Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Montag, 13. Januar 2025
19.15 Uhr: Weißes Haus hält Gaza-Waffenruhe für zum Greifen nahe
Das Weiße Haus hält bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas eine Einigung noch in dieser Woche für möglich. "Wir stehen kurz vor einer Einigung und sie kann noch diese Woche zustande kommen", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan. "Ich mache keine Versprechungen oder Vorhersagen, aber es ist zum Greifen nahe, und wir werden daran arbeiten, dass es klappt."
Die US-Regierung sei überzeugt, dass bei der Aushandlung der Details für einen Deal ein Durchbruch kurz bevorstehe, sagte Sullivan. In den kommenden Tagen und Stunden werde sich zeigen, ob es zur Einigung komme. "Wir werden alles tun, was wir können, um die Sache voranzutreiben und über die Ziellinie zu bringen." Laut israelischen Medienberichten wurde in der katarischen Hauptstadt Doha bereits ein Drei-Stufen-Plan ausgearbeitet.
18.22 Uhr: Armee - Fünf israelische Soldaten gefallen
Bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens sind fünf israelische Soldaten im Alter von 19 bis 23 Jahren gefallen. Acht weitere Soldaten seien schwer verwundet worden, teilte die Armee weiter mit. Es habe sich um Soldaten eines Aufklärungsbataillons gehandelt. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt. Damit stieg die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs und bei Kämpfen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz getöteten israelischen Soldaten auf 840.
18.06 Uhr: Nawaf Salam zum neuen Regierungschef im Libanon ernannt
Im Libanon hat Präsident Joseph Aoun den Richter und Ex-Botschafter Nawaf Salam zum neuen Regierungschef ernannt. Aoun habe den derzeit im Ausland befindlichen Salam "einberufen, um ihn mit der Bildung einer neuen Regierung zu betrauen", teilte Präsidialamtschef Antoine Schukeir am Montag nach dem Abschluss der parlamentarischen Beratungen über die Besetzung des Postens in Beirut mit.
Der ehemalige General Aoun genießt nun die Anerkennung der USA und spielte eine zentrale Rolle bei der Umsetzung einer von der Regierung in Washington eingefädelten Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah.
Die Einbestellung von Salam für die Regierungsbildung zeigt damit erneut, wie stark der Einfluss der lange überaus mächtigen Hisbollah im Zuge des Konflikts mit Israel zurückgegangen ist. Die Organisation ist nicht nur Miliz, sondern auch eine politische Partei. Neben dem Krieg setzte ihr auch der Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Dezember zu. Die Hisbollah hatte an dessen Seite im syrischen Bürgerkrieg gekämpft. Diese und andere Entwicklungen lassen den mehrheitlich schiitischen Iran geschwächt zurück.
17.02 Uhr: Palästinenser - 14 Menschen im Gazastreifen getötet
Israelische Luftangriffe haben am Montag laut palästinensischen Angaben im Norden des Gazastreifens mindestens 14 Menschen das Leben gekostet. Unter den Todesopfern seien fünf Angehörige einer Familie, sagten Mitarbeiter des palästinensischen Gesundheitswesens in dem Küstengebiet.
Ein Angriff traf eine Gruppe Menschen in der Stadt Gaza im Viertel Daradsch. Mindestens sieben Menschen wurden getötet, darunter zwei Kinder, wie der Notfalldienst des Gesundheitsministeriums mitteilte. Zwei weitere Menschen kamen in Dschabalia al-Balad ums Leben, wie es hieß. Fünf weitere Menschen wurden bei dem Angriff verwundet.
Ein dritter Angriff traf ein Gebäude der Salaheddin-Schule im Westen von Gaza, in dem geflüchtete Familien Zuflucht gesucht haben. Unter den Todesopfern seien zwei Eltern und ihre Kinder, teilte das Al-Ahli-Krankenhaus mit, das die Getöteten aufnahm. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu Angriffen im Gazastreifen.
15.46 Uhr: Faeser befürwortet Erkundungs-Heimreisen syrischer Flüchtlinge
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hält es für sinnvoll, syrischen Flüchtlingen eine Reise in ihr Herkunftsland zu gestatten – ohne Auswirkungen auf ihren Schutzstatus in Deutschland. "Es ermöglicht erst freiwillige Rückkehr nach Syrien, wenn sich Menschen auch ein Bild machen können, ob Häuser noch stehen, ob Familienangehörige zum Teil noch leben, zu denen vielleicht lange kein Kontakt mehr bestand und ob sie in ihrer Heimat wirklich sicher sind", sagte der Sprecher des Ministeriums, Maximilian Kall. Das Innenministerium prüfe daher mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) "pragmatische Wege", damit Menschen, die klären wollten, wie die Bedingungen vor Ort sind, nach Deutschland zurückkommen könnten und durch die Reise nicht den Schutzstatus abgesprochen bekämen.
14.36 Uhr: Norwegen hält internationales Treffen zur Zweistaatenlösung ab
In Norwegen kommen am Mittwoch Vertreter dutzender Länder zu einer Konferenz des internationalen Bündnisses für eine Zweistaatenlösung zusammen. "Während wir weiter an einem Ende des Krieges (im Gazastreifen) arbeiten müssen, müssen wir ebenfalls auf eine nachhaltige Lösung des Konflikts hinarbeiten", erklärte Norwegens Außenminister Espen Barth Eide. Diese müsse "die Selbstbestimmung, Sicherheit und Gerechtigkeit für Palästinenser und Israelis" garantieren. Es gebe "eine breite Unterstützung für eine Zweistaatenlösung", aber die internationale Gemeinschaft müsse "mehr dafür tun".
Zu dem Treffen werden Vertreter von rund 80 Staaten und Organisationen erwartet, darunter der palästinensische Regierungschef Mohammed Mustafa, der Vorsitzende des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, sowie der UN-Sonderkoordinator für den Nahost-Friedensprozess, Tor Wennesland. Eine Delegation aus Israel wurde nicht angekündigt. Das internationale Bündnis für eine Zweistaatenlösung war im September 2024 gegründet worden.
14.17 Uhr: Israels Außenminister hofft auf Einigung zu Gaza-Waffenruhe "in naher Zukunft"
Der israelische Außenminister Gideon Saar hat nach einem Treffen mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Løkke Rasmussen erklärt, er habe diesen über Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar informiert. "Israel will die Freilassung der Geiseln sehr und arbeitet hart daran, einen Deal zu erzielen", sagte Saar nach Angaben seines Büros: "Wir werden bald wissen, ob die andere Seite auch einen Deal will. Wir hoffen, in der nahen Zukunft Fortschritte zu sehen."
Bei den indirekten Verhandlungen in Doha zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar auch Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die Geiseln in der Gewalt der Hamas sowie um einen Abzug der israelischen Truppen. Auch aus Hamas-Kreisen hieß es, es gebe "große Fortschritte" bei den Gesprächen. Man bemühe sich um einen raschen Abschluss, die größten Hürden seien beseitigt. Man erwarte eine Einigung noch vor dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Trump am 20. Januar.
13.33 Uhr: Insider - Nächste 24 Stunden bei Gaza-Verhandlungen entscheidend
Bei den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen gibt es einem Insider zufolge einen Durchbruch. "Die nächsten 24 Stunden werden für das Zustandekommen des Abkommens von entscheidender Bedeutung sein", sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Bei Gesprächen in Doha sei ein Text über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln ausgearbeitet und an Israel sowie die Hamas übergeben worden. An dem Treffen hätten auch die Chefs der israelischen Geheimdienste, Katars Ministerpräsident sowie Steve Witkoff teilgenommen, der künftige Gesandte des designierten US-Präsidenten Trump.
Israel, die Hamas und Katars Außenministerium reagierten zunächst nicht auf Anfragen zum Stand der Gespräche. In den vergangenen Monaten hatte es wiederholt Berichte gegeben, eine Einigung stehe kurz bevor. Tatsächlich gingen die Kämpfe im Gazastreifen aber weiter. Der israelische Radiosender Kan berichtete unter Berufung auf einen israelischen Vertreter, die Delegationen Israels und der Hamas hätten in Katar einen Entwurf erhalten.
12.43 Uhr: Hamas stellt sich auf Freilassung palästinensischer Häftlinge ein
Vor dem Hintergrund von Berichten über deutliche Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Gaza-Waffenruhe stellt sich die islamistische Hamas bereits auf eine mögliche Freilassung palästinensischer Häftlinge ein. "Wir erneuern unser Versprechen an unser standhaftes, geduldiges Volk und an unsere heldenhaften Gefangenen in den Gefängnissen und bekräftigen, dass ihre Freiheit bald erreicht wird", teilte die Hamas mit.
Der israelische Außenminister Gideon Saar sagte bei einem Treffen mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Løkke Rasmussen, er habe diesen über Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar informiert. "Israel will die Freilassung der Geiseln sehr und arbeitet hart daran, einen Deal zu erzielen", sagte Saar nach Angaben seines Büros: "Wir werden bald wissen, ob die andere Seite auch einen Deal will. Wir hoffen, in der nahen Zukunft Fortschritte zu sehen."
12.33 Uhr: Auswärtiges Amt - Weiterhin Deutsche unter den Geiseln der Hamas
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes hat bestätigt, dass sich weiterhin Deutsche unter den Geiseln der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen befinden. Details nannte er nicht.
11.05 Uhr: Israels Finanzminister nennt möglichen Waffenruhe-Deal "Katastrophe"
Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat eine sich abzeichnende mögliche Waffenruhe-Vereinbarung im Gaza-Krieg als "Katastrophe für die nationale Sicherheit des Staates Israel" kritisiert. "Wir werden nicht Teil einer Kapitulationsvereinbarung sein, die die Freilassung von Erzterroristen, einen Stopp des Krieges und eine Verwässerung der Errungenschaften vorsieht, die mit viel Blut erkauft wurden" schrieb Smotrich auf der Plattform X. Die Vereinbarung würde auch bedeuten, viele Geiseln im Stich zu lassen, schrieb er.
10.59 Uhr: Widersprüchliche Angaben zu möglichem Waffenruhe-Abkommen
Zum Stand eines möglichen Abkommens für eine Waffenruhe im Gazastreifen gibt es erneut unterschiedliche Darstellungen. Eine mit den Verhandlungen vertraute Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Vermittler Katar habe Israel und der Hamas einen finalen Entwurf eines Abkommens für eine Waffenruhe und eine Geiselfreilassung übergeben. Zuvor habe es in den Gesprächen zwischen den israelischen Geheimdienstchefs, dem Nahost-Beauftragten des designierten US-Präsidenten Donald Trump und dem Ministerpräsidenten von Katar einen Durchbruch gegeben. Ein israelischer Regierungsvertreter sagt indes kurz darauf, Israel habe noch keinen Entwurf für ein solches Abkommen erhalten.
09.46 Uhr: Bericht über Fortschritte bei Waffenruhe-Verhandlungen
In die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und um die Freilassung der israelischen Geiseln ist Bewegung gekommen. Ein ägyptischer Regierungsvertreter berichtete, es habe gute Fortschritte gegeben, doch werde es voraussichtlich noch einige weitere Tage dauern. Ziel sei ein Abkommen noch vor Trumps Amtsantritt am 20. Januar. Den Angaben zufolge hatten Vermittler aus Katar den Druck auf die Hamas erhöht, das vorgelegte Abkommen zu akzeptieren. Zudem soll ein Gesandter des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, Steve Witkoff, die israelische Seite zur Genehmigung aufgerufen haben.
09.06 Uhr: Drohne aus dem Jemen im Süden Israels abgefangen
Eine aus dem Jemen geschickte Drohne ist nach Militärangaben im Süden Israels abgefangen worden. Die israelische Luftwaffe habe den Flugkörper gestoppt, teilte die Armee mit. Ein Hubschrauber habe die Drohne nahe der Ortschaft Gvulot in der Negev-Wüste abgeschossen, berichtete die "Times of Israel". Die Huthi-Rebellen im Jemen sind wie die Hamas im Gazastreifen und die libanesische Hisbollah-Miliz mit Israels Erzfeind Iran verbündet. Sie greifen immer wieder Ziele in Israel mit Raketen und Drohnen an.
04.22 Uhr: Israelische Armee greift Hisbollah-Ziele im Libanon an
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Süden und Osten des Libanon Ziele der pro-iranischen Hisbollah-Miliz angegriffen. Unter den getroffenen Zielen seien "ein Raketenabschussgelände, eine Militäreinrichtung und Routen entlang der syrisch-libanesischen Grenze, die zum Waffenschmuggel an die Hisbollah genutzt wurden", erklärten die Streitkräfte am Sonntag.
02.44 Uhr: Trumps Vize J.D. Vance droht Hamas
Wenige Tage vor der Amtseinführung Donald Trumps in den USA hat der designierte Stellvertreter des künftigen Präsidenten der palästinensischen Terrororganisation Hamas mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht. Sollten sich die Islamisten einem Deal mit Israel verweigern und nicht vor Trumps Vereidigung am 20. Januar alle Geiseln in ihrer Gewalt freilassen, werde die nächste US-Regierung drastische Schritte ergreifen, versprach Trumps designierter Vize J.D. Vance. Laut Vance ist man im Trump-Lager "hoffnungsvoll, dass ganz am Ende der Regierungszeit Bidens ein Deal geschlossen wird, vielleicht am letzten oder vorletzten Tag".