Der Ausbau der erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne spielt eine Schlüsselrolle in der Strategie der Bundesregierung. Tatsächlich ist der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch in Deutschland weiter gestiegen - in den ersten sechs Monaten 2023 um drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum, auf nun 52 Prozent. Das teilten das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Stromlobbyverband BDEW nach vorläufigen Berechnungen am Dienstag mit.
Im Mai so viel Sonnenstrom wie nie
Rund 42 Prozent des von erneuerbaren Energien erzeugten Stroms kam von Windrädern an Land, gut ein Viertel von Solaranlagen, dazu kamen Biomasse, Windanlagen auf See und Wasserkraft.
Vor allem im Monat Mai, der in Bayern vielerorts recht regenreich war, sei der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch mit 57 Prozent ungewöhnlich hoch gewesen - wegen des sonnigen Wetters, wie es heiß. Photovoltaik-Anlagen hätten in diesem Monat so viel Strom wie noch nie erzeugt. Dieser Rekord könnte im Juni nochmals übertroffen werden.
"Deutlich schnellerer Ausbau" angemahnt
Für einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien hatte die Bundesregierung umfangreiche Maßnahmen beschlossen. Im Jahr 2030 soll nach den Plänen der Regierung 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen. Der Strombedarf dürfte enorm steigen, durch Millionen von Elektroautos und Wärmepumpen.
"Dass wir heute mehr als die Hälfte unseres Stroms aus regenerativen Quellen gewinnen, hätte wohl noch vor 20 Jahren kaum jemand für möglich gehalten", erklärte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Auch ZSW-Geschäftsführer Frithjof Staiß nannte die 52 Prozent einen Erfolg. Trotzdem mahnten beide einen "deutlich schnelleren Ausbau" der erneuerbaren Energien an. Für das Erreichen der Klimaneutralität bis 2045 müsse die Stromerzeugung bereits 2035 vollständig auf erneuerbaren Energien basieren, betonte Staiß.
Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP
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