"Auch wenn eine atmosphärische Verbesserung zwischen der Bundeskanzlerin und dem US-Präsidenten spürbar ist, hätte ich mir substanzielle Fortschritte gewünscht", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf.
Merkel war am Freitag von Trump mit demonstrativer Herzlichkeit im Weißen Haus empfangen worden, Einigungen in zentralen Streitfragen konnte sie aber nicht erreichen. Nach ihrem Kurzbesuch bleibt ungewiss, ob die EU dauerhaft von US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen bleibt und wie Trump mit dem Atomabkommen mit dem Iran verfahren wird.
Große Belastungsprobe
"Die angedrohten amerikanischen Strafzölle bleiben eine große Belastungsprobe für das transatlantische Verhältnis", so Kempf . "Für unsere Unternehmen bleibt zunächst unklar, ob die EU nun dauerhaft von den Stahl- und Aluminiumzöllen ausgenommen wird." Die vorläufige Befreiung der Europäer von den US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium läuft am Dienstag aus. Die EU will dauerhaft ausgenommen werden. Merkel sagte dazu nach dem Treffen mit Trump lediglich: "Der Präsident wird entscheiden." Trump gab gegenüber Merkel offenbar keine Hinweise, ob die EU mit Zöllen rechnen muss. "Auch für die USA wäre es besser, vollständig von den geplanten Importbeschränkungen abzusehen", erklärte Kempf. "Es ergeben sich Risiken nicht nur für die Weltwirtschaft und den Welthandel, sondern auch für die US-Wirtschaft."