Kurz vor dem umstrittenen Volksentscheid haben Befürworter einer Unabhängigkeit Kataloniens Wahllokale in der Region besetzt. Mit den Aktionen setzten sie sich in der Nacht über Entscheidungen des spanischen Verfassungsgerichts hinweg, nach denen die Wahllokale geschlossen bleiben müssen. Die Richter hatten erklärt, dass eine Abstimmung illegal sei. Laut der spanischen Verfassung könne nur die Zentralregierung ein Referendum über die Souveränität einer Region ansetzen. Die Regierung in Madrid hat tausende Polizisten in die Region geschickt, um das Votum zu verhindern.
Abstimmung für Sonntag geplant
Nach dem Willen der Organisatoren sollen die Katalanen morgen abstimmen. Einer internen Anweisung zufolge sollen die Polizisten Gewalt nur als letztes Mittel anwenden. Der katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont sagte, er gehe davon aus, dass niemand Gewalt einsetze. In Barcelona kam es am Abend erneut zu einer Großkundgebung.
Zahlreiche Demonstrationen
Madrids verschärfte Gangart brachte in den vergangenen Tagen in Barcelona und anderen Städten hunderttausende empörte Katalanen auf die Straße. Eine Mehrheit der Bewohner von Katalonien wünscht sich laut Umfragen ein legales Referendum, ist aber hinsichtlich einer Unabhängigkeit der Region gespalten.