Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Donnerstag, 20. Februar 2025
23.08 Uhr: Nach Explosionen - Polizei vermutet "Terrorattacke"
Nach Explosionen in drei Bussen südlich von Tel Aviv geht die israelische Polizei von einem Anschlag aus. Insgesamt seien fünf Bomben in Bussen in der Stadt Bat Yam platziert worden, teilte die Polizei mit. Drei Bomben seien detoniert, während zwei weitere Sprengsätze rechtzeitig entdeckt worden seien und nun entschärft würden. Der Vorfall werde als mutmaßliche "Terrorattacke" eingestuft, erklärte die Polizei. Nach Angaben des Bürgermeisters von Bat Yam, Tzvika Brot, gab es keine Verletzten.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz machte "palästinensische Terrororganisationen" für die Explosionen verantwortlich. Regierungschef Premierminister Benjamin Netanjahu berief für den Abend eine Krisensitzung ein.
22.15 Uhr: Mehrere Busse explodieren in Israel - keine Verletzten
In einem südlichen Vorort von Tel Aviv sind mehrere Busse explodiert, nach Angaben der israelischen Polizei wurde niemand verletzt. Die Ermittler gehen von einem mutmaßlichen Terroranschlag in der Stadt Bat Jam aus. Laut Medienberichten wurden zudem zwei weitere Sprengsätze gefunden und entschärft. Nach Angaben der israelischen Zeitung "Haaretz" explodierten drei Busse, die zu diesem Zeitpunkt leer waren. Berichten zufolge sollten alle Busse, Züge und Stadtbahnen angehalten und kontrolliert werden. Dies habe Verkehrsministerin Miri Regev bei einer Lagebeurteilung angewiesen.
20.45 Uhr: Tausende bei Trauerkundgebung in Tel Aviv
Nach der Übergabe von vier Leichen entführter Israelis durch die Hamas im Gazastreifen haben sich Menschen in Israel zu Kundgebungen versammelt. Tausende kamen ins Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv. Zum Auftakt hielten sie eine Schweigeminute ab. Zu einer der großen Versammlungen in der Stadt hatte das Forum der Geisel-Familien aufgerufen.
Viele Menschen kamen mit orangefarbenen Luftballons, um an die zwei rothaarigen Kleinkinder zu erinnern, die nach Angaben der Hamas unter den Toten sein sollen. Forensiker prüfen derzeit noch die Identität dreier Leiche, bei denen es sich um die beiden Kinder und ihre Mutter handeln soll, die alle drei auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Israels Regierung bestätigte bereits die Identität eines Mannes, dessen Leiche Islamisten ebenfalls am Morgen im Gazastreifen übergeben hatten.
19.50 Uhr: Rotes Kreuz fordert Respekt für Geiseln bei der Übergabe
Das Rote Kreuz hat im Zusammenhang mit Geiselfreilassung durch die militant-islamistische Hamas Respekt für die Lebenden und die Toten gefordert. Solche Übergaben müssen mit Würde und unter Wahrung der Privatsphäre durchgeführt werden, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Zuvor übergab die Hamas im Gazastreifen die sterblichen Überreste von vier Menschen an das Rote Kreuz. Die Extremisten führten zunächst einer Menschenmenge die Särge auf einer Bühne vor.
17.30 Uhr: Entsetzen über Hamas-Inszenierung der Geisel-Übergabe
Die Hamas hat erstmals im Zuge der Waffenruhe im Gazastreifen vier tote Geiseln an Israel übergeben und mit der inszenierten Aktion international Bestürzung ausgelöst. Die UNO, die israelische Regierung und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigten sich entsetzt über die Inszenierung der Übergabe.
Die Hamas reihte auf einer Bühne in Chan Junis im Süden des Gazastreifens vier Särge neben Geschosshülsen auf, daneben standen vermummte und bewaffnete Hamas-Kämpfer. An jedem Sarg war ein Foto der Geisel angebracht. Im Hintergrund der Bühne war ein großes Plakat mit Fotos der Geiseln zu sehen, auf dem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als Vampir dargestellt war.
Die Inszenierung der Leichenübergabe löste Erschütterung aus. Vom Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte hieß es, die Zurschaustellung der Leichen sei "abscheulich und grausam" und stehe im Gegensatz zum Völkerrecht. Bundesaußenministerin Baerbock beklagte, die Bilder der Vorführung der vier Särge durch die Hamas seien "kaum zu ertragen". Israels Regierungschef Netanjahu sagte in einem Video, "wir sind alle wütend auf die Monster der Hamas".
15.24 Uhr: Identität der Leiche eines Mannes bestätigt
Die Familie einer zuvor von der Hamas übergebenen Leiche ist eigenen Angaben zufolge darüber informiert worden, dass ihr Angehöriger identifiziert wurde. Es handelt sich demnach um den 84-jährigen Oded Lifschitz. "Mit tiefer Trauer haben wir die offizielle und bittere Nachricht erhalten, die die Identifizierung des Leichnams unseres geliebten Oded bestätigt", teilte die Familie in einer vom Forum der Geisel-Angehörigen verbreiteten Erklärung mit.
Der Mann war ein pensionierter Journalist und Aktivist für die Rechte von Palästinensern.
14.40 Uhr: UN verurteilen Inszenierung von Leichen-Übergabe
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die von der Terrororganisation Hamas inszenierte Übergabe der sterblichen Überreste israelischer Geiseln im Gazastreifen scharf verurteilt.
"Das Zurschaustellen von Leichen, wie es heute Morgen geschehen ist, ist verabscheuungswürdig und verstößt gegen das Völkerrecht", teilte Türk in Genf mit. "Nach internationalem Recht muss jede Übergabe der sterblichen Überreste von Verstorbenen dem Verbot grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung entsprechen und die Achtung der Würde der Verstorbenen und ihrer Familien gewährleisten."
14.20 Uhr: Israelisches Militär trauert um vier tote Geiseln
Das israelische Militär hat eine kurze Trauerfeier für vier Menschen veranstaltet, deren Särge die militant-islamische Hamas im Gazastreifen übergab. Ein Rabbiner der Streitkräfte sprach auf Wunsch der Familien der verschleppten Geiseln ein Gebet und las aus dem Buch der Psalmen vor. Soldaten gaben Ehrenschüsse in die Luft ab.
Nach den Gebeten wurden die sterblichen Überreste in ein Labor in Israel gebracht, wo sie einem DNA-Test unterzogen werden, der bis zu zwei Tage dauern kann. Erst dann sollen die Todesfälle offiziell bestätigt werden.
11.01 Uhr: Israels Militär – Särge von vier toten Geiseln in Israel
Die Särge mit den sterblichen Überresten von vier israelischen Geiseln sind dem israelischen Militär zufolge nach der Übergabe durch die Hamas in Israel angekommen.
10.21 Uhr: Scholz drückt Angehörigen toter Geiseln Mitgefühl aus
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Angehörigen der deutsch-israelischen Geisel Shiri Bibas und ihrer beiden Söhne Kfir und Ariel sein Mitgefühl ausgesprochen. Der Tod der drei am 7. Oktober von der radikalislamischen Hamas verschleppten Menschen sei "zur schrecklichen Gewissheit geworden", erklärte Scholz am Donnerstag anlässlich der Übergabe vier toter Geiseln an Israel im Onlinedienst X. "Ich fühle mit allen, die mit dieser schrecklichen Gewissheit umgehen müssen", fügte er hinzu.
10.11 Uhr: Israels Staatspräsident Herzog bittet Geiseln um Verzeihung
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat sich nach der Übergabe von vier Leichen durch die islamistische Hamas zutiefst betrübt geäußert. "Qual. Schmerz. Es fehlen die Worte", hieß es in einer Mitteilung Herzogs. "Unsere Herzen – die Herzen einer ganzen Nation – sind gebrochen." Er neige im Namen des Staates Israel das Haupt und bitte um Vergebung. "Vergebung dafür, dass wir euch an dem schrecklichen Tag nicht beschützt haben. Vergebung dafür, dass wir euch nicht sicher nach Hause gebracht haben."
09.40 Uhr: Israelische Armee meldet Entgegennahme toter Geiseln
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leichen toter Geiseln entgegengenommen, die die islamistische Hamas zuvor dem Roten Kreuz übergeben hatte. "Die Leichen der Geiseln wurden an Vertreter der IDF und der ISA im Gazastreifen übergeben", erklärte ein Militärsprecher am Donnerstag mit Verweis auf die israelischen Streitkräfte und den israelischen Inlandsgeheimdienst. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte mit, Israel habe "die Särge von vier gefallenen Geiseln erhalten".
08.39 Uhr: Hamas übergibt Leichen israelischer Geiseln
Die Hamas hat im Gazastreifen die sterblichen Überreste von vier Menschen an das Rote Kreuz übergeben. Die Zeremonie in Chan Junis war in einer Live-Übertragung im Fernsehen zu sehen. Die Hamas hatte am Übergabeort eine Bühne errichtet, zahlreiche jubelnde Schaulustige versammelten sich neben Dutzenden vermummten und maskierten Islamisten in Uniformen zu lauter Musik. Israel will nun die Identität der Leichen prüfen, bei denen es sich laut Hamas um tote Geiseln handeln soll.
04.43 Uhr: "Tag der Trauer" - Hamas will Leichen von Geiseln übergeben
Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast eineinhalb Jahren will die islamistische Hamas am Donnerstag die Leichen von Menschen übergeben, die aus Israel verschleppt worden waren. Nach Hamas-Angaben und israelischen Medienberichten sollen unter den vier Toten die Deutsch-Israelin Shiri Bibas und ihre zwei Söhne sein. Alle drei haben auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Bei der vierten Geisel-Leiche handelt es sich den Angaben zufolge um die eines älteren Mannes. Die sterblichen Überreste sollen im Gazastreifen zunächst dem Roten Kreuz und von diesem dann an Israel übergeben werden.
Sechs weitere israelische Geiseln sollen am Samstag freikommen, in der kommenden Woche dann vier weitere Leichen übergeben werden. Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar ließen die Islamisten in mehreren Runden 19 Geiseln frei. Zusätzlich kamen fünf aus Israel entführte Thailänder unabhängig von der Vereinbarung frei.
Mittwoch, 19. Februar 2025
21.05 Uhr: Israelis Armee - Drei gesuchte Palästinenser getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im nördlichen Westjordanland drei gesuchte Palästinenser getötet. Die Männer hätten bei Tubas Waffen für Terrorzwecke verkauft, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Zwei weitere Personen seien festgenommen worden. Am Ort der Festnahme seien mehrere Waffen gefunden worden. Nach palästinensischen Berichten hatten die Soldaten ein Haus im Flüchtlingsviertel Fara südlich von Tubas umgestellt.
20.52 Uhr: Israel erhält Liste mit Namen von vier Leichen
Israel hat offiziell die Liste der Leichen von vier Geiseln erhalten, die die islamistische Hamas an diesem Donnerstag im Gazastreifen übergeben will. Die Angehörigen seien informiert worden, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. "In dieser schweren Stunde sind unsere Herzen bei den trauernden Familien", hieß es in der Mitteilung, die dazu aufrief, keine Gerüchte und inoffiziellen Informationen zu verbreiten. Nach Hamas-Angaben und israelischen Medienberichten sollen unter den vier Toten auch eine Mutter und zwei kleine Kinder sein. Bei der vierten Leiche handelt es sich nach Hamas-Angaben um eine ältere, männliche Geisel.
19.35 Uhr: Tod von Deutsch-Israelin Bibas und ihrer kleinen Söhne bestätigt
Das Forum der Geisel-Familien in Israel hat den Tod der beiden jüngsten Hamas-Geiseln bestätigt. "Wir haben die erschütternde Nachricht erhalten, dass Shiri Bibas, ihre Kinder Ariel und Kfir und Oded Lifshitz nicht mehr unter uns sind", erklärte das Forum am Mittwoch. Die Hamas hatte die beiden Kleinkinder und ihre deutsch-israelische Mutter bereits im November 2023 für tot erklärt und am Dienstag angekündigt, dass ihre Leichen am Donnerstag an Israel übergeben werden sollen.
19.00 Uhr: Libanesischer Präsident fordert vollständigen Abzug Israels
Der libanesische Präsident Joseph Aoun hat in einem Telefonat mit dem nationalen Sicherheitsberater im Weißen Haus, Mike Waltz, einen vollständigen Abzug israelischer Soldaten aus dem Süden seines Landes gefordert. Wenn Israel auch die fünf verbliebenen Positionen auf libanesischer Seite der Grenze verlasse, würde das die Stabilität in der Region verbessern, sagte Aoun nach Angaben seines Büros am Mittwoch zu Waltz. Der libanesische Präsident habe auch um Unterstützung der USA für die Freilassung libanesischer Gefangener in Israel geworben.
15.55 Uhr: Verbliebene Geiseln könnten gemeinsam übergeben werden
In der zweiten Phase des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas ist die radikalislamische Palästinenserorganisation nach eigenen Angaben dazu bereit, alle verbliebenen Geiseln gemeinsam in einer Übergabe frei zu lassen. Dies sei den Vermittlern mitgeteilt worden, sagte der Hamas-Vertreter Taher al-Nunu der Nachrichtenagentur AFP. Bisher waren die Geiseln schrittweise freigelassen worden. Wie viele Israelis sich noch tot oder lebendig in Gefangenschaft der Hamas befinden, sagte al-Nunu nicht.
Die Bereitschaft der Hamas, die verbliebenen Geiseln nun gemeinsam freizulassen, solle "unsere Ernsthaftigkeit und vollständige Bereitschaft zeigen, um bei der Lösung dieses Problems weiterzukommen", sagte al-Nunu weiter. Zudem gehe die Hamas damit weitere Schritte "zur Festigung der Feuerpause und dem Erlangen eines nachhaltigen Waffenstillstands".
13.35 Uhr: Ägypten pocht auf Wiederaufbau ohne Vertreibung der Palästinenser
Auch der ägyptische Präsident Abdel Fatah al-Sisi pocht auf einen Wiederaufbau des Gazastreifens ohne eine Vertreibung der dort lebenden Bevölkerung. Ein solcher Plan müsse international akzeptiert werden, sagt er in Madrid bei einer Pressekonferenz mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez. "Wir haben unterstrichen, wie wichtig es ist, dass die internationale Gemeinschaft einen Plan zum Wiederaufbau des Gazastreifens ohne Vertreibung der Palästinenser annimmt – ich wiederhole: ohne Vertreibung der Palästinenser von ihrem Land."
Sisi wendet sich damit gegen den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump. Dieser hat gesagt, die Palästinenserinnen und Palästinenser müssten aus dem Gazastreifen in arabische Staaten - allen voran Ägypten und Jordanien - umgesiedelt werden. Dann soll der Küstenstreifen wiederaufgebaut werden, die palästinensische Bevölkerung aber nicht zurückkehren.
13.10 Uhr: Oxfam: Wassernetz im Gazastreifen zu 80 Prozent beschädigt
Im vom Krieg verwüsteten Gazastreifen liegen auch das Wassernetz und die Kanalisation in Trümmern. 80 Prozent der Wasserleitungen und Abwasseranlagen seien entweder beschädigt oder komplett zerstört, teilte die Hilfsorganisation Oxfam am Mittwoch mit. Sie warnte, dass sich dadurch in den Zeltlagern der palästinensischen Flüchtlinge durch unreines Wasser übertragene Erreger rascher verbreiteten.
Unter anderem sind alle sechs großen Kläranlagen im Gazastreifen beschädigt worden. Die Weltbank schätzte diese Woche, dass es mehr als 50 Milliarden Dollar kosten könnte, den Gazastreifen wieder aufzubauen. Ob das überhaupt passieren kann, hängt aber vom Fortbestand der Waffenruhe ab. Die erste Phase läuft Anfang März aus und es unklar, ob es eine Einigung auf die schwierigere zweite Phase geben wird.
12.45 Uhr: WHO setzt Polio-Impfung für Kinder im Gazastreifen fort
Die Weltgesundheitsorganisation WHO setzt am Samstag ihre massenweise Polio-Impfung für Kinder im Gazastreifen fort. Ziel sei die Impfung von über einer halben Million Kindern, teilt die WHO mit. "Die gegenwärtige Situation im Gazastreifen, einschließlich der Überbelegung der Notunterkünfte und der schwer beschädigten Wasser-, Sanitär- und Hygieneinfrastruktur, die eine fäkal-orale Übertragung erleichtert, schafft ideale Bedingungen für eine weitere Verbreitung des Poliovirus." Ausgedehnte Bevölkerungsbewegungen infolge der gegenwärtigen Waffenruhe würden die Ausbreitung der Infektion wahrscheinlich verstärken.
12.20 Uhr: Israel klagt fünf Reservisten wegen Misshandlung von Gefangenem an
In Israel hat der Militärstaatsanwalt Anklage gegen fünf israelische Reservisten wegen mutmaßlicher Misshandlung eines palästinensischen Gefangenen erhoben. Ihnen werde schwere Misshandlung und Verletzung des Häftlings im Gefängnis Sde Teiman vorgeworfen, teilt das Militär mit. Zu den Verletzungen gehörten gebrochene Rippen, ein Lungenriss und ein gerissener Mastdarm. Der Vorfall habe sich am 5. Juli 2024 ereignet, als die fünf Reservisten in dem Gefängnis in der Wüste Negev ihren Dienst verrichteten. Bei dem Häftling handelt es sich um einen Kämpfer einer Eliteeinheit der Hamas.
12.05 Uhr: Arabische Emirate: Lehnen Vertreibung der Palästinenser ab
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) lehnen eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen strikt ab. Das habe Präsident Scheich Mohammed bin Sajed al Nahjan so auch US-Außenminister Marco Rubio gesagt, meldet die staatliche Nachrichtenagentur der Emirate WAM. Die VAE reagieren auf den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, wonach die USA von Israel den Gazastreifen übernehmen, die dort lebende palästinensische Bevölkerung in arabische Länder umgesiedelt wird und der weitgehend zerstörte Küstenstreifen als eine "Riviera des Nahen Ostens" wiederaufgebaut wird.
10.52 Uhr: Netanjahu-Berater soll weitere Waffenruhe-Verhandlungen führen
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen engen Vertrauten zum Chefunterhändler bei den geplanten Gesprächen über die zweite Phase des Waffenruhe-Abkommens mit der Hamas bestimmt. Kabinettsminister Ron Dermer soll die israelische Delegation leiten, wie aus Regierungskreisen verlautete. Vorangegangene Verhandlungsrunden waren von David Barnea, dem Chef des Auslandsgeheimdiensts Mossad, und Ronen Bar, dem Leiter des Inlandsgeheimdiensts Schin Bet, geführt worden.
Die erste Phase des Waffenruhe-Deals zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas endet Anfang März, die Gespräche über eine zweite Phase haben noch nicht begonnen. Diese Verhandlungen dürften besonders heikel werden: Die Hamas betonte, eine Freilassung verbliebener Geiseln ohne eine dauerhafte Waffenruhe und einen vollständigen israelischen Abzug aus dem Gazastreifen werde es nicht geben. Der in den USA geborene Dermer gilt als engster Berater Netanjahus und unterhält Verbindungen zur Trump-Regierung.
10.09 Uhr: Berichte - Identifizierung der Geisel-Leichen könnte dauern
Die Identifizierung der Leichen von Geiseln nach der Übergabe durch die Hamas am Donnerstag könnte israelischen Berichten zufolge einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Dauer des Prozesses hänge auch vom Zustand der Leichen ab, meldeten mehrere Medien unter Berufung auf Gesundheitsminister Uriel Busso. Er betonte demnach, dass Israel auch die Todesursachen ermitteln wolle. Der Hamas zufolge sollen unter den Toten eine Mutter und zwei Kleinkinder sein. Alle drei haben auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Israel bestätigte ihren Tod nicht.
Die Hamas hatte am Dienstag mitgeteilt, am Donnerstag vier Leichen an Israel übergeben zu wollen. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bestätigte die Vereinbarung mit der Islamistenorganisation. Im Gegenzug wird Israel Berichten zufolge alle Frauen und Minderjährigen freilassen, die seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 festgenommen wurden und die nicht am bewaffneten Kampf gegen Israel beteiligt gewesen sein sollen.
06.28 Uhr: China lehnt Trumps Gaza-Pläne ab
Der chinesische Außenminister Wang Yi hat sich gegen die Gaza-Pläne des US-Präsidenten Donald Trump positioniert. Beim Gazastreifen handle es sich um die Heimat der Palästinenser und nicht "um ein Verhandlungsobjekt für politische Kompromisse", sagte er vor dem UN-Sicherheitsrat - ohne Trump direkt zu nennen. Wang sagte weiter, dass der Gazastreifen "kein Opfer der internationalen Politik" werden sollte und dass die beteiligten Parteien das Waffenruhe-Abkommens die weiteren Verhandlungen "in konstruktiver Weise" vorantreiben sollten.
Der chinesische Außenminister sagte auch, dass "die Palästinenser Palästina regieren", sei "ein wichtiger Grundsatz, der bei der Verwaltung des Gazastreifens nach dem Konflikt befolgt werden" müsse und sprach sich damit für die Zweistaatenlösung und die Gründung eines unabhängigen Staates Palästina aus.
04.22 Uhr: Nach Abzug Israels: Libanons Zivilschutz findet 23 Leichen in Grenzorten
Nach dem Abzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon hat der libanesische Zivilschutz in grenznahen Orten nach eigenen Angaben 23 Leichen gefunden. "Teams von Spezialisten ist es heute gelungen, 14 Leichen in Mais al-Dschabal, drei in Markaba, drei in Kfar Kila und drei weitere in Odaisseh zu bergen", hieß es in einer Erklärung des Zivilschutzes, die von der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur verbreitet wurde.
Im Libanon war am 27. November eine Waffenruhe in Kraft getreten. Sie sieht vor, dass im Südlibanon lediglich die libanesische Armee und Soldaten der UN-Friedensmission Unifil vor Ort bleiben. Israels Soldaten müssen also abziehen, die Frist dafür lief am Dienstag ab. Auch die Hisbollah soll sich aus dem Grenzgebiet nach Norden bis hinter den Fluss Litani zurückziehen. Die israelische Armee hat sich zwar größtenteils aus den grenznahen Orten zurückgezogen. Verteidigungsminister Israel Katz erklärte aber, israelische Truppen blieben weiterhin an "fünf Kontrollpositionen" im Südlibanon stationiert.
02.34 Uhr: Klinik in Gaza - Tote durch israelischen Beschuss in Rafah
Trotz der laufenden Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas hat es im Gazastreifen wieder Zwischenfälle gegeben. Panzer der israelischen Armee hätten in der Stadt Rafah im Süden des Gebiets das Feuer auf Palästinenser eröffnet und zwei Menschen getötet, teilte eine Klinik im Küstenstreifen mit. Zwei Leichen seien nach dem Vorfall in das Krankenhaus gebracht worden.
Israels Armee sagte in einer Erklärung, Truppen hätten im Süden des Küstengebiets wegen einer sich ihnen nähernde Person Warnschüsse abgegeben. Der Verdächtige sei nicht zurückgewichen, die Armee habe deshalb weitere Schüsse abgefeuert. Angaben zu möglichen Opfern dabei machte Israels Militär nicht. Israels Armee sei zudem an mehreren Orten des Gazastreifens gegen Verdächtige vorgegangen, die eine Bedrohung dargestellt hätten.
Dienstag, 18. Februar 2025
17.50 Uhr: Schätzung - über 50 Milliarden Dollar für Wiederaufbau nötig
Für den Wiederaufbau des Gazastreifens und des Westjordanlandes nach dem 15-monatigen Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas werden Schätzungen von Experten zufolge mehr als 50 Milliarden Dollar benötigt. Eine vorläufige schnelle Schadens- und Bedarfsbewertung habe ergeben, dass 53,2 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau in den nächsten zehn Jahren erforderlich sein dürften, geht aus einer gemeinsamen Analyse der Vereinten Nationen, der Europäischen Union und der Weltbank hervor. Davon würden 20 Milliarden Dollar in den ersten drei Jahren benötigt.
15.42 Uhr: Arabische Staaten könnten 20 Milliarden für Gaza-Wiederaufbau geben
Die arabischen Staaten denken darüber nach, ob sie für den Wiederaufbau im Gazastreifen bis zu 20 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen. Das verlautete aus ägyptischen Sicherheitskreisen. Am Donnerstag fänden in der saudischen Hauptstadt Riad Gespräche arabischer Staaten statt, die die Zukunft des Gazastreifens zum Thema haben sollen.
Die Runde wird sich demnach auch mit US-Präsident Donald Trumps Idee auseinandesetzen, die Gaza-Bevölkerung umzusiedeln und den Wiederaufbau unter US-Führung zu planen. Bislang haben mehrere arabische Staaten den Vorschlag abgelehnt.
15.38 Uhr: Netanjahu bestätigt Vereinbarung zu Geiselübergabe
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu bestätigte die Ankündigung der Hamas, am Samstag sechs Geiseln freizulassen. Nach der Übergabe von vier toten Geiseln diesen Donnerstag würden in der kommenden Woche zudem vier weitere Leichen von Geiseln übergeben.
14.44 Uhr: Israel geht gegen UNRWA-Schulen vor
Israel ist nach palästinensischen und UN-Angaben gegen drei Schulen des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems vorgegangen. Polizeikräfte und Mitarbeiter der Jerusalemer Stadtverwaltung hätten bei Razzien die Schließung von drei UNRWA-Schulen sowie einem Ausbildungszentrum in Kalandia verfügt, schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini auf der Plattform X. Die israelische Polizei verwies nach einer Anfrage auf die Jerusalemer Stadtverwaltung, die sich aber nicht äußerte.
14.30 Uhr: Hamas will am Samstag sechs Geiseln freilassen
Die Hamas will am Samstag sechs Geiseln freilassen. Das teilte Chalil al-Haja, ein hochrangiger Funktionär der militant-islamistischen Organisation, am Dienstag mit. Ursprünglich waren nur drei Geiseln vorgesehen.
Die sechs sind die letzten noch lebenden Geiseln, die in der ersten Phase des Waffenruheabkommens zwischen der Hamas und Israel freikommen sollen. Im Gegenzug lässt Israel Hunderte palästinensische Häftlinge frei.
14.10 Uhr: Übergabe von vier toten Geiseln am Donnerstag geplant
Am Donnerstag will die Hamas vier tote Geiseln freigeben. Im Gegenzug solle Israel am Samstag palästinensische Häftlinge freilassen, sagte der Hamas-Verhandlungsführer Chalil al-Haija am Dienstag in einer Rede, die vom Hamas-Sender al-Aksa übertragen wurde.
13.31 Uhr: Ägyptens Präsident reist am Donnerstag zu Gesprächen über arabischen Gaza-Plan nach Riad
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sissi reist Sicherheitskreisen zufolge voraussichtlich am Donnerstag nach Riad. In der saudi-arabischen Hauptstadt werde er über einen arabischen Plan für die Zukunft des Gazastreifens beraten, sagten zwei ägyptische Insider. Es wird erwartet, dass die arabischen Staaten einen Nachkriegsplan für den Wiederaufbau des Gazastreifens diskutieren - möglicherweise um dem Vorschlag von US-Präsident Donald Trump entgegenzuwirken, den Streifen unter US-Kontrolle zu stellen.
13.02 Uhr: Gipfel in Kairo zur Lage der Palästinenser erst im März
Ein für Ende Februar geplantes Gipfeltreffen in Ägypten zur Lage der Palästinenser soll nach ägyptischen Angaben nun erst am 4. März stattfinden. Der neue Termin sei in Koordination mit anderen arabischen Staaten und der arabischen Liga vereinbart worden, teilte das Außenministerium in Kairo mit. Als Begründung für die Verschiebung nannte das Ministerium inhaltliche und logistische Vorbereitungen.
Die Ankündigung zu dem Gipfeltreffen in Kairo folgte auf die hochumstrittenen Aussagen von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der Bewohner aus dem Gazastreifen. Trump hatte verkündet, die USA würden den Gazastreifen "übernehmen" und in eine wirtschaftlich florierende "Riviera des Nahen Ostens" verwandeln. Die Einwohner des Gebiets sollen Trumps Vorstellung nach künftig in anderen arabischen Staaten der Region unterkommen. Ägypten und andere Länder der Region lehnen solche Pläne entschieden ab.
12.48 Uhr: Scholz lehnt Trumps Gaza-Plan entschieden ab
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt den Gaza-Plan von US-Präsident Donald Trump entschieden ab. Die "zwangsweise Umsiedlung" von Menschen sei "menschenfeindlich und unakzeptabel", sagte Scholz der "Jüdischen Allgemeinen" (online). Ein solcher Plan verstoße gegen das Völkerrecht und die UN-Menschenrechtscharta. Trump hatte Anfang Februar angekündigt, dass die USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen wollten und die Palästinenser umgesiedelt würden.
Scholz selbst schwebt ein friedliches Nebeneinander Israels mit einem palästinensischen Staat vor, der Gaza und das Westjordanland umfasst: "Die palästinensische Regierung sollte sich aus der Autonomiebehörde heraus entwickeln", sagte er. Dafür sei es allerdings wichtig, dass die "Hamas-Diktatur" der Vergangenheit angehöre. Die palästinensische Autonomiebehörde müsse eine demokratische, legitime, rechtsstaatliche Regierung sein, gewählt von den Bürgern.
12.33 Uhr: Bemühungen um vorzeitige Freilassung von Hamas-Geiseln
Bei indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas gibt es nach Medienberichten Fortschritte hinsichtlich einer vorzeitige Freilassung israelischer Geiseln. Israelische Medien berichteten, am Samstag könnten möglicherweise sechs statt drei lebende Geiseln übergeben werden. Die Hamas habe sich außerdem bereit erklärt, am Donnerstag die Leichen von vier Geiseln zu übergeben. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.
Im Gegenzug werde Israel alle restlichen palästinensischen Häftlinge entlassen, die während der ersten Phase der Waffenruhe freikommen sollten, berichtete der israelische Sender Kan. Überdies werde Israel die Einfuhr von schweren Baumaschinen zur Räumung von Trümmern, Wohncontainern und Zelten in das blockierte Küstengebiet erlauben.
12.29 Uhr: UN kritisieren Verzögerung beim Israels Abzug aus dem Libanon
Die Vereinten Nationen haben den für heute angesetzten und nun verzögerten Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon kritisiert. "Eine weitere Verzögerung dieses Prozesses ist nicht das, was wir uns erhofft hatten", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon und der zuständigen UN-Sonderkoordinatorin Jeanine Hennis-Plasschaert. Ein Großteil der Arbeit zur vollständigen Umsetzung der Resolution 1.701 stehe noch bevor.
Dennoch seien seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah Ende November auch Fortschritte verzeichnet worden. Die UN begrüßten, dass sich das israelische Militär aus bewohnten Gebieten zurückgezogen habe. Außerdem sei die libanesische Armee unter schweren Bedingungen im Einsatz und unterstütze die Bevölkerung bei der Rückkehr in ihre Heimatorte. Beide Seiten seien dazu aufgerufen, ihre Verpflichtungen gemäß dem Abkommen zur Waffenruhe zu erfüllen, um langfristig für Sicherheit und Stabilität zu sorgen.
11.45 Uhr: Israel - Verhandlungen zu zweiter Phase der Gaza-Waffenruhe "in dieser Woche"
Israel will noch "in dieser Woche" Verhandlungen über die zweite Phase des Waffenstillstands-Abkommens im Gazastreifen aufnehmen. Dies sei bei der Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts am Montagabend beschlossen worden, sagte der israelische Außenminister Gideon Saar bei einer Pressekonferenz in Jerusalem. Der Schritt schließe auch einen Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene ein, erklärte Saar. Israel verlange eine vollständige Entmilitarisierung des Gazastreifens, betonte er.
Nachdem in der derzeit laufenden ersten Phase insgesamt 33 von der radikalislamischen Hamas festgehaltene israelische Geiseln im Austausch gegen in Israel inhaftierte palästinensische Häftlinge übergeben werden sollen, sieht die zweite Phase die Übergabe aller verbliebenen Geiseln an Israel vor. Zudem soll ein definitives Ende des Gaza-Kriegs erreicht werden.
11.40 Uhr: Libanon - Werten jeden Verbleib Israels als Besatzung
Der Libanon sieht jeden Verbleib israelischer Soldaten auf seinem Territorium als Besatzung an. Man habe das Recht, alle Mittel einzusetzen, um einen Rückzug des israelischen Militärs zu erzwingen, sagte ein Sprecher des libanesischen Präsidenten. Israel hätte nach der Vereinbarung einer Waffenruhe mit der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz seine Truppen eigentlich schon abziehen müssen. Die ursprüngliche Frist wurde jedoch verlängert und endet an diesem Dienstag. Das israelische Militär hat jedoch erklärt, es werde darüber hinaus an fünf strategisch wichtigen Standorten eine kleine Zahl von Soldaten belassen.
Das steht nach israelischer Lesart im Einklang mit der von den USA und Frankreich im November vermittelten Waffenruhe. In dieser Vereinbarung wurden den israelischen Truppen 60 Tage für den Rückzug aus dem Südlibanon eingeräumt, wo sie eine Bodenoffensive gegen die Hisbollah geführt hatten. Die Frist wurde später bis zum 18. Februar verlängert. Die Hisbollah soll sich nach der Vereinbarung Richtung Norden bis hinter den Fluss Litani zurückziehen. Für Sicherheit in dem Grenzgebiet im Südlibanon sollen die libanesische Armee und die Unifil-Friedenstruppen sorgen.
11.09 Uhr: Netanjahu fordert sofortige Umsetzung der UNRWA-Gesetze
Der israelische Ministerpräsident hat eine sofortige und uneingeschränkte Umsetzung der Gesetze gegen das UN-Hilfswerk für die Palästinenser (UNRWA) gefordert. Das teilte sein Büro mit. Die Ende Januar in Kraft getretenen Gesetze verbieten dem Hilfswerk die Tätigkeit auf israelischem Gebiet und untersagen israelischen Behörden den Kontakt zu UNRWA. Der israelische Sender KAN 11 hatte am Sonntag berichtet, UNRWA betreibe weiterhin Schulen und weitere Einrichtungen in Ostjerusalem.
UNRWA-Generalsekretär Philippe Lazzarini hatte am Montag in Kairo erklärt, das Hilfswerk stehe nach der Umsetzung der israelischen Gesetze "vor erheblichen operativen Herausforderungen". So sei das internationale Personal "praktisch aus dem besetzten Westjordanland ausgewiesen" worden. Dennoch halte man Schulen und Gesundheitszentren offen und setze auch seine Einsätze in Gaza fort. Israel hatte UNRWA vorgeworfen, etliche Mitarbeiter im Gazastreifen seien an den Angriffen der Hamas vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen.
09.19 Uhr: Zentralrat fassungslos nach Äußerungen gegen Israel bei Berlinale
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat mit scharfer Kritik auf Israel-feindliche Äußerungen auf der Berlinale reagiert. "Dass zu Hamas-Parolen Beifall aufbraust, macht fassungslos", schrieb der Zentralrat bei X. Nach Medienberichten ermittelt inzwischen der Staatsschutz nach einem Vortrag des Regisseurs Jun Li am Samstagabend. Darin hieß es demnach unter anderem, Millionen von Palästinensern erstickten unter Israels brutalem Siedlerkolonialstaat. Deutschland wurde vorgeworfen, einen "Genozid" an den Palästinensern zu unterstützen. Zu hören war auch die propalästinensische Parole "From the river to the sea".
Der Zentralrat der Juden schrieb auf X, vor der Berlinale sei das Gespräch mit den Veranstaltern gesucht worden. "Wir waren uns einig, wie mit diesem klaren Israelhass und israelbezogenen Antisemitismus umzugehen ist." Es werde davon ausgegangen, "dass ein solches Verhalten entsprechend sanktioniert wird". Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle hat den Vorfall laut Medienberichten bedauert, bereits auf der Preisgala der Berlinale im vergangenen Jahr hatten propalästinensische Bekundungen und massive Vorhaltungen gegen Israel für heftige Kritik gesorgt.
07.57 Uhr: Libanesische Kreise bestätigen: Israel zieht sich nicht ganz nicht ganz zurück
Libanesische Sicherheitskreise haben bestätigt, dass sich die israelische Armee größtenteils aus den grenznahen Orten im Südlibanon zurückgezogen hat, nicht jedoch aus "fünf Punkten". Die libanesische Armee rücke aufgrund von Sprengstoff in manchen Gebieten und Straßenschäden schrittweise vor. Am heutigen Dienstag läuft eine Frist zum Truppenabzug im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon ab.
Israel hatte zuvor erklärt, es werde auch nach Verstreichen der Frist an fünf "strategischen Punkten" im Libanon stationiert bleiben. Armeesprecher Nadav Shoshani bezeichnete dies als "vorübergehende Maßnahme", bis die libanesische Armee ihrerseits in der Lage sei, "das Abkommen vollständig umzusetzen".
05.23 Uhr: Israel will Behörde für Umsiedlung aus dem Gazastreifen errichten
Israel will eine offizielle Regierungsstelle für die Umsiedlung aus dem Gazastreifen aufbauen. Das israelische Verteidigungsministerium teilte mit, man wolle damit die "freiwillige Ausreise der Bewohner des Gazastreifens" fördern. Das Büro von Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, der Plan für die Behörde umfasse "Unterstützung, die es jedem Bewohner des Gazastreifens, der freiwillig in ein Drittland auswandern möchte, ermöglicht, ein Paket zu erhalten, das unter anderem spezielle Ausreisemaßnahmen auf dem See-, Luft- und Landweg umfasst".
Die Ankündigung von Israel folgt dem Vorstoß von US-Präsident Donald Trump, die palästinensische Bevölkerung aus dem Gazastreifen umzusiedeln, um diesen als eine "Riviera des Nahen Ostens" wieder aufzubauen. Dabei sollen die bisherigen Einwohner ohne Rückkehrrecht in anderen Staaten angesiedelt werden. Der Plan hat im Nahen Osten und weltweit Empörung ausgelöst. Trump und israelische Regierungsvertreter bezeichneten die vorgeschlagene Umsiedlung mehrfach als freiwillig, internationale Rechtsexperten erklärten jedoch, dass der Plan, sollte er umgesetzt werden, einem Kriegsverbrechen gleichkommen könnte.
03.47 Uhr: Rubio - Gaza-Abkommen soll zu "regionaler Sicherheit" beitragen
US-Außenminister Marco Rubio hat bei seinem Gespräch mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman nach US-Angaben die Wichtigkeit eines Abkommens zum Gazastreifen unterstrichen, das "die regionale Sicherheit stärkt". Rubio wie bin Salman hätten "ihren Einsatz für die Umsetzung des Waffenstillstands" und "die Sicherstellung, dass die Hamas alle Geiseln, einschließlich amerikanischer Staatsbürger, freilässt" bekräftigt, erklärte das US-Außenministerium.
Weder das US-Außenministerium noch die saudi-arabische Regierung erwähnten in ihren Mitteilungen zu dem Treffen den umstrittenen Plan von US-Präsident Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens, der eine Räumung des Palästinensergebiets und eine Umsiedlung der dort lebenden 2,4 Millionen Menschen vorsieht. In einer Erklärung der saudi-arabischen Seite hieß es lediglich, Rubio und bin Salman hätten "regionale und internationale Entwicklungen" sowie "Bemühungen zur Gewährleistung von Sicherheit und Stabilität in der Region" besprochen.
01.26 Uhr: Israelische Truppen halten trotz Fristablauf weiter Stellungen im Libanon
Trotz Ablauf der Frist zum Truppenabzug am heutigen Dienstag will Israel sein Militär vorerst weiter im Südlibanon stationiert lassen. Die Aufgabe der Stellungen war in dem im November besiegelten Waffenruhe-Abkommen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz vereinbart worden, das zunächst auf 60 Tage angelegt und dann noch einmal um gut drei Wochen verlängert worden war.
Den Abzug aus dem Nachbarland jetzt zu verzögern, sei zunächst eine "vorübergehende Maßnahme", sagte ein israelischer Armeesprecher. Ihm zufolge wurde das Vorgehen mit der von den USA und Frankreich angeführten internationalen Kommission abgesprochen, die über die Einhaltung des Waffenruhe-Abkommens wachen soll und der auch Israel, der Libanon und die UN-Friedenstruppe Unifil angehören. Eine offizielle Bestätigung von dritter Seite gab es dafür nicht.
Montag, 17. Februar 2025
22.33 Uhr: US-Senatoren weisen bei Israel-Besuch Trumps Gaza-Plan zurück
Der US-Senat hat nach Darstellung eines hochrangigen Republikaners "sehr wenig Appetit" auf eine Übernahme des Gazastreifens in irgendeiner Form durch die USA. Senator Lindsey Graham spielt bei einem Besuch in Israel auf Bestrebungen seines Parteikollegen Präsident Donald Trump an, die Kontrolle über das palästinensische Gebiet zu übernehmen. Grahams demokratischer Kollege Richard Blumenthal nannte auf derselben Reise Trumps Plan aussichtslos. Er gehe davon aus, dass die arabischen Staaten eine Alternative vorlegen werden. Ein entsprechendes Treffen von Vertretern aus Saudi-Arabien, den Emiraten, Jordanien und Ägypten zur Zukunft des Gazastreifens wird möglicherweise noch in diesem Monat erwartet.
21.30 Uhr: Tausende erinnern in Tel Aviv an Los der Hamas-Verschleppten
Tausende Demonstranten haben im Zentrum von Tel Aviv an das Los der Geiseln erinnert, die sich seit 500 Tagen in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen befinden. Sie forderten die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf, Verhandlungen über die zweite Phase der geltenden Waffenruhe im Gaza-Krieg zu führen, in der alle noch lebenden Geiseln freikommen sollen, berichteten israelische Medien.
Die Organisatoren der Kundgebung spielten auch ein Video ein, das die Botschaft einer erst vor Kurzem freigelassenen Geisel erhielt. Er habe 498 Tage in Gefangenschaft verbracht, sage der am Samstag aus Gaza zurückgekehrte Iair Horn: "Ich war in den Tunnels der Hamas. Mein Körper hielt dieser Gefangenschaft stand, aber ich sage euch, die Geiseln haben nicht mehr viel Zeit."
18.50 Uhr: Israel rechnet in Kürze mit weiteren Übergaben von Geiseln
Israel bereitet sich darauf vor, am Donnerstag die Leichen von vier Geiseln aus dem Gazastreifen zu empfangen. Außerdem wird daran gearbeitet, am Samstag sechs lebende Gefangene zurückzubringen, wie ein israelischer Sicherheitsbeamter weiter ausführt. Sollten die beiden Übergaben erfolgreich verlaufen, müssten von den 33 Geiseln, die im Rahmen der ersten Phase eines im vergangenen Monat geschlossenen Waffenruheabkommens mit der Hamas freigelassen werden sollen, nur noch vier weitere Geiseln übergeben werden. Es wird allerdings vermutet, dass auch diese inzwischen tot sind. In einer zweiten Phase des Abkommens sollen dann die übrigen Geiseln freikommen, die sich noch im Gazastreifen befinden
16.04 Uhr: Netanjahu sieht sich Trump-Plan für Gazastreifen verpflichtet
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Übernahme der Kontrolle im Gazastreifen durch die Palästinensische Autonomiebehörde weiter ab. "So wie ich mich verpflichtet habe, wird es am Tag nach dem Krieg in Gaza weder die Hamas noch die Palästinensische Autonomiebehörde geben", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros: "Ich bin dem Plan von US-Präsident Trump für die Schaffung eines anderen Gazastreifens verpflichtet."
Der Sender Sky News Arabia hatte am Sonntag berichtet, die Hamas könnte dazu bereit sein, die Kontrolle im Gazastreifen wieder an die Autonomiebehörde unter Führung des gemäßigteren Präsidenten Mahmud Abbas zu übergeben. Den Hamas-Angestellten müssten jedoch neue Posten oder Pensionszahlungen garantiert werden. Beobachter gehen davon aus, dass Netanjahu dies ablehnt, weil es den Druck für eine von ihm abgelehnte Zweistaatenlösung erhöhen könnte.
15.15 Uhr: Israel will nach Abzugstermin fünf Positionen im Libanon halten
Israel will auch nach dem vereinbarten Termin zum Abzug seiner Truppen aus dem Libanon fünf Posten auf libanesischem Gebiet in Grenznähe halten. Ein Armeesprecher sagte, diese vorübergehende Maßnahme sei mit der zuständigen Staatengruppe unter Führung der USA zusammen mit Frankreich, dem Libanon, Israel und der UN-Friedenstruppe Unifil vereinbart worden. Eine offizielle Bestätigung für diese Abstimmung gab es nicht.
Die Waffenruhe sieht einen vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon bis Dienstag vor. Der Armeesprecher sagte, die Armee habe bereits die meisten Truppen abgezogen. Die Verantwortung werde in den geräumten Gebieten an die libanesische Armee übergeben. Man werde aber "eine kleine Anzahl von Truppen an fünf strategischen Punkten entlang der Grenze belassen". Dies sei "eine vorübergehende Maßnahme, bis die libanesischen Truppen die Vereinbarung vollständig umsetzen können", hieß es weiter.
14.47 Uhr: Freigelassene Geisel fordert rasche Hilfe für Leidensgenossen
500 Tage nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hat eine der freigelassenen Geiseln rasche Hilfe für jene Leidensgenossen gefordert, die sich immer noch in den Händen der militant-islamistischen Gruppe befinden. In Gefangenschaft würden die Geiseln nicht die Tage zählen, sondern Minuten und Sekunden, sagte Ogad Ben Ami dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog. "Alles, was ich will, ist, dass meine Freunde zurückkehren. Wir lebten zu sechst unter unerträglichen Bedingungen in einem Raum von sechs Quadratmetern. Ich bin rausgekommen, aber sie sind immer noch da."
Vor 500 Tagen begann mit dem Angriff der militant-islamistischen Hamas und anderen Terrorgruppen auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 der Gaza-Krieg. Aus diesem Anlass blockierten Demonstranten am Montag Kreuzungen in Tel Aviv, einige kündigten an, 500 Minuten lang zu fasten, um Solidarität mit den damals verschleppten Geiseln zu bekunden.
13.28 Uhr: Israel meldet Tötung von führendem Hamas-Mitglied im Libanon
Das israelische Militär hat im Süden des Libanon nach eigenen Angaben ein führendes Mitglied der radikalen Palästinenserorganisation Hamas getötet. Es handle sich um den Leiter der Einsatzabteilung der Hamas im Libanon. Er sei in jüngerer Zeit am Vorantreiben von Anschlägen gegen israelische Staatsbürger beteiligt gewesen. Die Anleitung dazu sei aus dem Iran gekommen, das Geld aus dem Libanon. Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautet, ein offizieller Vertreter der Hamas sei Ziel eines israelischen Angriffs auf ein Auto in der Hafenstadt Sidon gewesen.
Staatliche libanesische Medien melden, Rettungskräfte hätten eine Leiche aus einem Auto geborgen. Das Opfer wird in den Berichten nicht identifiziert. Am Dienstag läuft eine Frist aus, bis zu der Israel seine Streitkräfte aus dem Südlibanon abziehen muss. Die Vereinbarung ist Teil einer Waffenruhe zwischen Israel und der mit der Hamas verbündeten libanesischen Hisbollah-Miliz. Israel will Insidern zufolge allerdings an fünf Posten im Südlibanon Truppen belassen.
13.14 Uhr: Auswärtiges Amt – Trump-Plan zum Gazastreifen "nicht realistisch"
Der Plan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen ist nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes in Berlin "nicht realistisch". "Es ist ein bisschen schwierig, über einen Plan zu reden, der überhaupt nicht realistisch ist", sagte ein Außenministeriumssprecher in Berlin. Mit Blick auf Trumps Vorschlag, den Gazastreifen unter US-Kontrolle zu stellen und die Bewohner umzusiedeln sagte der Sprecher, das würde "nicht funktionieren".
Eine Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung aus dem Palästinensergebiet sei "nicht nur inakzeptabel, sondern auch völkerrechtswidrig", hieß es aus dem Auswärtigen Amt zudem.
12.37 Uhr: Friedensaktivisten werfen Israel verstärkten Siedlungsbau vor
Israel hat den Ausbau illegaler Siedlungen im besetzten Westjordanland sowie in Ostjerusalem nach Angaben israelischer Friedensaktivisten beschleunigt. Seit der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump im Januar habe Israel sechs jüdische Siedlungsprojekte in Ostjerusalem vorangetrieben, teilte die Organisation "Ir Amim" mit. Für das Westjordanland habe Israel eine Ausschreibung für den Bau von knapp 1.000 Siedlerhäusern veröffentlicht, so die Organisation "Peace Now" in einer Erklärung vom Wochenende.
"Ir Amim" deutet das Vorgehen als Zeichen, dass die israelische Regierung sich von Trump ermutigt fühle. "Die zunehmende Missachtung des Völkerrechts und der internationalen Normen durch die israelische Regierung" könnte die Spannungen in der Region verschärfen, so die Aktivistengruppe. Zudem sei eine "Kampagne zur Vertreibung der Palästinenser intensiviert" worden. Nach Angaben der Organisation sind seit Jahresbeginn 27 Gebäude in Ostjerusalem abgerissen worden – darunter 18 Wohnungen.
12.16 Uhr: Saudi-Arabien plant Gipfeltreffen zum Wiederaufbau Gazas
In Diskussionen über einen möglichen Wiederaufbau des Gazastreifens plant Saudi-Arabien ein Gipfeltreffen mit Teilnehmern der arabischen Welt. Die Staats- und Regierungschefs aus Ägypten, Jordanien sowie der Golfstaaten würden dafür am Freitag in Riad erwartet, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen arabischer Diplomaten erfuhr. Dabei werde es unter anderem um Vorschläge Ägyptens für einen Wiederaufbau des stark zerstörten Küstengebiets unter "vollständiger Aufsicht" arabischer Länder gehen.
11.50 Uhr: Früherer israelischer Botschafter fordert Zwei-Staaten-Lösung
Der seit 16 Monaten andauernde Krieg in Nahost hat nach Einschätzung des früheren israelischen Botschafters in Berlin, Jeremy Issacharoff, die strategische Position Israels in der Region verbessert und Feinde wie die Hamas oder die Hisbollah erheblich geschwächt. "Jetzt ist die Zeit für kreatives Denken. Wir brauchen einen politischen Horizont, der sowohl Israelis als auch Palästinensern zugutekommt", schreibt der Diplomat in einem Beitrag in der Zeitung "Haaretz" zum 500. Tag seit Kriegsbeginn am Montag. Er sprach sich nachdrücklich für eine Zwei-Staaten-Lösung aus.
Es sei nun "von entscheidender Bedeutung", dass Israel eine umfassende Strategie verabschiede, um dem, was es in dem Konflikt bislang erreicht habe, Rechnung zu tragen. Das Land sei an einem Punkt angelangt, in dem weitere militärische Gewalt jede Chance auf eine politische Einigung mit den Palästinensern gefährde. Auch für die Schaffung einer breiten regionalen Allianz gegen die nukleare Bedrohung durch den Iran wäre ein "endloser Krieg" kontraproduktiv.
11.23 Uhr: Bericht – Toter bei israelischem Drohnenangriff im Libanon
Bei einem mutmaßlich israelischen Drohnenangriff auf ein Auto im Süden des Libanons ist ein Mensch getötet worden. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, das Fahrzeug sei vollkommen ausgebrannt, während die Person darin saß. Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, es handele sich offenbar um ein Mitglied des militärischen Flügels der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe die Berichte.
Der Vorfall ereignete sich einen Tag vor Ablauf einer Frist für einen Abzug der israelischen Truppen aus dem Süden des Libanons im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung.
10.30 Uhr: Rubio zu Nahost-Gesprächen in Riad – Israels Sicherheitskabinett tagt
US-Außenminister Marco Rubio ist in Saudi-Arabien zu Gesprächen über den Nahost-Konflikt eingetroffen. Rubio landete am Montagmorgen in Riad, nachdem er am Wochenende Gespräche in Israel geführt hatte. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Sonntag verkündet, die USA und Israel verfolgten eine "gemeinsame Strategie" für die Zukunft des Gazastreifens.
Trump will den vom Krieg zerstörten Gazastreifen komplett räumen und nach eigenem Bekunden zu einer "Riviera des Nahen Ostens" umbauen. Die dort lebenden 2,4 Millionen Palästinenser sollen nach seinen Vorstellungen in Länder der Region wie etwa Jordanien und Ägypten umgesiedelt werden. Trumps Plan stößt in der arabischen Welt, aber auch bei westlichen Verbündeten der USA wie etwa Deutschland auf klare Ablehnung. Die Pläne entsprechen nicht internationalem Recht. Konkret wären sie ein Verstoß gegen Regel 129 des internationalen Völkergewohnheitsrechts.
09.27 Uhr: Bericht – Israel treibt Siedlungsausbau bei Betlehem voran
Israel treibt nach einem Bericht der Organisation Peace Now den Ausbau israelischer Siedlungen südlich von Bethlehem im Westjordanland voran. Am Montag sei eine Ausschreibung für den Bau von 974 neuen Wohneinheiten veröffentlicht worden, teilte die Organisation mit, die solche Baumaßnahmen kritisch verfolgt. Durch den Bau dieses neuen Viertels der israelischen Siedlung Efrat könnten dort 40 Prozent mehr israelische Einwohner leben. Das palästinensische Bethlehem hingegen kann Richtung Süden noch weniger wachsen als bisher. Bis mit dem Bau der neuen Wohnungen begonnen werden kann, dürfte es noch etwa ein Jahr dauern, sagte Hagit Ofran von Peace Now.
03.30 Uhr: Hisbollah-Chef – Libanesische Regierung muss Abzug der israelischen Armee durchsetzen
Hisbollah-Chef Naim Kassem hat die libanesische Regierung dazu aufgefordert, den im Waffenruhe-Abkommen vereinbarten Abzug der israelischen Armee aus dem Süden des Landes durchzusetzen. "Israel muss sich bis zum 18. Februar komplett zurückziehen, da gibt es keine Ausrede", sagte der Milizenchef am Sonntag. "Es ist die Pflicht des libanesischen Staates", alles in seiner Macht Stehende dafür zu tun, "damit sich Israel zurückzieht", fügte Kassem in der vom Hisbollah-Sender al-Manar übertragenen Rede hinzu.
Ein Vertreter Israels hatte am Donnerstag erklärte, die Armee werde sich wie vereinbart bis Dienstag zurückziehen. Am selben Tag teilte der libanesische Parlamentspräsident Nabih Berri mit, Israel habe gefordert, fünf Armeestellungen im Südlibanon beibehalten zu können, was Berri laut eigenen Angaben ablehnte.
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