Gabriel betonte, es sei gefährlich, in der wichtigsten Industriebranche mal eben so eine Operation am offenen Herzen durchzuführen. Der schrittweise Umstieg auf Elektro-Autos sei zwar richtig, aber es müsse allen klar sein, dass es dann nur noch 30, 40 Prozent der Arbeitsplätze bei den deutschen Autobauern geben werde, sagte der frühere Wirtschaftsminister. Fahrverbote wegen erhöhter Stickoxid-Werte in Städten lehnte Gabriel ab: "Nicht jeder kann sich ein neues Auto leisten."
Merkel ohne Datumsangabe
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bislang aber kein festes Datum für den möglichen Abschied vom Diesel-Antrieb genannt.
"Den Diesel wird es noch viele, viele Jahre geben, genauso wie den Verbrennungsmotor. Es hat keinen Sinn, jetzt die Menschen zu verunsichern." Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin
Die Brückentechnologie Verbrennungsmotor "werden wir nicht Jahre brauchen, sondern ich würde sagen: Jahrzehnte", versicherte Merkel erst am Sonntag. Auch Merkel wies die Forderung nach Fahrverboten in Innenstädten zurück.
"Wir haben politisch die Menschen animiert, Dieselfahrzeuge zu kaufen, weil die CO2-ärmer sind. Wir würden also gerade die mit Fahrverboten bestrafen, die sich klimaschonend verhalten haben." Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin
"Gabriel in Panik"
CDU-Generalsekretär Peter Tauber reagierte auf Gabriels Vorwurf umgehend. Gabriel scheine in heller Panik zu sein. SPD-Umweltministerin Barbara Hendricks sei es, die dem Diesel den Kampf angesagt habe, "nicht Merkel. Er sollte aufhören zu lügen", twitterte Tauber.