan noch nicht konkret zwischen Le Maire und der Bundesregierung besprochen worden sei. Le Maire selbst hatte bereits deutlich gemacht, dass das Vorhaben noch nicht klar umrissen ist.

21.15 Uhr: EU exportierte rund 200 Millionen Dosen Impfstoff

Die Europäische Union (EU) hat rund 200 Millionen Dosen Corona-Impfstoff exportiert. Das gibt der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic, in einem Tweet bekannt. Die EU sei zwar offen für neue Solidaritätsvorschläge. Die Priorität sei aber, die Impfstoffproduktion in der EU zu erhöhen. Außerdem sollten andere Länder die Exporte von Impfstoffen und deren Bestandteilen freigeben. Im April hatte Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, dass die EU rund 37 Millionen mehr Impfdosen gegen das Coronavirus exportiert als ihre Mitgliedsstaaten erhalten habe.

20.50 Uhr: Präsident Biden: viele Länder bitten die USA um Corona-Impfstoff

Dutzende Länder haben die USA nach den Worten von Präsident Joe Biden um Hilfe bei der Beschaffung von Corona-Impfstoff gebeten. Etwa «40 Prozent» der Staats- und Regierungschefs riefen deswegen an, sagte Biden am Dienstag in einer Videokonferenz mit Gouverneuren mehrerer US-Bundesstaaten. «Sie fragen: "können wir helfen?" und wir werden es versuchen», versprach Biden. Die USA könnten künftig wesentlich mehr Impfstoff produzieren und diesen anderen Ländern zur Verfügung stellen, gab sich Biden zuversichtlich. Biden betonte, die Regierung habe bereits zugestimmt, rund 60 Millionen Dosen des Impfstoffs Astrazeneca abzugeben, sobald diese die nötige Genehmigung erhalten. Ein Teil der Dosen soll an Indien abgegeben werden. Zudem hat Washington insgesamt bereits rund vier Millionen Dosen an die Nachbarn Mexiko und Kanada abgegeben.

20.15 Uhr: Ablehnung der Corona-Impfung ist Entscheidung für Infektion

Der Virologe Christian Drosten schätzt, dass die Bevölkerung in Deutschland ungefähr in den kommenden eineinhalb Jahren immun gegen das Coronavirus wird. Jeder werde immun werden, durch die Impfung oder durch natürliche Infektion, sagte der Wissenschaftler der Charité Berlin im Podcast "Coronavirus-Update" (NDR-Info) am Dienstag. "Dieses Virus wird endemisch werden, das wird nicht weggehen. Und wer sich jetzt beispielsweise aktiv dagegen entscheidet, sich impfen zu lassen, der wird sich unweigerlich infizieren." Dagegen könne man nichts tun, da die Maßnahmen mit der Zeit immer weiter zurückgefahren würden. Danach zirkuliere das Virus in der Bevölkerung, zum Beispiel unbemerkt im Rachen von Geimpften und bei kleineren Kindern, die noch nicht geimpft werden können.

20.05 Uhr: EU-Aufsicht vereinfacht Verfahren für Nicht-Corona-Medikamente

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) vereinfacht einige Zulassungsverfahren für Nicht-Corona-Medikamente, um mehr Ressourcen im Kampf gegen die Pandemie einsetzen zu können. Es würden vorübergehend einige Zusatzprüfungen ausgesetzt, teilt die Behörde mit Sitz in Amsterdam mit. Hintergrund sei die "sehr aktive Pipeline" an Mitteln, die gegen Corona eingesetzt werden sollen.

19.50 Uhr: Gesundheitsministerium widerspricht Scholz - Keine Einigung bei Pflege

Das Gesundheitsministerium hat SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz widersprochen, dass sich Union und SPD auf ein gemeinsames Vorgehen zur Verbesserung der Löhne in der Altenpflege geeinigt hätten. Die Details würden noch besprochen, sagt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums auf Anfrage. Es gebe keine Einigung in der Ressortabstimmung. Das Vorhaben sei am Mittwoch nicht im Kabinett. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatten sich beide für Verbesserungen bei der Bezahlung von Pflegekräften eingesetzt. Damit die Kosten aber nicht auf die Pflegebedürftigen und ihre Familien durchschlagen, hatte Spahn beim Finanzminister dabei 2,6 Milliarden Euro Bundeszuschuss für die Pflegeversicherung für 2022 beantragt.

19:40 Uhr: Niederlande kündigen weitere Lockerungen an

Der niederländische Premier Mark Rutte hat weitere Lockerungen der Corona-Restriktionen in Aussicht gestellt. Voraussetzung sei allerdings, dass die Patientenzahlen in Krankenhäusern weiter deutlich sinken, sagte der Premier am Dienstag in Den Haag. Sollte das der Fall sein, dürfen Gaststätten draußen länger geöffnet sein und Fitnessclubs wieder öffnen. Die Regierung hält auch Sommerurlaub im Ausland für möglich. Auch Prostituierte dürften dann wieder arbeiten. Die Lockerungen wurden auch für Schwimmbäder, Sporthallen, Freiluft- Kultureinrichtungen, Vergnügungsparks sowie Zoos angekündigt und sollen ab 19. Mai gelten.

18.55 Uhr: Biontech für Jugendliche rückt näher

Die Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer ab 12 Jahren in den USA rückt die Corona-Impfung von Kindern und Jugendlichen auch in Deutschland weiter ins Blickfeld. Die US-Arzneimittelbehörde FDA ließ das Präparat des deutschen Herstellers und seines US-Partners auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zu. In Deutschland wollen die Länder innerhalb der nächsten drei Wochen Impfpläne für Jugendliche aufstellen. Der Verband der Kinder- und Jugendärzte wandte sich gegen die dabei erwogenen Reihenimpfungen. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) stellte in Aussicht, dass sie noch im Mai über eine Zulassung entscheiden könnte.

18.40 Uhr: Lockdown belastete Deutsche Euroshop im ersten Quartal

Der auf Einzelhandelsobjekte spezialisierte Immobilieninvestor hat im ersten Quartal die Folgen des Corona-Lockdowns zu spüren bekommen. Die Umsatzerlöse sanken um 9,2 Prozent auf 51,9 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern und ohne Bewertungsergebnis brach um 41,9 Prozent auf 23,7 Millionen Euro ein, das Konzernergebnis fiel auf 22,3 (Vorjahreszeitraum: 28,0) Millionen Euro. Die Mieterumsätze seien im stationären Handel wegen des Lockdowns stark gesunken, vor allem in den Branchen Textil, Mode und Gastronomie sowie bei Dienstleistungen. Für den Sommer sehe das Unternehmen positive Signale durch verbesserten Impfstatus und steigende Kundenfrequenzen.

18.30 Uhr: Teile Brasiliens setzen Astrazeneca-Impfungen für Schwangere nach Todesfall aus

Nach einem Todesfall sind die Corona-Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin für Schwangere in weiten Teilen Brasiliens ausgesetzt worden. Mehr als die Häfte der Bundesstaaten folgte am Dienstag einer entsprechenden Empfehlung der Zulassungsbehörde Anvisa. Wie die Zeitung "Folha De S. Paulo" berichtete, untersucht das Gesundheitsministerium den Tod einer schwangeren Frau in Rio de Janeiro, die zuvor den Impfstoff von Astrazeneca erhalten hatte. Im zeitlichen Abstand zu Impfungen mit Astrazeneca wurden vielerorts seltene Fälle von schweren Hirnthrombosen festgestellt. Deshalb wurden in mehreren EU-Ländern Impfungen mit dem Vakzin ausgesetzt oder werden nur noch für bestimmte Altersgruppen empfohlen.

18.25 Uhr: Belgien öffnet Bars und Restaurants am 9. Juni

In Belgien können Bars und Restaurants ab dem 9. Juni auch ihre Innenbereiche wieder für Kunden öffnen. Die Impfkampagne gegen das Coronavirus schreite schnell voran, sagte Ministerpräsident Alexander De Croo am Dienstag. Bis Juni werde der Großteil der Corona-Risikogruppen immunisiert sein. Auch Theater und Kinos sollen deshalb dann wieder für maximal 200 Menschen ihre Türen öffnen dürfen. Belgien war zeitweise eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit. Die Regierung verhängte zwei Mal einen landesweiten Lockdown. Angesichts der Fortschritte bei der Impfkampagne und sinkender Infektionszahlen wurde inzwischen aber eine schrittweise Rückkehr zur Normalität eingeleitet.

Seit vergangenem Wochenende können Terrassen von Bars und Cafés wieder öffnen und die nächtliche Ausgangssperre wurde aufgehoben. Im Juni sollen nun eine ganze Reihe weiterer Öffnungen folgen. Veranstaltungen und Sportwettkämpfe im Freien sollen wieder für bis zu 400 Teilnehmern zulässig sein, sofern Masken getragen und Sicherheitsabstände eingehalten werden. Damit ist der Weg frei für Übertragungen auf Großleinwänden der Spiele der Fußball-Europameisterschaft vom 11. Juni bis zum 11. Juli.

18.20 Uhr: Österreichs Kanzler Kurz fordert Ende der deutschen Quarantäne-Regeln

Kurz vor den Pfingstferien soll aus der Sicht von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz die Alpenrepublik von der deutschen Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen werden. "Was ich hoffe ist, dass die Quarantäne-Regelungen bald aufgehoben werden", sagte Kurz am Dienstag am Rande des Ludwig-Erhard-Gipfels in München der Deutschen Presse-Agentur. Es sei ja durchaus argumentierbar, so Kurz weiter, dass es Quarantäne-Regeln brauche, wenn auf der einen Seite der Grenze die Ansteckungen zehn oder 20 mal so hoch seien wie auf der anderen Seite. "Aber wenn die Ansteckungszahlen ungefähr gleich sind oder in einem Nachbarland sogar niedriger sind als im eigenen Land, dann ist dies schwer argumentierbar." Kurz betonte, er vertraue darauf, dass die Bundesregierung hier "faktenbasiert" entscheide.

Die Infektionszahlen in Österreich sind landesweit mit einer Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen) von 95,1 inzwischen deutlich niedriger als in Deutschland (115,4, Stand Dienstag). Österreichs Wirtschaft ist massiv auf Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen. Das Land leidet wegen der Pandemie unter einem deutlichen Wirtschaftseinbruch.

18.10 Uhr: Union und SPD einig über Gesetzentwurf zur Verbesserung der Pflegelöhne

Union und SPD haben sich nach den Worten von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) auf ein gemeinsames Vorgehen zur Verbesserung der Löhne in der Altenpflege geeinigt. "Es ist schön, wenn sich Herr (Bundesgesundheitsminister Jens) Spahn (CDU) jetzt von unserer Idee überzeugen lässt. Das haben wir jetzt gemeinsam beschlossen – eine gute Nachricht für viele Pflegekräfte und ein gutes Signal für mehr Fairness und Respekt. Wenn das Gesetz ist, werden die Löhne in der Pflege damit vielerorts deutlich verbessert", sagt der SPD-Kanzlerkandidat der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht.

17.55 Uhr: Johnson kündigt Corona-Untersuchung an

Der britische Premierminister Boris Johnson kündigt noch für die laufende Sitzungsperiode des Parlaments eine Aufarbeitung der Pandemie an. Eine "umfassende, ordnungsgemäße, öffentliche Untersuchung" sei von zentraler Bedeutung, sagt er. Eine Sitzungsperiode des britischen Parlaments ist üblicherweise ein Jahr lang.

17.45 Uhr: Mode-Verband: Pariser Laufstege ab Juli wieder frei

Als Teil der Lockerungen in Frankreich werden Anfang Juli die Laufstege wieder freigegeben. Der Mode-Branchenverband Federation de la Haute Couture et de la Mode gibt den 05. Juli als Beginn der Haute-Couture-Woche bekannt. Zuletzt wurde in Paris im September 2020 Mode live vorgeführt. Vor der Pandemie trugen die entsprechenden Veranstaltungen in der französischen Hauptstadt jährlich etwa 1,2 Milliarden Euro zur örtlichen Wirtschaft bei.

17.40 Uhr: Verzögerung bei Corona-Vakzin belastet Novavax

Wegen Verzögerungen bei der Zulassung des Coronavirus-Impfstoffs von Novavax steuert die Aktie der Pharmafirma auf den größten Tagesverlust seit gut einem Jahr zu. Die Papiere fallen an der Wall Street um 24 Prozent. Das Unternehmen rechnet mit der Zulassung des Serums erst im dritten Quartal. Ursprünglich hatte es für Mai mit einer US-Freigabe gerechnet. Die Verzögerungen seien zwar eine Enttäuschung, kommentiert Analyst Kelechi Chikere von der Investmentbank Jefferies. An den mittel- bis langfristigen Aussichten ändere sich aber nichts.

17.25 Uhr: Slowakei setzt Erstimpfungen mit Astrazeneca aus

Die Slowakei setzt Erstimpfungen mit dem Mittel von Astrazeneca aus. Dem Gesundheitsministerium zufolge sollen dagegen bereits einmal Geimpfte auch beim zweiten Mal damit versorgt werden. Über das weitere Vorgehen werde beraten. In der vergangenen Woche berichtete die slowakische Arzneimittelbehörde über den Tod einer 47-Jährigen, der vermutlich im Zusammenhang mit einer Astrazeneca-Impfung stehe.

17.15 Uhr: Indischer Premier sagt G7-Teilnahme wegen Corona-Lage ab

Indiens Ministerpräsident Narendra Modi bleibt wegen der "vorherrschenden Covid-Lage" in seinem Land dem Treffen der sieben führenden Industriestaaten (G7) im kommenden Monat fern. Modi werde der Sondereinladung der britischen Gastgeber nicht folgen, gibt sein Büro bekannt. Indien meldete zuletzt 330.000 neue Positiv-Tests. Der G7-Gipfel beginnt am 11. Juni in Cornwall.

17.05 Uhr: Balearen-Regierung - Mallorca-Urlaub ist sicher

Die Regierung der Balearen wirbt um deutsche Touristen. "Der Mallorca-Urlaub ist absolut sicher", sagt Ministerpräsidentin Francina Armengol der Zeitung "Bild" einem Vorabbericht zufolge. Die derzeitige Sieben-Tage Inzidenz liege unter 25 pro 100.000 Einwohner. Voraussetzung für einen Urlaub sei ein Nachweis über einen negativen PCR-Test bei der Einreise, im öffentlichen Raum gelte weitgehend Maskenpflicht.

16.50 Uhr: Nürnberger Impfzentrum kämpft mit Dränglern

Immer mehr Menschen versuchen hartnäckig an einen Impftermin zu kommen. In der Koordinierungsstelle der Nürnberger Impfzentren treffen täglich bis zu 50 Anfragen und Beschwerden zur Impftermin-Vergabe ein. Viele Menschen versuchten durch ständige Nachfragen die Terminvergabe zu beschleunigen, sagte die Sprecherin der Nürnberger Impfzentren Ulrike Goeken-Haidl.

Sie appelierte an die Bevölkerung, von Beschwerden, Drängeleien und dem massenhaften Vortragen von Neid-Szenarien abzusehen. So werde niemand schneller an einen Termin kommen. "Die Menschen machen Druck, fordern schneller geimpft zu werden, damit sie Familientreffen abhalten und Urlaubsreisen antreten können", so Goeken-Haidl. 

Die in Aussicht gestellten Lockerungen für Geimpfte hätten die Diskussion befeuert, so die Sprecherin. Es werde in Frage gestellt, ob bestimmte Personen den Impftermin berechtigterweise erhalten hätten. Regelmäßig komme es inzwischen vor, dass Menschen versuchten, sich einen Impftermin zu erschleichen. Diese Personen geben beispielsweise an, dass sie einen Angehörigen pflegen oder die Partnerin schwanger sei.

16.42 Uhr: Vor Urlaubssaison - Griechenland beschleunigt Impfungen für Inselbewohner

Vor dem Beginn der Urlaubssaison beschleunigt Griechenland sein Corona-Impfprogramm für Inselbewohner. Bis Ende Juni sollten sämtliche dauerhaften Bewohner der griechischen Inseln geimpft sein, sagte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis in einer Videokonferenz mit Regionalgouverneuren. Bislang konnten sich bereits die Bewohner von 32 kleineren Inseln impfen lassen, 36 größere Inseln sollen innerhalb der nächsten drei Wochen folgen, die 19 größten Inseln kommen zum Schluss.

Der Tourismus erwirtschaftet bis zu einem Viertel des griechischen Bruttoinlandsprodukts. Die Regierung in Athen versucht, den Reiseverkehr trotz der Corona-Krise wieder anzukurbeln. Gemeinsam mit Madrid war Athen eine der ersten europäischen Regierungen, die sich für ein Impfzertifikat für Reisende eingesetzt hatten. Vor wenigen Wochen hob Griechenland eine siebentägige Quarantäne-Regelung für geimpfte und negativ getestete Reisende aus der EU sowie zahlreichen anderen Ländern auf.

16.31 Uhr: WHO prüft Berichte über positive Tests bei Geimpften auf den Seychellen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prüft Berichte, wonach auf den Seychellen etwa 37 Prozent der positiven Tests von komplett Geimpften stammen. Die Daten würden ausgewertet, teilt eine WHO-Sprecherin mit. Auf den Seychellen leben weniger als 100.000 Menschen, von denen fast 60 Prozent komplett geimpft sind. Regierungsdaten vom Montag zufolge haben 57 Prozent von ihnen das Mittel von Sinopharm erhalten und 43 Prozent von Astrazeneca.

16.22 Uhr: Städtetag fordert Aufhebung der Impfpriorisierung

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, hat sich für eine Aufhebung der Impfpriorisierung ausgesprochen. In Kürze werde ein Großteil der besonders vulnerablen Menschen gegen das Corona-Virus geimpft sein, sagte Dedy der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Damit sich das Impftempo weiter beschleunige, sollte die Impfpriorisierung dann aufgehoben werden.

"Wenn sich jede Bürgerin und jeder Bürger um ein Impfangebot selbst kümmern kann, wird das Impfen schneller vorangehen", sagte Dedy der Zeitung. Einschränkend fügte er hinzu, dass für die Impfstoffe der Hersteller Astrazeneca und Johnson & Johnson die Priorisierung ohnehin nicht mehr gelte.

Nach dem Bekanntwerden Tausender Fälle von "Impfvordränglern" in einigen Impfzentren äußerte Dedy Kritik, sah jedoch kein flächendeckendes Problem in den Städten. "Für Vordrängler beim Impfen haben die Städte kein Verständnis", sagte er.

16.11 Uhr: Ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands mindestens einmal geimpft

Ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland ist zumindest einmal gegen das Coronavirus geimpft. Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, betrug die Quote unter Berücksichtigung der bis einschließlich Montag erfolgten Impfungen 33,3 Prozent. Für die vollständigen Impfungen wurde eine Quote von 9,6 Prozent angegeben.

Laut RKI erhielten 27,7 Millionen Menschen zumindest eine Impfdosis, 8,0 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. In der zweiten Zahl sind auch die Impfungen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson enthalten, bei dem eine Impfdosis ausreicht. Bei den übrigen Impfstoffen werden zwei Dosen für einen vollständigen Impfschutz benötigt. Allein für Montag wurde die Zahl der Erstimpfungen mit 557.612 angegeben, die der neuen, vollständigen Impfungen mit 178.512.

  • Interaktive Karte: Hier stehen die Impfzentren in Bayern

16.01 Uhr: Kultusministerium - Bereits vorgesehene Schulaufgaben finden noch statt

Die Ankündigung des bayerischen Kultusministeriums vom gestrigen Montag, dass bis zum Ende des Schuljahres keine Schulaufgaben ("große Leistungsnachweise") mehr geschrieben werden sollen, hat Verwirrung ausgelöst. Beim Bayerischen Rundfunk hatten sich viele Eltern und Schüler gemeldet, die von bereits angesetzten Schulaufgaben sprachen. Diese finden noch statt, teilte ein Sprecher des Kultusministeriums dem BR soeben mit.

Doch es gebe eine Einschränkung: Die Note werde nur dann gewertet, wenn sie zur Verbesserung der bisherigen Gesamtnote im jeweiligen Schulfach beitrage. Verschlechtern könne man sich also nicht, so der Sprecher. Ausgenommen von der Absage der Schulaufgaben sind die jeweiligen Abschlussklassen sowie die 11. Klassen der Gymnasien und die Oberstufen der Berufsoberschulen, präzisierte der Ministeriumssprecher. Leistungsnachweise sollten aber mit Augenmaß verlangt werden.

Grundsätzlich gelte aber, dass zwischen den Pfingstferien und den Sommerferien keine großen Leistungsnachweise mehr angesetzt werden sollen. Stattdessen sollen für die Abschlussnoten "kleine Leistungsnachweise" (schriftliche Tests oder mündliche Abfragen) ausreichen.

15.52 Uhr: BDI bekräftigt Forderung nach Öffnungsperspektiven für die Wirtschaft

Der Industrieverband BDI fordert in der Corona-Pandemie Öffnungsperspektiven für die Wirtschaft. Es brauche eine konsequente Öffnungsstrategie, die die Wirtschaft gänzlich einbeziehe, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm laut einer Mitteilung. Nur so könnten das Wirtschaftswachstum angekurbelt und Existenzen gesichert werden.

Am Vormittag tauschte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einer Videokonferenz mit Wirtschaftsvertretern unter anderem über die Herausforderungen der Pandemie aus. Laut Mitteilung wurden auch Herausforderungen im Einzelhandel diskutiert - etwa der Trend zum Onlinehandel. Auch kurzfristige Pandemie-Folgen etwa für die Ausbildungssituation standen im Fokus. Diese könne etwa durch digitale Orientierungsangebote und Betriebspraktika kurzfristig verbessert werden, hieß es.

15.33 Uhr: Bundesländer arbeiten offenbar an einheitlichem Tourismusplan

Die Länder arbeiten einem Bericht zufolge an einem einheitlichen Tourismusplan für Deutschland. Ab Mitte Juni sollten bundesweit Hotels, Restaurants und Ferienwohnungen für alle Gäste und nicht nur für die aus dem eigenen Bundesland öffnen können, berichtete das Magazin "Business Insider". Öffnungszeiten, Hygiene- und Testvorschriften sollen demnach überall gleich sein. Darauf hätten sich am Montag die Chefs der Staats- und Senatskanzleien geeinigt.

Ein entsprechender Beschluss könnte dem Bericht zufolge auf der nächsten Konferenz der Ministerpräsidenten am 10. Juni erfolgen. Abgestimmt wäre das mit der geplanten Aufhebung der Impfpriorisierung im Juni, womit dann alle impfwilligen Deutschen einen Termin bekommen könnten.

In den meisten Bundesländern sind Hotels, Pensionen und Gastronomie weiterhin geschlossen. In einigen Ländern gibt es bereits Lockerungen, sofern die Inzidenzwerte stimmen. So können Beherbergungsbetriebe in Niedersachsen unter Auflagen für Menschen mit dem Erst- und Zweitwohnsitz in dem Bundesland wieder öffnen. Auch Außengastronomie ist wieder möglich.

15.14 Uhr: Zahl der Corona-Intensivpatienten sinkt auf 4.450

Die Zahl der in Krankenhäusern registrierten Covid-19-Intensivpatienten ist erneut gesunken: Laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) ging sie am Dienstag auf 4.450 zurück, von 4.571 am Vortag.

14.55 Uhr: Rheinland-Pfalz öffnet Ferienwohnungen, Handel und Hotels

Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat einen dreistufigen Öffnungsplan beschlossen. Ab Mittwoch kann der Einzelhandel in Kommunen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 generell wieder unter Auflagen öffnen, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer ankündigte. Dies betreffe derzeit 16 Kommunen. Auch Hotels und Ferienwohnungen sollen in Kombination mit Testauflagen wieder öffnen dürfen. Ab dem 21. Mai sind dann auch Kulturveranstaltungen wieder möglich. Ab dem 2. Juni soll dann etwa auch die Innengastronomie in Kommunen mit einer Inzidenz unter 50 aufmachen können. Die Außengastronomie ist in dem Bundesland bereits erlaubt.

14.46 Uhr: Ex-Nationalspieler Michael Ballack an Corona erkrankt

Der frühere Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack ist an Corona erkrankt. Das berichtete der ehemalige Fußball-Profi in einer Pressekonferenz der Telekom, bei der das Unternehmen das Programm für die Fußball-EM in einem Monat vorstellte. Wegen seiner Erkrankung war Ballack zu der Präsentation in der Münchner Allianz Arena online zugeschaltet. "Ich bin leider in Quarantäne, mich hat es erwischt", berichtete der 44-Jährige: "Ich habe Symptome einer leichten Grippe gespürt. Jetzt geht es mir wieder etwas besser."

14.38 Uhr: Digitaler Impfnachweis in England ab kommender Woche

Vollständig geimpfte Menschen in England sollen ab der kommenden Woche digital ihren Impfstatus nachweisen können. Zum 17. Mai, wenn in England das strikte Reiseverbot endet, soll dafür eine neue Funktion in einer App des nationalen Gesundheitsdienstes NHS zur Verfügung stehen, wie britische Medien berichteten. Menschen ohne Smartphone sollen auch einen entsprechenden Nachweis ihrer Corona-Impfung auf Papier beantragen können.

"Aktuell gibt es noch nicht viele Länder, die Impfnachweise akzeptieren", hieß es in den Hinweisen der Regierung. Bis auf weiteres müssten sich daher auch Geimpfte meistens Testpflichten und anderen Regeln unterziehen. Im Laufe des Sommers könnte sich das jedoch ändern: Auch in der EU wird an ähnlichen digitalen Impfnachweisen gearbeitet.

14.32 Uhr: Berlin will zu Pfingsten Außengastronomie erlauben

In Berlin sollen Cafés und Restaurants zu Pfingsten die Außenbereiche wieder öffnen dürfen. Voraussetzung ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz dann stabil unter 100 liegt. Darauf hat sich der Senat verständigt, wie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller mitteilte. Gäste müssen einen negativen Corona-Test vorweisen. Ihnen gleichgestellt sind Menschen mit vollständigem Impfschutz und Genesene. Müller wies darauf hin, dass die Öffnungsschritte zu Pfingsten mit Brandenburg abgestimmt werden sollen.

Schon kurz vor Pfingsten könnte die Freibadsaison in Berlin starten, wie Müller weiter sagte. Bei stabiler Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 sei die Öffnung der Strand- und Freibäder mit Hygieniekonzept für den 21. Mai vorgesehen, den Freitag vor Pfingsten. Auch Stadtrundfahrten und Schiffsausflüge zu touristischen Zwecken mit Terminbuchung und Negativtest sollen dann in der Hauptstadt wieder möglich sein.

Laut Bundesrecht gilt auch in Berlin, dass die Schwelle von 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen an fünf Werktagen in Folge unterschritten werden muss, bevor Lockerungen möglich sind. Am Montag lag der Wert noch oberhalb der 100er-Marke, am Dienstag bei 93,7.

  • Zum Artikel: Hier dürfen die Biergärten in Bayern öffnen

14.22 Uhr: Todeszahlen im April über dem Schnitt der Vorjahre

In Deutschland sind im April 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamts mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der Vorjahre. Laut Hochrechnungen der Behörde gab es insgesamt 80.866 Todesfälle, das sind drei Prozent oder 2.357 Fälle mehr als im Schnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat. In der 17. Kalenderwoche (26. April bis 2. Mai) lagen die Sterbefallzahlen demnach fünf Prozent oder 952 Fälle über dem Vierjahresdurchschnitt für diese Woche.

Ein Vergleich der Todesfälle mit der Zahl der beim Berliner Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Corona-Sterbefälle ist aktuell bis einschließlich der 15. Kalenderwoche möglich (12. bis 18. April). In diesem Zeitraum gab es laut dem RKI 1.320 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Damit sei diese Zahl gegenüber der Vorwoche wieder leicht gesunken (minus 54 Fälle), nachdem sie zuvor drei Wochen in Folge leicht gestiegen war. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen den Angaben zufolge in der 15. Kalenderwoche aber etwas über dem Schnitt der vier Vorjahre (plus 410 Fälle).

14.06 Uhr: Mann in Linz nach Corona-Ansteckung seiner Ex-Frau verurteilt

Weil er seine Ex-Frau angehustet und mit dem Coronavirus angesteckt hat, ist ein Mann in Österreich verurteilt worden. Das Landgericht in Linz wertete die absichtliche Ansteckung mit dem Coronavirus als versuchte schwere Körperverletzung, erklärte Gerichtssprecher Walter Eichinger. Der 63-Jährige hatte die Frau demnach zudem körperlich attackiert und bekam eine neunmonatige Bewährungsstrafe. Das Urteil, das am Montag erging, ist rechtskräftig.

Die Vorfälle trugen sich laut dem Sprecher im November im Zuge des Scheidungsverfahrens zu. Der Mann habe zu Hause keine Maske getragen und immer wieder in Richtung seiner Ex-Frau gehustet, mit der er damals noch zusammenlebte, sagte Eichinger. Auch habe er das Handtuch der 70-Jährigen benutzt. Das Gericht sah es zudem als erwiesen an, dass der Angeklagte die Frau einmal aus dem Haus drängen wollte und sie dabei gegen einen Türstock drückte. Eine Ärztin stellte bei ihr daraufhin eine Nackenverletzung und eine Corona-Infektion fest.

Laut dem Urteil handelte es sich bei der Ansteckung nur um den Versuch einer schweren Körperverletzung, weil die Ex-Frau nur leicht an Covid-19 erkrankte. Laut dem Sprecher wog dieses Delikt dennoch schwerer als der körperliche Angriff, der als Nötigung und leichte Körperverletzung gewertet wurde.

13.59 Uhr: Europarat-Chefin sieht Demokratie durch Pandemie in Gefahr

Die Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejčinović Burić, hat vor bleibenden Rückschritten im Bereich der Demokratie durch die Corona-Krise gewarnt. Zwar habe es viele der aktuellen Probleme schon vor der Krise gegeben, doch Antworten der Behörden auf die Pandemie hätten die Situation verschlimmert, heißt es in ihrem Jahresbericht. "Die Gefahr ist, dass unsere demokratische Kultur sich nicht vollständig erholen wird", schrieb die Europaratsgeneralsekretärin.

Der Bericht untersucht unter anderem Entwicklungen mit Bezug auf die Unabhängigkeit der Justiz, politische Organe, demokratische Partizipation und Meinungsfreiheit in Europa. Pejčinović Burić verzeichnet darin eine Zunahme an teils gewaltsamen Protesten, geringere Wahlbeteiligungen, schrumpfendes Vertrauen in öffentliche Institutionen und mehr Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Es gebe insgesamt einen klaren und besorgniserregenden Grad an Rückschritten, was die Demokratie betrifft - ein Bild der Demokratie in Not.

Der Europarat mit Sitz im französischen Straßburg setzt sich für den Schutz der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten ein. Er ist kein Organ der Europäischen Union.

13.30 Uhr: Gleichbehandlungsstelle registriert drastischen Anstieg der Anfragen

In der Corona-Pandemie ist die Zahl der Menschen, die Diskriminierungen beklagen, drastisch gestiegen. Die Gleichbehandlungsstelle des Bundes habe so viele Anfragen wie nie zuvor registriert, heißt es im heute vorgelegten Jahresbericht der Einrichtung. In knapp 2.000 Fällen registrierte die Antidiskriminierungsstelle den Angaben zufolge Anfragen, die in direktem Bezug zur Pandemie stehen. In der Mehrzahl ging es dabei um Anfragen von Menschen mit Behinderungen zur Maskenpflicht. Zu Beginn der Pandemie sei zudem häufig fehlende Barrierefreiheit von Informationsangeboten beklagt worden.

Auch ältere Menschen sahen sich laut Antidiskriminierungsstelle durch die Verlagerung auf digitale Angebote ausgegrenzt, Frauen fühlten sich in alte Rollenmuster zurückgeworfen und antisemitische Verschwörungstheorien hätten im Zuge der Pandemie Aufschwung erhalten. Der starke Anstieg bei den Anfragen führte dazu, dass die Gleichstellungsstelle ihre telefonische Beratung einstellen musste. Ratsuchende können sich derzeit nur schriftlich an die Stelle wenden.

13.13 Uhr: Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn teils über Monate

Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns aufgrund einer Corona-Infektion kann nach Angaben eines Experten monatelang anhalten. Bei 80 bis 95 Prozent der betroffenen Corona-Infizierten sei der Riech- und Geschmackssinn innerhalb von ein oder zwei Monaten wieder normal oder fast wieder normal, sagte der Mediziner Thomas Hummel. Bei 5 bis 20 Prozent aber dauere es länger. "Das geht dann über Monate oder Jahre", sagte Hummel, der Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Riechen und Schmecken am Universitätsklinikum Dresden ist. "Bei manchen aus dieser Gruppe kommt er auch gar nicht wieder."

Plötzlich auftretende Riech- und Schmeckstörungen gelten nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie mittlerweile als eines der bekanntesten Symptome einer Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus. Viele Infizierte klagen darüber. Insgesamt könne man sagen, dass etwa 50 Prozent der Menschen mit einer Corona-Infektion eine Riech- oder- Schmeckstörung entwickelten, erklärte Hummel. Wahrscheinlich seien es sogar noch etwas mehr.

12:41 Uhr: Steinmeier - "Gräben in der Gesellschaft" durch Impfen nicht vertiefen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, das Impfen gegen das Coronavirus nicht zur sozialen Frage werden zu lassen. "Wir müssen immer wieder auch sehen, dass es eine soziale Dimension der Krise gibt, und müssen Vorsorge dafür treffen, dass in der Pandemie die Gräben in der Gesellschaft nicht noch tiefer werden", sagte er am Dienstag nach dem Besuch einer Hausarztpraxis in Berlin Moabit. In Stadtteilen wie diesem, die kulturell, religiös und sozial sehr gemischt seien, gebe es oft große soziale Probleme. Die Infektionsraten dort seien teils deutlich höher, sagte Steinmeier.

Besonders in solchen Stadtteilen sei "die Beratung und die Behandlung durch Hausärzte wirklich Gold wert". Sie könnten im Gespräch mit ihren Patientinnen und Patienten Vertrauen dafür schaffen, die angebotenen Impfungen auch in Anspruch zu nehmen, betonte der Bundespräsident.

12.28 Uhr: Balearen wollen deutsche Urlauber mit Corona-Versicherung anlocken

Die Balearen mit ihrer Hauptinsel Mallorca wollen Urlauber mit einer Corona-Versicherung anlocken. Die Inselregierung stellt das Projekt heute bei einem Treffen mit deutschen Reiseveranstaltern in Berlin vor. Die Versicherung soll Kosten übernehmen, die bei einer Infektion m it dem Coronavirus auf Mallorca oder den Nachbarinseln anfallen. Vor allem geht es um die Rückreise der Urlauber: Muss der Flug umgebucht werden, zahlt das die Versicherung – ebenso eine andere Art von Rücktransport im Notfall. Die Police decke bis zu 15.000 Euro pro Urlauber ab, schreibt die Zeitung "El Mundo", auch ein Übersetzer vor Ort sei inklusive. All das gilt für Touristen, die in regulären Hotels oder Ferienwohnungen untergebracht sind. Die Balearen-Regierung zahlt die Versicherung. Ein ähnliches Projekt hatten im vergangenen Jahr schon die Kanarischen Inseln gestartet.

11.52 Uhr: Dutzende Leichen mutmaßlicher Corona-Opfer am Ganges angeschwemmt

Dutzende Leichen sind am indischen Fluss Ganges angeschwemmt worden. Bei den meisten der 35 bis 40 Toten handle es sich wohl um Corona-Tote, deren Angehörige zu arm für eine Einäscherung waren und die Leichen deshalb in den Fluss gelegt hätten, sagte ein örtlicher Behördenmitarbeiter. Die Leichen hätten wohl vier bis fünf Tage im Wasser getrieben. Einige wenige Leichen pro Tag durch Wasserbestattungen seien nicht ungewöhnlich, sagte der Behördenmitarbeiter. Im Zuge der zweiten Corona-Welle in Indien sei die Zahl jetzt jedoch so hoch.

Örtliche Medien berichteten, dass lokale Anwohnerinnen und Anwohner in Panik gerieten, sich durch die angespülten Leichen mit dem Coronavirus zu infizieren. Auch in sozialen Medien machten Bilder der Situation die Runde. Nutzer diskutierten über die steigenden Corona-Todeszahlen auf dem Land, wo mehr als die Hälfte der indischen Bevölkerung lebt. Dort ist es schwieriger, gute medizinische Behandlung und Testmöglichkeiten zu erlangen. Seit Pandemiebeginn sind im 1,3-Milliarden-Einwohnerland mehr als 22,9 Millionen Corona-Infektionen erfasst worden. In absoluten und bekannten Zahlen ist das Land am zweitmeisten von der Pandemie betroffen.

  • Zum Artikel: Was passiert mit den Corona-Toten?

11.45 Uhr: EU will Astrazeneca mehr Zeit zur Impfstoff-Lieferung einräumen

Im Streit mit Astrazeneca wegen des Lieferverzugs beim Corona-Impfstoff will die Europäische Union dem britisch-schwedischen Pharmakonzern mehr Zeit einräumen. Die EU sei bereit, die Frist für die Lieferung der vertraglich vereinbarten 300 Millionen Impfdosen um drei Monate auf Ende September zu verlängern, sagte ein EU-Anwalt vor einem belgischen Gericht. Voraussetzung sei aber, dass das Unternehmen bis zum eigentlichen Fristende Ende Juni 120 Millionen Dosen liefere und nicht nur die bislang angebotenen 100 Millionen Impfdosen. Die EU hat Astrazeneca wegen gekürzter Liefermengen verklagt. Astrazeneca hatte ursprünglich mit der EU vereinbart, bis Ende Juni 300 Millionen Impf-Dosen zu liefern, bisher wurden aber nur 50 Millionen bereitgestellt.

Die EU-Kommission hatte kürzlich angekündigt, vorerst auf eine Verlängerung des Liefervertrags zu verzichten. Das Auftreten seltener Thrombose-Fälle nach einer Impfung hat die Akzeptanz des Vakzins in der Bevölkerung beeinträchtigt.

10.58 Uhr: Zahl der Minijobber in Deutschland sinkt auf ein Rekordtief

Die Zahl der Minijobber in gewerblichen Berufen ist in Deutschland als Folge der Corona-Pandemie auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung gesunken. Zum Ende des ersten Quartals 2021 waren bei der Minijob-Zentrale in Essen knapp 5,57 Millionen Minijobber in gewerblichen Berufen gemeldet, wie die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See heute in Bochum mitteilte. Das waren rund 254.000 weniger als Ende Dezember und fast 811.000 weniger als vor einem Jahr zu Beginn der Pandemie. "Wir verzeichnen im gewerblichen Bereich jetzt die geringste Beschäftigtenzahl seit Beginn der Zählung 2004", sagte die Leiterin der Minijob-Zentrale, Peggy Horn.

Es sei jedoch nicht damit zu rechnen, dass dieser Zustand lange andauert: "Mit dem erwarteten Aufschwung der Wirtschaft gerade in diesen Wirtschaftsbereichen wird im zweiten Halbjahr auch die Zahl der Minijobber schnell wieder ansteigen und sich auf das Vorkrisenniveau einpendeln." Nur wenig betroffen von der Krise zeigten sich dagegen die Jobs in den Haushalten. Trotz Kontaktverboten und Hygieneregeln ging ihre Zahl seit Beginn der Pandemie nur um rund 11.000 Personen auf knapp 284.300 Haushaltshilfen zurück.

  • Zum Artikel: Arbeitsmarkt – Offene Stellen werden nur langsam mehr

10.45 Uhr: Gastgewerbe fordert Öffnungsfahrplan bis spätestens 17. Mai

Das Gastgewerbe fordert von Bund und Ländern konkrete Vorgaben zur Wiedereröffnung der Restaurants und Hotels bis spätestens zum 17. Mai. "Im Interesse der Planungssicherheit insbesondere für unsere Gäste wie die Betriebe und ihre Beschäftigten müssen so schnell wie möglich die neuen Verordnungen vorgelegt werden, in denen konkrete Öffnungstermine genannt und die weiteren Details definiert werden", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges-

Die neuen Verordnungen erwarte die Branche "bis allerspätestens 17. Mai von allen Bundesländern", sagte Hartges der Zeitung. Die Infektionslage verbessere sich kontinuierlich und beim Impfen würden Tag für Tag Fortschritte erzielt. Das Gastgewerbe gehört zu den Branchen, die am meisten unter den Beschränkungen der Corona-Pandemie leiden.

  • Zum Artikel: Gastro, Hotels, Schulen: Bayerns Fahrplan aus dem Lockdown

10.35 Uhr: Viele Tafeln verzeichnen in der Pandemie höhere Nachfrage

Die Folgen der Corona-Pandemie machen sich bei den Tafeln in Deutschland zunehmend bemerkbar. Unter den bundesweit rund 950 Einrichtungen verzeichneten zuletzt fast 40 Prozent eine höhere Nachfrage als im September 2020. Vielerorts kamen bis zu 20 Prozent mehr Menschen, wie der Bundesverband der Tafeln heute mitteilte. Vor allem von Kurzarbeit Betroffene, Bezieher von Hartz IV und Rentner kamen demnach häufiger. Umgekehrt sorgt sich die Hilfsorganisation darum, dass manche Menschen pandemiebedingt den Tafeln fernbleiben und derzeit nicht mehr erreicht werden. Merklich gesunken sei etwa die Zahl der Asylbewerber.

"Wir sehen bei den Tafeln immer mehr Menschen, die durch die Pandemie in eine existenzielle Notlage geraten sind", sagte der Vorsitzende von Tafel Deutschland, Jochen Brühl. Der starke Anstieg der Langzeitarbeitslosen sei auch ein Zeichen dafür, dass die Hartz-IV-Sätze aufgrund der gestiegenen Kosten während der Pandemie dringend hätten erhöht werden müssen. Eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 150 Euro nach einem Jahr Pandemie sei ein Witz. "Arme Menschen wurden von der Krise am härtesten getroffen und am wenigsten unterstützt", bilanzierte Brühl. Die allermeisten Tafeln sind auch in der Pandemie weiter geöffnet, wegen der Hygienemaßnahmen allerdings nicht mit vollständigem Angebot und meist weniger ehrenamtlichen Helfern. Mehr als 60 Prozent der Tafel-Aktiven seien selbst im Rentenalter und gehörten damit zur Corona-Risikogruppe. Viele pausierten oder beendeten daher ihr Engagement. Auch Mengen und Art der gespendeten Lebensmittel schwankten vielerorts, hieß es.

10.17 Uhr: Söder hat sich in Pandemie "zu respektablem Grillmeister" entwickelt

Wegen der geschlossenen Gastronomie in der Corona-Krise hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (54) in den vergangenen Monaten gerne gegrillt. "Ich habe mich zu einem respektablen Grillmeister entwickelt: Nürnberger Bratwürste, Steak, Spieße, Mais", sagte der CSU-Chef. Sein Schwiegervater sei am Grill "der Meister aller Klassen" gewesen. "Von ihm habe ich viel gelernt", sagte Söder, der aber nicht verraten wollte, wie ihm das perfekte Steak gelinge: "Da hat jeder Grillmeister sein Geheimnis, das nur in der Familie weitergegeben wird."

In den anstehenden Pfingstferien will Söder, der früher auch gerne mit seiner Familie mal Fernreisen unternahm, nach eigenen Angaben nicht in die Ferne schweifen. "Nein, Pfingsten werden wir im Land bleiben. Aber im Sommer hoffe ich auf ein bisschen Urlaub." Auch er verspüre "ein gewisses Fernweh. So schön Bayern ist, ich würde gern mal wieder am Meer sitzen und den salzigen Duft einatmen."

10.03 Uhr: Urlaub wird teurer: Höhere Preise bei Mietwagen und Ferienwohnungen

Sinkende Inzidenzwerte, Corona-Lockerungen und eine steigende Impfquote verbessern die Aussichten auf baldige Urlaubsreisen im Jahr 2021. Diese Momentum macht sich auch bei den Buchungszahlen und Suchanfragen für Leihwagen wie Ferienwohnungen bemerkbar, wie eine führende Mietwagen-Plattform und eine Suchmaschine für Ferienhäuser anhand von über 3 Mio. Angebotsabfragen aktuell ausgewertet haben. Demnach planen aktuell immer mehr Menschen eine Urlaubsreise, das Interesse seit April mehr als verdreifacht. Ein Vergleich mit Preisen aus dem Jahr 2019 zeigt jedoch auf, dass Reisende dieses Jahr mit teureren Preisen rechnen müssen.

Zum einen führt die akut steigende Nachfrage zu einer höheren Konkurrenzsituation. Zum anderen sind die Preise für Mietwagen sowie Feriendomizile im Vergleich zu vor der Pandemie teilweise deutlich angestiegen: In Deutschland müssen Mietwagen-Fahrende demnach im Schnitt mit 20 Prozent höheren Preisen rechnen. Bei Mietwohnungen ist diese Preisentwicklung mit über 30 Prozent noch stärker spürbar. Diese Verteuerung gilt jedoch nicht nur für den deutschen Markt, sondern auch für weitere Reiseziele in Europa und außerhalb Europas. In den Vereinigten Staaten sind die Abgaben für Leihautos und Ferienwohnungen beispielsweise jeweils um rund 20 Prozent angestiegen. In der Türkei und in Portugal sind die Preise aktuell allerdings etwas gesunken.

09.50 Uhr: Studie liefert möglichen Grund für anhaltend positive Corona-Tests

Bei einigen Menschen zeigt der Corona-PCR-Test ein positives Ergebnis an, obwohl die Infektion schon länger zurückliegt und es auch keine erneute gibt. Forscher haben nun eine mögliche Erklärung dafür. Ein Forscherteam hat offenbar ganz vereinzelt kleine Erbgutstücke des Coronavirus Sars-CoV-2 im Erbgut menschlicher Zellen gefunden. Von ihnen gehe keine Gefahr aus, erläutert die Gruppe. Solche eingebauten winzigen Fragmente können nicht zu ganzen Viruspartikeln führen und auch keine erneute Infektion auslösen, wie die Forscher um Rudolf Jaenisch vom Whitehead Institute for Biomedical Research in Cambridge (Massachusetts, USA) schreiben. Die Entdeckung könnte demnach eine mögliche Erklärung dafür sein, dass manche Menschen beim PCR-Test noch lange nach ihrer Corona-Infektion positiv auf Sars-CoV-2 getestet werden.

09.28 Uhr: Anteil von Solo-Selbstständigen in Kulturberufen besonders hoch

Im Jahr vor Beginn der Corona-Krise waren in Deutschland rund 1,3 Millionen Menschen in Kulturberufen tätig. Das entspricht 3,1 Prozent aller Erwerbstätigen, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte. Etwa ein Drittel von ihnen (444.250 Menschen) arbeitete im Jahr 2019 als Solo-Selbstständige - damit sind Selbstständige ohne weitere Beschäftigte gemeint. "Der Anteil der Solo-Selbstständigen lag damit in den Kulturberufen fast sieben Mal so hoch wie in der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung", so die Statistiker. Aufgrund der massiven Einschränkungen ist der Kulturbetrieb besonders von der Corona-Pandemie betroffen.

09.16 Uhr: Novavax verschiebt Zulassungsantrag für Corona-Impfstoff

Das US-Biotech-Unternehmen Novavax hat den Zulassungsantrag für seinen Corona-Impfstoff verschoben. Geplant sei nun ein Antrag auf Zulassung bei Behörden in den USA und in Europa im dritten Quartal 2021, hieß es in einer Unternehmensmitteilung. Bislang waren Zulassungsanträge für Großbritannien und die USA bereits für das zweite Quartal vorgesehen gewesen. Nach der Mitteilung brach der Aktienkurs von Novavax um zwölf Prozent ein.

Die Verzögerung dürfte sich auch auf die Pandemie-Bekämpfung in Entwicklungsländern auswirken. Das Novavax-Vakzin sollte eine Schlüsselrolle im Covax-Programm spielen, das auch ärmeren Ländern einen Zugang zu Impfstoffen garantieren soll. Novavax hatte sich verpflichtet, 1,1 Milliarden Impfdosen für Covax zur Verfügung zu stellen. Der Impfstoff lässt sich zudem bei Kühlschranktemperatur lagern, was die Logistik erleichtert. Das Corona-Vakzin zeigte bei einer Phase-3-Studie mit 15.000 Teilnehmern in Großbritannien eine hundertprozentige Wirksamkeit gegen schwere Verläufe von Covid-19 sowie eine Wirksamkeit von 89,7 Prozent für alle Krankheitsverläufe.

08.50 Uhr: Spahn wirbt für "Zuversicht mit Vorsicht" in der Pandemie

Angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen in Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Menschen zu "Zuversicht mit Vorsicht" aufgerufen. Die dritte Welle sei "gebrochen, aber noch nicht unten", sagte Spahn heute im Deutschlandfunk: "Aus Zuversicht sollte nicht Übermut werden." Aktuell sei rund ein Drittel der Deutschen erstgeimpft, erklärte der Minister. Das Impftempo steige, die Inzidenz sinke. "Wenn wir das zusammen bis Ende Juni durchhalten, dann kann das ein guter Sommer werden", sagte Spahn. Er halte es für möglich, dass bis zum Ende der Sommerferien den 12- bis 18-Jährigen in Deutschland ein Impfangebot gemacht wird. Das hänge aber in erster Linie von der Zulassung der Impfstoffe für Jugendlichen ab

Allerdings könne es selbst, wenn 40 Prozent der Bevölkerung geimpft seien, noch Wellen geben. Wichtig sei, dass jeder verfügbare Impfstoff auch schnell eingesetzt werde, betonte der CDU-Politiker. Er appellierte an alle über 60-Jährigen, die ein Angebot für eine Impfung mit AstraZeneca oder Johnson & Johnson erhalten, dieses auch anzunehmen. Die Impfstoffe seien für diese Altersgruppe sehr wirksam und sehr sicher. Spahn hatte am Montag angekündigt, den Impfstoff von Johnson & Johnson aus der Priorisierung zu nehmen, um das Impftempo weiter hoch zu halten. Der Impfstoff aus den USA soll in Deutschland vor allem Personen über 60 Jahre gespritzt werden.

08.32 Uhr: Löhne in der Pflege überdurchschnittlich gestiegen

Die Löhne und Gehälter in der Pflege in Deutschland sind in den vergangenen Jahren teils deutlich gestiegen. Zugleich wächst das Interesse an einer Ausbildung in den Pflegeberufen, teilte das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mit. So verdienten etwa vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern, wie Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger, 2020 brutto 32,9 Prozent mehr als noch 2010. Die Bruttomonatsverdienste von Fachkräften in Altenheimen stiegen im selben Zeitraum um 32,8 Prozent, bei Fachkräften in Pflegeheimen fiel der Anstieg mit 38,6 Prozent noch etwas höher aus. In allen drei Gruppen stiegen die Verdienste im Zehn-Jahres-Vergleich deutlich stärker an als in der Gesamtwirtschaft mit 21,2 Prozent.

Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger verdienten 2020 im Durchschnitt 3.578 Euro brutto im Monat. Fachkräfte in Pflegeheimen kamen auf durchschnittlich 3.363 Euro, jene in Altenheimen auf 3.291 Euro. Die Unterschiede sind laut Bundesamt unter anderem darauf zurückzuführen, dass in der Krankenpflege vielfach Tariflöhne gezahlt werden. Insgesamt verdienten alle drei Gruppen im vergangenen Jahr erstmals mehr als Beschäftigte mit vergleichbarer Qualifikation in der Gesamtwirtschaft, die durchschnittlich 3.286 Euro im Monat bekamen. Allerdings war die Lohnentwicklung 2020 stark durch vermehrte Kurzarbeit im Zuge der Corona-Krise beeinflusst. Für angelernte oder ungelernte Pflegekräfte fallen die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste deutlich geringer aus.

08.01 Uhr: DGB-Chef warnt vor Spaltung der Gesellschaft durch Corona-Krise

DGB-Chef Reiner Hoffmann hat vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft in Folge der Corona-Krise gewarnt. Sie vollziehe sich vor dem Hintergrund, dass nur noch 50 Prozent der Beschäftigten unter den Schutz eines Tarifvertrages fielen, sagte er heute im ARD-Morgenmagazin. Er rief die Arbeitgeber auf, Arbeitgeberverbänden beizutreten, um mit Gewerkschaften zu vernünftigen Lösungen und Tarifverträgen zu kommen. Die Solo- und Schein-Selbstständigen sowie die Beschäftigten in kleineren und mittleren Betrieben fielen durch das System der sozialen Sicherung, sagte Hoffmann. Auch ihnen müsse unter die Arme gegriffen werde.

07.28 Uhr: Lindner - Bei Öffnungsschritten nicht nur auf die Inzidenz schauen

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat gefordert, die Entscheidung über Lockerungen in der Corona-Pandemie nicht nur von den Infektionszahlen abhängig zu machen. "Bei Öffnungsschritten darf nicht nur die Inzidenz eine Rolle spielen", sagte er. "Wir müssen auch andere Kennziffern einbeziehen - zum Beispiel die Auslastung der Krankenhäuser, die Quote der positiven Tests oder die Impfquote."

Lindner verwies auf Berlin, wo gerade die Hoffnung auf Öffnungen zunichte gemacht wurde, weil die Sieben-Tage-Inzidenz nach drei Tagen unter 100 wieder auf einen Wert knapp über 100 gestiegen ist. "Das Beispiel Berlin zeigt: Die Bundesnotbremse ist zu unflexibel", sagte der Partei- und Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten. "Schon kleine statistische Schwankungen entscheiden darüber, ob geöffnet werden kann oder nicht - ganz unabhängig von der Art und Weise des regionalen Infektionsgeschehens."

06.57 Uhr: Kirchenmusiker zu Corona-Lockerungen: "Zehn Leute sind kein Chor!"

Der evangelische Münchner Kirchenmusikdirektor Andreas Hantke sieht in den von der Staatsregierung angekündigten Lockerung für Laien- und Amateurmusiker keinen Fortschritt. "Wir durften schon bislang mit acht Personen zur Vorbereitung eines Gottesdienstes proben", sagte der Chorleiter der Christuskirche München-Neuhausen.

Das Kabinett hatte gestern beschlossen, dass ab dem 21. Mai bei einer Inzidenz unter 100 Proben von Laien- und Amateurensembles wieder möglich sein sollen. Für Innenräume gelte dies für 10er-Ensembles, im Freien für Gruppen von bis zu 20 Musikern, hieß es. Die einzige Verbesserung bestehe darin, dass die Proben wieder regelmäßig stattfinden können, sagte Hantke, schränkte aber ein: "Zehn Leute sind kein Chor!" Freiluftproben wiederum, für die 20 Teilnehmer zugelassen wären, mache er nur ungern. Wegen fehlender Akustik würden Sängerinnen und Sänger im Freien ihre Stimmen leicht überanstrengen.

  • "Laienmusiker dürfen ab 21. Mai wieder proben"

6.24 Uhr: Betrugsversuche für vorzeitige Impfungen

Die Impfungen schreiten voran - je mehr, desto größer wird der Wunsch der übrigen Impfwilligen, auch endlich dran zu sein. Tausende versuchen es mit Tricks oder sogar falschen Angaben. Angesichts zunehmender Versuche von Impfwilligen, sich ungerechtfertigt und teils mit falschen Angaben eine vorzeitige Impfung zu verschaffen, wird der Ruf nach Strafen laut. "Zwar werden Tausende erwischt, aber es fehlt an Sanktionen", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, "Sich beim Impfen vorzudrängen, ist weiterhin keine Ordnungswidrigkeit."

Viele Impfzentren klagen nach einem Medienbericht über Aggressivität von Impfwilligen und zunehmende Versuche, sich eine vorzeitige Impfung zu erschleichen. Das SWR-Fernsehmagazin "Report Mainz" berichtete von mehreren tausend Fällen. Die Recherchen zeigen demnach, dass die Impfbetrüger sich oft als höher priorisierte Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen oder Schwangeren ausgeben. Denn eine pflegebedürftige Person etwa kann zwei Kontaktpersonen benennen, die vorrangig geimpft werden.

05.27 Uhr: RKI registriert 6.125 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz sinkt weiter

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6.125 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Morgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 7.534 Neuansteckungen gelegen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI bundesweit bei 115,4 (Vortag: 119,1; Vorwoche: 141,4). Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 283 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 315 Tote gewesen.

02.30 Uhr: USA lassen Biontech/Pfizer-Impfstoff für 12- bis 15-Jährige zu

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff des deutschen Impfstoffherstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen. Die bereits bestehende Notfallzulassung für Menschen ab 16 Jahren sei entsprechend angepasst und erweitert worden, teilte die FDA am Montag mit. Zuvor hatte bereits unter anderem Kanada als eines der ersten Länder der Welt den Impfstoff auch für 12- bis 15-Jährige freigegeben. Auch bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA liegt ein entsprechendes Gesuch, die Prüfung könnte noch bis Anfang oder Mitte Juni dauern.

02.10 Uhr: Karliczek rechnet mit Corona-Tests an Grundschulen auch nach Ferien

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) rechnet damit, dass auch nach den Sommerferien in den Grundschulen noch Corona-Tests nötig sein werden. "Das neue Schuljahr wird wohl relativ normal starten, wenn sich das Infektionsgeschehen weiter so positiv entwickelt und die Impfbereitschaft weiterhin so gut bleibt. Ich rechne aber damit, dass auch im nächsten Schuljahr überall in den Schulen weiter auf die Einhaltung der grundlegenden Hygieneregelungen geachtet werden muss", sagte sie. "Auch wird weiter getestet werden müssen. Das gilt vor allem für die Grundschulen."

Denn im Verlauf des Sommers werde zwar allen Kindern ab zwölf Jahren ein Impfangebot gemacht werden können, wenn der Impfstoff für diese Altersgruppe in den nächsten Wochen wie erwartet zugelassen werde. Bei den jüngeren seien die Studien noch nicht so weit. "Hier wird es aber vermutlich noch etwas dauern."

Montag, 10. Mai 2021

23.55 Uhr: Novavax hinkt mit Zeitplan für Impfstoffproduktion hinterher

Der Pharmakonzern Novavax hinkt mit seinem Zeitplan für die Impfstoffproduktion hinterher. Die Herstellung werde langsamer anlaufen als erwartet, teilt das Unternehmen mit. Mit einer Genehmigung für sein Vakzin in den USA, Großbritannien oder Europa rechne der Konzern nicht vor dem dritten Quartal 2021. Das Produktionsziel von 150 Millionen Dosen pro Monat werde nicht vor dem vierten Quartal erreicht. Zuvor war Novavax vom dritten Quartal ausgegangen. Für das erste Quartal wies Novavax zudem einen Nettoverlust von 223 Millionen Dollar aus. Die Novavax-Aktie verlor nachbörslich zunächst 5,5 Prozent.

22.50 Uhr: Washington hebt Corona-Restriktionen bis Anfang Juni auf

Die US-Hauptstadt Washington will bis Anfang Juni fast alle Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie aufheben. Bürgermeisterin Muriel Bowser legte am Montag einen Zweistufenplan vor, demzufolge Veranstaltungen in Innenräumen ohne Begrenzung der Teilnehmerzahl ab dem 21. Mai wieder stattfinden können. Allerdings müssen alle Anwesenden Masken tragen; Bars und Diskotheken sind zunächst ausgenommen. Diese folgen am 11. Juni. Die Freigabe ab dem 21. Mai betrifft Restaurants, Sporthallen, Schulen, Büros und Kirchen. Die Zahl der Neuinfektionen ging in Washington zuletzt deutlich zurück. Die Leiterin des Gesundheitsamts, LaQuandra Nesbitt, erklärte, die Stadt nähere sich der vollständigen Eindämmung des Virus. Dennoch müssten alle Bewohner in den kommenden Wochen weiterhin vorsichtig sein.

22.15 Uhr: Gastronomie in Frankreich darf Außenbereiche ab 19. Mai öffnen

Cafés, Bars und Restaurants dürfen in Frankreich ab dem 19. Mai wieder ihren Außenbetrieb öffnen. Die Gastronomie dürfe auf Außenflächen Tische anbieten, an denen bis zu sechs Gäste sitzen können, erklärte die französische Regierung am Montag. Am 9. Juni sollen dann auch wieder die Innenräume der Gastronomie geöffnet werden - mit der Hälfte der maximal zulässigen Gäste. Nicht lebensnotwendige Geschäfte, einschließlich der Einkaufszentren, dürfen bereits ab dem 19. Mai wieder öffnen - mit einem Kunden je acht Quadratmetern.

21.35 Uhr: Dutzende mutmaßliche Corona-Tote am Ufer des Ganges gefunden

Im Norden Indiens sind zahlreiche Leichen an den Ufern des Ganges angespült worden, bei denen es sich mutmaßlich um Corona-Tote handelt. Rund 40 Leichen wurden im Bezirk Buxar nahe der Grenze zwischen den Bundesstaaten Bihar und Uttar Pradesh entdeckt, zwei der ärmsten Regionen des Landes, wie ein Behördensprecher am Montag mitteilte. Sie sollten nun begraben oder eingeäschert werden. In Medienberichten war von bis zu hundert Leichen die Rede.

21.25 Uhr: Frankreich ist laut Premier Castex am dauerhaften Überwinden der "Corona-Krise"

Frankreichs Premier Jean Castex hat die Regeln für die geplanten Corona-Lockerungen Mitte Mai präzisiert. Im Kino oder bei einer Live-Veranstaltung dürfe nur jeder dritte Platz besetzt werden, pro Saal gelte eine Obergrenze von 800 Menschen. "Ich sage es in aller Deutlichkeit: Wir sind endlich dabei, diese Gesundheitskrise dauerhaft zu überwinden", sagte Castex. Die Lockerungen müssten nun schrittweise erfolgen und alle müssten sich weiter an die Spielregeln halten. "Ich möchte klarstellen, dass ich mir diese Regeln nicht aus dem Hut gezogen habe, sie sind das Ergebnis zahlreicher Beratungen und stützen sich auf die Einschätzung des Hohen Rates für Gesundheit", reagierte Castex auf die Frage nach Kritik an den Lockerungen.

21.00 Uhr: 115,5 Millionen US-Bürger komplett geimpft

In den USA sind der Seuchenbehörde CDC zufolge inzwischen 115,5 Millionen Menschen komplett geimpft und damit mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Es seien insgesamt 261,6 Millionen Dosen verimpft worden, hieß es weiter. In den USA leben etwa 328 Millionen Menschen.

20.50 Uhr: Erste Corona-Testperson in Brasilien bekommt langersehnte Umarmung

Nach fast eineinhalb Jahren ohne persönlichen Kontakt hat die erste freiwillige Testperson für einen Corona-Impfstoff in Brasilien ihre Mutter wieder getroffen. Mehr als 600 Kilometer reiste Denise Abranches für das Wiedersehen zum Muttertag von São Paulo nach Araguari im Bundesstaat Minas Gerais, wie das brasilianische Nachrichtenportal "G1" berichtete. "Ich wollte nur eine Umarmung", sagte Abranches (47) demnach. "Wenigstens einen Tag mit ihr. Für mich war es absolut notwendig, für alles, was ich durchgemacht habe." Abranches, die die Abteilung für Zahnmedizin des Hospital São Paulo leitet und als Zahnchirurgin den Mund von Corona-Patienten reinigt, damit kein zusätzliches Infektionsrisiko entsteht, hatte im vergangenen Jahr an einer sogenannten Phase-III-Studie für den Astrazeneca-Impfstoff in Brasilien teilgenommen.

20.35 Uhr: BA-Chef Scheele glaubt an Erholung des Arbeitsmarktes

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, bleibt zuversichtlich, dass der deutsche Arbeitsmarkt die Corona-Krise überwinden wird. "Es ist ein Virus und keine Krise der Wirtschaftsstruktur", sagte Scheele bei einer virtuellen Podiumsdiskussion, die vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montagabend (10.05.21) organisiert wurde. Allerdings differenzierte Scheele zwischen den einzelnen Branchen. So sei es beispielsweise für die Luftfahrt nicht einfach, sofort wieder in Schwung zu kommen. Für die Automobilindustrie sieht er dagegen gute Chancen, wenn sie den parallel zur Krise stattfindenden Transformationsprozess bewältige. Auch für die besonders von der Krise betroffene Gastronomie und Hotellerie zeigte sich Scheele optimistisch, dass sie sofort wieder durchstarten könne, wenn die Impfkampagne schnell vorankommen sollte.

20.20 Uhr: EMA-Chefin gegen Patentfreigabe für Impfstoffe

In der Diskussion um eine mögliche Freigabe der Patente für Corona-Impfstoffe hat sich die Chefin der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), Emer Cooke, gegen diese Idee ausgesprochen. Das löse die akuten Probleme nicht und schaffe kein Umfeld für Innovationen, denen die Vakzine zu verdanken seien, sagte Cooke am Montag im Interview mit dem "Handelsblatt" und weiteren europäischen Medien. Dagegen sei alles hilfreich, was zur Produktion und zur internationalen Kooperation beitrage. US-Präsident Joe Biden hatte vor kurzem die Diskussion um Patentfreigabe angestoßen. Dies wird aber vor allem in der EU abgelehnt.

20.10 Uhr: Champions-League-Finale könnte nach Porto verlegt werden

Das ursprünglich in Istanbul geplante Finale der Fußball-Champions-League könnte Medienberichten zufolge statt im Londoner Wembley-Stadion nun in der portugiesischen Metropole Porto stattfinden. Das meldete unter anderen die Londoner "Times" am Montag. Wie die Zeitung unter Berufung auf Insider-Quellen berichtete, gestalten sich die Gespräche zwischen der Europäischen Fußball-Union UEFA und der britischen Regierung über Ausnahmeregelungen von Quarantänepflichten für Offizielle, Medienvertreter und Sponsoren schwierig. Nach dpa-Informationen konnten sich beide Seiten immerhin über die zulässige Zahl an Zuschauern einigen. Auch die Verfügbarkeit des Stadions ist demnach gesichert. Die Gespräche dauerten am Montagabend an. Das für den 29. Mai angesetzte Endspiel zwischen den Premier-League-Clubs FC Chelsea und Manchester City soll anders als geplant nicht in Istanbul ausgetragen werden. Die Türkei wird von den britischen Behörden inzwischen als Hochrisikogebiet eingestuft. Reisen von Großbritannien dorthin sind derzeit nicht erlaubt. Zunächst war daher Wembley im Gespräch. Den Berichten zufolge könnte die UEFA bereits am Dienstag eine Entscheidung für oder gegen die britische Hauptstadt fällen.

20.00 Uhr: Tschechien lockert Corona-Beschränkungen

Angesichts eines starken Rückgangs der Neuinfektionen hat Tschechien am Montag seine Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie deutlich gelockert. Geschäfte durften wieder öffnen, ebenso wie Autohändler, Reisebüros, Tattoo-Studios und andere Dienstleistungsbetriebe. Die Grundschüler kehrten in die Klassen zurück, mussten in Kreisen mit hoher Inzidenz aber Masken im Unterricht tragen. Im Freien durften die Menschen dagegen auf Masken verzichten, solange sie einen Abstand von zwei Metern einhielten. In der Hauptstadt Prag bildeten sich schon vor Öffnung der Geschäfte Warteschlangen.

19.50 Uhr: Ab Mitte Mai bis zu 10.000 Zuschauer in englischen Stadien erlaubt

In englischen Stadien dürfen bei größeren Sportveranstaltungen vom 17. Mai an wieder mehrere tausend Zuschauer teilnehmen. Premierminister Boris Johnson bestätigte am Montag in London die geplanten Öffnungsschritte, die neben gelockerten Kontaktbeschränkungen Neustarts in vielen Bereichen umfassen. Die Infektionslage in Großbritannien hat sich in den vergangenen Monaten deutlich entspannt, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei rund 21.

19.40 Uhr: Präsident des Bayerischen Musikrats Huber hofft auf baldige Auftritte

Der Präsident des bayerischen Musikrats Marcel Huber rechnet noch in dieser Woche mit einer Hygienerichtlinie für das gemeinsame Proben von Orchestern und Chören. Mit den für den 21. Mai angekündigten neuen Regeln für die Laienmusik sprach Huber von einer Riesenerleichterung für die Musiker, die "über ein Jahr im Stübchen" allein üben mussten, und jetzt dem entgegen sehen, dass auch bald wieder Aufführungen kommen. Dabei geht es laut Huber um Blasmusik, alle anderen Orchesterformen und um Chöre. Erst wenn es wieder losgegangen ist, werde klar, "wen wir alles verloren haben," sagte Huber im Blick auf Musiker, die aufgehört haben zu üben oder derern Stimme nicht mehr geübt sei, "die nicht weitermachen werden." Aber die Verbände hätten alles getan, um mit Onlineangeboten Musiker bei der Stange zu halten.

weitere Informationen zu Proben von Musikern: Laienmusiker dürfen ab 21. Mai wieder proben

19.25 Uhr: Klagen über zunehmende Zahl vorgetäuschter Impfberechtigungen

Viele Impfzentren klagen nach einem Medienbericht über Aggressivität von Impfwilligen und zunehmende Versuche, sich mit falschen Angaben eine vorzeitige Impfung zu erschleichen. Die SWR-Sendung "Report Mainz" berichtete von mehreren tausend Fällen. Allein das Hamburger Impfzentrum meldete demnach zuletzt sogar 2.000 Vordrängler in einer Woche. Um vorzeitig an einen Impftermin zu kommen, würden etwa falsche Alters- oder Berufsangaben gemacht. In München würden bis zu 350 Vordrängler in der Woche erwischt, in Saarbrücken bis zu 140. "Report Mainz" hatte bei den Impfzentren der Landeshauptstädte nachgefragt, allerdings erfassen nicht alle Zahlen zu Impfvordränglern.

19.10 Uhr: WHO-Chef: Ungleicher globaler Zugang zu Impfungen ist schockierend

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat den ungleichen globalen Zugang zu Impfungen gegen Covid-19 als "schockierend" angeprangert. Die Menschen in armen Ländern hätten bislang nur 17 Prozent der Impfdosen erhalten, betonte Tedros am Montag in einer Online-Pressekonferenz in Genf.Demgegenüber seien 83 Prozent der Vakzine den Menschen zur Verfügung gestellt worden, die in Ländern mit hohem und mittleren Einkommen leben. Die Corona-Pandemie könne nur beendet werden, wenn alle Menschen die Möglichkeit für eine Impfung erhielten.

18.55 Uhr: Lufthansa peilt rund drei Milliarden Euro neues Kapital an

Die von der Corona-Krise schwer getroffene Lufthansa will Insidern zufolge über eine Kapitalerhöhung mindestens drei Milliarden Euro aufnehmen. Neue Aktien in diesem Volumen könnten schon im Sommer oder im Frühherbst ausgegeben werden, erklärten drei mit dem Vorgang Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Der Zeitpunkt und die genaue Summe sei von der Marktentwicklung abhängig. Der MDax-Konzern bevorzuge eine große statt mehrerer kleiner Kapitalerhöhungen, hieß es weiter. Deutsche Bank und Bank of America fühlten für die Lufthansa bei institutionellen Investoren vor, inwiefern sie bereit seien, sich an der Kapitalerhöhung zu beteiligen. Ein Lufthansa-Sprecher wollte dazu keine Stellung nehmen.

18.40 Uhr: Klage gegen Ausgangssperre in Hamburg vor Gericht erfolgreich

Das Hamburger Verwaltungsgericht hat einer Klage der AfD gegen die in der Hansestadt geltende nächtliche Ausgangssperre im Eilverfahren stattgegeben. Demnach brauchen die vier Kläger keine Sanktionen zu befürchten, wenn sie sich mit einem höchstens zwölf Stunden alten negativen Corona-Testergebnis nach draußen begeben, wie ein Gerichtssprecher am Montag erklärte. Die Begründung für die Entscheidung lag zunächst noch nicht vor. Der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, betonte, dass die Entscheidung nur für die vier Kläger gelte. Er kündigte an, dass die Stadt Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einlegen werde. Das Urteil gilt bis dahin gleichwohl, wie der Gerichtssprecher erklärte.18.25 Uhr: RKI registriert 6.922 Corona-Neuinfektionen zum Wochenstart

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6.922 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.15 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 9.160 Neuansteckungen gelegen. An Montagen sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 119,1 (Vortag: 118,6; Vorwoche: 146,9).

18.15 Uhr: WHO stuft indische Corona-Variante als "besorgniserregend" ein

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die zuerst in Indien nachgewiesene Virus-Mutation B.1.617 als Variante ein, die weltweit Anlass zur Sorge gibt. "Es liegen Informationen vor, die auf eine erhöhte Übertragbarkeit hinweisen", sagte die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove. Dies müsse jedoch noch weiter erforscht werden. Die WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan ergänzt, dass Impfstoffe, Behandlungen und Tests alle auch bei dieser Variante funktionierten.

18.00 Uhr: EU-Kommission zerrt Astrazeneca erneut vor Gericht

Die EU-Kommission will erneut juristisch gegen Astrazeneca wegen verspäteter Impfstoff-Lieferungen vorgehen. Der Fall soll am Dienstag vor Gericht gebracht werden, wie ein Sprecher der Behörde mitteilte. Die Europäische Union (EU) könnte damit möglicherweise finanzielle Strafen verhängen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Im April sei es darum gegangen, die Impfstoff-Lieferungen des schwedisch-britischen Pharmakonzerns zu beschleunigen. Diesmal würden die eigentlichen Argumente geprüft. Laut einem EU-Vertreter hat Astrazeneca bis zum 7. Mai knapp 50 Millionen Impfstoffdosen geliefert. Diese Zahl sollte ursprünglich bereits im Januar erreicht werden.

17.30 Uhr: Einzelhandel in Tschechien wieder geöffnet

Nach einer sechs Monate langen Schließung hat in Tschechien der gesamte Einzelhandel wieder geöffnet. Ein großer Andrang blieb am Montag zunächst aus. Es gelten strenge Hygieneregeln, eine FFP2-Maskenpflicht und eine Begrenzung der Kundenzahl auf eine Person je 15 Quadratmeter Verkaufsfläche. Wegen der Corona-Pandemie waren alle Geschäfte des nicht-alltäglichen Bedarfs seit Ende Oktober geschlossen - abgesehen von einer kurzen Unterbrechung vor Weihnachten. Die Wirtschaftszeitung "Hospodarske noviny" berichtete unter Berufung auf Branchenvertreter, dass rund jedes zehnte Geschäfte wegen des langen Lockdowns aufgeben musste. Inzwischen hat sich die Corona-Lage deutlich gebessert. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nach aktuellen Zahlen 101 Menschen je 100.000 Einwohner an. Für Einkaufsfahrten aus Deutschland nach Tschechien ist es indes noch zu früh: Weil das Nachbarland als Risikogebiet gilt, ist nach der Rückkehr Quarantäne vorgeschrieben.

17.00 Uhr: Seehofer positiv auf Corona getestet

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Minister sei positiv auf das Virus getestet worden und befinde sich aktuell in häuslicher Isolation, teilte sein Sprecher Steve Alter laut dpa mit. Das Ministerium bestätigte den Bericht auf BR-Anfrage. Seehofer habe derzeit keine Krankheitssymptome, hieß es.

Seehofer hatte in der vergangenen Woche unter anderem an einer Sitzung des Bundeskabinetts teilgenommen. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident war am 14. April erstmalig gegen Covid-19 geimpft worden. Er sei aufgrund seines Alters und seiner Vorerkrankungen berechtigt gewesen, sagte der 71-Jährige am Tag darauf. Ihm wurde das Präparat von Biontech/Pfizer verabreicht.

Zum Artikel: Kanzlerin Merkel mit Astrazeneca gegen Corona geimpft

15.50 Uhr: Österreich erreicht Sieben-Tage-Inzidenz von 100

Erstmals seit sieben Monaten ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich auf 100 gesunken. Die Gesundheitsagentur AGES gab den Corona-Wert am Montag bekannt, bevor kommende Woche Tourismusbetriebe, Gastronomie, Kultur und Sport wieder öffnen sollen.

Die Inzidenz lag laut AGES bei 100, laut einer alternativen Berechnung des nationalen Krisenstabes sogar bei 98. Die Strategie mit Massentests und regional abgestuften Beschränkungen habe gewirkt, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Österreich beendet am 19. Mai nicht nur den Lockdown für viele Wirtschaftszweige, sondern auch die Quarantänepflicht für Urlauber aus Ländern mit niedrigen Ansteckungszahlen, darunter auch Deutschland. Als Eintrittskarte für Restaurants, Hotels, Sportanlagen und Bühnen gelten dann Impfzertifikate, negative Testergebnisse oder Nachweise einer abgeschlossenen Covid-Erkrankung.

14.30 Uhr: Biontech erzielt Milliardengewinn

Das Mainzer Biotechunternehmen Biontech erwartet aktuell einen Umsatz von 12,4 Milliarden Euro mit seinem Covid-19-Impfstoff. Die Umsatzprognose basiere auf den derzeit unterzeichneten Lieferverträgen über rund 1,8 Milliarden Impfdosen für 2021. Außerdem seien erste Verträge für 2022 und darüber hinaus geschlossen worden.

Im ersten Quartal setzte das Unternehmen dank des Impfstoffs-Geschäfts 2,05 Milliarden Euro um nach 27,7 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn betrug rund 1,13 Milliarden Euro nach einem Verlust von 53,4 Millionen vor Jahresfrist.

14.15 Uhr: Inlandstourismus drastisch eingebrochen

Die Corona-Einschränkungen haben den Inlandstourismus in Deutschland im ersten Quartal drastisch ausgebremst. Die Zahl der Gästeübernachtungen lag in den ersten drei Monaten das laufenden Jahres mit 22,6 Millionen um mehr als zwei Drittel (68,8 Prozent) unter dem Wert des Vorjahreszeitraums, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.

Bei den inländischen Reisenden lag die Zahl mit 20,2 Millionen Übernachtungen um 66,2 Prozent unter Vorjahr, teilte die Behörde mit. Auch der März brachte keinen Lichtblick: Zwar fiel der Rückgang bei den Übernachtungszahlen mit knapp 43 Prozent moderater aus als in den Monaten zuvor (76 Prozent). Doch verglichen mit dem Jahr vor der Krise bedeuteten die 9,1 Millionen Gästeübernachtungen im März 2021 einen Rückgang um fast drei Viertel.

13.33 Uhr: Bayerisches Kabinett macht Weg für Tourismus ab Pfingsten endgültig frei

Nun ist es offiziell: Am Pfingstwochenende dürfen in bayerischen Regionen mit stabilen Corona-Zahlen Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze und auch Jugendherbergen wieder für Touristen öffnen. Gleiches gilt für Seilbahnen, die Fluss- und Seenschifffahrt, touristische Bahn- und Busverkehre, Städte- und Gästeführungen im Freien sowie die Außenbereiche von medizinischen Thermen. Voraussetzung ist ein maximal 48 Stunden alter negativer PCR-Test oder ein höchstens 24 Stunden alter Corona-Schnelltest.

Mit diesem Beschluss setzte das bayerische Kabinett eine Ankündigung aus der Vorwoche um. Und nun sind auch weitere Details klar: Die Anreise bei touristischen Unterkünften ist schon ab 21. Mai, möglich. Für Übernachtungsgäste dürfen Beherbergungsbetriebe nach Worten von Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) auch die Innengastronomie und Wellnessbereiche öffnen. Voraussetzung ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 100 liegt.

13.28 Uhr: Bayerns Amateur-Ensembles dürfen ab 21. Mai proben

Amateur-Ensembles, also beispielsweise Kapellen, Musikgruppen, Amateurtheater und andere Gruppen, dürfen bei stabilen Corona-Zahlen ab 21. Mai wieder gemeinsam proben. Das hat das bayerische Kabinett beschlossen. Voraussetzung ist, wie bei anderen Öffnungsschritten auch, dass die Sieben-Tage-Inzidenz im jeweiligen Landkreis beziehungsweise in der betreffenden kreisfreien Stadt stabil unter 100 liegt. Zudem sind Hygienekonzepte Pflicht.

Abstände müssten eingehalten werden, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Im Innenraum dürften zehn, im Freien 20 Musiker gemeinsam proben. Ferner solle ab 21. Mai der Bereich der Kultur im Freien wieder möglich sein, unter entsprechenden Hygienekonzepten.

13.21 Uhr: Kliniken wollen Corona-Verlauf besser prognostizieren

Künftig können Kliniken möglicherweise schon frühzeitig ermitteln, wie schwer eine Covid-19-Erkrankung verlaufen wird. Ein Forschungsteam des Hamburger Uni-Klinikums Eppendorf (UKE) hat gemeinsam mit der Uniklinik Aachen zwei sogenannte Biomarker identifiziert, die Auskunft über die Schwere einer Covid-19-Erkrankung geben können, wie das UKE mitteilte.

Die Biomarker werden aus dem Blut der Patienten gewonnen. Bei 31 Patientinnen und Patienten wurde dies bereits erfolgreich getestet. In einer großen Untersuchung sollen die Ergebnisse der Pilotstudie nun bestätigt werden. Bislang war es laut UKE mit Hilfe der üblichen Laborwerte und klinischen Untersuchungsmethoden nur eingeschränkt möglich, schon bei der Aufnahme in die Klinik vorherzusehen, wie schwer die Erkrankung verläuft und wie hoch das Sterblichkeitsrisiko ist.

Die beiden Biomarker sollen eine Einschätzung ermöglichen, ob ein hohes, mittleres oder niedriges Sterberisiko besteht. Covid-19-Patienten mit hohem Sterblichkeitsrisiko könnten frühzeitig identifiziert und intensivmedizinisch behandelt werden, sagte Rainer Böger, Leiter des UKE-Instituts für Klinische Pharmakologie und Toxikologie. Damit könnten ihre Überlebenschancen verbessert werden.

13.03 Uhr: Schleswig-Holstein leiht sich von Dänemark 55.000 Astrazeneca-Dosen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat von Dänemark 55.000 Dosen des Corona-Impfstoffes Astrazeneca entgegengenommen, die das Königreich derzeit nicht in Anspruch nimmt. "Das ist ein Tag der großen Freude", sagte der CDU-Politiker am Grenzübergang Ellund. Schleswig-Holstein wird den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers später zurückerstatten. Bis spätestens 7. Juli werde dies geschehen, sagte Günther.

Günther sagte, er wolle sich auch mit Astrazeneca impfen lassen. Er habe sich mit seinem Hausarzt in Verbindung gesetzt, um möglichst schnell einen Termin zu bekommen. Er würde sich freuen, wenn möglichst viele dem Beispiel folgten. Über die Ausleihe des Impfstoffs hatte der Bund mit Dänemark einen Vertrag abgeschlossen.12.49 Uhr: Italienerin erhält versehentlich sechsfache Impfstoffdosis

Eine junge Italienerin hat durch einen Fehler versehentlich die sechsfache Dosis Corona-Impfstoff injiziert bekommen. Wie die italienische Nachrichtenagentur AGI meldete, spritzte eine Krankenschwester der 23-jährigen Medizinstudentin in einem Krankenhaus in der Toskana ein komplettes Fläschchen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer, das normalerweise für sechs Einzeldosen reicht.

Nachdem der Irrtum bemerkt wurde, sei die junge Frau vorsichtshalber unter Beobachtung gestellt worden, hieß es weiter. Bei Studien zu dem Impfstoff sei bislang maximal mit einer vierfachen Dosis experimentiert worden, so dass keine Erkenntnisse über mögliche Nebenwirkungen einer Sechsfach-Dosis vorlägen.

12.36 Uhr: Kurzarbeit sicherte auf dem Höhepunkt der Krise 2,2 Millionen Jobs

Durch Kurzuarbeit wurden einer Studie zufolge auf dem Höhepunkt der Corona-Krise 2,2 Millionen Jobs gesichert. Damit seien sechs Mal so viele Stellen wie in der Finanzkrise 2008/2009 gerettet worden, heißt es in einer Studie des Instituts für Makroökonomie (IMK) und der Universitäten Kiel und Münster. Die Forscher lobten das Kurzarbeitergeld als erfolgreiches Instrument - sehen aber auch Verbesserungsbedarf.

Die Forscher rechneten die geretteten Jobs aus der Zahl der gekürzten Arbeitsstunden hoch. Demnach wurde während der Corona-Krise weitaus mehr Kurzarbeit eingesetzt als in der Finanzkrise. Im Mai 2009 waren auf dem Höhepunkt der damaligen Krise rund 1,4 Millionen Menschen in Kurzarbeit, im April 2020 gab es fast sechs Millionen Kurzarbeitende.

Auch das Bruttoinlandsprodukt brach in der Corona-Pandemie stärker ein als während der Finanzkrise. In beiden Fällen gelang es der Studie zufolge, durch die "zeitweilige drastische Arbeitszeitreduzierung" viele Arbeitsplätze über die Krise zu retten.

12.22 Uhr: Norwegische Experten für Verzicht auf Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson

Ein Expertenausschuss der norwegischen Regierung sowie die führende Gesundheitsbehörde des Landes empfehlen, die Corona-Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson nicht zu nutzen. Der Ausschuss kam in einem Bericht zu dem Schluss, dass die beiden Mittel nicht berücksichtigt werden sollten. Er empfahl jedoch, die Impfstoffe außerhalb der Impfkampagne zur Verfügung zu stellen. Über die Bedingungen dafür war sich der Ausschuss uneins.

Gesundheitsminister Bent Høie erklärte, den Bericht nun gründlich zu prüfen. Die Regierung unterstrich, dass der Ausschuss die Mittel insgesamt als effektive Impfstoffe betrachte. Die Empfehlung, sie nicht in der laufenden Kampagne zu nutzen, basiere unter anderem auf der derzeit recht guten Infektionslage in Norwegen. Das Land hatte den Einsatz von Astrazeneca am 11. März gestoppt, nachdem seltene Blutgerinnsel nach der Impfung aufgetreten waren. Johnson & Johnson wurde noch gar nicht verabreicht.

11.52 Uhr: Ein Drittel der US-Bürger vollständig geimpft

Gut ein Drittel der Bevölkerung ist nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC inzwischen vollständig geimpft. Die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen ist in den USA unterdessen weiter gesunken. Landesweit wurden am Sonntag 21.283 Ansteckungen erfasst, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore hervorging. Vor genau einer Woche zählten die Wissenschaftler 29.367 Neuinfektionen. Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion sank laut JHU im Wochenvergleich um 85 auf 240.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang knapp 32,7 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 581.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen - aber nicht relativ zur Bevölkerung - sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

  • Zum Artikel: Interaktive Karte: Hier stehen die Impfzentren in Bayern

11.25 Uhr: China will Corona auf dem Mount Everest bekämpfen

China will den Kampf gegen das Coronavirus auf den höchsten Berg der Erde tragen. Tibetische Bergführer sollten auf dem Mount Everest eine "Trennungslinie" installieren, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Bergsteiger, die den gut 8.848 Meter hohen Gipfel von der chinesischen Nordseite aus erklimmen, dürften diese Linie nicht überschreiten oder sonst irgendwie in Kontakt mit Personen oder Gegenständen von der nepalesischen Südseite kommen.

Der Sherpa Ang Tshering bezweifelte den Sinn der chinesischen Pläne. Es sei schlicht nicht möglich, auf dem eisigen Gipfel irgendeine Trennung anzubringen. Die Bergsteiger trügen zudem mehrere Lagen dicke Kleidung, Brillen, Sauerstoffmasken und Kälteschutz. Es sei eine irrige Vorstellung, dass es Corona-Kranke überhaupt bis auf den Gipfel schaffen könnten. "Bergsteiger mit Atemwegsbeschwerden sind einfach nicht in der Lage, diese Höhe zu erreichen", sagte er. Aus Nepal gab es zunächst keine Reaktion.

China und Nepal hatten die Bergsteigersaison im vergangenen Jahr wegen der Pandemie abgesagt. In diesem Jahr hat Nepal 408 Ausländern das Besteigen des Berges erlaubt. Doch während es China gelungen ist, die Verbreitung des Virus im Inland weitgehend zu stoppen, grassiert der Erreger derzeit in Nepal.

11.06 Uhr: Einzelhandel in Tschechien öffnet wieder

Nach einer sechs Monate langen Schließung hat in Tschechien der gesamte Einzelhandel wieder geöffnet. Ein großer Andrang blieb zunächst aus. Es gelten strenge Hygieneregeln, eine FFP2-Maskenpflicht und eine Begrenzung der Kundenzahl auf eine Person je 15 Quadratmeter Verkaufsfläche. Wegen der Corona-Pandemie waren alle Geschäfte des nicht-alltäglichen Bedarfs seit Ende Oktober geschlossen - abgesehen von einer kurzen Unterbrechung vor Weihnachten.

Für Einkaufsfahrten aus Deutschland nach Tschechien ist es indes noch zu früh: Weil das Nachbarland als Risikogebiet gilt, ist nach der Rückkehr Quarantäne vorgeschrieben. Die Corona-Lage in Tschechien hat sich allerdings deutlich gebessert. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nach aktuellen Zahlen 101 Menschen je 100.000 Einwohner an.

Große Fortschritte macht die Impfkampagne. Die Regierung in Prag gab bekannt, dass sich von Dienstag an alle Menschen über 45 Jahren für einen Termin registrieren können. In dem EU-Mitgliedstaat mit rund 10,7 Millionen Einwohnern sind bereits mehr als eine Million Menschen vollständig geimpft.

10.54 Uhr: EU-Ethikratsvorsitzende kritisiert neue Corona-Erleichterungen

Die Vorsitzende des Europäischen Ethikrates hat die seit Sonntag geltenden Erleichterungen für Genesene und Geimpfte in der Corona-Pandemie kritisiert. "Ich halte (diesen Schritt) tatsächlich für ein Problem, weil es eine Ungerechtigkeit bedingt", sagte Christiane Woopen im ARD-Morgenmagazin. Nach Ansicht Woopens sollten etwa auch Menschen mit einem negativen PCR-Test Erleichterungen genießen und nicht anders behandelt werden als Geimpfte oder Genesene.

"Wenn jetzt die Debatte unter dem Stichwort Neid geführt wird, dann ist das irreführend", sagte sie. Weil dabei der Einzelne aufgefordert würde, nicht neidisch zu sein. "Es geht aber um die politische Verantwortung, diese Möglichkeiten, die Grundrechte wieder auszuüben, allen Menschen zu ermöglichen - und dafür gibt es eben die technischen Möglichkeiten", betonte Woopen. Auch im Umgang mit Genesenen, deren Erkrankung länger her sei als sechs Monate, bedürfe es dringend einer Nachjustierung.

Woopen fragte, warum die Fragen zur Rücknahme der Grundrechtseinschränkungen nicht schon vor einem Jahr gestellt worden seien, schließlich habe es auch dann schon Genesene gegeben. "Wenn es jetzt wirklich auf den Grundrechtsschutz für den Einzelnen ankommt, dann hätten wir schon seit über einem Jahr ganz andere Debatten führen müssen", sagte sie.

  • Zum Artikel: Corona-Lockerungen: Buyx warnt vor Spaltung der Gesellschaft

10.42 Uhr: Bundesregierung will neue Einreiseverordnung auf den Weg bringen

Die Bundesregierung will noch im Wochenverlauf eine neue Einreiseverordnung auf den Weg bringen. Dies kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin an. Damit würden Geimpfte und Genesene sowie Personen mit einem tagesaktuell negativen Test nicht mehr unter die Quarantäneregelung fallen. Dies gelte allerdings nicht für Personen, die aus Mutationsgebieten einreisten.

10.37 Uhr: Gastgewerbe - Beschäftigte in Impf-Priorisierung vorziehen

Das Gastgewerbe dringt darauf, dass Beschäftigte bei Corona-Impfungen in die Prioritätengruppe 3 vorgezogen werden. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordern, sie wie Verkäufer im Lebensmitteleinzelhandel in der Impfpriorisierung einzuordnen: "Wir erwarten, dass dies schnell und pragmatisch umgesetzt wird, wie es bereits zum Beispiel in Bayern in einigen Landkreisen erfolgt", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

  • Zum Artikel: Hier dürfen die Biergärten in Bayern öffnen

10.16 Uhr: Spahn - Gut 35 Millionen Dosen in Deutschland verimpft

Die Impfkampagne in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf. Bis zum Montagmorgen wurden laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) über 35 Millionen Dosen verimpft. Davon seien 27,2 Millionen Erstimpfungen verabreicht worden, was 32,8 Prozent der Bevölkerung entspreche, teilte Spahn in Berlin mit. An Zweitimpfungen seien 7,8 Millionen Dosen verabreicht worden, das entspreche 9,4 Prozent der Bevölkerung.

09.58 Uhr: Kinderschutzbund sieht Kinder in der Pandemie diskriminiert

Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes hat den Umgang der Politik mit Kindern in der Corona-Pandemie scharf kritisiert. "Die Kinder werden ohnehin benachteiligt und diskriminiert schon in dem gesamten Verfahren, das wir haben, seitdem es diese Pandemie gibt", sagte Heinz Hilgers im Deutschlandfunk. Die neuen Erleichterungen für Geimpfte und Genesene würden Kinder erneut benachteiligen.

Dass Kinder verpflichtend getestet würden und Erwachsenen nicht, stehe "in einem Ungleichverhältnis", so Hilgers. Dass die Infektionszahlen bei Kindern anstiegen, sei logisch. "Jedes Kind wird verpflichtet, das zur Schule geht oder Kita, sich zweimal die Woche testen zu lassen. Wenn Sie das im Bereich der Wirtschaft machen würden, hätten Sie ganz andere Zahlen", sagte Hilgers. Er forderte, dass die über 12-Jährigen bis zum Ende der Sommerferien geimpft werden könnten, damit danach wieder normalerer Unterricht stattfinden könne.

Mit Blick auf die Ferien sagte Hilgers, es brauche jetzt eine "riesige Kraftanstrengung" von Bund, Ländern, Gemeinden und freien Trägern, um vor allem für benachteiligte Kinder ein Ferienprogramm auf die Beine zu stellen. Kinder zeigten bereits Zeichen, dass sie von der Pandemie stark belastet seien. "Wir müssen jetzt entgegensteuern", sagte er.

09.25 Uhr: Impfstoff von Johnson & Johnson künftig vor allem für Menschen ab 60

Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson soll in Deutschland in der Regel bei Menschen ab 60 eingesetzt werden. Nach ärztlicher Aufklärung können sich auch Jüngere dafür entscheiden, beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Die Priorisierung für den Impfstoff wird aufgehoben.

Wie es in dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz heißt, nehmen die Ministerinnen und Minister "die berichteten Fälle von Hirnvenenthrombosen im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson" ernst. Ähnlich wie bei dem Impfstoff von Astrazeneca war es sehr selten zu solchen schweren Nebenwirkungen gekommen.

Die Ständige Impfkommission habe vor diesem Hintergrund die Empfehlung einer Verimpfung des Präparats "für Personen im Alter >60" vorgeschlagen. Analog wie bei Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca soll eine Impfung damit aber nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoanalyse auch bei Unter-60-Jährigen möglich sein. Von den 34,4 Millionen verabreichten Impfdosen stammen bisher nur rund 18.000 von Johnson & Johnson.

09.03 Uhr: Stiko weiter gegen geplante Aufhebung der Impfpriorisierung

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat erneut die geplante Aufhebung der Impfpriorisierung im Juni kritisiert. "Ich finde es bedauerlich, wenn die Frage der Impfkampagne und der Umsetzung zum Gegenstand von Wahlkampf verkommen", sagte Mertens der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Es sei "nicht gerecht und nicht sinnvoll", wenn Menschen mit hohem Risiko für Erkrankung, die bereits länger gewartet haben, jetzt noch länger als nötig auf ihre Impfung warten müssten.

Laut den Daten der Stiko sind 80 Prozent der über 80-Jährigen einmal und 62 Prozent vollständig geimpft. Rund 3,5 Millionen der 70- bis 79-Jährigen (46 Prozent) und 7,3 Millionen der 60- bis 69-Jährigen (69 Prozent) seien bis Ende April nicht geimpft gewesen. Auch bei den jüngeren Menschen mit Vorerkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 haben, sind nur etwa ein Viertel einmal geimpft.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte für Juni eine Aufhebung der Priorisierung in Aussicht gestellt. Bei der Impfung sogenannter vulnerabler Gruppen gibt es allerdings erhebliche regionale Unterschiede.

08.50 Uhr: Corona lässt Deutschlands Tourismus einbrechen

Die Corona-Einschränkungen haben den Tourismus in Deutschland im ersten Quartal drastisch ausgebremst. Die Zahl der Gästeübernachtungen lag in den ersten drei Monaten das laufenden Jahres mit 22,6 Millionen um mehr als zwei Drittel (68,8 Prozent) unter dem Wert des Vorjahreszeitraums, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.

Dabei blieben vor allem ausländische Gäste fern. Bei Besuchern aus dem Ausland verzeichneten Hotels und Pensionen im ersten Vierteljahr gerade einmal 2,4 Millionen Übernachtungen und damit ein Minus von 81,1 Prozent binnen Jahresfrist. Bei den inländischen Reisenden lag die Zahl mit 20,2 Millionen Übernachtungen um 66,2 Prozent unter Vorjahr.

Touristische Übernachtungen sind derzeit verboten. Hotels, Pensionen oder Gasthöfe dürfen seit vergangenem Herbst nur noch Geschäftsreisende aufnehmen. Doch für viele Betriebe lohnt sich der Aufwand offenbar nicht: Von den etwa 52.000 in der Statistik erfassten Beherbergungsbetrieben hatten nach Angaben des Bundesamtes in diesem März nur 30.114 geöffnet.

08.20 Uhr: Biontech baut Produktionsstätte in Singapur

Der Mainzer Covid-19-Impfstoffentwickler Biontech stellt sich internationaler auf. In Singapur werde der Unternehmenssitz für das Geschäft in Südostasien gebaut und zudem eine mRNA-Produktionsstätte errichtet, kündigte Biontech an. Dadurch würden neue Herstellungskapazitäten für die wachsende Pipeline an mRNA-basierten Impfstoffkandidaten gegen Infektionskrankheiten und Krebs geschaffen. Das Werk werde planmäßig mehrere hundert Millionen Dosen im Jahr produzieren können. Ziel sei es, den Betrieb 2023 zu starten. Allein im laufenden Jahr will BioNTech zusammen mit seinem Partner Pfizer 2,5 Milliarden Dosen ihres Covid-19-Impfstoffs herstellen, 2022 sind drei Milliarden Dosen geplant.

08.04 Uhr: Ifo-Umfrage - Homeoffice-Beschäftigung gesunken, gesetzliche Pflicht "verpufft"

Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice ist laut Ifo-Umfrage wieder leicht gesunken. Nach 31,7 Prozent im März arbeiteten im April 30,8 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ganz oder teilweise von zuhause aus, wie das Ifo-Institut in München mitteilte. "Die verschärfte Pflicht zum Heimbüro in Corona-Zeiten scheint zu verpuffen", erklärte Ifo-Homeoffice-Experte Jean-Victor Alipour.

Der leichte Rückgang zeigt sich den Angaben zufolge quer durch viele Branchen. In der Industrie sank der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice demnach von 23,4 auf 22,4 Prozent, bei den Dienstleistern von 42,6 auf 41,1 Prozent und im Handel von 19 auf 18,9 Prozent der Beschäftigten. Nur in der Baubranche stieg der Anteil von 8,3 auf 11,3 Prozent.

Das Ifo-Institut schätzt, dass über alle Branchen 56 Prozent der Beschäftigten Arbeit im Heimbüro zumindest teilweise umsetzen könnten.

07.55 Uhr: Landesschülersprecher kritisiert unterschiedliche Voraussetzungen für Abi-Prüfungen

Vor dem Beginn der schriftlichen Abiturprüfungen am Mittwoch hat Bayerns Landesschülersprecher, Moritz Meusel, die unterschiedlichen Prüfungsbedingungen kritisiert. "Es gibt eine Riesendiskrepanz zwischen den Schulen, die lange im Präsenzunterricht bleiben durften aufgrund niedriger Inzidenzen, aber wir haben natürlich auch in Anführungsstrichen Problembezirke, Hochrisikogebiete, wenn ich da an Oberfranken, an die Oberpfalz denke, auch Teile Niederbayerns, die haben wochen- und monatelang keine Schule gesehen und dementsprechend auch eine schlechtere Prüfungsvorbereitung."

Auch der Distanzunterricht sei unterschiedlich gut gewesen, so Meusel. Hinzu kämen die Unterschiede aufgrund des sozialen Hintergrunds: "Viele mit einem schwierigen sozialen Hintergrund konnten sich keine Nachhilfe leisten, das heißt, die Schere zwischen Arm und Reich ist in der Krise noch einmal deutlich auseinandergegangen." Meusel kritisiert auch, dass beim Abitur wenig Rücksicht auf die Corona-Situation genommen wurde: "Es wurden keine stofflichen Unterschiede gemacht, es gab ein bisschen Zeit on top, es wurde insgesamt ein bisschen Stoff gestrichen aber für uns ist es deutlich zu wenig."

07.42 Uhr: EZB-Chefökonom - Erholung von Corona wird lange dauern

Die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Pandemie wird nach Einschätzung des Chefökonomen der Europäischen Zentralbank (EZB) Philip Lane lange dauern. Die Arbeitslosenquote werde nicht vor 2023 auf das Niveau von 2019 und damit vor Ausbruch des Virus zurückkehren, argumentiert er in der französischen Zeitung "Le Monde". Die Wirtschaftsleistung der Euro-Zone (BIP) werde nicht vor Frühling kommenden Jahres das Niveau von 2019 erreichen.

07.29 Uhr: Infektionszahlen in Indien weiter auf hohem Niveau

In Indien bleiben die Corona-Zahlen sehr hoch. Das Land meldet 366.161 Neuinfektionen und 3.754 weitere Tote. Insgesamt gibt es in Indien inzwischen 22,66 Millionen Infektionen. 246.116 Menschen starben an oder mit dem Virus.

Die Rufe nach einem landesweiten Lockdown werden angesichts dieser Lage lauter. So forderte die indische Ärztekammer einen kompletten und gut durchdachten Lockdown.

  • Zum Artikel "'Hölle auf Erden': Verheerende Folgen der Pandemie in Indien"

06.58 Uhr: Amtsärzte warnen vor Druck auf Impfsystem im Sommer

Wegen der vielen nötigen Auffrischungsimpfungen befürchten die Amtsärzte, dass das Impfsystem in Deutschland im Sommer unter Druck geraten könnte. Die Chefin des Bundesverbands der Amtsärzte, Ute Teichert, sagte der "Rheinischen Post", ab Ende Juni oder Anfang Juli müsse in Deutschland nachgeimpft werden - zusätzlich zu den laufenden Erst- und Zweitimpfungen: "Von Seiten der Politik höre ich diesbezüglich aber keinerlei Vorschläge, wie das organisiert werden sollte. Es scheint vielmehr, als liefe sie planlos in eine solche Situation hinein."

Teichert verwies darauf, dass Studien davon ausgehen, dass Nachimpfungen nach sechs Monaten fällig werden. Andere Länder wie England seien schon dabei, sich darauf vorzubereiten. Die Situation in Deutschland sei auch deshalb so besorgniserregend, weil es parallel die Kinderimpfungen als eine weitere Herausforderung geben werde. "Die sollen im Sommer kommen. Zwar erst einmal nur mit einer Impfstoffzulassung für die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen. Wenn es danach möglicherweise ab dem Herbst auch noch Impfungen von noch deutlich Jüngeren geben sollte, wird der Druck aus der Bevölkerung deutlich zunehmen, dass wir mit den Kindern und Jugendlichen endlich beginnen", warnte Teichert.

Eine Lösung könnte ihrer Ansicht nach sein, wenn sich die Politik dazu durchringe, die Kitas und Schulen bei der Impfung gezielt einzubeziehen. Sie forderte zudem, die Impfzentren auch über den September hinaus zu betreiben. Auch die Gesundheitsämter könnten eingebunden werden.

06.38 Uhr: Holetschek - Bis Ende Mai 50 Prozent der Bayern erstgeimpft

Frühestens Ende Mai soll nach Angaben von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) etwa die Hälfte der Menschen im Freistaat erstgeimpft sein. Der Impfstoffmangel sei noch immer der Flaschenhals im System, sagte der Politiker der "Augsburger Allgemeinen".

Bisher hätten etwa 30 Prozent der Bayern ihre erste Corona-Impfung erhalten. Aktuell stünde eine sehr hohe Zahl an Zweitimpfungen an, erklärte Holetschek. Entsprechend weniger Menschen könnten in dieser Zeit ihre erste Dosis bekommen. Wenn jedoch endlich genügend Impfstoff vorhanden sei, könne überall geimpft werden - nicht nur in den Impfzentren oder bei den Hausärzten, "sondern auch bei Betriebsärzten, Fachärzten oder in Krankenhäusern. Das können wir jederzeit hochfahren".

06.22 Uhr: Intensivmediziner - Dritte Welle in Deutschland ist gebrochen

Führende Intensivmediziner äußern sich zuversichtlich zu den sinkenden Infektionszahlen und der abnehmenden Zahl von Corona-Intensivpatienten in Deutschland. "Wir befinden uns auf einer abschüssigen Zielgeraden. Die dritte Welle ist gebrochen", sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, der "Rheinischen Post" laut einem Vorabbericht. Die Situation auf den Intensivstationen werde sich wegen der fortschreitenden Impfungen der über 50-Jährigen voraussichtlich bis Ende Juni entspannen. Es müssten jedoch Vorsichtsmaßnahmen für Flugreisende aus weiter entfernten Ländern getroffen werden, um das Einschleppen möglicherweise gefährlicher Virus-Varianten zu vermeiden.

05.24 Uhr: RKI: 6.922 Neuinfektionen, Inzidenz steigt leicht auf 119,1

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 6922 neue Positiv-Tests. Vor einer Woche meldete das RKI 9160 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf auf 119,1 von 118,6 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 54 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 84.829. Insgesamt wurden bislang mehr als 3,5 Millionen Fällen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

04.35 Uhr: Krankenstand trotz Pandemie auf Rekordtief

Mitten in der Corona-Pandemie ist der Krankenstand unter den Beschäftigten auf ein Rekordtief gesunken. So war er bei der Techniker Krankenkasse (TK) im ersten Quartal so niedrig wie seit 13 Jahren nicht mehr, wie aus Daten der Kasse hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegen.

In den ersten drei Monaten des Jahres betrug der Krankenstand 3,8 Prozent. Im ersten Quartal des Jahres 2020 lag er noch bei 5,1 Prozent, 2019 bei 4,8 und 2018 bei 5,2 Prozent der Arbeitszeit. TK-Chef Jens Baas sagte: "Die Fehltage sind bei fast allen Diagnosen zurückgegangen, besonders bei den Erkältungskrankheiten." Die Grippewelle sei ausgeblieben. Sonst sorge sie in der Regel alle zwei Jahre im Februar für einen erhöhten Krankenstand. "Es zeigt sich, dass die Abstands- und Hygieneregeln sowie die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten auch die Verbreitung anderer Infektionserreger verhindern", sagte Baas.

Die Diagnose Covid-19 spielt bei den Krankschreibungen der Erwerbstätigen im Vergleich zu den anderen Diagnosen den Daten zufolge eine untergeordnete Rolle. Insgesamt verzeichnete die TK im ersten Quartal 1,08 Millionen Krankschreibungen, davon 9381 aufgrund von Covid-19. Für die aktuelle Auswertung wertete die TK die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer rund 5,4 Millionen versicherten Erwerbspersonen aus.

01.47 Uhr: Kommunen fordern gemeinsame Öffnungsschritte von Bund und Ländern

Die Kommunen rufen Bund und Länder dazu auf, sich unverzüglich auf weitere Öffnungsschritte zu verständigen. "Im Hinblick auf die rasante Zunahme der Impfungen und den bevorstehenden Sommer mit vielen möglichen Aktivitäten im Freien sollten sich Bund und Länder bereits jetzt auf einen klaren Öffnungskatalog verständigen und festlegen, unter welchen Voraussetzungen welche Bereiche wieder öffnen dürfen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Darauf warteten nicht nur die Menschen, sondern auch die Hotels, Gaststätten und die Tourismuswirtschaft. Ein Flickenteppich unterschiedlichster Regelungen solle vermieden werden. Dies schade der Akzeptanz der Menschen und sei eine schwere Hypothek für die Wirtschaft.

01.16 Uhr: Söder hält Lockdown über Juni hinaus für möglich

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält eine Fortsetzung des Lockdowns mit der Bundes-Notbremse über Juni hinaus für möglich. Söder sagte am Sonntagabend im "Bild"-Politik-Talk, die Notbremse gelte gesetzlich bis zum 30. Juni. "Dann wird man sehen, wie die Gesamtlage ist." Er fügte hinzu: "Bloß, weil ein Gesetz endet, ist Corona nicht vorbei." Auch wenn die dritte Welle unter Kontrolle zu sein scheine, dürfe sich niemand täuschen lassen: "Wir sind noch nicht ganz überm Berg."

Hoffnung auf bessere Zeiten machte Söder den Schülerinnen und Schülern in Deutschland. Das nächste Schuljahr werde ein ganz anderes Schuljahr werden. Dafür müsse es "massenhaft schon vor Schulbeginn Schulimpf-Aktionen mit geschlossenen Gruppen-Impfungen" mit dem jetzt zugelassenen Impfstoff ab 12 Jahren geben.

Sehr unzufrieden äußerte sich Söder über Probleme bei der Schaffung eines digitalen Corona-Impf-Nachweises: "Jedes Mal, wenn es um digitale Optionen geht, brauchen wir länger, obwohl wir doch ein super Technikland sind." Söder verwies auf die Zuständigkeit des Bundesgesundheitsministeriums, das mit Hochdruck an dem Thema arbeite. Dies sei "kein Vorwurf, nur eine Feststellung".

01.01 Uhr: Ethikrat: Bessere Impf-Angebote in sozialen Brennpunkten nötig

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, fordert von der Politik mehr Anstrengung, um Bewohnern ärmerer Stadtviertel eine Corona-Impfung zu ermöglichen. Sinnvoll seien mehr aufsuchende Impfungen, mobile Dienste sowie Impfungen in Gemeindezentren, um mehr Menschen zu erreichen, sagte Buyx den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Buyx betonte, man müsse „die sozio-demografischen Unterschiede beim Impfen unbedingt berücksichtigen“. Es sei ein Problem, das mit Faktoren wie Sprache, Bildung, Vertrauen sowie mit kulturellen Unterschieden zu tun habe. „Für jemanden, der schlechte Erfahrungen mit staatlichen Einrichtungen gemacht hat oder schlecht Deutsch spricht, sind die Hürden höher“, so Buyx. Auch die Dichte an Hausärzten in bestimmten Vierteln sowie der Zugang zu Betriebsärzten spielten eine Rolle. Zugleich sprach sich Buyx gegen eine gesetzliche Corona-Impfpflicht aus. „Der Ethikrat betont, dass es eine moralische Pflicht ist, sich impfen zu lassen. Aber eine rechtliche Pflicht schließen wir aus“, stellte die Vorsitzende des Gremiums klar.

Regionale Corona-News finden Sie in unseren Regio-Tickern:

"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!