Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat den Wegfall der Maskenpflicht an Schulen als "viel zu früh" kritisiert. Angesichts der hohen Inzidenzen sei ein Verzicht auf Masken in geschlossenen Räumen "völlig verkehrt", sagte Heinz-Peter Meidinger im Interview mit der Bayern 2-radioWelt.
- Neue Regeln an Bayerns Schulen: Wirbel um Ende der Maskenpflicht
"Wir sehen ja jetzt schon, dass die Aufhebung der Maskenpflicht an Grundschulen in Bayern zu einem deutlichen Anstieg der Inzidenzen in der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen geführt hat", so der Lehrerverbands-Präsident. Er hoffe nicht, dass sich das jetzt wiederhole und die Krankheitszahlen noch mal ansteigen.
Freiwilliges Tragen der Maske
Aufrufe zum freiwilligen Maskentragen an Schulen seien nicht überzeugend: "Ich glaube, dass sich da die Politik einen schlanken Fuß macht und aus der Verantwortung stiehlt. Sie überlässt das jetzt freiwillig den Einzelnen." Einige Schulen haben den Eltern in Briefen empfohlen, dass ihre Kinder weiterhin die Maske tragen sollten.
Konfliktpotential für die Schulfamilie
Zudem warnte Meidinger, der selbst lange Jahre Schulleiter in Deggendorf war, vor "Konflikten in den Schulen, unter den Schülern und unter den Eltern. Und das wollen wir eigentlich in der Schulfamilie nicht haben." Hier wäre es das "Gebot der Stunde" gewesen, noch länger Rücksicht zu nehmen auf besonders gefährdete Gruppen und bis Ostern oder "gegebenenfalls in einer Beobachtungsphase danach die Masken beizubehalten".
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