Syrische Binnenflüchtlinge in der Stadt Masnaa
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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 1 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 1 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 30. Dezember bis 5. Januar im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 5. Januar 2025

17.04 Uhr: UN - Sieben Babys im Gazastreifen erfroren

Im Gazastreifen sind nach Angaben des Palästinenserhilfswerks UNRWA bereits sieben Säuglinge an Unterkühlung gestorben. Insgesamt gebe es aus Mangel an Unterkünften infolge des Kriegs für etwa 7.700 Neugeborene keinen ausreichenden Schutz, warnte die UN-Agentur auf der Plattform X. Ende Dezember hatte bereits die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa von vier Säuglingen berichtet, die an Unterkühlung gestorben seien.

16.32 Uhr: Palästinenser - 14 Tote nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen

Bei drei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 14 Palästinenser ums Leben gekommen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurden bei einem israelischen Luftschlag fünf Menschen in einem Haus im Lager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens getötet.

Bei einem weiteren Angriff starben demnach vier weitere Menschen in Dschabalia im Norden. Bei einem Angriff auf ein Polizeirevier in Chan Junis im Süden seien fünf Menschen gestorben. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu.

15.00 Uhr: Rotes Kreuz - Aufklärung über Vermisste in Syrien ist "enorme Herausforderung"

Die Aufklärung der Schicksale zahlreicher während des Bürgerkriegs in Syrien verschwundener Menschen stellt nach Angaben des Roten Kreuzes eine "enorme Herausforderung" dar. "Die Vermissten zu identifizieren und die Familien über ihr Schicksal zu informieren, wird eine enorme Herausforderung sein", sagte die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview. Es werde Jahre dauern, "bis die Situation aufgeklärt ist und alle Betroffenen informiert werden können", sagte Spoljaric. Zudem werde es Fälle geben, die niemals aufgeklärt werden können.

In Syrien wurden bei der gewaltsamen Niederschlagung regierungsfeindlicher Proteste unter Präsident Baschar al-Assad nach Beginn des Bürgerkriegs 2011 tausende Menschen festgenommen und inhaftiert - ihre Familien sind seitdem ohne Nachricht. Viele der Inhaftierten starben und wurden in Massengräbern verscharrt. Bisher seien 35.000 Fälle verfolgt worden, seit der Einrichtung einer neuen Hotline im Dezember seien weitere 8000 hinzugekommen, erklärte die IKRK-Chefin. Diese Zahlen beträfen jedoch nur einen Teil der Vermissten. Das Rote Kreuz habe den neuen Machthabern in Syrien eine Zusammenarbeit vorgeschlagen, um Institutionen zur Aufklärung der Fälle zu schaffen, erklärte Spoljaric.

14.24 Uhr: Israel meldet Tötung eines Extremisten im Westjordanland

Bei einem Feuergefecht mit der paramilitärischen Grenzpolizei Israels soll ein Mitglied des palästinensischen Sicherheitsdiensts im Westjordanland getötet worden sein. Die Grenzpolizei teilte mit, sie habe eine Razzia im Dorf Meithalun vorgenommen, um Hassan Rabaija zu verhaften, einen laut Polizei gesuchten Extremisten.

Er sei bei dem Feuergefecht ums Leben gekommen, als er versucht habe, zu fliehen. Die Polizisten hätten in seinem Haus eine Schusswaffe, Waffenteile und Bargeld in Höhe von 26.000 Dollar entdeckt. Der palästinensische Sicherheitsdienst teilte mit, Rabaija habe zu seiner Einheit für präventive Sicherheit gehört und sei "bei der Ausübung seiner nationalen Pflicht" getötet worden.

13.43 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Hisbollah hält sich nicht an Waffenruheabkommen

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat der Hisbollah-Miliz im Libanon vorgeworfen, sich nicht an das Abkommen für eine Waffenruhe zu halten. Katz drohte damit, sein Land könne "zum Handeln gezwungen" werden. Die Hisbollah-Kämpfer hätten sich noch immer nicht nördlich des Flusses Litani im Südlibanon zurückgezogen, welcher 30 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt verläuft, erklärte Katz.

"Wenn diese Bedingung nicht erfüllt wird, wird es kein Abkommen geben und Israel wird zu einseitigem Handeln gezwungen sein, um die sichere Rückkehr der Bewohner des Nordens (von Israel) in ihre Häuser zu gewährleisten", so Katz.

Die Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah war am 27. November in Kraft getreten. Zuvor hatten sich beide Seiten zwei Monate extrem heftig bekämpft.

11.41 Uhr: Gericht verschiebt Netanjahus Anhörungen um zwei Wochen

Das Bezirksgericht in Jerusalem hat weitere Anhörungen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in dessen Korruptionsprozess um zwei Wochen verschoben. Das Gericht gewährte den Aufschub, nachdem ihn Netanjahus Anwälte unter Berufung auf dessen jüngste Operation beantragt hatten, berichtete das Armee-Radio. Der Regierungschef muss demnach frühestens am 20. Januar wieder vor Gericht erscheinen.

Netanjahu ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Außerdem soll er von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke angenommen haben. Bei einer ersten Anhörung am 10. Dezember hatte er die Vorwürfe als "absurd" zurückgewiesen.

11.12 Uhr: Seit Freitag mehr als 100 Tote in Nordsyrien

Bei Gefechten in Nordsyrien sind in den vergangenen zwei Tagen nach Angaben von Aktivisten mehr als 100 Kämpfer getötet worden. Seit Freitagabend habe es in Ortschaften rund um die Stadt Manbidsch bei Kämpfen zwischen von der Türkei unterstützten bewaffneten Gruppen und syrisch-kurdischen Streitkräften 101 Todesopfer gegeben, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Bei den Getöteten handelt es sich den Angaben zufolge um 85 pro-türkische Kämpfer und 16 Mitglieder der von kurdischen Kämpfern dominierten Demokratischen Kräften Syriens (SDF). In einer Erklärung der SDF hieß es, diese hätten alle "durch türkische Drohnen und die türkische Luftwaffe unterstützten Attacken der Söldner der Türkei" abgewehrt.

08.05 Uhr: Israel greift mehr als 100 Ziele in Gaza an

Die israelische Luftwaffe hat am Wochenende nach eigenen Angaben mehr als 100 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Dabei seien Dutzende Terroristen der islamistischen Hamas getötet worden, teilten die israelische Armee und Israels Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit. Damit habe das Militär auf Angriffe der Hamas reagiert.

Die Armee griff den Angaben zufolge auch mehrere Abschussrampen an, von denen aus Geschosse aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden sein sollen. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von mehreren Verletzten durch Angriff in der Nacht zum Sonntag. Gestern hatte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mehr als 30 Todesopfer gemeldet.

00.51 Uhr: Israelische Armee - Aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen

Im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Israel und der jemenitischen Huthi-Miliz hat die israelische Armee erneut Raketenbeschuss aus dem Jemen gemeldet. "Nachdem in Talmei Elazar Sirenen ertönten, wurde eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen, bevor sie Israel erreichte", erklärte das Militär am Sonntag über den Onlinedienst Telegram. Die Huthi-Miliz hat sich bisher nicht zu dem Angriff geäußert.

Samstag, 4. Januar 2025

22.47 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Geisel-Deal

In Israel haben Tausende erneut für einen Geisel-Deal und gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert. Almog Meir Jan, der im Juni vom israelischen Militär aus der Gefangenschaft der Hamas befreit worden war, äußerte sich bei einer Kundgebung in Tel Aviv: "Ich werde nie die Hand vergessen, die mein Leben rettete."

Er fügte hinzu: "Die Hand, die den Geiseln und ihren Familien entgegengestreckt wird, ist der Deal, der unterschrieben werden muss – der Deal, um ihr Leben, um unser aller Leben zu retten," berichtete die Zeitung Times of Israel. Weitere Demonstrationen fanden unter anderem in Jerusalem und Haifa statt.

16.15 Uhr: Palästinenser - Über 40 Tote bei Angriffen Israels im Gazastreifen

Die israelische Armee hat bei mehreren Angriffen im Gazastreifen einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge mindestens 41 Menschen getötet. Zahlreiche weitere Menschen seien bei den Angriffen in Dschabalia im Norden sowie Deir al-Balah im Zentrum und Rafah im Süden des Küstenstreifens verletzt worden, schrieb die Agentur unter Berufung auf Angaben aus medizinischen Kreisen in dem Küstenstreifen. 

Von israelischer Seite gab es zunächst keine Angaben zum Kampfgeschehen oder zu dem Bericht. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren.

16.13 Uhr: Medienbericht - Hamas veröffentlicht weiteres Geisel-Video

Die islamistische Hamas hat israelischen Medienberichten zufolge ein weiteres Video einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht. Die junge Soldatin (19) war bei dem beispiellosen Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 von ihrem Einsatzort Nahal Oz am Grenzzaun zum Gazastreifen entführt worden. Sie gehörte zu der militärischen Beobachtertruppen, die vor dem Hamas-Angriff Vorgesetzte vergeblich vor verdächtigen Aktivitäten im Gazastreifen gewarnt hatten. 

Die Familie der Geisel gab zunächst keine Genehmigung, das dreieinhalbminütige Video zu zeigen oder seinen Inhalt wiederzugeben. Nur ein Standbild wurde veröffentlicht, wo auf Arabisch steht: "Ich bin seit mehr als 450 Tagen eine Gefangene in Gaza. Das würde bedeuten, dass die Aufnahme vor Kurzem gemacht wurde. Unter welchen Umständen das Video entstand, ist unbekannt. Die Frau trägt dunkle Kleidung, der Hintergrund des Videos ist komplett schwarz. 

14.28 Uhr: Palästinenser - Zwölf Tote bei Angriff auf Haus in Gaza-Stadt

Bei einem israelischen Militärschlag sind nach palästinensischen Angaben zwölf Menschen in einem Haus in Gaza-Stadt getötet worden. Nach Angaben von Anwohnern und Gesundheitspersonal befanden sich mindestens 14 Menschen in dem Haus einer Familie, als der Angriff in den frühen Morgenstunden das Gebäude zerstörte.

Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu. Es erklärte, es habe in dieser Woche seine Operationen in der Stadt Beit Hanoun im Norden des Gazastreifens fortgesetzt und eine von der Hamas genutzte Militäranlage zerstört.

09.55 Uhr: Palästinenser - Ein Toter bei israelischem Einsatz im Westjordanland

Bei einem israelischen Militäreinsatz in einer Flüchtlingssiedlung im besetzten Westjordanland ist nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein Mensch getötet worden. Der 18-Jährige sei im Lager Balata "durch Kugeln der israelischen Besatzung" getötet worden, erklärte das Ministerium am Samstag. Neun weitere Menschen wurden demnach bei dem Einsatz verletzt. 

05.19 Uhr: US-Kongress muss geplantes Waffengeschäft mit Israel genehmigen

Die zuständigen Ausschüsse des US-Repräsentantenhauses und des Senats müssen ein geplantes Waffengeschäft der Regierung des US-Präsidenten Joe Biden in Höhe von acht Milliarden Dollar mit Israel genehmigen.

Laut einem Bericht des US-Nachrichtenportals Axios hat die Biden-Regierung den Kongress darüber informiert. Dies berichtet Axios unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte Quellen. Demnach sollen unter anderem Artilleriegeschosse, Munition für Kampfjets und Angriffshubschrauber, Drohnen sowie Sprengköpfe und kleinere Bomben geliefert werden. Das US-Außenministerium hat sich auf Anfragen zu dem Waffengeschäft bisher noch nicht geäußert.

Freitag, 3. Januar 2025

21.20 Uhr: Neue Runde im Ringen um Gaza-Waffenruhe und Geiselabkommen

Im Ringen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und um die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas hat in der katarischen Hauptstadt Doha eine neue Verhandlungsrunde begonnen. Das bestätigten israelische Regierungsvertreter gegenüber Medien ihres Landes sowie die islamistische Hamas in einer Presseerklärung.

Katar vermittelt zusammen mit Ägypten und den USA zwischen Israel und der Hamas, die direkte Verhandlungen miteinander ablehnen. Die Hamas betonte in ihrer Verlautbarung, dass die Verhandlungen auf eine endgültige Beendigung der Kampfhandlungen in Gaza abzielen würden. Genau dies war aber bislang einer der Stolpersteine bei den diplomatischen Bemühungen, die sich seit vielen Monaten ergebnislos hinziehen: Israel will nur eine mehrstufige Vereinbarung mit befristeten Feuerpausen akzeptieren. Ein israelischer Regierungsbeamter äußerte sich gegenüber dem israelischen Portal "walla.co.il" dennoch "vorsichtig optimistisch".

20.39 Uhr: Zivilschutz - Dutzende Tote im Gazastreifen

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind am Freitag nach Angaben des Zivilschutzes in dem Palästinensergebiet dutzende Menschen getötet worden. Es seien "fast 30 Tote", unter ihnen Kinder und Frauen, geborgen worden, sagte der Sprecher der Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal.

20.15 Uhr: Hamas - Wollen Feuerpause für Gaza so bald wie möglich

Die Hamas hat nach eigenen Angaben in Doha eine neue Runde indirekter Gespräche über eine Feuerpause im Gazastreifen begonnen. Die radikal-islamische Miliz wolle zudem die Ernsthaftigkeit der Gruppe unterstreichen, so schnell wie möglich eine Einigung mit Israel zu erzielen, sagt ein hochrangiger Hamas-Vertreter. Die neuen Gespräche würden sich auf eine dauerhafte Waffenruhe und den Abzug der israelischen Streitkräfte konzentrieren, fügt er hinzu.

11.23 Uhr: UN-Organisation fordert Hilfe für frierende Menschen in Gaza

Angesichts erfrierender Kinder im Gazastreifen hat die Internationale Organisation für Migranten (IOM) erneut eine Waffenruhe gefordert. Schutzbedürftige, unter ihnen mindestens sieben Kinder, seien an Unterkühlung gestorben, sagte die Leiterin der UN-Organisation, Amy Pope, am Freitag in Genf. Die Todesfälle machten deutlich, dass die Menschen in Gaza dringend schützende Unterkünfte und andere Hilfe brauchten.

Tausende obdachlos gewordene Familien harren bei teils einstelligen Nachttemperaturen in behelfsmäßigen Zelten aus. Laut einer Schätzung von Shelter Cluster, einer Koordinierungsgruppe von internationalen und örtlichen Hilfsorganisationen, benötigten Mitte Dezember mindestens 945.000 Personen dringend Winterhilfe wie warme Kleidung, Decken und Regenplanen.

11.17 Uhr: Zahl der Todesopfer nach Luftangriffen im Gazastreifen steigt

Israelische Angriffe im Gazastreifen haben in der Nacht zum Freitag laut palästinensischen Angaben mindestens 30 Menschen das Leben gekostet. Mitarbeiter des Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhauses sagten, getroffen worden seien unter anderem die Orte Nuseirat, Sawaida, Maghasi und Deir al-Balah. Unter den Todesopfern seien zehn Frauen und sieben Kinder.

Bereits am Tag zuvor waren nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen in dem Küstengebiet getötet worden. Die Gesamtzahl der Todesopfer stieg demzufolge auf 56.

09.23 Uhr: Israelische Luftwaffe meldet Abwehr von Geschossen aus dem Jemen

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben mehrere aus dem Jemen auf Israel abgefeuerte Geschosse abgewehrt. Eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete habe israelisches Staatsgebiet erreicht und sei abgefangen worden, teilte die israelische Armee im Onlinedienst Telegram mit. Später erklärte die Armee, dass sie auch eine aus dem Jemen gestartete Drohne abgeschossen habe, bevor sie nach Israel eindringen konnte. Die pro-iranischen Huthis im Jemen äußerten sich zunächst nicht dazu.

Nach dem Raketenbeschuss sei bei der Armee ein Bericht über herabfallende Trümmer nahe der Stadt Modiin im Zentrum des Landes eingegangen. Die Details würden derzeit geprüft. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte seinerseits mit, er habe mehrere Menschen behandelt, die auf dem Weg in Schutzräume verletzt worden seien oder Panikattacken erlitten hätten, nachdem im Zentrum und im Süden des Landes Luftalarmsirenen ausgelöst wurden. 

01.58 Uhr: Israel greift erneut Ziele in Syrien an

Israels Luftwaffe hat nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten und des syrischen Staatsfernsehens erneut militärische Ziele in Syrien angegriffen. Kampfflugzeuge hätten in der Nacht militärische "Verteidigungsfabriken" der gestürzten syrischen Regierung südlich von Aleppo angegriffen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in der Nacht mit.

Auch das syrische Staatsfernsehen berichtete laut der Nachrichtenagentur Reuters von Angriffen in der Stadt Al-Safira südlich von Aleppo. Angaben zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Das israelische Militär schwieg sich zunächst aus. Es seien gewaltige Explosionen zu hören gewesen, teilte die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien in der Nacht weiter mit.

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad am 8. Dezember hatte Israel seine Angriffe in dem Nachbarland massiv ausgeweitet. Seither habe die israelische Luftwaffe rund 500 Angriffe in dem Land geflogen, teilten die Menschenrechtsaktivisten mit. Israels Armee hatte erklärte, bis zu 80 Prozent der militärischen Kapazitäten in Syrien zerstört zu haben.

00.47 Uhr: Hamas - Mindestens 68 Tote bei israelischen Luftangriffen

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen sind gestern laut palästinensischen Angaben mindestens 68 Menschen getötet worden. Zuvor waren 54 Tote gemeldet worden. Unter den Toten waren laut der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auch der Polizeichef des Gazastreifens und sein Stellvertreter. Nach israelischen Angaben leitete der stellvertretende Polizeichef die Sicherheitskräfte der Hamas im südlichen Gazastreifen.

Donnerstag, 2. Januar 2025

21.08 Uhr: Israel bombardiert Raketenwerfer im Libanon

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge trotz der aktuellen Waffenruhe Raketenwerfer der proiranischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons bombardiert. Unter anderem seien Abschussrampen in der Gegend der Stadt Nabatijeh getroffen worden, hieß es.

In Einklang mit den Vereinbarungen über die seit Ende November geltende Waffenruhe sei die libanesische Armee zunächst aufgefordert worden, gegen die Raketenanlagen der Hisbollah vorzugehen. Erst als dies nicht erfolgt sei, seien die Anlagen angegriffen worden, teilte die Armee weiter mit. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Über mögliche Opfer des Angriffs wurde zunächst nichts bekannt. 

19.43 Uhr: Palästinenser melden 54 Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben heute mindestens 54 Palästinenser getötet worden. Darunter seien elf Personen in einem Zeltlager in Al-Mawasi, teilen Mediziner mit. Unter ihnen seien Kinder. Ein israelischer Militärsprecher sagt im Laufe des Tages auf Nachfrage zu den Angaben, man folge dem Völkerrecht und ergreife "machbare Vorsichtsmaßnahmen", um den Schaden für die Zivilbevölkerung zu minimieren.

19.00 Uhr: Israels Justiz bremst rechtsextremen Polizeiminister

Israels Oberster Gerichtshof hat in einer weiteren Machtprobe mit der rechten Regierung Kompetenzen des rechtsextremen Polizeiministers Itamar Ben-Gvir beschnitten. Die Richter erklärten Teile eines umstrittenen Gesetzes für unwirksam, mit denen Ben-Gvir großen Einfluss auf polizeiliche Ermittlungen erhalten sollte, wie israelische Medien übereinstimmend berichteten.

Die Kläger, darunter Organisationen der Zivilgesellschaft, hatten argumentiert, die nun aufgehobenen Passagen hätten dem Minister übermäßige Befugnisse über die Polizeiarbeit eingeräumt, was die Polizei politisieren und die Demokratie gefährden würde. 

17.22 Uhr: Israel meldet Zerstörung von iranischer Raketenfabrik in Syrien vor vier Monaten

Israels Armee hat eigenen Angaben vor vier Monaten in Syrien eine unterirdischeRaketenfabrik in Syrien zerstört, die der Iran finanziert habe. Dort sollten jährlich Hunderte Präzisionsraketen für die Hisbollah im Libanon sowie andere proiranische Milizen hergestellt werden, wie ein Militärsprecher mitteilte. An dem Einsatz rund 500 Kilometer nördlich von Israel seien mehr als 100 Spezialkräfte beteiligt gewesen, die mit Hubschraubern eingeflogen worden seien.

Die ab 2017 errichtete Fabrik in Masjaf im Westen sei seit Jahren beobachtet und geheimdienstlich ausgekundschaftet worden. Nach Angaben des Sprechers war sie kurz vor dem israelischen Angriff am 8. September 2024 in Betrieb genommen worden.

14.12 Uhr: Israel tötet Polizeichef in Chan Junis

Bei nächtlichen Angriffen Israels im Bezirk Chan Junis ist der Chef der dortigen Polizei getötet worden. Auch sein Stellvertreter kam dabei ums Leben. Ziel der Operation sei der stellvertretende Polizeichef Hussam Schahwan gewesen, so das israelische Militär. Die von der radikalislamischen Hamas geführte Zivilschutzbehörde im Gazastreifen bestätigte, dass Schahwan und Polizeichef Mahmud Salah unter den elf Todesopfern seien.

Die Zivilschutzbehörde im Gazastreifen teilte mit, dass bei dem Angriff auf Zelte für Geflüchtete in der Gegend von Al-Mawasi westlich der Stadt Chan Junis 15 Menschen verletzt worden seien. Über mindestens 20 weitere Tote wurde aus den Flüchtlingslagern Dschabalia, Schati und Maghasi berichtet. In der Stadt Chan Junis wurden nach Angaben von Medizinern zudem sechs Menschen bei einem Luftangriff auf das Hauptquartier des von der radikal-islamischen Hamas geführten Innenministeriums getötet.

12.34 Uhr: Israelische Geisel wollte sich laut Extremisten töten

Eine israelische Geisel hat laut der militanten Extremistenorganisation Islamischer Dschihad einen Selbstmord-Versuch unternommen. Das Leben der Geisel habe aber gerettet werden können, erklärt ein Sprecher der Organisation auf Telegram. Der Versuch habe vor drei Tagen stattgefunden und sei auf die psychologische Situation der Geisel zurückzuführen.

10.08 Uhr: Al-Dschasira verurteilt Betriebsverbot im Westjordanland

Der Sender Al-Dschasira hat ein Verbot gegen seinen Betrieb im Westjordanland verurteilt. Die Palästinensische Autonomiebehörde wolle mit dem Verbot "die Wahrheit über Ereignisse in den besetzten Gebieten verbergen, vor allem darüber, was in Dschenin und seinen Lagern passiert", teilte der Sender mit Sitz in Katar mit.

Die Palästinensische Autonomiebehörde war im städtischen Flüchtlingslager Dschenin im Dezember gegen israelfeindliche Extremisten vorgegangen. Sie hat in Teilen des von Israel besetzten Westjordanlands beschränkte Autonomie.

Am Mittwoch hatte die Autonomiebehörde bekanntgegeben, dass der Betrieb von Al-Dschasira wegen Anstiftung und Einmischung in innere Angelegenheiten der Palästinenser ausgesetzt werde.

09.12 Uhr: Mehrere Tote bei israelischem Luftangriff auf Gaza-Zeltlager

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Zeltlager für vertriebene Familien im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben von Medizinern mindestens 18 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien drei Kinder, drei Frauen und vier Männer, teilte das Nasser-Krankenhaus mit, wo die Leichen eingeliefert wurden. Bei dem Angriff wurden demnach unter anderem zwei ranghohe Beamte der Polizeibehörde getötet, die von der Hamas kontrolliert wird. Das betroffene Gebiet westlich von Khan Younis ist als humanitärer Bereich ausgewiesen. Die israelische Armee äußert sich bislang nicht.

01.12 Uhr: Verhandlungen zwischen Israel und Hamas laut Medienberichten in Sackgasse

Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln sind laut Medienberichten ins Stocken geraten. Wie die "Times of Israel" berichtet, weigert sich die Hamas nach Angaben mehrerer israelischer Beamter weiterhin, eine Liste mit Namen der im Gazastreifen festgehaltenen lebenden Geiseln an Israel zu übermitteln. Arabische Ermittler erwarten einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge, dass die Verhandlungen erst nach dem Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar fortgesetzt werden.

Mittwoch, 1. Januar 2025

21.08 Uhr: Palästinenser verbieten Al-Dschasira im Westjordanland

Die palästinensische Autonomiebehörde hat dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira und seinen Mitarbeitern jede Tätigkeit im israelisch besetzten Westjordanland untersagt. Der Sender habe fortgesetzt gegen palästinensische Gesetze und Rechtsvorschriften verstoßen, zitierte die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa aus einer Mitteilung der Behörde. 

Al-Dschasira habe hetzerisches Material und Reportagen ausgestrahlt, "die die Öffentlichkeit in die Irre führten, Unfrieden säten und sich in die inneren Angelegenheiten Palästinas einmischten", hieß es in der Mitteilung. 

Das israelische Besatzungsmilitär hatte bereits im vergangenen September das Al-Dschasira-Büro in Ramallah geschlossen, dem Sitz der Autonomiebehörde. Teams und Reporter des Senders berichteten aber weiterhin aus allen Teilen des Westjordanlandes. Dabei traten sie nicht mehr als Al-Dschasira-Mitarbeiter auf, sondern als freie Medienschaffende. 

20.32 Uhr: Gallant steigt aus Politik aus

Der ehemalige Verteidigungsminister Israels, Joaw Gallant, will kein Politiker mehr sein. Das gab er im Fernsehen bekannt. Im November war Gallant von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu aus der Regierung entlassen worden. Grund war ein tiefer Dissens, wie der Krieg gegen die Hamas zu führen sei. Seinen Sitz als gewähltes Mitglied der Knesset hatte er zunächst behalten und gibt nun auch diesen auf.

19.34 Uhr: Israel droht Hamas mit noch heftigeren Angriffen

Der israelische Außenminister Israel Katz hat der Hamas mit einem noch härteren Angriffen gedroht: "Wenn die Hamas nicht bald die Freilassung der israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen zulässt (...) und weiterhin auf israelische Siedlungen schießt, wird sie mit Angriffen von einer Heftigkeit konfrontiert werden, wie sie der Gazastreifen seit langem nicht mehr erlebt hat."

In der vergangenen Nacht seien aus dem Gazastreifen wieder zwei Raketen auf Israel abgefeuert worden.

19.33 Uhr: Inzwischen 25 Tote an Neujahr in Gaza

Infolge der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen sind in der Neujahrsnacht insgesamt 25 Menschen ums Leben gekommen. Das gab die Zivilschutzbehörde der Hamas bekannt.

19.19 Uhr: Israel – In beschossenem Wohnhaus waren Heckenschützen

Nach dem israelischen Angriff auf ein Wohnhaus in Dschabalija im Gazastreifen erklärte die Armee, dass sich dort Heckenschützen und andere Kämpfer der Hamas versteckt hätten. Kampfjets hätten das Gebäude angegriffen, dabei seien die Hamas-Leute getötet worden. Zuvor habe das Militär Maßnahmen ergriffen, um Schaden von der Zivilbevölkerung möglichst abzuwenden.

Die palästinensischen Behörden hatten zuvor gemeldet, dass in dem Haus geflüchtete Familien untergebracht gewesen seien. Unter den 15 Toten hätten sich auch Kinder befunden.

18.14 Uhr: Behörden – Bevölkerung in Gaza um 6 Prozent geschrumpft

Die Bevölkerung des Gazastreifens ist nach palästinensischen Angaben seit Beginn des Krieges mit Israel um sechs Prozent geschrumpft. Etwa 100.000 Palästinenser hätten den Küstenstreifen verlassen, rund 45.500 Palästinenser seien in dem Zeitraum getötet worden, weitere 11.000 würden vermisst, teilt das Palästinensische Zentralbüro für Statistik (PCBS)mit. Die Behörde beruft sich damit auf Zahlen der örtlichen Gesundheitsbehörde. Das israelische Außenministerium erklärt dagegen, die Daten seien unzuverlässig und übertrieben.

16.52 Uhr: Israelische Armee - Mehr als 1.400 Angriffe auf Gaza im Dezember

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben allein im Dezember 2024 mehr als 1.400 Luftangriffe gegen Ziele im Gazastreifen geflogen. Die Attacken erfolgten durch Kampfflugzeuge, Helikopter und Drohnen. Die Ziele seien Kämpfer und Trupps der islamistischen Hamas und ihrer Verbündeten gewesen sowie Tunnels, Tunneleingänge, Beobachtungs- und Scharfschützenpositionen und Waffenlager. 

15.52 Uhr: Armee – Angriff galt "Terroristen"

Nachdem bei israelischen Angriffen im Gazastreifen laut örtlichen Angaben 17 Menschen ums Leben gekommen sind, will das israelische Militär auf "Terroristen" gezielt haben. Laut einem israelischen Armeesprecher seien zuvor aus dem Gazastreifen Raketen auf den Süden Israels abgefeuert worden. Das Militär habe einen "Terroristen angegriffen in einem Gebäude in dem Gebiet, von dem aus die Raketen abgeschossen wurden". Dort kamen laut palästinensischen Angaben zwei Menschen ums Leben.

Bei einem weiteren Angriff auf ein Wohnhaus im nördlichen Dschabalija sind laut palästinensischen Angaben 15 Menschen ums Leben gekommen – unter ihnen auch mehrere Kinder. In dem Haus lebten demnach geflüchtete Familien. Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, dass es den gemeldeten Angriff untersuche. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

14.01 Uhr: Massendemonstration gegen Krieg in Gaza in Istanbul

Am Neujahrstag haben in Istanbul Zehntausende Menschen gegen den Gaza-Krieg demonstriert. Auf der Galata-Brücke schwenkten sie türkische und palästinensische Flaggen und skandierten "Freiheit für Palästina". Organisiert war die Demonstration von der Plattform des Nationalen Willens, einem Zusammenschluss von mehr als 300 propalästinensischen und islamischen Gruppen.

13.05 Uhr: WHO-Chef Tedros leidet nach Israels Angriff an Tinnitus

Nach dem israelischen Angriff im Jemen, bei dem ein Team der Weltgesundheitsorganisation um WHO-Chef Tedros unter Feuer geriet, klagt dieser über einen Tinnitus. "Es geht mir gut, aber ich habe einen Tinnitus (Ohrgeräusche) entwickelt von der lauten Explosion. Hoffentlich ist es nur vorübergehend", schrieb Tedros bei X. 

Israels Luftwaffe hatte den Flughafen der Hauptstadt Sanaa vergangene Woche bombardiert, als das Team um den WHO-Generaldirektor an Bord seines Fluges gehen wollte. Eines der Besatzungsmitglieder wurde Tedros zufolge verletzt, zudem wurden der Kontrollturm, die Abflughalle und die Startbahn beschädigt.

Das WHO-Team hielt sich im Jemen auf, um über die erhoffte Freilassung von inhaftierten UN-Mitarbeitern zu verhandeln.

12.05 Uhr: Behörde – Mindestens 45.553 Tote seit Kriegsbeginn im Gazastreifen

Seit Beginn des Krieges sind im Gazastreifen, palästinensischen Angaben zufolge, mindestens 45.553 Palästinenserinnen und Palästinenser ums Leben gekommen. Verletzt wurden mindestens 108.379 Menschen, teilte die örtliche Gesundheitsbehörde mit.

11.50 Uhr: Israels Militäranwältin fordert mehr Vorsicht im Gaza-Krieg

Israels oberste Militäranwältin hat laut einem Medienbericht in einem Brief gewarnt, die Armee unterschätze bei Angriffen im Gazastreifen teilweise die Zahl von Zivilisten. Es sei mehr Vorsicht notwendig, um sicherzustellen, dass keine Unbeteiligten ums Leben kommen, schrieb Generalmajor Jifat Tomer-Jeruschalmi nach Angaben des Armeesenders in einem scharf formulierten Brief an den zuständigen Kommandeur Jaron Finkelman. 

Der Armeesender berichtete zum Hintergrund, aus Beit Lahia im Norden des Gazastreifens seien rund 14.000 Zivilisten geflohen. Das Militär habe zuvor aber nur mit 3.000 Menschen in dem Gebiet gerechnet. Dies bedeute, dass die Armee möglicherweise vor Angriffen in bestimmten Teilen des Küstenstreifens die Zahl der Zivilisten nicht korrekt einschätzen könne. 

In dem Brief habe Tomer-Jeruschalmi geschrieben, dies habe Auswirkungen auf den Umfang der humanitären Hilfe und die mögliche Zahl ziviler Opfer bei Attacken auf die islamistische Terrororganisation Hamas. Generalstabschef Herzi Halevi habe wegen des Schreibens eine unabhängige Untersuchung angeordnet, berichtete der Sender.

11.00 Uhr: Berichte über 17 Tote bei neuen Angriffen im Gazastreifen

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 17 Menschen getötet und weitere verletzt worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, im nördlichen Dschabalija seien 15 Menschen beim Bombardement eines Wohnhauses ums Leben gekommen, darunter auch Kinder. Zwei weitere Menschen seien beim Beschuss eines Gebäudes in Al-Bureidsch im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens getötet worden. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

06.10 Uhr: Israel – Hamas-Kommandeur im Gazastreifen getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen einen Kommandeur der islamistischen Hamas getötet, der führend am Terrorangriff auf Israels Grenzorte am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sein soll.

Der Kommandeur der Hamas-Eliteeinheit "Nuchba" in Chan Junis im Süden des Gazastreifens sei in der dortigen Humanitären Zone getötet worden. Er soll einer der Anführer des Überfalls auf den Kibbuz Nir Oz gewesen sein. Dort hatten die Terroristen am 7. Oktober 2023 besonders schlimme Gräueltaten verübt. 

06.00 Uhr: Israel meldet erneut Raketenbeschuss durch die Hamas

Die islamistische Hamas hat auch in der Neujahrsnacht wieder Raketen aus dem umkämpften Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Zwei Geschosse seien aus dem Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens auf die südisraelische Stadt Netiwot abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit.

Eine Rakete sei abgefangen worden, die andere in offenem Gebiet eingeschlagen. Berichte über Verletzte gab es nicht. Die Hamas bekannte sich zu dem Angriff. Kurz zuvor hatten erneut die Warnsirenen in Israel geheult.

Dienstag, 31. Dezember 2024

23.35 Uhr: Syrien gibt ägyptische Unterstützung für neue Regierung bekannt

Der neue syrische Außenminister Asaad Hassan al-Shiban und sein ägyptischer Amtskollege Badr Abdelatty haben in einem Telefonat die Rolle ihrer Länder für den Frieden in der Region erörtert. Abdelatty habe die Unterstützung Ägyptens für das syrische Volk und dessen legitime Bestrebungen bekräftigt, teilte das ägyptische Außenministerium mit. Der ägyptische Chefdiplomat rief alle Parteien dazu auf, "die nationalen Institutionen Syriens, seine Einheit und seine Souveränität zu bewahren". Zudem hob er die Notwendigkeit eines "inklusiven Ansatzes" im politischen Prozess hervor, der alle syrischen nationalen Parteien einbezieht und die gesellschaftliche, religiöse, konfessionelle und ethnische Vielfalt Syriens berücksichtigt.

17.40 Uhr: Syrien ernennt Verteidigungsminister

In Syrien ist der bisherige Militärchef der islamistischen HTS-Miliz, Murhaf Abu Kasra, zum neuen Verteidigungsminister ernannt worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana teilte am Dienstag mit, die Ernennung von Abu Kasra habe die neue syrische Führung verkündet. Der 41-jährige Abu Kasra war zuvor bereits zum General der syrischen Armee befördert worden. Der Agrarwissenschaftler stand fünf Jahre lang an der Spitze des militärischen HTS-Flügels.

17.40 Uhr: Iran kündigt neuen Widerstand an

Der Sicherheitschef des Iran, Ali Akbar Achmadian, drohte mit neuen Gruppen, die in Syrien entstehen würden, um gegen Israel zu kämpfen, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna am Montagabend berichtete. Ein neuer Widerstand sei in Syrien geboren, der sich in den kommenden Jahren zeigen werde. Der Iran als Unterstützer von Assad hatte durch den Sturz des syrischen Herrschers selbst massiv an Einfluss in der Region eingebüßt.

16.56 Uhr: UN fordert Untersuchung zu Angriffen auf Kliniken in Gaza

Israelische Angriffe auf Krankenhäuser im Gazastreifen könnten laut UN-Menschenrechtlern Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen. Die Attacken hätten das Gesundheitssystem des palästinensischen Gebiets «an den Rand des völligen Zusammenbruchs» gebracht, hieß es in einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros in Genf.

Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, forderte eine unabhängige und gründliche Untersuchung der Angriffe. «Als ob die unerbittlichen Bombenangriffe und die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen nicht genug wären, wurde der einzige Zufluchtsort, in dem sich die Palästinenser sicher fühlen sollten, zu einer Todesfalle», sagte er.

15.48 Uhr: Netanjahu nach Prostata-OP wieder im Parlament

Nach einer Prostata-Operation hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wieder an einer Parlamentssitzung teilgenommen. Bei der Sitzung ging es um die Abstimmung über den Haushalt des Landes, der 75-jährige Netanjahu erschien daher persönlich in der Knesset. Seine rechtsgerichtete Koalition ist derzeit geschwächt, während das Land immer noch in den Krieg mit der Hamas im Gazastreifen verstrickt ist.

Netanjahu hatte sich erst am Sonntag einem Eingriff unterziehen müssen, bei dem die Prostata entfernt wurde. Bei einer Untersuchung war bei ihm eine gutartige Prostatavergrößerung festgestellt worden, die eine Entzündung des Harntrakts ausgelöst hatte, wie sein Büro mitgeteilt hatte. Netanjahu hatte zuletzt eine Reihe von Gesundheitsproblemen. Ihm wurde im vergangenen Jahr ein Herzschrittmacher eingesetzt, im März musste er wegen eines Leistenbruchs operiert werden.

15.30 Uhr: US-Militär fliegt neue Angriffe gegen Huthi-Miliz im Jemen

Das US-Militär hat im Jemen erneut die vom Iran unterstützten Huthi-Miliz angegriffen. Kriegsschiffe und Flugzeuge attackierten eine Kommandozentrale und eine Einrichtung zur Herstellung und Lagerung von Waffen, wie das zuständige US-Regionalkommando Centcom mitteilte. Dort hätten sich unter anderem Raketen und Drohnen für Angriffe der Huthi auf die US-Marine und internationale Handelsschiffe im Roten Meer und dem Golf von Aden befunden. Auch eine Radar-Einrichtung und mehrere Marschflugkörper der Miliz seien zerstört worden, hieß es.

Der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah berichtete von mindestens zehn Angriffen der USA und Großbritanniens im Jemen. Unter anderem hätten zwei der Angriffe dem Verteidigungsministerium der Huthi in der Hauptstadt Sanaa gegolten. Huthi-Sprecher Mohammed Abdulsalam sprach von einem "eklatanten Bruch der Souveränität eines unabhängigen Staates".

14.20 Uhr: Starke Regenfälle führen zu Überschwemmungen im Gazastreifen

Starke Regenfälle im Gazastreifen haben in dem umkämpften Küstenstreifen zu Überschwemmungen geführt. In sozialen Medien kursierten zahlreiche Bilder von überfluteten Zeltlagern für palästinensische Binnenflüchtlinge. Kinder wateten barfuß durch große Wasserlachen und Schlamm. 

Nach UN-Angaben müssen fast eine Million Menschen im Gazastreifen die Wintermonate ohne angemessene Unterkunft verbringen. Zuletzt lagen die Temperaturen in der Stadt Gaza nachts teilweise unter zehn Grad, es herrschten starke Winde und Regen. Hilfsorganisationen hatten vor den prekären Lebensumständen von Binnenflüchtlingen im Gazastreifen bei niedrigeren Temperaturen und einem Anstieg von Krankheiten bei Kindern gewarnt. Es gab Berichte über Todesfälle von Säuglingen wegen Unterkühlung. 

14.05 Uhr: Israel nahm 2024 rund 2.500 Palästinenser im Gazastreifen fest

Israelische Sicherheitskräfte haben im Gazastreifen im Jahr 2024 laut dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet rund 2.500 Palästinenser festgenommen. 650 von ihnen seien verhört worden, teilte der Geheimdienst mit. Diese Verhöre hätten es ermöglicht, die Leichen von neun Menschen zu bergen, die während des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 entführt und in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Beweise dafür legte der Schin Bet nicht vor.

Laut Rückblick des Schin Bet auf Einsätze des Kalenderjahres wurden im besetzten Westjordanland weitere 3.682 Palästinenser wegen Terror-Verdachts festgenommen. Das UN-Menschenrechtsbüro schrieb in einem Bericht, Palästinenser, die seit den Angriffen vom 7. Oktober von den Israelis festgehalten werden, würden mit Elektroschocks, Schlafentzug und anderen Formen der Folter und Misshandlung gequält. Die israelischen Gefängnisbehörden gaben dagegen an, alle Gefangenen würden nach israelischem und internationalem Recht behandelt.

13.58 Uhr: Israelische Bevölkerung 2024 trotz des Krieges gewachsen

Die israelische Bevölkerung ist im Jahre 2024 trotz des Kriegs in der Region gewachsen. Die Zahl der Israelis überschritt die 10-Millionen-Marke, wie das Israelische Statistikamt mitteilte. Gut 7,7 Millionen Bürger (knapp 77 Prozent) seien Juden und gut 2,1 Millionen Araber (21 Prozent). Im Jahre 2024 sei die Bevölkerung mit 1,1 Prozentpunkten allerdings weniger gewachsen als im Vorjahr mit 1,6 Prozentpunkten. 

Als Erklärung wurde die Abwanderung von knapp 83.000 Israelis im Verlauf des Jahres 2024 genannt, während knapp 24.000 Israelis ins Land zurückkehrten. Die Zahl der Neueinwanderer war demnach mit knapp 33.000 ebenfalls um rund 15.000 niedriger als im Jahre 2023. Israels Geburtenrate ist mit durchschnittlich 2,9 Kindern pro Frau weiterhin die höchste unter den Ländern in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

13.34 Uhr: Syriens Übergangsregierung macht Frau zur Gouverneurin von Provinz

Die von Islamisten dominierte Übergangsregierung in Syrien hat einer weiteren Frau einen wichtigen offiziellen Posten verliehen. Muhsina al-Mahithaui wurde zur Gouverneurin der Provinz Suwaida im Süden des Landes ernannt, wie die syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete. Die Angehörige der drusischen Gemeinde studierte an der Universität Damaskus und leitete zuvor eine größere Bank in der Provinz Suwaida, aus der sie auch stammt.

Es ist die dritte Ernennung einer Frau auf einen höheren offiziellen Posten in der Übergangsregierung. Auch die geschäftsführende Direktorin der Zentralbank und die Leiterin des Büros für Frauenangelegenheiten sind Frauen.

13.25 Uhr: UN-Bericht dokumentiert Angriffe auf Kliniken im Gazastreifen

Das UN-Menschenrechtsbüro hat dem israelischen Militär vorgeworfen, mit seinen Angriffen das Gesundheitssystem im Gazastreifen an den Rand des Zusammenbruchs gebracht zu haben. In einem Bericht dokumentierte das Büro 136 Angriffe auf mindestens 27 Krankenhäuser und zwölf weitere medizinische Einrichtungen zwischen dem 12. Oktober 2023 und dem 30. Juni 2024. Dieser Bericht beschreibe "die Zerstörung des Gesundheitssystems im Gazastreifen und das Ausmaß der Tötung von Patienten, Personal und anderen Zivilisten bei diesen Angriffen unter eklatanter Missachtung des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte", teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, mit.

In dem Bericht wurde auch Bezug genommen auf Vorwürfe Israels, wonach Mitglieder der militant-islamistischen Hamas Gesundheitseinrichtungen für militärische Zwecke nutzen. Krankenhäuser verlören ihren völkerrechtlichen Schutz, wenn sie für militärische Zwecke genutzt würden, hieß es. Es gebe bisher jedoch nur unzureichende Belege für diese Anschuldigungen, die vage und weit gefasst seien und in einigen Fällen durch öffentlich zugängliche Informationen widerlegt zu sein schienen.

10.52 Uhr: 45 Patienten aus dem Gazastreifen evakuiert

45 Patienten sind nach Angaben von Mitarbeitern des palästinensischen Gesundheitssystems für eine Behandlung aus dem Gazastreifen evakuiert worden. Die Patienten verließen das Europäische Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets und gelangten über den Grenzübergang Kerem Schalom nach Israel. Sie sollen in den Vereinigten Arabischen Emiraten behandelt werden. Die Patientinnen und Patienten wurden nach Angaben der Klinik von mehr als 100 ihrer Angehörigen begleitet.

09.42 Uhr: Huthi-Angriff auf Flughäfen in Tel Aviv und Jerusalem

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat in Israel nach eigenen Angaben den internationalen Flughafen von Tel Aviv sowie Jerusalem angegriffen. Der Militärsprecher der Miliz, Jahja Sari, sagte in einer vom Fernsehen übertragenen Erklärung, man habe den Flughafen Ben Gurion sowie ein Elektrizitätswerk im Raum Jerusalem mit ballistischen Raketen attackiert. Zudem sei ein "großer Luftangriff" des US-Militärs mit Drohnen und Marschflugkörpern abgewehrt worden, sagte Sari.

Israels Armee teilte mit, die Luftabwehr habe eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Hunderttausende Menschen hasteten kurz vor Mitternacht in die Schutzräume, als in der Küstenmetropole Tel Aviv und anderen Orten im Zentrum Israels die Sirenen heulten. Das Geschoss sei vor Israels Landesgrenzen abgefangen worden, hieß es. Raketentrümmer verursachten laut örtlichen Medien zwar keine größeren Schäden, allerdings sei ein großes Fragment an einer Straße in einem Ort nahe von Jerusalem eingeschlagen.

05.15 Uhr: Ford: Social-Media-Kanal von Unbekannten gekapert

Auf dem Profil des US-Autobauers Ford bei der Plattform X haben Unbekannte nach Unternehmensangaben zwischenzeitlich unbefugt Beiträge veröffentlicht. "Unser X-Konto wurde kurzzeitig kompromittiert, und es wurden drei Beiträge verfasst, die nicht von Ford genehmigt oder veröffentlicht wurden", teilte das Unternehmen auf seinem Kanal mit. Berichten sowie Kommentaren von X-Nutzern zufolge hieß es in den wieder gelöschten Posts unter anderem "Free Palestine". Wer die Nachrichten veröffentlicht hat, war zunächst nicht bekannt.

01.27 Uhr: Israel meldet Abschuss einer aus dem Jemen abgefeuerten Rakete

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Die Luftwaffe habe die Rakete abgeschossen, "bevor sie israelisches Gebiet erreichte", erklärte die Armee. Große Teile des Jemen werden von der Huthi-Miliz kontrolliert, die seit Beginn des durch den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelösten Gaza-Kriegs immer wieder Raketen auf Israel abgefeuert hat. In den vergangenen Tagen hatte die israelische Armee mehrere aus dem Jemen kommende Geschosse abgefangen. Vor zehn Tagen war eine von den Huthis abgefeuerte Rakete in Tel Aviv eingeschlagen. 16 Menschen wurden dabei verletzt. Am Donnerstag flog die israelische Luftwaffe einen Gegenangriff. Dabei nahm sie nach eigenen Angaben "militärische Infrastruktur" am Internationalen Flughafen von Sanaa sowie Kraftwerke in Sanaa und Hodeida ins Visier. 

00.01 Uhr: Chef von Sicherheitskonferenz: Haftbefehl gegen Netanjahu umsetzen

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, fordert die Umsetzung des internationalen Haftbefehls gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. "Es ist wichtig, dass wir als Deutsche internationales Recht umsetzen – unbesehen der Person. Denn auch das gehört zur deutschen Staatsräson", sagt Heusgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt). "Israel verletzt seit Jahren internationales Recht, mit dem Siedlungsbau im Westjordanland oder auch jetzt mit der Besetzung der Pufferzone auf den Golanhöhen. Wenn Richter des Internationalen Strafgerichtshof und auch des Internationalen Gerichtshofs sich kritisch zu Rechtsverletzungen äußern, ist das Teil ihrer Aufgabe", sagte Heusgen.

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehl gegen Netanjahu wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen erlassen. Die Bundesregierung hält die Umsetzung des Haftbefehls für schwer vorstellbar.

Montag, 30. Dezember 2024

22.30 Uhr: Zwei Menschen bei Plünderung von Hilfsgüterkonvoi getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms (WFP) bei der Plünderung eines Konvois mit Hilfsgütern zwei Menschen getötet worden. Die 40 Lastwagen, die durch einen "koordinierten Einsatz" von Hilfsorganisationen in das Palästinensergebiet gebracht werden sollten, seien am Sonntag von "gewalttätigen, bewaffneten Plünderungen" betroffen gewesen, erklärte das WFP am Montag. Fünf Lastwagen seien dabei "verloren" gegangen.

Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas schrieb in einer Erklärung von einem "katastrophalen Fehler" des WFP, der den Tod zweier Menschen und "dutzende durch Schusswaffen Verletzte" verursacht habe. Das WFP werde für den Vorfall "vollständig verantwortlich" gemacht, die Organisation solle das Protokoll zur Koordination von Hilfslieferungen nicht mehr missachten.

19.10 Uhr: Israel droht Huthis gleiches Schicksal wie Hamas an

Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen warnt ultimativ die Huthi-Rebellen im Jemen vor weiteren Raketen-Angriffen auf sein Land. Andernfalls drohe ihnen das gleiche "elende Schicksal" wie der Hamas im Gazastreifen, der libanesischen Hisbollah-Miliz und dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. "Es ist keine Drohung, sondern ein Versprechen", sagt Botschafter Danny Danon im UN-Sicherheitsrat.

14.12 Uhr: WHO fordert Freilassung von Krankenhausdirektor

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert im Onlinedienst X die Freilassung eines Krankenhausdirektors aus dem Gazastreifen. Hossam Abu Safijeh hatte das letzte funktionstüchtige Krankenhaus in dem vom Krieg verwüsteten Norden des Palästinensergebiets geleitet, bis dieses am Freitag und Samstag von der israelischen Armee angegriffen und gestürmt wurde. Nach Angaben der WHO wurde das Krankenhaus in der Stadt Beit Lahia nach dem Angriff evakuiert und vollständig geräumt.

Die israelische Armee erklärte ihrerseits am Sonntag, bei einem Einsatz gegen ein "Kommandozentrum der Hamas" in dem Krankenhaus seien etwa 20 Kämpfer getötet und mehr als  240 "Terroristen" gefangen genommen worden. Die Armee bestätigte auch die Festnahme des Krankenhausdirektors, der verdächtigt werde, ein Hamas-Mitglied zu sein. Zu seinem Verbleib machte Israel keine Angaben.

13.31 Uhr: Klinik - Weiterer Säugling in Gaza an Unterkühlung gestorben

Ein weiterer Säugling im umkämpften Gazastreifen ist nach Angaben einer Klinik und des Vaters an Unterkühlung gestorben. Das Al-Aksa-Krankenhaus in Deir al-Balah teilte mit, der etwa drei Wochen alte Junge sei infolge von Gesundheitsproblemen wegen niedriger Temperaturen gestorben. Auch die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, der Säugling sei kurz nach seinem Zwillingsbruder gestorben, der ebenfalls an Unterkühlung gelitten habe. Der Vater der Kinder, Jihia al-Batran, bestätigte dies ebenfalls. 

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sind damit bereits sechs Säuglinge infolge der kalten Witterung gestorben. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Außenministerium hatte die Glaubwürdigkeit der Berichte über diese Todesfälle zuletzt infrage gestellt.

13.11 Uhr: Heusgen - Deutschland sollte rasch Präsenz in Syrien zeigen

Nach dem Fall des Assad-Regimes hatsich der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, für eine rasche Unterstützung Syriens ausgesprochen. "Wir sollten so schnell wie möglich unsere Botschaft wieder eröffnen und versuchen, die Protagonisten – die ursprünglich aus dem syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida hervorgegangen sind – in einem moderaten Kurs zu unterstützen", sagte Heusgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mit Blick auf die Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS).

Deutschland solle dabei darauf verzichten, mit "dem erhobenen Zeigefinger aufzutreten", sagte Heusgen weiter. Berlin solle rasch und möglichst europäisch Präsenz zeigen, bevor wieder von radikaler Seite Druck ausgeübt werde und Russland Einfluss nehme. Konkret könne Deutschland mit humanitärer Hilfe unterstützen, aber auch beim Aufbau von Regierungs- und Wirtschaftsstrukturen, der juristischen Aufarbeitung von Folter und Menschenrechtsverletzungen.

10.35 Uhr: WHO-Chef sieht Gesundheitssystem in Gaza in schwerer Gefahr

Der Leiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat ein Ende der Angriffe auf Krankenhäuser im Gazastreifen sowie einen Waffenstillstand gefordert. "Die Krankenhäuser in Gaza sind erneut zu Schlachtfeldern geworden und das Gesundheitssystem ist stark bedroht", schrieb er auf X. Die Menschen in Gaza bräuchten Zugang zu medizinischer Versorgung. Humanitäre Helfer wiederum bräuchten Zugang, um medizinische Hilfe zu leisten, so der WHO-Chef.

Ghebreyesus beklagte jüngste Angriffe der israelischen Armee auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens, auf das Al-Wafa-Krankenhaus sowie auf das anglikanische Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza. Israel habe eine Evakuierung des Kamal-Adwan-Krankenhauses erzwungen sowie dessen Direktor festgenommen. Patienten in kritischer Lage wurden demnach in das nicht in Betrieb befindliche Indonesische Krankenhaus verlegt, welches durch die WHO und Partnerorganisationen am Montag mit grundlegenden Hilfsmitteln versorgt worden sei.

09.50 Uhr: Netanjahu würdigt Carter trotz Differenzen als Friedensstifter

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den verstorbenen ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter als Friedensstifter gewürdigt. "Wir werden uns immer an Präsident Carters Rolle beim Schmieden des ersten arabisch-israelischen Friedensvertrags erinnern, der von Israels Ministerpräsident Menachem Begin und Ägyptens Präsident Anwar al-Sadat unterzeichnet wurde", schrieb Netanjahu in einem Post auf X: "Einen Friedensvertrag, der für fast ein halbes Jahrhundert gehalten hat und künftigen Generationen Hoffnung verleiht."

Carter war in Israel zuletzt umstritten, weil er die Palästinenser-Politik des jüdischen Staates mit Apartheid verglichen und zu Verhandlungen mit der islamistischen Terrororganisation Hamas aufgerufen hatte. Bei einem Besuch in der Region hatte Carter 2015 den damaligen Hamas-Chef Chaled Maschaal als Befürworter eines Friedensprozesses beschrieben, ein Treffen mit Netanjahu dagegen als "Zeitverschwendung" abgelehnt.

08.00 Uhr: DRK-Präsidentin fordert besseren Zugang zum Gaza-Streifen

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, fordert mehr Möglichkeiten zur Versorgung von Hilfsbedürftigen im Gaza-Streifen. "Es fehlt der verlässliche Zugang zu den hilfsbedürftigen Menschen. Sowohl, was die Lieferung von Gütern über die Grenzen angeht, als auch innerhalb des Gaza-Streifens", sagte Hasselfeldt der "Rheinischen Post". Die Lage sei seit über einem Jahr katastrophal.

Hinzu komme ein großes Sicherheitsproblem für die Hilfsorganisationen, erklärte die DRK-Präsidentin. Im Jahr 2024 seien weltweit mehr als 280 Helferinnen und Helfer im Einsatz getötet worden. "Das ist bei allen bewaffneten Konflikten eine große Gefahr, aber im Gaza-Streifen besonders", sagte Hasselfeldt: "Ich kann die Beteiligten an solchen Konflikten nur dazu aufrufen, die Sicherheit von Helferinnen und Helfern zu wahren."

07.06 Uhr: Deutschland gibt 60 Millionen für Hilfsprojekte in Syrien

Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien will Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) mehrere Hilfsprojekte im Umfang von insgesamt 60 Millionen Euro unterstützen. "Die humanitäre Situation der Menschen in Syrien ist katastrophal", sagte Schulze dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Weite Teile des Landes seien nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg zerstört. 90 Prozent der Bevölkerung lebten in Armut und seien auf Hilfe angewiesen.

Zwar sei noch unklar, wie es in dem Land weitergehe. "Aber die Möglichkeit für eine positive Entwicklung ist da, und diese sollten wir jetzt nach Kräften unterstützen", sagte die Ministerin. Die geplanten Projekte würden nicht mit den syrischen Machthabern, sondern ausschließlich über UN-Hilfswerke und Nichtregierungsorganisationen umgesetzt. Konkret sollen 25 Millionen Euro an das UN-Kinderhilfswerk Unicef fließen. Mit sechs Millionen Euro werde außerdem ein Projekt der Hilfsorganisation Arche Nova unterstützt, die Schulen betreibt. Weitere 19 Millionen Euro sollen an die UN-Entwicklungsorganisation UNDP gehen, die für Binnenvertriebene Kurzzeitjobs organisiert.

06.58 Uhr: Russische Regierung distanziert sich von Assad

Die russische Regierung hat sich vom gestürzten syrischen Machthaber Baschar al-Assad distanziert. Außenminister Sergej Lawrow sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, der schnelle Umsturz in Syrien vor gut drei Wochen sei auch auf die Unfähigkeit von Assad zurückzuführen, die sozialen Probleme im Land zu beheben: "Wir können bereits jetzt sagen, dass einer der Gründe für die Verschlechterung der Lage die Unfähigkeit der damaligen Regierung war, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung im sich hinziehenden Bürgerkrieg zu befriedigen."

Lawrow sagte weiter, nach den Erfolgen im Kampf gegen den den internationalen Terrorismus, an dem auch die russische Luftwaffe beteiligt gewesen sei, hätten sich die Erwartungen der Syrer, dass sich ihr Leben verbessern würde, nicht erfüllt. Daran trügen die USA einen großen Teil der Schuld, denn sie hätten eine rohstoffreiche Region im Nordosten Syriens besetzt und durch Sanktionen zudem erheblichen Druck auf die syrische Regierung ausgeübt. Bis zu dem Umsturz am 8. Dezember war Russland neben dem Iran Schutzmacht des Gewaltherrschers Assad gewesen.

05.11 Uhr: Berliner Polizei wirft propalästinensischen Demonstranten konkretes Aufstacheln vor

Im Kontext mit dem Gaza-Krieg sind der Berliner Polizei inzwischen rund 100 bis 200 Menschen bekannt, die das Geschehen bei Demonstrationen bestimmen. "Diese Personen haben wir durchaus stark im Blick. Es geht um Menschen, die konkret agitieren und aufstacheln", sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel der Deutschen Presse-Agentur. 

Es handele sich beim sogenannten harten Kern der Protestszene um eine "sehr heterogene Szene", so die Polizeipräsidentin. "Das sind Menschen, die propalästinensisch sozialisiert sind, aber auch Menschen aus dem linksextremistischen Spektrum oder Jugendliche, die die Auseinandersetzung mit der Polizei suchen", erklärte sie.