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EU will sich im Fall Skripal hinter Großbritannien stellen

EU will sich im Fall Skripal hinter Großbritannien stellen

Im Fall des Giftanschlags auf Sergej Skripal und Tochter Yulia will sich die Europäische Union geschlossen hinter Großbritannien stellen. "Ich denke, es wird eine gemeinsame Position geben", kommentierte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag am .

Die EU-Außenminister verurteilten den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion in Großbritannien scharf. Die EU nehme zudem die Einschätzung der britischen Regierung "äußerst ernst, dass es höchst wahrscheinlich ist, dass die Russische Föderation verantwortlich ist", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Minister in Brüssel. Der "rücksichtslose und illegale" Angriff habe das Leben vieler Bürger bedroht.

"Alle Informationen, die wir haben, deuten darauf hin, dass es keine alternative plausible Erklärung dafür gibt, dass hier auch eine Mitverantwortung der russischen Seite besteht." Bundesaußenminister Heiko Maas

Folgen für Russland unklar

Ob die EU auch mit Sanktionen auf den Anschlag reagieren wird, ist noch unklar. Denkbar ist beispielsweise, dass Einreiseverbote und Vermögenssperren gegen russische Geheimdienstler und politische Verantwortungsträger erlassen werden. Entscheidungen werden allerdings noch nicht erwartet.

Der frühere Doppelagent Skripal und seine Tochter Yulia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank im englischen Salisbury gefunden worden. Sie befinden sich auch zwei Wochen nach dem Giftanschlag noch immer in einem kritischen Zustand.

Großbritannien erfreut über Unterstützung

Der britische Außenminister Boris Johnson zeigte sich erfreut über die Unterstützung. Zugleich über er scharfe Kritik an der Regierung in Moskau, die bislang jegliche Verantwortung Russlands für den in England verübten Anschlag vehement zurückweist.

"Die russischen Dementi werden immer absurder", sagte Johnson. Erst gäben die Russen an, dass sie den bei dem Anschlag eingesetzten Kampfstoff Nowitschok nie produziert hätten. Dann heiße es, man habe ihn produziert, aber alle Bestände vernichtet. Dann wiederum sagten die Russen, dass Teile des Gifts nach Schweden, Tschechien, in die Slowakei, die USA und Großbritannien gelangt sein könnten. Da zeige sich eine klassische russische Strategie, bei der versucht werde, einen Funken Wahrheit in einem Haufen von Lügen und Vernebelung zu verstecken, kommentierte Johnson.