21.01.2025, Palästinensische Gebiete, Rafah: Palästinenser rennen einem Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern nach, der über den Kerem-Shalom-Übergang von Ägypten in den Gazastreifen eingefahren ist.
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Nahost-Ticker: Israel schließt wichtigsten Übergang nach Gaza

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Nahost-Ticker: Israel schließt wichtigsten Übergang nach Gaza

Nahost-Ticker: Israel schließt wichtigsten Übergang nach Gaza

Israel hat den wichtigsten Übergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geschlossen. Die Hamas will am Samstag wie geplant sechs weitere Geiseln freilassen. Im Gegenzug sollen 602 palästinensische Gefangene freikommen. Die News im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

  • Israel schließt wichtigsten Übergang nach Gaza (16.40 Uhr)
  • Hamas prüft möglichen Fehler bei Übergabe toter Geiseln (12.05 Uhr)
  • Hamas kündigt Freilassung von sechs Geiseln am Samstag an (12.01 Uhr)
  • Netanjahu - Hamas wird für Nichtrückgabe von Schiri Bibas zahlen (08.23 Uhr)
  • Weitere Leiche nicht Shiri Bibas - Bibas-Brüder "brutal" getötet (01.49 Uhr)
  • Weitere aktuelle Nachrichten und Hintergründe auf tagesschau.de

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

18.21 Uhr: Israel stockt Truppen im Westjordanland auf

Im Rahmen des großangelegten Militäreinsatzes im Westjordanland stockt Israel seine Truppen vor Ort auf. Das hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angeordnet. Auch weitere Einsätze im Flüchtlingslager Tulkarem habe er autorisiert, so Netanjahu bei einem Besuch in dem Lager. Als Reaktion auf Explosionen in israelischen Bussen am Donnerstag rückten israelische Soldaten in Hochburgen von Extremisten ein und räumten "ganze Straßen" und die Häuser mutmaßlicher Extremisten, so Netanjahu.

16.40 Uhr: Israel schließt wichtigsten Übergang nach Gaza

Israel hat den wichtigsten Übergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen ohne Angabe von Gründen geschlossen. "Der Grenzübergang Kerem Shalom ist heute geschlossen, und seit gestern ist keine Ausrüstung mehr nach Gaza gelangt", schrieb Omer Dostri, Sprecher des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu auf der Plattform X. Auch die israelische Behörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat bestätigte auf Anfrage die Schließung, ohne Gründe zu nennen.

16.26 Uhr: Anschlag auf israelische Botschaft? 18-Jähriger verhaftet

Ein 18-jähriger Tschetschene ist in Brandenburg festgenommen worden. Nach ARD-Informationen soll er einen islamistisch motivierten Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant haben.

Im Audio: Steinmeier kondoliert Hinterbliebenen deutsch-israelischer Geiseln

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
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Steinmeier kondoliert Hinterbliebenen deutsch-israelischer Geiseln

14.04 Uhr: Israel bestätigt Erhalt der Liste der nächsten sechs Hamas-Geiseln

Die israelische Regierung hat von der Hamas die Liste mit den Namen der sechs Geiseln erhalten, die am Samstag von der radikalen Palästinenser-Organisation freigelassen werden sollen. Das bestätigt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

12.52 Uhr: 602 palästinensische Gefangene sollen für sechs Geiseln freikommen

Im Gegenzug für die Freilassung von sechs Geiseln wird Israel der Hamas zufolge vermutlich 602 palästinensische Gefangene aus der Haft entlassen. Beides ist für Samstag geplant.

12.05 Uhr: Hamas prüft möglichen Fehler bei Übergabe toter Geiseln

Die Hamas kündigt eine Untersuchung an, ob es bei der Übergabe der vier toten Geiseln am Donnerstag möglicherweise einen Fehler oder eine Vermischung sterblicher Überreste gegeben hat. Nach israelischen Angaben wurde nicht wie vereinbart Schiri Bibas übergeben, sondern eine unbekannte Frau.

Im Audio: Netanjahu entschuldigt sich bei toten Kindern

20.02.2025, Israel, Jerusalem: Ein Plakat in Jerusalem zeigt die junge Mutter Shiri Bibas, die am 7. Oktober 2023 zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden kleinen Söhnen nach Gaza entführt wurde.
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Netanjahu entschuldigt sich bei toten Kindern

12.01 Uhr: Hamas kündigt Freilassung von sechs Geiseln am Samstag an

Die Hamas kündigt an, wie geplant am Samstag sechs Geiseln freizulassen. Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Teil der radikalen Palästinenser-Organisation, nennt die Namen der Geiseln. Es handelt sich demnach um Elija Cohen, Omer Schem Tow, Tal Schoham, Omer Wenkert, Hischam al-Sajed und Awera Mengisto. Die beiden letztgenannten sind Zivilisten, die vor einem Jahrzehnt in den Gazastreifen kamen und dort seither festgehalten wurden.

11.38 Uhr: Rotes Kreuz besorgt über Art der Geisel-Übergabe der Hamas

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) zeigt sich besorgt über die Art und Weise der Übergabe von Geiseln durch die Hamas. Das IKRK beteilige sich nicht an der Auswahl oder Untersuchung der Toten, "dies liegt in der Verantwortung der Konfliktparteien", erklärt das IKRK. Zugleich zeigt es sich besorgt, dass die Übergaben nicht privat und in würdevoller Weise erfolgen. Das Rote Kreuz übernimmt die Geiseln von der Hamas und bringt sie zu israelischen Truppen im Gazastreifen, die sie dann nach Israel transportieren. Die Hamas hat die Geiseln - auch die vier Särge mit sterblichen Überresten getöteter Geiseln am Donnerstag - auf einer Bühne zur Schau gestellt.

10.34 Uhr: Hamas - Überreste von Bibas wurden mit denen anderer vermengt

Die an Israel übergebenen sterblichen Überreste der Geisel Schiri Bibas sind nach Darstellung der Hamas anscheinend in den Trümmern nach einem israelischen Luftangriff mit denen einer anderen Person vermischt. Nach Hamas-Angaben wurde Bibas im November 2023 bei einem Luftangriff getötet.

09.55 Uhr: US-Außenminister verteidigt Umsiedlungspläne für Gaza

US-Außenminister Rubio hat die Pläne seines Präsidenten Trump für eine Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens verteidigt. "Wie will man diesen Ort wieder aufbauen, wenn man da Leute hat, die zwischen den Trümmern leben? Wie baut man ihn auf, solange eine Gruppe wie Hamas dort tätig ist? Das kann man nicht", sagte Rubio im Interview für die Plattform X.

08.56 Uhr: Netanjahu - Vierte Leiche ist eine Bewohnerin des Gazastreifens

Bei einer von vier von der Hamas übergebenen Leichen handelt es sich laut dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu um die einer Bewohnerin des Gazastreifens. Die Übergabe der falschen Überreste sei ein "grausamer und böswilliger Verstoß" gegen das Waffenruheabkommen, teilte Netanjahu mit. Die militant-islamistische Hamas werde "den vollen Preis" zahlen für ihr Vorgehen.

08.23 Uhr: Netanjahu - Hamas wird für Nichtrückgabe von Schiri Bibas zahlen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu droht der Hamas, weil sie statt der sterblichen Überreste von Schiri Bibas die einer anderen Frau übergeben hat. "Wir werden entschlossen handeln, um Schiri zusammen mit all unseren Geiseln – den lebenden und den toten – nach Hause zu bringen und sicherzustellen, dass die Hamas den vollen Preis für diesen grausamen und bösartigen Verstoß gegen das Abkommen zahlt", sagt der konservative Regierungschef in einer Videobotschaft.

07.54 Uhr: UN-Generalsekretär verurteilt Umgang der Hamas mit Leichen

UN-Generalsekretär Guterres hat den Umgang mit Leichen von Geiseln aus dem Gazastreifen durch die militant-islamistische Hamas verurteilt. "Unter dem Völkerrecht muss jede Übergabe von Überresten der Verstorbenen mit dem Verbot grausamer, unmenschlicher oder entwürdigender Behandlung in Einklang stehen", teilte Guterres auf der Plattform X mit.

07.11 Uhr: Nach Bus-Explosionen: Netanjahu ordnet "Anti-Terror-Einsatz" in Westjordanland an

Nach der Explosion von Bomben in drei Bussen nahe Tel Aviv hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verstärkte "Anti-Terror-Einsätze" im Westjordanland angeordnet. Netanjahu habe die israelischen Streitkräfte angewiesen, "einen intensiven Einsatz gegen die Zentren des Terrorismus in Judäa und Samaria auszuführen", teilte sein Büro im Onlinedienst X unter Verwendung der biblischen Namen für das Palästinensergebiet mit. Überdies habe er die israelische Polizei und die Behörde für innere Sicherheit angewiesen, "die Präventivmaßnahmen gegen weitere Anschläge in israelischen Städten zu verstärken".

05.09 Uhr: Wut in Israel: Hamas übergibt andere Leiche als vereinbart

Die islamistische Hamas hat nach israelischen Angaben mit der Übergabe einer falschen Leiche gegen die Waffenruhe-Vereinbarung verstoßen. "Dies ist eine anonyme, nicht identifizierte Leiche", teilte Israels Armee in der Nacht nach forensischen Untersuchungen mit. Dies sei ein schwerer Verstoß gegen die Vereinbarung, vier getötete Geiseln zu übergeben. "Wir fordern, dass die Hamas Schiri mit allen anderen unserer Geiseln zurückgibt", hieß es in der Mitteilung der Armee weiter. Ein ranghoher israelischer Beamter habe die Situation als "zutiefst schockierend" beschrieben. "Wir wissen nicht, warum sie das getan haben. Das ist ein großer Vertrauensbruch".

04.46 Uhr: Israels UN-Botschafter zu Hamas: Grausamkeit, die ihresgleichen sucht

Nach der Aushändigung von vier toten Geiseln durch die Hamas hat der israelische UN-Botschafter deutliche Worte gefunden. "Dies ist ein neuer Tiefpunkt, ein Übel und eine Grausamkeit, die ihresgleichen sucht", teilte Danny Danon in der Nacht zum Freitag mit. Es gibt keine Worte, die eine solche Gräueltat beschreiben können», sagte Danon. "Die Hamas hat nicht nur Ariel und Kfir Bibas kaltblütig ermordet - einen vierjährigen Jungen und ein zehn Monate altes Baby -, sondern verstößt auch nach deren Tod weiterhin gegen alle moralischen Grundwerte." Die Hamas habe eine unbekannte Leiche übergeben als wäre sie eine "wertlose Sendung", sagte Danon weiter.

03.03 Uhr: Rubio - Hamas muss "ausgerottet" werden

US-Außenminister Marco Rubio hat nach der Aushändigung toter Geiseln durch die islamistische Hamas im Gazastreifen gefordert, die Terrororganisation müsse "ausgerottet" werden. "Die Hamas ist das Böse - das reine Böse - und muss ausgerottet werden. ALLE Geiseln müssen JETZT nach Hause kommen", schrieb Rubio auf der Plattform X. Sein Beitrag erschien, bevor Israels Armee in der Nacht mitteilte, dass es sich bei der von der Hamas ausgehändigten Frauenleiche nicht um Shiri Bibas handelt.

01.49 Uhr: Weitere Leiche nicht Shiri Bibas - Bibas-Brüder "brutal" getötet

Die israelische Armee hat den Tod der beiden jüngsten Hamas-Geiseln, Kfir und Ariel Bibas, bestätigt. Die vorliegenden Erkenntnisse hätten bestätigt, dass "Ariel und Kfir Bibas im November 2023 von palästinensischen Terroristen in Geiselhaft brutal getötet wurden", erklärte Armeesprecher Avichay Adraee in der Nacht zu Freitag im Onlinedienst Telegram. Bei einer der weiteren von der Islamistenmiliz übergebenen Leichen handelt es sich demnach aber nicht wie von dieser angegeben um Shiri Bibas, die Mutter der beiden toten Kinder. Statt der Deutsch-Israelin hätten die Islamisten am Donnerstag die sterblichen Überreste einer unbekannten Person übergeben, erklärte Armeesprecher Adraee. Dies sei eine "eine eklatante Verletzung" des Waffenruheabkommens durch die Hamas, erklärte er. Israel fordere von der Palästinensermiliz unverzüglich die Herausgabe von Shiri Bibas und aller weiteren Geiseln im Gazastreifen.

Den Angaben zum Tod der beiden Kinder liegt Adraee zufolge die "Einschätzung der zuständigen Behörden" zugrunde. Sie basierten zudem auf den "verfügbaren nachrichtendienstlichen Erkenntnissen und diagnostischen Indikatoren". Israel widerspricht damit Behauptungen der Hamas, wonach die beiden Kinder und ihre Mutter Shiri im November 2023 durch einen israelischen Luftangriff getötet worden seien.

00.45 Uhr: Israel identifiziert zwei Kinderleichen

Israel hat die Identität von zwei Kinderleichen bestätigt, die von der islamistischen Hamas übergeben worden waren. Es handele sich um die vor mehr als 16 Monaten in den Gazastreifen verschleppten Geiseln Kfir und Ariel Bibas, teilte die Armee nach einer forensischen Untersuchung mit. Bei einer dritten Leiche handele es sich jedoch nicht um ihre Mutter Schiri Bibas.

00.17 Uhr: Netanyahu - Intensive Militäroperation gegen "Terrorzellen" im Westjordanland

Nach Explosionen in Tel Aviv und Umgebung weist der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Polizei und den Geheimdienst Shin Bet an, die präventiven Maßnahmen in israelischen Städten zu verstärken, um weitere Anschläge zu vereiteln. Nach Angaben des Büros des Ministerpräsidenten hätten Terroristen eine Reihe von Anschlägen auf Busse geplant. Netanjahu habe das Militär angewiesen, eine "intensive Operation" gegen Terrorzellen im Westjordanland zu starten.

Freitag, 21. Februar 2025