Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Israel-Flagge
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UN-Vollversammlung stimmt über Gaza-Resolution ab

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 50 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 50 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 11. bis 17. Dezember im Rückblick.

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Sonntag, 17. Dezember 2023

21.40 Uhr: Frankreichs Außenministerin fordert Deeskalation an israelisch-libanesischer Grenze

Angesichts der zunehmenden Spannungen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet hat die französische Außenministerin Catherine Colonna alle Konfliktparteien einschließlich Israel zur Deeskalation aufgerufen. "Die Eskalationsgefahr bleibt, (...) und wenn die Dinge außer Kontrolle geraten, glaube ich nicht, dass irgendjemand davon profitiert, und ich sage das auch Israel", sagte Colonna am Sonntag bei einem Besuch der Schura-Militärbasis im Zentrum Israels. "Diese Aufforderung zur Vorsicht und Deeskalation gilt für jeden", betonte sie.

Der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat zu einer deutlichen Zunahme der Spannungen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet geführt. Immer wieder kommt es zu tödlichen Schusswechseln zwischen israelischen Truppen und der vom Iran unterstützten schiitischen Hisbollah-Miliz.

21.35 Uhr: Besuch von US-Verteidigungsminister im Nahen Osten hat begonnen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat mit seiner mehrtägigen Reise in den Nahen Osten zur militärischen Lage in der Region begonnen und zunächst Kuwait und Bahrain besucht. Es werde erwartet, dass er am Montag bei einem Besuch in Israel auch mit der dortigen Militärführung über ein Zurückfahren der intensiven Bodenoperationen und der Luftangriffe im Gazastreifen sprechen wird, hieß es zuvor aus dem Ministerium.

21.07 Uhr: Israel und Hamas grundsätzlich bereit zu erneuter Feuerpause

Israel und die Hamas sind nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen grundsätzlich offen für eine Feuerpause im Gazastreifen. Das gelte auch für die erneute Freilassung von Geiseln beziehungsweise Gefangenen. Allerdings seien Details einer Vereinbarung weiter strittig.

Ägypten und Katar würden auf einer Beschleunigung der Hilfslieferungen in den Gazastreifen und der Öffnung des Grenzübergangs Kerem Schalom bestehen, bevor die Verhandlungen beginnen könnten, hieß es am Sonntag von zwei Personen aus dem ägyptischen Sicherheitsapparat. Katar hatte bereits vor Wochen einen damals auch umgesetzten einwöchigen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln der Hamas beziehungsweise Gefangenen aus israelischen Gefängnissen ausgehandelt.

20.33 Uhr: Deutsch-israelische Hamasgeisel spricht im US-Fernsehen über Gefangenschaft

In der Gefangenschaft der Terrororganisation Hamas haben laut Angaben einer befreiten deutsch-israelischen Geisel vor allem Frauen besondere Ängste durchzustehen. "Als Frau hast du nie die Angst ganz aus dem Kopf bekommen, vergewaltigt oder Teil einer Reihe von Taten zu werden, niemals", sagte Yarden Romann in einem Interview dem US-Sender CBS.

"Es ist einfach keine Option, weil du so lange du da bist, hoffnungslos bist. Du hast keinen Schutz, du kannst nie widersprechen, es könnte dich dein Leben kosten", sagte Romann in einem am Sonntag bei der Plattform X vorab veröffentlichten Ausschnitt der Sendung "60 Minutes". Die Angst sei nicht immer extrem gewesen, aber nie verschwunden, sagte sie.

Romann war Ende November von der Hamas im Rahmen eines Abkommens mit der israelischen Regierung freigelassen worden. Sie war nach Angaben ihrer Familie zu Besuch bei ihren Schwiegereltern im Kibbuz Beeri im Grenzgebiet, als sie, ihr Mann und ihre kleine Tochter dort beim Massaker am 7. Oktober von Terroristen in einen Wagen gezerrt wurden. Den dreien gelang es zunächst, auf dem Weg in den Gazastreifen zu fliehen, sie wurden jedoch auf der Flucht getrennt. Ihr Mann und ihre Tochter versteckten sich im Gebüsch und entkamen.

19.55 Uhr: WHO-Chef entsetzt über Angriffe auf Adwan-Klinik

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, zeigt sich auf der Plattform X entsetzt über die Zerstörung des Kamal-Adwan-Krankenhauses in Gaza in den vergangenen Tagen. Aufgrund der daraus resultierenden mangelnden Funktionstüchtigkeit der Klinik seien mindestens acht Patienten gestorben.

"Wir erfuhren, dass viele Patienten unter großem Risiko für ihre Gesundheit und Sicherheit selbst evakuieren mussten und Krankenwagen die Einrichtung nicht erreichen konnten. Von den verstorbenen Patienten starben mehrere aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung, darunter ein 9-jähriges Kind", schrieb Ghebreyesus. Angriffe auf Krankenhäuser, Gesundheitspersonal und Patienten müssten ein Ende haben. Ghebreyesus forderte einen sofortigen Waffenstillstand.

Israels Armee hatte am Samstagabend erklärt, sie habe einen Einsatz an dem Krankenhaus in Dschabalia beendet. Die islamistische Hamas habe dieses als "wichtiges Kommandozentrum" genutzt, zudem seien "90 Terroristen" festgenommen und Waffen sowie Sprengsätze entdeckt worden.

19.38 Uhr: Bruder von versehentlich getöteter Geisel wirft Israels Armee "Ermordung" vor

Begleitet von heftigen Vorwürfen gegen Israels Armee ist am Sonntag eine der drei versehentlich von israelischen Soldaten getöteten Geiseln der Hamas beerdigt worden. An der Trauerfeier im Kibbuz Schefajim nördlich von Tel Aviv nahmen Dutzende Angehörige des 26-jährigen Alon Schamris teil. Dessen Bruder Ido warf der israelischen Armee vor, Alon "im Stich gelassen und ermordet" zu haben. "Jene, die Dich im Stich gelassen haben, haben Dich auch noch ermordet, nach allem, was Du richtig gemacht hast", sagte Ido Schamris. "Du hast 70 Tage in der Hölle überlebt", sagte Schamris Mutter Dikla in ihrer Grabrede. "Noch einen Augenblick und Du wärst in meinen Armen gewesen."

Nach Armeeangaben waren Schamris, Jotam Haim und Samer El-Talalka - drei Männer im Alter zwischen 25 und 28 Jahren - am Freitag im Gazastreifen getötet worden, obwohl sie eine weiße Fahne trugen und auf Hebräisch um Hilfe riefen. Demnach hielten die Soldaten sie für eine Bedrohung und eröffneten das Feuer. Israelischen Medien zufolge wurde Talalka bereits am Samstag beigesetzt, die Beerdigung für Haim war für Montag geplant. Armeesprecher Richard Hecht sagte am Sonntag, die Todesfälle würden untersucht und die Soldaten hätten "die Einsatzregeln verletzt".

19.03 Uhr: Israel und Hamas offen für Feuerpause - Details strittig

Israel und die Hamas sind nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen offen für eine Feuerpause. Allerdings seien Details einer möglichen Vereinbarung weiter strittig.

18.12 Uhr: Mobilfunk und Internet im Gazastreifen teilweise wiederhergestellt

Nach dreitägiger Unterbrechung sind die Mobilfunk- und Internetverbindungen im Gazastreifen wieder teilweise hergestellt worden. Die palästinensische Telekommunikationsgesellschaft Paltel meldete am Sonntag eine "schrittweise Wiederherstellung" der Telekommunikation in dem Gebiet. Techniker von Paltel konnten demnach "nach zahlreichen Versuchen in den vergangenen Tagen den wichtigsten beschädigten Standort erreichen und reparieren". Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas war die Telekommunikation im Gazastreifen bereits mehrfach zusammengebrochen.

17.42 Uhr: Erster Hilfskonvoi passiert Grenzübergang Kerem Shalom

Am Sonntag hat ein erster Hilfskonvoi den neu geöffneten Grenzübergang Kerem Shalom im Süden des Gazastreifens passiert. Laut einem Vertreter des ägyptischen Roten Halbmondes waren es 79 Lkw. Bisher war Rafah der einzige Grenzübergang für Hilfsgüter, die für den Gazastreifen bestimmt waren.

16.57 Uhr: Feuergefechte zwischen Hisbollah-Miliz und israelischer Armee

Israel beschießt Stellungen und Einrichtungen der libanesischen Hisbollah-Miliz und erwidert damit nach eigenen Angaben Angriffe auf eigene Stellungen. Die Hisbollah teilt mit, israelische militärische Ziele entlang der Grenze beschossen zu haben, darunter eine Kaserne, eine Kommandozentrale und einen Kran, an dem Überwachungsgeräte installiert waren.

16.43 Uhr: Israel findet "größten" Tunnel der Hamas

Das israelische Militär hat im Gazastreifen einen außergewöhnlich großen Tunnel der Hamas gefunden und ihn Journalisten gezeigt. Angeblich ist er vier Kilometer lang und stellenweise drei Meter breit und hoch. Er liegt 50 Meter unter der Erde und ist elektrifiziert.

Es sei der größte, bislang entdeckte Tunnel der Hamas, so Militärsprecher Daniel Hagari: "In diesen Tunnel wurden Millionen von Dollar investiert. Es hat Jahre gedauert, diesen Tunnel zu bauen (...) Fahrzeuge konnten hindurch fahren."

13.38 Uhr: Israel öffnet weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen

Israel hat einen weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geöffnet. Nach einer Sicherheitskontrolle können die Güter über Kerem Shalom direkt nach Gaza gebracht werden - "um unsere Vereinbarung mit den USA einzuhalten", wie die zuständige israelische Cogat-Behörde mitteilt. Kerem Shalom soll den Grenzübergang Rafah entlasten.

Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet war Israel zuletzt international immer mehr unter Druck geraten - auch aus den USA.

13.05 Uhr: Niederlande beraten mit Partnern über Marineschutz im Roten Meer

Die Niederlande beraten mit den USA und internationalen Partnerländern über Marineschutz für die Handelsschifffahrt durch das Rote Meer. Das sagte Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren in Den Haag dem Sender NPO 1. Große Reedereien meiden wegen der Angriffe durch jemenitische Huthi-Rebellen zunehmend die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal und fordern eine militärische Eskorte für die Schifffahrtsroute. Laut Ollongren ist dies etwas, "das wir prüfen müssen".

Der derzeitige Schutz für internationale Schiffe, die das Rote Meer durchqueren, genüge nicht, betonte Ollongren. "Wir schützen jetzt oft gegen Piraterie, aber hier geht es um Raketen und Drohnen. Der derzeitige Schutz ist also nicht ausreichend", sagte die Ministerin. Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf die Schifffahrt stünden in direktem Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg.

13.00 Uhr: Papst verurteilt Erschießung von Frauen in der Pfarrei von Gaza

Mit Nachdruck hat Papst Franziskus die Erschießung von zwei Frauen in der katholischen Pfarrei von Gaza verurteilt. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz in Rom nannte er die beiden von Scharfschützen erschossenen palästinensischen Frauen mit Namen und sprach angesichts der Beschießung der Pfarreigebäude in Gaza und der Beschädigung der dortigen Niederlassung von Mutter-Teresa-Schwestern von "sehr schwerwiegenden und schmerzhaften Nachrichten".

Er betonte, auf dem Gelände der Pfarrei befänden sich "keine Terroristen, sondern Familien, Kinder, Kranke, Behinderte und Ordensfrauen". Mit dem Seelsorgepersonal der einzigen katholischen Pfarrei in Gaza hatte der Papst in den vergangenen Wochen häufig telefoniert.

11.50 Uhr: Franziskaner - Bethlehem ist zu einem Freiluftgefängnis geworden

Die katholische Kirche im Heiligen Land macht sich angesichts des Krieges Sorgen um die Präsenz der Christen in der Geburtsstadt Jesu. Das bevorstehende Weihnachtsfest drohe, insbesondere in Bethlehem traurig und einsam zu werden, sagte Pater Ibrahim Faltas, Vikar und damit zweiter Mann in der für die Heiligen Stätten zuständigen Franziskaner-Kustodie von Jerusalem. Wegen der fast kompletten Absperrung und des Ausbleibens der Touristen gleiche die Stadt einem "Freiluft-Gefängnis", sagte er am Wochenende der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Fatal sei dabei die Situation für die Christen, die rund 30 Prozent der Bevölkerung in der 30.000- Einwohner-Stadt südlich von Jerusalem ausmachen und ganz besonders vom Tourismus und vom Pilgerbetrieb abhängig sind.

11.45 Uhr: Buschmann - 4.300 Straftaten mit Nahost-Bezug seit 7. Oktober

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober haben Behörden in Deutschland gut 4.300 Straftaten mit Bezug zum Nahost-Konflikt registriert, darunter fast 500 Gewalttaten. Die Zahlen nannte Justizminister Marco Buschmann beim Jüdischen Gemeindetag in Berlin. Der FDP-Politiker bekräftigte, das Strafrecht müsse strikt angewandt werden. Er mahnte die Innenminister der Länder, die Polizeitaktik bei Demonstrationen zu ändern und Beweissicherung vor Deeskalation zu setzen.

11.00 Uhr: Noch immer mehr als hundert Geiseln in den Händen der Hamas

Von den rund 250 Geiseln, die bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel Anfang Oktober verschleppt wurden, befinden sich nach jüngsten israelischen Angaben noch 129 in der Gewalt der Palästinenserorganisation und ihrer Verbündeten im Gazastreifen. 110 Geiseln wurden mittlerweile freigelassen, zudem brachte die israelische Armee die Leichen von elf Verschleppten zurück ins Land. Unter ihnen sind auch die sterblichen Überreste der drei Männer, die am Freitag im Norden des Gazastreifens "versehentlich" von israelischen Soldaten getötet wurden.

Nach von der Nachrichtenagentur AFP zusammengestellten Informationen handelt es sich bei den verbliebenen Geiseln größtenteils um Zivilisten und dabei um Männer. Die Hamas hält aber auch 16 Frauen sowie Soldaten in ihrer Gewalt. Zudem sind vermutlich einige der 129 Verschleppten, die Israel offiziell als Geiseln zählt, bereits tot.

10.46 Uhr: Frankreich - Ministeriumsmitarbeiter bei Angriff auf Rafah getötet

Das französische Außenministerium teilt mit, dass einer seiner Mitarbeiter infolge eines israelischen Angriffs auf Rafah im Süden des Gazastreifens gestorben ist. Der Mann habe Zuflucht im Haus eines seiner Kollegen vom französischen Konsulat gesucht, gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen und einigen ihrer Familienangehörigen. "Das Haus wurde am Mittwochabend bei einem israelischen Luftangriff getroffen, bei dem unser Mitarbeiter schwer verletzt und etwa zehn weitere Menschen getötet wurden." Nun sei der Mitarbeiter seinen Verletzungen erlegen, heißt es in der Erklärung des Außenministeriums. Frankreich verurteile den Luftangriff auf ein Wohngebäude. "Wir fordern, dass die israelischen Behörden so schnell wie möglich umfassende Aufklärung über die Umstände dieses Luftangriffs geben." Vom israelischen Militär gibt es zunächst keine Stellungnahme.

10.40 Uhr: Behörden - Fünf Palästinenser bei israelischem Einsatz im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Einsatz im besetzten Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah fünf Palästinenser getötet worden. Der Vorfall ereignete sich demnach am Sonntagmorgen in einem Flüchtlingslager der Stadt Tulkarem.

10.10 Uhr: Hamas - Keine Verhandlungen ohne Waffenstillstand

Die islamistische Hamas hat bekräftigt, keine Verhandlungen im Gaza-Krieg ohne ein Ende der Kampfhandlungen Israels führen zu wollen. Die Haltung der Hamas sei, keine Gespräche zu führen, "solange die zionistische Aggression gegen unser Volk nicht ein für alle Mal aufhört", teilte die Terrororganisation mit. Dies sei allen Vermittlern mitgeteilt worden.

Das Golfemirat Katar bemüht sich derzeit nach eigenen Angaben um Vermittlungen zwischen den Kriegsparteien "zur Erneuerung der humanitären Pause". Medienberichten zufolge sollen in den vergangenen Tagen hochrangige Beamte Israels und Katars in Norwegen zu Gesprächen über die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge zusammengekommen sein. Eine offizielle Bestätigung zu den Gesprächen gab es nicht. Katar unterhält gute Beziehungen zur Hamas.

09.55 Uhr: Französische Außenministerin Colonna will in Israel "dauerhafte" Feuerpause fordern

Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna ist am Sonntag zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Bei einem Treffen mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen wird Colonna dem Außenministerium in Paris zufolge eine "sofortige und dauerhafte humanitäre Feuerpause" im Gazastreifen fordern. Zudem ist ein Besuch Colonnas beim Außenminister der Palästinenserbehörde im Westjordanland, Rijad al-Maliki, geplant.

Am Samstag hatte Colonnas Ministerium bekanntgegeben, dass einer seiner Mitarbeiter bei einem israelischen Bombardement im Gazastreifen getötet worden sei. Das Außenministerium verurteilte den Angriff und forderte von den israelischen Behörden "schnellstmöglich" eine "vollständige Aufklärung" des Vorfalls.

09.50 Uhr: Hamas - Zwölf Tote bei Angriffen auf Deir al-Bala

Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Deir al-Bala im Zentrum des Gazastreifens sind nach Angaben der dort herrschenden islamistischen Hamas mindestens zwölf Menschen getötet worden. Augenzeugen berichteten zudem von Luftangriffen auf die Gemeinde Bania Suhaila nahe der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets.

Die andauernden Bombardierungen durch das israelische Militär haben große Teile des Gazastreifens in Trümmer gelegt, darunter auch zahlreiche Krankenhäuser. Laut einem Team der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gleicht die Notaufnahme des zerstörten Al-Schifa-Krankenhauses im Norden der Stadt Gaza einem "Blutbad". Hunderte Patienten warteten dort auf ihre Behandlung, während jede Minute neue Verletzte einträfen, hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. Zuvor hatten Vertreter der UN-Behörde medizinische Ausrüstung an die Einrichtung geliefert.

09.45 Uhr: Völkerrechtler hält Israels Vorgehen in Gaza für verhältnismäßig

Der Bonner Völkerrechtler Matthias Herdegen hält das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen für verhältnismäßig und vom Völkerrecht gedeckt. "Grundsätzlich darf es keine Angriffe auf Krankenhäuser, Kirchen, Moscheen oder Schulen geben. Wenn darunter jedoch bewusst Kommandozentralen oder Waffenlager angelegt sind, sind das natürlich legitime Ziele", sagte der Direktor am Institut für Völkerrecht der Universität Bonn am Wochenende der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Herdegen fügte hinzu: "Israel eine gezielte Massenvertreibung oder gar ethnische Säuberung vorzuwerfen, halte ich für völlig aus der Luft gegriffen." Schließlich versuche die Armee, durch rechtzeitige Warnungen die mit ihrem Vorgehen verbundenen "unerwünschten Kollateralschäden für die Zivilbevölkerung zu reduzieren".

08.20 Uhr: Bericht - Millionengeschäfte der Hamas blieben jahrelang unangetastet

Israels Sicherheitsbehörden hatten einem Zeitungsbericht zufolge schon vor Jahren Millionengeschäfte der islamistischen Hamas aufgedeckt, ohne dass die Regierungen Israels oder der USA dagegen gleich vorgingen. Wie die "New York Times" berichtete, konnten die Sicherheitsbehörden 2018 von einem Computer eines ranghohen Hamas-Vertreters detaillierte Auflistungen von Vermögenswerten im Wert von Hunderten Millionen Dollar abgreifen.

Dennoch sei jahrelang keine der darin aufgelisteten Hamas-Firmen mit Sanktionen belegt worden, weder von Israels Regierung noch von den USA. Auch sei damals kein Druck ausgeübt worden auf die Türkei, der Drehscheibe des Hamas-Finanzierungsnetzwerkes, dieses zu schließen. Die Hamas kontrollierte demnach Bergbau-, Hühnerzucht- und Straßenbaufirmen im Sudan, zwei Wolkenkratzer in den Vereinigten Arabischen Emiraten, einen Immobilienentwickler in Algerien sowie ein an der türkischen Aktienbörse notiertes Immobilienunternehmen. Man habe die entsprechenden Unterlagen eingesehen, schrieb die Zeitung.

07.56 Uhr: Ministerium - Drei Menschen im Westjordanland von israelischem Militär getötet

Im besetzten Westjordanland hat nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums das israelische Militär drei Palästinenser getötet. Zwei Menschen seien am Sonntag in Tulkarm von Soldaten erschossen worden. Ein dritter aus Dschenin sei seinen Verletzungen erlegen, die er vor einigen Tagen durch das israelische Militär erlitten habe.

06.55 Uhr: Israels Armee meldet Tod von zwei weiteren Soldaten in Gaza

Bei den Kämpfen im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind nach Armeeangaben zwei weitere israelische Soldaten getötet worden. Wie die israelische Armee bekanntgab, wurde einer der beiden Soldaten bei Kämpfen im Norden des von Israel abgeriegelten Küstenstreifens getötet. Der andere sei im Süden gefallen. Damit wurden seit Beginn der israelischen Bodenoffensive Ende Oktober 121 Soldaten getötet.

06.45 Uhr: Trittin für mehr humanitäre Hilfe und Feuerpausen für Gaza

Der außenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Jürgen Trittin, fordert mehr humanitäre Hilfe, mehr Zugänge für Hilfsorganisationen und mehr Kampfpausen für Gaza. Dies sei auch im Interesse Israels, sagte der zum Jahresende aus dem Bundestag ausscheidende Politiker im "Interview der Woche" im Deutschlandfunk.

Am Ende des Krieges müsse eine politische Lösung stehen, betonte Trittin - "nicht mit der Hamas, aber für den Gazastreifen". Und eine solche politische Lösung sei nicht vorstellbar ohne eine aktive Beteiligung der arabischen Staaten in der Nachbarschaft: "Und deswegen ist es im Interesse Israels, diesen Krieg so zu führen, dass diese Bereitschaft nicht schwindet. Und deswegen bedarf es mehr humanitärer Hilfe, mehr humanitärer Zugänge und es bedarf auch humanitärer Kampfpausen."

05.46 Uhr: Al-Dschasira bringt Tod von Kameramann vor Strafgerichtshof

Nach dem Tod eines Kameramanns des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira im Gazastreifen will das Unternehmen den Fall vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen. Das teilte der in Katar ansässige Sender mit. Der Sender spricht von Ermordung. Der Kameramann war demnach bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden Gazas ums Leben gekommen. Wegen der Kampfhandlungen konnten Rettungskräfte zunächst nicht zu ihm vordringen - letztlich konnten sie nach Angaben des Senders nur noch seine Leiche bergen. Israels Militär wies Vorwürfe zurück, gezielt gegen Journalisten vorzugehen.

04.00 Uhr: WHO - Jede Minute neue Notfallpatienten im Schifa-Krankenhaus von Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Gaza-Krieg auf die weiter katastrophale medizinische Versorgungslage in dem abgeriegelten Küstenstreifen hingewiesen. Das schwer beschädigte Schifa-Krankenhaus in der nördlichen Stadt Gaza sei nur "minimal funktionsfähig" und müsse dringend zumindest die grundlegendsten Funktionen wieder aufnehmen können, "um die Tausenden von Menschen, die lebensrettende medizinische Versorgung benötigen, weiter zu versorgen", erklärte die WHO in einer Mitteilung. Mitarbeiter hätten am Vortag mit UN-Hilfsorganisationen Medikamente, chirurgische Hilfe und Narkosemittel dorthin gebracht.

In dem größten Krankenhaus im Gazastreifen würden nur noch eine Handvoll Ärzte, einige wenige Krankenschwestern sowie 70 Freiwillige unter "unglaublich schwierigen" Bedingungen arbeiten, hieß es.

02.35 Uhr: Israel im Krieg "entschlossener denn je"

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Entschlossenheit bekräftigt, den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fortzusetzen. Der einzige Trost für die Familien der gefallenen Soldaten sei, dass ihr Tod nicht umsonst gewesen sei, sagte Netanjahu am Samstagabend laut der Zeitung "The Times of Israel". Daher werde man "sicherstellen, dass wir weiter kämpfen, bis wir den totalen Sieg erringen". Er erklärte: "Wir sind entschlossener denn je, bis zum Ende weiterzumachen, bis wir die Hamas vernichtet haben und alle unsere Entführten zurückgebracht haben."

Zu Forderungen der Hamas nach Einstellung der Kämpfe und Abzug der Truppen wurde Netanjahu mit den Worten zitiert: "In dem Moment, in dem wir vor dieser Forderung kapitulieren, hat die Hamas gewonnen. Und wir sind verpflichtet, (die Hamas) zu eliminieren und alle Geiseln zurückzubekommen". Zur versehentlichen Tötung von drei Geiseln durch israelische Soldaten sagte Netanjahu: "Es hat mir das Herz gebrochen, es hat das Herz einer ganzen Nation gebrochen".

01.20 Uhr: WHO und Vereinte Nationen liefern Hilfsgüter für Schifa-Klinik

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich am Samstag an einer gemeinsamen Mission der Vereinten Nationen beteiligt, um medizinische Hilfsgüter nach Gaza-Stadt zu liefern. Außerdem habe man sich ein Bild über die Lage im Schifa-Krankenhaus machen wollen. Das Team habe Medikamente, chirurgische Instrumente sowie Anästhesiematerial in das derzeit nur minimal funktionsfähige Krankenhaus gebracht, so die Weltgesundheitsorganisation in einer Erklärung.

01.00 Uhr: Gaza-Krieg: Baerbock und Cameron fordern Bemühungen um "nachhaltige Waffenruhe"

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr britischer Kollege David Cameron haben in einem gemeinsamen Zeitungsbeitrag zu verstärkten internationalen Anstrengungen für eine "nachhaltige Waffenruhe" im Gazastreifen aufgerufen. "Wir alle müssen alles tun, was wir können, um den Weg für eine nachhaltige Waffenruhe zu ebnen, die zu einem nachhaltigen Frieden führt", erklärten Baerbock und Cameron in der britischen Zeitung "Sunday Times".

Je schneller eine solche Waffenruhe komme, desto besser - "der Bedarf ist dringend", betonten die beiden Politiker. In diesem Konflikt seien schon "zu viele Zivilisten gestorben". Allerdings lehnten es Baerbock und Cameron ab, von Israel eine "allgemeine und sofortige Waffenruhe" zu verlangen. Dies würde die Gründe ignorieren, warum Israel dazu gezwungen sei, sich selbst zu verteidigen, argumentierten sie. Die Hamas müsse "ihre Waffen niederlegen", forderten Baerbock und Cameron.

Samstag, 16. Dezember 2023

22.29 Uhr: Scholz ruft bei Gemeindetag des Zentralrats der Juden zu Solidarität und Empathie auf

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auf dem Gala-Abend des Gemeindetages des Zentralrats der Juden in Deutschland zu Mitgefühl, Solidarität und Offenheit aufgerufen. "Wir alle haben die Aufgabe, uns jeden einzelnen Tag richtig zu entscheiden: Für Empathie, für Solidarität, für ein offenes Ohr und ein offenes Herz", sagte Scholz laut einer Mitteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland. Dies sei "die Basis unserer offenen Gesellschaft, unseres Zusammenlebens", erklärte Scholz.

22.06 Uhr: Erneut Demonstrationen in Tel Aviv nach Tod von drei Geiseln in Gaza

In Israel haben am Abend erneut freigelassene Geiseln, Angehörige von Geiseln sowie Hunderte Unterstützer in Tel Aviv für die Freilassung der in den Gazastreifen Verschleppten demonstriert. Sie forderten Regierungschef Benjamin Netanjahu auf, mehr für die Rettung der nach israelischen Angaben noch 112 verschleppten Menschen zu tun. Die versehentliche Tötung von drei Geiseln am Freitag durch israelische Soldaten bei Kämpfen im Gazastreifen hat viele Israelis und vor allem Angehörige von Entführten geschockt.

21.22 Uhr: Israels Militärchef – Bei weißer Flagge darf nicht geschossen werden

Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat die Verantwortung für die versehentliche Tötung von drei israelischen Geiseln im Gazastreifen durch israelische Soldaten übernommen. "Die Armee und ich als ihr Kommandeur sind für das, was passiert ist, verantwortlich und wir werden alles tun, um zu verhindern, dass sich solche Fälle in der Zukunft der Kämpfe wiederholen", sagte er in einem am Samstagabend auf der Plattform X veröffentlichten Video. Zugleich stellte er klar, dass auf Menschen mit weißer Flagge, die sich ergeben wollen, nicht geschossen werden darf. Bei der Tötung der Geiseln seien Einsatzregeln verletzt worden, betonte Halevi.

"Die drei Geiseln haben alles getan, damit wir sie als solche erkennen - sie hatten ihre Hemden ausgezogen, damit wir sehen, dass sie keine Sprenggürtel tragen, und sie hielten eine weiße Flagge", räumte Halevi ein. Zugleich gab er zu bedenken, dass sich die Soldaten in einer aktiven Kampfzone befanden. Terroristen seien dort in Zivilkleidung aktiv und jede Entscheidung könne im Bruchteil einer Sekunde über Leben oder Tod entscheiden.

20.30 Uhr: Netanjahu deutet laufende Gespräche über Geisel-Freilassung an

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu deutet an, dass neue Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln laufen. Israels Offensive im Gazastreifen habe dazu beigetragen, dass es im November ein Teilabkommen zur Freilassung von Geiseln gegeben habe, sagt Netanjahu vor Journalisten. "Die Anweisungen, die ich dem Verhandlungsteam gebe, beruhen auf diesem Druck, ohne den wir nichts haben." Zuvor hatte der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad den Ministerpräsidenten von Katar getroffen. Katar vermittelt in dem Krieg. Netanjahu bekräftigt zudem trotz wachsender Kritik etwa der USA am harten Vorgehen im Gazastreifen seinen bisherigen Kurs. Israel sei in einem "existenziellen Krieg". Dieser müsse trotz der Kosten und des Drucks bis zum Sieg fortgeführt werden. Nachdem die Hamas besiegt worden sei, werde der Gazastreifen entmilitarisiert und unter die Sicherheitskontrolle Israels gestellt.

19.16 Uhr: Offenbar Israelischer Soldat im Norden des Landes getötet

Im Norden Israels ist nach Angaben der israelischen Armee ein Soldat durch ein "feindliches Fluggerät" getötet worden. Zwei weitere Soldaten wurden im Gebiet Margaliot an der Grenze zum Libanon verletzt, wie die Armee am Samstag erklärte. Bei dem Toten handele es sich um einen 53-jährigen Reservisten aus Petah Tikva in der Nähe Tel Avivs, hieß es weiter.

18.48 Uhr: Angehörige von Geiseln fordern Stopp der Kämpfe

Die Angehörigen der weiter im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln der Hamas haben Israel aufgefordert, mit den Kampfhandlungen aufzuhören. "Wir nehmen nur Leichen in Empfang", sagte Noam Perry, deren Vater Haim Perry sich noch in den Händen der radikalislamischen Hamas befindet. "Wir wollen, dass Sie den Kampf beenden und Verhandlungen beginnen", sagte sie bei einer Veranstaltung des Forums für Geiseln und vermisste Familien in Tel Aviv am Samstag.

In Israel hat die versehentliche Tötung dreier Geiseln durch israelische Soldaten Trauer und Proteste ausgelöst. Die Männer waren während Kämpfen in Schudschaija im Norden des Gazastreifens erschossen worden. Erste Untersuchungen ergaben, dass die Männer mit einer behelfsmäßigen weißen Fahne auf die Soldaten zugegangen waren, was von letzteren aber als Bedrohung wahrgenommen wurde.

18.29 Uhr: Luftwaffe fliegt Hilfsgüter für Gaza nach Ägypten

Die Bundeswehr hat medizinische Hilfsgüter für Patientinnen und Patienten aus Gaza am Samstag nach Ägypten geflogen. Ein Airbus A400M der Luftwaffe brachte sie im Auftrag der Bundesregierung vom niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf (Region Hannover) nach Kairo, wo sie zur Behandlung von Menschen aus dem Gazastreifen benötigt werden. An Bord waren nach Angaben der Luftwaffe 7,6 Tonnen Fracht auf insgesamt neun Paletten, vor allem Beatmungsgeräte und Brutkästen für Säuglinge sowie Patientenmonitore. Am Nachmittag machte sich die Maschine wieder auf den Rückweg.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat die Hilfslieferung, die die Luftwaffe im Auftrag des Auswärtigen Amts durchführt, einen Wert von rund 1,4 Millionen Euro. Damit werde auf Anfragen der ägyptischen Regierung reagiert. In der kommenden Woche sollen weitere Bundeswehrflüge in Zusammenarbeit mit der sogenannten EU-Luftbrücke stattfinden. Dann sollen vor allem Zelte und andere Hilfsgüter für Menschen in Gaza geliefert werden, die ihre Bleibe verloren haben. Weiteres medizinisches Material solle auch in Zusammenarbeit mit Jordanien für Gaza zur Verfügung gestellt werden. Der Wert der späteren Lieferungen beläuft sich nach diesen Informationen auf etwa zwei Millionen Euro.

17.24 Uhr: Möglicherweise neuer Gaza-Resolutionsversuch im UN-Sicherheitsrat

Nach mehreren gescheiterten Versuchen könnte der UN-Sicherheitsrat in der kommenden Woche möglicherweise eine neue Gaza-Resolution angehen. Die Vereinigten Arabischen Emirate hätten einen Resolutionsentwurf vorgelegt, der nun hinter den Kulissen zirkuliere und diskutiert werde, hieß es am Wochenende aus Diplomatenkreisen. Der Entwurf fordert vor allem die logistische Ermöglichung von mehr humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Bereits am Montag könnte darüber abgestimmt werden.

Zuvor war der Weltsicherheitsrat bereits mehrfach an Resolutionen zu einem Waffenstillstand gescheitert, hauptsächlich weil die USA sich stets hinter Israel gestellt hatten. Bislang hat das Gremium nur eine Resolution mit humanitärem Fokus zu dem Konflikt verabschiedet.

17.05 Uhr: Tote bei israelischem Militärschlag vor Kirche in Gaza

Bei einem israelischen Angriff auf dem Gelände der katholischen Pfarrei der "Heiligen Familie" in Gaza sind nach kirchlichen Angaben am Samstagmittag zwei Frauen getötet und sieben weitere Menschen verletzt worden. Trotz Aufforderung des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, sei der Angriff nicht gestoppt worden, kritisierte das Patriarchat.

Israel rechtfertigte die Militäraktion demnach mit der Behauptung, in der Gemeinde sei ein Raketenwerfer stationiert. Israelische Soldaten seien deshalb auf das Gelände vorgedrungen. Das Militär soll dabei auf Personen gezielt haben, die das Gotteshaus verlassen wollten. Bei den Toten handelt es sich den Angaben zufolge um eine ältere Frau und ihre Tochter.

16.32 Uhr: US-Militär schießt über Rotem Meer 14 Drohnen ab

Ein Zerstörer der US-Marine hat im Roten Meer mehrere Drohnen angegriffen, die nach amerikanischen Angaben aus einem von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet worden sein sollen. Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs teilte am Samstag auf X (ehemals Twitter) mit, am Morgen 14 Drohnen über dem Roten Meer abgeschossen zu haben. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben.

Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen hatten zuvor erklärt, Gebiete in Israel angegriffen zu haben. Eine große Anzahl von Drohnen sei auf das Gebiet um Eilat im Süden Israels abgefeuert worden, teilten die vom Iran unterstützten Rebellen am Samstag auf ihrem Telegram-Kanal mit.

Die Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt haben sie auch Schiffe im Roten Meer attackiert. Sie erklärten Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel so lange zu einem "legitimen Ziel" ihrer Streitkräfte, bis der Gazastreifen die benötigten Lebensmittel und Medikamente erhalte.

16.27 Uhr: Pen-Berlin will in Nahost-Debatte weiter differenzieren

Auch nach internen Auseinandersetzungen über eine Position zur aktuellen Entwicklung im Nahost-Konflikt will die Autorenverbindung Pen-Berlin an differenzierenden Einschätzungen festhalten. "Wir sind im Zweifel immer dafür, Debattenräume so weit wie möglich offenzuhalten", sagte der Co-Sprecher der Vereinigung, Deniz Yücel, am Samstag während des Pen-Kongresses "Mit dem Kopf durch die Wände". "Die Freiheit des Wortes umfasst auch die Freiheit des dummen Wortes, des vermeintlich skandalösen Wortes, des verstörenden Wortes."

Der Spitze des Pen-Berlin war von einzelnen Mitgliedern des Verbandes nach dem Hamas-Angriff mangelnde Solidarität mit Israel vorgeworfen worden. In der Folge gab es auch Austritte.

Pen-Berlin lehne "einen Pauschal-Boykott von allem und jedem, der irgendwie als BDS-nah etikettiert wird, ab. Und genau darum, auch darum lehnen wir BDS ab". BDS steht für "Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen". Die Kampagne ruft zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte wegen des Vorgehens gegen Palästinenser auf.

Der Verband sei nicht als Gesinnungsgemeinschaft gegründet worden, sagte Yücel. "Vielmehr wollten wir von Anfang an eine Vereinigung, die nicht allein im Hinblick auf Herkunft, Geschlecht, Orientierung, Alter und so weiter divers ist, sondern auch in politischer Hinsicht divers." Verbindend seien der Einsatz für die Meinungs-, Presse und Kunstfreiheit sowie "die Unterstützung für Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt, die verfolgt, verhaftet, gefoltert werden, weil sie von eben diesen Freiheiten Gebrauch gemacht haben".

14.32 Uhr: Vatikan unterstreicht Positionen zum Krieg in Nahost

Der Heilige Stuhl hat seine politischen Forderungen zur aktuellen Lage im Nahen Osten unterstrichen. Bei einer Begegnung mit mehreren arabischen Botschaftern am Samstagvormittag im Vatikan wiederholte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unter anderem den Appell von Papst Franziskus für eine Waffenruhe und für eine humanitäre Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen.

Wie das vatikanische Presseamt weiter mitteilte, sprach Parolin darüber hinaus von einer dringenden Notwendigkeit, die Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina vollständig umzusetzen. Ferner müsse für Jerusalem ein international garantierter Sonderstatus verwirklicht werden, um einen dauerhaften Frieden in der Region zu ermöglichen.

Parolin äußerte sich bei einem Treffen mit der Delegatin der Arabischen Liga, Enas Sayed Mohamed Aly Mekkawy. Sie wurde begleitet von den Vatikan-Botschaftern Palästinas, Ägyptens, des Libanon und des Irak.

14.29 Uhr: Noch immer mehr als hundert Geiseln in den Händen der Hamas

Von den rund 250 Geiseln, die bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel Anfang Oktober verschleppt wurden, befinden sich nach jüngsten israelischen Angaben noch 129 in der Gewalt der Palästinenserorganisation und ihrer Verbündeten im Gazastreifen. 110 Geiseln wurden mittlerweile freigelassen, zudem brachte die israelische Armee die Leichen von elf Verschleppten zurück ins Land. Unter ihnen sind auch die sterblichen Überreste der drei Männer, die am Freitag im Norden des Gazastreifens "versehentlich" von israelischen Soldaten getötet wurden.

Nach von der Nachrichtenagentur AFP zusammengestellten Informationen handelt es sich bei den verbliebenen Geiseln größtenteils um Zivilisten und dabei um Männer. Die Hamas hält aber auch 16 Frauen sowie Soldaten in ihrer Gewalt. Zudem sind vermutlich einige der 129 Verschleppten, die Israel offiziell als Geiseln zählt, bereits tot.

14.01 Uhr: Versehentlich getötete Geiseln trugen weiße Fahne

Das israelische Militär hat neue Details zur versehentlichen Tötung von drei Geiseln durch israelische Soldaten bekannt gegeben. Die getöteten Männer seien mehrere Dutzend Meter entfernt von den Truppen aus einem Gebäude gekommen, sagte ein Vertreter des israelischen Militärs am Samstag. Dabei seien sie ohne Hemd gewesen, einer habe einen Stock mit einem weißen Stück Stoff in der Hand gehalten. Ein Soldat habe sich den Angaben nach bedroht gefühlt und das Feuer eröffnet.

Zwei der Männer seien direkt getötet worden. Ein dritter Mann sei zurück in das Haus geflüchtet. Ein Kommandeur habe zwar angeordnet, das Feuer zu stoppen, doch als der dritte Mann zurück ins Freie getreten sei, sei erneut geschossen worden. Dabei sei auch dieser getötet worden. "Ich möchte sehr deutlich sagen, dass dieses Vorgehen gegen unsere Einsatzregeln war", sagte der Militärvertreter. Den Angaben nach war auch ein Hilferuf auf Hebräisch zu hören.

Der tragische Vorfall hatte in Israel spontane Proteste ausgelöst. Die Organisatoren werfen der Regierung vor, nicht genug zu tun, um die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln freizubekommen.

13.33 Uhr: Trittin für längere Feuerpausen in Gaza

Der außenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Jürgen Trittin, fordert mehr humanitäre Hilfe, mehr Zugänge für Hilfsorganisationen und mehr Kampfpausen für Gaza. Dies sei auch im Interesse Israels, sagte der zum Jahresende aus dem Bundestag ausscheidende Politiker im "Interview der Woche" im Deutschlandfunk.

Am Ende des Krieges müsse eine politische Lösung stehen, betonte Trittin - nicht mit der Hamas, aber für den Gazastreifen. Und eine solche politische Lösung sei nicht vorstellbar ohne eine aktive Beteiligung der arabischen Staaten in der Nachbarschaft. Deswegen sei es im Interesse Israels, diesen Krieg so zu führen, dass diese Bereitschaft nicht schwinde. Und deswegen bedürfe es mehr humanitärer Hilfe, mehr humanitärer Zugänge und es bedürfe auch humanitärer Kampfpausen.

12.28 Uhr: Bericht: Israel und Katar wollen über Geiseln verhandeln

Vertreter Israels und Katars wollen heute einen Neustart der Verhandlungen über die Freilassung von Geisel in Norwegen beginnen, berichtet das "Wall Street Journal" ohne Angaben von Quellen. Am 1. Dezember waren eine Feuerpause zwischen der israelischen Armee und den Kämpfern der radikal-islamischen Hamas und damit auch der Austausch von Geiseln und Gefangenen ausgelaufen.

11.39 Uhr: Kämpfe an israelisch-libanesischer Grenze

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel gehen die Gefechte weiter. Israels Luftabwehr habe am Samstagmorgen ein feindliches Flugobjekt aus dem Libanon abgefangen, teilte das Militär mit. Ein weiteres Fluggerät sei in einem Gebiet im Norden des Landes niedergegangen. Als Reaktion seien Ziele im Libanon angegriffen worden.

Zuvor heulten in mehreren israelischen Orten die Warnsirenen. Israelischen Medienberichten zufolge soll es sich bei den Flugobjekten um zwei mit Sprengstoff beladene Drohnen gehandelt haben. Von wem die Drohnen stammten, war zunächst unklar. Die libanesische Hisbollah-Miliz gab lediglich an, israelische Soldaten am Morgen angegriffen zu haben.

11.17 Uhr: Anhaltende Störung von Internet und Telefon

Ein anhaltender Ausfall von Telefon- und Internetverbindungen verschärft das Leiden im Gazastreifen. Die Kommunikationsverbindungen fielen am Donnerstagabend aus und waren am Samstagmorgen noch nicht wiederhergestellt, wie die Organisation NetBlocks.org mitteilte. Der Ausfall sei der längste dieser Art seit Beginn des Krieges, sagte Alp Toker, der Direktor der Gruppe. Die Abteilung für humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen teilte mit, die Kommunikation mit dem Gazastreifen sei aufgrund von Schäden an den Telekommunikationsleitungen im Süden stark gestört.

10.05 Uhr: Bundeswehr fliegt Hilfsgüter nach Ägypten

Ein Airbus A400M mit medizinischen Hilfsgütern für Patientinnen und Patienten aus Gaza ist am Samstag Richtung Ägypten gestartet. Mit dem Sonderflug will die Bundesregierung Hilfsgüter nach Kairo schaffen, die dort zur Behandlung von Menschen aus dem Gazastreifen benötigt werden. An Bord sind auch Beatmungsgeräte und Brutkästen für Säuglinge. Damit werde auf Anfragen der ägyptischen Regierung reagiert. In der kommenden Woche sollen weitere Bundeswehrflüge in Zusammenarbeit mit der sogenannten EU-Luftbrücke stattfinden. Dann sollen vor allem Zelte und andere Hilfsgüter für Menschen in Gaza geliefert werden, die ihre Bleibe verloren haben.

Die Bundesregierung hatte wie die USA und andere Staaten eine Ausweitung der Hilfe für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen und auch eine Ausweitung der Transporte in das Palästinensergebiet gefordert.

08.13 Uhr: Israel verspricht nach Geiseltötung mehr Vorsicht

Israels Streitkräfte sind nach der versehentlichen Tötung von drei Geiseln im Gazastreifen zu erhöhter Vorsicht angewiesen worden. Man habe den Soldaten gesagt, dass sie zusätzliche Vorsicht walten lassen sollten, wenn sie mit Personen in Zivilkleidung konfrontiert würden, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Fernsehsender CNN. Noch sei ungeklärt, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Der Sprecher wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Kämpfer der islamistischen Hamas in Zivilkleidung gegen Israels Armee kämpften.

Die Armee hatte am Freitagabend bekannt gegeben, dass die eigenen Streitkräfte während eines Einsatzes in der Hamas-Hochburg Schedschaija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens die drei männlichen Geiseln fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und auf sie geschossen hätten. Es sei bisher unklar, wie sie in das Gebiet des Kampfgeschehens geraten konnten.

06.40 Uhr: Reedereien reagieren auf Angriffe im Roten Meer

Nach den Angriffen auf Frachtschiffe im Roten Meer setzen Hapag-Lloyd und A.P. Moller-Maersk ihre Containerfahrten durch das Rote Meer aus, vorerst. Bei Hapag-Lloyd will man die Lage nach dem Wochenende am Montag "neu bewerten". Auch bei der dänischen Reederei Maerskl war die Rede davon, dass die Fahrten "bis auf Weiteres auszusetzen" werden. Die jüngsten Angriffe seien besorgniserregend und stellten eine Bedrohung der Sicherheit dar.

Das Hapag-Lloyd-Containerschiff "Al Jasrah" wurde nach Angaben des Unternehmens am Freitag angegriffen. Es habe keine Verletzten gegeben, erklärte die Reederei. Ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums erklärte, der Frachter sei aus einem von der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz kontrollierten Gebiet im Jemen beschossen worden. Maersk hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass die "Maersk Gibraltar" auf der Fahrt von Oman nach Saudi-Arabien Ziel eines Raketenangriffs geworden sei. Besatzung und Schiff seien sicher. Die USA meldeten am Freitag dann Angriffe auf zwei Schiffe in der Meeresstraße von Bab al-Mandab.

Freitag, 15. Dezember 2023

23.15 Uhr: Hunderte bei Protest in Tel Aviv nach Tod von drei Geiseln

Nach dem Tod von drei Geiseln, die im Gazastreifen versehentlich von israelischen Soldaten getötet wurden, sind Medienberichten zufolge Hunderte Menschen in Tel Aviv zum Protestieren auf die Straße gegangen. Auf Bildern im israelischen Fernsehen war zu sehen, wie sich große Menschenmengen am Freitagabend im Zentrum der Küstenmetropole versammelten und eine Hauptstraße blockierten. Sie forderten von der Regierung, sich für die sofortige Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen einzusetzen.

22.10 Uhr: Netanjahu - Tod von drei Geiseln in Gaza "unerträgliche Tragödie"

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Tod von drei Geiseln im Gazastreifen, die versehentlich von israelischen Soldaten getötet wurden, als "unerträgliche Tragödie" bezeichnet. "Der gesamte Staat Israel trauert heute Abend. Mein Herz ist bei den trauernden Familien in der schweren Zeit ihres Kummers", schrieb der israelische Regierungschef am Abend in den sozialen Medien. Er sprach den Familien sein Beileid aus.

22.00 Uhr: Washington nennt Tod dreier Geiseln durch Israels Militär "tragisch"

Die US-Regierung hat den Tod von drei Geiseln durch israelische Soldaten als "herzzerreißend" und "tragisch" bezeichnet. "Natürlich ist dies kein Ergebnis, das sich irgendjemand gewünscht hat", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag. Er gehe davon aus, dass die Israelis sich den Vorfall genau ansehen würden, um herauszufinden, wie es dazu kommen konnte. Der Fall eigne sich aber nicht, um ein allgemeines Urteil darüber zu fällen, ob das israelische Militär in der Lage sei, im Gazastreifen präzise vorzugehen, sagte Kirby weiter.

21.30 Uhr: UN begrüßen Öffnung von Grenzübergang für direkte Gaza-Hilfen

Die Vereinten Nationen haben die Ankündigung Israels begrüßt, den Grenzübergang Kerem Schalom für direkte Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu öffnen. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte am Freitag zu Journalisten, dass "die schnelle Umsetzung dieser Vereinbarung den Zustrom der Hilfsgüter steigern wird". Ein humanitärer Waffenstillstand, ergänzte er, "wird die Verteilung dieser Hilfe im Gazastreifen noch weiter verstärken".

20.47 Uhr: Al Jazeera - Kameramann im Gazastreifen getötet

Ein Kameramann von Al Jazeera ist nach Angaben des arabischen Nachrichtensenders im südlichen Gazastreifen getötet worden. Der Video-Journalist Samer Abu Dakka wurde zusammen mit einem Kollegen verletzt, als er über den Beschuss einer Schule berichtete, teilt der Sender mit. Die Rettungskräfte konnten aber nicht rechtzeitig zu ihm vordringen, um ihn zu behandeln. Ihnen sei es gerade noch gelungen, seine Leiche zu bergen. Die Journalisten seien von einer Rakete getroffen worden, die von einer Drohne in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen abgefeuert wurde.

20.00 Uhr: Drei Geiseln bei Kämpfen in Gaza versehentlich von Soldaten getötet

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge versehentlich drei von der Hamas gefangen gehaltene Geiseln getötet. Die Personen seien während eines Einsatzes im Gazastreifen getötet worden, teilte die Armee auf X, dem ehemaligen Twitter, mit. Sie sprach den Angehörigen ihr Beileid aus und sicherte eine transparente Untersuchung des Vorfalls zu.

18.44 Uhr: UN - Weitere Gaza-Flüchtlingskrise muss verhindert werden

Dem UN-Flüchtlingskommissar zufolge müssen neue Fluchtbewegungen aus dem Gazastreifen verhindert werden. "Die massive Vertreibung im Gazastreifen darf nicht zu einer weiteren Flüchtlingskrise werden", sagte Filippo Grandi zum Abschluss des Global Refugee Forum in Genf. Er verweist darauf, dass Hunderttausende von Menschen, die bereits durch den Konflikt zwischen Israel und der Hamas entwurzelt sind, nach Ägypten fliehen könnten.

18.26 Uhr: USA und Israel beraten über Gefahr durch Hisbollah

Der nationale Sicherheitsberater der USA hat mit Vertretern Israels die volatile Lage an der libanesisch-israelischen Grenze besprochen. Jake Sullivan sagte in Jerusalem zu Journalisten, sein Land werde Drohungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah nicht tolerieren, die seit dem 8. Oktober, dem Tag nach dem terroristischen Großangriff der Hamas auf Israel, der den Gaza-Krieg auslöste, wiederholt israelische Militärposten attackiert hat.

Über die vergangenen zwei Monate hat Israel mehr als 20.000 seiner Bürger aus Städten und Dörfern in der Nähe der Grenze mit dem Libanon evakuiert. Einige von ihnen haben zum Ausdruck gebracht, dass sie nicht zurückkehren wollen, solange Hisbollah-Kämpfer auf der libanesischen Seite der Grenze im Einsatz sind.

18.16 Uhr: Abbas - Gazastreifen ist integraler Bestandteil Palästinas

Der Gazastreifen ist nach den Worten des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, ein "integraler Bestandteil des Staates Palästina". Eine Trennung oder jeder Versuch, einen Teil davon zu isolieren, sei inakzeptabel, sagte der 88-Jährige bei einem Treffen mit dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, laut einer von seinem Amtssitz in Ramallah verbreiteten Mitteilung. Abbas forderte, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen vor Leid und Verwüstung zu bewahren.

18.09 Uhr: Lufthansa will ab 8. Januar wieder nach Tel Aviv fliegen

Die Lufthansa will ihre wegen des Krieges zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas ausgesetzten Flüge nach Israel am 8. Januar wieder aufnehmen. In einer ersten Phase sollten ab Frankfurt am Main zunächst vier Flüge wöchentlich und ab München drei Flüge pro Woche nach Tel Aviv angeboten werden, erklärte die Fluggesellschaft in Frankfurt am Main. Die Lufthansa hatte wegen des Nahost-Krieges am 9. Oktober ihre planmäßigen Flüge von und nach Tel Aviv ausgesetzt.

17.43 Uhr: Baerbock an Hisbollah und Israel - Eskalation verhindern

Außenministerin Annalena Baerbock hat die libanesische Hisbollah-Miliz und Israel dazu aufgerufen, eine Eskalation und einen Flächenbrand in der Region zu verhindern. "Es braucht äußerste militärische Zurückhaltung und Deeskalation von allen Seiten. Alle müssen den Raum schaffen für eine wirksame Umsetzung von Resolution 1701", forderte die Grünen-Politikerin bei einem Besuch des geschäftsführenden libanesischen Außenministers Abdallah Bou Habib in Berlin. "Die Lage an der Grenze zwischen Libanon und Israel ist ein brandgefährliches Pulverfass."

17.26 Uhr: Maersk setzt nach Angriffen Containerschiff-Fahrten durchs Rote Meer aus

Nach den jüngsten Angriffen auf Frachtschiffe im Roten Meer leitet die dänische Reederei A.P. Moller-Maersk alle Containertransporte um Afrika herum. "Nach dem Beinahe-Zwischenfall mit der 'Maersk Gibraltar' gestern und einem weiteren Angriff auf ein Containerschiff heute haben wir alle Maersk-Schiffe in der Region, die die Straße von Bab al-Mandab passieren wollen, angewiesen, ihre Fahrt bis auf Weiteres auszusetzen", hieß es in einer Erklärung an die Nachrichtenagentur Reuters. Die jüngsten Angriffe seien besorgniserregend und stellten eine Bedrohung der Sicherheit dar.

17.13 Uhr: Mehrere Raketen über Jerusalem abgefangen

Über dem Zentrum Jerusalems sind nach Einsetzen eines Luftalarms mehrere Raketen abgefangen worden. Es habe Detonationen aus mindestens drei Abfangmanövern durch Israels Luftabwehrsystem "Iron Dome" über der Stadt gegeben, sagten Israels Militär sowie Zeugen vor Ort. Dem israelischen Sanitätsdienst zufolge sind zunächst keine Verletzten oder Tote bekannt, aber die Rettungskräfte seien auf dem Weg zu den gemeldeten Orten. Unterdessen bekannten sich die Al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Flügel der Hamas-Bewegung, Raketen auf Jerusalem gefeuert zu haben.

17.02 Uhr: Israel - Zweiter Grenzübergang in den Gaza-Streifen geöffnet

Israel hat eigenen Angaben zufolge den Grenzübergang Kerem Schalom von Israel in den Gazastreifen für Hilfslieferungen geöffnet. Damit komme das Land der im Geisel-Deal vereinbarten Verpflichtung nach, täglich 200 Lastwagen mit Hilfsgütern in den dicht besiedelten Küstenstreifen fahren zu lassen, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober war der Grenzübergang geschlossen, Hilfe nur über den Übergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten möglich. Israelischen Angaben zufolge konnten diese Grenze nur 100 Lkw pro Tag passieren.

16.48 Uhr: Baerbock - Arabische Staaten müssen Hamas zum Niederlegen der Waffen auffordern

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat an die arabischen Länder appelliert, die Terrororganisation Hamas zum Niederlegen ihrer Waffen aufzufordern. Der Terror gegen Israel "geht von Seiten der Hamas tagtäglich weiter", sagte Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem libanesischen Außenminister Abdallah Bou Habib in Berlin. "Ich fordere daher auch von allen arabischen Ländern, dass sie den Terror der Hamas klar benennen."

16.47 Uhr: USA setzen auf Palästinenserbehörde für Zeit nach Gaza-Krieg

Für eine dauerhafte Nahost-Friedenslösung nach einem Ende des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas sehen die USA die gemäßigtere Palästinenserbehörde im Westjordanland in einer zentralen Rolle. Jedoch müsse die Organisation, die von dem 88-jährigen Mahmud Abbas geleitet wird, zuvor reformiert werden, sagte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, in Tel Aviv.

16.25 Uhr: Bundesregierung stockt humanitäre Hilfe für Palästinenser erneut auf

Die Bundesregierung hat die humanitäre Hilfe für die palästinensischen Gebiete erneut aufgestockt. Es seien zusätzliche 24 Millionen Euro bereitgestellt worden, sagte Außenministerin Annalena Baerbock. Damit steige die humanitäre Hilfe Deutschlands für die Palästinenser auf rund 203 Millionen Euro im laufenden Jahr.

Wichtig sei, dass die Hilfe aber auch bei den Menschen ankomme, dafür müsse es "regelmäßige und verlässliche" humanitäre Feuerpausen geben. "Das humanitäre Leid in Gaza muss endlich aufhören", sagt Baerbock bei einer Pressekonferenz mit dem libanesischen Außenminister Abdallah Bou Habib und fügt hinzu: "Israel muss die Zivilisten in Gaza besser schützen, seine militärische Strategie anpassen."

16.24 Uhr: Israel - Fähigkeiten der Hamas im Gazastreifen erheblich geschwächt

Israel hat eigenen Angaben zufolge die Fähigkeiten der Hamas im Gazastreifen erheblich geschwächt. "Israel gewinnt ganz klar den Krieg", sagte Regierungssprecher Eylon Levy. Die Schwächung der Hamas zeige sich in vielerlei Hinsicht. "Wir sehen das an einem dramatischen Rückgang des Raketenbeschusses auf Israel", sagte Regierungssprecher Eylon Levy. Zudem hätten sich erst am Donnerstag wieder 70 Mitglieder der Islamistenorganisation im Norden des Gazastreifens ergeben.

15.37 Uhr: Jemenitische Huthis reklamieren Angriff auf Containerschiffe für sich

Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben zwei Containerschiffe im Roten Meer angegriffen. Die Schiffe sollen auf dem Weg nach Israel gewesen sein, erklärten die vom Iran unterstützten Rebellen. Die Besatzungen der Schiffe hätten demnach Warnungen ignoriert. Daraufhin hätten die Huthis sie mit zwei Raketen angegriffen, hieß es. Es soll sich um die Schiffe "MSC Alanya" und "MSC Platinum III" gehandelt haben. Wann die Angriffe stattgefunden haben sollen, blieb unklar.

15.20 Uhr: Abbas - USA müssen Israels Angriffe stoppen

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat die USA aufgefordert, ihren Einfluss geltend zu machen und Israels Angriffe zu stoppen. "Die USA müssen eingreifen und Israel dazu zwingen, seine Aggression gegen unser Volk im Westjordanland, einschließlich des besetzten Jerusalems, zu beenden", sagte er zu US-Sicherheitsberater Jake Sullivan bei einem Treffen in Ramallah, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet.

14.59 Uhr: Bildungsministerinnen reisen nach Israel

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU), reisen in den kommenden Tagen nach Israel. Mehr als zwei Monate nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel wollen sich die Politikerinnen vor Ort über die Folgen und die aktuelle Situation informieren. Wie die Berliner Bildungsverwaltung mitteilte, umfasst die deutsche Delegation auch einige weitere Bildungsminister und -ministerinnen der Bundesländer.

14.53 Uhr: Israel - Noch 112 lebende Geiseln im Gazastreifen

Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch 112 aus Israel verschleppte Menschen im Gazastreifen festgehalten. Weiterhin gebe die Hamas die Leichen von 20 am 7. Oktober Entführten nicht heraus, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Das Büro machte keine Angaben zur Identität der 20 Getöteten. Auch wurde nicht mitgeteilt, woher genau das Land wisse, welche Verschleppten tot sind. Die Armee hatte zuvor aber sowohl freigelassene Geiseln als auch festgenommene Terroristen zum Verbleib der Menschen befragt.

14.28 Uhr: Baerbock verteidigt deutsche Außenpolitik im Gaza-Krieg

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die deutsche Politik mit Blick auf den Gaza-Krieg verteidigt. Verantwortung heiße aus ihrer Sicht nicht, einfach nur die eigene Haltung in die Welt hinauszuposaunen, sagte die Politikerin beim Gemeindetag des Zentralrats der Juden. "Ich muss bereit sein, mich einmal in die Situation des anderen hineinzuversetzen, auch wenn ich sie absolut nicht teile, weil ich ansonsten nie verstehen werde, woher die Gedanken kommen."

14.25 Uhr: EU-Gipfel kann sich nicht auf gemeinsame Erklärung zu Nahost-Konflikt einigen

Die EU-Staats- und Regierungschef haben sich nicht auf eine gemeinsame Erklärung zum Nahostkonflikt einigen können. Wegen der Forderung einer Gruppe von Ländern, sich kritischer gegenüber Israel zu positionieren, sei eine gemeinsame Positionierung beim EU-Gipfel in Brüssel nicht möglich gewesen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen. Irland, Belgien, Spanien und Malta hatten sich dafür eingesetzt, eine Waffenruhe im Gazastreifen zu fordern.

Der irische Regierungschef Leo Varadkar kritisierte Länder wie Deutschland und Österreich für ihre Ablehnung einer Feuerpause. Diese Länder "glauben, dass dies Israel daran hindern würde, die Hamas-Terroristen zu verfolgen", sagte er.

14.01 Uhr: Staaten fordern Israel gemeinsam zum Stopp von Siedlergewalt auf

Zwölf europäische Staaten sowie Australien, Kanada und die EU haben Israel zu "sofortigen und konkreten Schritten" gegen die von Siedlern im besetzten Westjordanland ausgeübte Gewalt aufgefordert. In einer von der schwedischen Regierung veröffentlichten gemeinsamen Erklärung äußerten die Länder ihre "schwere Besorgnis über die Rekordzahl von Angriffen durch extremistische Siedler auf Palästinenser im Westjordanland". Die Zunahme der Siedlergewalt sei inakzeptabel, hieß es.

Bei den europäischen Unterzeichnerstaaten handelt es sich um Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Spanien, Schweden und die Schweiz.

13.32 Uhr: Washington - Langfristige israelische Besetzung des Gazastreifens nicht richtig

Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, hat eine langfristige Besetzung des Gazastreifens durch Israel als unangemessen zurückgewiesen. "Wir glauben nicht, dass es sinnvoll für Israel ist, oder richtig ist für Israel, Gaza zu besetzen, Gaza langfristig wieder zu besetzen", sagte Sullivan vor Journalisten in Tel Aviv.

Letztendlich müsse die Kontrolle über den Gazastreifen, seine Verwaltung und die Sicherheit in dem Küstengebiet "an die Palästinenser übergehen", sagte Sullivan nach einem Treffen mit hochrangigen israelischen Vertretern.

13.30 Uhr: Bundesregierung hält an Zweistaatenlösung in Nahost fest

Die Bundesregierung hält ungeachtet der aktuellen Absage von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Präsident Izchak Herzog an einer Zweistaatenlösung zwischen Israel und den Palästinensern fest. "Wir sind weiterhin der Überzeugung, dass die Zweistaatenlösung der beste, der einzig gangbare Weg ist, um zu einem dauerhaften Frieden und zu einer Lösung dieses Konflikts in der Region zu kommen", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann. Sie ergänzte: "Wir werden auch weiterhin daran arbeiten, dieses Projekt zu verfolgen und in diese Richtung das umzusetzen."

13.29 Uhr: Bundesregierung prüft US-Bitte um Marine-Einsatz im Roten Meer

Die Bundesregierung hat den Angriff auf einen Containerfrachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd im Roten Meer verurteilt und prüft eine US-Bitte um einen Marine-Einsatz. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, aus den USA sei vor einigen Tagen eine Anfrage an die Deutsche Marine gestellt wurde, ob sie in der Lage sei, im Roten Meer zu unterstützen, "ohne dass das konkret mit Forderungen hinterlegt war". Er sagte: "Diese Anfrage wird derzeit geprüft und sicherlich auch mit allen notwendigen verantwortlichen Stellen in der Regierung besprochen."

13.23 Uhr: EU-Regierungschefs fordern Festlegung auf Waffenstillstand im Gazastreifen

Eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union fordert einen Waffenstillstand im Gazastreifen. Trotzdem halten sowohl der irische Ministerpräsident Leo Varadkar als auch die lettische Regierungschefin Evika Silina es für unwahrscheinlich, dass sich der EU-Gipfel in Brüssel auf die Forderung nach einem Ende der Kämpfe einigen kann. Grund ist auch der Widerstand der Bundesregierung gegen den Aufruf zu einem sofortigen und generellen Waffenstillstand.

Es gebe eine klare Mehrheit der EU-Staaten, die einen Waffenstillstand wollten, sagte der irische Ministerpräsident.

13.15 Uhr: Warnung vor Unterstützung der Hisbollah - Israel wirft Flugblätter über Libanon ab

Die israelische Armee hat erstmals Flugblätter über einem Dorf im Süden des Libanons abgeworfen, um vor einer Unterstützung der Hisbollah-Miliz zu warnen. Eine Drohne habe Flugblätter über dem Ort Kfar Tschouba abgeworfen, sagte ein Einwohner, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP. Seit dem Großangriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober haben die Spannungen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet deutlich zugenommen.

10.55 Uhr: Israel meldet Zerstörung von Hamas-Kommandozentrum

Israels Armee hat nach eigener Darstellung das Kommando- und Kontrollzentrum eines wichtigen Hamas-Bataillons im Gazastreifen eingenommen und zerstört. Soldaten töteten bei dem Einsatz in der Hamas-Hochburg Schedschaija auch Terroristen, wie das Militär am Freitag mitteilte. Auch ein Tunnel-Komplex sei zerstört worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Schedschaija ist ein Viertel der Stadt Gaza. Es gilt als eine der letzten beiden Zentren der islamistischen Hamas im nördlichen Teil des Gazastreifens. Vor einigen Tagen hatte Israels Verteidigungsminister Joav Galant mitgeteilt, die Hamas-Kommandozentrale dort sei umzingelt worden.

10.02 Uhr: Israels Militär birgt weitere tote Hamas-Geiseln

Israels Armee hat nach eigenen Angaben die Leichen weiterer aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln geborgen. Der tote Körper eines 28-Jährigen sowie zweier Soldaten seien nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden, teilte die Armee am Freitag mit. Die Männer seien beim Massaker der islamistischen Hamas und anderer Gruppen aus Israel nach Gaza verschleppt worden. Bei den beiden getöteten Soldaten handelt es sich nach Angaben der Armee um zwei 19-Jährige. Die Familien der drei seien informiert worden, hieß es. Zur Todesursache machte die Armee zunächst in keinem der Fälle Angaben. Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna schrieb auf der ehemals als Twitter bekannten Plattform X, der 28-jährige Tote sei Franzose gewesen.

09.45 Uhr: Angriff auf Schiff von Hapag-Lloyd im Roten Meer

Nahe des Roten Meeres ist erneut ein Frachtschiff angegriffen worden. Es handele sich um einen unter liberischer Flagge fahrenden Frachter von Hapag-Lloyd, teilt die auf Seefahrt spezialisierte britische Sicherheitsfirma Ambrey mit. Das Schiff sei in südlicher Richtung auf der Meeresstraße Bab al-Mandab unterwegs gewesen als es von einem Geschoss getroffen wurde. An Deck sei ein Feuer ausgebrochen, ein Container sei von Bord gefallen. Die Meeresstraße Bab al-Mandab verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden. Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer hatten sich zuletzt gehäuft. Die Huthi-Rebellen im Jemen hatten angekündigt, aus Solidarität mit der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas, Schiffen mit Verbindung zu Israel den Weg zu versperren.

06.20 Uhr: US-Sicherheitsberater führt weitere Gespräche

US-Sicherheitsberater Sullivan will heute den israelischen Präsidenten Izchak Herzog treffen. Zudem sind laut einem US-Regierungsvertreter auch Gespräche mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah geplant. UN-Hilfsorganisationen informieren derweil in Genf über die Lage im Gazastreifen.

05.41 Uhr: Israelische Armee stößt erneut auf tote Geisel im Gazastreifen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche einer weiteren aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geisel geborgen. Der tote Körper sei nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden, teilte die Armee am Freitagmorgen mit. Demnach handelt es sich um einen 28 Jahre alten Mann, der beim Massaker der islamistischen Hamas und anderer Gruppen in Israel von der Hamas entführt und nach Gaza verschleppt worden war. Seine Familie sei informiert worden, hieß es. Zur Todesursache machte die Armee zunächst keine Angaben.

05.02 Uhr: Israel greift weiter Ziele im Gazastreifen an

In der Nacht hat Israel erneut Ziele im Gazastreifen unter Beschuss genommen. Nach Angaben von Bewohnern attackierten israelische Panzer und Flugzeuge die Viertel Shejaia, Zeitoun und Daraj im nördlichen Gazastreifen sowie Khan Younis im Süden der Enklave. Die palästinensische Gesundheitsbehörde meldete am frühen Freitagmorgen vier Tote und mehrere Verwundete.

Donnerstag, 14. Dezember 2023

22.40 Uhr: Israel stockt mit Nachtragshaushalt Budget für Krieg auf

Israel hat in einem Nachtragshaushalt für 2023 das Budget für den Krieg gegen die radikalislamische Hamas deutlich aufgestockt. Das Parlament verabschiedete am Donnerstag zusätzliche Finanzmittel in Höhe von rund 30 Milliarden Schekel (etwa 7,4 Milliarden Euro) mit 59 Ja- zu 44 Nein-Stimmen. 17 Milliarden Schekel sind für die Kriegsführung vorgesehen, der Rest soll in die Unterstützung der vom Konflikt betroffenen Zivilbevölkerung fließen.

Vor allem die Gemeinden im Süden des Landes sind von den Angriffen der Hamas aus dem Gazastreifen betroffen. Geld soll aber auch an die Bewohner an der Grenze zum Libanon im Norden Israels fließen, die fast täglich Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz ausgesetzt sind. Mit der Unterstützung für die Zivilbevölkerung sollen Sicherheitsmaßnahmen aufgestockt sowie Notunterkünfte, Krankenhäuser und Rettungsdienste finanziert werden.

22.35 Uhr: Netanjahu fordert vom Roten Kreuz Übergabe von Medizin für Geiseln

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat das Rote Kreuz aufgefordert, mehr Druck auszuüben, um Zugang zu Hamas-Geiseln im Gazastreifen zu erhalten. "Sie haben jede Möglichkeit, jedes Recht und jede Erwartung, öffentlichen Druck auf die Hamas auszuüben", sagte Netanjahu bei einem Treffen mit der Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, in Tel Aviv. Dabei überreichte er ihr ein Paket mit Medikamenten und forderte das IKRK auf, "seine Aufgabe zu erfüllen und diese an die Geiseln in Gaza zu liefern".

22.30 Uhr: Biden - Israel soll sich auf Schutz von Zivilisten konzentrieren

US-Präsident Joe Biden hat Israel aufgefordert, beim militärischen Vorgehen im Gazastreifen "vorsichtiger" zu sein. "Ich möchte, dass sie sich darauf konzentrieren, wie sie das Leben von Zivilisten retten können. Sie sollen nicht aufhören, die Hamas zu verfolgen, sondern vorsichtiger sein", sagte Biden am Donnerstag am Rande einer Veranstaltung.

20.37 Uhr: Israel - Eine von fünf Hisbollah-Raketen landen im Libanon

Die Hisbollah hat nach Angaben des israelischen Militärs seit dem 7. Oktober Hunderte von Raketen auf Israel abgefeuert. Dabei sei eines von fünf Geschossen im Libanon selbst eingeschlagen, teilen die Streitkräfte Israels mit. Die vom Iran unterstützte Miliz im Libanon schade mit ihren Angriffen israelische und libanesische Zivilisten gleichermaßen.

20.15 Uhr: USA - Sprechen mit Israel über niedrigere Intensität im Gaza-Krieg

Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, hat nach Angaben des Weißen Hauses mit der israelischen Führung über einen möglichen Übergang zu militärischen "Operationen geringerer Intensität" in Gaza gesprochen. Dies sei ein Thema für "irgendwann in der nahen Zukunft", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington. "Ich möchte mich nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt festlegen." Man wolle der islamistischen Hamas auch nicht mitteilen, was in den den kommenden Wochen oder Monaten auf sie zukommen werde. Wie eine solche militärische Operation aussehen könnte, sagte Kirby nicht und verwies auf die israelische Regierung.

20.05 Uhr: Erdogan - USA müssen bedingungslose Unterstützung Israels aufgeben

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seinen US-Amtskollegen Joe Biden aufgefordert, sich für einen Waffenstillstand im Gazastreifen einzusetzen. Ein solcher könnte rasch möglich sein, wenn Washington seine bedingungslose Unterstützung für Israel aufgebe, wurde Erdogan in einer Erklärung des türkischen Kommunikationsdirektorats zitiert.

Während des heutigen Telefongesprächs mit Biden sagte Erdogan demnach auch, dass es die historische Verantwortung der Vereinigten Staaten sei, einen dauerhaften Waffenstillstand in der Region zu gewährleisten. "Die Verschärfung und Verlängerung der israelischen Angriffe kann negative regionale und globale Folgen haben", sagte Erdogan laut der Erklärung zu Biden.

19.20 Uhr: Israels Verteidigungsminister - Gaza-Krieg noch "mehr als einige Monate"

Israels Verteidigungsminister hat die USA auf einen noch "mehr als ein paar Monate" dauernden Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen eingeschworen. Die Terrororganisation habe eine "unter- und oberirdische Infrastruktur errichtet, die nicht einfach zu zerstören" sei, sagte Joav Galant dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, heute in Tel Aviv. "Es wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen - es wird mehr als ein paar Monate dauern, aber wir werden gewinnen und wir werden sie (die Hamas) zerstören", sagte Galant und bedankte sich für die "anhaltende Unterstützung" der USA, um das Ziel "der Zerschlagung der Hamas" zu erreichen sowie die von der Hamas entführten Geiseln zurückzuholen.

18.00 Uhr: Telekommunikationsdienste im Gazastreifen ausgefallen

Im Gazastreifen sind die Telekommunikationsdienste nach Angaben des Anbieters Paltel erneut ausgefallen. Alle Kommunikations- und Internetdienste seien wegen der «anhaltenden Aggression» vollständig eingestellt worden, schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen heute auf Facebook.

17.03 Uhr: Palästinenser-Ministerpräsident fordert Fahrplan für Zwei-Staaten-Lösung

Der Ministerpräsident der Palästinenser-Regierung sieht einen konkreten Plan für eine Zwei-Staaten-Lösung als Voraussetzung für Frieden im Nahen Osten. "Gebt uns einen politischen Horizont", forderte Mohammed Schtajjeh in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Was die Palästinenser bräuchten, sei ein Ende des israelisch-palästinensischen Konflikts und die Umsetzung einer Zwei-Staaten-Lösung. Die USA hätten es bisher versäumt, ihren Einfluss wirksam geltend zu machen. Dabei könnten sie Israel dazu auffordern, den Krieg zu beenden.

Zwar hat die US-Regierung wiederholt erklärt, dass Washington eine Zwei-Staaten-Lösung mit einem unabhängigen palästinensischen Staat an der Seite Israels als die einzige Lösung ansieht. Doch sie drängt auf eine Neubesetzung der Führung der Autonomiebehörde um den 88-jährigen Präsidenten Mahmud Abbas, deren Zustimmung in der Bevölkerung seit Jahren schwindet. Die USA werfen ihr unter anderem Ineffizienz und Korruption vor.

16.59 Uhr: Mutmaßliche Hamas-Mitglieder in Berlin festgenommen

In Deutschland, den Niederlanden und Dänemark sind nach Angaben von Sicherheitsbehörden mehrere mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen worden, die Anschläge gegen jüdische Einrichtungen in Europa geplant haben sollen. Wie der Generalbundesanwalt mitteilte, wurden drei Personen in Berlin und ein weiterer Verdächtiger in Rotterdam festgenommen. Den Ermittlungen zufolge wollten sie Waffen nach Berlin schaffen und für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa verwenden.

Die dänische Polizei teilte mit, in Dänemark und den Niederlanden seien mehrere Personen wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Anschlags festgenommen worden. "Die Ermittlungen haben ergeben, dass ein Netzwerk von Personen einen Terrorakt vorbereitet hat", sagte der Chef des dänischen Inlandsgeheimdiensts PET. Der israelische Geheimdienst Mossad erklärte dagegen nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Netanjahu, dass die dänischen Behörden eine "Hamas-Infrastruktur auf europäischem Boden" aufgedeckt und sieben Personen festgenommen hätten.

16.32 Uhr: Palästinenser - Erneut Tote bei israelischem Armeeeinsatz in Dschenin

Bei einem seit Dienstag andauernden israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge drei weitere Menschen getötet worden. Bei zwei der Opfer handelt es sich um Jugendliche, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Ein 17-Jähriger starb demnach durch einen Schuss in die Brust. Die beiden anderen Palästinenser seien bei einem Drohnenangriff auf ein Haus ums Leben gekommen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Insgesamt wurden bei dem israelischen Armeeeinsatz seit Dienstag elf Menschen getötet, darunter mehrere Militante. Bei den anderen Getöteten war zunächst unklar, ob es sich ebenfalls um Mitglieder bewaffneter Gruppierungen handelte.

16.20 Uhr: Hamas - Vermittler verhandeln über neue Feuerpause im Gaza-Krieg

Vermittler im Gaza-Krieg sind nach Aussagen der islamistischen Hamas in "ernsthaften Gesprächen über eine Feuerpause". Ein hochrangiger Hamas-Funktionär sagte der Deutschen Presse-Agentur, es werde keinen Austausch von Geiseln und Gefangenen geben, bevor eine Waffenruhe in Kraft trete.

Hamas-Chef Ismail Hanija hatte zuvor gesagt, er sei offen für Gespräche zu "allen Ideen oder Initiativen, die zur Beendigung der Aggressionen führen". Gemeint sind die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen als Reaktion auf einen brutalen Terrorüberfall der Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober. Die Hamas sei offen für Gespräche, die zu einem "politischen Weg führen könnten, der das Recht des palästinensischen Volkes auf einen unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt sichert", schrieb die Gruppierung auf ihrem Telegram-Kanal.

16.09 Uhr: Israels Verteidigungsminister - Sieg über Hamas braucht Monate

Bis zu einem Sieg über die Hamas im Gazastreifen wird es nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Joaw Galant noch mehrere Monate dauern. Es werde eine lange Zeit in Anspruch nehmen, bis das Militär die Zerschlagung der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe verkünden könne, sagte er bei einem Treffen mit dem nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan: "Es wird mehr als ein paar Monate dauern, aber wir werden siegen und wir werden sie zerstören."

15.55 Uhr: Türkei - Haltung der USA führt zu "Massaker" im Gazastreifen

Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat die USA aufgefordert, UN-Resolutionen für eine Waffenruhe im Gazastreifen nicht erneut zu blockieren. "Wir erwarten, dass die Vereinigten Staaten die Entscheidungen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen nicht weiter behindern", sagte Fidan. Derzeit stünden nur die USA zwischen einer Waffenruhe und einem "Massaker" im Gazastreifen.

Der Minister kündigte an, er werde am Freitag mit einer Delegation der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit nach Norwegen reisen, um auf eine Waffenruhe zu drängen. Die Vereinigten Staaten hatten am Freitag eine Resolution mit der Forderung nach einer Waffenruhe per Veto im Sicherheitsrat verhindert, da sie den Hamas-Terror nicht verurteile und die Macht der Hamas in Gaza zementiere.

15.45 Uhr: Medien - Israel lehnt Verhandlungen über Befreiung weiterer Geiseln ab

Während die Angehörigen der von der Terrorgruppe Hamas verschleppten Geiseln Druck auf die israelische Regierung ausüben, sich um weitere Freilassungen zu bemühen, gibt es widersprüchliche Angaben über die Haltung der Regierung. Das Kriegskabinett habe das Angebot von Geheimdienst-Chef David Barnea, zu weiteren Verhandlungen nach Katar zu reisen, abgelehnt, meldeten israelische Medien. In Katar hieß es dagegen, Israel habe in Kairo wegen neuen Gesprächen nachgefragt. Dabei solle es um einen humanitären Waffenstillstand gehen - wie in der vorigen Vereinbarung durch Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA.

Die Familien der noch 138 festgehaltenen Geiseln äußerten sich "schockiert" über die Medldungen zu einer Ablehnung und forderten die Regierung zur sofortigen Rückkehr zu Verhandlungen auf, wie das Forum "Abducted and Missing Families" erklärte. Die Familien glaubten, dass jeden Abend Geiseln von Hamas-Terroristen ermordet würden. Nach Berichten aus Jordanien will die Hamas in einer möglichen nächsten Verhandlungsrunde hochkarätige palästinensische Häftlinge freipressen, die Palästinenserpräsident Mahmud Abbas stürzen könnten.

15.19 Uhr: UN - Hilfslieferungen für Gaza von hungriger Bevölkerung gestoppt

Im Gazastreifen wird es nach UN-Angaben angesichts der Vielzahl an hungernden Menschen immer schwieriger, Hilfsgüter bis in die Notunterkünfte zu transportieren. "Die Menschen halten Hilfslieferungen an, nehmen die Lebensmittel und essen sie sofort", sagte der Leiter des Palästinenser-Hilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini, in Genf. Menschen sammelten sich zu diesem Zwecke vor den Unterkünften. "In den vergangenen Wochen hat sich der Hunger ausgebreitet, und wir treffen immer mehr Menschen, die seit ein, zwei oder drei Tagen nichts mehr gegessen haben", sagte Lazzarini.

15.05 Uhr: 135 Mitarbeiter von UN-Hilfswerk im Gaza-Krieg getötet

Seit Beginn des Gaza-Krieges sind rund 135 Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge getötet worden. Keine zivile Einrichtung des Hilfswerks im palästinensischen Gaza-Streifen biete Schutz vor Angriffen, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini in Genf. Schulen, Lagerhäuser, Gesundheitsstationen und andere Einrichtungen des UNRWA seien in 150 Fällen unter Beschuss geraten - mit vielen Toten und Verletzten.

Insgesamt sind laut UNRWA bis zu 1,9 Millionen Menschen oder über 85 Prozent der Bevölkerung im Gaza-Streifen vertrieben worden, einige davon mehrfach. Zu Beginn dieser Woche seien fast 1,3 Millionen Binnenvertriebene in 155 UNRWA-Einrichtungen in allen fünf Bezirken des Gaza-Streifens untergebracht. Das UNRWA beschäftigte vor Beginn des Konflikts rund 13.000 Mitarbeiter im Gaza-Streifen, die meisten Palästinenser.

14.30 Uhr: Söder fordert Verständnis für Israels Kampf gegen Hamas

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich nach dem Besuch eines zerstörten Kibbuz nahe des Gazastreifens hinter den Kampf gegen die islamistische Hamas gestellt. "Das, was hier passiert, hinterlässt lange Spuren für den Einzelnen, aber ich glaube auch kollektiv für ein Volk", sagte der CSU-Chef nach seinem Rundgang durch die Siedlung Nir Oz: "Es ist jetzt wichtig, auch zu zeigen, dass man an der Seite Israels steht, dass man an der Seite jüdischen Lebens steht, dass man Verständnis hat."

Söder zeigte sich bestürzt und bewegt und nannte den Besuch "extrem bedrückend". Deswegen habe er großes Verständnis dafür, dass Israel sein Recht auf Selbstverteidigung in Anspruch nehme und diesen Terrorismus ahnde. Wenn es Diskussionen gebe, ob wirklich alles so schlimm sei und Politiker aus anderen Ländern sagten, das sei kein Terrorismus. gebe es hier den "Beleg dafür, was brutaler Terrorismus stattfinden lässt und was er ausmacht", sagte Söder.

14.14 Uhr: Augenzeugen - Israel bietet in Gaza Geld für Hinweise zu Hamas-Führern

Israels Militär bietet Augenzeugen zufolge Bewohnern des Gazastreifens Geld für Informationen zu Hamas-Führern. Demnach verteilt die Armee Flugblätter, auf denen sie unter anderem für Hinweise zum Chef der Islamistenorganisation im Gazastreifen, Jihia Sinwar, 400.000 US-Dollar bietet. Für dessen Bruder Mohammed Sinwar stellt das Militär demnach 300.000 US-Dollar, für Mohammed Deif, den Kommandeur des bewaffneten Hamas-Arms, den Kassam-Brigaden, 100.000 US-Dollar in Aussicht. Die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation steht seit dem Massaker am 7. Oktober ganz oben auf der Suchliste Israels.

13.53 Uhr: Weltbank - Wirtschaftstätigkeit in Gaza ist fast zum Erliegen gekommen

Der Gaza-Krieg hat heftige Auswirkungen auf die Wirtschaft in den Palästinensergebieten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde dort in diesem Jahr um 3,7 Prozentpunkte zurückgehen, wie es in einem Bericht der Weltbank hieß. Vor dem Krieg prognostizierte die Weltbank für 2023 ein reales BIP-Wachstum von 3,2 Prozent. Die Wirtschaftstätigkeit im Gazastreifen sei seit Ausbruch des Kriegs nahezu vollständig zum Erliegen gekommen.

In dem Küstengebiet sind dem Bericht zufolge inzwischen 85 Prozent der Menschen arbeitslos. Vor dem Ausbruch des Kriegs war rund die Hälfte der Einwohner ohne Beschäftigung. Die meisten der 56.000 offiziellen Unternehmen im Gazastreifen hätten zudem den Betrieb eingestellt. "Der Verlust an Menschenleben, die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Schäden an Sachanlagen sowie die Verringerung der Einkommensströme in den palästinensischen Gebieten sind beispiellos", hieß es weiter. Der Gazastreifen befinde sich in einer "tiefen Rezession".

13.45 Uhr: Israel - Dutzende Terroristen bei Krankenhaus in Gaza festgenommen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben Dutzende Terroristen rund um das Krankenhaus Kamal Aduan im Norden des Gazastreifens festgenommen. Das Militär veröffentlichte Aufnahmen, die bewaffnete palästinensische Männer zeigen, die mit erhobenen Händen das Krankenhaus verlassen. Auf Fotos und Videos waren mehrere Männer mit freiem Oberkörper zu sehen, die Waffen über den Kopf halten und diese sowie ihre Ausrüstung daraufhin niederlegen.

Israelische Truppen hätten zuvor in Zusammenarbeit mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet in den vergangenen Tagen ein von Hamas-Terroristen genutztes Gebäude in der Nähe des Krankenhauses ausfindig gemacht, hieß es in einer Mitteilung. Die rund 70 Männer hätten sich ergeben und seien einer Geheimdiensteinheit der Armee sowie der israelischen Sicherheitsbehörde übergeben worden, hieß es weiter. Die Armeeangaben sind derzeit nicht unabhängig überprüfbar.

13.36 Uhr: Hisbollah meldet 100 getötete Mitglieder seit Beginn des Gaza-Kriegs

Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober sind nach Angaben der Hisbollah-Miliz 100 ihrer Mitglieder an der libanesisch-israelischen Grenze getötet worden. Die Zusammenstöße verschärften sich in den vergangenen Wochen, blieben aber weitgehend auf wenige Grenzorte beschränkt. Tausende Anwohner auf beiden Seiten der Grenze flohen aus der Region.

Die libanesische Regierung, die Friedenstruppen der Vereinten Nationen und internationale Vermittler bemühen sich, ein Übergreifen des Krieges im Gazastreifen auf den Libanon zu verhindern. Israel und die Hisbollah lieferten sich 2006 einen einmonatigen Krieg, der mit einem Patt endete. Israel betrachtet die Hisbollah als seine größte Bedrohung und schätzt, dass die vom Iran unterstützte Gruppe über etwa 150 000 Raketen verfügt, die auf Israel gerichtet sind.

13.31 Uhr: Reeder fordern von Berlin und Brüssel Schutz vor Huthi-Angriffen

Die deutschen Reeder haben Deutschland und die EU zu Schutzmaßnahmen gegen Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer aufgefordert. "Deutschland und die Europäische Union müssen die Lage sehr ernst nehmen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), Martin Kröger, in Hamburg. Es müsse sichergestellt werden, "dass die zivile Handelsschifffahrt und insbesondere die Seeleute auf unseren Handelsschiffen" nicht in den Konflikt zwischen Israel und der Hamas hineingezogen werden. Die deutsche Handelsflotte ist mit gut 1.800 Schiffen die siebtgrößte der Welt.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder mit Drohnen und Raketen an. Zudem drohen sie, Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Nur Frachtern, die Hilfsgüter für Gaza lieferten, werde die Durchfahrt gewährt. Alle anderen würden zum "legitimen Zielen unserer Streitkräfte", hieß es von den Rebellen. Zuletzt hatten die Huthi-Rebellen vor der Küste des Jemens einen Tanker direkt mit einem Marschflugkörper angegriffen.

12.41 Uhr: Umfrage - Große Mehrheit der Palästinenser befürwortet Massaker vom 7. Oktober

Drei von vier Palästinensern sehen das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober einer Umfrage zufolge positiv. Zudem glauben genauso viele, dass der Feldzug der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen die Unterstützung für die radikalislamische Organisation in dem Küstenstreifen und dem Westjordanland stärkt. Das geht aus einer Erhebung des anerkannten Instituts Palästinensisches Zentrum für Politische Umfragen und Forschung (PCPSR) hervor.

Danach gaben 72 Prozent an, das Vorgehen der Hamas im Oktober sei "korrekt", nur 22 Prozent erklärten das Gegenteil. Ebenfalls 72 Prozent der befragten Palästinenser erklärten, sie unterstützten die Hamas, im Gazastreifen gaben dies 52 Prozent an, im Westjordanland 85 Prozent. Dagegen äußerten nur elf Prozent Zufriedenheit mit der Palästinensischen Autonomiebehörde PA von Präsident Mahmud Abbas. Die Hamas regiert im Gazastreifen seit 2007, die PA hat eingeschränkte Kontrolle über das Westjordanland.

12.32 Uhr: Gruppe von EU-Staaten fordert "stärkere Sprache" gegenüber Israel

Eine Gruppe von EU-Staaten tritt beim Gipfeltreffen in Brüssel für eine kritischere Haltung gegenüber Israel im Nahostkonflikt ein. "Wir werden darauf drängen, dass der Gipfel eine stärkere Sprache zum Gazastreifen findet", sagte Irlands Ministerpräsident Leo Varadkar, die EU drohe sonst Glaubwürdigkeit bei den Ländern des "globalen Südens" und bei jungen Wählern zu verlieren Es brauche eine "klare Botschaft, dass das unnötige Töten von Zivilisten aufhören muss", sagte Varadkars belgischer Amtskollege Alexander De Croo.

Zu den als Palästinenser-nah geltenden Ländern zählen außerdem noch Spanien und Malta. In einem gemeinsamen Brief hatten die vier Länder zuvor eine "ernsthafte Debatte" über die "humanitäre Katastrophe" im Gazastreifen gefordert. Bei einem Gipfel Ende Oktober hatten die EU-Chefs "den Schutz aller Zivilpersonen" gefordert. Im Entwurf einer Erklärung für den aktuellen EU-Gipfel war der Teil zum Nahostkonflikt zunächst aber nicht enthalten.

12.26 Uhr: Großbritannien verbietet gewalttätigen Siedlern die Einreise

Großbritanniens Außenminister David Cameron hat ein Einreiseverbot für israelische Siedler angekündigt, die Gewalt gegen Palästinensern ausüben. "Wir verbieten denjenigen, die für Siedlergewalt verantwortlich sind, die Einreise nach Großbritannien, um sicherzustellen, dass unser Land keine Heimat für Menschen sein kann, die diese einschüchternden Taten begehen", schrieb Cameron auf X. Der Außenbeauftragte der Europäischen Union (EU), Josep Borrell, sagte Anfang der Woche, er werde ähnliche Sanktionen auf EU-Ebene vorschlagen.

12.05 Uhr: Bewohner berichten von israelischen Luftangriffen auf Rafah

Israel hat nach Angaben von Bewohnern in der Nacht zum Donnerstag Luftangriffe auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens geflogen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP zählte 27 Leichen, die am frühen Morgen in ein örtliches Krankenhaus gebracht wurden.

Israel reagierte mit einer Luft- und Bodenoffensive seines Militärs auf den terroristischen Großangriff der Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober, der den Gaza-Krieg auslöste. Seither wurden fast 85 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens von 2,3 Millionen Menschen innerhalb des dicht besiedelten Küstengebiets vertrieben. Weite Teile vor allem des nördlichen Gazastreifens ähneln inzwischen einer Trümmerlandschaft.

11.48 Uhr: CNN-Bericht - Gut 40 Prozent der israelischen Munition nicht präzisionsgelenkt

Etwa 40 - 45 Prozent der von Israel im Gaza-Krieg abgeworfenen Luft-Boden-Munition ist nach CNN-Informationen nicht präzisionsgelenkt. Der US-Sender bezieht sich bei seinen Angaben auf drei ungenannte Quellen, die eine entsprechende Bewertung des Büros der Geheimdienstkoordination in Washington eingesehen haben, wie der Sender berichtete. Der Rest und damit die Mehrheit der bisher abgeworfenen Munition sei dem Bericht zufolge präzisionsgelenkt gewesen.

11.46 Uhr: Israel kündigt vierstündige Kampfpause an

Israels Armee hat eine vierstündige "taktische" Kampfpause in einem Viertel in Rafah im Süden des Gazastreifens verkündet. Diese Pause aus humanitären Gründen solle dazu dienen, der Zivilbevölkerung die Möglichkeit zu geben, Vorräte wie Nahrungsmittel und Wasser aufzufüllen, teilte die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde auf X mit. Die Kampfpause beschränkt sich demnach auf das Al-Salam-Viertel in der Stadt mit einem Grenzübergang zu Ägypten, über die die Transporte von Hilfsgütern für die notleidende Zivilbevölkerung in dem abgeriegelten Küstenstreifen transportiert werden. Sie soll von 10.00 bis 14.00 Uhr dauern.

10.47 Uhr: Bericht - USA halten Waffen wegen radikaler Siedler zurück

Die USA zögern einem Zeitungsbericht zufolge mit einer Lieferung von mehr als 27.000 Gewehren, die für Israels Polizei bestimmt sind. Die Regierung von Präsident Biden habe Bedenken, dass die Waffen auch in die Hände radikaler Siedler im Westjordanland gelangen könnten, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsbeamte. Die bisherigen Zusicherungen Israels, dass die Gewehre - darunter die Modelle M4 und M16 - nur bei der Polizei verblieben, reichten demnach nicht aus.

Das US-Außenministerium habe deshalb konkrete Schritte gefordert, mit denen die von Siedlern im Westjordanland ausgehende Gewalt gegen Palästinenser eingedämmt werde, schrieb die Zeitung weiter. Die USA befürchten, dass die Gewalt im Westjordanland zu einem regionalen Konflikt führen könnte.

10.41 Uhr: US-Zerstörer reagierte auf Angriff im Roten Meer

Ein Zerstörer der US-Marine hat im Roten Meer auf einen Notruf eines Tankers reagiert, der nach amerikanischen Angaben von den jemenitischen Huthi-Rebellen angegriffen worden sein soll. Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs teilte auf X (ehemals Twitter) mit, dass Kräfte der Huthis versucht hätten, an Bord des Tankers zu gelangen. Der Versuch sei jedoch gescheitert. Daraufhin seien zwei Raketen aus Gebieten im Jemen, die von den Huthis kontrolliert werden, auf das Schiff abgefeuert worden. Beide hätten ihr Ziel verfehlt.

Außerdem sei eine Drohne abgeschossen worden, die aus einem von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet worden sein soll, hieß es weiter. Es habe weder Verletzte noch Schäden gegeben. Die Huthis haben sich bisher nicht geäußert.

10.13 Uhr: Hamas-Chef Hanija - Gaza ohne Hamas eine "Illusion"

Alle Nachkriegspläne für den Gazastreifen, die nicht die Hamas einbeziehen, sind nach Auffassung des Chefs der islamistischen Gruppe eine "Illusion" und eine "Fata Morgana". Das sagte deren Anführer Ismail Hanija in einer Ansprache, wie es auf dem Telegram-Channel der Hamas hieß.

Hanija bestätigte demnach weiterhin, er sei offen für Gespräche zu "allen Ideen oder Initiativen, die zur Beendigung der Aggressionen führen". Gemeint sind die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen. Die Hamas sei außerdem offen für Gespräche, die zu einem "politischen Weg führen könnten, der das Recht des palästinensischen Volkes auf einen unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt sichert".

09.07 Uhr: Palästinenser - Drei Tote bei israelischem Militäreinsatz in Dschenin

Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Nacht sind in Dschenin im Westjordanland nach palästinensischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Sie seien bei einem Drohnenangriff auf ein Haus in der Stadt getroffen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium, das von der radikal-islamischen Hamas kontrolliert wird, mit. Ein dritter Mensch erlag demnach wenig später seinen schweren Verletzungen. Unter den Toten soll auch ein Minderjähriger gewesen sein. Von der israelischen Armee gab es zu dem Vorfall zunächst keine Informationen.

08.03 Uhr: Israelisches Militär und Hisbollah beschießen sich weiter

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel gibt es weiterhin Beschuss. Das israelische Militär meldete am Morgen, es habe Abschüsse aus dem Nachbarland registriert. Kampfflugzeuge hätten Infrastrukturen und Militärgelände der Hisbollah im Libanon angegriffen.

Die pro-iranische Schiitenorganisation teilte mit, israelische Soldaten "mit angemessenen Waffen" im Grenzgebiet angegriffen zu haben. Außerdem teilte die Hisbollah den Tod eines ihrer Mitglieder mit, ohne auszuführen, wo und wann die Person ums Leben kam.

06.33 Uhr: Netanjahu - Israel wird "bis zum Sieg" weiterkämpfen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat inmitten wachsender internationaler Kritik am Vorgehen im Gazastreifen bekräftigt, sein Land werde "bis zum Sieg" über die Hamas weiterkämpfen. "Nichts wird uns stoppen", sagte Netanjahu in einer Videobotschaft. Er sage dies auch angesichts des "internationalen Drucks", fügte Netanjahu hinzu: "Wir machen bis zum Ende weiter, bis zum Sieg, nichts weniger als das." Außenminister Eli Cohen bekräftigte, Israel werde den Krieg gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas "mit oder ohne internationale Unterstützung" fortsetzen.

06.14 Uhr: Israels Militär - Hamas nutzt Zivilisten als menschliche Schutzschilde

Angesichts der wachsenden Kritik an den zahlreichen zivilen Opfern der Militäroffensive im Gazastreifen haben die israelischen Streitkräfte der islamistischen Hamas erneut vorgeworfen, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. "Unsere Truppen haben große Waffendepots und Tunnel in mehreren Schulen gefunden. Sie haben sogar versteckt in einem Teddy-Bären ein Scharfschützengewehr entdeckt", sagte Militärsprecherin Keren Hajioff. "In einer Moschee haben wir ein Gelände für das Trainieren mit Panzerbüchsen ausfindig gemacht."

01.18 Uhr: Israels Militär - Hamas feuert Raketen aus humanitärer Zone ab

Die islamistische Hamas feuert nach Angaben der israelischen Streitkräfte weiterhin Raketen aus der von Angriffen ausgenommenen "humanitären Zone" im Gazastreifen ab. Seit der Einrichtung der Schutzzone für Zivilisten am 18. Oktober seien aus dem Gebiet rund um die Ortschaft Al-Mawasi an der Mittelmeerküste 116 Raketen auf Israel abgeschossen worden, teilte das Militär mit. 38 Geschosse seien innerhalb des Gazastreifens eingeschlagen. "Die Hamas nutzt die humanitäre Zone weiterhin, um terroristische Aktivitäten auszuüben und bringt damit das Leben von Zivilisten im Gazastreifen und in Israel in Gefahr", heißt es in der Mitteilung der Streitkräfte.

01.14 Uhr: Trümmer von Gaza-Rakete fallen in israelischen Supermarkt

Ein großes Trümmerteil einer von Israels Luftabwehr abgefangenen Rakete aus dem Gazastreifen ist mitten in einen Supermarkt der Küstenstadt Aschdod gekracht. Auf den Bildern einer Überwachungskamera ist zu sehen, wie das etwa zwei Meter lange, schwere Metallrohr die Decke des Gebäudes durchschlägt und zusammen mit Dachtrümmern in die Auslagen stürzt. Zum Glück sei niemand verletzt worden, weil Kunden und Angestellte des Geschäfts in die Schutzräume gegangen seien, schrieb der Leiter des Supermarktes auf der Plattform X. Aschdod liegt rund 30 Kilometer nordöstlich des Gazastreifens.

00.43 Uhr: Trittin warnt Israel vor Verlust von internationaler Unterstützung

Der außenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, hat Israel zu einem Kurswechsel im Gazakrieg aufgerufen. "Wir stehen klar an der Seite Israels", sagte Trittin den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Israel müsse aber verstehen, dass es gerade dabei sei, immer mehr Unterstützung zu verlieren. "Das müssen wir verhindern", sagte Trittin, nachdem die UN-Vollversammlung am Dienstag mit breiter Mehrheit in einer Resolution eine sofortige humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen gefordert hatte. "Denn es braucht diese Unterstützer, um eine nachhaltige Lösung des Konflikts zu erreichen."

Wichtig sei deshalb, dass Israel bei der Ausübung seines Rechts auf Selbstverteidigung das Völkerrecht einhalte, mahnte Trittin. "Dazu passen die ausufernde Siedlergewalt im Westjordanland nicht, dazu passt vor allem nicht, dass die Menschen in Gaza nicht mehr versorgt werden können. Dafür braucht es mehr offene Grenzübergänge und auch humanitäre Kampfunterbrechungen."

00.03 Uhr: Zehntausende Palästinenser infolge des Gaza-Kriegs arbeitslos

Noch eine Folge des Kriegs im Gaza-Streifen: Vor dem 7. Oktober hatten zehntausende Palästinenser aus dem besetzten Westjordanland eine Genehmigung, mit der sie in Israel arbeiten konnten. Das Einkommen durch Arbeit, meist auf dem Bau oder in der Landwirtschaft, hat viele Familien ernährt. Doch seit Beginn des Gaza-Kriegs kommen die palästinensischen Arbeiter aus Sicherheitsgründen nicht mehr über die Grenze. Sie fehlen nun in der israelischen Wirtschaft, doch es gibt in der Regierung bisher keine Mehrheit dafür, die Menschen wieder nach Israel zu lassen.

Mittwoch, 13. Dezember 2023

23.38 Uhr: Hackerangriff auf Webseite von Israels Militär

Die Webseite des israelischen Militärs ist am Mittwoch kurzzeitig von einer propalästinensischen Gruppe gehackt worden. Auf der Hauptseite erschien ein knapp gehaltener Brief einer Gruppe oder Einzelperson namens "Anonymous Jo", in dem diese mit weiteren Attacken drohte. Die "Arroganz und Ungerechtigkeit" der Streitkräfte Israels "gegenüber unserem Volk in Gaza wird euch nur schaden, durch Terror, Tötungen und Krieg, ob zu Land, in der Luft oder elektronisch", hieß es. Zudem wurde im Schreiben zur "Befreiung Palästinas" aufgerufen.

Das israelische Militär bestätigte den Hackerangriff. Über "Anonymous Jo" ist bislang wenig bekannt. Die Gruppe oder Person deutete indes an, dass sie jordanischer Herkunft sein könnte. So schrieb sie unter anderem: "Von euren Brüdern in Jordanien zu eurem Volk in Gaza und Palästina". In Jordanien, das am besetzten Westjordanland grenzt, lebt eine große palästinensische Gemeinde.

22.55 Uhr: UN - Gaza-Krieg trifft Wirtschaft arabischer Nachbarländer

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas kommt den arabischen Nachbarländern nach einem Bericht der UN teuer zu stehen. Auf die Volkswirtschaften von Ägypten, Jordanien und dem Libanon könnten zusätzlichen Kosten in Höhe von insgesamt zehn Milliarden Dollar zukommen, wie aus einer UN-Studie hervorgeht. Das ist ein Minus von rund 2,3 Prozent des Bruttosozialprodukts. Sollte der Konflikt weitere sechs Monate anhalten, könnte sich die Zahl verdoppeln, warnt die Organisation. Zudem könnten in der Region mehr als 230.000 Menschen in die Armut gestürzt werden.

22.00 Uhr: Weißes Haus erwartet "äußerst ernste Gespräche" in Israel

Das Weiße Haus erwartet bei einem anstehenden Besuch eines ranghohen US-Regierungsvertreters in Israel "äußerst ernste Gespräche" mit der Führung des Landes. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, will am Donnerstag und Freitag unter anderem mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und dem Kriegskabinett zusammenkommen. In den Gesprächen werde es auch um die nächste Phase der militärischen Operationen im Gazastreifen gehen und um die israelischen Bemühungen, präziser vorzugehen und den Schaden für die Zivilbevölkerung zu verringern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington.

21.17 Uhr: Netanjahu - Werden Krieg trotz internationalen Drucks fortsetzen

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu will den Gaza-Krieg gegen die islamistische Hamas trotz internationaler Forderungen nach einer Waffenruhe fortsetzen. "Wir machen weiter bis zum Ende, bis zum Sieg, bis zur Zerstörung der Hamas, auch angesichts internationalen Drucks", sagte er heute vor Soldaten nach einer Mitteilung des Regierungspresseamtes. "Nichts wird uns aufhalten", betonte Netanjahu.

21.10 Uhr: Medienbericht - USA verzögern Lieferung von M16-Gewehren an Israel

Die USA verzögern einem Medienbericht zufolge den Verkauf von 20.000 Sturmgewehren vom Typ M16 an Israel. Es gebe Bedenken über Angriffe von israelischen Siedlern auf Palästinenser im besetzten Westjordanland, berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf zwei Personen aus US-Regierungskreisen.

21.05 Uhr: Israelischer Minister räumt Differenzen mit den USA ein

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Galant hat Differenzen mit den Vereinigten Staaten über den israelische Militäreinsatz im Gazastreifen eingeräumt. In einer Pressekonferenz zeigte sich der Minister aber zuversichtlich, dass beide Seiten einen Weg zur Fortsetzung des Einsatz finden würden.

Er wisse die diplomatische und militärische Unterstützung der USA zu schätzen, sagte Galant. Trotz der Differenzen seien sich beide Seiten einig, dass Israel sich gegen die Hamas durchsetzen müsse. "Wir werden einen Weg finden, den Amerikanern zu helfen, uns zu helfen", erklärte er. Israel sei sich bewusst, dass es die Bedürfnisse der USA berücksichtigen müsse, ohne die Ziele des Krieges aufzugeben.

20.39 Uhr: Hamas-Chef - Jede Vereinbarung ohne uns ist eine Illusion

Die Hamas sieht eigenen Angaben zufolge jede Vereinbarung ohne die Palästinenser-Gruppe als Illusion. "Wir sind offen für jede Idee oder Initiative, die die (israelische) Aggression beenden und die Tür öffnen könnte, um das palästinensische Haus sowohl im Westjordanland als auch im Gazastreifen in Ordnung zu bringen", sagt Hamas-Chef Ismail Hanijeh in einer Fernsehansprache.

18.42 Uhr: Söder verteidigt Israels Kampf gegen die Hamas

Ungeachtet von der Forderung der Vereinten Nationen nach einem Waffenstillstand hat sich CSU-Chef Markus Söder hinter das israelische Vorgehen im Gaza-Krieg gestellt. «Wir haben natürlich auch Mitgefühl mit den Menschen im Gazastreifen, mit den zivilen Opfern», sagte Söder bereits kurz vor seiner Abreise in München. «Trotzdem glauben wir, dass Israel ein Recht auf Selbstverteidigung hat und dass es notwendig ist, die Sicherheit jetzt in den Vordergrund zu stellen.»

Söder war am Nachmittag zu einem Kurzbesuch in Israel angekommen. Zum Auftakt traf sich der bayerische Ministerpräsident mit Außenminister Eli Cohen. Söder betonte, er wolle mit seinem Besuch in Jerusalem ein bewusstes Zeichen setzen. Es sei ihm persönlich, aber auch der bayerischen Staatsregierung sehr wichtig, Solidarität mit Israel und Solidarität mit jüdischem Leben zu zeigen.

17.54 Uhr: Impfstoffvorräte für Kinder im Gazastreifen laut Hamas "erschöpft"

Die Impfstoffvorräte für Kinder im Gazastreifen sind nach Angaben der islamistischen Hamas "komplett erschöpft". Dies werde "katastrophale gesundheitliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und die Ausbreitung von Krankheiten haben", erklärte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Mittwoch. Welche Arten von Impfstoffen nicht mehr verfügbar sein sollen, gab die Hamas nicht an.

16.08 Uhr: Umfrage unter Palästinensern: Große Unterstützung für Hamas

Trotz des Gaza-Kriegs nimmt einer Umfrage zufolge die Unterstützung für die militant-islamistische Hamas unter Palästinensern zu. 44 Prozent der Befragten im Westjordanland unterstützen die Hamas, im September waren es nur zwölf Prozent, wie aus der Umfrage hervorgeht, deren Ergebnisse am Mittwoch vom palästinensischen Meinungsforschungsinstitut PSR veröffentlicht wurden. Unter Palästinensern im Gazastreifen wird die Hamas demnach von 42 Prozent der Befragten unterstützt, im Vergleich zu 38 Prozent im September.

57 Prozent der Befragten im Gazastreifen und 82 Prozent der Befragten im Westjordanland halten den Terrorangriff der Hamas auf Israel demnach für richtig.

14.40 Uhr: Laut Gesundheitsbehörde mehr als 18.600 Tote im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde 18.608 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. 50.594 Menschen seien verletzt worden. Die meisten Opfer sind nach palästinensischen Angaben Frauen und Minderjährige.

14.31 Uhr: Deutschland nimmt Entwicklungszusammenarbeit in Gaza wieder auf

Deutschland nimmt seine Entwicklungszusammenarbeit mit den Palästinensischen Gebieten wieder auf. Die Zusammenarbeit werde grundsätzlich und an die Situation angepasst fortgesetzt, teilte das Bundesentwicklungsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) die Kooperation auf den Prüfstand gestellt. Die Kontrollmechanismen gegen Zweckentfremdung hätten sich als robust erwiesen, erklärte das Ministerium. Hinweise auf Zweckentfremdung seien nicht festgestellt worden.

13.14 Uhr: USA und Großbritannien verhängen weitere Sanktionen gegen Hamas

Die USA und Großbritannien verhängen weitere Sanktionen gegen Angehörige und Unterstützer der radikal-islamischen Hamas. Die Strafmaßnahmen richteten sich gegen acht Personen, teilte das US-Finanzministerium mit. Diese unterstützten die Hamas, indem sie ihre Interessen im Ausland verträten und ihre Finanzen verwalteten.

12.51 Uhr: Bundeswehr bringt Hilfsgüter für Gaza-Patienten nach Ägypten

Die Bundesregierung bereitet eine Lieferung von medizinischem Gerät und Hilfsgütern nach Ägypten vor. Das Material solle am Samstag mit einem A400M der Luftwaffe nach Kairo geflogen werden und sei zur dortigen Behandlung von Patienten aus dem Gazastreifen bestimmt, erfuhr die Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Bei dem Material handele es sich vor allem um Beatmungsgeräte sowie Brutkästen für Säuglinge. Insgesamt geht es um mehrere Tonnen Hilfsmaterial.

Nach weiteren Informationen hat die Hilfslieferung, die die Luftwaffe im Auftrag des Auswärtigen Amts durchführt, einen Wert von rund 1,4 Millionen Euro. Damit werde auf Anfragen der ägyptischen Regierung reagiert. In der kommenden Woche sollen weitere Bundeswehrflüge in Zusammenarbeit mit der sogenannten EU-Luftbrücke stattfinden.

11.47 Uhr: Hunderte protestieren in Israel für neues Geisel-Abkommen

Hunderte Menschen haben in Jerusalem für ein neues Abkommen mit der islamistischen Hamas protestiert, damit die im Gazastreifen noch festgehaltenen Geiseln freikommen. Israelischen Medien zufolge bildeten Angehörige und Unterstützer eine Menschenkette vom Parlament bis zum Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Einige Angehörige hatten demnach dort in der Nähe in Zelten übernachtet. Sie waren am Tag zuvor nach Jerusalem marschiert.

11.02 Uhr: Ein Toter nach israelischen Angriff an der Grenze zum Libanon

Im Libanon ist ein Mensch einem Bericht zufolge bei einem israelischen Angriff getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass die Person bei einem israelischen Luftangriff in der Nacht getötet worden sei. Es soll weitere Verletzte gegeben haben. Auch das Gebäude, in dem sich die Menschen aufgehalten hatten, sei zerstört worden. Am Morgen wurde demnach außerdem der Ort Blida nahe der Grenze vom israelischen Militär beschossen.

Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht. Die pro-iranische Hisbollah meldete den Tod eines Kämpfers, ohne auszuführen, wo und wann er gestorben ist.

10.44 Uhr: Medien - Mehrere israelische Soldaten bei Hinterhalt in Gaza getötet

Mindestens sieben israelische Soldaten sind in der Stadt Gaza in einen Hinterhalt gelockt und getötet worden. Das berichten israelische Medien, während das israelische Militär bei seiner Offensive gegen die extremistische Hamas im Gazastreifen weiter auf erbitterten Widerstand trifft. Es kam zu schweren Gefechten in und um Gaza. In mehreren Gebieten kam es über Nacht und am Morgen zu Zusammenstößen. Besonders heftig fielen diese nach Berichten von Anwohnern im Stadtteil Schidschaija aus, wo sich den Medienberichten zufolge auch der Hinterhalt ereignete. Es seien Schüsse gefallen und es habe mehrere Explosionen gegeben.

10.20 Uhr: Papst ruft zum sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen auf

Papst Franziskus hat zu einem sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen aufgerufen. "Es gibt dort so viel Leid", sagte er bei der Generalaudienz im Vatikan. Die Parteien müssten miteinander verhandeln. Zudem sei humanitäre Hilfe für die Menschen im Palästinensergebiet zu leisten. Sie seien am Ende ihrer Kräfte. Franziskus forderte auch die sofortige Freilassung aller Geiseln. "Bitte: Nein zu Waffen, Ja zum Frieden", sagte er unter Applaus.

09.50 Uhr: Israels Armee - 250 Ziele innerhalb eines Tages angegriffen

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb eines Tages mehr als 250 Stellungen im Gazastreifen angegriffen. Soldaten hätten gestern "präzise Angriffe auf Terrorziele" aus der Luft, am Boden und vom Meer aus durchgeführt, teilte das Militär jetzt mit. Auch Terroristen, die aus dem Viertel Schedschaija Raketen Richtung Israel abfeuern wollten, seien beschossen worden.

Israels Armee gab zugleich den Tod von zehn Soldaten bekannt, die gestern im Gazastreifen ums Leben gekommen waren. Insgesamt wurden seit Beginn der Bodenoffensive bislang 115 israelische Militärangehörige getötet.

09.48 Uhr: Erneut Raketenangriffe von extremistischen Palästinensern

Extremistische Palästinenser feuerten erneut Raketen Richtung Israel. An Grenzorten nahe des Gazastreifens wurde Angaben der israelischen Armee zufolge Raketenalarm ausgelöst.

08.41 Uhr: Israel kritisiert Votum der UN-Vollversammlung für Waffenstillstand

Israel hat die Forderung der UN-Vollversammlung nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen kritisiert. "Die Hamas hat schreckliche Verbrechen begangen und diejenigen, die einen Waffenstillstand unterstützen, ermöglichen es der Hamas, weiter zu überleben und mehr Gräueltaten zu begehen", sagte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan während der Sitzung der UN-Vollversammlung.

Er forderte die Anwesenden auch dazu auf, den Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia Sinwar, anzurufen und von ihm zu verlangen, die Waffen niederzulegen, sich zu stellen und alle Geiseln freizulassen. "Dann wird es einen echten Waffenstillstand geben, der für immer gelten wird." Erdan hielt dabei auch ein Schild mit der Telefonnummer des Hamas-Büros in der Hand.

08.22 Uhr: Katar lässt Feldkrankenhaus im Gazastreifen errichten

Nach Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten lässt auch Katar ein Feldkrankenhaus zur Behandlung Verwundeter im Gazastreifen errichten. In dem Lazarett mit 50 Betten solle es unter anderem einen Operationssaal, eine Intensivstation, ein Labor und eine Apotheke geben, teilten der Palästinensische und der Katarische Rote Halbmond mit. Wann das Feldkrankenhaus in Rafah im Süden Gazas in Betrieb gehen soll, steht aktuell noch nicht fest.

06.30 Uhr: Israel - Acht weitere Soldaten im Gazastreifen gefallen

Acht weitere israelische Soldaten sind israelischen Angaben zufolge bei den Kämpfen im Gazastreifen gefallen. Darunter sei ein Oberstleutnant, der ein Infanterieregiment befehligte, teilte das Militär mit. Insgesamt seien seit Beginn der Bodenoffensive am 20. Oktober 114 Soldaten ums Leben gekommen.

06.08 Uhr: Söder in Israel - Treffen mit Präsident Herzog und Besuch von Kibbuz

Zwei Monate nach dem Terrorangriff der Hamas und dem damit verbundenen Beginn des Gaza-Krieges startet CSU-Chef Markus Söder heute zu einem Kurzbesuch nach Israel. Als Gesprächspartner geplant sind Staatspräsident Izchak Herzog und Außenminister Eli Cohen. Auf dem Programm steht morgen zudem der Besuch eines mit Raketen beschossenen Kibbuz im direkten Grenzgebiet zum umkämpften Gazastreifen.

03.43 Uhr: US-Medien - Israel testet Flutung von Hamas-Tunneln

Die israelischen Streitkräfte testen laut Berichten von US-Medien die Flutung der Tunnel der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Es werde Meerwasser in einige Tunnel gepumpt, um herauszufinden, ob sich die Methode zur großflächigen Zerstörung des unterirdischen Systems eigne, berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf einen mit der Angelegenheit betrauten US-Beamten.

01.23 Uhr: Nach Beschuss - Israel greift Ziele im Libanon und in Syrien an

Die israelische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge Stellungen der Schiiten-Miliz Hisbollah im Nachbarland Libanon angegriffen. Ein Kampfflugzeug habe eine Abschussbasis und militärische Infrastruktur bombardiert, nachdem von dort Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert worden seien, teilte das Militär mit. Als Reaktion auf Beschuss aus Syrien feuerten israelische Flugzeuge und Panzer zudem auf Stellungen der syrischen Streitkräfte, wie es weiter hieß.

00.51 Uhr: Biden - Geiselsituation in überflutetem Tunnel unbestätigt

US-Präsident Biden kann sich nicht eindeutig zu Berichten über das Schicksal der Geiseln bei der Überflutung des Hamas-Tunnelkomplexes im Gazastreifen äußern. "Es gibt Berichte, dass es keine Geiseln in diesen Tunneln gibt. Aber ich weiß es nicht mit Sicherheit."

00.27 Uhr Hamas begrüßt UN-Forderung nach sofortigem Waffenstillstand

Die radikal-islamische Hamas begrüßt die Forderung der Vereinten Nationen (UN) nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen. Die Hamas forderte die internationale Gemeinschaft auf, weiterhin Druck auf Israel auszuüben, die Resolution einzuhalten, sagte der im Exil lebende Hamas-Vertreter Issat El-Reschik.

Dienstag, 12. Dezember 2023

22.34 Uhr: UN-Generalversammlung fordert mit großer Mehrheit Waffenstillstand

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen spricht sich mit großer Mehrheit für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand in dem Konflikt aus. 153 Mitglieder sind für den eingebrachten Resolutionsentwurf, zehn dagegen. 23 Länder enthalten sich, darunter Deutschland. Resolutionen der Generalversammlung sind nicht bindend, spiegeln aber die globale Sicht wider. Der Text der Resolution entspricht dem, der in der vergangenen Woche im 15-köpfigen UN-Sicherheitsrat von den USA blockiert worden war. In der Generalversammlung hat aber kein Land ein Vetorecht.

22.02 Uhr: Auswärtiges Amt will UN-Resolution zu Feuerpause im Gazastreifen nicht zustimmen

Das Auswärtige Amt hat angekündigt, einer Resolution für eine Feuerpause im Gazastreifen in der UN-Vollversammlung nicht zustimmen zu wollen. Der aktuelle Entwurf der Resolution verschweige den "barbarischen" Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober, argumentierte das Außenministerium am Dienstag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Das Ministerium deutete für die noch für Dienstag erwartete Abstimmung eine Enthaltung an.

Der Resolutionsentwurf stelle durch seine derzeitige Formulierung "mindestens implizit" das Recht Israels in Frage, sich "gegen diesen Terror der Hamas zu verteidigen", erklärte das Auswärtige Amt. Doch "ein 'Nein' zum aktuellen Entwurf" wäre ebenfalls falsch, hieß es. "Wir wollen das Leid der Palästinenser beenden. Deshalb setzen wir uns für humanitäre Pausen ein. Damit die Geiseln endlich freikommen. Damit die dringend benötigte Hilfe zu den Menschen in Gaza gelangt."

21.00 Uhr: Israel - 19 der noch 135 Geiseln im Gazastreifen sind tot

19 der noch 135 von der Hamas im Gazastreifen verschleppten Geiseln sind nach israelischen Angaben inzwischen tot. Das teilt die Pressestelle der Regierung mit.

20.50 Uhr: UN-Behörde - 18 Prozent der Infrastruktur im Gazastreifens zerstört

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas ist im Gazastreifen UN-Angaben zufolge knapp ein Fünftel der Infrastruktur zerstört worden. Auf einem am 26. November aufgenommenen hochaufgelösten Satellitenbild seien 37.379 beschädigte Gebäude identifiziert worden, erklärte das UN-Satellitenprogramm Unosat mit Sitz in Genf am Dienstag. Dies entspreche etwa 18 Prozent der Infrastruktur in dem Küstengebiet. Besonders betroffen sind demnach Gebiete im Norden des Gazastreifens, darunter die Stadt Gaza.

20.40 Uhr: Medienbericht - Israel beginnt mit Flutung von Hamas-Tunneln

Das israelische Militär beginnt laut einem Zeitungsbericht damit, Meerwasser in den Hamas-Tunnelkomplex im Gazastreifen zu pumpen. Das könne dazu beitragen, die Tunnel zu zerstören, in denen die militante Gruppe nach Ansicht Israels Geiseln, Kämpfer und Munition versteckt hält, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf ungenannte US-Beamte. Der Vorgang werde wahrscheinlich Wochen dauern, heißt es.

20.19 Uhr: Biden - Unterstützung für Israel bröckelt wegen "wahlloser Bombardierungen"

US-Präsident Joe Biden fordert von Israel einen Kurswechsel bei dem harten Vorgehen im Gazastreifen. Israel verliere wegen seiner wahllosen Bombardierung des Küstenstreifend an Unterstützung, sagt Biden vor Spendern seiner Wahlkampagne. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sollte eine Änderung der harten Linie in der Regierung herbeiführen, fügt er hunzu. Israel habe die USA, die Europäische Union, "den größten Teil der Welt", hinter sich. "Aber sie beginnen, diese Unterstützung durch wahllose Bombardierungen zu verlieren." Die Äußerungen sind die bislang kritischten von Biden an Netanjahus Vorgehen im Gazastreifen.

20.01 Uhr: Biden und Netanjahu uneins in der Frage einer Zweistaatenlösung

US-Präsident Joe Biden hat der israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bereitschaft zu einer Zweistaatenlösung abgesprochen. "Dies ist die konservativste Regierung in der Geschichte Israels", sagte Biden am Dienstag. Diese Regierung "will die Zweistaatenlösung nicht". Biden rief Netanjahu zugleich auf, seine Regierung zu "ändern". Die USA und zahlreiche westliche Regierungen mahnen seit jeher eine Zweistaatenlösung an, um den jahrzehntelangen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern beizulegen. Mit diesem Lösungsmodell ist die friedliche Koexistenz des von den Palästinensern angestrebten eigenen Staates und des Staates Israel gemeint.

Es ist das erste Mal seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vor mehr als zwei Monaten, dass der US-Präsident Meinungsverschiedenheiten mit Netanjahu öffentlich macht.

20.00 Uhr: Ägypten schickt 80 Lastwagen zu wieder eröffnetem Grenzposten Kerem Schalom

Ägypten hat einen Hilfskonvoi aus 80 Lastwagen zum wiedereröffneten Grenzposten Kerem Schalom zwischen Israel und dem Gazastreifen geschickt. Das verlautete heute aus Kreisen ägyptischer Hilfsorganisationen. Zusätzliche hundert Lastwagen wurden zum ägyptisch-israelischen Grenzposten Nitzana geschickt, wo die gesamte internationale Hilfe abwickelt wird, die über den ägyptischen Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen gelangt.

Israel hatte sich am Dienstag zur Wiedereröffnung von Kerem Schalom bereit erklärt. Vor dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vor mehr als zwei Monaten wurden 60 Prozent der Waren für das Palästinensergebiet über den Kontrollpunkt abgewickelt, der im Dreieck zwischen den Grenzen zum Gazastreifen und Ägypten liegt.

19.44 Uhr: Weltbank gibt weitere Hilfe für den Gazastreifen frei

Die Weltbank stellt weitere 20 Millionen Dollar Nothilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen bereit. Darin enthalten seien zehn Millionen Dollar für Lebensmittelgutscheine und -pakete, mit denen schätzungsweise 377 000 Menschen erreicht werden sollen, wie die Weltbank am Dienstag mitteilte. Die Hilfe wird über das Welternährungsprogramm bereitgestellt.

Die zweite Hälfte der 20 Millionen Dollar stammt nach Angaben der Weltbank aus dem HEPR-Programm für gesundheitliche Notfälle und wird von Deutschland und Japan zur Verfügung gestellt. Das Geld soll in die medizinische Versorgung und Hilfsgüter fließen, die mit Hilfe des Kinderhilfswerks Unicef und der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgeliefert werden.

18.30 Uhr: Israels Armee - Weitere Geisel-Leichen im Gazastreifen geborgen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben die Leichen zwei weiterer aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Menschen geborgen. Ihre toten Körper seien nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden, teilte die Armee am Dienstag mit. Demnach handelt es sich um eine 27 Jahre alte Frau, die beim Hamas-Massaker auf dem Supernova-Festival entführt wurde sowie einen 36 Jahre alten Offizier der israelischen Armee. Auch er wurde demnach am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt. Die Familien der beiden seien am Dienstag informiert worden. Zur Todesursache machte die Armee in beiden Fällen zunächst keine Angaben.

16.47 Uhr: Netanjahu - Israel und USA nicht einig bei Gazas Zukunft

Die USA und Israel haben nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterschiedliche Ansichten über die Zukunft des Gazastreifens nach Ende des Kriegs. Gaza werde weder von der Hamas noch von der Fatah des Chefs der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, regiert werden, erklärt Netanjahu. Bei dem Ziel Israels, die Hamas zu zerstören und die Geiseln zu befreien, werde Israel aber von den USA unterstützt.

15.52 Uhr: UN hat humanitäre Hilfe in Gaza größtenteils eingestellt

Die UN haben die Verteilung von Hilfsgütern im Gaza-Streifen aufgrund der Intensität der Kämpfe und der Bewegungseinschränkungen auf den Hauptstraßen weitgehend eingestellt. Begrenzte Hilfe für die notleidende palästinensische Bevölkerung finde noch im Bezirk Rafah im Süden statt, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Dienstag in Genf mit. Zudem sei die Fähigkeit der UN und anderer Organisationen, eingehende Hilfsgüter zu empfangen, in den letzten Tagen erheblich beeinträchtigt worden. Gründe seien der Mangel an Lastwagen und an Treibstoff im Gaza-Streifen sowie Stromausfälle und die zunehmende Zahl von Mitarbeitern, die aufgrund der Kämpfe nicht zum Grenzübergang Rafah reisen können. Der Großteil der Hilfsgüter kommt aus Ägypten über Rafah in den Gaza-Streifen.

14.36 Uhr: Zahl der Toten in Gaza steigt laut Hamas-Behörde auf mehr als 18.400

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 18.412 gestiegen. Mehr als 50.000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Zuletzt war die Zahl der Toten auf rund 18.200 beziffert worden.

Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

14.34 Uhr: Israel besteht auf Pufferzone im Südlibanon

Israel will laut einem Medienbericht nach Ende des Gaza-Krieges auf die Einhaltung einer Pufferzone im Süden des Libanons bestehen. "Israel wird nach dem Krieg auf der Existenz einer echten Pufferzone an der Nordgrenze beharren", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einem Bericht der Zeitung "Israel Hayom" vom Dienstag dem Verteidigungsausschuss des Parlaments. Israel präferiere eine diplomatische Lösung, aber würde - wenn notwendig - auch militärische Mittel nutzen. Bereits mit dem Ende des zweiten Libanon-Krieges 2006 wurde eine Pufferzone im Südlibanon eingerichtet.

13.24 Uhr: Angriffe im Roten Meer - Lieferkettenstörungen und höhere Transportkosten drohen

Experten warnen vor schwerwiegenden Folgen für die deutsche Wirtschaft durch die sich häufenden Angriffe auf den internationalen Schiffsverkehr im Roten Meer. "Die jüngsten terroristischen Gefährdungen der Schifffahrt im Roten Meer verschärfen das Risiko von Lieferkettenstörungen auch für die deutsche Wirtschaft", sagte der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier, der Nachrichtenagentur Reuters.

Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet mit Folgen für heimische Unternehmen. "Bei wiederkehrenden Attacken dürften zunächst die Transportkosten steigen, denn Versicherer werden höhere Prämien verlangen und Reedereien kostspielige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen", sagte IfW-Handelsexperte Vincent Stamer.

12.29 Uhr: Nur noch ein Drittel der Kliniken in Gaza eingeschränkt in Betrieb

Im Gazastreifen sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nur noch etwa ein Drittel der Krankenhäuser teilweise funktionstüchtig. "In nur 66 Tagen gibt es in dem Gesundheitssystem von 36 funktionierenden Krankenhäusern nur noch elf eingeschränkt funktionierende Krankenhäuser, eins im Norden und zehn im Süden", sagte der WHO-Gesandte für die Palästinensischen Gebiete, Richard Peeperkorn, per Video bei einer Pressekonferenz der Vereinten Nationen in Genf. "Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Gesundheitseinrichtungen oder Kliniken zu verlieren." Er hoffe und appelliere, das dies nicht geschehe.

12.07 Uhr: WHO hält Opferzahlen der Palästinenserbehörden für verlässlich

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die von den palästinensischen Behörden genannten Toten- und Verletztenzahlen für verlässlich. Das sagte Richard Peeperkorn, der WHO-Vertreter in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten.

Die WHO verlasse sich in Konfliktsituationen immer auf die Zahlen der Gesundheitsbehörden, sagte er. Die palästinensischen Behörden hätten sich früher immer als zuverlässig herausgestellt. Nach früheren Konfliktsituationen seien ihre Angaben über Opfer im Nachhinein geprüft worden und hätten sich als weitgehend akkurat erwiesen. Die Opferzahlen seien von den Behörden eher unter- als überschätzt worden.

11.56 Uhr: WHO - Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza humanitäre Katastrophenzone

Das Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza gleicht nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einer humanitären Katastrophenzone. Das Krankenhaus könne nur noch 40 seiner 80 Betten belegen, habe aber mehr als 200 Patienten, berichtete Richard Peeperkorn, der WHO-Vertreter für die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete nach einem Besuch dort.

11.29 Uhr: UN-Nothilfebüro - Weitere Kämpfe nahe Krankenhäusern im Gazastreifen

Die Vereinten Nationen berichten weiter von Kämpfen nahe Krankenhäusern im Gazastreifen. Es habe Todesopfer gegeben, als Gesundheitseinrichtungen getroffen worden seien. Das Al-Auda-Krankenhaus in Dschabalia sei seit sechs Tagen von israelischen Truppen und Panzern umgeben, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA. Laut Berichten sitzen etwa 250 Ärzte, Patienten und deren Angehörige in dem Krankenhaus fest. Zwei medizinische Mitarbeiter seien dort im Dienst bei Kämpfen in vergangenen Tagen getötet worden.

11.28 Uhr: Presse - USA wollen Deutschland für Marine-Einsatz im Roten Meer gewinnen

Die USA wollen Deutschland nach einem Pressebericht für ein Marine-Bündnis zum Schutz des Schiffsverkehrs im Roten Meer gewinnen. Die US-Regierung habe ein grundsätzliches Interesse an einer stärkeren maritimen Kooperation an den Inspekteur der Marine herangetragen, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin.

10.43 Uhr: WHO kritisiert israelische Kontrollen von Krankentransporten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert israelische Kontrollen medizinischer Konvois im Gazastreifen und die Inhaftierung von medizinischem Personal als Gefahr für die Versorgung von Patienten. Bei einem solchen Vorfall am Samstag sei ein schwer verletzter Patient gestorben, weil sich seine Behandlung verzögert habe, teilte die WHO mit.

Der von der WHO geleitete Einsatz zur Verlegung von Patienten und zur Lieferung chirurgischem Material zum Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt sei auf dem Weg in den nördlichen Gazastreifen und auf dem Rückweg an einem Kontrollpunkt der israelischen Armee gestoppt worden. Einige Mitarbeiter des Palästinensischen Roten Halbmonds seien dabei zeitweise festgesetzt und andere festgenommen worden. "Wir sind zutiefst besorgt über die anhaltenden Kontrollen und die Inhaftierung von Mitarbeitern medizinischer Dienste, die das Leben von ohnehin geschwächten Patienten gefährden", erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Online-Plattform X.

09.20 Uhr: Pro-iranische Huthi-Miliz bekennt sich zu Angriff auf norwegischen Tanker

Die islamistische Huthi-Miliz im Jemen hat sich zu einem Raketenangriff auf einen norwegischen Öltanker im Roten Meer bekannt. Die Marineeinheiten pro-iranischen Miliz hätten "einen norwegischen Öltanker ins Visier genommen", sagte Huthi-Sprecher Jahja Saree. Der Tanker "Strinda" habe "Treibstoff für Israel transportiert". Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas hat die Huthi-Miliz im Jemen schon mehrfach Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und Schiffe im Roten Meer angegriffen.

08.01 Uhr: Rücktrittsforderungen an Harvard-Präsidentin nach Kongress-Auftritt

Nach ihrem umstrittenen Auftritt bei einer Anhörung im US-Kongress zu Antisemitismus an Elite-Universitäten sieht sich auch die Harvard-Präsidentin Claudine Gay mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. In einem Brief an den Verwaltungsrat der renommierten  Bildungseinrichtung forderten mehr als 70 überwiegend republikanische Abgeordnete den Abgang Gays, die ihr Amt erst im Sommer angetreten hatte.

07.53 Uhr: Biden sagt Israel weitere Unterstützung zu

US-Präsident Joe Biden hat Israel weitere Unterstützung im Kampf gegen die Hamas-Terroristen zugesagt. "Wie ich nach dem Anschlag (am 7. Oktober) sagte, ist mein Engagement für die Sicherheit des jüdischen Volkes (...) unerschütterlich", sagte Biden

07.25 Uhr: Biden beklagt weltweite Welle von Antisemitismus

US-Präsident Joe Biden hat bei einem Empfang im Weißen Haus anlässlich des jüdischen Chanukka-Festes eine weltweite Zunahme des Antisemitismus beklagt. Die "Welle des Antisemitismus in den Vereinigten Staaten und im Rest der Welt sei ekelerregend", sagte Biden bei der Veranstaltung im East Room vor fast 800 Gästen.

Geladen waren unter anderen Holocaust-Überlebende, jüdische Würdenträger, der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, und viele weitere Kongressmitglieder, sowie Doug Emhoff, der Ehemann von Vizepräsidentin Kamala Harris. Emhoff ist jüdischer Herkunft und gehörte zu jenen Gästen, die eine Menora - einen siebenarmigen Leuchter - entzündeten, die zum Teil aus Bauholz des Weißen Hauses gefertigt war.

04:00 Uhr: Israel: Kampfgeist von Hamas ist gebrochen

Immer mehr Hamas-Terroristen im Gazastreifen strecken nach Angaben des israelischen Militärs die Waffen - für die Sicherheitskräfte ein deutliches Zeichen, dass der Kampfgeist der islamistischen Organisation bricht. "Wir üben großen Druck aus. Ich denke, dass sie sich ergeben und mit erhobenen Händen herauskommen, zeigt, dass ihr Kampfgeist gebrochen ist. Das beschleunigt unsere Erfolge, schließlich wollen wir schnell vorankommen", sagte Generalstabschef Herzi Halevi bei einem Treffen mit dem Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, in der Hamas-Hochburg Chan Junis.

03.52 Uhr: Marschflugkörper aus dem Jemen trifft Öltanker

Ein Marschflugkörper aus dem von den Huthi kontrollierten Jemen hat nach US-Angaben einen Öltanker getroffen. Tote habe es nicht gegeben, es sei ein Feuer ausgebrochen, das Sachschaden verursacht habe, sagen zwei Beamte des US-Verteidigungsministeriums. Der Angriff auf den Tanker "Strinda" habe sich etwa 60 Seemeilen nördlich der Straße von Bab al-Mandab ereignet. Ein US-Zerstörer habe Hilfe geleistet. Ob das Schiff eine Verbindung nach Israel hat oder auf dem Weg zu einem israelischen Hafen ist, ist zunächst unklar. Die Huthi-Rebellen hatten am Samstag angekündigt, alle Schiffe gleich welcher Nationalität anzugreifen, die Israel ansteuern.

03.01 Uhr: Biden - Langjährige Meinungsverschiedenheiten mit Netanjahu

US-Präsident Joe Biden hat von langjährigen Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesprochen. Bei einem Empfang im Weißen Haus zum jüdischen Chanukka-Fest sagt Biden, er habe auf ein altes Foto der beiden geschrieben: "Bibi, ich liebe dich, aber ich stimme nicht mit allem überein, was du sagst". Das sei heute nicht anders, sagt Biden unter dem vereinzelten Applaus des überwiegend jüdischen Publikums. Sein Engagement für den "unabhängigen jüdischen Staat" sei trotz der Differenzen mit der israelischen Führung "unerschütterlich". Der israelische Vergeltungsschlag, bei dem nach Angaben der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde 18.205 Menschen im Gazastreifen getötet und fast 50.000 verletzt wurden, löste in den USA heftige Kritik an Bidens Unterstützung für Israel aus.

00.49 Uhr: Zusätzliche Checkpoints für Lkw-Kontrolle geplant

Israel will zwei zusätzliche Checkpoints für die Kontrolle von Lastwagen mit Hilfsgütern für den Gazastreifen nutzen. Wie die israelische Armee mitteilte, sollen für die Überprüfung der Lkw die israelischen Grenzübergänge Nitzana und Kerem Schalom genutzt werden. Die Lastwagen werden aber nach der dortigen Kontrolle den Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen passieren müssen - dem derzeit einzigen Übergang, durch den Hilfsgüter in das Palästinensergebiet gelangen. Durch die Nutzung der zusätzlichen Checkpoints für Kontrollen könne die Menge an in den Gazastreifen gelieferten Hilfsgütern "verdoppelt" werden, erklärte die israelische Armee im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter.

Montag, 11. Dezember 2023

21.45 Uhr: Scholz telefoniert mit Jordaniens König zur Lage in Nahost

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich telefonisch mit Jordaniens König Abdullah II. über den Gaza-Krieg ausgetauscht. Scholz habe dabei unterstrichen, dass sich Deutschland "für den größtmöglichen Schutz von Zivilisten und eine substanzielle Verbesserung und Verstetigung der humanitären Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen einsetzt", teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mit.

Scholz und König Abdullah II. seien sich darüber einig gewesen, dass es gelte, an die Zukunft des Gazastreifens und der Westbank nach dem Ende der bewaffneten Auseinandersetzung zu denken. Eine nachhaltige Lösung, die Israelis und Palästinensern ein Leben in Frieden und Sicherheit ermöglicht, könne nur in einer Zwei-Staaten-Lösung liegen, schrieb Hebestreit in einer Mitteilung.

21.30 Uhr: Israel öffnet weiteren Grenzübergang für Gaza-Hilfstransporte

Israel öffnet einen weiteren Grenzübergang für Transporte von Hilfsgütern, die die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen erreichen sollen. Lastwagen mit Waren für Gaza werden künftig auch den Grenzübergang Kerem Schalom nutzen können, teilten die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde und das Militär mit.

Die Lkws werden allerdings, wie schon beim bisher genutzten Übergang Nitzana, nicht direkt in den Gazastreifen fahren. Stattdessen steuern sie über Ägypten den Übergang Rafah an. Israel inspiziert an seinen Grenzübergängen die Lkws, um zu verhindern, dass Waffen geschmuggelt werden. Nach Gaza können Wasser, Lebensmittel, Zelte und Medizinbedarf gebracht werden. 

21.25 Uhr: Israelischer Verteidigungsminister: Militäreinsatz gegen Hamas dauert

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat internationale Forderungen nach einem Ende des Militäreinsatzes im Gazastreifen zurückgewiesen. Die derzeitige Phase des Einsatzes gegen die militant-islamistische Hamas werde dauern, sagte Galant in einem Interview der Nachrichtenagentur AP.

Galant wollte sich nicht auf eine Frist für die militärische Offensive festlegen. Die aktuelle Phase mit heftigen Kämpfen am Boden und Luftangriffen könnte sich aber über mehrere Wochen hinziehen, gab er zu verstehen. Zudem könnte das israelische Militär demnach seinen Einsatz noch über Monate fortsetzen. "Wir werden uns verteidigen", sagte Galant. "Ich kämpfe für die Zukunft Israels."

21.15 Uhr: Israel kündigt zusätzliche Sicherheitskontrollen für Hilfsgüter an

Israel kündigt zusätzliche Sicherheitskontrollen an, um die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen zu beschleunigen. Am Grenzübergang Kerem Schalom würden Lastwagen mit Wasser, Lebensmitteln und medizinischen Gütern überprüft, teilt das israelische Militär mit. Anschließend würden sie nach Ägypten weiterfahren und von dort aus in den Gazastreifen. Ein direkter Grenzübertritt von Israel in das Palästinenser-Gebiet sei nicht vorgesehen.

20.15 Uhr: Israel nimmt in einem Monat über 500 islamistische Kämpfer gefangen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen im vergangenen Monat über 500 Mitglieder islamistischer Terrororganisationen gefangen genommen. 350 von ihnen gehörten der vor dem Krieg im Gazastreifen herrschenden Hamas an, 120 dem mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad, teilte die Armeeführung mit. Die Militärabwehr und der Inlandsgeheimdienst Shin Bet würden die Gefangenen weiteren Verhören unterziehen. 

140 Hamas- und Islamischer-Dschihad-Terrroristen sollen nach dem Ende der Feuerpause Anfang des Monats gefangen genommen worden sein. Einige von ihnen stellten sich von selbst den israelischen Streitkräften. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

19.05 Uhr: Wie im Weltkrieg: EU-Vertreter nennt Lage in Gaza apokalyptisch

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Situation im Gazastreifen als apokalyptisch bezeichnet. Die Zerstörung von Gebäuden durch die israelischen Angriffe entspreche der in deutschen Städten im Zweiten Weltkrieg oder sei sogar noch größer, sagte der Spanier nach einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. 60 bis 70 Prozent der getöteten Menschen seien Zivilisten. Die Zahl ziviler Opfer sei unglaublich, kritisierte er.

18.40 Uhr: EU plant Sanktionen gegen gewaltbereite israelische Siedler und Hamas-Mitglieder

Die Europäische Union bereitet mögliche Sanktionen gegen gewaltbereite israelische Siedler vor. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Montag nach einem Außenministertreffen in Brüssel, er werde den Mitgliedsländern einen Vorschlag nach US-Vorbild unterbreiten. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte für ein solches Vorgehen geworben.

Die USA hatten vergangene Woche Visa-Sanktionen gegen extremistische jüdische Siedler verhängt, die Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im besetzten Westjordanland ausüben. Die USA wollen demnach jedem die Einreise verweigern, der "den Frieden, die Sicherheit oder die Stabilität im Westjordanland untergräbt".

18.26 Uhr: Weiße Phosphormunition eingesetzt? USA "besorgt"

Die US-Regierung hat sich besorgt über einen Bericht gezeigt, wonach Israel im Libanon von den USA gelieferte weiße Phosphormunition eingesetzt haben soll. "Wir haben die Berichte gesehen und sind darüber sehr besorgt. Wir werden Fragen stellen und versuchen, etwas mehr zu erfahren", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrat, John Kirby. Die "Washington Post" hatte zuvor berichtet, dass Israel bei einem Angriff im Oktober im Süden Libanons diese Munition eingesetzt habe. Kirby bestätigte den Bericht nicht und sagte unter anderem, dass es dafür derzeit noch zu früh sei.

Die auf den Granaten gefundenen Produktionscodes stimmen der "Washington Post" zufolge mit der Benennung überein, die vom US-Militär verwendet wird, um im Inland hergestellte Munition zu kategorisieren. Außerdem würden weitere Markierungen und Aufschriften auf weißen Phosphor hinweisen, hieß es weiter. Die Zeitung beruft sich auf eine eigene Analyse von Granatsplittern, die in einem kleinen Dorf im Libanon.

17.50 Uhr: UN – Probleme bei Annahme von Hilfsgütern im Gazastreifen

Die Vereinten Nationen haben Schwierigkeiten bei der Annahme von Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. "Die Fähigkeit der UN, eintreffende Hilfe anzunehmen, ist im Lauf der vergangenen Tage deutlich beeinträchtigt worden", teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit. Grund seien ein "Mangel an Lastwagen in Gaza, Telekommunikations-Ausfälle und die wachsende Zahl an Mitarbeitern, die wegen der Stärke von Kampfhandlungen nicht zum Grenzübergang Rafah reisen können".

17.45 Uhr: Verwandter – Bürgermeister im Süd-Libanon bei israelischem Angriff getötet

Im Südlibanon ist ein Bürgermeister nach Angaben eines Verwandten und Medienberichten zufolge durch ein israelisches Geschoss getötet worden. Hussein Mansur sei in seinem Haus im Dorf Tajbeh einige Kilometer von der Grenze entfernt getötet worden, sagt Mohamed Mansur der Nachrichtenagentur Reuters. Die Nationale Nachrichtenagentur meldete, das Geschoss sei dabei nicht explodiert. Eine Stellungnahme Israels lag zunächst nicht vor.

17.00 Uhr: Ein Toter nach Beschuss an Grenze zwischen Libanon und Israel

Bei Angriffen an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist nach libanesischen Informationen ein Zivilist ums Leben gekommen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Bürgermeister des libanesischen Grenzortes Taibe ums Leben gekommen sei, nachdem das israelische Militär den Außenbezirk des Ortes unter Beschuss genommen hatte.

Israels Armee teilte mit, als Reaktion auf Angriffe einen Stützpunkt der Schiitenmiliz Hisbollah attackiert zu haben. Zudem seien mehrere Raketenabschüsse aus dem Nachbarland registriert worden. Das Militär habe auf die Orte gefeuert, aus denen der Beschuss gekommen sei. Am Morgen seien nach dem Angriff mehrerer Raketen auf Israel bereits Ziele im Libanon attackiert worden. Den Angaben nach fing Israels Raketenabwehrsystem sechs Geschosse aus dem Libanon ab.

Die vom Iran unterstützte Hisbollah im Libanon erklärte am Nachmittag, mehrere Orte im Grenzbereich angegriffen zu haben. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass es heftigen Beschuss des israelischen Militärs auf verschiedene Grenzorte im Libanon gegeben habe.

15.45 Uhr: Israels Armee – Über 100 Soldaten bei Bodenoffensive getötet

Seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der israelischen Streitkräfte 104 Soldaten ums Leben gekommen. Allein bei einem Gefecht in der südlichen Ortschaft Chan Junis starben am Sonntag fünf Militärangehörige, bestätigte die Armee. Sie fielen einer Sprengfalle zum Opfer, als sie gegen eine Terrorzelle der Hamas vorrückten. Die Einheit rief Luftunterstützung zur Hilfe. Die Hamas-Kämpfer konnten in der Folge getötet werden, hieß es in der Mitteilung der Armee.

Insgesamt kamen im Gaza-Krieg, der am 7. Oktober begann, 432 israelische Soldaten ums Leben. Die Zahl schließt die militärischen Opfer ein, die das Massaker der islamistischen Hamas zu Kriegsbeginn verursacht hatte. Bei dem Terrorüberfall aus dem Gazastreifen heraus auf Wohngebiete im angrenzenden Südisrael wurden insgesamt 1200 Menschen ermordet. Die Opferbilanz der Armee berücksichtigt auch die israelischen Soldaten, die bei Kämpfen mit der Hisbollah-Miliz im Libanon an Israels Nordgrenze gefallen sind sowie die Opfer von Unfällen im Einsatz. 

Am Sonntag hatte das israelische Militär erstmals die Zahl der im Gaza-Krieg verwundeten Soldaten veröffentlicht. Demnach wurden 1593 Militärangehörige verletzt, unter ihnen 559 seit Beginn der Bodenoffensive. 255 Soldaten erlitten schwere, 446 mittelschwere und 892 leichte Verletzungen. 

15.20 Uhr: Laut Hamas-Behörde 18.200 Tote in Gaza

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 18.205 gestiegen. Fast 50.000 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra. Die Zahl der Toten lag zuletzt bei 17.700.

Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht überprüfen, die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

14.35 Uhr: Israelischer Luftangriff soll Wohnhaus in Maghasi getroffen haben

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist nach Berichten von Anwohnern ein Wohnhaus im Flüchtlingslager Maghasi zerstört worden. Demnach befanden sich zuvor etwa 80 Menschen in dem Gebäude. Ahmed al-Karah, ein Nachbar, der in den Trümmern nach Überlebenden suchte, sagte, er wisse nur von sechs Menschen, die es hinausgeschafft hätten. "Der Rest liegt unter dem Gebäude", sagte er. Mehrere der Toten wurden in eine nahe gelegenes Krankenhaus gebracht. Dort versammelten sich Angehörige zu Trauergebeten.

13.30 Uhr Außenminister fordern rasche Umsetzung neuer Sanktionen gegen Hamas

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre Amtskollegen in Paris und Rom setzen sich für eine schnelle Umsetzung neuer EU-Sanktionen gegen die Hamas ein. Baerbock, Italiens Außenminister Antonio Tajani und die französische Außenministerin Catherine Colonna begründeten dies mit den "grausamen und willkürlichen Terrorattacken" auf Israel am 7. Oktober.

"Die rasche Verabschiedung dieses Sanktionsregimes wird es uns ermöglichen, eine starke politische Botschaft über das Engagement der Europäischen Union gegen die Hamas und unsere Solidarität mit Israel auszusenden", schrieben die drei Ministerinnen und Minister an den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.

Die möglichen Sanktionen werden in dem Schreiben nicht einzeln aufgeführt. Es ist jedoch die Rede davon, dass gezielte Maßnahmen gegen Hamas-Mitglieder, mit der Terrororganisation verbundene Gruppen und Unterstützer ermöglicht werden sollten. Die Minister erklärten, sie unterstützten einen Handlungsrahmen, den Borrell in der vergangenen Woche vorgestellt hatte.

12.45 Uhr: Israels Armee wirft Ausrüstung für Soldaten über Gazastreifen ab

Israels Armee hat in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben mehrere Tonnen Ausrüstung für Soldaten über dem Gazastreifen abgeworfen. Darunter seien etwa sieben Tonnen Wasser für die Einsatzkräfte im südlichen Teil des Küstengebiets gewesen, teilte das Militär mit. Es sei der erste Abwurf aus der Luft für israelische Truppen seit dem zweiten Libanonkrieg 2006. Die Ausrüstung ist den Angaben nach per Fallschirm an die Bodentruppen gelangt. Die Technik werde verwendet, wenn ein Zugang zu den Soldaten über den Landweg nicht möglich sei, hieß es weiter.

12.42 Uhr: Delegation des UN-Sicherheitsrats besucht Grenzregion

Eine Delegation des UN-Sicherheitsrats ist nach Ägypten gereist und hat dort ein Lagerhaus mit Hilfsgütern für Menschen im Gazastreifen besucht. Geplant sei auch ein Besuch des Grenzübergangs Rafah, teilte das ägyptische Außenministerium mit. Man wolle der Delegation unter anderem die Abläufe zeigen bei der Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Es gehe auch darum, die "von der israelischen Seite auferlegten Hürden" zu identifizieren, die es bei der Einreise von Lkw mit Hilfsgütern und der Ausreise von verletzten Palästinensern zur Behandlung in ägyptischen Krankenhäusern gibt.

Im UN-Sicherheitsrat war kürzlich ein Resolutionsentwurf für eine sofortige humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg gescheitert. Die USA als wichtigster Verbündeter Israels hatten den Aufruf mit einem Veto blockiert. Der Besuch der UN-Delegation komme zu einer "sehr wichtigen Zeit", sagte der ägyptische Ministeriumssprecher.

Laut einem Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds seien unter anderem die UN-Botschafter aus Russland, China, Brasilien, Südkorea, Japan und den Vereinigten Arabischen Emiraten angereist.

12.25 Uhr: Kein Verfahren wegen Volksverhetzung gegen Abbas

Der Holocaust-Vorwurf von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gegen Israel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird keine strafrechtlichen Konsequenzen haben. Es werde kein Ermittlungsverfahren eingeleitet, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin mit. Zwar habe Abbas nach Auffassung der Behörde den Straftatbestand der Volksverhetzung verwirklicht, hieß es. Er genieße aber Immunität, sodass ein Prozesshindernis bestehe. Mit dieser Einschätzung bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft nach eigenen Angaben eine Entscheidung der Berliner Staatsanwaltschaft.

Abbas hatte im August 2022 auf Einladung der Bundesregierung Deutschland besucht. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz im Kanzleramt hatte er Israel vielfachen "Holocaust" an den Palästinensern vorgeworfen und damit Empörung ausgelöst. "Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen", sagte Abbas und fügte hinzu: "50 Massaker, 50 Holocausts."

12.22 Uhr: Militär – Fünf Soldaten bei Kämpfen im Süden des Gazastreifens getötet

Bei Kämpfen im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben des israelischen Militärs fünf Soldaten getötet worden. Palästinensische Extremisten hätten am Sonntag von einer Schule aus auf die Soldaten gefeuert und einen Sprengsatz zur Explosion gebracht, teilte das Militär mit. Mit Unterstützung von Flugzeugen und Panzern hätten die Soldaten das Feuer erwidert und die Extremisten getötet, hieß es. Unabhängig konnte diese Darstellung nicht bestätigt werden.

Weiter teilte das Militär mit, in der Nähe einer Schule in Dschabalia im Norden des Gazastreifens sei ein Lastwagen voller Raketen gefunden worden. In einem Haus habe man zudem ein Gewehr, zwei Raketenwerfer und Sprengstoff entdeckt.

12.13 Uhr: Rund 440 Deutsche aus dem Gazastreifen ausgereist

Laut Auswärtigem Amt sind bislang rund 440 Deutsche oder deren Familienangehörige aus dem Gazastreifen ausgereist. Es sei nur noch eine niedrige Zahl an Deutschen vor Ort.

12.09 Uhr: EU-Chefdiplomat wirft Israel Ignorieren von Aufrufen vor

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell wirft Israel vor, Aufrufe von Partnern wie der Europäischen Union zu ignorieren. "Wir haben unter anderem bei den G7-Treffen gesagt, dass Israel im Süden von Gaza nicht die gleiche Taktik anwenden sollte, die es im Norden angewendet hat", sagte der Spanier am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel mit Blick auf Gespräche in der G7-Gruppe führender demokratischer Industriestaaten. Die Bombardierung gehe nun aber mit außerordentlicher Intensität weiter. "Es ist das Gleiche, wenn nicht sogar noch schlimmer", sagte er.

Kritik übte der Borrell auch an den USA, die zuletzt im UN-Sicherheitsrat einen Aufruf zu einer neuen humanitären Feuerpause für den Gazastreifen mit einem Veto blockiert hatten. Der EU-Chefdiplomat bezeichnete die Entscheidung als bedauerlich.

11.52 Uhr: Raketenbeschuss aus Gaza auf Israel – Ein Verletzter nahe Tel Aviv

Die islamistische Hamas hat erneut Raketen aus dem Gazastreifen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Im Grenzgebiet sowie dem Großraum Tel Aviv heulten mehrfach die Warnsirenen. In Holon südlich der Küstenstadt wurde Sanitätern zufolge ein 45-Jähriger durch Raketensplitter verletzt. Auf Fotos von vor Ort waren eine beschädigte Straße sowie mehrere kaputte Autos zu sehen. Berichte über weitere größere Schäden gab es zunächst nicht.

Der bewaffnete Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, bekannte sich zu den Angriffen. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober wurden israelischen Angaben zufolge bereits mehr als 10.000 Raketen auf Israel abgeschossen.

11.49 Uhr: Frankreich erwägt Sanktionen gegen Siedler im Westjordanland

Frankreich erwägt Sanktionen gegen israelische Siedler im Westjordanland. Die Lage dort sei besorgniserregend, sagt die französische Außenministerin Catherine Colonna vor dem EU-Außenministertreffen in Brüssel. "Insbesondere wegen der zu vielen Fälle von Gewalt von extremen Siedlern." Frankreich hat das Thema bereits vor Wochen aufgebracht, bislang aber keine Einigung in der EU erreichen können.

10.54 Uhr: Anwohner berichten von heftigen Gefechten in Chan Junis und Gaza

Einwohner von Chan Junis berichteten von schweren Gefechten in und um die im Süden des Gazastreifens gelegene Stadt, wo das israelische Militär in der vergangenen Woche eine neue Kampflinie eröffnet hatte. Kämpfe gab es auch weiterhin in Teilen der Stadt Gaza und dem Flüchtlingslager Dschabalija im nördlichen Gazastreifen.

"Die Lage ist extrem schwierig", sagte Hussein al-Sajjed, der nach der Flucht aus Gaza mit seinen Angehörigen in Chan Junis Zuflucht suchte. "Ich habe Kinder und weiß nicht, wohin ich gehen soll. Kein Ort ist sicher." Al-Sajjed und seine drei Töchter halten sich in einem dreistöckigen Gebäude mit etwa 70 anderen Menschen auf, von denen die meisten aus dem Norden des Gazastreifens geflüchtet sind. Nach eigenen Angaben haben sie ihre Lebensmittel seit Tagen rationiert. "Über viele Tage habe ich nur eine Mahlzeit täglich gegessen, um Essen für die Mädchen aufzusparen. Sie sind noch jung", sagte er.

Radwa Abu Frajeh, eine Einwohnerin von Chan Junis, wurde Zeugin heftiger israelischer Angriffe auf das Gebiet um das Europäische Krankenhaus in der Stadt, wo nach Angaben des Amts der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten Zehntausende Menschen Unterschlupf gesucht haben. Frajeh sagte, bei einem Angriff am Sonntag sei ein Haus in der Nähe ihres eigenen Hauses getroffen worden. "Das Gebäude wackelte", sagte sie. "Wir dachten, es sei das Ende und dass wir sterben würden."

10.40 Uhr: Hilfsorganisation – Israel hat über 12.000 Bomben auf Gaza geworfen

Die Streitkräfte Israels haben im Krieg gegen die Terrorgruppe Hamas laut der Hilfsorganisation Handicap International mehr als 12.000 Bomben auf Wohngebiete im Gazastreifen abgeworfen. Bei dem Bombardement seien mehr als 16.000 Menschen getötet worden, teilte Handicap in München mit.

Mehr als 46.000 Menschen hätten Verletzungen erlitten, heißt es in einem Bericht. Viele Verletzte, darunter Amputierte, benötigen langfristige Versorgung und Reha-Maßnahmen. Die Zerstörung und Beschädigung wichtiger Infrastruktur wie Krankenhäuser oder Schulen habe massive Auswirkungen, da diese wichtigen Dienstleistungen nach Ende der Gewalt für einen langen Zeitraum nicht mehr zur Verfügung stehen würden. In dem verwüsteten Gebiet lauerten Blindgänger und nicht explodierte Bombenreste, hieß es. Ohne eine aufwendige Räumung sei eine Rückkehr der Menschen oder ein Wiederaufbau der Gebäude unmöglich.

10.38 Uhr: Beobachter – Zwei Hisbollah-Kämpfer bei israelischen Luftangriffen in Syrien getötet

In Syrien sind nach Angaben einer Beobachterorganisation zwei Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz sowie zwei syrische Mitarbeiter der islamistischen Gruppe bei israelischen Luftangriffen getötet worden. Die vier Männer hätten zum Zeitpunkt des Angriffs nachts auf einem Stützpunkt der vom Iran unterstützten Hisbollah nahe Damaskus gearbeitet, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Drei weitere Kämpfer sowie drei Zivilisten seien verletzt worden, hieß es zudem von der in Großbritannien ansässigen Nichtregierungsorganisation, die ihre Informationen aus einem großen Netzwerk in Syrien bezieht.

Die Hisbollah verkündete den Tod zweier Kämpfer, machte aber keinen Angaben zum Ort oder der Todesursache. Aus der Miliz nahestehenden Kreisen hieß es gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die beiden seien in Syrien getötet worden. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sanaa hatte zuvor unter Berufung auf Militärkreise berichtet, dass Israel am Sonntagabend gegen 21.00 Uhr einen Luftangriff begonnen habe. Ziele seien dabei verschiedene Orte am Stadtrand von Damaskus gewesen. Ein Korrespondent der AFP berichtete von starken Explosionen in Vororten der syrischen Hauptstadt.

Die israelische Armee lehnte es ab, den Sanaa-Bericht zu kommentieren. In einer separaten Erklärung gab das Militär jedoch an, dass aus dem Libanon am Sonntagabend Schüsse in Richtung Nordisrael abgegeben worden seien. "Die Armee schlug zurück, indem sie die Quelle des Feuers ins Ziel nahm. Zuvor hatten wir eine Hisbollah-Terrorzelle getroffen", hieß es.

10.35 Uhr: Italien, Frankreich und Deutschland für ad hoc Sanktionen gegen die Hamas

Italien, Frankreich und Deutschland sprechen sich für Sanktionen der EU gegen die Hamas und ihre Unterstützer aus. In einem gemeinsamen Brief an den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell schrieben die Außenminister der drei Länder: "Wir unterstützen den Vorschlag, ein System von ad hoc Sanktionen gegen die Hamas und ihre Unterstützer einzuführen, voll und ganz." Damit könne die Europäische Union ein starkes politisches Signal senden bezüglich ihrer Haltung gegen die Hamas und ihre Solidarität für Israel.

10.02 Uhr: UN-Funktionär wirft Israel Verdrängung von Palästinensern vor

Der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) vermutet hinter dem Vorgehen Israels im Gazastreifen einen Versuch, die palästinensische Bevölkerung aus dem Territorium zu verdrängen. Mit Blick auf die israelische Militäroffensive und damit einhergehende Evakuierungsaufrufe an die Bevölkerung erklärte Philippe Lazzarini: "Die Entwicklungen, die wir beobachten, deuten darauf hin, dass versucht wird, die Palästinenser nach Ägypten umzusiedeln, unabhängig davon, ob sie dort bleiben oder anderswo angesiedelt werden", schrieb er in einem Beitrag für die Zeitung "Los Angeles Times".

Am Sonntag hatte der jordanische Außenminister Ayman Safadi Israel ebenfalls beschuldigt, "entschlossen" zu sein, die Palästinenser aus dem Gazastreifen zu drängen. Eylon Lewy, ein Sprecher der israelischen Regierung, nannte die Anschuldigungen "empörend und falsch".

09.52 Uhr: Generalstreik im Westjordanland – Forderung nach Waffenstillstand

Aus Protest gegen den Gaza-Krieg sind im besetzten Westjordanland heute Geschäfte und öffentliche Einrichtungen geschlossen geblieben. Schulen, Universitäten, Banken beteiligten sich Berichten zufolge an dem Generalstreik in dem palästinensischen Gebiet. Er ist Teil eines weltweiten Streikaufrufs, um einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen.

09.51 Uhr: Neuer Beschuss an der Grenze zwischen Libanon und Israel

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Nach dem Abschuss mehrerer Raketen auf Israel seien Ziele im Libanon angegriffen worden, teilte die israelische Armee am Morgen mit. Den Angaben nach fing Israels Raketenabwehrsystem sechs Geschosse aus dem Libanon ab.

Der von der proiranischen Hisbollah geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete, dass Dörfer im Grenzgebiet von israelischem Beschuss getroffen wurden. Der Fernsehsender Al-Majadin berichtete von Artilleriebeschuss durch Israels Armee in Nähe der libanesischen Küstenstadt Nakura. Die Hisbollah äußerte sich zunächst nicht zu den Angriffen.

09.49 Uhr: UN-Nothilfebüro – "Über 75 Jahre nichts gelernt"

Die Vertreterin des UN-Nothilfebüros Ocha für die Palästinensergebiete, Lynn Hastings, hat die Verstöße gegen die Menschenrechte durch Israelis und Palästinenser scharf kritisiert. "Es ist, als hätten wir in den vergangenen 75 Jahren nichts gelernt", teilte Hastings am Sonntagabend mit. Sie bezog sich dabei auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am Sonntag vor 75 Jahren verabschiedet wurde und die erstmals den Schutz grundlegender Menschenrechte wie das Recht auf Leben und Freiheit festlegte.

Die Tötungen, sexuelle Gewalt und Entführungen durch Terroristen der Hamas am 7. Oktober in Israel hätten "eine gesamte Nation traumatisiert", erklärte Hastings. Auch nicht staatliche Akteure hätten Verpflichtungen nach internationalem Recht. Alle Geiseln in ihrer Gewalt müssten bedingungslos freigelassen werden.

Die Angriffe Israels im Gazastreifen als Reaktion bezeichnete Hastings als "unverhältnismäßig". Luftangriffe gegen Zivilisten und zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser, Schulen und UN-Einrichtungen seien nicht zu rechtfertigen, wie auch Israels "Belagerung" in Gaza und der Entzug von Essen, Wasser, Arzneimitteln und Hygiene. Israel sei als "Besatzungsmacht" verpflichtet, die sichere Lieferung von ausreichend Hilfsgütern zu ermöglichen. Im Westjordanland habe die Gewalt gegen Palästinenser ein "beispielloses Niveau" erreicht.

"Im Jahr 2023 sollte ich nicht solch eine Mitteilung veröffentlichen müssen", teilte Hastings mit.

09.42 Uhr: Hilfsorganisation: – Unaussprechliches Leiden im Gazastreifen

Gegen das grauenhafte Leiden der Zivilbevölkerung im Gazastreifen sehen sich inzwischen auch Hilfsorganisationen machtlos. "Gegenwärtig bei all der Gewalt, den Angriffen und dem Beschuss können wir nicht hinausgehen und sicher liefern", sagte die Präsidentin von Save The Children, Janti Soeripto, in der TV-Sendung "Face the Nation" des Senders CBS.

Die Kinder, die noch am Leben seien, würden aus Mangel an Trinkwasser verdrecktes Wasser trinken. Mit Beginn des Winters und starker Regenfälle spülten Abwässer auf die Straßen. "Es gibt kein Essen, keinen Strom, und die meisten Krankenhäuser funktionieren nicht mehr", so Soeripto. "Es ist im Grunde unaussprechlich, was sich vor unseren Augen abspielt".

Es sei eine "unglaubliche humanitäre Katastrophe", sagte sie. Während der kürzlichen einwöchigen Feuerpause seien zwar immer noch nicht genügend Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangt, aber man habe zumindest einige Güter bis in den Norden bringen können. Doch jetzt, da die Kämpfe sogar noch intensiver weitergingen, seien die Helfer nicht mehr sicher. Auch könne man Familien nicht bitten, die Hilfe selbst zu holen, da es auch für sie nicht sicher sei. "Humanitäre Organisationen können der Bevölkerung des Gazastreifens und den Kindern in der derzeitigen Situation nicht helfen", so Soeripto.

09.37 Uhr: EU-Außenminister beraten über Sanktionen gegen israelische Siedler

Die EU-Außenminister befassen sich in Brüssel erneut mit dem Nahost-Krieg. Ein Gesprächsthema sollen mögliche Sanktionen gegen gewaltbereite israelische Siedler sein. Im Gespräch sind Einreisebeschränkungen in die EU. Vorbild sind die USA: Sie hatten diese Woche Visa-Sanktionen gegen extremistische jüdische Siedler verhängt, die Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im besetzten Westjordanland ausüben.

Frankreich schließt sich Washington an und spricht ebenfalls von Einreiseverboten gegen extremistische Siedler, aber auch das Einfrieren von Vermögenswerten. Laut Außenministerium erwägt die Regierung in Paris Schritte auf nationaler und europäischer Ebene.

Aus Berlin sind ähnliche Stimmen zu hören. Deutschland begrüße die Haltung der Vereinigten Staaten und die beschlossenen Maßnahmen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. "Es ist aus unserer Sicht wichtig, diese Debatte auch auf europäischer Ebene voranzutreiben", ergänzte der Sprecher. "Wir rufen Israel immer wieder dazu auf, Palästinenserinnen und Palästinenser vor den Aktivitäten extremistischer Siedler zu schützen", sagte er.

Bei dem EU-Treffen geht es zudem um weitere Unterstützung für die Ukraine. Außenminister Dmytro Kuleba soll per Video dazugeschaltet werden. Europas Staats- und Regierungschef wollen bei ihrem Gipfel Ende der Woche eigentlich ein milliardenschweres Finanzpaket für die Ukraine billigen und den Startschuss für Beitrittsverhandlungen geben. Ungarn droht allerdings mit einem Veto.

06.29 Uhr: Bericht – Israel will Bilder halbnackter Männer in Gaza stoppen

Nach Empörung über Aufnahmen von nur mit Unterhosen bekleideten palästinensischen Gefangenen im Gazastreifen will Israel eine weitere Verbreitung dieser Bilder unterbinden. Der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi sagte laut der Zeitung "The Times of Israel" am Sonntagabend, Verdächtige müssten durchsucht werden, um sicherzustellen, dass sie keine Waffen oder Sprengstoff bei sich tragen. Die Bilder von ihnen in Unterhosen würden jedoch "niemandem dienen". Er erwarte, dass die Verbreitung eingestellt werde. Die Bilder hätten Besorgnis über Israels Festnahmeverfahren im Gazastreifen ausgelöst und Fragen über mögliche Rechtsverletzungen oder erniedrigende Behandlung aufgeworfen, schrieb die "Times of Israel".

Die Zeitung "Haaretz" hatte unter Berufung auf namentlich nicht genannte Vertreter der Sicherheitskräfte berichtet, dass unter den bislang mehreren hundert festgenommenen Palästinensern nur rund 10 bis 15 Prozent waren, die der Hamas oder mit ihr verbundenen Organisationen angehörten. Die israelische Armee verwies darauf, dass die Festnahmen im Einklang mit internationalem Recht erfolgten. Es würden nur jene festgenommen, gegen die ein konkreter Terrorverdacht bestehe. Die Entkleidung sei nötig, um sicherzustellen, dass niemand Waffen oder Sprengstoff versteckt, berichtete die "Times of Israel". Wer nicht an Terror beteiligt sei, werde wieder freigelassen.

06.20 Uhr: Israel – Mehr als 100 Soldaten seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen getötet

Seit dem Beginn der Bodenoffensive gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sind nach Armeeangaben mehr als hundert israelische Soldaten getötet worden. Nach dem Tod von drei weiteren Soldaten habe sich die Zahl der Todesopfer in den Reihen der Streitkräfte auf 101 erhöht, teilte die Armee mit.

05.44 Uhr: Blinken: Hamas könnte Waffen einfach niederlegen

Laut den Vereinten Nationen hungert inzwischen die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen. Weltweit wird gewarnt, dass das unerträgliche Leid nur noch mehr Palästinenser in die Arme der Hamas treibe. Darauf angesprochen antwortete US-Außenminister Antony Blinken im Interview des US-Fernsehsenders CNN auf die Frage, wann Israel gedenke, diese intensive Phase der Kämpfe zu beenden: "Das sind Entscheidungen, die Israel treffen muss". Aber es liege auch an der Hamas. Statt sich hinter Zivilisten zu verstecken, könne sie sich einfach ergeben. "Sie könnte morgen ihre Waffen niederlegen, sie könnte sich morgen ergeben, und dann wäre alles vorbei", sagte Blinken.

05.22 Uhr: Netanjahu fordert Hamas zur Niederlegung der Waffen auf

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rief die Kämpfer der radikalislamische Hamas auf, ihre Waffen unverzüglich niederzulegen. Zahlreiche Kapitulationen der vergangenen Tage wiesen darauf hin, dass sich die radikalislamische Palästinenserorganisation ihrem Ende nähere, erklärte Netanjahu am Sonntag. "Ich sage den Hamas-Terroristen: Das ist das Ende. Sterbt nicht für Sinwar", den Hamas-Chef im Gazastreifen. "Ergebt euch – jetzt", fügte Netanjahu hinzu.

05.16 Uhr: Israel setzt Militäroffensive trotz neuer Hamas-Drohung fort

Die israelische Armee hat ihre Militäroffensive im Gazastreifen trotz neuer Drohungen der Hamas mit unverminderter Härte fortgesetzt. Ein AFP-Reporter berichtete in der Nacht zum Montag von massiven Luftangriffen auf die Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Die Hamas warnte, dass die von ihr festgehaltenen Geiseln den Gazastreifen nur dann lebend verlassen könnten, wenn Israel einem Gefangenenaustausch und Verhandlungen zustimme.

Israels Armee meldete am Montagmorgen neue Raketenangriffe aus dem Gazastreifen. "Ich will nicht sagen, dass wir unsere volle Kraft einsetzen, aber wir setzen eine signifikante Kraft ein und erzielen signifikante Ergebnisse", erklärte Generalstabschef Herzi Halevi.

Der Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, Abu Obeida, hatte zuvor eine Fortsetzung der Kämpfe gegen die israelischen Truppen angekündigt. Den Soldaten gelinge es allen Versuchen zum Trotz nicht, den "Widerstand" der Hamas zu brechen, sagte Obeida im Fernsehen.

Er kündigte zugleich an, dass keine Geisel den Gazastreifen lebend verlassen werde, wenn die Forderungen seiner Organisation nicht erfüllt würden. Nach israelischen Angaben befinden sich noch 137 Gefangene in den Händen der Hamas und ihrer Verbündeten. Ende November hatte ein Hamas-Vertreter gesagt, die Islamisten seien zur Freilassung von Geiseln, auch israelischen Soldaten, bereit, wenn im Gegenzug alle palästinensischen Häftlinge in Israel freigelassen würden.

04.10 Uhr: Israel - Schon mehr als 22.000 Ziele angegriffen

Das israelische Militär griff seit Beginn des Krieges vor gut zwei Monaten nach eigenen Angaben schon mehr als 22.000 Ziele an. Das von Israel abgeriegelte Küstengebiet am Mittelmeer ist flächenmäßig nur etwas größer als die Stadt München. Wie die Armee am Sonntagabend mitteilte, seien mehrere Kommandanten zweier nördlicher Hamas-Brigaden, denen rund 14.500 Mann unterstünden, getötet worden. Die Armee veröffentlichte dazu die Namen der "eliminierten" Männer.

Erstmals sind jetzt auch Truppen der Artillerie innerhalb des Gazastreifens im Einsatz, ergänzend etwa zu Panzer- und Bodentruppen. Bislang war die Artillerietruppe von der Grenzlinie aus im Einsatz. Nach Darstellung Israels ist die Hamas angezählt. Angaben des Nationalen Sicherheitsberaters Zachi Hanegbi vom Samstagabend zufolge sind nicht nur bereits etwa 7.000 Hamas-Terroristen tot. Auch strecken nach offizieller Darstellung immer mehr Hamas-Kämpfer die Waffen. "In den letzten Tagen haben sich Dutzende Hamas-Terroristen unseren Streitkräften ergeben", erklärte Ministerpräsident Netanjahu.

01.33 Uhr: UN-Vollversammlung stimmt über Resolution zum Waffenstillstand ab

Die 193-köpfige Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) wird Insidern zufolge voraussichtlich am Dienstag über einen Resolutionsentwurf abstimmen, der eine sofortige humanitäre Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen fordert. Die USA hatten am Freitag ihr Veto gegen eine Forderung des UN-Sicherheitsrates nach einer sofortigen humanitären Waffenruhe in der Region eingelegt.