Die Sondereinsatztruppe hatte zuletzt neben der Führung vier Einsatzeinheiten mit je 32 Mann, drei technische Gruppen und eine Versorgungseinheit umfasst.
Diese Einheiten müssten aufgestockt werden, weil die terroristische Bedrohung andauere, sagte GSG-9-Kommandeur Jerome Fuchs dem RBB-Inforadio. Der zweite Standort neben der Zentrale im nordrhein-westfälischen Sankt Augustin sei nötig, da die Spezialkräfte gerade in der Hauptstadt schnell reagieren können müsse. Vermutlich werde die Niederlassung in Spandau angesiedelt, die endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
"Wenn man sich die vergleichbaren Terrorlagen anschaut europaweit, dann waren oftmals die Hauptstädte betroffen. Wir müssen uns auf jeden Fall in der Hauptstadt besser aufstellen. Die Zielrichtung ist klar: eine schnelle Reaktionsfähigkeit der GSG 9 in der Hauptstadt." Kommandeur Jerome Fuchs
Es sei eine "große Herausforderung, den geeigneten Nachwuchs" zu finden, sagte Fuchs weiter. Bewerben könnten sich ausschließlich Polizisten.
Nach Geiselnahme in München gegründet
Die Grenzschutzgruppe 9 - kurz GSG 9 - wurde 1972 als Spezialeinheit der Bundespolizei zur Bekämpfung von schwerster und organisierter Kriminalität sowie Terrorismus gegründet. Auslöser war der Anschlag im Jahr 1972, als ein palästinensisches Kommando israelische Sportler bei den Olympischen Spielen in München überfiel und bei einer gescheiterten Befreiungsaktion alle israelischen Geiseln getötet wurden. Unmittelbar danach gab der damalige Innenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) den Auftrag zu einer neuartigen Spezialeinheit.