Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien mit bisher offiziell mehr als 4.200 Toten und mindestens 18.000 Verletzten wollen auch Organisationen und Privatleute aus Bayern helfen.
"Humedica" aus Kaufbeuren schickt Erkundungsteam
Die Kaufbeurer Hilfsorganisation "Humedica" plant einen Einsatz im Erdbebengebiet. In den nächsten Tagen soll laut Pressesprecher ein dreiköpfiges Erkundungsteam abfliegen, um die Lage vor Ort zu sondieren. Der Einsatz müsse aber mit den türkischen Behörden erst noch abgestimmt werden, wie der Vorstandsvorsitzende von Humedica, Johannes Peter, auf BR24-Anfrage mitteilte. Bis dahin werde das Team vorbereitet und es werde geprüft, welche Hilfsgüter bereitgestellt werden können.
Die Türkei ist laut Peter sehr gut auf Erdbeben vorbereitet. Seinen Informationen nach seien bereits 1.200 Such- und Rettungskräfte sowie medizinische Teams vor Ort.
- Spenden für die Menschen in der Türkei und in Syrien: Konten und Organisationen
Erdbeben-Gebiet: Schneefälle erschweren Rettungsaktionen
Allerdings erschweren aktuell Schneefälle und niedrige Temperaturen die Bergung der Verschütteten zusätzlich, sodass mit steigenden Opferzahlen gerechnet werden muss, heißt es vom Aktionsbündnis "Deutschland hilft". Neben medizinischer Hilfe dringend benötigt würden daher auch Zelte, Heizstrahler, Decken, Thermokleidung sowie Grundnahrungsmittel für mindestens 5.000 Menschen.
Einige deutsche Hilfsorganisationen aus dem Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" sind den Angaben zufolge bereits vor Ort im Einsatz und leisten Soforthilfe. Weitere Nothilfeteams aus Deutschland werden in den kommenden Tagen in die betroffenen Gebiete geschickt. Dafür werde eine Million Euro für die akuten Soforthilfemaßnahmen der vor Ort tätigen Bündnisorganisationen zur Verfügung gestellt. Spenden seien willkommen.
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Regensburger Hilfsorganisation will Hilfsgüter senden
Die Regensburger Hilfsorganisation Space-Eye will nach eigenen Angaben Hilfsgüter in die betroffenen Regionen senden. Dabei wolle man mit örtlichen Hilfsorganisationen zusammenarbeiten. Über die Website des Vereins werden Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien eingeworben. Mit dem Geld sollen dann besonders dringend benötigte Güter beschafft werden, dazu gehören laut Space-Eye unter anderem Decken, Schlafsäcke, Winterbekleidung, Babynahrung und Verbandsmaterial. Hilfsgüter können auch direkt bei Space-Eye abgegeben werden, Sammelstellen gibt es in Regensburg, Weiden, Parsberg und Straubing.
Türkische Vereine sammeln für Hilfskampagne
Der Bund Türkischer Vereine in München unterstützt die Erdbebenopfer im Südosten der Türkei mit einer Hilfskampagne. An Standorten in Neuaubing und Taufkirchen werden Sammelstellen für Hilfsgüter eingerichtet. Nach Auskunft von Sprecher Aykan Inan werden neben Geldspenden vor allem warme Kleidung und Decken gebraucht – aber auch Babynahrung und Wasserkocher. Am kommenden Freitag sollen die Hilfsgüter mit mehreren LKW in die vom Erdbeben betroffenen Gebiete in der Südosttürkei gebracht werden.
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Gedenken an die Erdbeben-Opfer auch in Bayern
Zudem gibt es erste Ankündigungen für geplante Trauerzeremonien in Bayern. Zum Gedenken an die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien will die Ditib-Türkisch-Islamische Gemeinde in Regensburg am Dienstag eine Trauerzeremonie abhalten. Dabei treffen sich Trauernde in der Moschee in Regensburg und beten gemeinsam für die Verstorbenen. Die Feier findet zusammen mit der Türkisch-Islamischen Gemeinde Neutraubling statt. Beginn ist um 17.30 Uhr, teilnehmen können auch Nicht-Mitglieder.
- Zum Artikel: "Nach Erdbeben: Türkei und Syrien bekommen Hilfe aus aller Welt"
THW: Hilfe mit Notstromaggregaten
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat erste Soforthilfen des THW aus Deutschland angekündigt. "Das Technische Hilfswerk kann Camps mit Notunterkünften und Wasseraufbereitungs-Einheiten bereitstellen", erklärte Faeser in Berlin. Auch "Hilfslieferungen mit Notstromaggregaten, Zelten und Decken bereitet das THW bereits vor", sagte Faeser.
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