Margit Lorenz übt diesen Beruf schon seit mehr als zwanzig Jahren aus. Doch jetzt betreut sie erstmals seit einem Jahr eine Drillingsfamilie. Ohne ihre tägliche Hilfe von bis zu acht Stunden würde die Mutter in Oberfranken den Alltag nicht schaffen. Aber für diese Hilfe muss sie jeden Tag an die Krankenkasse zehn Euro bezahlen. Da kommt für die kinderreiche Familie viel Geld zusammen im Monat.
Sorgen um den Nachwuchs
Das Gehalt der Familienpflegerinnen dagegen ist nicht sehr hoch, und die Leiterin des Familienpflegewerks in Bamberg, Barbara Schramm, sorgt sich um den Nachwuchs. Wird dieser Beruf nicht wieder auch finanziell mehr geschätzt, dann wird es immer schwerer werden, eine Familienpflegerin zu bekommen.
Unfall, Risikoschwangerschaften, psychische Überlastung
Denn die Familienpflegerinnen sind hochqualifiziert. Neben einer dreijährigen Ausbildung zur Hauswirtschafterin oder etwa Erzieherin wird noch eine zweijährige Schulzeit drangehängt. Diese lange Ausbildungszeit ist nötig, weil Familienpflegerinnen Allrounder sein sollen. Sie müssen nach einem Unfall zu Hause aushelfen, Risikoschwangeren zur Hand gehen oder auch bei psychischer Überlastung zur Stelle sein.
Große Hilfe für Alleinerziehende
Gerade für Alleinerziehende sind Familienpflegerinnen eine riesige Unterstützung. Denn wenn sie sich daheim nicht mehr um ihr Kind kümmern können, dann könnten sie ihren Nachwuchs nicht immer bei sich behalten.
Viele Familienpflegerinnen haben Zusatzausbildungen. Stefanie Ziegelmeyer etwa hat sich zur HOT-Trainerin ausbilden lassen. Sie hilft jungen Müttern, zu lernen, wie Haushalt und Kind koordiniert werden, wie sie am besten einen Tagesablauf gestalten. Auch da leisten Familienpflegerinnen wertvolle Arbeit.