Sonntag, 12. November 2023
22.58 Uhr: Israel meldet 17 Verletzte bei Angriffen aus den Libanon
Bei Angriffen aus dem Libanon sind nach israelischen Angaben mindestens 17 Menschen im Norden des Landes verletzt worden. Die israelischen Streitkräfte teilten mit, dass in der Gegend von Manara sieben Soldaten durch Mörsergranaten leicht verletzt worden seien.
Die israelischen Rettungsdienste berichteten von zehn weiteren Verletzten durch Raketeneinschläge oder Granatsplitter. Das israelische Militär meldete 15 Raketenangriffe aus dem Libanon innerhalb kurzer Zeit. Vier Geschossen seien abgefangen worden und der Rest in freiem Gelände niedergegangen.
22.03 Uhr: WHO - Kontakt zu Al-Schifa-Klinik hergestellt
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat es nach Angaben ihres Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus geschafft, Kontakt zu Mitarbeitern des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt wieder herzustellen. Die Lage sei verheerend und gefährlich, erklärte er auf X, ehemals Twitter.
Der ständige Beschuss und die Bombardierungen in der Region hätten die ohnehin schon kritischen Umstände noch verschlimmert. Die Zahl der Todesfälle unter den Patienten sei erheblich gestiegen. Die Klinik funktioniere als Krankenhaus nicht mehr. "Die Welt darf nicht stillschweigend zusehen, wie sich Krankenhäuser, die eigentlich sichere Zufluchtsorte sein sollten, in Schauplätze des Todes, der Verwüstung und der Verzweiflung verwandeln." Der WHO-Chef forderte eine sofortige Feuerpause.
21.05 Uhr: Scholz - Werde Erdogan auf Differenzen ansprechen
Bundeskanzler Olaf Scholz hat angekündigt, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei dessen Besuch in Berlin auf die unterschiedlichen Positionen im Nahost-Konflikt anzusprechen. Er habe mit Erdogan eine ganze Reihe von Themen zu besprechen, sagt eScholz bei einer Veranstaltung der "Heilbronner Stimme" auf die Frage, ob er Erdogans Lob für die Terrororganisation Hamas ansprechen werde.
Eines davon sei neben dem Nahost-Konflikt auch die Verlängerung des EU-Türkei-Migrationsabkommens. Zudem werde man über den Nato-Beitritt Schwedens sprechen. Erdogan hatte diesen lange blockiert. "Es gibt eine sehr lange Liste" an Themen für das Gespräch mit Erdogan am Freitag, betonte Scholz.
20.54 Uhr: Fünf Tote bei Absturz von US-Militärhubschrauber bei Übungsflug über dem Mittelmeer
Beim Absturz eines US-Militärhubschraubers während eines Übungsflugs über dem Mittelmeer sind alle fünf Insassen ums Leben gekommen. Keiner der fünf Soldaten an Bord habe überlebt, teilte das Europakommando der US-Streitkräfte (Eucom) mit. Die Maschine hatte den Angaben zufolge während eines Trainingsflugs am Freitag eine "Panne" erlitten und war ins Meer gestürzt.
Zum Typ des Helikopters und zum genauen Ort des Übungsflugs machte Eucom zunächst keine Angaben. Nach dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen hatten die USA ihre Militärpräsenz in der Region erhöht und unter anderem den Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" und mehrere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer entsandt.
20.36 Uhr: EU-Außenbeauftragter fordert Israel zur Zurückhaltung auf
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell fordert sofortige Kampfpausen im Gazastreifen. "Die Feindseligkeiten haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Krankenhäuser und fordern einen schrecklichen Tribut von der Zivilbevölkerung und dem medizinischen Personal", erklärte Borrell. "Die Krankenhäuser müssen (...) sofort mit den dringendsten medizinischen Gütern versorgt werden, und Patienten, die dringend medizinische Versorgung benötigen, müssen sicher evakuiert werden", fügte er hinzu. "In diesem Zusammenhang fordern wir Israel auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten."
20.33 Uhr: Israel beschießt nach Angriffen aus Libanon Hisbollah-Ziele
Die israelische Luftwaffe hat nach Angriffen aus dem Libanon Ziele in dem nördlichen Nachbarland beschossen. Es seien militärische Einrichtungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und ein Waffenlager angegriffen worden, teilte die Armee mit.
20.24 Uhr: EU - Hamas benutzt Krankenhäuser und Zivilisten als menschliche Schutzschilde
Die Europäische Union hat der Terrorgruppe Hamas vorgeworfen, Krankenhäuser und Zivilisten im Gazastreifen als "menschliche Schutzschilde" zu benutzen. In einer Erklärung, die der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell im Namen der EU verbreitete, wurde Israel zugleich zu "größtmöglicher Zurückhaltung" aufgerufen, um das Leben von Zivilisten zu schützen.
20.22 Uhr: Schifa-Klinik wies Treibstoff zurück - Klinikchef dementiert
Der Leiter des Schifa-Krankenhauses in Gaza hat Angaben Israels dementiert, denen zufolge seine Klinik eine Versorgung mit Treibstoff unter Druck der Hamas zurückgewiesen haben soll. Klinikchef Mohammad Abu Salamia sprach von einer "Lüge und Diffamierung".
Das israelische Außenministerium hatte berichtet, die im Gazastreifen herrschende Hamas habe die Klinik daran gehindert, 300 Liter Treibstoff zu nutzen, die israelische Soldaten am Samstagabend in Behältern neben dem Krankenhaus abgestellt hätten.
20.06 Uhr: Scholz - Chance auf Zweistaatenlösung ohne Hamas vielleicht größer
Bundeskanzler Olaf Scholz hält eine Zweistaatenlösung im Nahen Osten trotz des Kriegs Israels und der islamistischen Terrororganisation Hamas weiterhin für möglich. Das Ziel müsse sein, dass es nach all den schrecklichen Dingen, die passiert seien, eine Perspektive gebe, "die doch nochmal eine Zweistaatenlösung möglich macht", sagte der SPD-Politiker bei einem Talkformat der "Heilbronner Stimme" in Heilbronn.
19.47 Uhr: Mehr als 100.000 demonstrieren in Paris gegen Antisemitismus
Mehr als 100 000 Menschen haben in der französischen Hauptstadt Paris gegen den seit Beginn des Gaza-Krieges zunehmenden Antisemitismus demonstriert. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren Premierministerin Élisabeth Borne, die Rechtspopulistin Marine Le Pen sowie Spitzenvertreter mehrerer anderer Parteien. Präsident Emmanuel Macron war nicht dabei, bekundete aber seine Unterstützung und rief die Franzosen zum Engagement gegen Antisemitismus auf.
19.42 Uhr: Vertreter der Hamas-Behörden: Klinik-Patienten "ohne Behandlung auf der Straße"
Nach der Evakuierung zweier Kinderkliniken im Gazastreifen sind nach Angaben eines Vertreters der Hamas-Behörden die Patienten "ohne Behandlung auf der Straße". Die "erzwungene Evakuierung der Kinderkrankenhäuser Al-Nasr und Al-Rantissi" habe dazu geführt, dass "die Kranken ohne Behandlung auf der Straße sind", erklärte am Sonntag der Chef der Krankenhäuser im Gazastreifen, Mohammed Sakut.
19.38 Uhr: Thunberg ergreift erneut bei Klimademo Partei für Palästinenser
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat erneut eine Klimademonstration genutzt, um für die Palästinenser Partei zu ergreifen. Mit einem traditionellen schwarz-weißen Palästinensertuch um den Hals sagte sie bei einer per Livestream übertragenen Kundgebung in Amsterdam, die Klimaschutzbewegung habe die Pflicht, "auf die Stimmen jener zu hören, die unterdrückt sind und die für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen".
18.24 Uhr: Netanjahu an Amerikaner - Der Gaza-Krieg ist auch euer Krieg
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat an die Amerikaner appelliert, den Krieg Israels gegen die Terrororganisation Hamas auch als ihren Krieg anzusehen. "Es ist nicht nur unser Krieg, es ist auch euer Krieg", mahnte Netanjahu im US-Fernsehen. "Es ist die Schlacht der Zivilisation gegen die Barbarei", sagte er dem Sender CNN. Wenn Israel den Krieg nicht gewinne, dann werde sich die Geißel über den Nahen Osten hinaus weiter ausbreiten und danach Europa und die USA befallen. "Ihr werdet als nächstes dran sein", warnte Netanjahu.
18.15 Uhr: Scholz lehnt Forderung nach längerer Feuerpause ab
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Forderung arabischer und muslimischer Staaten nach einer längeren Feuerpause Israels abgelehnt. Er befürworte humanitäre Pausen, damit Hilfe in den Gazastreifen gelangen könne oder ausländische Staatsangehörige ausreisen könnten, sagte er bei einer Veranstaltung der "Heilbronner Stimme". "Die Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand oder einer langen Pause finde ich nicht richtig", betonte Scholz. "Denn das heißt, dass Israel die Hamas sich erholen lassen soll."
Die Forderung der islamischen Staaten sei nicht die der Bundesregierung, die an der Seite Israels stehe. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen. Er gehe davon aus, dass es das Völkerrecht einhalte. Zugleich müsse die israelische Regierung sicherstellen, dass im Westjordanland keine Angriffe der jüdischen Siedler gegen die palästinensische Bevölkerung stattfänden. Es müsse die Perspektive einer Zwei-Staaten-Lösung geben.
17.35 Uhr: 101 UN-Mitarbeiter im Krieg getötet
In dem seit über dreißig Tagen dauernden Krieg im Gazastreifen sind nach Angaben von UN-Generalsekretär Antonio Guterres 101 Mitarbeiter der Vereinten Nationen ums Leben gekommen. Guterres bekräftigte zudem in einem Interview des US-Senders CNN, dass die barbarischen Angriffe der Hamas keine Kollektivstrafe für die palästinensische Bevölkerung seitens Israel rechtfertigten. "Man kann die schrecklichen Dinge, die die Hamas getan hat, nicht als Grund für eine kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes nutzen."
17.05 Uhr: UN - Erneut Blauhelmsoldat im Süd-Libanon verletzt
Im Süden des Libanons ist erneut ein Soldat der UN-Beobachtermission Unifil verletzt worden. Er sei von Schüssen getroffen worden und habe operiert werden müssen, teilte Unifil am Sonntag mit. Sein Zustand sei stabil. Woher die Schüsse in der Nacht zum Sonntag im Ort Al-Kausa nahe der Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon kamen, sei unklar und werde untersucht.
17.00 Uhr: Netanjahu deutet mögliches Abkommen über Freilassung von Geiseln an
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC die Möglichkeit eines Abkommens über die Freilassung von der Hamas verschleppter Geiseln angedeutet. Auf die Frage einer Journalistin nach einem möglichen Abkommen über die Freilassung von Frauen, Kindern und alten Menschen sagte Netanjahu: "Das könnte sein." Er fügte hinzu: "Je weniger ich mich zu diesem Thema äußere, desto mehr erhöhe ich die Chancen, dass dies Wirklichkeit wird".
16.39 Uhr: Armee - 15 Geschosse von Libanon auf Norden Israels abgefeuert
Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben 15 Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden. Vier davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, teilte die Armee mit. Der Rest sei in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Zu dem Angriff bekannte sich der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Als Reaktion auf "Massaker und Aggression" Israels im Gazastreifen seien die israelischen Städte Haifa, Naharija und Schlomi angegriffen worden, teilten die Kassam-Brigaden mit.
16.18 Uhr: Erdogan - USA müssen israelische Offensive im Gazastreifen stoppen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die USA aufgerufen, Israel zum Stopp seiner Offensive im Gazastreifen zu bringen. "Die USA müssen ihren Druck auf Israel erhöhen, der Westen muss seinen Druck auf Israel erhöhen", sagte Erdogan vor Journalisten. "Es ist lebensnotwendig, dass wir einen Waffenstillstand erreichen."
"Das Land, das am meisten involviert sein muss, sind die USA, die einen Einfluss auf Israel haben", sagte Erdogan weiter. Zugleich bekräftigte er seine Haltung, dass die Terrororganisation Hamas "eine politische Partei ist, die die Wahlen in Palästina gewonnen hat".
16.16 Uhr: Israeli in Berlin bedroht
Ein 37-jähriger Israeli ist am in Berlin-Charlottenburg beim Verteilen von Israel-Solidaritäts-Aufklebern von einem Restaurantbesitzer bedroht worden. Wie die Polizei, mitteilte, war der 59-jährige Ladeninhaber "weder mit den Aufklebern noch mit deren politischer Aussage einverstanden". Es sei zu einem Streitgespräch gekommen und der Israeli und sein 50-jähriger Begleiter seien lautstark aus dem Restaurant "dirigiert" worden. Außerhalb des Ladens habe der Restaurantinhaber auf die eingeschaltete Kamera des 37-Jährigen geschlagen und "ihn verbal sowie mit geballter Faust und ausgestrecktem Daumen, die eigene Kehle entlangfahrend, bedroht".
15.50 Uhr: Großer Marsch gegen Antisemitismus in Paris gestartet
In Paris hat der Marsch gegen den Antisemitismus begonnen, an dem sich zehntausende Menschen beteiligen dürften. Der Demonstrationszug setzte sich am Sonntagnachmittag mit der Präsidentin der Nationalversammlung, Yaël Braun-Pivet, und ihrem Senats-Kollegen Gérard Larcher an der Spitze in Bewegung. Sie hatten gemeinsam zu der Demonstration aufgerufen.
15.42 Uhr: 800 Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass aus Gaza ausgereist
Aus dem Gazastreifen sind erneut Hunderte Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass ausgereist. Mehr als 800 von ihnen hätten den Grenzübergang Rafah nach Ägypten überquert, sagte am Sonntag ein Sprecher des Kontrollpunkts auf palästinensischer Seite. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete, etwa 500 der Ausreisenden stammten aus rund 15 Ländern, darunter auch Deutschland, USA, China und Frankreich. Sie warteten im Saal des Grenzübergangs darauf, dass ihre Formalien für die Ausreise erledigt werden, um dann mit Unterstützung ihrer Botschaften weiterzureisen.
15.30 Uhr: Faeser – Rechtsstaat muss bei Antisemitismus hart durchgreifen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich vor dem Hintergrund antisemitischer Vorfälle bei propalästinensischen Demonstrationen grundsätzlich offen für eine Änderung des Strafrechts gezeigt. Sie plädiert allerdings dafür, zunächst die geltenden Regeln auszuschöpfen. Sie sehe da noch Luft nach oben, sagte die SPD-Politikerin am Sonntag in der ZDF-Sendung "Berlin direkt".
Schnelle Strafen und tatsächliche Verurteilungen seien wichtig. "Wenn man dafür das Strafrecht ändern muss, dann bin ich dafür, aber ich wäre jetzt erst einmal dafür, dass das geltende Strafrecht auch wirklich angewendet wird." Es brauche ein hartes Durchgreifen des Rechtsstaates. "Die Menschen müssen das sehen, und die Täter müssen es vor allen Dingen spüren."
14.44 Uhr: Hamas lehnt laut Israel angebotenen Treibstoff für Klinik ab
Israel hat nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angeboten, dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt Treibstoff zu liefern. Dies habe die radikal-islamische Hamas abgelehnt, sagt Netanjahu dem US-Sender NBC. "Wir haben dem Schifa-Krankenhaus gerade den Treibstoff angeboten, sie haben ihn abgelehnt." Details nennt Netanjahu nicht, die Informationen können derzeit nicht überprüft werden. Am Samstag haben die palästinensischen Gesundheitsbehörden erklärt, das Al-Schifa-Krankenhaus, das größte im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen, habe seinen Betrieb einstellen müssen, weil der Treibstoff für die Stromgeneratoren ausgegangen sei.
14.24 Uhr: USA gegen Gefechte in Krankenhäusern
Die USA sprechen sich nach den Worten des nationalen Sicherheitsberaters Jake Sullivan gegen Feuergefechte in Krankenhäusern im Gazastreifen aus. "Die Vereinigten Staaten wollen keine Feuergefechte in Krankenhäusern sehen, bei denen unschuldige Menschen, Patienten, die medizinische Versorgung erhalten, ins Kreuzfeuer geraten", sagt Sullivan dem Sender CBS. "Und wir haben diesbezüglich aktive Konsultationen mit den israelischen Streitkräften geführt." Er fügt hinzu, dass die USA an Verhandlungen zwischen Israel und Katar über die Freilassung der von der radikal-islamischen Hamas verschleppten rund 240 Geiseln beteiligt seien.
13.35 Uhr: Papst fordert Respekt für Menschenleben in Nahost
Erneut hat Papst Franziskus die Kriegsparteien im Nahen Osten zum Frieden aufgerufen. Mit den Worten: "Es reicht, Brüder, es reicht!", wandte er sich am Sonntagmittag auf dem Petersplatz in Rom an Palästinenser und Israelis. "Ich denke jeden Tag an die ganz schreckliche Lage in Israel und Palästina. Ich bin all denen nahe, die leiden, den Palästinensern und den Israelis. Ich umarme sie in diesem dunklen Moment und bete viel für sie", sagte der Papst und fuhr fort: "Mögen die Waffen schweigen! Sie bringen niemals den Frieden."
Weiter rief er vor Zehntausenden Pilgern zur Hilfe für die Verwundeten, zum Schutz der Zivilisten und zu mehr humanitären Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen auf. Zugleich forderte er die Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geisel
13.30 Uhr: Entwicklungsministerin verteidigt Hilfe für Palästinenser
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) verwahrt sich gegen Vorwürfe, die Entwicklungshilfe der Bundesregierung hätte der Terrororganisation Hamas geholfen. "Die Bundesregierung hilft nicht der Hamas, sondern der palästinensischen Bevölkerung. Das ist notwendig und im Interesse Israels", sagte Schulze dem "Spiegel".
Kritik an dem palästinensischen Hilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA wegen antisemitischer Schulbücher oder Lehrkräfte wies sie zurück. Die Organisation verfüge "über ein effektives System zur Überprüfung der Schulbücher, um sicherzustellen, dass das Bildungsangebot den Werten, Grundsätzen und dem Neutralitätsgebot der Vereinten Nationen entspricht". Bei Lehrkräften sei UNRWA den Vorwürfen nachgegangen und "habe arbeitsrechtliche Konsequenzen gezogen".
Die Bundesregierung fördere mit der Entwicklungshilfe den Staatsaufbau. "Dass es den israelischen Staat gibt, ist für uns essenziell. Dafür braucht es Frieden in der Region, und die einzige Perspektive dafür ist die Zweistaatenlösung."
12.44 Uhr: Grenzübergang Rafah wieder geöffnet
Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten ist wieder für Evakuierungen offen. Die ersten Ausländer hätten darüber das Palästinensergebiet verlassen und befänden sich auf ägyptischem Territorium, verlautet aus ägyptischen Sicherheitskreisen. Es handele sich um 80 Ausländer und ihre Angehörigen, sagen vier Insider. Weitere würden folgen. Auch mehrere verletzte Palästinenser seien aus dem Gazastreifen herausgekommen und würden in Ägypten medizinisch behandelt. Am Freitag waren die Ausreisen über Rafah ausgesetzt worden, nachdem es beim Transport verletzter Palästinenser aus dem nördlichen Gazastreifen zu Problemen gekommen war.
12.22 Uhr: Israels Militär: Angriff von Militanten an Grenze zu Libanon
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon haben nach Angaben des israelischen Militärs Militante Panzerabwehrraketen abgefeuert und mehrere Zivilisten verletzt. Die israelischen Truppen hätten darauf mit Artilleriebeschuss reagiert. Ein Sprecher des israelischen Rettungsdienstes sagt im Sender N12 News, eine der bis zu sechs Personen sei lebensgefährlich verletzt worden. Aufnahmen zeigen brennende Autos auf einer Straße in der Nähe einer offenen Fläche. Am Samstag hat der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz, Sajjed Hassan Nasrallah, erklärt, die Front gegen Israel bleibe aktiv. Der Libanon grenzt im Süden an Israel, in der Grenzregion kommt es immer wieder zu Scharmützeln.
12.15 Uhr: Erste Russen verlassen Gazastreifen
Russland hat damit begonnen, seine Staatsbürger aus dem Gazastreifen in Sicherheit zu bringen. Mehr als 60 Menschen mit russischem Pass seien nach Ägypten ausgereist, teilt das russische Katastrophenschutzministerium mit. Der Grenzübergang Rafah nach Ägypten ist der einzige, der nicht unter israelischer Kontrolle steht. "Derzeit überqueren Bürger der Russischen Föderation, die das Konfliktgebiet verlassen wollen, den Kontrollpunkt", teilt das Ministerium mit. Spezialisten leisteten den Menschen vor Ort medizinische und psychologische Hilfe und versorgten sie mit Nahrung und Wasser, heißt es weiter. Wie viele russische Staatsangehörige insgesamt den Gazastreifen voraussichtlich verlassen werden, lässt das Ministerium offen. Russischen Medienberichten zufolge haben rund 1000 Russen und Staatsangehörige der Republiken der ehemaligen Sowjetunion den Wunsch geäußert, den Gazastreifen zu verlassen.
12.00 Uhr: Drei Festnahmen nach antisemitischer Beleidigung in Frankfurt
Weil sie zwei Männer jüdischen Glaubens antisemitisch beleidigt haben sollen, sind in Frankfurt drei Männer festgenommen worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hielten sich nach derzeitigen Erkenntnissen ein Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und ein Mitglied der Jüdischen Gemeinde Dortmund am Samstagabend vor dem Eingang eines Hotels auf, als die drei Tatverdächtigen sie aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit beleidigten. Die beiden Männer waren laut Polizei im Rahmen der jährlichen Ratsversammlung des Zentralrats der Juden in Deutschland Gäste in dem Hotel. Einer von beiden habe zum Tatzeitpunkt eine Kippa getragen.
Die Polizei nahm die drei teils stark alkoholisierten Tatverdächtigen im Alter von 39, 39 und 44 Jahren den Angaben zufolge noch vor Ort fest. Bei ihnen handele es sich um aus Baden-Württemberg angereiste American Football-Fans, hieß es. Sie müssten sich nun aufgrund der Beleidigung verantworten.
10.27 Uhr: Söder macht "Schutzversprechen" an Jüdinnen und Juden
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden ein "Schutzversprechen" gegeben und härte Maßnahmen gegen Extremisten angekündigt. "Wir müssen den Extremismus in unserem Land stoppen", sagte Söder der "Bild am Sonntag". "Nur Betroffenheit alleine reicht nicht, um jüdisches Leben zu schützen. Es braucht die ganze Härte des Rechtsstaats."
Sein ausformuliertes Versprechen: "Wir stehen zur Freiheit, zur Demokratie und zum jüdischen Leben in Deutschland. Wir sagen Nein zu jeder Form von Hass, Islamismus und Antizionismus. Das muss auch uneingeschränkt bei Demos auf unseren Marktplätzen durchgesetzt werden." Konkret forderte Söder "härtere Strafen und Turbo-Abschiebungen von Extremisten".
10.26 Uhr: Zettel in Gedenken an Israel vor Erfurter Synagoge angezündet
Unbekannte haben an der Neuen Synagoge in Erfurt in der Nacht zum Sonntag Papiere zum Gedenken an die Menschen in Israel angezündet. Auf der mit Grabkerzen belegten Treppe vor der Synagoge brannten demnach Papierstücke, wie die Polizei am Sonntagmorgen mitteilte. Die Beamten nahmen zwei verdächtige betrunkene Männer fest. Niemand wurde verletzt. Zu den Gründen der Brandstiftung lagen zunächst keine Informationen vor. Die Ermittlungen laufen.
Nach Angaben von Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) werden zwei Asylbewerber verdächtigt, den Brand gelegt zu haben. Er verurteilte die Tat auf der Plattform X (vormals Twitter). "Wer so etwas tut, hat seinen Schutzstatus bei uns verwirkt", schrieb er.
10.23 Uhr: Israel Armee nennt neues Zeitfenster zur Flucht in den Süden Gazas
Israels Armee hat den Zivilisten im umkämpften nördlichen Gazastreifen am Sonntag ein neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Zudem soll ein Durchgang zwischen der größten Klinik in Gaza, dem Schifa-Krankenhaus, und einer Verbindungsstraße in Richtung Süden geschaffen werden, teilte die Armee am Sonntag auf der Plattform X mit. Der Fluchtkorridor sei zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr bis 15.00 Uhr MEZ) geöffnet. Israels Armee wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, das Schifa-Krankenhaus als Kommando- und Kontrollzentrum zu missbrauchen.
Für zwei Gebiete im Norden kündigte das Militär zudem wieder eine "taktische Pause" der Kämpfe zu "humanitären Zwecken" an. Den Angaben nach soll dadurch die Evakuierung in den Süden ermöglicht werden.
10.17 Uhr: Nach Krawallen in London: Sunak verurteilt Gewalt
Nach Ausschreitungen von Rechtsradikalen am Rande einer propalästinensischen Großdemonstration in London hat der britische Premierminister Rishi Sunak Gewalt verurteilt, die er auf beiden Seiten sieht. Das sei "völlig inakzeptabel" und respektlos gegenüber dem Gedenken an die Kriegstoten, das traditionell am 11. November begangen wird, sagte Sunak einer Mitteilung vom Samstagabend zufolge. "Das gilt für Schläger der (rechtsradikalen) EDL, die Polizisten angegriffen und den Cenotaph gestürmt haben, ebenso wie für das Rufen antisemitischer Sprechchöre und das Zeigen von Pro-Hamas-Plaketen und -Kleidung beim heutigen Protest", betonte Sunak.
Zahlreiche Rechtsradikale hatten versucht, zum Kriegsdenkmal Cenotaph im Regierungsviertel vorzudringen, das sie nach eigenen Angaben vor den Teilnehmern des Protestmarschs schützen wollten. Wie die Londoner Polizei im Widerspruch zu Sunak mitteilte, gelang es ihnen aber nicht, das Mahnmal zu erreichen. Anschließend lieferten sich die Rechtsextremen in der Innenstadt weitere Schlägereien mit Beamten. Mehr als 90 Menschen wurden festgenommen, neun Polizisten verletzt.
Gleichzeitig beteiligten sich laut Polizei etwa 300 000 Menschen an dem propalästinensischen Protestmarsch. Die Veranstalter sprachen von 800 000 Teilnehmern.
10.11 Uhr: Bewohner der Stadt Gaza berichten von heftigen Luftangriffen
Bewohner der Stadt Gaza haben von heftigen Luftangriffen und Bombardement in der Nacht zum Sonntag berichtet. Betroffen gewesen sei auch die Gegend des Schifa-Krankenhauses. In der Nähe hat es Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Hamas-Kämpfern gegeben, wie das israelische Militär bestätigte. "Wir haben die Nacht in Panik damit verbracht, auf ihre Ankunft zu warten", sagte der Bewohner Ahmed al-Bursch, der im Krankenhaus Zuflucht gesucht hat. "Sie sind draußen, nicht weit von den Toren entfernt."
Israel hat der Hamas vorgeworfen, die Krankenhausanlage heimlich als Kommandozentrale zu nutzen, dafür aber keine näheren Beweise vorgelegt. Die Hamas und Mitarbeitende des Krankenhauses bestreiten die Vorwürfe.
05.43 Uhr: Arzt: 24 Stunden Bombardierung am Al-Schifa Krankenhaus
Ahmed al-Mokhallalati, ein leitender plastischer Chirurg im Al-Schifa Krankenhaus im Gazastreifen, erklärt gegenüber Reuters, die Bombardierung im Umfeld des Krankenhauses dauere seit mehr als 24 Stunden an: "Es ist ein totales Kriegsgebiet. Es herrscht eine völlig unheimliche Atmosphäre hier im Krankenhaus." Die meisten Mitarbeiter und Flüchtlinge, hätten das Krankenhaus verlassen. 500 Patienten seien geblieben.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte am Samstag mit, sie habe die Kommunikation mit ihren Ansprechpartnern im Al-Schifa-Krankenhaus verloren. Die WHO sei "sehr besorgt um die Sicherheit des medizinischen Personals, hunderter kranker und verletzter Patienten, einschließlich Babys, die lebenserhaltende Maßnahmen benötigen, und der Vertriebenen in den Krankenhäusern."
04.07 Uhr: Zehntausende zu Marsch gegen Antisemitismus in Paris erwartet
Zehntausende Menschen werden am Sonntag zu einem Marsch gegen Antisemitismus in Paris erwartet (15.00 Uhr). Seit Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen und Israel haben die französischen Behörden fast 1250 antisemitische Straftaten registriert, darunter neben Pöbeleien und Schmierereien auch Gewalttaten. Zu der Demonstration in der französischen Hauptstadt haben die Vorsitzenden beider Parlamentskammern aufgerufen.
03.42 Uhr: Israel fliegt Luftangriffe auf Ziele in Syrien
Als Reaktion auf den Beschuss der annektierten Golanhöhen hat Israel Ziele im benachbarten Syrien angegriffen. Die Luftwaffe habe dabei "terroristische Infrastruktur" ins Visier genommen, teilte die Armee am Sonntagmorgen mit. Nach Armeeangaben waren am Samstag zwei von Syrien aus abgefeuerte Geschosse in unbewohnten Gebieten auf den Golanhöhen eingeschlagen. In der Region wurde Luftalarm ausgelöst.
Israel hatte bereits am Freitag Ziele Syrien angegriffen, nachdem eine Drohne, die nach Armeeangaben aus Syrien abgefeuert wurde, eine Grundschule in Eilat im Süden Israels getroffen hatte. Die Drohne richtete nur Sachschaden an.
02.03 Uhr: Netanjahu gegen Rolle für Palästinensische Autonomiebehörde im Gazastreifen
In der Debatte über die Zukunft des Gazastreifens hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu eine Einbindung der Palästinensischen Autonomiebehörde ausgeschlossen. "Es wird dort etwas anderes geben müssen", sagte er am Samstag im israelischen Fernsehen auf die Frage, ob die Autonomiebehörde unter Führung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas den Gazastreifen nach dem Krieg regieren könnte. Das Küstengebiet dürfe nicht unter Kontrolle einer Behörde stehen, "die ihre Kinder dazu erzieht, Israel zu hassen, Israelis zu töten und den Staat Israel auszulöschen".
Israel müsse in jedem Fall die Kontrolle über die Sicherheit im Gazastreifen haben, betonte Netanjahu. Die Armee müsse die Möglichkeit haben, jederzeit in das Küstengebiet einzudringen, "um die Terroristen, die wieder auftauchen könnten, zu vertreiben".
- Zum Artikel: Krieg gegen die Hamas: Wie es im Gazastreifen weitergehen könnte
01.40 Uhr Bundestagspräsidentin: Antisemitismus in Deutschland "viel zu lange unterschätzt"
Das Ausmaß des Antisemitismus in Deutschland ist nach Ansicht von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in den vergangenen Jahren unterschätzt worden. "Wir als Gesellschaft haben den Antisemitismus nicht gesehen oder wollten ihn nicht sehen - ob in der Kulturszene, im Internet oder im Alltag", sagte Bas der "Bild am Sonntag".
Was gerade auf Deutschlands Straßen los sei, mache ihr "richtig Sorge", sagte Bas. "Wir haben den Antisemitismus bei uns im Land viel zu lange unterschätzt. Auch in der Mitte unserer Gesellschaft gab es schon immer Ressentiments. Jetzt bricht sich der Antisemitismus hemmungslos Bahn. Und zwar von Rechten, von Linken, von Zugewanderten." Sie forderte einen "Schulterschluss aller gesellschaftlichen Gruppen gegen Judenfeindlichkeit: ein breites Bündnis von Medien, Kultur, Wirtschaft, Sport, Politik".
00.12 Uhr: Mehr als 280 Deutsche und Angehörige inzwischen aus Gazastreifen ausgereist
Dutzende weitere Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft haben nach Angaben des Auswärtiges Amts in den vergangenen Tagen den umkämpften Gazastreifen verlassen können. Insgesamt seien inzwischen über 280 Deutsche und ihre Angehörigen ausgereist, teilte das Auswärtige Amt am Samstag im Onlinedienst X, ehemals Twitter, mit. Es werde weiter intensiv daran gearbeitet, dass alle Deutschen, die dies wollen, das Palästinensergebiet verlassen können.
In den vergangenen zwei Wochen konnten immer wieder Hunderte Ausländer den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen. Allein am Freitag durften nach palästinensischen Angaben rund 600 Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsbürgerschaft ausreisen. Auf einer Liste der Palästinensischen Autonomiebehörde standen unter anderem sechs Deutsche.
Samstag, 11. November 2023
23.00 Uhr: Macron fordert Franzosen auf, sich gegen Antisemitismus zu wehren
Angesichts zunehmender antisemitischer Handlungen in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron seine Landsleute aufgefordert, sich gegen das "unerträgliche" Wiederaufleben des "ungezügelten" Antisemitismus zu wehren. Ein Frankreich, vor dem jüdische Mitbürger Angst haben, sei kein Frankreich, schrieb er in einem in der Zeitung "Le Parisien" veröffentlichten offenen Brief.
22.11 Uhr: Israel warnt Hisbollah scharf - Miliz "spielt mit dem Feuer"
Angesichts fortwährender Angriffe aus dem nördlichen Nachbarland hat Israel scharfe Warnungen in Richtung Libanon ausgesprochen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, er habe die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gewarnt. "Macht nicht den Fehler, in den Krieg einzusteigen. Das wäre der Fehler eures Lebens", sagte der Regierungschef. "Euer Einstieg in den Krieg wird das Schicksal des Libanons besiegeln."
21.23 Uhr: Israel meldet Erfolg im Norden des Gazastreifens
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach israelischer Darstellung die Kontrolle über den nördlichen Teil des Gazastreifens verloren. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Samstagabend, Hamas-Kämpfer hätten "keinen sicheren Ort mehr, um sich zu verstecken". Auch das Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Hamas kontrolliere den Norden des Küstenstreifens nicht mehr.
20.55 Uhr: Baerbock bekräftigt deutsche Forderung nach Zweistaatenlösung
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat zum Abschluss ihrer Nahost-Reise in Israel die Forderung Deutschlands nach einer Zweistaatenlösung zur Bewältigung des Nahostkonflikts bekräftigt. Das friedliche Nebeneinander Israels und eines Palästinenserstaates sei "das einzige nachhaltige Modell, das dauerhaft Frieden und Sicherheit für Israelis und Palästinenser garantieren kann", sagte Baerbock am Samstag nach einem Treffen mit ihrem israelischen Amtskollegen Eli Cohen in Tel Aviv.
Mit Blick auf die Zeit nach dem Ende des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sagte Baerbock, die Hamas müsse "bekämpft werden", aus dem Gazastreifen dürfe "keine Terrorgefahr mehr für Israel ausgehen". Es dürfe aber auch "keine Vertreibung aus Gaza, keine Besatzung oder territoriale Reduzierung von Gaza geben".
20.45 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren für Geisel-Freilassung
Tausende Menschen haben am Samstagabend in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv und anderen Städten für die Freilassung von 239 Geiseln demonstriert, die im Gazastreifen festgehalten werden. Die Demonstranten in Tel Aviv versammelten sich vor dem Kunstmuseum im Stadtzentrum.
Auch in anderen Städten wie Jerusalem, Caesarea, Beerscheva, Haifa und Eilat kam es zu Demonstrationen. Dabei wurde auch den Opfern des Massakers am 7. Oktober gedacht. In Haifa forderten Demonstranten nach Medienberichten den Rücktritt des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seiner Regierung, weil sie die Hamas-Attacke nicht verhinderten.
20.35 Uhr: Zwei Neugeborene in Al-Schifa-Klinik gestorben
Wie die israelische Ärzteorganisation Physicians for Human Rights Israel berichtet, sind wegen Stromausfällen auf der Neonatologie-Intensivstation des Al-Schifa-Krankenhauses seien zwei Frühchen gestorben, 37 weitere Frühchen seien "in echter Lebensgefahr".
Der Chirurg Mohammed Obeid bestätigte den Tod der beiden Neugeborenen und berichtete, auch ein erwachsener Patient sei durch den Ausfall seines Beatmungsgeräts ums Leben gekommen. "Wir wollen, dass irgendwer und die Garantie gibt, dass sie die Patienten evakuieren können, denn wir haben etwa 600 stationäre Patienten", sagte er in einer von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen veröffentlichten Audiobotschaft.
20.15 Uhr: Grenzübergang Rafah öffnet am Sonntag wieder
Der Grenzübergang Rafah soll am Sonntag für Inhaber ausländischer Pässe wieder geöffnet werden, damit diese vom Gazastreifen nach Ägypten ausreisen können. Das teilt die Gaza-Grenzbehörde mit. Am Freitag waren die Evakuierungen aus dem Küstengebiet nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen und eines palästinensischen Behördenvertreters ausgesetzt worden. Zur Begründung hieß es, es habe Probleme dabei gegeben, Menschen, die aus medizinischen Gründen nach Ägypten gelassen werden sollen, aus dem Inneren des Gazastreifens nach Rafah zu bringen.
20.09 Uhr: Israels Außenminister will internationale Front für Geisel-Freilassung
Der israelische Außenminister Eli Cohen hat sich für eine internationale Front im Kampf um die Freilassung von 239 Geiseln ausgesprochen, die im Gazastreifen festgehalten werden. Dies teilte Cohen am Samstagabend nach einem Treffen mit Außenministerin Annalena Baerbock in Tel Aviv mit. Cohen habe Baerbock zu einem Treffen von Außenministern der Länder eingeladen, deren Bürger von der islamistischen Terrororganisation Hamas festgehalten werden, hieß es. Ein großer Teil der Entführten hat nach israelischen Angaben ausländische Pässe. Unter ihnen sind auch Deutsche.
20.05 Uhr: Israel will bei Evakuierung von Babys aus Al-Schifa-Klinik helfen
Das israelische Militär kündigt an, am Sonntag dabei zu helfen, Babys aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt in eine sicherere Klinik zu bringen. Die Mitarbeiter des Krankenhauses hätten darum gebeten, sagt Konteradmiral Daniel Hagari. "Wir werden die nötige Unterstützung leisten." Das Al-Schifa-Krankenhaus ist die größte Klinik im Gazastreifen. Es musste nach palästinensischen Angaben am Samstag seinen Betrieb einstellen müssen, weil der Treibstoff für die Stromgeneratoren ausgegangen sei. Israel wirft der Hamas vor, unter dem Hospital eine Kommandozentrale eingerichtet zu haben.
19.35 Uhr: Berichte von israelischen Panzern auf Straßen der Stadt Gaza
Israelische Panzer sind nach Augenzeugenberichten auf zentralen Straßen der Stadt Gaza im Einsatz. Der Palästinensische Rote Halbmond berichtete am Samstag, Panzer seien in etwa 20 Meter Entfernung vom Al-Kuds-Krankenhaus in der Stadt Gaza. Es gebe heftigen Beschuss in dem Gebiet. Tausende von Flüchtlingen, die in der Klinik Schutz gesucht hätten, seien in größter Angst.
Von 18 Krankenwagen des Roten Halbmonds im nördlichen Gazastreifen seien nur noch sieben einsatzfähig, hieß es weiter. Auch sie könnten wegen Treibstoffmangels binnen Stunden ausfallen, warnte die Organisation.
19.01 Uhr: Kassam-Brigaden melden Schläge gegen israelische Ziele
Die Kassam-Brigaden der Hamas haben nach eigenen Angaben mehr als 160 israelische Militärziele im Gazastreifen vollständig oder teilweise zerstört. Darunter seien in den vergangenen 48 Stunden 25 Fahrzeuge gewesen. "Die Konfrontation ist ungleich, aber sie bereitet der stärksten Kraft in der Region Angst und Schrecken", sagt Sprecher Abu Ubaida.
18.55 Uhr: Hisbollah-Chef spricht von verstärkten Angriffen auf Israel mit neuen Waffen
Die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach den Worten ihres Anführers Hassan Nasrallah ihre Angriffe auf Israel verstärkt und setzt dabei neue Waffentypen ein. In den vergangenen Tagen sei die Zahl der Angriffe ebenso erhöht worden wie die der angegriffenen Ziele, sagte Nasrallah am Samstag in einer Fernsehansprache. Zudem habe die Hisbollah erstmals Kampfdrohnen und "Burkan-Raketen" mit einer Bombenlast von 300 bis 500 Kilogramm eingesetzt und Überwachungsdrohnen weit in den Norden Israels gelenkt.
Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant warnte die Hisbollah unterdessen davor, einen Krieg gegen Israel zu beginnen. "Wenn sie diese Art von Fehler macht, werden es vor allem die libanesischen Bürger sein, die den Preis dafür bezahlen", sagte Gallant nach Angaben seines Büros am Samstag bei einem Truppenbesuch an der israelischen Nordgrenze: "Was wir in Gaza tun, können wir auch in Beirut tun."
18.24 Uhr: Arabische und muslimische Länder fordern UN-Resolution
Vertreter arabischer und muslimischer Länder haben eine "bindende" UN-Resolution zu einem Stopp der israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen gefordert. In einer am Samstag bei einem Gipfeltreffen in Riad verabschiedeten gemeinsamen Erklärung erklärten die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), sollte keine derartige UN-Resolution verabschiedet werden, wäre dies eine "Komplizenschaft", mit der Israel erlaubt werde, "seine brutale Aggression fortzusetzen, die unschuldige Menschen tötet und Gaza in Ruinen verwandelt".
Die Gipfelteilnehmer betonten in ihrer Abschiedserklärung, das israelische Vorgehen im Gazastreifen könne nicht als Selbstverteidigung bezeichnet "oder unter irgendeinem Vorwand gerechtfertigt" werden. Sie betonten zudem die Bedeutung eines mit dem Westjordanland vereinten Gazastreifens "als Territorium des Palästinenserstaates" mit Ost-Jerusalem als dessen Hauptstadt.
17.56 Uhr: Netanjahu weist Forderungen westlicher Verbündeter zurück
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Forderungen nach mehr Maßnahmen zum Schutz palästinensischer Zivilisten zurückgewiesen. Die Verantwortung für mögliche Opfer unter Zivilisten im Gazastreifen liege bei der dort regierenden Terrororganisation Hamas, teilte Netanjahu am Samstag in einer Stellungnahme mit. Er wiederholte Vorwürfe, wonach die Hamas Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauche. Israel habe Zivilisten zum Verlassen der Kampfgebiete aufgefordert. "Die Hamas tut alles in ihrer Macht Stehende, um sie daran zu hindern, wegzugehen", sagte Netanjahu.
Zuvor hatte der französische Präsident Emmanuel Macron in der BBC auf eine Waffenruhe gedrungen und andere Staats- und Regierungschefs aufgefordert, das ebenfalls zu tun. Es gebe keine Rechtfertigung für die andauernde Bombardierung des Gazastreifens durch Israel, sagte Macron.
Die Bundesregierung wie auch die USA setzen sich für temporäre Feuerpausen ein, damit mehr Hilfslieferungen für Zivilisten in den Gazastreifen gelangen können. Israel hat bislang nur zugestimmt, täglich kurze Zeitabschnitte einzuführen, in denen Zivilisten das Gebiet der Bodenkämpfe im Norden des Gazastreifens zu Fuß in Richtung Süden verlassen können.
17.00 Uhr: Israel - Militär feuert nicht auf Al-Schifa-Krankenhaus
Die israelischen Truppen feuern nach israelischen Angaben nicht auf das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt. Allerdings gebe es Gefechte mit Hamas-Kämpfern in dessen Umgebung, teilt Oberst Mosche Tetro von COGAT mit, einer Einheit des israelischen Verteidigungsministeriums, die mit Palästinensern in zivilen Angelegenheiten zusammenarbeitet. Die Menschen könnten das Krankenhaus noch immer sicher verlassen, erklärt Tetro. Die Ostseite des Geländes stehe für jeden offen, der sich in Sicherheit bringen wolle.
16.50 Uhr: Propalästinensische Großdemo in London
Etwa 300.000 Menschen haben sich in London nach Schätzungen der Polizei an einer propalästinensischen Großdemonstration beteiligt. In Sprechchören und auf Plakaten forderten sie am Samstag "Freiheit für Palästina" und ein Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen. Die Veranstalter sprachen von 800.000 Teilnehmern.
Die Menge zog vom zentralen Hyde Park über die Vauxhall-Brücke zur US-Botschaft an der Themse. Auch britische Gewerkschaften und Politiker beteiligten sich an dem Protestmarsch, darunter der frühere Chef der Labour-Partei, Jeremy Corbyn. Zuletzt hatten mehrere Politiker der traditionell palästinafreundlichen Sozialdemokraten aus Protest gegen die Weigerung des amtierenden Parteichefs, Keir Starmer, eine Waffenruhe im Gazastreifen zu fordern, ihre Ämter abgegeben. Mehr dazu hier.
15.28 Uhr: Nach Massenflucht - Gazastreifen faktisch zweigeteilt
In den vergangenen drei Tagen haben nach Angaben des israelischen Militärs mindestens 150.000 Menschen den Norden des Gazastreifens verlassen. Auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt, das evakuiert werden müsse, seien noch immer mehrere Tausend Palästinenser, teilt ein Sprecher des israelischen Militärs mit. Man habe auch Menschen gesehen, die das Krankenhaus verlassen hätten. Wie viele es genau seien, könne er nicht sagen. Das israelische Militär hat den Gazastreifen faktisch geteilt. Die Zivilbevölkerung wurde mehrfach von Israel aufgefordert, den Norden Richtung Süden zu verlassen. Im Norden sind Bodentruppen einmarschiert und liefern sich vor allem in Gaza-Stadt heftige Gefechte mit Hamas-Kämpfern.
14.24 Uhr: Iran und Syrien - Verbalattacken gegen Israel
Der iranische Präsident Ebrahim Raissi ruft die muslimischen Länder auf, Öl- und Warensanktionen gegen Israel zu verhängen. "Es gibt keinen anderen Weg, als sich Israel zu widersetzen", sagt Raissi auf dem Gipfeltreffen in Riad. Die Hamas lobt er für ihren Terrorkrieg gegen Israel. "Wir küssen der Hamas die Hände für ihren Widerstand gegen Israel." Der Iran sieht Israel als Erzfeind an. Er steht sowohl hinter der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas wie auch der schiitischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons, die im Zuge des Gaza-Kriegs ihre Angriffe auf Israel verstärkt hat.
Als zweiter Hardliner zeigte sich in Riad der syrische Präsident Baschar al-Assad. Nach rund einem Jahrzehnt der Isolation hatte Assad erst im März wieder an einem Gipfel der Arabischen Liga teilgenommen. Die Arabische Liga hatte Syriens Mitgliedschaft 2011 ausgesetzt, nachdem Assads Regierung Proteste im Land brutal niedergeschlagen und einen Bürgerkrieg mikt 300.000 Toten ausgelöst hatte. Nun beklagte Assad auf dem islamisch-arabischen Gipfeltreffen "zionistische Grausamkeit und Massaker" und forderte, dass jeder politische Prozess mit Israel gestoppt wird.
Damit bezieht sich Assad auf die Aufnahme von Beziehungen zwischen Israel einerseits und den Golf-Staaten Bahrain und Vereinigte Arabische Emirate (VAE) andererseits im Jahr 2020. Den von den USA vermittelten Abkommen hatte Saudi-Arabien, der Gastgeber des aktuellen Gipfeltreffens, seinerzeit zugestimmt. Die VAE wollen Regierungskreisen zufolge ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel aufrechterhalten und hoffen, in dem Konflikt mäßigend wirken zu können.
14.12 Uhr: Ägypten und Jordanien lehnen Aufnahme von Flüchtlingen ab
Ägypten hat seinen Widerstand gegen eine Vertreibung der Palästinenser in andere Länder bekräftigt. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi forderte die die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit den Grenzen von 1967 und mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Es müsste zudem ein "sofortiger und nachhaltiger Waffenstillstand" im Gazastreifen eingeführt werden. Die internationale Gemeinschaft müsste ihrer Verantwortung nachkommen, um "die Sicherheit unschuldiger Zivilisten des palästinensischen Volkes zu gewährleisten."
Aus Sorge vor einer Massenflucht lehnt Ägypten wie auch Jordanien die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen ab. Das hat auch mit der Befürchtung zu tun, dass daraus am Ende eine dauerhafte Vertreibung werden könnte.
13.57 Uhr: Sisi fordert Stopp der israelischen Offensive
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi dringt auf eine sofortige und dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen "ohne Beschränkungen und Bedingungen". Mit Blick auf die israelische Offensive sagt Sisi in der saudiarabischen Hauptstadt Riad, die "Politik der kollektiven Bestrafung" der Menschen im Gazastreifen sei inakzeptabel und könne nicht mit Selbstverteidigung oder anderen Ansprüchen gerechtfertigt werden. "Sie muss sofort gestoppt werden", fordert Sisi auf dem islamisch-arabischen Gipfeltreffen in Riad.
Zuvor hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sich auf dem gleichen Treffen für eine internationale Friedenskonferenz ausgesprochen, um eine dauerhafte Lösung für den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zu finden. "Was wir im Gazastreifen brauchen, sind keine Pausen für ein paar Stunden, sondern wir brauchen einen dauerhaften Waffenstillstand", so Erdogan in Riad.
13.15 Uhr: Abbas fordert internationalen Schutz für Palästinenser
Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas fordert angesichts der israelischen Angriffe internationalen Schutz für die palästinensische Bevölkerung. Ihr stehe ein "beispielloser völkermordender Krieg" bevor, sagt Abbas auf dem Gipfeltreffen arabischer und muslimischer Staaten in der saudiarabischen Hauptstadt Riad. Er fordert die USA auf, Druck auf Israel auszuüben, damit es seine Offensive im Gazastreifen stoppe.
12.23 Uhr: Arzt in Gaza: Schifa-Krankenhaus nicht mehr im Betrieb
Die größte Klinik im Gazastreifen ist nach Angaben eines Arztes und des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums außer Betrieb. "Es gibt keinen Strom mehr", sagte der Arzt des Schifa-Krankenhauses, Ghassan Abu Sitta, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Es seien auch Raketen auf dem Gelände eingeschlagen. "Die Mehrheit des Personals hat das Krankenhaus verlassen." Die Verletzten, die konnten, seien gegangen. Schwerverletzte werden nach seinen Angaben noch von einem medizinischen Kernteam betreut. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Nach Angaben des Mediziners soll inzwischen nur noch eine Klinik im Gazastreifen, das Al-Ahli-Krankenhaus, im Betrieb sein. Dort sei das Gelände in ein Lazarett umfunktioniert worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Freitag schon mitgeteilt, es seien derzeit nur noch 20 der 36 Krankenhäuser in dem Küstengebiet nicht mehr im Einsatz. Die übrigen Kliniken liefen unter anderem wegen Treibstoffmangels nur im Notbetrieb. Die Kliniken brauchen Treibstoff für Generatoren, um Strom zu erzeugen.
11.34 Uhr: Scholz für Feuerpausen und weiteren Kampf gegen Hamas
Bundeskanzler Olaf Scholz dringt auf Feuerpausen, damit Verletzte, Staatsangehörige anderer Länder und eventuell auch Geiseln der radikal-islamischen Hamas den Gazastreifen verlassen können und humanitäre Hilfe die Menschen im Gazastreifen erreichen kann. Zugleich verteidigt er auf dem Kongress der europäischen Sozialisten in Malaga ebenso wie SPD-Chef Lars Klingbeil, dass Israel das Recht habe, gegen die radikal-islamische Hamas vorzugehen. "Gleichzeitig ist auch richtig, dass Israel es schafft, die Hamas zu besiegen, die ja sonst nur weitermachen würde, wo sie mit dem barbarischen Überfall auf Kinder und Ältere in Israel nicht geendet hat", sagt der Kanzler.
11.33 Uhr: Libanesische Staatsmedien melden israelischen Drohnenangriff
Eine israelische Drohne hat libanesischen Staatsmedien zufolge ein Fahrzeug tief im Landesinneren des Libanon getroffen. Eine "feindliche Drohne" habe einen Pick-up auf einer landwirtschaftlichen Fläche in der Gegend Sahrani rund 45 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt ins Visier genommen, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA am Samstag. NNA machte keine Angaben zu Opfern. Der Vorfall ereignete sich wenige Stunden vor einer für 14.00 Uhr MEZ angekündigten Rede des Chefs der radikalislamischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah.
Es ist der am weitesten in libanesisches Gebiet hineinreichende israelische Angriff seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas am 7. Oktober. Journalisten konnten sich dem Ort, einer Bananenplantage, nicht nähern, die libanesische Armee verweigerte ihnen den Zugang.
10.47 Uhr: Israel verkündet "taktische" Pause und zwei Fluchtrouten in Gaza
Israels Armee hat den Bewohnern im Norden des heftig umkämpften Gazastreifens am Samstag erneut zwei sichere Fluchtkorridore in Richtung Süden in Aussicht gestellt. Für das Flüchtlingsviertel Dschabalia wurde zudem eine "taktische" Pause der Kämpfe verkündet. Die "militärischen Aktivitäten" sollen in dem Viertel im Norden des Küstenstreifens zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr (9.00 Uhr bis 13.00 Uhr MEZ) für "humanitäre Zwecke" ausgesetzt werden, teilte das Militär am Samstag auf der Plattform X mit. Die Bewohner sollen das Zeitfenster den Angaben zufolge auch dafür nutzen, um sich in den Süden des Küstengebiets zu begeben.
Die Armee will den Angaben nach auf einer bereits in der Vergangenheit genutzten Route sicheres Geleit für insgesamt sieben Stunden gewähren. "Bitte schließen Sie sich zu Ihrer Sicherheit den Hunderttausenden Einwohnern an, die in den letzten Tagen in den Süden gezogen sind", schrieb ein Armeesprecher auf Arabisch auf X. Außerdem könnten die Menschen auch einen zweiten Weg an der Küste für die Flucht in den Süden nutzen, hieß es weiter.
Die Armee bat die Zivilisten zugleich, sich bei ihnen zu melden, sollte die Hamas sie an der Flucht hindern. Das Militär gab dafür unter anderem eine Telefonnummer an.
10.32 Uhr: Baerbock wirbt für Feuerpausen im Gaza-Krieg
Außenministerin Annalena Baerbock hat bei ihren Krisengesprächen zum Gaza-Krieg in Saudi-Arabien erneut für humanitäre Feuerpausen zur Versorgung der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen geworben. Es habe bei den Gesprächen mit Vertretern Katars und Saudi-Arabiens Einigkeit bestanden, "dass es humanitäre Feuerpausen braucht, die auch Versorgung mit humanitärer Hilfe erlauben", hieß es am Samstag im Anschluss aus Kreisen der Delegation der Außenministerin.
Einig sei man sich auch darüber gewesen, dass es Frieden für Palästinenser und Israelis nur mit einer Perspektive auf eine Zweistaaten-Lösung geben könnte, hieß es weiter. Zudem sei die geteilte Sorge deutlich geworden, dass es ein Übergreifen der Gewalt auf das Westjordanland geben könne.
09.55 Uhr: Palästinenser: Klinik Al Schifa stellt Betrieb ein
Das größte Krankenhaus im Gazastreifen stellt palästinensischen Angaben zufolge den Betrieb ein. Der Al Schifa Klinik sei der Treibstoff ausgegangen, sagt ein Sprecher der Gesundheitsbehörde im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen. Infolge dessen sei ein Neugeborenes im Inkubator gestorben, sagt Aschraf al-Kidra. Dort gebe es 45 Babys.
09.16 Uhr: Armee: Kontrolle über elf Militärposten der Hamas übernommen
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Bodeneinsätze im Gazastreifen die Kontrolle über elf Militärposten der Hamas übernommen. Die Armee habe in dem Küstengebiet erneut Tunnel und mutmaßliche Terroristen angegriffen, teilte das Militär weiter mit. Die unterirdischen Tunnel hätten sich in der Nähe einer Schule befunden und seien zerstört worden. Die israelische Marine habe in der Nacht auf Samstag zudem auch Waffenlager der Hamas attackiert.
Extremistische Palästinenser feuerten am Samstag erneut Raketen aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels ab. In einem Grenzort in der Nähe des Gazastreifens wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst.
- Zum Artikel: "Besetzung des Gazastreifens produziert neue Hamas"
07.25 Uhr: Iranischer Präsident: Zeit zum Handeln bezüglich Gazastreifen
Im Nahost-Konflikt ist dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi zufolge die Zeit zum Handeln gekommen. "Gaza ist kein Schauplatz für Worte, sondern für Taten", sagt Raisi vor seinem Abflug zu einem Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Organisation Islamischer Zusammenarbeit in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Die Einheit der islamischen Staaten sei derzeit sehr wichtig.
07.15 Uhr: Baerbock zu Krisengesprächen in Saudi-Arabien
Außenministerin Annalena Baerbock hat in Saudi-Arabien ihre zweitägigen Krisengespräche zum Gaza-Krieg fortgesetzt. Am Samstag traf sie sich in der Hauptstadt Riad mit dem Ministerpräsidenten und Außenminister von Katar, Mohammed bin Abdulrahman Al Thani. Er hielt sich parallel zum Besuch der Grünen-Politikerin wegen einer Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga zum Gaza-Krieg in der Stadt auf. Saudi-Arabien hat derzeit den Vorsitz der 22 Liga-Mitgliedsländer. Die Sitzung war auf Gesuch der Palästinenser einberufen worden.
Im Anschluss an das Gespräch mit Al Thani war ein Treffen der Bundesaußenministerin mit dem saudischen Außenminister Faisal bin Farhan Al Saud geplant.
07.00 Uhr: BKA meldet über 2.700 Straftaten zum Nahost-Konflikt
Über 2.700 Straftaten mit Bezug zum Nahost-Konflikt hat das Bundeskriminalamt (BKA) nach Zeitungsangaben deutschlandweit seit dem Angriff der Hamas auf Israel erfasst. Dabei handele es sich vor allem um Fälle von Sachbeschädigung, Volksverhetzung und Widerstandsdelikte, berichtete die "Welt am Sonntag" und berief sich dabei auf BKA-Angaben. Die Zahl der Gewaltstraftaten bewege sich dabei "im mittleren dreistelligen Bereich".
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, forderte eine bundesweite Statistik zu Anklagen, Verurteilungen und Einstellungen von Gerichtsverfahren. Ein derartiger Überblick fehle bislang. "Das Bundesamt für Justiz sollte dafür sorgen, dass die Gerichte die entsprechenden Zahlen melden", sagte Klein der Zeitung.
05.50 Uhr: Netanjahu: "Hamas verurteilen, nicht Israel"
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron widersprochen und sieht die Verantwortung für das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen allein bei der dort herrschenden Hamas. "Während Israel alles in seiner Macht Stehende tut, um Zivilisten zu verschonen, und sie dazu aufruft, die Kampfgebiete zu verlassen, missbraucht die Hamas sie als menschliche Schutzschilde und tut alles dafür, um zu verhindern, dass sie in sicherere Gegenden gehen", schrieb Netanjahu am Samstag auf der Nachrichtenplattform X.
05.15 Uhr: Krankenhausdirektor: Israel beginnt Krieg gegen Krankenhäuser
In der Nacht zum Samstag intensivierten sich die Kämpfe nach palästinensischen Angaben in der Nähe der überfüllten Krankenhäuser im Gazastreifen. "Israel beginnt jetzt einen Krieg gegen die Krankenhäuser in Gaza-Stadt", sagte Mohammad Abu Selmeyah, Direktor des Al Shifa Krankenhauses, das auch das größte Krankenhaus im Gazastreifen ist. Seinen Angaben zufolge soll es auch israelische Angriffe auf die Al-Buraq-Schule gegeben haben, in der viele Menschen Zuflucht gefunden hatten. Mindestens 25 Menschen seien dabei getötet wurden. Laut dem israelischen Regierungssprecher Eylon Levy befindet sich das Hamas-Hauptquartier angeblich im Keller des Al Shifa Krankenhauses. Die Einrichtung könne deswegen ihren Schutzstatus verlieren und zu einem legitimen Ziel werden, sagte Levy. Der Sprecher des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, Ashraf Al-Qidra, sagte, Israel habe die Gebäude des Al Shifa Krankenhauses bereits fünfmal bombardiert. Reuters konnte die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
03.00 Uhr: Islamisch-arabisches Gipfeltreffen in Saudi-Arabien
Saudi-Arabien wird am Samstag ein islamisch-arabisches Gipfeltreffen in Riad in Saudi-Arabien veranstalten. Wie das saudische Außenministerium am späten Freitag mitteilt, ist das gemeinsame Treffen eine Reaktion auf die Umstände im Gazastreifen zu sehen. Die Länder hätten die Notwendigkeit gesehen, ihre Anstrengungen bündeln und eine gemeinsame Position vertreten zu wollen, erklärt das Ministerium. Saudi-Arabien sollte am Samstag eigentlich Gastgeber zweier unterschiedlicher Treffen sein. Einerseits war der Gipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit und andererseits der Gipfel der Arabischen Liga geplant. Die beiden Veranstaltungen seien nun zusammengeführt worden und fänden als ein großes Gipfeltreffen der arabischen Länder statt, erklärt das Ministerium weiter.
Freitag, 10. November 2023
23.40 Uhr: Hisbollah - Sieben Kämpfer bei israelischen Angriffen getötet
Nach Angaben der Hisbollah-Miliz im Libanon sind sieben ihrer Kämpfer bei israelischen Angriffen getötet worden. Wann und wo die Kämpfer getötet worden seien, teilte die Hisbollah nicht mit. Die israelische Armee erklärte, sie habe Ziele der Hisbollah angegriffen, nachdem drei israelische Soldaten durch Beschuss mit einer Panzerabwehrrakete in einem Kibbuz an der Grenze zum Libanon "schwer verletzt" worden seien. Den Armee-Angaben zufolge wurden zwei weitere israelische Soldaten durch einen abgestürzten Flugkörper verletzt, einer von ihnen schwer. Der Flugkörper sei vom Libanon aus in israelisches Territorium eingedrungen. Die Hisbollah erklärte ihrerseits, sie habe mehrere Angriffe in Nordisrael geführt, darunter drei Angriffe mit Drohnen. Einer davon habe sich gegen eine israelische Kaserne gerichtet.
23.30 Uhr: WHO - 20 von 36 Kliniken im Gazastreifen nicht mehr im Einsatz
Im Gazastreifen sind wegen der schweren Bombardierungen, Zerstörungen und dem Mangel an medizinischem Material 20 der 36 Krankenhäuser nicht mehr im Einsatz. Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Auch die noch funktionierenden Krankenhäuser liefen nur im Notbetrieb, weil viele für eine normale Versorgung von Patientinnen und Patienten nicht genügend Desinfektionsmittel und Anästhesiepräparate oder Strom hätten. Die noch funktionierenden Krankenhäuser hätten teils doppelt so viele Patienten wie Betten, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris.
23.05 Uhr: Macron fordert Israel zur Einstellung von Bombardierung auf
Der französische Präsident Emmanuel Macron fordert Israel zur Einstellung der Bombardierung des Gazastreifens auf. Zudem müsse Israel aufhören, Zivilisten zu töten, sagt Macron in einem Interview mit der BBC. Es gebe "keine Rechtfertigung" für die Bombardierung. Außerdem käme Israel ein Waffenstillstand zugute. Auf die Frage, ob er wolle, dass sich andere Staats- und Regierungschefs - auch in den Vereinigten Staaten und Großbritannien - seinen Forderungen nach einem Waffenstillstand anschließen, sagt Macron: "Ich hoffe, sie werden es tun". Israel befürchtet aber, dass die radikal-islamische Hamas eine Waffenruhe ausnutzen würde, um sich neu zu formieren.
23.00 Uhr: Israels UN-Botschafter hält Informationen aus Gaza für nicht vertrauenswürdig
Der israelische UN-Botschafter hat die Glaubwürdigkeit von Informationen zu Verletzten und Getöteten im Gazastreifen infrage gestellt. "Wer versorgt die UN mit diesen sogenannten Fakten? Stammen diese Informationen von unvoreingenommenen und unparteiischen Dritten?", sagte Gilad Erdan vor dem UN-Sicherheitsrat. "Die Antwort ist nein. Alle Informationen über die Situation vor Ort, die dieser Rat erhält, stammen von der Hamas und nicht von internationalen UN-Mitarbeitern in Gaza."
Nach den zuletzt verfügbaren Angaben der Vereinten Nationen, die auf Informationen der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen basieren, sind im vergangenen Monat mehr als 10.000 Menschen in dem Gebiet getötet worden. Der Hamas-Behörde zufolge stieg die Zahl am Freitag auf 11.078. Die UN beharren darauf, dass sie den Angaben trauen. Auch andere Beobachter hatten zuletzt betont, dass sich die Informationen der Behörde in der Vergangenheit als vertrauenswürdig herausgestellt hätten.
22.55 Uhr: Rotes Kreuz - Krankenhäuser im Gazastreifen in schwerster Bedrängnis
Das Rote Kreuz hat zum Schutz von medizinischem Personal und Patienten von Krankenhäusern im nördlichen Gazastreifen aufgerufen. Das Gesundheitssystem sei überlastet, es gebe nur noch wenige Vorräte und die Unsicherheit wachse, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit Blick auf die sich intensivierenden Kämpfe am Freitag mit. Das Gesundheitswesen habe einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gebe. Die Leben Tausender verletzter, kranker und vertriebener Menschen seien in Gefahr.
22.15 Uhr: WHO - Alle zehn Minuten kommt ein Kind im Gazastreifen ums Leben
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Situation im Gazastreifen als äußerst desaströs beschrieben. "Im Durchschnitt wird in Gaza alle zehn Minuten ein Kind getötet", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus vor dem UN-Sicherheitsrat. "Es ist nirgendwo sicher und niemand ist sicher", sagte er, da immer mehr Menschen in immer kleinere Räume fliehen würden. Im vergangenen Monat habe es mehr als 250 Angriffe auf Krankenhäuser im Gazastreifen gegeben, zudem über 25 in Israel. Tedros forderte mehr Zugang für humanitäre Hilfe.
22.00 Uhr: Netanjahu lobt Resilienz der von Hamas-Attacken betroffenen Gemeinden
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Resilienz von Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens gelobt, die Anfang Oktober Ziele des tödlichen Großangriffs der Hamas waren. Dabei erneuerte sein Versprechen, die extremistische Palästinenserorganisation auszuschalten, die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Bei einem Treffen mit Kibbuz-Vorstehern aus der Region sagte Netanjahu: "Zuallererst (ist unsere Priorität) die Wiederherstellung der Sicherheit - sicherzustellen, dass es keine Hamas gibt und dass die Hamas nicht zurückkehrt - aber auch sicherzustellen, dass es danach ein starkes Leben geben wird."
21.15 Uhr: 101 UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen zu Tode gekommen
Seit dem Kriegsausbruch sollen im Gazastreifen 101 Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge zu Tode gekommen sein. Das teilte das UNRWA mit. Es handele sich um die höchste jemals verzeichnete Zahl an in einem einzelnen Konflikt getöteten UN-Mitarbeitern.
20.35 Uhr: Erdogan - Mindestens 500 Hilfslastwagen täglich im Gazastreifen nötig
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat US-Außenminister Antony Blinken nach eigenen Angaben mitgeteilt, dass die Zahl der Lastwagen mit Hilfsgütern, die täglich in den Gazastreifen einfahren, auf mindestens 500 gesteigert werden müsse. Erdogan sagte während seiner Rückreise aus Usbekistan zu Journalisten, er habe das Thema bei Gesprächen mit Blinken in dieser Woche eingebracht. Blinkens Herangehensweise an den Vorschlag sei "positiv" gewesen.
Erdogan wurde vom türkischen Nachrichtensender NTV damit zitiert, dass gegenwärtig jeden Tag 20 bis 30 Lastwagen den Gazastreifen erreichten.
20.30 Uhr: Israel korrigiert Zahl der Toten durch Hamas-Angriff vom 7. Oktober auf 1200
Die israelische Regierung hat ihre Angaben zur Zahl der beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober getöteten Menschen nach unten korrigiert. Bei dem Angriff seien etwa 1200 Menschen in Israel getötet worden, nicht 1400 wie bisher vermutet, sagte Außenministeriumssprecher Lior Haiat am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Es handle sich um eine "aktualisierte Schätzung".
20.10 Uhr: Israel - Mehr als 100.000 Menschen haben Nord-Gaza verlassen
Mehr als 100.000 Bewohner haben nach israelischen Angaben in den vergangenen zwei Tagen den Norden des Gazastreifens in Richtung Süden verlassen. In dem nördlichen Teil des Palästinenser-Gebietes liegt die Stadt Gaza, in der die israelische Armee weit vorgedrungen sei, sagt ein Militärsprecher. Israel hat die Bevölkerung zur Räumung des Nordens aufgefordert.
20.05 Uhr: Erdogan - Israel stellt eigene Legitimität infrage
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel angesichts des Kriegs gegen die palästinensische Hamas-Organisation im Gazastreifen Expansionismus vorgeworfen. Israel versuche, "einen Staat aufzubauen, dessen Geschichte nur 75 Jahre zurückreicht und dessen Legitimität durch den eigenen Faschismus infrage gestellt wird", sagte er auf einer Gedenkveranstaltung zum Todestag des Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk in Ankara. Angesichts der andauernden Bombardierungen des Gazastreifens durch Israel sprach Erdogan von "Faschismus".
20.00 Uhr: Israel - Schifa-Krankenhaus von Extremisten-Rakete getroffen
Eine Explosion am Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen ist nach Darstellung der israelischen Streitkräfte (IDF) auf eine Rakete zurückzuführen, die Extremistengruppen von innerhalb des Palästinenser-Gebietes abgefeuert wurde. "Eine Überprüfung der operativen Systeme der IDF deutet darauf hin, dass ein fehlgeleitetes Projektil, das von Terroristen-Organisationen im Gazastreifen abgefeuert wurde, das Schifa-Krankenhaus getroffen hat", heißt es in einer Erklärung.
19.55 Uhr: Israels Militär - Verletzte bei Drohnenangriff aus dem Libanon
Bei einem Drohnenangriff aus dem Libanon sind nach Angaben des israelischen Militärs zwei Soldaten verletzt worden. Insgesamt seien drei Flugkörper in israelisches Gebiet eingedrungen, teilte die Armee mit. Eine Drohne sei abgefangen worden, zwei weitere in einem Gebiet im Norden niedergegangen. Die libanesische Hisbollah-Miliz reklamierte die Attacke mit "drei Angriffsdrohnen" für sich. Zudem seien in den vergangenen 24 Stunden drei weitere Soldaten durch eine aus dem Libanon auf Israel abgefeuerte Panzerabwehrrakete schwer verletzt worden. Als Reaktion griffen die Truppen Ziele der Hisbollah an, teilte das Militär mit.
19.00 Uhr: Hisbollah - Israelische Militäreinrichtungen mit Drohnen angegriffen
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben zwei Militäreinrichtungen im Norden Israels mit Drohnen angegriffen. Drei Drohnen seien in den israelischen Luftraum geschickt worden, teilte die militante Organisation mit. Das israelische Militär erklärte, eine der Drohnen sei abgeschossen worden und die beiden anderen seien im Norden des Landes abgestürzt. Ob die Drohnen israelische Militäreinrichtungen ins Visier nahmen, wurde in der israelischen Mitteilung nicht thematisiert.
18.37 Uhr: Israel öffnet zweiten Fluchtkorridor
Israel hat nach eigenen Angaben einen zweiten Fluchtkorridor zwischen dem Norden und dem Süden des Gazastreifens geöffnet. Außerdem sollen Zivilisten die Korridore täglich zwischen 9 und 16 Uhr nutzen können, so Militärsprecher Richard Hecht.
18.04 Uhr: Internationales Rotes Kreuz beklagt Zustand des Gesundheitssystems in Gaza
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat ein düsteres Bild von der gesundheitlichen Situation im Gazastreifen gezeichnet. Die Vorräte seien knapp, das Personal und die Räumlichkeiten überlastet und das Leben von Patienten und Personal sei durch die Angriffe Israels in Gefahr.Das Leben tausender Verletzter, Kranker und Vertriebener sei gefährdet.
"Die Zerstörung von Krankenhäusern in Gaza wird unerträglich und muss aufhören", forderte die Organisation. IKRK-Teams hätten in den vergangenen Tagen "entsetzliche Bilder" gesehen. Dabei seien Krankenhäuser gemäß dem Völkerrecht besonders geschützte Einrichtungen.
- Zum Artikel: "Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza: Zuflucht oder militärisches Ziel?"
17.52 Uhr: Israel will Gaza nach dem Krieg kontrollieren
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist der Meinung, dass das israelische Militär den Gazastreifen nach dem Krieg kontrollieren soll. Keinesfalls will Netanjahu Gaza "internationalen Kräften überlassen", sagte er laut Medienberichten bei einem Treffen mit Vertretern israelischer Grenzstädte.
17.26 Uhr: Menschenrechtler unterstellen Israel Kriegsverbrechen
Drei palästinensische Menschenrechtsgruppen wollen beim Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag eine Anfrage prüfen lassen, ob Israel im Gazastreifen Kriegsverbrechen einschließlich des Völkermords begeht. Israel erkennt den ICC allerdings nicht an.
Israel sammelt seinerseits Beweise, die belegen sollen, dass die Hamas mit dem Überfall vom 7. Oktober Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat. Das teilt das Außenministerium mit.
16.17 Uhr: 40 Botschafter gedenken der Opfer in Nahost
40 Botschafterinnen und Botschafter haben am europäischen Hauptsitz der UN in Genf mit einer Schweigeminute der Opfer der Gewalt im Nahen Osten gedacht. Gleichzeitig verlangten sie eine Feuerpause, damit die 2,3 Millionen Menschen in Gaza versorgt werden könnten.
Das Gedenken war gedacht "für alle unschuldigen Opfer, die bei der Aggression ums Leben gekommen sind, ebenso getötete UN-Mitarbeiter", so hieß es in der Einladung zu dem Treffen.
15.46 Uhr: Vorwurf - Israel hat ein Krankenhaus in Gaza beschossen
Israelische Scharfschützen sollen ein Krankenhaus in der Stadt Gaza beschossen und mindestens einen Menschen dabei getötet haben. Das wwirft der palästinensische Rote Halbmond Israel vor. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, ihre Kommandozentralen unter Krankenhäusern zu verstecken und Zivilisten bewusst als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.
15.28 Uhr: Islamverband - "Wir schulden Deutschland politische Neutralität"
Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) hält es für seine Pflicht, politisch neutral zu sein. "Wir hatten das Gefühl, dass wir es unserer Basis und dem deutschen Staat schuldig sind, unsere politische Neutralität zu wahren", sagte Aihan Günes, Assistent des Verbandspräsidiums, am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Deshalb sei der Verband aus dem Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) ausgetreten. Vorangegangen seien Meinungsverschiedenheiten, die schon in die Zeit vor dem Gaza-Krieg zurückreichten. In der Vergangenheit habe es in dem Verband immer mehr Zweifel gegeben, ob diese Neutralität angesichts des bindenden Charakters von Erklärungen des KRM garantiert werden könne.
14.59 Uhr: Hamas spricht von mehr als 11.000 Toten
Inzwischen sind nach Angaben der Hamas im Gaza-Krieg 11.000 Palästinenser getötet worden. In Israel wurden mehr als 1.400 Menschen getötet - die meisten davon bei dem Hamas-Angriff am 7. Oktober. Zudem sind bei der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen nach Angaben des Militärs 41 israelische Soldaten getötet worden.
13.51 Uhr: Mehr als 2.900 Straftaten in Deutschland wegen Nahost-Konflikt
Rund einen Monat nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat das Bundeskriminalamt (BKA) seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober mehr als 2.900 Straftaten (Stand 09.11.) registriert - allein knapp 1.200 in Berlin.
In der Hauptsache handle es sich um Sachbeschädigungen, Volksverhetzungen und Widerstandsdelikte. Die Zahl der Gewaltstraftaten bewege sich im mittleren dreistelligen Bereich, teilte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage mit.
13.36 Uhr: Besetzung des Gazastreifens würde neue Hamas produzieren, sagt Militärexperte Gressel
"Jeder Krieg ist ein Albtraum. Aber Gaza ist insbesondere schwierig und auch schwer zu kämpfen", sagt der internationale Militärexperte Gustav Gressel im Interview mit BR24. Man müsse die Zeit bis zum Kriegsende nutzen, um eine Nachkriegsordnung für Gaza aus der Taufe zu heben, "die eben nicht eine erneute israelische Besetzung des Gazastreifens ist, die dann wahrscheinlich wieder eine neue Hamas produzieren würde".
13.27 Uhr: Sechs weitere Flüge mit Hilfsgütern der EU für Gaza geplant
Die Europäische Union hat sechs weitere Luftbrückenflüge mit humanitärer Hilfe für die Menschen im abgeriegelten Gazastreifen angekündigt. Am Freitag und Samstag sollen zwei Maschinen mit 55 Tonnen Hilfsgütern von Italien aus Richtung Ägypten abheben, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. Sie transportieren der Mitteilung zufolge beispielsweise mobile Lagerhäuser und Kühlgüter an den dortigen Grenzübergang Rafah.
Drei weitere Flüge aus Bukarest sollen laut Kommission Material für Notunterkünfte liefern, zum Beispiel Zelte und Matratzen. Der sechste Flug werde noch diesen Monat aus Ostende in Belgien starten und Hilfsgüter von UN-Agenturen und anderen humanitären Partnern nach Ägypten bringen.
13.16 Uhr: In Gaza droht Rattenplage wegen Müll
Wegen Müllbergen in den Straßen von Gaza drohen Ratten- und Insektenplagen warnt das UN-Nothilfebüro OCHA. Der Grund: Die Müllabfuhr fahre kaum noch , zum einen weil es am Treibstoff für die Lastwagen fehle und zum anderen weil es zu gefährlich ist. "Das sorgt für ein hohes Risiko der Ausbreitung von durch die Luft übertragenen Krankheiten und von Insekten- und Rattenplagen."
13.13 Uhr: Hamas - 13 Tote nach Angriff auf größtes Krankenhausgelände im Gazastreifen
Bei einem Angriff auf das größte Krankenhausgelände im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas 13 Menschen getötet worden. Zudem seien bei dem "israelischen Angriff auf das Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses" im Zentrum der Stadt Gaza dutzende Menschen verletzt worden, erklärte ein Sprecher der im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation am Freitag. Der Direktor der Al-Schifa-Krankenhauses, Abu Salmiya, erklärte, das Gebäude sei von "israelischen Panzern beschossen" worden. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP sah mindestens sieben abgedeckte Leichen außerhalb des Krankenhauses.
Die israelische Armee hatte am Donnerstag heftige Kämpfe in der Nähe des Al-Schifa-Krankenhauses gemeldet und angegeben, "mehr als 50 Terroristen" getötet und Tunneleingänge, Werkstätten für Panzerabwehrraketen und Luftabwehrstellungen zerstört zu haben. Israel hatte der Hamas wiederholt vorgeworfen, insbesondere das Al-Schifa-Krankenhaus als Versteck für ihre Kämpfer und zur Koordination ihrer Angriffe zu nutzen, was die Palästinenserorganisation bestreitet.
13.11 Uhr: Athen und Nikosia bereit zu Hilfslieferungen per Schiff nach Gaza
Die beiden EU-Staaten im östlichen Mittelmeer, Griechenland und Zypern, sind bereit, auf dem Seeweg Hilfsgüter für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu liefern. "Griechenland ist bereit, wenn alle technischen Probleme überwunden sind, (mit Schiffen) dazu beizutragen", erklärte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis nach einem Treffen mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulidis im griechischen Fernsehen.
Zypern könnte als Drehscheibe für die internationale Hilfe für Gaza benutzt werden, teilte der zyprische Präsident Christodoulidis. "Unsere beiden Staaten, haben bereits unseren Vorschlag für einen Seekorridor aus Zypern nach Gaza (allen Seiten) unterbreitet", sagte er.
12.50 Uhr: Zwei Frauen in Tel Aviv durch Raketenangriff verletzt
In Tel Aviv und Umgebung warnen Sirenen vor Raketenangriffen. Zwei Frauen wurden nach Angaben von Medizinern durch Splitter verletzt. Die Hamas erklärt, Raketen auf Israel abfeuert zu haben. Die radikal-islamische Gruppierung bezeichnet dies als Reaktion auf die zunehmende Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen.
12.15 Uhr: UN-Flüchtlingshilfe - Über Hundert Mitarbeiter getötet
Der Chef des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge UNWRA teilt mit, über Hundert Mitarbeiter seien seit Ausbruch der Kämpfe im Gazastreifen getötet worden. "Verheerend. Über 100 UNRWA-Mitarbeiter wurden innerhalb eines Monats getötet. Eltern, Lehrer, Krankenschwestern, Ärzte, Hilfspersonal. UNRWA trauert, die Palästinenser trauern, die Israelis trauern", schreibt Philippe Lazzarini auf X (ehemals Twitter). "Das Blutbad muss einfach aufhören."
12.00 Uhr: Hamas-Sympathisant erneut angeklagt - 56 Ermittlungen in Bayern
Das beschleunigte Verfahren hatte das Amtsgericht München abgelehnt. Nun ist ein mutmaßlicher Hamas-Sympathisant wegen Äußerungen im BR-Politikmagazin Kontrovers erneut angeklagt worden. Er ist einer von 56 Fällen in Bayern, in denen ermittelt wird.
11.58 Uhr: Münchner Imam wegen Facebook-Nachricht suspendiert
Das Islamische Zentrum in München hat einen Imam wegen einer Facebook-Nachricht des Geistlichen suspendiert. Die Nachricht war von einigen als Verhöhnung der israelischen Opfer der Terrororganisation Hamas verstanden worden.
11.41 Uhr: Erdogan kommt am 17. November nach Deutschland
Der türkische Präsident holt im Gaza-Krieg immer wieder gegen Israel und den Westen aus. Nun reist er nach Deutschland. Wie die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin mitteilte, ist ein gemeinsames Abendessen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundeskanzleramt geplant.
11.18 Uhr: Abbas stellt Bedingungen für Übernahme von Verantwortung im Gazastreifen
Die Palästinensische Autonomiebehörde zeigt sich bereit, im Gazastreifen nach Ende des Krieges unter Bedingungen Regierungsverantwortung zu übernehmen. Voraussetzung sei eine umfassende politische Lösung, die auch das Westjordanland und Ost-Jerusalem umfasst, erklärt Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas. Die Autonomiebehörde war 2007 von Hamas aus dem Gazastreifen vertrieben worden. Sie regiert seitdem eingeschränkt im Westjordanland, das teilweise von Israel besetzt ist und wo Israel seine Siedlungen trotz internationaler Kritik ausgebaut hat.
11.01 Uhr: Arabische Minderheit fühlt sich mit Israel solidarischer als vor dem Krieg
Die arabische Minderheit in Israel, die 21 Prozent der Bevölkerung ausmacht, fühlt sich in Kriegszeiten solidarischer mit dem Land. Auf die Frage, ob sie sich Israel zugehörig fühlen, antworteten 70 Prozent der Befragten mit "Ja", im Vergleich zu 48 Prozent im Juni, wie das Israel Democracy Institute (IDI) am Freitag mitteilte. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen vor 20 Jahren. Allerdings gaben nur 27 Prozent der arabischen Befragten an, dass sie die Zukunft Israels optimistisch sehen, verglichen mit 72 Prozent der befragten Juden. Unter der jüdischen Mehrheit Israels fühlen sich 94 Prozent dem Land zugehörig.
Die arabische Minderheit, die überwiegend muslimisch ist, stammt von palästinensischen Arabern ab, die nach der Gründung Israels im Krieg von 1948 im ehemals britisch regierten Palästina geblieben waren. Hunderttausende ihrer Verwandten flohen oder wurden vertrieben. Auf die Frage, ob sie Israel verlassen würden, wenn sie eine alternative westliche Staatsbürgerschaft bekämen, antworteten gut 80 Prozent der jüdischen Befragten, dass sie bleiben würden. Von den arabischen Befragten äußerten sich laut IDI-Umfrage in diesem Sinne 59 Prozent.
10.33 Uhr: Türkei will Gaza-Hilfen ausweiten
Die Türkei will die Hilfen für die Menschen im Gazastreifen deutlich ausweiten. Zusammen mit anderen Staaten wolle man Krankenwagen, Medikamente, Nahrungsmittel und Wasser nach Gaza bringen, kündigt Präsident Recep Tayyip Erdogan an. Mit US-Außenminister Antony Blinken habe man während seines kürzlichen Besuches auch die Aufstockung der täglichen Lastwagen-Lieferungen in den Gazastreifen auf 500 besprochen, sagt Erdogan weiter. Blinken habe sich aufgeschlossen zu den Plänen gezeigt.
10.12 Uhr: Israel reißt Haus der Familie von Angreifer ab
Israelische Sicherheitskräfte haben das Haus einer palästinensischen Familie im Osten Jerusalems abgerissen, deren 13-jähriger Sohn im Februar einen israelischen Polizisten mit einem Messer angegriffen haben soll. Der Vater des Jungen sagte, er und sein anderer, älterer Sohn seien vor dem Abriss am Mittwoch verhaftet worden. Der 18-Jährige befinde sich weiterhin in Gewahrsam. Er selbst sei über mehrere Stunden hinweg immer wieder geschlagen und schließlich freigelassen worden, sagte der 45-Jährige.
Menschenrechtsaktivisten werfen Israel vor, mit solchen Abrissen eine Kollektivbestrafung vorzunehmen. Sie kritisieren, dass solche Hauszerstörungen unbeteiligte Eltern, Geschwister und Ehepartner obdachlos machten. Israels rechtsgerichtete Regierung rechtfertigt solche Abrisse mit der angeblich abschreckenden Wirkung auf potenzielle Angreifer.
10.04 Uhr: Gaza-Krieg nährt Angst von Palästinensern vor zweiter Vertreibung
Die Flucht und Vertreibung von 1948 bestimmt bis heute das Leben sehr vieler Palästinenser. Die verheerenden Auswirkungen des Gaza-Kriegs wecken die Furcht, die Katastrophe könnte sich wiederholen. Offiziell sagt Israel, es wolle den Gazastreifen nicht dauerhaft wiederbesetzen, sondern nur die Herrschaft der islamistischen Hamas beenden. Doch radikale Äußerungen israelischer Politiker heizen die Ängste vieler Einwohner von Gaza weiter an. Die Videoaufnahmen von Tausenden von Zivilisten mit weißen Fahnen, die seit Tagen durch einen von Israel deklarierten humanitären Korridor aus dem Norden in den Süden laufen, wecken bei vielen Assoziationen mit der "Nakba", die Kastastrophe, wie Palästinenser die Flucht und Vertreibung Hunderttausender Menschen während des Kriegs im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948 nennen.
09.58 Uhr: UN-Sonderberichterstatterin kritisiert Dauer von Feuerpausen
Die UN-Sonderberichterstatterin für die Palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, hat die Ankündigung Israels, vierstündige humanitäre Feuerpausen im Gaza-Krieg einzuführen, als "sehr zynisch und grausam" bezeichnet. "Es hat kontinuierliche Bombardierungen ... auf dieses winzige Stück Land gegeben, wo Menschen feststecken und die Zerstörung massiv ist", sagte Albanese am Freitag in der australischen Stadt Adelaide.
"Es wird kein Zurück geben nach dem, was Israel dem Gazastreifen antut." Bei den vorgesehenen vierstündigen Feuerpausen jeden Tag würden die Menschen an "den Klang des Lebens ohne Bombardierung" erinnert, ehe die Bombardierung dann wieder aufgenommen werde, kritisierte Albanese.
09.38 Uhr: UN-Menschenrechtschef - Israels Angriffe auf Gaza unverhältnismäßig
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Israel aufgerufen, die Angriffe mit besonders explosiven Waffen auf dicht besiedelte Gegenden im Gazastreifen umgehend zu stoppen. "In Anbetracht der vorhersehbar hohen Zahl ziviler Opfer und großen Zerstörung ziviler Objekte haben wir ernsthafte Bedenken, dass es sich um unverhältnismäßige Angriffe handelt, die gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen", sagte Türk am Freitag in Amman in Jordanien. "Damit die Gewalt beendet wird, muss die Besatzung beendet werden."
Menschenrechtsverteidiger in Israel seien nach Türks Angaben empört über die Notlage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Sie sorgten sich auch über die Folgen den Konflikts innerhalb Israels, sagte Türk. Sie befürchteten langfristig eine Einschränkung ihrer Freiheitsrechte, etwa, zu demonstrieren.
Türk war in der Region, um mit Regierungen, Zivilgesellschaft und UN-Vertretern Möglichkeiten für ein Ende des Konflikts zu erörtern. Er habe sich um Besuche in Israel, im Gazastreifen und im von Israel besetzten Westjordanland bemüht, aber noch keine Antwort von Israel erhalten.
09.18 Uhr: Armee - Am Massaker in Israel beteiligte Terroristen in Gaza getötet
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge erneut mutmaßliche Terroristen im Gazastreifen getötet. Darunter seien auch am Massaker in Israel beteiligte Personen, teilte das Militär mit. Sie seien am Donnerstag getötet worden. In der Nacht auf Freitag attackierten israelische Soldaten den Angaben zufolge außerdem 19 weitere mutmaßliche Terroristen, die demnach einen Angriff auf sie planten. Sie hätten auch mehrere Waffen wie Raketenwerfer getroffen oder beschlagnahmt.
Extremistische Palästinenser feuerten am Donnerstag erneut Raketen aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels ab. Im Grenzgebiet zum Gazastreifen wurde Raketenalarm ausgelöst. Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober wurden nach israelischen Angaben rund 9.500 Raketen und Mörsergranaten in Richtung Israel abgefeuert. Seit den Bodeneinsätzen im Gazastreifen sei die Zahl der Abschüsse allerdings deutlich zurückgegangen.
08.39 Uhr: Baerbock an Golfstaaten - Nur Zwei-Staaten-Lösung kann Frieden bringen
Außenministerin Annalena Baerbock hat im Gaza-Krieg an die arabischen Golfstaaten appelliert, an einer gemeinsamem Initiative für eine Zwei-Staaten-Lösung zu arbeiten. "Nur eine Rückbesinnung auf das Versprechen eines Lebens Seite an Seite - in zwei Staaten - kann Israelis wie Palästinensern ein Leben in Frieden, Sicherheit und Würde bringen", erklärte die Grünen-Politikerin am Freitag vor der Abreise in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Saudi-Arabien und Israel. Sie fügte an: "In dieser kaum auflösbaren Zerrissenheit ist es zentral, nicht den Weitblick zu verlieren."
06.43 Uhr: Biden für mehr Hilfslieferungen in Gazastreifen
US-Präsident Joe Biden hat sich für die Lieferung von deutlich mehr Hilfsgütern in den Gazastreifen ausgesprochen. "Vor zwei Tagen waren es 96 Lastwagen mit Hilfsgütern und gestern 106 Lastwagen. Aber wir brauchen mehr, und zwar bald. Unser Ziel sind mindestens 150 pro Tag, jeden Tag", schrieb er in einem längeren Statement am Donnerstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter). "Wir tun auch alles in unserer Macht Stehende, um die humanitären Hilfslieferungen und -leistungen zu erhöhen."
06.01 Uhr: Rund 1000 Straftaten im Zusammenhang mit Nahost-Konflikt in Berlin
Rund einen Monat nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat die Berliner Polizei bisher 1199 Straftaten im Zusammenhang mit dem verschärften Nahost-Konflikt registriert. Die meisten davon waren Sachbeschädigungen, also etwa gemalte oder gesprühte Parolen an Hauswänden, und Straftaten wie Widerstand gegen Polizisten bei Demonstrationen. Das teilte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur mit (Stand 09.11.2023).
05.16 Uhr: Israel will Gaza nicht besetzen
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat im US-Fernsehsender Fox News gesagt, sein Land wolle den Gazastreifen nicht erobern. "Wir wollen Gaza nicht erobern, wir wollen Gaza nicht besetzen und wir wollen Gaza nicht regieren." Es müsse eine zivile Regierung im Gazastreifen gebildet werden. Doch Israel müsse sicherstellen, dass es einen tödlichen Angriff wie am 7. Oktober nicht noch einmal geben werde. "Wir brauchen also glaubwürdige Kräfte, die, wenn nötig, in den Gazastreifen eindringen und die Mörder töten. Nur so können wir das Wiederaufleben einer Hamas-ähnlichen Organisation verhindern", sagte Netanjahu.
05.09 Uhr: Israels Armee greift Ziel in Syrien an
Als Reaktion auf einen Drohnenangriff auf ein Schulgebäude in der südisraelischen Stadt Eilat hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge ein Ziel in Syrien angegriffen. Die Armee habe die Organisation, die den Angriff durchgeführt habe, getroffen, teilte das Militär am Freitag auf X (vormals Twitter) mit. Die Armee mache Syrien "für jede terroristische Aktivität, die von seinem Territorium ausgeht, voll verantwortlich". Am Donnerstag war eine Schule durch eine Drohne beschädigt worden. Die Herkunft der Drohne sowie der Vorfall insgesamt würden überprüft, hatte es zunächst geheißen. Berichte über Verletzte gab es nicht.
03.35 Uhr: Hamas meldet israelische Luftangriffe auf drei Krankenhäuser
Die von der Terrororganisation Hamas kontrollierten Behörden im Gazastreifen teilen mit, Israel habe in der Nacht mindestens drei Luftangriffe auf oder in der Nähe von Krankenhäusern geflogen. "Die israelische Besatzung hat in den letzten Stunden mehrere Krankenhäuser gleichzeitig angegriffen", sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde von Gaza, Ashraf Al-Qidra, dem Fernsehsender Al Jazeera. Auch das größte Krankenhaus im Gazastreifen, Al Shifa, sei angegriffen worden. Nach israelischen Angaben hat Hamas darin und darunter Kommandozentralen und Tunnel versteckt. Hamas bestreitet das. Das israelische Militär hat sich bisher nicht zu Qidras Aussagen geäußert. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
02.37 Uhr: Pro-palästinensische Aktivisten besetzen Lobby von "New York Times"
Pro-palästinensische Demonstranten haben die Lobby der Zentrale der "New York Times" besetzt. Mit der Aktion protestierten die Aktivisten gegen eine Berichterstattung über den Nahostkrieg, der aus ihrer Sicht Voreingenommenheit zugunsten von Israel zeige. Zudem forderten sie eine sofortige Feuerpause im Gazastreifen.
Hunderte Demonstranten zogen unter Führung der Gruppe "Writers Bloc" vor die Zentrale der "New York Times" in Manhattan, einige betraten das Atrium des Medienhauses, veranstalteten dort eine Sitzblockade und hielten Mahnwache ab. Ob es Festnahmen gab, war zunächst unklar. In einer E-Mail an die Belegschaft der "New York Times", die der Nachrichtenagentur AP vorlag, wurde die Protestaktion als "friedlich" beschrieben.
01.17 Uhr: Israel fängt erstmals Rakete mit neuem Abwehrsystem Arrow 3 ab
Die israelischen Streitkräfte haben ihr neues Raketenabwehrsystem Arrow 3 erstmals erfolgreich eingesetzt. Im Bereich des Roten Meeres sei ein auf Israel abgefeuertes Objekt abgefangen worden, teilte das israelische Verteidigungsministerium am späten Abend mit. Zuvor hatten die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen mitgeteilt, Israel mit Raketen angegriffen zu haben.
Ob es sich bei dem mit dem System Arrow 3 abgefangenen Flugkörper um eine Rakete der Huthi-Rebellen handelte, war zunächst unklar. "Die Arrow-Rakete hat eine Bedrohung abgefangen, die weit weg vom Staat Israel unterwegs war", sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Gemeinsam mit David's Sling und Iron Dome bildet Arrow das Flugabwehrsystem Israels.
00.31 Uhr: USA kündigen weitere Finanz-Sanktionen gegen Hamas an
Der amerikanische Vize-Finanzminister Wally Adeyemo hat weitere Sanktionen mit Verbündeten angekündigt, um die Finanzierung der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas zu unterbinden. Unter anderem soll die Nutzung von Kryptowährungen durch die Hamas unterbrochen werden. "Wir werden sehen, welche Maßnahmen unsere Verbündeten und Partner ergreifen werden", sagte Adeyemo. "Einige davon werden öffentlich bekannt gegeben werden, andere nicht."
Als Teil der Sanktionen könnten Wohltätigkeitsorganisationen geschlossen werden. Auch gegen Einzelpersonen, die Zahlungen für die Hamas erleichtern könnten, werde man vorgehen. Seit dem tödlichen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat Washington bereits zwei Runden von Sanktionen gegen die Hamas verhängt.
00.15 Uhr: Waffenstillstand nur gegen Geiseln, sagt Israel – Kämpfe gehen weiter
Für vier Stunden sollen im Gazastreifen täglich die Waffen schweigen. Dazu hat sich nach US-Angaben Israel bereiterklärt. Ein Waffenstillstand sei dies nicht, betont die israelische Regierung. Den gebe es nur mit der Freilassung von Geiseln. Zum Artikel.
00.10 Uhr: 100 Jahre nach Hitlerputsch - Demo gegen Rechts am Odeonsplatz
Genau 100 Jahre nach dem Hitlerputsch und 85 Jahre nach der Reichspogromnacht haben in München am Donnerstag rund 700 Menschen gegen Antisemitismus und einen "Rechtsruck" demonstriert. Der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude fand klare Worte: Zum Artikel.
Donnerstag, 09. November 2023
23.24 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Krieg gegen Hamas notfalls über Jahre
Israel ist bereit, den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen auch jahrelang zu führen. Das sagte Verteidigungsminister Joav Galant. Die Armee werde alle an dem Massaker vom 7. Oktober in Israel Beteiligten finden, sagte er. "Egal ob es eine Woche, einen Monat, ein Jahr und gegebenenfalls sogar Jahre dauert." Er sprach sich auch gegen einen Kompromiss mit der Hamas und anderen extremistischen Gruppen im Gazastreifen aus, denn diese hätten den israelischen Bürgern Schaden zugefügt und sie ermordet. "Wir werden sie alle eliminieren."
21.58 Uhr: Jemenitische Huthi-Rebellen beanspruchen Angriff auf Israel für sich
Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben Gebiete in Israel angegriffen. Darunter seien auch "militärische Ziele" in der Hafenstadt Eilat gewesen. Die Angriffe würden so lange fortgesetzt "bis die israelische Aggression gegen unsere Brüder in Gaza endet", so der Sprecher.
Das israelische Militär hatte zuvor mitgeteilt, eine Rakete "im Gebiet des Roten Meeres" außerhalb Israels abgefangen zu haben. In der Stadt Eilat am Roten Meer am südlichsten Punkt des Landes wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst.
20.33 Uhr: Zusagen für mehr als eine Milliarde Hilfe für Gaza
Bei einer internationalen Hilfskonferenz für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen haben die Teilnehmer in Paris zugesagt, die Menschen in Gaza mit mehr als einer Milliarde Euro zu unterstützen. Allerdings seien in dieser Summe auch schon einige Hilfsgelder enthalten, die bereits zuvor angekündigt worden seien, so der Élysée-Palast.
Allein der Gastgeber und französische Präsident Emmanuel Macron sagte 80 Millionen Euro zum Schutz der Zivilbevölkerung zu. Die Bundesregierung hatte bereits am Dienstag zugesichert, 20 Millionen Euro an neuen Hilfsmitteln aufzubringen - zusätzlich zu 71 Millionen Euro, die bereits für das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) vorgesehen sind und wieder freigegeben wurden.
19.11 Uhr: Biden sieht keinen baldigen Waffenstillstand in Gaza
US-Präsident Joe Biden sieht keine Chance auf einen baldigen Waffenstillstand im Gaza-Krieg. Die US-Regierung lehnt das auch ab, weil das der Hamas Zeit geben würde, sich neu aufzustellen für weitere Attacken.
Dagegen werde Israel jeden Tag vierstündige "humanitären Pausen" bei den Kämpfen im nördlichen Gazastreifen einführen und diese drei Stunden vorher ankündigen.
- Zum Artikel: "Israel: Waffenstillstand nur gegen Geiseln – Kämpfe gehen weiter"
19.05 CIA bittet Katar, sich bei Hamas für Freilassung der Geiseln einzusetzen
CIA-Direktor William Burns hat Katar darum gebeten, bei der Hamas darauf hinzuwirken, dass sie die Geiseln freilässt. In Doha traf Burns den katarischen Ministerpräsidenten Abdulrahman Al Thani sowie Mossad-Chef David Barnea, wie ein US-Regierungsvertreter mitteilte. Katar hat bei der Verhandlungen mit der Hamas auf internationaler Ebene häufig eine Vermittlerrolle.
18.59 Uhr: Baerbock fligt zu Krisengesprächen in den Nahen Osten
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fliegt am Freitag zu Krisengesprächen nach Abu Dhabi, Riad und Israel. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, es gehe vor allem um die Freilassung der deutschen Geiseln, die dramatische humanitäre Lage in Gaza und die Bemühungen um die Verhinderung eines regionalen Flächenbrands.
18.24 Uhr: Israel - Feuerpause nur gegen Geiseln - Kämpfe gehen weiter
Die israelische Regierung beharrt auf ihrer Forderung, dass es ein Waffenstillstand mit der Hamas nur gegen die Freilassung der von den Islamisten festgehaltenen Geiseln geben wird. "Die Kämpfe gehen weiter und es wird keine Feuerpause ohne die Freilassung unserer Geiseln geben", hieß es in einer Mitteilung des Büros des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Zuvor hatte das Weiße Haus verkündet, Israel habe täglichen vierstündigen "humanitären Pausen" bei den Kämpfen im nördlichen Gazastreifen zugestimmt. Auf die Frage, ob es sich bei der Stellungnahme des Büros des Ministerpräsidenten um ein Dementi der US-Ankündigung handele, ging ein Sprecher Netanjahus nicht ein.
Netanjahus Büro verwies auf einen Fluchtkorridor für Zivilisten im Gazastreifen vom Norden in den Süden, auf dem Israel den Menschen zurzeit täglich für einige Stunden eine sichere Passage zusagt. Am Mittwoch hätten 50.000 Menschen die Fluchtroute genutzt, hieß es.
Das israelische Militär hatte früher am Donnerstag auf der Online-Plattform X darauf hingewiesen, dass es keine Feuerpause gebe, aber "taktische, lokale Pausen für humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza".
18.02 Uhr: Insider - Rafah wieder für Evakuierungen geöffnet
Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten ist Sicherheits- und Medizinerkreisen zufolge nach einem Tag Unterbrechung wieder für Evakuierungen geöffnet worden. Mehrere Dutzend Inhaber ausländischer Pässe und Palästinenser, die medizinische Behandlung benötigen, wurden demnach nach Ägypten gelassen.
Die Evakuierungen über Rafah begannen am 1. November. Seitdem durften schätzungsweise 7.000 ausländische Passinhaber, Doppelstaatsangehörige und ihre Angehörigen sowie eine begrenzte Anzahl von Menschen, die dringend medizinische Behandlung benötigen, den Grenzübergang nach Ägypten passieren.
17.41 Uhr: Brigaden - Islamischer Dschihad bereit zur Freilassung von zwei Geiseln
Der bewaffnete Flügel der Palästinensergruppe Islamischer Dschihad ist nach iranischen Angaben bereit zur Freilassung von zwei israelischen Geiseln. Es gehe um eine Frau und einen Jungen, die man aus humanitären und medizinischen Gründen freilassen wolle, sobald entsprechende Maßnahmen erfüllt seien, sagte ein Sprecher der Al-Kuds-Brigaden.
16.58 Uhr: Sechs arabisch-israelische Aktivisten in Israel festgenommen
Auf dem Weg zu einer Demonstration gegen den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen sind nach Angaben einer Aktivistengruppe sechs prominente Anführer der arabischen Gemeinschaft in Israel festgenommen worden. Unter ihnen sei der ehemalige Abgeordnete Mohammed Barakeh, teilte die Organisation Adalah mit, die die Interessen der arabischen Minderheit in Israel vertritt.
Seine Festnahme sei rechtswidrig, hieß es von der Gruppe. Sie sei ein Zeichen für eine Politik, die darauf abziele, "jeglichen Widerspruch zu unterdrücken und die Demonstrationsfreiheit arabisch-palästinensischer Bürger Israels einzuschränken".
Die israelische Polizei äußerte in einer Mitteilung die Sorge, dass die Demonstration in der Stadt Nazareth, zu der die Festgenommenen wollten, eine Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellen könnte. Anti-Kriegs-Proteste waren in Israel kürzlich verboten worden.
16.47 Uhr: Scholz und Al-Sisi dringen auf Begrenzung des Konflikts
Bundeskanzler Olaf Scholz und der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi sind sich nach Angaben eines Regierungssprechers in Berlin einig, dass eine regionale Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas verhindert werden muss. Scholz habe Ägypten für die mögliche Ausreise deutscher Staatsbürger aus dem Gazastreifen gedankt.
Deutschland setze sich nachdrücklich dafür ein, dass Zivilistinnen und Zivilisten versorgt werden. Dafür seien humanitäre Feuerpausen nötig. Beide seien sich einig gewesen, dass nur eine politische Lösung des Konflikts einen langfristigen Frieden ermöglichen könne.
16.39 Uhr: USA - Israel zu Feuerpausen bereit
Israel hat sich nach Angaben der USA zu täglichen Feuerpausen bereit erklärt. Diese würden ab diesem Donnerstag jeweils für vier Stunden im nördlichen Gazastreifen gelten und sollen Zivilisten die Möglichkeit zur Flucht geben, teilte das US-Präsidialamt in Washington mit.
Die Pausen seien ein Schritt in die richtige Richtung. Zudem gibt die Regierung in Washington das Ziel vor, dass täglich nicht weniger als 150 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangen sollen. Die Lieferungen müssten schnell erhöht werden, hieß es. Seit Wochen fordern auch die USA humanitäre Feuerpausen in dem seit dem 7. Oktober andauernden Konflikt.
16.33 Uhr: Vertreter der Hamas zu Gesprächen in Kairo
Ranghohe Hamas-Vertreter, darunter mit Ismail Haniyeh einer ihrer Anführer, sind nach Angaben der radikal-islamischen Organisation in Kairo eingetroffen. Die Delegation habe sich mit dem Chef des ägyptischen Geheimdienstes, Abbas Kamel, getroffen und die Lage in Gaza besprochen.
16.15 Uhr: Israelische Soldaten und Hamas-Kämpfer liefern sich heftige Straßenkämpfe in Gaza
Israelische Bodentruppen und Kämpfer der radikalislamischen Hamas haben sich im Gazastreifen erbitterte Straßenkämpfe geliefert. Wie das israelische Militär mitteilte, eroberten seine Soldaten dabei nach einer zehnstündigen Schlacht am Vortag einen wichtigen Stützpunkt der Hamas in Dschabalija im Norden des Palästinensergebiets. Zuvor waren nach Militärangaben zehntausende weitere Menschen aus dem Norden des Gazastreifens über einen Fluchtkorridor in den Süden geflohen.
In Dschabalija, einem zur Stadt ausgebauten Flüchtlingslager, kämpften die israelischen Soldaten über und unter der Erde gegen die Hamas und hoben nach Militärangaben Teile eines riesigen Netzwerks von Tunneln und unterirdischen Stützpunkten der radikalislamischen Organisation aus. Zwischen den Ruinen von Gaza, der größten Stadt im Gazastreifen, kämpften mit Granatwerfern und Sturmgewehren bewaffnete Hamas-Kämpfer gegen israelische Soldaten, die von gepanzerten Fahrzeugen unterstützt wurden.
16.04 Uhr: Israel - Drohne schlägt in Eilat am Roten Meer ein
In der südisraelischen Stadt Eilat am Roten Meer ist nach Angaben des israelischen Militärs eine Drohne in ein ziviles Gebäude eingeschlagen. Es habe keine Verletzten und nur geringen Schaden gegeben, teilte der Katastrophenschutz mit. Die Herkunft der Drohne sei unbekannt, hieß es weiter in einer Erklärung der Armee. Eilat liegt an der äußersten Südspitze Israels und ist ein beliebter Touristen-Ort. In den vergangenen Wochen haben die mit dem Iran verbündeten Huthis im Jemen wiederholt Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert. Bislang wurden alle entweder abgefangen oder erreichten ihr Ziel nicht.
15.46 Uhr: Palästinenser: Zehn Tote bei Militäreinsatz Israels in Dschenin
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. Mehr als 20 weitere seien verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Der Einsatz dauerte demnach am späten Nachmittag noch an.
Die israelische Armee teilte mit, eine Drohne habe während des Einsatzes bewaffnete Einwohner des Flüchtlingsviertels in Dschenin angegriffen. Diese hätten die Truppen gefährdet, indem sie auf die Soldaten schossen und Sprengsätze warfen. Mit schwerem Gerät hätten die Truppen Dutzende versteckte Sprengsätze identifiziert und zerstört.
Bei dem Einsatz sei auch eine Mitarbeiterin des Palästinensischen Roten Halbmonds verletzt worden, teilte die Organisation mit. Einer ihrer Krankenwagen sei angegriffen und die Mitarbeiterin angeschossen worden.
15.37 Uhr: Mossad und CIA beraten mit Katar Geisel-Freilassung
Geheimdienstchefs der USA und Israels sind zu Gesprächen nach Katar gereist. CIA-Direktor William Burns und Mossad-Chef David Barnea erörterten mit dem katarischen Ministerpräsidenten Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani mögliche Szenarien zur Freilassung der Geiseln im Gazastreifen sowie eine Feuerpause. Das sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Bei den Gesprächen sei es auch darum gegangen, die Einfuhr von Treibstoff in den Gazastreifen aus humanitären Gründen zuzulassen.
15.11 Uhr: WHO warnt vor Ausbreitung von Infektionskrankheiten im Gazastreifen
Die Weltgesundheitsorganisation hat vor der Ausbreitung von Infektionskrankheiten im Gazastreifen wegen kontaminierten Wassers und begrenztem Zugang zu sanitären Einrichtungen gewarnt. Wie die WHO mitteilte, betrafen mehr als die Hälfte der 33.551 seit Mitte Oktober gemeldeten Durchfallerkrankungen Kinder unter fünf Jahren. Demnach handelt es sich um einen deutlichen Anstieg verglichen mit durchschnittlich 2.000 monatlichen Fällen bei Kindern unter fünf Jahren in den Jahren 2021 und 2022. Ebenfalls gemeldet wurden 8.944 Fälle von Krätze und Läusen, 1.005 Fälle von Windpocken, 12.635 Fälle von Hautausschlag und 54.866 Fälle von Infektionen der oberen Atemwege.
15.06 Uhr: Nato-Generalsekretär warnt Iran und Hisbollah vor Eingreifen
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den Iran und die libanesische Miliz Hisbollah vor einem Eingreifen in den Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas gewarnt. Der Konflikt dürfe sich nicht ausweiten, sagte Stoltenberg vor einem Treffen mit Kanzler Olaf Scholz in Berlin. Zugleich mahnt er Israel: "Völkerrecht muss respektiert werden. Zivilisten müssen geschützt werden."
14.46 Uhr: Baerbock reist am Freitag erneut in den Nahen Osten
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock reist am Freitag erneut in den Nahen Osten, wie ein Sprecher des Ministeriums in Berlin mitteilte. Geplante Stationen seien die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Israel. Wie es aus Kreisen des Auswärtigen Amts weiter hieß, stehen im Zentrum von Baerbocks Gesprächen die Freilassung der deutschen Geiseln im Gazastreifen, die dramatische humanitäre Lage in dem palästinensischen Gebiet und die Bemühungen, einen regionalen Flächenbrand zu verhindern.
14.03 Uhr: Stoltenberg - Nato befürwortet humanitäre Feuerpausen
Die Nato-Verbündeten befürworten humanitäre Feuerpausen im Krieg zwischen Israel und der Hamas. Dadurch könnten Hilfslieferungen die Bevölkerung im Gazastreifen erreichen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Berlin vor einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Das Völkerrecht müsse respektiert und die Zivilbevölkerung müsse geschützt werden. Der Krieg im Gazastreifen dürfe nicht zu einem großen regionalen Konflikt werden. Der Iran und die von ihm unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon müssten sich aus dem Kampf heraushalten.
13.44 Uhr: Türkei bereit zu Rolle als Garant bei Lösung von Gaza-Krise
Die Türkei ist nach den Worten ihres Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bereit, bei der Lösung der Krise im Gazastreifen die Rolle als Garant zu übernehmen. Das habe Erdogan in einem Gespräch mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raissi gesagt, teilte das türkische Präsidialamt mit. Demnach berieten die beiden Präsidenten am Rande eines Gipfeltreffen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit in der usbekischen Hauptstadt Taschkent.
13.21 Uhr: Iran weist G7-Forderung zu Ende der Hamas-Unterstützung zurück
Der Iran hat die Forderung der G7-Länder nach einem Ende der Unterstützung für die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen nachdrücklich zurückgewiesen. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums sagte in Teheran, Iran verurteile "scharf" eine Erklärung der G7 zum Gazakrieg vom Vortag. Die G7 sollten vielmehr ihrer Verantwortung nachkommen und die "Angriffe des zionistischen Regimes auf wehrlose Zivilisten" in Gaza verurteilen.
13.20 Uhr: Diplomaten - Wohl Verhandlungen über dreitägige Feuerpause
Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen wird derzeit über eine dreitägige humanitäre Feuerpause verhandelt. Im Austausch könnten etwa ein Dutzend Geiseln freigelassen werden, die beim Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen verschleppt wurden. Das sagten zwei Gewährspersonen in Ägypten - ein Vertreter der Vereinten Nationen und ein westlicher Diplomat, die anonym bleiben wollten.
13.17 Uhr: Ägypten lehnt Palästinenser-Vertreibung aus Gazastreifen ab
Ägyptens Außenminister Sameh Schukri lehnt jeden Versuch ab, Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben. Was Israel derzeit tue, gehe über Selbstverteidigung hinaus, sagt Schukri auf der Konferenz in Paris, auf der internationale Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen koordiniert werden soll.
13.13 Uhr: Frankreich kündigt mehr Hilfe für Palästinenser an
Frankreich erhöht seine Hilfen für die palästinensische Bevölkerung von 20 Millionen auf 100 Millionen Euro in diesem Jahr. Das kündigte Präsident Emmanuel Macron auf der internationalen Konferenz in Paris an.
12.44 Uhr: Palästinenser-Ministerpräsident fordert internationalen Schutz
Der Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiegebiete, Mohammed Schtajjeh, fordert internationalen Schutz für die palästinensische Bevölkerung. Das Völkerrecht werde verletzt, Kriegsverbrechen würden begangen, sagt er auf der internationalen Konferenz in Paris. Israel führe keinen Krieg gegen die Hamas, sondern gegen alle Palästinenser. "Das Leid der Palästinenser hat nicht am 7. Oktober begonnen", sagt Schtajjeh mit Blick auf den Beginn des Hamas-Angriffes. "Es besteht seit 75 Jahren." Damit bezieht er sich auf die Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 nach der Niederlegung des britischen Mandates über Palästina.
12.41 Uhr: Islamische Länder kritisieren deutsche Unterstützung von Israel
Iran, Irak, Syrien und andere islamische und arabische Länder kritisierten bei einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf die deutsche Unterstützung für Israel im Krieg mit der palästinensischen Terrororganisation Hamas. Deutschland müsse pro-palästinensische Demonstrationen ungehindert stattfinden lassen. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), verteidigte die deutsche Haltung im Nahost-Krieg. Die Attacken der Hamas auf Israel seien barbarisch gewesen. Israel habe ein Recht zur Selbstverteidigung.
12.35 Uhr: Hilfsorganisationen fordern sofortige Feuerpause
Mehrere Hilfsorganisationen fordern eine sofortige Feuerpause für den Gazastreifen. "Wir können keine Minute länger auf eine humanitäre Feuerpause oder die Aufhebung der Belagerung warten, die eine kollektive Strafe darstellt", sagt der Generalsekretär des norwegischen Flüchtlingsrates, Jan Egeland, auf der Gaza-Konferenz in Paris. "Ohne Feuerpause, ohne Aufhebung der Belagerung und der wahllosen Bombardierung und Kriegsführung wird das Blutvergießen weitergehen." Die Organisation Ärzte ohne Grenzen äußert sich kritisch zu den bestehenden Sicherheitszonen im Süden des Gaza-Streifens. Das seien "Fake-Zonen", kritisiert die Vorsitzende der Hilfsorganisation, Isabell Defourny.
12.31 Uhr: UN-Hilfswerk befürchtet Eskalation auch im Westjordanland
Das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) befürchtet ein Übergreifen der Eskalation im Gazastreifen auch auf das Westjordanland. "Das Westjordanland kocht", warnt der Generalkommissar der UNRWA, Philippe Lazzarini, auf der internationalen Hilfskonferenz in Paris. Es bestehe Bedarf an sinnvoller kontinuierlicher humanitärer Hilfe für den Gazastreifen, dazu gehöre auch die Lieferung von Treibstoff. Die über den ägyptisch-palästinensischen Grenzübergang Rafah eingehende Hilfe für die Zivilbevölkerung sei unzureichend. Alle Übergänge in den Gazastreifen müssten geöffnet werden, fordert Lazzarini. Rafah ist der einzige Grenzübergang, der nicht nach Israel führt und nicht von israelischen Sicherheitskräften kontrolliert wird.
12.24 Uhr: Erdogan wirft dem Westen Schwäche im Gaza-Krieg vor
Der türkische Präsident Erdogan hat den westlichen Staaten angesichts des Todes von Zivilisten im Gazastreifen Schwäche vorgeworfen. Erdogan sagte bei einem Treffen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Taschkent, westliche Länder und Organisationen beobachteten "Massaker durch Israel" aus der Ferne, seien aber zu schwach, um einen Waffenstillstand zu fordern, geschweige denn "Kindermörder zu kritisieren". Er forderte die muslimischen Staaten auf, sich geschlossen gegen Israel zu stellen.
12.21 Uhr: Macron ruft zu humanitärer Pause und Waffenruhe auf
Mit einem Aufruf von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu einer sofortigen humanitären Pause und zur Vorbereitung einer Waffenruhe hat in Paris eine internationale Gaza-Konferenz begonnen. "Um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten, brauchen wir so schnell wie möglich eine humanitäre Pause. Und wir müssen uns für eine Waffenruhe einsetzen", sagte Macron. Frankreich hat die internationale Konferenz organisiert, an der Vertreter von Staaten, internationalen Organisationen und in Gaza tätigen NGOs teilnehmen sollen. Ziel des Treffens ist es, sich für die Einhaltung internationalen Rechts im Gaza-Streifen und einen verstärkten humanitären Zugang einzusetzen, eine internationale humanitäre Antwort in den Bereichen Wasser, Gesundheit, Energie und Ernährung zu geben, und zur Unterstützung der örtlich aktiven internationalen Organisationen aufzurufen
12.17 Uhr: Reuters weist Mutmaßung zu Vorabinformation über Hamas-Angriff zurück
Die Nachrichtenagentur Reuters hat Mutmaßungen zurückgewiesen, sie sei vorab über den Angriff der radikal-islamischen Hamas auf Zivilisten und Soldaten in Israel am 7. Oktober informiert gewesen. Reuters reagierte damit auf einen Online-Beitrag der Nichtregierungsorganisation HonestReporting, die sich als Medienbeobachter versteht und nach eigener Darstellung auf gegen Israel gerichtete Medienberichte aufmerksam macht. "Uns sind ein Bericht von HonestReporting und Vorwürfe gegen zwei freiberufliche Fotografen bekannt, die zur Berichterstattung von Reuters über den Angriff vom 7. Oktober beigetragen haben", heißt es in der Reuters-Erklärung. "Reuters bestreitet kategorisch, von dem Angriff vorher gewusst zu haben oder dass wir am 7. Oktober Journalisten bei der Hamas untergebracht haben."
11.50 Uhr: UN-Hochkommissar wirft Hamas und Israel Kriegsverbrechen vor
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat sowohl der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas als auch Israel in Gaza-Krieg Kriegsverbrechen vorgeworfen. Nach einem Besuch am Grenzübergang Rafah sagte Türk: "Die von bewaffneten palästinensischen Gruppen am 7. Oktober verübten Gräueltaten waren abscheulich, brutal und schockierend, sie waren Kriegsverbrechen - ebenso wie die anhaltende Geiselnahme." Anschließend sagte er über die Militärschläge Israels und die Abriegelung des Gazastreifens, die die humanitäre Hilfe behindert: "Die kollektive Bestrafung palästinensischer Zivilisten durch Israel stellt ebenfalls ein Kriegsverbrechen dar, ebenso wie die unrechtmäßige Zwangsevakuierung von Zivilisten."
11.35 Uhr: Macron eröffnet Hilfskonferenz für Gazastreifen
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat eine internationale Hilfskonferenz für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen eröffnet. In seiner Rede appellierte Macron an Israel, die Zivilisten in dem Küstengebiet zu schützen, weil alle Leben gleich viel wert seien. Auch für den Kampf gegen den Terrorismus gebe es Regeln.
Zu der Konferenz wurden nach französischen Angaben Vertreter aus mehr als 50 Ländern erwartet, darunter mehrere europäische Staaten, die USA sowie Jordanien, Ägypten und die Golfanrainer. Auch der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh wird teilnehmen. Vertreter der israelischen Behörden wurden laut dem Élysée-Palast nicht erwartet. Der Leiter der UN-Behörde für palästinensische Flüchtlinge und der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz wollen den dringenden Bedarf an Hilfsgütern im Gazastreifen vorstellen.
11.28 Uhr: Leiter von größtem Krankenhaus in Gaza spricht von "katastrophalen Bedingungen"
Trotz der gestrigen Hilfslieferung an das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza bleibt die Lage dort angespannt. Mohammad Abu Selmia, Direktor des größten Krankenhauses in der Region, sagte der Nachrichtenagentur AP, die Bedingungen seien "in jeder Hinsicht katastrophal". Medikamente und medizinische Geräte fehlten, die Ärzte und das Pflegepersonal seien erschöpft und könnte nicht viel für die Patienten tun. Zudem diene das Gelände rund 60.000 geflüchteten Palästinensern als Zuflucht.
Auch das einzige Krankenhaus für Schwangere und Geburtshilfe im Norden des Gazastreifens hat nach Angaben der UN vor einer unmittelbar bevorstehenden Schließung gewarnt. Das Al-Auda-Krankenhaus in der Stadt Gaza könne seine Dienste ohne die Lieferung von Treibstoff für die Generatoren nicht aufrechterhalten, berichteten die Vereinten Nationen. Das Al-Kuds-Krankenhaus in der Stadt Gaza habe aus gleichem Grund bereits gestern wichtige Dienste eingestellt.
10.53 Uhr: Armee - Israel hat Hamas-Stützpunkt eingenommen
Israelische Bodentruppen haben nach Darstellung der Armee nach heftigen Kämpfen im nördlichen Gazastreifen einen Stützpunkt der islamistischen Hamas eingenommen. Dieser liege im Flüchtlingsviertel Dschabalia, teilte das Miliär mit. An dem zehn Stunden langen Kampf seien neben Hamas auch der Islamische Dschihad beteiligt gewesen, hieß es.
09.12 Uhr: Israel öffnet erneut Fluchtkorridor
Auch heute sollen Palästinenser aus dem Norden des Gazastreifens wieder die Möglichkeit haben, über den Fluchtkorridor in den Süden des Küstenstreifens zu gelangen. Das israelische Militär erlaubt die Ausreise über die gesicherte Route zwischen 10 und 15 Uhr. Allein gestern haben davon 50.000 Menschen Gebrauch gemacht. Diese Zahl nannte jetzt auch das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA), nachdem gestern Abend bereits das israelische Militär von dieser Größenordnung gesprochen hatte. Die Zahl sei noch nie so hoch gewesen, seit Israel vor einigen Tagen einen Fluchtkorridor für die Zivilbevölkerung geöffnet hat.
07.38 Uhr: Offenbar Verhandlungen über dreitägige Feuerpause
Im Gaza-Krieg wird nach Angaben aus diplomatischen Kreisen derzeit über eine dreitägige humanitäre Feuerpause verhandelt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf namentlich nicht genannte Gewährsleute in Ägypten. Demnach könnte ein Abkommen so aussehen, dass die Hamas etwa ein Dutzend der am 7. Oktober verschleppten Geiseln freilässt, die meisten von ihnen mit ausländischen Pässen. Zudem solle den Vermittlern eine vollständige Liste mit den Namen aller Geiseln in den Händen der Hamas vorgelegt werden, sagten die Gewährsleute. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz soll die Geiseln besuchen können. Im Gegenzug könnten mehr Hilfsgüter und einer begrenzten Menge Treibstoff in den Gazastreifen geliefert werden, um die dort festsitzenden Zivilisten zu unterstützen.
05.00 Uhr: Frankreich will internationale Hilfe für den Gazastreifen mobilisieren
Gut einen Monat nach Beginn des Gaza-Krieges organisiert Frankreich eine internationale Hilfskonferenz für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Bei dem Treffen mit Vertretern von Staaten und Hilfsorganisationen in Paris geht es heute laut Élyséepalast darum, sich für die Einhaltung internationalen Rechts in dem Küstenstreifen und einen verstärkten humanitären Zugang einzusetzen. Hilfe zur Versorgung mit Wasser, Gesundheit, Energie und Nahrung soll die Menschen erreichen können. Auf der Konferenz werden neue Finanzzusagen für die Unterstützung der Bevölkerung in Gaza erwartet. Ann dem Treffen unter Leitung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollen unter anderem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel teilnehmen.
04.30 Uhr: Israels Militär will Fluchtkorridor offenhalten
Angesichts der heftigen Gefechte mit der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens wollen die israelischen Streitkräfte die Flucht von Zivilisten in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens weiter ermöglichen. "Wir werden diesen humanitären Korridor in den Süden weiterhin aufrechterhalten", sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Dies gelte auch für Donnerstag. Demnach hätten am Mittwoch schätzungsweise 50.000 Menschen den Evakuierungskorridor genutzt.
03.46 Uhr: US-Republikaner bekräftigen Unterstützung für Israel
Bei ihrer dritten Fernsehdebatte haben die Präsidentschaftsbewerber der US-Republikaner ihre Unterstützung für Israel im Krieg gegen die Hamas bekräftigt. Floridas Gouverneur Ron DeSantis sagte bei der Diskussionsrunde, er würde dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu empfehlen, "den Job mit diesen Schlächtern Hamas ein für allemal zu Ende zu bringen". Diese seien Terroristen. "Sie massakrieren unschuldige Menschen. Sie würden jeden Juden von der Erde wischen, wenn sie könnten", sagte der rechte Hardliner, der im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner in Umfragen auf dem zweiten Platz hinter Ex-Präsident Donald Trump liegt.
02.38 Uhr: Zahl getöteter UN-Mitarbeiter in Gaza steigt auf 92
Im Gaza-Krieg sind mittlerweile offenbar 92 Mitarbeiter der Vereinten Nationen getötet worden. Diese Zahl nannte der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, in einem Interview mit dem Schweizer Medienhauses Tamedia. Die Vereinten Nationen hätten weltweit noch in keinem Konflikt innerhalb eines Monats so viele Todesfälle zu verzeichnen gehabt. Er warnte vor dem Kollaps der öffentlichen Ordnung.
01.10 Uhr: Israels Botschafter will Betätigungsverbot für ausländische Imame in Deutschland
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat sich für ein Betätigungsverbot für ausländische Imame ausgesprochen. "Wir haben ein Problem mit einigen Imamen aus dem Ausland. Allen muss klar sein: Es kommen Imame mit einer Ideologie, mit der sie Deutschland und Europa verändern wollen", sagte Prosor den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Deswegen müssen die Moscheen besser überwacht werden. Am besten wäre es, Deutschland würde Imame im großen Stil selbst ausbilden - und ausländischen Imamen ein Betätigungsverbot erteilen", sagte der Botschafter.
Mit Blick auf antisemitische Demonstrationen auf deutschen Straßen forderte Prosor schärfere Gesetze. "Deutschland sollte das Gesetz ändern - und Meinungsfreiheit enger fassen. Friedliche Demonstrationen müssen natürlich möglich sein, aber es muss bestraft werden, zu Hass auf Juden, auf Israel und auf die Demokratie aufzustacheln", mahnte der Botschafter.
00.28 Uhr: Offenbar heftige Kämpfe in Gaza-Stadt
Israelische Soldaten liefern sich in Gaza-Stadt offenbar Nahkämpfe mit der Hamas. Das Militär erklärte, israelische Truppen seien bis in das Herz der Stadt vorgedrungen. Die Hamas veröffentlichte ein Video, das nach ihren Angaben heftige Straßenkämpfe neben zerbombten Gebäuden in Gaza-Stadt zeigt. Die Hamas erklärte, sie habe den israelischen Truppen schwere Verluste zugefügt. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen.
Mittwoch, 08. November 2023
23.49 Uhr: Aktivisten -Drei Tote durch israelische Luftangriffe auf Syrien
Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens drei Mitglieder der schiitischen Hisbollah-Miliz getötet worden. Drei weitere seien verletzt worden. Wie die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Abend berichtete, hätten israelische Kampfflugzeuge unter anderem Stellungen der libanesischen Hisbollah in einem Gebiet südwestlich der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen. Auch seien syrische Militärposten in den Gebieten von Tal Qalib und Tal al-Mash im Süden Syriens angegriffen worden, berichtete die Beobachtungsstelle. Eine syrische Militärquelle bestätigte laut Nachrichtenagentur Sana die Angriffe auf die Armeeeinrichtungen, die "einige Sachschäden" verursacht hätten. Das israelische Militär wollte sich nicht zu den Berichten äußern.
23.18 Uhr: Armeesprecher - Auch am Donnerstag Flucht nach Süd-Gaza möglich
Israels Armee will nach Darstellung eines Sprechers auch am Donnerstag Zivilisten aus dem nördlichen Gazastreifen die Flucht in den Süden ermöglichen. «Wir werden diesen humanitären Korridor in den Süden weiterhin aufrechterhalten», sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch. Dies gelte auch für Donnerstag.
22.35 Uhr: Konvoi mit Medikamenten erreicht Klinik im Gazastreifen
Ein Konvoi mit medizinischen Gütern hat nach Angaben der Vereinten Nationen das Al-Shifa-Krankenhaus im Gazastreifen erreicht. Dies sei erst die zweite Lieferung lebensrettender Hilfsgüter an das Krankenhaus seit Beginn des Gaza-Kriegs, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) am Abend mit.
Die gelieferten Mengen seien zwar willkommen, reichten jedoch bei weitem nicht aus, um den enormen Bedarf im Gazastreifen zu decken. "Die medizinischen Bedingungen im Al-Shifa – dem größten Krankenhaus im Gazastreifen und einer der ältesten palästinensischen Gesundheitseinrichtungen – sind katastrophal", hieß es in der Mitteilung.
22.33 Uhr: Netanjahu - Keine Waffenruhe ohne Freilassung von Geiseln
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen als Bedingung für eine Waffenruhe genannt. "Ich möchte alle Arten von falschen Gerüchten, die wir aus allen möglichen Richtungen hören, beiseite legen und eines klarstellen: Es wird keine Waffenruhe ohne die Freilassung unserer Geiseln geben", sagte Netanjahu am Abend. Alles andere sei falsch. Unklar war jedoch, ob er damit die Freilassung aller Geiseln auf einmal meinte.
Zuvor hatte es mehrere unbestätigte Medienberichte zu Verhandlungen über eine humanitäre Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung von bis zu 15 Geiseln im Gazastreifen gegeben.
21.40 Uhr: Brasilianische Polizei vereitelt Terrorpläne gegen Juden
Die Polizei in Brasilien hat nach Angaben von Israels Geheimdienst eine Terrorzelle der libanesischen Hisbollah festgenommen. Sie sei von der Schiitenmiliz betrieben worden, um Anschläge auf israelische und jüdische Ziele zu verüben, teilte der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad mit, der nach eigenen Angaben an der Operation beteiligt war. Demnach soll es sich um ein "umfangreiches Netzwerk" der Hisbollah gehandelt haben, das auch in weiteren Ländern operierte. Nach Angaben der brasilianischen Bundespolizei zielte die landesweite Operation darauf ab, "terroristische Handlungen zu unterbinden und Beweise für eine mögliche Rekrutierung von Brasilianern zur Durchführung extremistischer Tätigkeiten im Land zu erhalten". Den Angaben zufolge wurden zwei vorläufige Haftbefehle und elf Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsbeschlüsse erlassen.
20.52 Uhr: Israelische Armee - 50.000 Menschen fliehen aus nördlichem Gazastreifen
Rund 50.000 Menschen sind am Mittwoch nach Angaben der israelischen Armee aus dem Norden des Gazastreifens über einen Fluchtkorridor in den Süden des Küstengebiets geflohen. "Wir haben heute gesehen, wie 50.000 Gaza-Bewohner vom nördlichen Gaza ins südliche Gaza gezogen sind", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari.
20.37 Uhr: Palästinenser - 19 Tote bei Beschuss im Norden des Gazastreifens
Bei einem israelischen Luftangriff im Norden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens 19 Menschen getötet worden. Ein Haus in der Nähe einer Klinik im Flüchtlingslager Dschabalia sei beschossen worden, teilt die Innenbehörde der Enklave mit. Israel äußerte sich zunächst nicht zu den Angaben. Israel hatte Teile von Dschabaliya bereits vor einigen Tagen angegriffen, wobei nach palästinensischen Angaben mindestens 195 Zivilisten getötet wurden. Nach israelischen Angaben wurden bei den Angriffen auch zwei Hamas-Befehlshaber und mehrere -Kämpfer getötet.
20.12 Uhr: Israel - Hamas hat Kontrolle über den Norden des Gazastreifens verloren
Die Hamas hat nach Angaben Israels die Kontrolle über den nördlichen Gazastreifen verloren. Mehr als 50.000 Menschen seien aus dem Norden in den Süden gezogen, sagt ein Militärsprecher. "Sie ziehen um, weil sie verstehen, dass die Hamas die Kontrolle über den Norden verloren hat." Er fügt hinzu, es werde keinen Waffenstillstand geben. Israel werde aber zu bestimmten Zeiten humanitäre Pausen zulassen, damit Menschen aus dem Norden in den Süden wechseln könnten.
19.40 Uhr: Grenzübergang Rafah aus Sicherheitsgründen geschlossen
Der Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen ist nach US-Angaben geschlossen worden. Ausschlaggebend dafür seien Sicherheitsgründe, sagt ein Sprecher des US-Außenministeriums, ohne Details zu nennen. Die USA, Ägypten und Israel arbeiteten aber daran, den Übergang wieder zu öffnen. Rafah ist derzeit der einzige Ort, über den Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert werden können.
19.18 Uhr: Ganze Division von Reservisten im Gazastreifen im Einsatz
An dem Bodeneinsatz der israelischen Armee im Gazastreifen ist nach Militärangaben eine ganze Division von Reservisten beteiligt. Eine Division umfasst für gewöhnlich mindestens 10.000 Soldaten. Das Militär teilte am Mittwoch mit, es sei das erste Mal seit dem Libanon-Krieg 1982, dass eine ganze Division von Reservisten auf feindlichem Gebiet im Einsatz sei. Die 252. Division, die seit Samstag im Norden des Gazastreifens agiere, umfasse vier Infanteriebrigaden und eine Panzerbrigade. Außer der Division seien noch weitere Truppen beteiligt.
18.39 Uhr: Kirby - Erneute Besetzung des Gazastreifens wäre ein Fehler
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, hält eine vorübergehende militärische Präsenz Israels im Gazastreifen nach dem Ende des laufenden Krieges für wahrscheinlich. Nach Einschätzung der USA wäre es jedoch ein Fehler, wenn Israel das Territorium erneut besetze, sagte er. "Ich denke, wir alle können uns vorstellen, dass die israelischen Streitkräfte nach dem Ende des Konflikts noch eine Zeit lang im Gazastreifen präsent sein und erste Sicherheitsaufgaben übernehmen werden", sagte er dem Nachrichtensender CNN. "Aber für wie lang und in welchem Umfang, ich denke, es ist zu früh, um das zu wissen." Sein Land sei darauf fokussiert, eine langfristige Regierungsstruktur für das Küstengebiet nach dem Konflikt auszuarbeiten. Bislang gebe es aber kaum Aussichten auf einen tragfähigen Plan.
18.15 Uhr: Insider - Katar will Feuerpause und Geisel-Freilassung erreichen
Bei von Katar vermittelten Gesprächen wird einem Insider zufolge die Freilassung von zehn bis 15 Geiseln und eine ein- bis zweitägige Feuerpause angestrebt. Die Pause bei den Kämpfen solle es der radikal-islamischen Hamas erlauben, Einzelheiten zu allen von ihr verschleppten Zivilisten zusammenzutragen, sagt eine über die Verhandlungen informierte Person der Nachrichtenagentur Reuters. Dabei solle die Freilassung Dutzender weiterer Geiseln gesichert werden. "Die genaue Zahl ist gegenwärtig noch unklar." würden mit den USA koordiniert. In Katar halten sich mehrere der politischen Anführer der Hamas auf.
17.35 Uhr: Frankreich organisiert internationale Hilfskonferenz für Gaza
Frankreich organisiert am morgigen Donnerstag eine internationale Hilfskonferenz, um humanitäre Unterstützung für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu mobilisieren. Bei dem Treffen mit Vertretern von Staaten und Hilfsorganisationen geht es nach Angaben des Élyséepalasts darum, sich für die Einhaltung internationalen Rechts in dem Küstenstreifen und einen verstärkten humanitären Zugang einzusetzen. Hilfe in den Bereichen Wasser, Gesundheit, Energie und Ernährung soll die Menschen erreichen können.
Auf der Konferenz werden neue Finanzzusagen für die Unterstützung der Bevölkerung in Gaza erwartet, Frankreich stellte diese bereits in Aussicht.
17.29 Uhr: UN-Hochkommissar wirft Hamas und Israel Kriegsverbrechen vor
Der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, wirft der Hamas wie Israel gleichermaßen Kriegsverbrechen vor. "Die Gräueltaten, die von bewaffneten palästinensischen Gruppen am 07. Oktober begangen wurden, waren abscheulich, das waren Kriegsverbrechen, genauso wie die andauernde Geiselnahme", sagt der österreichische Diplomat am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. "Die kollektive Bestrafung Israels von palästinensischen Zivilisten ist auch ein Kriegsverbrechen, genauso wie die rechtswidrige gewaltsame Evakuierung von Zivilisten."
17.05 Uhr: Habeck sagt Teilnahme an umstrittenem "Web Summit" ab
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die geplante Reise nach Portugal am 13. und 14. November abgesagt und wird damit auch nicht an dem Web Summit teilnehmen. "Dies wurde in der Gesamtschau, insbesondere auch vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ereignisse in Portugal, entschieden", sagt eine Sprecherin des Ministeriums mit Blick auf den Rücktritt von Ministerpräsident Antonio Costa. "Dabei hat auch die Diskussion um den Web Summit eine Rolle gespielt", fügt sie hinzu. Hintergrund ist die öffentliche Aufforderung israelischer Tech-Unternehmer an Habeck, wegen umstrittener pro-palästinensischer Äußerungen des Gipfel-Gründers nicht an der Konferenz teilzunehmen.
16.55 Uhr: Israels Armee: 130 Tunnelschächte der Hamas in Gaza zerstört
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Krieges vor rund einem Monat insgesamt 130 Tunnelschächte der islamistischen Hamas im Gazastreifen zerstört und den Anführer der Terrororganisation in seinem Bunker isoliert. Das Militär veröffentlichte am Mittwoch Videos, die zeigten, wie schweres Gerät Tunneleingänge im sandigen Boden aufgrub und eine Betonplatte hochhob. In einem Videoclip war ein Tunnel zu sehen, der mit Betonplatten ausgekleidet war.
Wasser- und Sauerstoffvorräte in den Tunneln zeugten von geplanten längeren Aufenthalten, hieß es in der Mitteilung. Die Armee habe auch unter einem Trainingslager der Hamas im nördlichen Gazastreifen Tunnelschächte entdeckt, die zerstört worden seien.
Im sandigen Boden des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14 Kilometer breiten Gazastreifens mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohnern gibt es nach israelischen Angaben ein Netz an unterirdischen Tunneln. Der Militärexperte Harel Chorev von der Universität Tel Aviv sagte dem US-Sender CNN: "Wir reden hier von Dutzenden von Kilometern unter der Erde mit Kommando-, Kontroll- und Kommunikationsräumen, Vorratskammern und Abschussrampen für die Raketen." Die Zugänge sollen etwa in Wohnhäusern oder Moscheen liegen. Ihr Kommando- und Kontrollzentrum betreibt die Hamas nach Erkenntnissen israelischer Geheimdienste unter dem Schifa-Krankenhaus, der größten Klinik im Gazastreifen.
Die Hamas bestreitet die Angaben und reklamiert eigene militärische Erfolge.
16.40 Uhr: Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen fährt Betrieb herunter
Mehrfach hatte die Klinik vor einem Shut Down wegen Treibstoffmangels gewarnt, jetzt ist es soweit: Das Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen muss den Betrieb herunterfahren. Chirurgische Eingriffe, Röntgen-Aufnahmen und MRT-Untersuchungen würden gestoppt, teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit.
Der zentrale Stromgenerator werde ebenfalls gestoppt und nur noch ein kleinerer eingesetzt. Es werde in jedem der insgesamt drei Gebäude täglich noch zwei Stunden Strom geben, damit die etwa 14.000 Vertriebenen, die sich dort aufhalten, kochen und ihre Handys aufladen könnten. Sauerstoff werde ebenfalls nicht mehr erzeugt, man werde nur noch mit Sauerstoffflaschen arbeiten, hieß es.
16.32 Uhr: Israel leitet formelle Untersuchung zu Hamas-Angriff ein
Der israelische Justizminister und die Staatsanwaltschaft arbeiten mit der Polizei und dem Militär zusammen, um den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober formell zu untersuchen. "Unser Ziel ist, zu ermitteln und rechtliche Schritte gegen jene einzuleiten, die diese abscheulichen Taten verübt, geplant und auf andere Weise daran teilgenommen haben - wo auch immer sie sich befinden", hieß es in einer Mitteilung. Israel werde die Hamas-Terroristen mit der größtmöglichen Härte bestrafen.
Die Polizei arbeitet daran, Beweise in Städten im Süden des Landes zu sammeln, während die Anwälte des Justizministeriums darüber entscheiden, wie die Ermittlungen am besten vorangetrieben werden.
15.50 Uhr: UN-Generalsekretär kritisiert Israel
UN-Generalsekretär Antonio Guterres zufolge läuft etwas "offensichtlich falsch" beim israelischen Militäreinsatz. Dies zeige die Zahl der getöteten Zivilisten, sagt Guterres bei der Konferenz "Reuters Next". Es müsse zwischen der radikalislamischen Hamas und dem palästinensischen Volk unterschieden werden, so Guterres.
Zuvor hatte Belgiens Vize-Ministerpräsidentin Petra de Sutter gefordert, Sanktionen gegen Israel zu verhängen und die Bombardierung von Krankenhäusern und Flüchtlingslagern in Gaza zu untersuchen. Es sei klar, dass Israel internationale Forderungen nach einem Waffenstillstand nicht kümmerten. Die Europäische Union müsse das auf eine bessere wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit abzielende Assoziationsabkommen mit Israel sofort aussetzen.
15.39 Uhr: Saudischer Minister: Annäherung mit Israel nicht vom Tisch
Trotz des Gaza-Kriegs gibt es nach Worten eines saudischen Ministers weiterhin Chancen auf eine Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel. Die derzeit ausgesetzten Gespräche über eine Normalisierung der Beziehungen hätten sich um einen "Weg zu einer friedlichen Lösung der Palästinenserfrage" gedreht, sagte Saudi-Arabiens Investitionsminister Chalid al-Falih am Nachmittag in Singapur. Das Thema sei nicht vom Tisch, so Al-Falih beim Bloomberg New Economy Forum.
Schon beim vom Saudi-Arabien vorgelegten Friedensplan von 2002 sei das Ziel ein normaler Naher Osten gewesen, in dem "alle Länder des Nahen Ostens normale Beziehungen haben und sich auf wirtschaftlichen Wohlstand" konzentrierten.
Al-Falih trat damit zugleich einem Eindruck entgegen, den die Hamas zu erwecken versucht: Sie habe mit ihrem Terrorangriff die Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien verhindert. So äußerte sich zuletzt Osama Hamdan, Mitglied im Politbüro der Hamas, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Beirut: Die Hamas habe mit dem Massaker "den Versuch Israels, unter dem Deckmantel der Normalisierung in die Region einzudringen und die Rechte der Palästinenser zu verletzen, vereitelt". Ähnlich beschrieb zuvor Taher al-Nunu, Medienberater der Hamas, das Kalkül der Terrororganisation in der "New York Times": "Ich hoffe, dass der Kriegszustand mit Israel an allen Grenzen dauerhaft wird und dass die arabische Welt auf unserer Seite steht", zitierte das US-Blatt.
14.34 Uhr: Italien schickt Lazarettschiff vor die Gaza-Küste
ltalien entsendet ein Lazarettschiff vor die Küste des Gazastreifens zur Behandlung von Opfern des Kriegs zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas. Das Schiff soll noch heute auslaufen, wie der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto ankündigt. 30 der 170 Besatzungsmitglieder an Bord seien für medizinische Notfälle ausgebildet. Italien arbeite zudem daran, ein Feldlazarett in den Gazastreifen zu verlegen.
14.22 Uhr: Krankenhaus im Gazastreifen geht der Treibstoff aus
Dem Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen droht nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds voraussichtlich noch im Tagesverlauf der knappe Treibstoff für die Notstromaggregate auszugehen. Die Klinik habe heute die meisten Operationen eingeschränkt, um den Treibstoffverbrauch zu rationieren und den Betrieb in den nächsten Tagen zu einem Mindestmaß sicherzustellen, teilt die Hilfsorganisation auf Online-Plattform X (ehemals Twitter) mit.
14.10 Uhr: Habeck - Teilnahme an umstrittener Tech-Konferenz offen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat nach Angaben eines Sprechers noch nicht entschieden, ob er an einer Technologie-Konferenz in Portugal teilnehmen will. Hintergrund ist die Aufforderung israelischer Tech-Unternehmer in einem offenen Brief an Habeck, wegen umstrittener pro-palästinensischer Äußerungen des Gipfel-Gründers nicht teilzunehmen. Man habe dies zur Kenntnis genommen und nehme das Thema sehr ernst, sagt der Sprecher. Eine Entscheidung über die Teilnahme am "Web Summit" sei noch nicht gefallen.
13.17 Uhr: Steinmeier-Appell - Von Hamas nicht instrumentalisieren lassen
Angesichts antijüdischer Demonstrationen in Deutschland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die hier lebenden Menschen mit palästinensischen und arabischen Wurzeln dazu aufgerufen, auf Distanz zur Hamas zu gehen. "Lassen Sie sich von den Helfershelfern der Hamas nicht instrumentalisieren", sagte er bei einem Runden Tisch im Schloss Bellevue. "Sprechen Sie für sich selbst. Erteilen Sie dem Terror eine klare Absage."
13.14 Uhr: Tausende Palästinenser fliehen aus Norden Gazas
Tausende palästinensische Zivilisten sind heute schon aus dem heftig umkämpften Norden des Gazastreifens in Richtung Süden geflohen. Palästinensische Augenzeugen bestätigten entsprechende offizielle Mitteilungen Israels. Die Armee teilte mit, seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Monat hätten bereits mehr als 900.000 Menschen den Norden verlassen. Das UN-Nothilfebüro OCHA spricht von rund 1,5 Millionen Binnenflüchtlingen im Gazastreifen. Der Küstenstreifen hat mehr als 2,2 Millionen Einwohner.
12.15 Uhr: Baerbock - Zwei-Staaten-Lösung Kernelement für künftigen Frieden
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Kernelemente für einen künftigen Frieden im Gaza-Krieg hin zu einer politischen Zwei-Staaten-Lösung gemeinsam mit Israel genannt. "Wir brauchen kluge Lösungen wie und von wem Gaza in Zukunft verwaltet werden kann. Und wir brauchen praktische Schritte hin zur Zwei-Staaten-Lösung, auch wenn sie in der Ferne liegen mag", sagte die Grünen-Politikerin zum Abschluss eines Treffens der Außenministerinnen und -minister der G7-Staaten wirtschaftsstarker Demokratien in der japanischen Hauptstadt Tokio.
11.33 Uhr: Britischer Labour-Politiker - Rücktritt wegen Gazakrieg
Der oppositionellen britischen Labour-Partei droht wegen des Gazakriegs immer stärker eine Zerreißprobe. Die offizielle Haltung der Parteiführung, sich nicht für einen Waffenstillstand, sondern nur für humanitäre Feuerpausen einzusetzen, ist im linken Flügel und an der Parteibasis umstritten. In der Nacht trat aus Protest zu der Haltung von Parteichef Keir Starmer nun erstmals ein Abgeordneter von seinem Fraktionsposten zurück. Er wolle sich für den von UN-Generalsekretär António Guterres geforderten humanitären Waffenstillstand einsetzen, begründete der Abgeordnete Imran Hussain den Schritt.
11.27 Uhr: US-Parlament rügt Abgeordnete mit palästinensischen Wurzeln
Das US-Repräsentantenhaus hat die demokratische Abgeordnete Rashida Tlaib, eine Muslimin mit palästinensischen Wurzeln, wegen ihrer harschen Kritik an Israel gerügt. Auch 22 Abgeordnete ihrer eigenen Fraktion stimmten für eine entsprechende Resolution. Diese wirft der 47-Jährigen unter anderem vor, falsche Narrative im Zusammenhang mit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas vom 7. Oktober zu verbreiten und zur Zerstörung des Staates Israel aufzurufen. Das Votum in der emotionalen Debatte ging mit 234 zu 188 Stimmen aus. Praktische Auswirkungen hat die Rüge nicht. Es ist aber eine seltene Maßregelung, die nur eine Stufe unterhalb des Ausschlusses aus der Kammer liegt.
10.44 Uhr: Israel nennt wieder Zeitfenster zur Flucht nach Süd-Gaza
Israels Armee hat den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen auch am Mittwoch ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Die Armee erlaube zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) die Durchfahrt auf einer Verbindungsstraße Richtung Süden, schrieb ein Sprecher am Vormittag auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Er veröffentlichte dazu eine Karte, auf der die Straße eingezeichnet war.
10.07 Uhr: G7 für "humanitäre Pausen und Korridore" in Gaza
Die G7-Staaten haben sich im Gaza-Krieg für humanitäre Feuerpausen und die Einrichtung von Korridoren ausgesprochen, um Hilfslieferungen sowie die Freilassung von Geiseln zu erleichtern. "Alle Parteien müssen ungehindert humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung, einschließlich Nahrungsmittel, Wasser, medizinische Versorgung, Treibstoff und Unterkünfte sowie Zugang für humanitäre Helfer gewähren", heißt es in der Erklärung zum Abschluss des Treffens der Außenministerinnen und Außenminister der G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien in Tokio. Die G7-Staaten riefen außerdem zur sofortigen Freilassung aller Geiseln ohne Vorbedingungen auf.
10.03 Uhr: Bundesregierung erlaubt erheblich mehr Rüstungsexporte für Israel
Die Bundesregierung hat ihre Genehmigungen für Rüstungsexporte nach Israel massiv gesteigert, wie die Nachrichtenagentur dpa meldet. Bis einschließlich 2. November erlaubte die Bundesregierung Ausfuhren im Wert von knapp 303 Millionen Euro - und damit fast zehnmal so viel wie im gesamten Jahr 2022 mit rund 32 Millionen Euro. Bei den Genehmigungen gehe es insbesondere um Komponenten für die Luftabwehr und Kommunikationsausrüstung.
09.17 Uhr: Experte befürchtet Terror-Angriffe gegen Juden in Europa
Terrorismus-Experte Peter Neumann warnt angesichts des Nahost-Kriegs vor einer neuen Terrorwelle in Deutschland und Europa. Die Israel-Palästina-Frage sei für viele gewaltbereite Islamisten "die Mutter aller Konflikte", sagte der Wissenschaftler des Londoner King's College im Deutschlandfunk. Die dramatischen Kriegsbilder aus dem Gazastreifen führten überdies zu einer "unglaublichen emotionalen Radikalisierung".
Laut Neumann werden Islamisten aus dem Westen vor diesem Hintergrund verstärkt aktiv. Dies sei bereits in mehreren Ländern zu beobachten. Allerdings gebe es derzeit keine realistische Option, ins Konfliktgebiet zu reisen, um dort an der Seite palästinensischer Terroristen zu kämpfen. "Die Hamas wirbt keine ausländischen Kämpfer an", so Neumann. Radikalisierte Personen in Europa könnten sich daher überlegen: "Was kann ich hier machen?" Denkbar seien Anschläge gegen jüdische Einrichtungen.
08.56 Uhr: Israels Armee: Führender Waffenentwickler der Hamas getötet
Israels Armee setzt nach dem Massaker der Hamas in israelischen Grenzorten ihre Angriffe im Gazastreifen fort. Das Militär tötete dabei einen der führenden Waffenentwickler der Hamas, wie die Armee mitteilte. Muhsin Abu Sina war den Angaben nach unter anderem Experte für die Entwicklung von Raketen. Diese feuert die im Gazastreifen herrschende Islamistenorganisation immer wieder auf israelische Gebiete ab.
In der Nacht töteten israelische Streitkräfte eigenen Angaben nach auch wieder mehrere Terroristen im Gazastreifen. Diese hätten Panzerabwehrraketen auf die Soldaten abfeuern wollen. Eine weitere Gruppe war den Angaben zufolge für Raketenbeschuss auf Israel verantwortlich. Auch bei dem Luftangriff auf diese Terrorzelle seien mehrere Personen getötet worden.
07.45 Uhr: Minister - Netanjahu will Gazastreifen nicht erneut besetzt
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach Angaben eines Ministers seiner Regierung nicht die Absicht geäußert, den Gazastreifen zu besetzen. Der Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, sagte in einem Interview mit den US-Fernsehsender MSNBC, Netanjahu habe "nicht davon gesprochen, Gaza zu besetzen". Nachdem die islamistische Hamas "nicht mehr an der Macht" und ihre "Infrastruktur zerschlagen" sei, werde Israel aber "für unbestimmte Zeit" eine "allgemeine Verantwortung für die Sicherheit" tragen.
07.42 Uhr: Explosionen aus Gaza-Stadt und Flüchtlingslager gemeldet
In der Stadt Gaza und im anliegenden Flüchtlingslager al-Schati ist es in der Nacht nach Augenzeugenberichten zu lauten Explosionen gekommen. Mohammed Abed, ein Bewohner des Viertels Scheich Radwan, berichtete von schweren Bombenangriffen mit nahen Einschlägen. Das von der Hamas kontrollierte Innenministerium meldete, ein Haus nahe dem Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifens sei am Morgen bei einem Luftangriff getroffen worden.
07.03 Uhr: Hamas attackiert Israel erneut mit Raketen
Die Hamas hat erneut auf das Zentrum Israels Raketen abgefeuert. Auch im Großraum Tel Aviv heulten die Warnsirenen. Der militärische Arm der Hamas reklamierte die Attacken auf Telegram für sich. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.
04.34 Uhr: Kreise - G7-Außenminister fordern mehr humanitäre Hilfe für Gazastreifen
Die Außenminister der G7-Staaten fordern nach Angaben aus Delegationskreisen mehr humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen. Bei den Beratungen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit ihren G7-Kolleginnen und -Kollegen am Dienstagabend habe Einigkeit geherrscht, "dass angesichts der humanitären Notlage in Gaza die humanitäre Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung dringend ausgebaut werden muss", hieß es aus Delegationskreisen.
02.40 Uhr: Saudi-Arabien wird Krisengipfel ausrichten
Saudi-Arabien will in den kommenden Tagen Gipfeltreffen arabischer, islamischer und afrikanischer Staaten ausrichten, um den israelisch-palästinensischen Konflikt zu erörtern. "Diese Woche, in den nächsten Tagen, wird Saudi-Arabien einen arabischen Krisengipfel in Riad einberufen", sagte der Investitionsminister Khalid Al-Falih auf einem Wirtschaftsforum in Singapur. Auch Treffen mit afrikanischen sowie weiteren islamischen Staaten seien geplant.
01.33 Uhr: Baerbock - Mehr als 200 Deutsche und Angehörige aus Gaza ausgereist
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Ausreise von mehr als 200 Deutschen und deren Familienangehörigen aus dem Gazastreifen bestätigt. "Das gibt Hoffnung inmitten der furchtbaren Lage in Gaza", schrieb die Grünen-Politikerin auf der Plattform X (früher Twitter). Sie ergänzte: "Vielen Dank an unsere Partner in Ägypten für die Unterstützung." Die Bundesregierung arbeite "weiter, bis jeder Deutsche, der ausreisen will, dies auch kann".
Dienstag, 07. November 2023
23.33 Uhr: Hunderte gedenken in Jerusalem der Hamas-Opfer
Vier Wochen nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel haben Hunderte in Jerusalem der Opfer gedacht. Mit einer 30-minütigen Mahnwache erinnerten sie Medienberichten zufolge an die von Terroristen am 7. Oktober getöteten und verschleppten Menschen. Nach Angaben der Zeitung "Haaretz" errichteten Angehörige der Geiseln in der Nähe des israelischen Parlaments zudem ein Protestcamp. Sie forderten demnach den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. In Israel gibt es massive Kritik an dem Regierungschef, der bisher keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernommen hat.
22.38 Uhr: De Croo wirft Hamas und Israel Verstöße gegen Völkerrecht vor
Der belgische Ministerpräsident Alexander De Croo hat sowohl Israel als auch der militant-islamistischen Hamas tägliche Verstöße gegen das Völkerrecht vorgeworfen. Einige Angriffe seien "völlig unverhältnismäßig", sagte er am Dienstag. Während viele Staats- und Regierungschefs aus der EU das israelische Recht auf Selbstverteidigung unterstrichen haben, erklärte De Croo, Jerusalem habe gegen dieses Prinzip im jüngsten Gazakrieg mehrfach verstoßen. "Ein Flüchtlingslager in Schutt und Asche zu bomben, weil sich dort ein Hamas-Führer aufhalten könnte, ist völlig unverhältnismäßig. Es ist niemals akzeptabel, dass so viele zivile Opfer in Kauf genommen werden, um eine einzige Person auszuschalten", sagte er.
22.10 Uhr: Pentagon - 40 Angriffe auf US-Truppen im Irak und in Syrien
Pro-iranische Milizen haben nach Angaben des Pentagons seit Mitte Oktober in mindestens 40 Fällen US-Militärstützpunkte angegriffen - davon 22 Mal im Irak und 18 Mal in Syrien. Die Angriffe mit Drohnen und Raketen seit dem 17. Oktober seien nicht erfolgreich gewesen und es habe "keine ernsthaften Verletzungen" von US-Soldaten gegeben, sagte eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums. Ende Oktober hatten die USA im Osten Syriens mit Luftangriffen auf die Attacken reagiert.
Wegen des Gaza-Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begann, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Die mit Teheran verbündete Milizen sehen sich an der Seite der "Achse des Widerstands". Irans Staatsführung hatte seit Beginn des Gaza-Kriegs dem jüdischen Staat immer wieder gedroht. Israel gilt seit der Islamischen Revolution von 1979 als Erzfeind der Islamischen Republik.
21.50 Uhr: Biden schlug Netanjahu dreitägige Feuerpause vor
US-Präsident Joe Biden hat dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu einem Medienbericht zufolge erklärt, dass eine dreitägige Feuerpause zur Freilassung einiger Geiseln führen könnte. Dies berichtet Axios unter Berufung auf US- und israelische Kreise. Einem US-Insider zufolge diskutierten die USA, Israel und Katar einen Vorschlag, wonach die radikal-islamische Hamas zehn bis 15 ihrer Geiseln freilassen würde. Während dieser Feuerpause könnten die Identitäten aller Geiseln überprüft und eine Liste ihrer Namen erstellt werden. Eine Stellungnahme der USA zu dem Bericht liegt nicht vor.
21.22 Uhr: Weitere Raketenangriffe aus Gaza auf Israel
Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat am Abend erneut auf das Zentrum Israels Raketen abgefeuert. Auch im Großraum Tel Aviv heulten mehrfach die Warnsirenen. Der militärische Arm der Hamas, die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, reklamierte die Attacken auf Telegram für sich. Verletzt wurde Sanitätern zufolge nach ersten Erkenntnissen niemand.
21.10 Uhr: Rund 400 Amerikaner und Familienangehörige haben Gaza verlassen
Die US-Regierung hat die Ausreise von mehr als 400 Amerikanerinnen und Amerikanern sowie Familienangehörigen aus Gaza bestätigt. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien es um die 100 gewesen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington. Man erwarte, dass mehr Menschen den Gazastreifen verlassen könnten. Die US-Regierung hatte zuvor angegeben, dass sich Hunderte US-Bürger und Familienangehörige im Gazastreifen aufhielten. Es war unklar, wie viele Amerikaner in Gaza noch auf Ausreise warten.
20.35 Uhr: Rotes Kreuz - Hilfskonvoi in Stadt Gaza beschossen
Ein Konvoi des Roten Kreuzes mit medizinischen Hilfsgütern ist nach Angaben der Organisation in der Stadt Gaza unter Beschuss geraten. Wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mitteilte, wurden heute zwei der fünf Lastwagen beschädigt und ein Fahrer leicht verletzt. Der Transport sei unter anderem zum Al-Quds-Krankenhaus des Palästinensischen Roten Halbmondes unterwegs gewesen. "Unter diesen Umständen können humanitäre Helfer nicht arbeiten", sagte IKRK-Vertreter William Schomburg. Er wies darauf hin, dass Konfliktparteien nach internationalem Recht verpflichtet seien, die Versorgung von Gesundheitseinrichtungen mit lebenswichtigen Gütern zu ermöglichen.
20.18 Uhr: Israel - Bodentruppen weit in die Stadt Gaza vorgedrungen
Israelische Bodentruppen sollen tief in die Stadt Gaza vorgedrungen sein und sich dort Gefechte mit Kämpfern der militant-islamistischen Hamas liefern. Das berichtete das israelische Militär am Abend. Die Angaben signalisierten eine neue Phase im Kampf der israelischen Armee gegen die im Gazastreifen regierende Palästinenserorganisation, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Militärsprecher Daniel Hagari sagte vor Journalisten, die israelischen Truppen befänden sich "in den Tiefen" Gazas und übten großen Druck auf die Hamas aus.
Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu spricht von Militäreinsätzen in Gaza. "Gaza-Stadt ist eingekreist, wir operieren innerhalb der Stadt", erklärt er im Fernsehen. "Wir erhöhen jede Stunde, jeden Tag den Druck auf die Hamas. Bislang haben wir Tausende von Terroristen getötet, sowohl über als auch unter der Erde."
20.14 Uhr: Netanjahu - Waffenruhe nur gegen Geisel-Freilassung
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat jegliche Waffenruhe im Gazastreifen ausgeschlossen, solange die dort herrschende radikalislamische Hamas ihre 241 Geiseln nicht freilässt. Ohne eine Freilassung der in den Gazastreifen Entführten werde es keine Lieferung von Treibstoff in das Gebiet, keine Zulassung palästinensischer Arbeiter in Israel und keine Waffenruhe im Gazastreifen geben, sagte Netanjahu
20.03 Uhr: USA gegen "Wiederbesetzung" des Gazastreifens durch Israel
Die USA haben sich gegen eine erneute langfristige Besetzung des Gazastreifens durch Israel ausgesprochen. "Generell unterstützen wir die Wiederbesetzung des Gazastreifens nicht und Israel auch nicht", sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, am Dienstag vor Journalisten. "Wir sind der Meinung, dass die Palästinenser bei diesen Entscheidungen an vorderster Stelle stehen müssen und dass der Gazastreifen palästinensisches Land ist und bleiben wird", sagte Patel.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor erklärt, nach dem Krieg für eine "unbestimmte Zeit" die "Gesamtverantwortung für die Sicherheit" des Palästinensergebiets übernehmen zu wollen.
19.14 Uhr: USA - haben mehr als 400 Menschen bei Ausreise aus dem Gazastreifen unterstützt
Die USA haben seit der Öffnung des Grenzübergangs Rafah nach eigenen Angaben mehr als 400 Menschen bei der Ausreise aus dem Gazastreifen unterstützt. Unter ihnen seien neben US-Staatsbürgern auch Menschen mit einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung in den USA sowie Familienangehörige, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Dienstag. Unklar blieb zunächst, wie viele US-Bürger noch aus dem Palästinensergebiet ausreisen wollen.
18.37 Uhr: Verteidigungsminister - Soldaten ins Zentrum von Gaza-Stadt vorgedrungen
Israelische Soldaten seien im Herzen von Gaza-Stadt, der Hochburg der Hamas, im Einsatz, sagt der israelische Verteidigungsminister Joaw Gallant. Der Chef der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen, Jahja Sinwar, sei in seinem Bunker isoliert, erklärt er weiter. Nach dem Krieg werde weder Israel noch die Hamas im Gazastreifen regieren. In einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz sagte Gallant, weder Israel noch die Hamas würden die palästinensische Enklave regieren, sobald der laufende Krieg beendet sei.
18.00 Uhr: USA - Ruhe an libanesisch-israelischer Grenze "von größter Bedeutung"
Der US-Gesandte und Vermittler Amos Hochstein hat bei einem überraschenden Besuch im Libanon die Wiederherstellung der Ruhe an der Südgrenze zu Israel gefordert. Es sollte sowohl für den Libanon als auch für Israel höchste Priorität haben. "Die USA wollen nicht, dass der Konflikt in Gaza eskaliert und sich auf den Libanon ausweitet", sagte Hochstein nach seinem Treffen mit dem geschäftsführenden Ministerpräsidenten Nadschib Mikati. Derzeit liefen Diskussionen zu einem humanitären Waffenstillstand in Gaza.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober nach einem Massaker der Hamas in Israel hat sich die Lage auch an der Grenze zum Libanon zugespitzt. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Bei Gefechten zwischen der israelischen Armee und der proiranischen Hisbollah gab es auf beiden Seiten bereits Tote, darunter auch Zivilisten. Die vom Iran finanzierte Hisbollah - ein Machtfaktor im Libanon - hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden Hamas, gilt dabei aber als noch einflussreicher und schlagkräftiger.
17.21 Uhr: Hamas veröffentlicht neue Opferzahlen
Die Zahl der Getöteten im Gazastreifen soll nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 10.328 - darunter 4.237 Kinder - gestiegen sein. Weitere 25.956 Menschen seien verletzt worden.
Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben, die auch Teil der Hamas-Propaganda sind, nicht. Terroristen der Hamas und andere Extremisten hatten bei einem Großangriff aus Israel am 7. Oktober nach israelischen Angaben mehr als 1400 Menschen getötet und mehr als 240 als Geiseln in das Küstengebiet verschleppt und damit den jüngsten Gaza-Krieg ausgelöst.
17.00 Uhr: Angriffe pro-iranischer Milizen auf US-Truppen nehmen zu
Pro-iranische Milizen greifen seit Ausbruch des Gaza-Kriegs am 7. Oktober verstärkt US-Militärstützpunkte in Syrien und im Irak an. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete, dass vom Iran unterstützte Milizen seit Beginn des Krieges mindestens 23 Angriffe auf US-Truppen in Syrien durchgeführt hätten.
Das US-Verteidigungsministerium zählte bis Montag 20 Angriffe im Irak, und 18 in Syrien. Im Wesentlichen handele es sich dabei um "belästigende Drohnen- und Raketenangriffe".
Irans Staatsführung hatte seit Beginn des Gaza-Kriegs dem jüdischen Staat immer wieder gedroht. Seit der Islamischen Revolution von 1979 betrachtet die iranische Führung Israel als "Erzfeind".
15.53 Uhr: Angriffe auch im südlichen Gazastreifen
Bei einem Luftangriff auf die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifen sind in der Nacht zum Dienstag mehrere Häuser zerstört worden. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete, wie Ersthelfer fünf Leichen - darunter die von drei Kindern - aus den Trümmern zogen. Anwohner machten die israelischen Streitkräfte für den Angriff verantwortlich.
Israel hatte Zivilisten zuvor dazu aufgerufen, im Süden Schutz zu suchen, während die Bodenoperationen im nördlichen Gazastreifen ausgeweitet werden. Im Norden wurden unterdessen schwere Kämpfe in Außenbezirken der Stadt Gaza gemeldet. Das Flüchtlingslager Schati wurde nach Angaben dort lebender Palästinenser in den vergangenen zwei Tagen aus der Luft und vom Meer aus schwer bombardiert.
15.40 Uhr: Boykott israelischer Produkte in türkischen Provinzen
In zahlreichen türkischen Provinzen haben staatliche Einrichtungen und Gemeinderegierungen vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen. Auch in Cafés, Restaurants und Teehäusern auf dem Gelände des türkischen Parlaments dürfen keine Produkte von Firmen mehr verkauft werden, "die offen ihre Unterstützung für die Kriegsverbrechen Israels erklären", hieß es wörtlich in einem auf der Parlamentsseite veröffentlichten Schreiben. Die Entscheidung gehe auf den Parlamentspräsidenten zurück. Welche Produkte davon genau betroffen sind, blieb zunächst offen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete von Stadtregierungen und Provinzeinrichtungen, die zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen hätten. Auch zahlreiche Universitäten kündigten Anadolu zufolge an, künftig Produkte von Israel unterstützenden Firmen nicht mehr anzubieten.
15.15 Uhr: Luftbrücke für Gaza - EU schickt neue Flüge mit humanitärer Hilfe
Die Europäische Union hat weitere Flugzeuge mit fast 115 Tonnen an Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen geschickt. Eine Maschine startete von Ostende in Belgien und eine von Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten, um nach Ägypten in die Nähe des Grenzübergangs Rafah zu fliegen, wie die EU-Kommission mitteilte.
Die Ladung aus Ostende beinhaltet den Angaben zufolge vor allem Medikamente. Das Flugzeug aus Dubai befördere unter anderem Kühlschränke und Container, die wichtig seien, um die in Ägypten und Gaza ankommenden Hilfsgüter verarbeiten zu können. Mit den zwei Flügen erhöht sich die Zahl der EU-Hilfsflüge nach Gaza der EU-Kommission zufolge auf acht - weitere sind den Angaben nach geplant. Mehr als 320 Tonnen an humanitären Hilfsgütern seien bisher transportiert worden.
14.58 Uhr: Erneut palästinensischer Journalist im Gazastreifen getötet
Bei einem Angriff im Gazastreifen ist nach Angaben der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa einer ihrer palästinensischen Journalisten getötet worden. Mohammad Abu Hasira sei bei einem "israelischen Bombenangriff" getötet worden, der "auf sein Haus in der Nähe des Fischerhafens westlich von Gaza zielte", erklärte Wafa am Dienstag. Bei dem Vorfall wurden demnach 42 weitere Familienmitglieder, darunter "Söhne und Brüder" des Journalisten getötet.
Laut dem Pressedienst der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas ereignete sich der Angriff bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag, die Leiche von Abu Hasira sei jedoch erst am Dienstag in den Trümmern gefunden worden.
Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) mit Sitz in den USA wurden seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas bis Montag mindestens 37 Journalisten und Mitarbeiter von Medien getötet, darunter 32 Palästinenser, vier Israelis und ein libanesischer Staatsangehöriger.
14.38 Uhr: "Evakuierungskorridor": Vier Stunden Zeit zur Flucht
Etliche Bewohner des Gazastreifens sind israelischen Informationen zufolge seit dem Mittag mit weißen Fahnen in der Hand in den Süden des Küstengebiets geflohen. Die israelische Koordinierungsstelle für Aktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT) veröffentlichte ein Video, das Tausende zeigen soll, wie sie durch den "Evakuierungskorridor" gehen. Dabei sind mehrere Menschen zu sehen, die weiße Fahnen schwenken - Symbol des Friedens oder Zeichen der Kapitulation. Andere laufen demnach mit erhobenen Armen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israel hatte die Menschen im Gazastreifen zuletzt immer wieder dazu aufgerufen, den heftiger umkämpften Norden zu verlassen und Richtung Süden zu gehen. In der Vergangenheit hatte es allerdings Berichte über Explosionen auf der Fluchtroute im Gazastreifen gegeben. Unklar war, von wem sie ausgingen; Israels Armee und die Islamistenorganisation Hamas beschuldigen sich gegenseitig. Am Mittag hatte die Armeeführung ein neues, vierstündiges Zeitfenster für die Flucht der Zivilbevölkerung in den Süden veröffentlicht.
14.15 Uhr: EU stellt Jordanien gut 900 Millionen Euro in Aussicht
Vor dem Hintergrund des Gazakriegs hat die EU-Kommission Jordanien ein Hilfspaket von gut 900 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das gab Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Brüssel bekannt. Mit den Hilfen will die EU demnach politische Reformen in dem Nachbarland Israels fördern und die Wirtschaft ankurbeln.
13.52 Uhr: Israelisches Video zeigt Flüchtende in Gaza mit weißen Fahnen
Etliche Bewohner des Gazastreifens sind israelischen Informationen zufolge am Dienstag mit weißen Fahnen in der Hand in den Süden des Küstengebiets geflohen. Die israelische Koordinierungsstelle für Aktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT) veröffentlichte ein Video, das Tausende zeigen soll, wie sie durch den "Evakuierungskorridor" gehen. Dabei sind mehrere Menschen zu sehen, die weiße Fahnen schwenken. Andere laufen demnach mit erhobenen Armen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
13.45 Uhr: Behörde im Gazastreifen - 10.328 Palästinenser getötet
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelische Angriffe mindestens 10.328 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden. Darunter seien 4237 Kinder. Nach dem Angriff von Hamas-Kämpfern auf den Süden Israels am 7. Oktober greift das israelische Militär ununterbrochen Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Bei dem Hamas-Angriff wurden nach israelischen Angaben 1400 Menschen getötet und 240 verschleppt.
13.40 Uhr: UN-Berichterstatterin – Gaza-Krieg führt zu weiterer Radikalisierung
Die UN-Menschenrechtsexpertin Francesca Albanese hat angesichts des Gaza-Krieges vor einer weiteren Zuspitzung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern gewarnt. Der Versuch Israels, die islamistische Hamas als Reaktion auf deren tödlichen Angriff vom 7. Oktober zu beseitigen, werde wahrscheinlich nur zu einer weiteren Radikalisierung führen und sei zudem rechtswidrig, sagte sie dem britischen "Guardian".
Die internationale Gemeinschaft ernte nun einen Wirbelsturm, weil sie nicht die Sorgen jener beachtet habe, die Israels "systematische Unterdrückung der palästinensischen Menschenrechte" kritisiert hätten. "Wir haben in der internationalen Gemeinschaft, der Menschenrechtsgemeinschaft, Alarm geschlagen, aber niemand hat wirklich zugehört", sagte Albanese.
13.11 Uhr: Bundesregierung erhöht Hilfe für Palästina-Flüchtlinge
Die Bundesregierung erhöht ihre finanzielle Unterstützung für das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge UNRWA. Dies gab das Entwicklungsministerium am Dienstag bekannt. Mit Blick auf die wachsende Not der Menschen im Gaza-Streifen und die instabile Lage in einigen Nachbarländern habe Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) entschieden, die bereits eingeplante Hilfe von 71 Millionen Euro für UNRWA freizugeben und zusätzliche 20 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
12.56 Uhr: Israel gewährt Zivilisten Zeitfenster zum Verlassen von Gaza-Stadt
Das israelische Militär gewährt Zivilisten ein vierstündiges Zeitfenster zum Verlassen von Gaza-Stadt. Zwischen 10.00 und 14.00 Uhr (Ortszeit, 09.00 und 13.00 Uhr MEZ) sei sicheres Passieren möglich, teilt das Militär mit: "Zu ihrer eigenen Sicherheit, nutzen sie diese Möglichkeit, um sich in den Süden zu begeben." Anwohnern von Gaza-Stadt im Norden des Gazastreifens zufolge hat das israelische Militär seine Panzer hauptsächlich in der Nacht in Stellung gebracht. Das könnte darauf hindeuten, dass israelische Truppen die vor kurzem umzingelte Stadt stürmen könnten. In Gazastadt leben etwa ein Drittel der 2,3 Millionen Einwohner des Küstengebiets.
12.54 Uhr: Baerbock bei G7: Humanitäre Feuerpausen entziehen Terror Nährboden
Außenministerin Annalena Baerbock hat bei einem G7-Treffen in Japan eindringlich für humanitäre Feuerpausen geworben. Die "Logik des Terrorismus, dass Zivilisten für Terrorismus missbraucht werden, die darf nicht aufgehen", sagte die Grünen-Politikerin nach ihrem Eintreffen zu Beratungen der Außenministerinnen und -minister der Gruppe der G7 in Tokio. Es sei wichtig, "dass wir gemeinsam deutlich machen, dass Israel deutlich macht: Der Kampf gilt der Hamas, der Terrororganisation und nicht den unschuldigen Menschen in Palästina", ergänzte Baerbock.
Deswegen sei es "so essenziell, dass humanitäre Hilfe nach Gaza reinkommt, dass die Menschen dort versorgt werden können, damit es nicht Nährboden für weiteren Terrorismus wird", sagte die Bundesaußenministerin. Die Menschen brauchten Wasser, Brot und vor allen Dingen medizinische Versorgung.z
12.52 Uhr: UN - Gazastreifen ohne Treibstoff kurz vor der Belastungsgrenze
Der Gazastreifen steht ohne Treibstofflieferungen nach Angaben des UN-Nothilfe-Büros (OCHA) an der Grenze der Belastbarkeit. Keiner der bislang in das Küstengebiet gelangten 569 Lkw mit Hilfsgütern habe Treibstoff geladen gehabt, sagt ein OCHA-Sprecher. Mehr und mehr Einrichtungen müssten schließen, sagt ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
12.17 Uhr: Türkische Provinzen verfügen Boykott israelischer Produkte
Zahlreiche türkische Provinzen haben vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen. Auch in Cafés, Restaurants und Teehäusern auf dem Gelände des türkischen Parlaments dürfen keine Produkte von Firmen mehr verkauft werden, «die offen ihre Unterstützung für die Kriegsverbrechen Israels erklären», hieß es in einem auf der Parlamentsseite veröffentlichten Schreiben am Dienstag. Die Entscheidung gehe auf den Parlamentspräsidenten zurück.u
11.59 Uhr: Vereinigte Arabische Emirate wollen Feldlazarett errichten
Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen im Gazastreifen ein Feldlazarett errichten. Die amtliche Nachrichtenagentur WAM berichtete am Montagabend, fünf Flugzeuge hätten Abu Dhabi in Richtung al-Arisch im Norden Ägyptens verlassen. An Bord sei Ausrüstung für ein Lazarett mit 150 Betten und Abteilungen für Anästhesie, Chirurgie, Gynäkologie und Intensivpflege für die Versorgung von "Kindern und Erwachsenen". Auf Anfrage von AFP sagte ein Behördenvertreter, es sei noch unklar, wie die Ausrüstung in den Gazastreifen transportiert werden solle.
11.58 Uhr: Israels Armee greift mutmaßliche Terroristen im Libanon an
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge mutmaßliche Terroristen im Libanon angegriffen und getroffen. Eine "Terrorzelle" im Nachbarland habe versucht, Panzerabwehrraketen Richtung Israel zu feuern, teilte das Militär mit. Es war zunächst unklar, ob es bei dem israelischen Beschuss Tote oder Verletzte gab. Um "eine Bedrohung abzuwehren" hätten israelische Streitkräfte zudem einen Posten der Hibsollah attackiert. Um was für eine Bedrohung es sich dabei konkret handelte, sagte die Armee nicht.
11.50 Uhr: WHO - Mehr als 160 Mediziner im Gazastreifen getötet
Mehr als 160 Mitarbeiter im Medizinwesen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO während ihres Einsatzes im Gazastreifen ums Leben gekommen. "Das sind die Menschen, die das Gesundheitssystem am Laufen halten", sagt WHO-Sprecher Christian Lindmeier. Medizinische Hilfe müsse in das Gebiet gelangen, dazu sollten Beschränkungen aufgehoben werden, fügt er hinzu. Ärzte müssten Menschen teilweise ohne Betäubung operieren.
11.39 Uhr: Israelis erinnern mit Schweigeminute an Opfer des Hamas-Anschlags
Einen Monat nach dem Terroranschlag der Hamas haben die Menschen in Israel mit einer Schweigeminute an die Opfer der Massaker im Süden des Landes erinnert. Sie gedachten am Dienstag auch der 348 Soldatinnen und Soldaten, die seit dem Anschlag ums Leben kamen. Für den Tag waren in Tel Aviv und in Jerusalem Gedenkveranstaltungen geplant.
11.32 Uhr: Laut UN 70 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen vertrieben
Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen sind dort nach UN-Angaben 70 Prozent der Bevölkerung vertrieben worden. Das teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA mit. Notunterkünfte seien teils mit dem Vierfachen ihrer Kapazität überbelegt. In etwa 240 UN-Einrichtungen sind demnach mehr als 1,2 Millionen Menschen untergekommen.
Die Zustände seien unmenschlich und würden sich mit jedem Tag weiter verschlechtern. In einer Unterkunft stünden pro Person weniger als zwei Quadratmeter zur Verfügung. Mindestens 600 Menschen würden sich dort eine Toilette teilen. Es gebe Tausende Fälle von Infektions- und Durchfallerkrankungen sowie Windpocken.
11.27 Uhr: Journalisten-Verband verurteilt Vorfall mit ARD-Team im Westjordanland
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat das Vorgehen von israelischen Sicherheitskräften gegen ein ARD-Team im besetzten Westjordanland verurteilt. Das Team war am Samstag auf dem Rückweg aus dem Gebiet von Soldaten des israelischen Militärs festgehalten und mit Waffen bedroht worden. "Das war ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit, der sich nicht wiederholen darf - unabhängig vom weiteren Kriegsgeschehen im Nahen Osten", sagte der neue DJV-Chef Mika Beuster.
Das israelische Militär hat sich Medienberichten zufolge für den Vorfall entschuldigt und mitgeteilt, die Handlungen der Soldaten untersucht und die Vorschriften bekräftigt zu haben.
- Zum Artikel: "ARD-Team von israelischem Militär festgehalten und bedroht"
11.19 Uhr: Singapur droht Trägern von Hamas- oder Israel-Emblemen mit Gefängnis
Die Regierung Singapurs hat mit Haftstrafen für all jene gedroht, die Embleme im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas tragen. Der Nahost-Konflikt sei ein "Reizthema", das das Potenzial habe, den nationalen Frieden zu stören, erklärte das Innenministerium. Wer sich dem Verbot widersetze, könne zu bis zu sechs Monaten Gefängnis, einer Geldstrafe in Höhe von bis zu 500 Singapur-Dollar (etwa 345 Euro) oder beidem verurteilt werden.
11.15 Uhr: Angriff auf Stadt im Süden des Gazastreifens
Bei einem Angriff auf die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifen sind in der Nacht zum Dienstag mehrere Häuser zerstört worden. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete, wie Ersthelfer fünf Leichen - darunter die von drei Kindern - aus den Trümmern zogen. Anwohner machten die israelischen Streitkräfte für den Angriff verantwortlich. Israel hatte Zivilisten zuvor dazu aufgerufen, im Süden Schutz zu suchen, während die Bodenoperationen im nördlichen Gazastreifen ausgeweitet werden.
11.12 Uhr: Baerbock – Mehr als 30 Deutsche aktuell aus Gazastreifen ausgereist
Nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock haben mehr als 30 weitere Deutsche den Gazastreifen verlassen. Insgesamt seien damit jetzt mehr als 50 deutsche Staatsangehörige aus dem Gebiet ausgereist, sagte die Grünen-Politikerin Unter den mehr als 30 nun ausgereisten seien auch Familienangehörige, hieß es. Die Deutschen sind nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt am Montagabend ausgereist.
11.07 Uhr: Ex-Premier Barak – Stimmung wendet sich gegen Israels Gaza-Krieg
Der frühere israelische Ministerpräsident Ehud Barak sieht für sein Land im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen nur noch wenige Wochen Zeit. Die Solidarität und Sympathie, die Israel nach den Terrorangriffen der Hamas vom 7. Oktober mit mehr als 1.400 Toten und mehr als 200 Geiseln bekundet worden seien, schwänden, zeigte sich Barak in einem am Dienstag veröffentlichten Exklusivinterview des Nachrichtenportals "Politico" besorgt. Als Reaktion auf diese Terrorattacken hatte Israel eine Militäroffensive im Gazastreifen begonnen, um die Hamas zu zerschlagen.
11.02 Uhr: Rotes Kreuz begleitet Transport von Verletzten aus Gazastreifen
Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es, 17 Patienten seien mithilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) am Montagabend aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausgereist. Es handle sich um neun Krebspatienten sowie acht Menschen, die durch Kämpfe im Krieg der im Gazastreifen herrschenden Hamas mit Israel verwundet worden seien. Die Patienten sollten in Krankenhäusern in Kairo sowie Al-Arisch behandelt werden.
11.01 Uhr: Schulze gibt Gelder für Palästina-Flüchtlingshilfswerk wieder frei
Deutschland nimmt seine Entwicklungszusammenarbeit mit dem UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNWRA) wieder auf. Das gab Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) anlässlich eines Gesprächs mit UNWRA-Generalkommissar Philippe Lazzarini in der jordanischen Hauptstadt Amman bekannt.
10.57 Uhr: Archäologen helfen nach Hamas-Terrorangriff bei Opfer-Identifizierung
In Israel helfen Archäologen dabei, die verbrannten Opfer des Hamas-Terrorangriffs zu identifizieren. Die Wissenschaftler haben bereits die Überreste von mindestens zehn bei dem Massaker getöteten Menschen entdeckt, die zuvor als vermisst galten, wie die israelische Altertumsbehörde am Dienstag mitteilte. Die Forscher verfügten über Praktiken und Wissen, um an verbrannten und zerstörten antiken Stätten Spuren menschlicher Überreste zu entdecken, hieß es in der Erklärung der Altertumsbehörde weiter. "Es ist eine Sache, 2000 Jahre alte Hinterlassenschaften der Zerstörung freizulegen, und eine ganz andere - herzzerreißende und unvorstellbare -, die gegenwärtige Aufgabe auszuführen."
10.40 Uhr: Russland fordert "humanitäre Pausen" für Hilfe für Gazastreifen
Russland fordert "humanitäre Pausen" während des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen, um Hilfslieferungen für die Menschen dort zu ermöglichen. Die Lage der Bevölkerung sei "katastrophal", sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow, vor der Presse. Russland werde seine Kontakte zu Israel, Ägypten und Palästinensern aufrechterhalten, um sicherzustellen, dass Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht werden könnten.
10.10 Uhr: UN-Hochkommissar für Menschenrechte reist in Nahen Osten
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, ist für fünf Tage in den Nahen Osten gereist. Er wolle sich mit Vertretern von Regierungen und der Zivilgesellschaft über Menschenrechtsverletzungen im Zuge der Eskalation im Gazastreifen austauschen, erklärt Türk. Es sei ein ganzer Monat gewesen des Massakers, unaufhörlichen Leides, des Blutvergießens, der Zerstörung, Empörung und Verzweiflung. "Menschenrechtsverletzungen sind die Ursache dieser Eskalation, und Menschenrechte spielen eine zentrale Rolle, um einen Ausweg aus diesem Strudel des Schmerzes zu finden." Heute will Türk die ägyptische Hauptstadt Kairo besuchen, am Mittwoch Rafah besuchen. Dort ist der einzige Grenzübergang zum Gazastreifen, der nicht unter israelischer Kontrolle steht.
09.42 Uhr: Palästinenser - 23 Menschen im Süden des Gazastreifens getötet
Bei israelischen Luftangriffen am Dienstagmorgen auf den Süden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens 23 Menschen getötet worden. Ziel seien die Städte Chan Junis und Rafah, wo der Grenzübergang zu Ägypten liegt, gewesen, teilt die Gesundheitsbehörde mit. In Chan Junis allein wurden den Angaben zufolge elf Menschen getötet.
09.34 Uhr: Israels Armee - Terroristen in Klinik-Nähe in Gaza angegriffen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Terroristen in der Nähe eines Krankenhauses in der Stadt Gaza angegriffen. Die Gruppe habe aus einem Gebäude neben der Klinik heraus eine Attacke auf die Streitkräfte geplant, teilte die Armee auf Telegram mit. Die Terroristen hätten sich in dem Gebäude verschanzt gehabt.
Bei dem Luftangriff in der Nacht auf Dienstag gab es nach Darstellung des israelischen Militärs auch eine massive weitere Explosion. Die Armee vermutet demnach, dass sich in der Nähe auch ein Waffenlager der radikalislamischen Hamas befunden hat.
09.01 Uhr: London - Noch drei Briten als Geiseln im Gaza-Streifen
Nach Angaben der britischen Regierung werden vermutlich noch drei britische Staatsbürger im Gazastreifen als Geiseln gehalten. Diese Zahl nannte Justizminister Alex Chalk am Dienstagmorgen im Sender Sky News. Wie die Nachrichtenagentur PA am Vortag gemeldet hatte, waren etwa 200 Briten und ihre Angehörigen für die Ausreise aus dem Gazastreifen angemeldet. Demnach hat bisher in etwa die Hälfte davon das abgeriegelte Küstengebiet verlassen.
08.02 Uhr: Weitere Ausländer sollen Gazastreifen verlassen - etwa 150 Deutsche
Erneut sollen Hunderte Ausländer sowie Palästinenser mit zweitem Pass den Gazastreifen verlassen und nach Ägypten ausreisen dürfen. Unter den etwa 600 Ausreisenden sind etwa 170 Deutsche, wie aus einer Liste der palästinensischen Grenzbehörde hervorgeht. Etwa 150 davon sind Palästinenser mit deutscher Staatsbürgerschaft. Die weiteren Ausreisenden kommen der Liste zufolge unter anderem aus Frankreich, Kanada, der Ukraine, Rumänien und den Philippinen. Am Montag hätten mehr als 300 Ausländer den Gazastreifen verlassen, darunter 100 Ägypter, hieß es aus ägyptischen Sicherheitskreisen.
07.25 Uhr: Im Schnitt kommen 33 Lastwagen täglich in Gazastreifen
Im Gazastreifen kommen für die notleidende Bevölkerung im Durchschnitt 33 Lastwagen mit Hilfsgütern täglich an. Das teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Montagabend mit. Insgesamt seien seit Wiederöffnung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah am 21. Oktober Hilfsgüter von 569 Lkw angekommen, darunter 93 Lkw am Montagabend. Nach UN-Angaben sind täglich aber 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die gut zwei Millionen Menschen im Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen.
06.43 Uhr: Erneut keine Einigung auf Nahost-Resolution im UN-Sicherheitsrat
Der UN-Sicherheitsrat hat sich erneut nicht auf eine Resolution zum Nahost-Krieg einigen können. Auch nach mehr als zwei Stunden langen Verhandlungen hinter verschlossenen Türen ließen sich die Differenzen am Montag (Ortszeit) nicht ausräumen. Die USA fordern "humanitäre Pausen" im Krieg zwischen Israel und der Hamas, während viele andere Ratsmitglieder eine "humanitäre Feuerpause" verlangen, damit dringend benötigte Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert und weitere Tote unter der Zivilbevölkerung vermieden werden können.
"Wir sprachen über humanitäre Pausen und wir sind daran interessiert, eine entsprechende Formulierung weiterzuverfolgen", erklärte Robert Wood, der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter. "Doch gibt es Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Rats darüber, ob das akzeptabel ist."
06.38 Uhr: Netanjahu – Israel will nach Krieg Kontrolle im Gazastreifen übernehmen
Nach dem Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen will Israel nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die gesamte Verantwortung für die Sicherheit in dem Palästinensergebiet übernehmen. Andernfalls würde es zu einem "Ausbruch des Terrors der Hamas" in einem unvorstellbaren Ausmaß kommen, erklärte Netanjahu in einem am Montag ausgestrahlten Interview mit dem US-Fernsehsender ABC News. "Wir haben gesehen, was passiert, wenn wir sie (die Verantwortung) nicht haben", betonte er.
06.29 Uhr: Palästinensischer Botschafter dankt Demonstranten für Unterstützung
Der Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Deutschland, Laith Arafeh, hat propalästinensischen Demonstranten für ihre Unterstützung gedankt. Er wies darauf hin, dass inzwischen "mehr als 10.000 palästinensische Zivilisten getötet worden sind - darunter 4.000 Kinder und 3.000 Frauen". Arafeh warnte, wer eine "Fortsetzung der Aggression" unterstütze, stehe auf der falschen Seite der Geschichte.
"Es ist sehr bedauerlich, dass Rufe nach Gerechtigkeit und einem Waffenstillstand weiterhin verunglimpft und fälschlich als Terrorunterstützung bezeichnet werden", hieß es in der Erklärung Arafehs, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlag. Zuletzt hatte es in Deutschland scharfe Kritik daran gegeben, dass - wie bei einer Demonstration in Essen - Islamisten unter den Demonstranten waren.
- Zum Artikel: Tausende bei propalästinensischen Demos - Ermittlungen in Essen
01.48 Uhr: Netanjahu - Israel ist zu "taktischen kleinen Pausen" bereit
Israel ist nach Aussage von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Gaza-Krieg grundsätzlich zu kurzen Feuerpausen bereit. Zwar lehne er nach wie vor einen allgemeinen Waffenstillstand ohne eine Freilassung der von der radikal-islamischen Hamas verschleppten Geiseln ab, sagt Netanjahu dem US-Sender ABC News. "Was die taktischen kleinen Pausen angeht - eine Stunde hier, eine Stunde dort - die haben wir schon gehabt." Vermutlich werde man die Umstände prüfen, damit humanitäre Güter in den Gazastreifen gelangen oder einzelne israelische Geiseln herauskommen könnten.
01.23 Uhr: Palästinensische Aktivistin im Westjordanland festgenommen
Israelische Truppen haben die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi im besetzten Westjordanland wegen des Verdachts der Aufstachelung zur Gewalt festgenommen. Tamimi wurde 2017 bekannt, als sie im Alter von 16 Jahren einen israelischen Soldaten ohrfeigte, der ihr Dorf durchsucht hatte. Sie und andere protestieren seit Jahren gegen israelische Landnahmen. Ihre Mutter weist die Behauptung der Aufstachelung zurück und erklärt, der Vorwurf beruhe auf einem gefälschten Instagram-Post.
Die israelischen Behörden hätten erklärt, Tamimi habe einen aufrührerischen (Instagram-)Beitrag geschrieben, in dem sie zur Tötung von Siedlern aufrief, sagte die Mutter weiter. Ihre Tochter habe bei dem Dienst jedoch gar keinen Account. Reuters ist nicht in der Lage, das Instagram-Konto mit dem angegebenen Namen ausfindig zu machen oder eine mutmaßliche Aufnahme von dem Beitrag unabhängig zu authentifizieren. Das Militär hat sich nicht zu dem Bild geäußert.
Montag, 06. November 2023
23.30 Uhr: VAE wollen Feldlazarett im Gazastreifen einrichten
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wollen einem Medienbericht zufolge ein voll ausgestattetes Feldlazarett im Gazastreifen einrichten. Nach Angaben der staatlichen Agentur des Golfstaats starteten am Montag fünf Flugzeuge mit der für die Einrichtung und den Betrieb des Feldlazaretts erforderlichen Ausrüstung von Abu Dhabi aus in Richtung des Flughafens Al-Arisch in Ägypten. Die Agentur berichtete jedoch nicht, ob es eine Vereinbarung mit Israel über diese Initiative gibt.
21.59 Uhr: Insider - USA planen Transfer von Präzisionsbomben nach Israel
Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden plant einem Insider zufolge den Transfer von Präzisionsbomben im Wert von 320 Millionen Dollar nach Israel. Der US-Kongress sei darüber informiert worden, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Unter Berufung auf einen eingesehenen Briefwechsel hatte das "Wall Street Journal" zuvor berichtet, dass der Waffenhersteller Rafael USA die Bomben an seine israelische Muttergesellschaft Rafael Advanced Defense Systems zur Verwendung durch das israelische Verteidigungsministerium weitergeben würde.
21.47 Uhr: Israels Armee - Erhöhen Druck "tief in der Stadt Gaza"
Die israelischen Bodentruppen sind nach Militärangaben bereits "tief in der Stadt Gaza" im Einsatz. Man erhöhe dort den Druck, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend.
In den vergangenen 24 Stunden seien mehrere Kommandeure der im Gazastreifen herrschenden Hamas getötet worden, sagte Hagari ferner. Zwei von ihnen seien Drahtzieher des Massakers in Israel am 7. Oktober gewesen. Es seien auch mehrere Eingänge unterirdischer Tunnel zerstört worden. Viele davon befänden sich in der Nähe von Schulen, Krankenhäusern und humanitären Einrichtungen. Panzer- und Bodentruppen hätten in der Nähe einer Moschee eine militärische Einrichtung mit Abschussrampen für 50 Raketen entdeckt.
20.30 Uhr: Rafah-Grenze für Evakuierungen wieder offen
Die Evakuierung von Ausländern und Verletzten aus dem Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah ist ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge wieder möglich. Rund 80 Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit und 17 Verwundete hätten bis zum frühen Abend die Grenze nach Ägypten passiert, sagten drei Vertreter der ägyptischen Sicherheitsbehörden am Montag. Zugleich seien 48 Lastwagen mit Hilfsgütern in das Palästinenser-Gebiet gefahren. Zuvor hatte der von der radikal-islamischen Hamas kontrollierte Grenzschutz im Gazastreifen mitgeteilt, dass der Grenzübergang nur für die Evakuierung von Ägyptern und seit dem 1. November auf Listen erfassten Ausländern geöffnet sei.
20.23 Uhr: Israels Oppositionsführer - Abbas sollte Kontrolle in Gaza übernehmen
Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid hat sich dafür ausgesprochen, dass die Palästinensische Autonomiebehörde nach dem Krieg in Gaza dort wieder die Kontrolle übernimmt. Der ehemalige Regierungschef sagte dem TV-Sender Welt am Montag: "Meine Exitstrategie ist anders als die der Regierung." Man solle die Palästinenserbehörde von Präsident Mahmud Abbas wieder dorthin zurückbringen.
Israels Armee hatte sich 2005 aus dem Gazastreifen zurückgezogen. Die islamistische Hamas siegte im Jahr darauf bei Parlamentswahlen. 2007 übernahm sie gewaltsam die alleinige Kontrolle über den Gazastreifen. Die Fatah-Kräfte von Abbas vertrieb sie weitgehend.
20.17 Uhr: Huthi-Rebellen - Haben erneut Drohnen auf Israel abgefeuert
Im Jemen haben die Huthi-Rebellen nach eigenen Angaben weitere Drohnen auf mehrere Ziele in Israel abgefeuert. Die Ziele der Drohnen seien "vielfältig" gewesen, berichtete der von den Huthi betriebene Fernsehsender Masirah. Die Drohnen-Angriffe hätten dazu geführt, dass der Verkehr in den angegriffenen Basen und Flughäfen stundenlang zum Stillstand gekommen sei.
20.00 Uhr: Biden und Netanjahu sprechen über mögliche Angriffspausen
US-Präsident Joe Biden und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben einem Sprecher zufolge mögliche taktische Pausen bei den Angriffen auf den Gazastreifen erörtert. Die USA und Israel würden über solche vorübergehenden Unterbrechungen aus humanitären Gründen und wegen möglicher Geiselbefreiungen in Kontakt bleiben, sagt John Kirby, Sprecher des Weißen Hauses. Die beiden Regierungschefs hätten vereinbart, die Gespräche in den kommenden Tagen fortzusetzen. Washington hält daran fest, dass ein allgemeiner Waffenstillstand ein geeigneter Schritt sei. Es gelangten nicht genügend Hilfsgüter in den Gazastreifen - in den letzten 24 Stunden wären weniger als 30 Hilfsgütertransporte in den Gazastreifen gelangt.
19.51 Uhr: Israelische Luftwaffe greift Hisbollah-Ziele im Libanon an
Die israelische Luftwaffe hat am Montag Angriffe auf Stellungen der Hisbollah im Libanon geflogen. Der israelische Militärsprecher Avichay Adraee teilte auf der Plattform X, dem früheren Twitter mit, keine Einzelheiten mit, kündigte aber weitere Informationen zu einem späteren Zeitpunkt an. In der Region waren heftige Explosionen zu hören.
18.55 Uhr: Netanjahu - Iran-Achse will Annäherung Israels an Nachbarn stoppen
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem Iran und seinen Verbündeten vorgeworfen, die Annäherung Israels an arabische Staaten in der Region gezielt torpedieren zu wollen. Einen Monat nach dem Beginn des Gaza-Kriegs sprach Netanjahu am Montag vor mehr als 100 ausländischen Diplomaten von einem "breiteren Krieg zwischen Zivilisation und Barbarei". Netanjahu sagte: "Die Barbarei wird von einer Achse des Terrors angeführt." An der Spitze stehe Teheran, sie schließe auch die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas sowie die Huthi-Rebellen im Jemen ein. Ihr Ziel sei es, den Nahen Osten und die Welt "zurück in ein dunkles Zeitalter" zu versetzen.
18.33 Uhr: Guterres - Situation im Gazastreifen "Krise der Menschheit"
UN-Generalsekretär António Guterres hat die Situation im Gazastreifen als "Krise der Menschheit" bezeichnet. Er forderte erneut eine sofortige Freilassung der nach Gaza verschleppten Geiseln und einen humanitären Waffenstillstand. "Gaza wird zu einem Friedhof für Kinder", sagte Guterres am Montag vor Journalisten in New York. In den vergangenen Wochen seien Berichten zufolge mehr Journalisten und Journalistinnen und mehr UN-Mitarbeiter ums Leben gekommen als in anderen Konflikten der vergangenen Jahrzehnte in vergleichbaren Zeiträumen, sagte er. Es gebe klare Verstöße gegen Menschenrechte.
18.15 Uhr: Jordanien stellt Beziehung zu Israel auf den Prüfstand
Jordanien stellt angesichts der Angriffe auf den Gazastreifen seine Beziehung zu Israel auf den Prüfstand. "Im Umgang mit der israelischen Aggression gegen den Gazastreifen und deren Auswirkungen stehen für Jordanien alle Optionen offen", sagt Ministerpräsident Bischer al-Chasawneh in staatlichen Medien. Der israelische Angriff diene nicht der Selbstverteidigung und unterscheide nicht zwischen zivilen und militärischen Zielen. Jordanien wolle deshalb seine wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu Israel überprüfen.
18.12 Uhr: Israelisches Militär erschießt vier Militante im Westjordanland
Im Westjordanland haben israelische Streitkräfte nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde vier Palästinenser getötet. Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden teilen mit, drei der Kämpfer stammen aus ihren Reihen, einer sei Mitglied der Kassam-Brigaden gewesen. Das israelische Militär erklärt, die Erschossenen gehörten zu einer von Hamas gesteuerten Zelle im Westjordanland, die für zahlreiche Schießereien verantwortlich sei.
17.43 Uhr: Jordanien - Vertreibung von Palästinensern wäre "Kriegserklärung"
Jordanien hat eine "rote Linie" im Gaza-Krieg gezogen. Versuche, Palästinenser aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland zu vertreiben, oder Bedingungen, das vorzubereiten, werde das Königreich als "Kriegserklärung" betrachten, sagte der jordanische Ministerpräsident Bisher al-Khasawneh laut der staatlichen Nachrichtenagentur Petra. Die "brutalen Angriffe auf Krankenwagen und humanitäre Hilfskräfte" im Gazastreifen widersprächen "dem Prinzip der Selbstverteidigung". Laut Al-Khasawneh seien alle Optionen auf dem Tisch.
17.26 Uhr: Palästinenser berichten von Luftangriff auf Flüchtlingslager
Geflohene Palästinenser haben am Montag von einem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Schati im Gazastreifen berichtet. Das israelische Militär habe den Angriff auf das Lager am nördlichen Rand der Stadt Gaza sowie die Gegend um das Al-Schifa-Krankenhaus während einer Kommunikationsblockade in der Nacht verübt, sagten mehrere Palästinenser, die vor den Angriffen in den Süden des Küstengebiets geflohen waren. Häuser in dem weitläufigen Lager wurden nach Angaben der Palästinenser dem Erdboden gleichgemacht, viele Tote oder Verletzte lägen noch unter den Trümmern.
16.55 Uhr: Israelische Polizistin nach Messerangriff in Ost-Jerusalem gestorben
Die bei einem Messerangriff in Ost-Jerusalem schwer verletzte israelische Polizistin ist gestorben. Dies teilte die Polizei am Montagnachmittag mit. Ein "mit einem Messer bewaffneter Terrorist" hatte den Angaben zufolge vor einer Polizeiwache auf die Frau eingestochen. Grenzpolizisten hätten den 16-jährigen Angreifer getötet, hieß es weiter.
Den Polizeiangaben zufolge wurde die Frau bei dem Vorfall zunächst schwer verletzt, ein Kollege habe leichte Verletzungen davongetragen. Beide Opfer waren nach Angaben der israelischen Rettungsdienste 20 Jahre alt. Die später gestorbene Polizistin hatte auch die US-Staatsbürgerschaft. Der Angreifer wurde von der Polizei als ein junger Palästinenser aus dem Stadtteil Issawiya in Ost-Jerusalem identifiziert.
16.49 Uhr: Berichte über Schäden an Krankenhäusern im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sollen mehrere Krankenhäuser beschädigt worden sein. Unter anderem habe das Dach der Al-Schifa-Klinik Schäden davongetragen, sagte Mohammed Zakut, der Geschäftsführer aller Kliniken in Gaza, am Montag dem Sender Al-Dschasira. Mehrere Personen seien getötet und verletzt und Sonnenkollektoren auf dem Dach zerstört worden. Al-Dschasira zeigte Bilder von Trümmern im obersten Geschoss des größten Krankenhauses des Gazastreifens. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Rauch von dem Gebäude aufstieg.
16.15 Uhr: Kassam-Brigaden - Haben Israel vom Libanon aus mit Raketen beschossen
Der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, teilen mit, vom Libanon aus 16 Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Ziele seien die Stadt Naharijja und das südliche Haifa, teilen die Brigaden auf Telegram mit. Das israelische Militär erklärt, rund 30 Raketen seien vom Libanon aus auf Israel abgeschossen worden. Die Abschuss-Stellen würden mit Artilleriegranaten beschossen.
16.00 Uhr: US-Außenminister sieht Fortschritte
US-Außenminister Antony Blinken hat angedeutet, durch Gespräche mit verschiedenen arabischen und israelischen Politikern während seiner mehrtägigen Nahost-Reise möglicherweise eine Zuspitzung der Lage verhindert zu haben. Auf die Frage nach den Fortschritten verwies er auf Bemühungen, eine regionale Eskalation zu vermeiden und erklärte: "Manchmal ist die Tatsache, dass nichts Schlimmes passiert, vielleicht nicht der offensichtlichste Beweis für einen Fortschritt. Aber es gibt ihn."
15.43 Uhr: Grenzübergang Rafah soll wieder für Ausländer öffnen
Nach drei Tagen Unterbrechung sollen Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass wieder aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausreisen können. Der Grenzübergang Rafah sei geöffnet für diejenigen, deren Name schon vergangene Woche auf entsprechenden Listen stand, teilte die Grenzbehörde im palästinensischen Teil am Montag mit. Der Übergang werde erst geöffnet bei einer Einigung zum Transfer von etwa 30 Verletzten in ägyptische Krankenhäuser, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des palästinensischen Innenministeriums, das von der Hamas kontrolliert wird.
Am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche hatten erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs Hunderte Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Seit drei Tagen sei für sie keine Einreise nach Ägypten mehr möglich gewesen, hieß es aus ägyptischen Sicherheitskreisen am Montag. Jetzt bereite man sich wieder auf deren Ankunft vor. Die Verletzten sollten unter Aufsicht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in ägyptische Krankenhäuser im Nord-Sinai gebracht werden.
13.48 Uhr: Südafrika will Diplomaten aus Israel abziehen
Die südafrikanische Regierung hat angesichts der Situation im Gazastreifen den Abzug ihrer Diplomaten aus Israel angekündigt. Die Regierung sei "extrem besorgt über das anhaltende Töten von Kindern und unschuldigen Zivilisten in den Palästinensischen Gebieten", erklärte Außenministerin Naledi Pandor. Israels Reaktion auf den Angriff der Palästinenserorganisation Hamas komme einer "Kollektivstrafe" gleich, fügte sie hinzu. Es sei daher "wichtig, "die Besorgnis Südafrikas zu signalisieren.
13.29 Uhr: Israel kündigt Angriffe auf Hamas-Tunnel an
Israel startet nach eigenen Angaben die nächste Stufe der Offensive zur geplanten Vernichtung der radikal-islamischen Hamas. Die Streitkräfte seien bereit, Hamas-Kämpfer in ihren unterirdischen Tunneln und Bunkern im nördlichen Gazastreifen anzugreifen, kündigt Militärsprecher Richard Hecht an. "Jetzt werden wir anfangen, uns ihnen zu nähern." Das bedeute, dass sie oberirdisch und unterirdisch angegriffen werden würden.
13.21 Uhr: Israel begrüßt Entsendung von US-Atom-U-Boot
Israel begrüßt die Verlegung eines amerikanischen Atom-U-Bootes. "Es ist immer eine gute Nachricht zu sehen, dass die Amerikaner mehr Kräfte in die Region entsenden", sagt Militärsprecher Richard Hecht. "Wir sehen das als eine Art abschreckenden, stabilisierenden Faktor in der Region." Beobachter sehen in dem neuen Einsatzgebiet für das nuklear bewaffnete U-Boot die Absicht der USA, eine Ausweitung der Kämpfe zu verhindern.
12.44 Uhr: Bundesregierung mahnt Pressefreiheit in Israel an
Nach einem Vorfall zwischen israelischen Soldaten und einem ARD-Team im Westjordanland hat die Bundesregierung die Einhaltung der Pressefreiheit angemahnt. "In einer so angespannten Situation, in der wir uns aktuell befinden, ist natürlich Pressefreiheit ein extrem hohes Gut", betonte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. Für ihre Berichterstattung müsse Pressevertretern vor Ort freier Zugang gewährt werden, forderte sie.
- Zum Artikel ARD-Team von israelischem Militär festgehalten und bedroht
12.35 Uhr: Bundesregierung hält an Zwei-Staaten-Lösung fest
Die Bundesregierung hält an einer Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina fest. Die Palästinenserinnen und Palästinenser und auch Israel hätten ein Anrecht darauf, dass die internationale Gemeinschaft sich mit überlege, wie eine Lösung für einen Frieden aussehen könne, "mag er auch noch so sehr in der Zukunft liegen", so Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. In den vergangenen drei Jahrzehnten sei "keine bessere Idee" als die Zwei-Staaten-Lösung aufgekommen, die eine internationale Anerkennung Israels und eines Staates Palästina vorsieht.
12.33 Uhr: Atom-Drohung für Bundesregierung "inakzeptabel"
Die Bundesregierung hat die Drohung eines israelischen Ministers, im Gaza-Krieg auch den Einsatz von Atombomben zu erwägen, klar verurteilt. "Entsprechende Äußerungen sind inakzeptabel", betonte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. Der israelische Kulturminister Amichai Elijahu hatte auf die Frage, ob man eine Atombombe auf den Gazastreifen werfen sollte, geantwortet: "Das ist eine der Optionen." Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu distanzierte sich allerdings von dieser Äußerung und suspendierte den Minister Medienberichten zufolge bis auf Weiteres von Kabinettssitzungen.
12.28 Uhr: EU stockt humanitäre Hilfen für Gaza um 25 Millionen auf
Die EU wird die Hilfen für die Menschen im Gazastreifen um 25 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro erhöhen. Das kündigt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel an.
12.17 Uhr: Deutsche im Libanon erneut zur Ausreise aufgerufen
Das Auswärtige Amt hat Deutsche im Libanon erneut zur Ausreise aufgefordert. "Das Risiko, dass sich der Konflikt regional ausweitet, besteht weiter", sagt eine Sprecherin. Es komme immer wieder zu Kämpfen an der israelisch-libanesischen Grenze. Momentan befänden sich etwa 1.000 Personen auf der Krisenvorsorgeliste der Bundesregierung.
12.01 Uhr: Führende UN-Mitarbeiter fordern humanitäre Feuerpause
Führende Mitarbeiter der Vereinten Nationen fordern eine humanitäre Feuerpause im Gazastreifen. "Eine ganze Bevölkerung steht unter Belagerung und wird angegriffen. Ihr wird der Zugang zum Überlebensnotwendigen verwehrt, ihre Häuser, Unterkünfte, Krankenhäuser und Gotteshäuser werden bombardiert. Das ist inakzeptabel", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme, die unter anderem vom Hohen Kommissar für Menschenrechte, Volker Türk, dem Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, und dem Chef der UN-Nothilfe, Martin Griffiths, unterschrieben wurde.
11.56 Uhr: Minister fordert palästinenserfreie Zonen um jüdische Siedlungen
Der israelische Finanzminister, der Rechtsextreme Bezalel Smotrich (Partei Religiöser Zionismus), hat Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgefordert, rund um jüdische Siedlungen im besetzten Westjordanland palästinenserfreie Pufferzonen einzurichten. Es müsse sterile Sicherheitszonen um die Siedlungen geben, die Araber nicht betreten dürften, auch nicht "zum Zweck der Olivenernte", heißt es laut israelischen Medienberichten von Montagmittag in einem Brief Smotrichs an Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant.
Die internationale Gemeinschaft betrachtet die israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten mehrheitlich als illegal und maßgebliches Hindernis für eine Zwei-Staaten-Lösung. Seit Beginn des Krieges zwischen der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen und Israel kam es vermehrt zu Berichten von Siedlergewalt gegen Palästinenser im Westjordanland. Zwischen dem 7. und 30. Oktober sind demnach mindestens sieben Palästinenser von israelischen Siedlern getötet und mindestens 13 Beduinengemeinden vertrieben worden.
11.28 Uhr: Gaza meldet "beispiellose Bombardements"
Nach Angaben der israelischen Streitkräfte haben Bodentruppen bei den jüngsten Bombardements im Gazastreifen mehrere Hamas-Kämpfer getötet und eine militärische Anlage mit Beobachtungsposten und Ausbildungsbereichen eingenommen. Unter den Getöteten habe sich mit Dschamal Mussa ein ranghoher Hamas-Befehlshaber befunden, der eine Spezialeinheit der Sicherheitskräfte geleitet habe, heißt es weiter.
In einer Meldung der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa war von "beispiellosen Bombardements" der Israelis die Rede. Tote habe es in Gaza-Stadt gegeben, aber auch in den etwas weiter südlich gelegenen Ortschaften Sawaida und Deir al-Balah.
11.03 Uhr: Israels Armee räumt Zeitfenster für Flucht nach Süden ein
Israels Armee hat den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Die Armee erlaube zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) die Durchfahrt auf einer Verbindungsstraße Richtung Süden, schrieb ein Sprecher am Montagvormittag auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Er veröffentlichte dazu eine Karte, auf der die Straße eingezeichnet war. Der Sprecher rief die Menschen dazu, sich zu ihrer eigenen Sicherheit schnellstmöglich in Richtung Süden zu bewegen.
10.47 Uhr: Frankreich plant Feldlazarett in Ägypten
Frankreich beabsichtigt die Einrichtung eines Feldlazaretts für Schwerverletzte aus dem Gazastreifen. Gespräche würden dazu mit Ägypten geführt, sagt Verteidigungsminister Sebastien Lecornu der libanesischen Zeitung "L'Orient le Jour". Es geht demnach um eine militärische Klinikeinrichtung, in der insbesondere auch chirurgische Eingriffe vorgenommen werden können. Ägypten hat bereits ein eigenes Feldlazarett in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen auf die Beine gestellt. Die Regierung in Paris richtet im Laufe der Woche eine internationale Konferenz aus, in der es um die Hilfsbemühungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen gehen soll.
10.06 Uhr: USA und Türkei führen Gespräche zum Gaza-Krieg
US-Außenminister Antony Blinken hat im Rahmen seiner mehrtägigen Nahost-Reise seinen türkischen Amtskollegen Hakan Fidan in Ankara getroffen. Die beiden Minister der Nato-Partnerstaaten kamen laut der Nachrichtenagentur Anadolu am Montagvormittag zu Gesprächen zusammen, in deren Mittelpunkt der Gaza-Krieg stehen sollte. Eine Pressekonferenz war zunächst nicht geplant.
Ein Treffen Blinkens mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan, der Israels Vorgehen im Gazastreifen kürzlich als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verurteilt hatte, stand ebenfalls nicht auf dem Plan. Blinken hatte auf seiner Reise zuvor unter anderem in Israel, Jordanien und im Irak Gespräche geführt.
09.50 Uhr: Griechenland schickt humanitäre Hilfe in den Gazastreifen
Griechenland hat ein Frachtflugzeug mit humanitären Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nach Ägypten geschickt. Die Maschine sei am Montagmorgen gestartet, berichteten der Sender ERT und die Zeitung "Kathimerini". Die Lieferung, die nach Angaben des griechischen Außenministeriums pharmazeutisches und humanitäres Material umfasst, soll von Ägypten aus in den Gazastreifen weitergeleitet werden. Das sei mit den ägyptischen Behörden abgesprochen, teilte das Ministerium am Sonntag mit.
09.29 Uhr: Zwei Polizisten bei mutmaßlichem Anschlag in Jerusalem verletzt
Bei einem Messerangriff im Osten Jerusalems ist eine Grenzpolizistin lebensgefährlich verletzt worden. Die Attacke habe sich in der Nähe einer Polizeistation ereignet, teilte die Strafverfolgungsbehörde mit. Ob es sich bei dem Angreifer um einen Mann oder eine Frau handelte, war zunächst unklar. Andere Grenzpolizisten hätten die Person erschossen, hieß es weiter. Ein zweiter Grenzpolizist wurde bei der Messerattacke leicht bis mittelschwer verletzt.
09.21 Uhr: London zieht einige Diplomaten aus Libanon ab
Aus Sicherheitsgründen hat Großbritannien einen Teil seines Botschaftspersonals sowie alle Angehörigen von Diplomaten aus dem Libanon abgezogen. Es handle sich um eine vorübergehende Maßnahme wegen der aktuellen Sicherheitslage, teilte das Außenministerium in London am Montag mit. "Die Botschaft setzt ihre notwendige Arbeit fort, darunter auch Dienstleistungen für britische Staatsangehörige", hieß es weiter.
08.37 Uhr: Abwurf von Hilfsgütern laut Armee abgestimmt
Der Abwurf medizinischer Hilfsgüter über dem Gazastreifen durch Jordanien war nach israelischen Angaben zwischen beiden Ländern abgestimmt. "Über Nacht hat ein jordanisches Flugzeug in Zusammenarbeit mit den israelischen Verteidigungskräften (IDF) medizinische Ausrüstung und Lebensmittel für das jordanische Krankenhaus im Gazastreifen abgeworfen", erklärte die israelische Armee am Montag. Die Ausrüstung werde "vom medizinischen Personal für Patienten verwendet", hieß es weiter.
08.31 Uhr: Israel bombardiert Gazastreifen weiter
Israel setzte sein massives Bombardement des dicht besiedelten Gazastreifens fort. Die israelische Luftwaffe bombardierte in den vergangenen 24 Stunden rund 450 Ziele, teilte das Militär am Montagmorgen mit. Darunter seien Tunnel, militärische Anlagen sowie Abschussrampen für Panzerabwehrraketen der islamistischen Hamas gewesen. Zudem hätten die Truppen am Boden einen militärischen Komplex übernommen. Bei dem Einsatz seien «mehrere Hamas-Terroristen» getötet worden, hieß es. Unabhängig waren die Angaben zunächst nicht zu überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.
08.17 Uhr: Umstittene palästinensische Widerständlerin festgenommen
Die zur palästinensischen Widerstandsikone gewordene Palästinenserin Ahed Tamimi ist israelischen Angaben zufolge bei einem Armeeeinsatz im Westjordanland festgenommen worden – wegen Terrorismusverdacht, wie die Armee am Montag erklärte. Die 22-Jährige wurde im Alter von 14 Jahren bekannt, als sie dabei gefilmt wurde, wie sie einen israelischen Soldaten biss, um ihn daran zu hindern, ihren kleinen Bruder zu verhaften. Zur internationalen Medienikone wurde sie nach ihrer Festnahme im Alter von 16 Jahren im Dezember 2017, nachdem sie einem israelischen Soldaten vor laufender Kamera eine Ohrfeige verpasst hatte.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas nehmen die israelischen Sicherheitskräfte auch im Westjordanland zahlreiche Palästinenser fest, die der Gewalt, der Anstiftung zur Gewalt oder der Mitgliedschaft in der Hamas verdächtigt werden. Darüber hinaus wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums im besetzten Westjordanland 150 Palästinenser durch Schüsse israelischer Soldaten oder von Siedlern getötet.
06.10 Uhr: Israelische Armee rückt weiter vor
Trotz eines Aufrufs von Leitern großer UN-Organisationen zu einer Waffenruhe hat die israelische Armee ihre Angriffe auf den Gazastreifen verstärkt. "Wir schlagen die Hamas und gehen nach unserem Plan von Festung zu Festung, um die Hamas systematisch ihrer militärischen Fähigkeiten zu berauben", sagte Militärsprecher Jonathan Conricus am Sonntagabend dem Sender CNN. Die israelische Armee erklärte zudem, bei ihrem Bodeneinsatz gegen die radikalislamische Hamas den Gazastreifen in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt zu haben.
"Wir haben Truppen am Boden: Infanterie, Panzer, Kampftechniker", sagte Armeesprecher Conricus. "Sie schlagen zu und feuern auch aus der Luft." Der Fokus liege auf der unterirdischen Infrastruktur der Hamas-Tunnel.
05.21 Uhr: US-Vize informiert über humanitäre Hilfen im Gazastreifen
US-Vizepräsidentin Kamala Harris wird am Montag in einem Telefongespräch ausländische Staats-und Regierungschefs über die Bemühungen der Biden-Regierung um eine Verstärkung der humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen informieren. Dies teilt das Büro der US-Vizepräsidentin mit.
04.25 Uhr: CIA-Direktor besucht Israel
Der Direktor des US-Geheimdienstes CIA wird laut einem Bericht der "New York Times" am Montag Israel besuchen. Er werde auch in andere Länder im Nahen Osten reisen, um die Situation im Gazastreifen zu diskutieren, berichtet die Zeitung unter Berufung auf US-Beamten. Der CIA sich auf eine Reuters-Anfrage dazu nicht geäußert.
03.53 Uhr: UN-Organisationen fordern humanitäre Waffenruhe
Die Leiter von großen UN-Organisationen haben in einer seltenen gemeinsamen Erklärung eine "sofortige humanitäre Waffenruhe" im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas gefordert. "Seit fast einem Monat beobachtet die Welt die Entwicklung der Situation in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten mit Schock und Entsetzen über die steigende Zahl verlorener und auseinandergerissener Menschenleben", heißt es in der am Sonntag veröffentlichten Erklärung.
"Wir brauchen eine sofortige humanitäre Waffenruhe. Es sind 30 Tage vergangen. Genug ist genug. Das muss jetzt aufhören", heißt es in der Erklärung weiter, der sich auch die Leiter des Kinderhilfswerks Unicef, des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation angeschlossen haben.
01.59 Uhr: Israelische Armee lässt mehrere Stunden Feuerpause zu
Israel hat den Beschuss im Norden des Gazastreifens nach Angaben eines israelischen Militärsprechers an zwei aufeinanderfolgenden Tagen für mehrere Stunden eingestellt, um der Zivilbevölkerung einen sicheren Weg in den Süden zu ermöglichen. "Gestern und heute haben wir für mehrere Stunden mit vorheriger Ankündigung und Warnung den Beschuss in bestimmten Gebieten im nördlichen Gazastreifen, dem Hauptkampfgebiet, eingestellt und die Palästinenser aufgefordert, nach Süden zu ziehen", sagte Oberstleutnant Jonathan Conricus dem US-Sender CNN am Sonntag angesichts internationaler Forderungen nach einer humanitären Pause der Kriegshandlungen für die Zivilbevölkerung.
Der Gazastreifen ist nach Militärangaben von israelischen Truppen am Sonntagabend vollständig in zwei Hälften geteilt worden. Es gebe nun "ein Nordgaza und ein Südgaza", sagte Sprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Zivilisten soll es nach seiner Darstellung jedoch weiter möglich sein, in den südlichen Teil des Gazastreifens zu flüchten. Hagari bestätigte zudem, dass am Abend Luftschläge auf den dicht besiedelten Küstenstreifen ausgeweitet wurden.
- Zum Artikel: Israels Armee: Gaza-Stadt ist umstellt
00.40 Uhr: Hilfslieferung aus der Luft für den Gazastreifen
Ein Frachtflugzeug des jordanischen Militärs hat medizinische Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. Die Güter hätten ein jordanisches Feldlazarett im Norden des palästinensischen Küstengebiets erreicht, schrieb der jordanische König Abdullah II. in der Nacht zum Montag auf der Online-Plattform X, das frühere Twitter. "Dies ist unsere Pflicht, unseren im Krieg gegen Gaza verletzten Brüdern und Schwestern zu helfen."
Bislang sind einige Hilfsgüter auf dem Landweg lediglich über den ägyptischen Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen gelangt. Laut Beobachtern war es offenbar das erste Mal, das Jordanien Hilfsgüter in das Gebiet lieferte. König Abdullah II. hat den Botschafter in Israel zurückbeordert und den Gesandten Israels aufgefordert, erst wieder nach Jordanien zurückzukehren, wenn die Krise im Gazastreifen vorüber sei.