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Gunter Pleuger, Donald Trump

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Früherer UN-Botschafter Pleuger kritisiert Trump

Gunter Pleuger, von 2002 bis 2006 Deutschlands ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, fand Donald Trumps Rede vor der UN-Generalversammlung bedenklich. Das hat er in der radioWelt auf Bayern 2 betont.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

US-Präsident Trump hat mit seinen Kriegsdrohungen vor der UN-Vollversammlung nach Meinung des Ex-UN-Botschafters Gunter Pleuger die Charta der Vereinten Nationen verletzt.

"Das ist ein völkerrechtswidriger Akt. Die Charta stellt fest , dass alle Staaten gleiche Rechte haben und sie verbietet ausländische Interventionen in die inneren Angelegenheiten von Mitgliedsstaaten. Sie verbietet die Androhung von Gewalt gegen Mitgliedsstaaten."

Die Charta der Vereinten Nationen nenne zwar Ausnahmen, auf die könne sich Trump aber laut Pleuger nicht berufen.

"Das eine ist die Selbstverteidigung nach Artikel 51. Das bedeutet aber, dass ein Angriff stattgefunden haben muss. Nur dann ist Selbstverteidigung möglich und völkerrechtlich erlaubt, nicht aber eine präventive Selbstverteidigung."

Pleuger kritisiert zudem, dass sich die Rede Trumps in Teilen anhöre wie die Kritik an einer Weltregierung.

"Die UNO ist eine ständige Konferenz der Mitgliedsstaaten, und was die UNO tut oder was die UNO nicht tut oder wo sie versagt, das ist nicht so sehr ein Versagen der UNO - sondern das ist darauf zurückzuführen, dass die Mitgliedsstaaten entweder die notwendige Entscheidung nicht getroffen haben oder weil die Mitgliedsstaaten die Entscheidung, die sie selber getroffen haben, nicht umsetzen."