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FDP und Grüne: Der Weg nach Jamaika wird ein weiter sein

FDP und Grüne: Der Weg nach Jamaika wird ein weiter sein

Im Wahlkampf war der Umgangston zwischen FDP und Grünen ruppig, bei den Sondierungstreffen aber müssen sie versuchen, miteinander auszukommen. Das erste "Beschnuppern" verlief wohl zumindest ganz gut, wie man hört. Von Janina Lückoff

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Man sei auf dem Weg nach Jamaika wieder ein Stückchen weitergekommen, sagte FDP-Generalsekretärin Nicola Beer nach den ersten Sondierungsgesprächen mit den Grünen.

"Aus unserer Sicht war das Gespräch geprägt von Konzentration und gegenseitigem Respekt. Es hatte eine größere programmatische Lebendigkeit, was aber auch in einem sehr guten Zuhören und Sich-einlassen auf die Positionen des anderen mündete." Nicola Beer, FDP-Generalsekretärin

Gleichwohl sei deutlich geworden, dass der Weg noch lang sei, so Beer.

"Respektvoll und aufgeräumt"

Ganz ähnlich äußerte sich Grünen-Geschäftsführer Michael Kellner: Die Atmosphäre sei respektvoll und aufgeräumt gewesen.

"Beiden Parteien ist klar: Sondierungen sind ein langer Weg. Beiden Parteien ist aber auch klar: Wenn es zu einer Regierung kommen würde, dann haben wir auch ein gemeinsames Interesse: dass wir nicht einfach den ausgetretenen Pfaden der Union folgen wollen." Michael Kellner, Grünen-Geschäftsführer

Man habe tiefgründig gesprochen, in Einigkeit und Differenz, so Kellner. Das war vor den Gesprächen nicht ganz zu erwarten gewesen. Im Wahlkampf zumindest überwogen die Differenzen deutlich.

"Die Gesprächspartner, die ich heute hier treffe, kenne ich ja bislang nur aus Wahlkämpfen. Gerade zwischen uns und den Grünen war es ja nicht besonders herzlich (...) Aber wenn wir uns alle in die Schützengräben zurückziehen, kommen wir nicht zueinander." Wolfgang Kubicki, FDP-Vize-Vorsitzender

Wo es Gemeinsamkeiten gibt - und wo nicht

Und so sollte das Kennenlernen und Sich-beschnuppern heute im Vordergrund stehen. Grünen-Chef Cem Özdemir sah das vor dem Treffen auch so, wollte aber auch thematisch rasch zur Sache kommen.

"Da gibt es ein paar Themen, da kommen wir, glaube ich, gut zusammen: Wenn Sie an das Thema Digitalisierung denken, wenn Sie an das Thema Bürgerrechte denken…Und dann gibt’s andere Themen, Energiepolitik beispielsweise oder Europa, da wird’s dann sicher schwieriger werden." Cem Özdemir, Grünen-Vorsitzender

Die Grünen wollen in der Energiepolitik möglichst schnell die 20 schmutzigsten Kohlekraftwerke abschalten. Von 2030 an soll Strom nur noch aus Erneuerbaren Energien kommen. Auch wollen die Grünen weg vom Verbrennungsmotor. Beides ist mit der FDP nur schwer zu verwirklichen.

Beim Thema Europa fordern die Grünen mehr europäische Solidarität - dafür müsse Deutschland auch bereit sein, mehr zu zahlen. Die FDP dagegen lehnt etwa einen europäischen Finanzsausgleich und andere Mechanismen strikt ab.

Raus durch den Seitenausgang

Inwieweit all das bei den ersten Gesprächen schon besprochen wurde, das wollte hinterher niemand verraten. Nach den dreistündigen Beratungen verließen die meisten Sondierungsteilnehmer die Parlamentarische Gesellschaft durch den Seiteneingang. Gesprächsmöglichkeiten wird es aber noch einige geben: Die nächsten Sondierungs-Termine sollen schon vereinbart worden sein.