Die Vorgänge im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sind für Eva Högl, SPD-Fraktionsvize, nicht weit entfernt von einem Skandal.
"Ich sage das bewusst so drastisch. Es steht natürlich auch das Vertrauen in unser Asylrecht und das Vertrauen in staatliches Handeln auf dem Spiel. Denn unser Asylrecht hängt maßgeblich davon ab, dass die sorgfältig überprüft werden, die hier Schutz und Sicherheit bekommen sollen".
Für die SPD-Innenexpertin zählt jetzt vor allem Aufklärung. "Bundesinnenminister Horst Seehofer ist verantwortlich dafür, dass jetzt wirklich ein Blatt nach dem anderen sorgfältig überprüft wird." Personelle Konsequenzen zu ziehen, hält Högl für verfrüht: "Ich bin keine Freundin von Rücktrittsforderungen, sondern ich sage: Frau Cordt muss sich jetzt an die Spitze derer stellen, die ordentlich aufklären."
Högl spricht sich gegen vorschnelle Schritte aus
Auch einen Untersuchungsausschuss in der Affäre jetzt gleich einzuberufen, hält die SPD Politikerin für verfrüht.
"Wir müssen erst einmal den ersten Schritt vor dem zweiten machen. Ein Untersuchungsausschuss ist ein Tanker. Eh man sich geeinigt hat, was genau untersucht werden soll , eh alle Verfahrensfragen geklärt sind, braucht man Zeit. Die Zeit kann man nutzen, aber ich möchte jetzt schnell aufklären. Jetzt sollen erst einmal alle Tatsachen auf den Tisch und dann können wir immer noch schauen, ob wir das parlamentarisch viel grundlegender aufarbeiten müssen und ob ein Untersuchungsausschuss in Betracht kommt".